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Schlagwort: Fantasy (Seite 2 von 37)

The Lost Talisman – Die Geister, die ich rief

Inhalt

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei Dr. Cheon und seinem Assistenten In-bae um echte Scharlatane handelt, die den Glauben ihrer Kunden gnadenlos ausnutzen und mit inszenierten Geistervertreibungen ihren Unterhalt finanzieren – doch dieser Schein trügt. Als die Beiden von einer jungen Dame wegen seltsamer Vorkommnisse in deren Heimat engagiert werden, zeigen sich tatsächlich verborgene mystische Kräfte in unserem undurchsichtigen, aber dennoch gutherzigen Professor…

Fazit

„The Lost Talisman“ war eine spaßige und vor allem optisch eine wirklich beeindruckende Angelegenheit, die sich wegen einiger markanter Szenen ein wenig ins Gedächtnis eingebrannt hat. Der Streifen besaß eine tolle Atmosphäre und vor allem gelang es den Machern viele Genres zu einem äußerst stimmigen Gesamtkonzept in sich zu vereinen.

Das Geschehen wirkte angehen frisch und macht sein eigenes Ding, obwohl viele Parallelen zu anderen Filmen und sogar Videospielen nicht von der Hand zu weisen waren und immer wieder zu kleineren Schmutzler führten. Während Humor und Slapstick beispielsweise an Klassiker von Jackie Chan erinnerten, fühlte man sich bei den bedrohlicheren Abschnitten wie in ein Computerspiel ala „Alan Wake“, „Tokyo Ghostwire“ oder „Alone in the Dark“ versetzt.

Der Verlauf war jederzeit kurzweilig und Durchhänger waren nicht zu verzeichnen. Das Tempo war perfekt ausgelotet und kein Bestandteil gewann die Überhand. Die Mischung aller Genre war ausgewogen und alles harmonierte wirklich überraschend gut miteinander – was übrigens auch für die Darsteller galt. Sie wuchsen nach einem witzigen Intro schnell ans Herz und personifizierten markante Typen mit Herz und Schnauze – denen man nur zu gerne bei ihren Abenteuern folgen wollte und die uns immer mal wieder Punkte zur Identifikation gaben.

Wie bereits erwähnt gab sich der Titel dabei technisch einwandfrei und lieferte keinen Grund zur Klage. Nicht nur schöne Kulissen und auf Hochglanz polierte Aufnahmen, sondern vielmehr die tollen CGI-Effekte konnten beeindrucken. Sie fügten sich stimmig ins Gesamtbild ein und verwandelten selbst düsterste Passagen in zuweilen eindrucksvolle Momente mit hohem Staun-Faktor. Das Auge sah sich vor bunten Lichtern und Projektionen kaum satt und dennoch fühlte man sich inmitten dieser eindrucksvollen Parade sehr wohl, war niemals davon überfrachtet.

Wer auf leichtgängige und optisch herausragende Fantasyfilme steht, sollte sich „The Lost Talisman“ auf jeden Fall einmal genauer anschauen. Vielleicht auch wegen meiner Nähe zu Videospielen hat mich das Ding so enorm schnell abgeholt und über die komplette Laufzeit an den Schirm gefesselt, aber auch ohne diesen Bonus sollte das Werk mit seinen launigen Bestandteilen prima funktionieren. Der Humor war nicht allzu drüber, traf voll meinen Nerv und die interessante Handlung wurde einfach schnörkelfrei und mit viel Kurzweil erzählt. Unterm Strich also ein sehr schönes Filmevent aus Südkorea und aufgrund seiner eher seichteren Gangart sogar für die ganze Familie geeignet!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Kinder des Zorns

Inhalt

Der Nachwuchs des Ortes ist erbost, als der Gemeinderat das Vernichten der Ernte beschließt und sich lieber auf staatliche Subventionen stützen will. Ergriffen von einem bösen Geist wollen die Kinder nun die Erwachsenen ausmerzen und ihrem neuen Gott aus den Maisfeld opfern…

Fazit

„Kinder des Zorns“ gehört wahrscheinlich zu den bekannteren Geschichten von Horrormeister Stephen King und wurde von mir bereits in frühen Jugendtagen in Buchform eingekuschelt im Bett verschlungen. Die bisherigen filmischen Adpationen rangierten von gut bis mittelprächtig, der Variante von Kurt Wimmer stand ich nach den ersten Bildern jedoch sehr hoffnungsvoll gegenüber und wurde am Ende glücklcherweise nicht enttäuscht.

Der Film stellt uns zwar bereits zu Beginn vor vollendete Tatsachen, springt dann aber rasch zurück und schildert uns, wie es zu den dramatischen Ereignissen in der kleinen Ortschaft gekommen ist. Wimmer präsentiert uns hier quasi eine Entstehungsgeschichte zur Rebellion der Kinder und liefert uns vor allem ein paar Motive, die man ganz gut greifen und verstehen konnte. Dies hat mir bei manchen bisherigen Varianten doch arg gefehlt – vielleicht auch, weil die Technik seinerzeit so einige Kniffe nicht abbilden konnte.

Technisch war der Streifen nämlich sehr stark und gefiel in erster Linie mit glasklaren, warmen Bildern, tollen Kontrasten selbst in dunkelsten Passagen und einem wummernden, absolut immersiven Sound, der uns direkt ins Maisfeld gezogen hat. Die Computereffekte waren ziemlich gelungen und gaben keinen Grund zur Klage. Sicherlich können sie sich nicht mit dicksten Blockbustern messen, aber der leicht künstliche Look hat mir irgendwie total gut gefallen, nichts hat sich wie unliebsame Fremdkörper angefühlt.

Die Handlung wurde ingesamt angenehm kurzweilig erzählt und gliederte sich in verschiedene Abschnitte. So ging es eher ruhig und beschaulich los (wobei sich bereits hier die ungute Grundstimmung ausbreitete), um dann mit ein paar heftigen Splatterszenen wachzurütteln und in einem aufregenden Finale zu münden. Hier saß man mit einem offenen Mund vor dem Schirm und nahm die Sache mit der Geistergestalt aus dem Maisfeld einfach mal so dahin – schließlich wurde das Ganze echt gelungen ins Treiben integriert.

Die vorwiegend jungen Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, gaben keinen Grund zur Klage. Die frischen Gesichter machten Laune und insbesondere unsere bitterböse Hauptfigur in Form von Eden (Kate Moyer) sorgte immer mal wieder für leichte Schauer auf dem Rücken. Sie verkörperter die liebenswerte und die teuflische Seite erschreckend gut, wird hoffentlich noch ihren Weg im weiteren Filmbusiness finden und uns in Zukunft weiterhin mit ihren Darbietungen überraschen.

Umsetzungen der Werke von King sind immer eine Sache für sich – zumal wenn sie (wie in diesem Falle) lediglich auf einer Kurzgeschichte beruhen und die Filmautoren nun viel dazudichten müssen. Im Falle von Wimmers Variante hat man aber hervorragende Arbeit geleistet und einen ganz unterhaltsamen Horror mit ansehenlicher Inszenierung und grandiosen Jungdarstellern abgeliefert. Aufgrund kleinerer Längen im Mittelteil ist das gute Stück zwar nicht ganz perfekt, aber die Action im letzten Part zaubert dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht und lässt darüber hinwegschauen. Genrefans kommen hier absolut auf ihre Kost und sollten einen genaueren Blick wagen!

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

Tales of Arise (PS5/PC)

Inhalt

Die beiden Welten Rena und Dahna liegen dicht beieinander, doch es herrscht große Ungleichheit. Die Bewohner von Dahna werden versklavt und ausgebeutet, stehen den großen Fürsten ihrer benachbarten Reiche demütig gegenüber. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle eines Bergbauarbeiters, der zwar sein Gedächtnis, jedoch nicht seine eiserne Maske verloren hat und mit ein paar neuen Freunden den Kampf gegen die Ungerechtigkeit aufnimmt…

Gameplay

„Tales of Arise“ ist ein Rollenspiel in bester (Tales-)Serientradition. Ihr steuert die Hauptfigur durch 3D-Landschaften und könnt Konfrontationen mit sichtbaren Gegnern weitestgehend ausweichen. Kommt es dann aber zum Gefecht, wird in eine spezielle Kampfansicht geschaltet und in Echtzeit geht es ins Getümmel.

Entweder können wir hier wild auf dem Gamepad herumkloppen oder mit etwas Taktik die passende Ausrüstung wählen und hübsche Kombinationen mit unseren Partnern hinlegen. Das Handling ist hierbei dank Tasteneinblendungen und ausführlichen (Zwangs-)Tutorials recht einfach und bringt selbst große Bosse mit ein klein wenig Einarbeitung locker zum erliegen.

Ansonsten folgt ihr entweder strikt der Hauptquest oder nehmt kleinere Nebenaufgaben an. Eine Schnellreisefunktion (die leider nicht immer verfügbar ist) hilft euch beim Verkürzen von langen Laufwegen, wobei die verfügbare Karte bei der allgemeinen Orientierung leider nicht immer hilfreich ist. Oft bin ich ohne Plan herumgelaufen, bis ich endlich mal wieder eine Quest-Markierung gefunden habe. Speichern könnt ihr immerhin jederzeit.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mit der Hauptkampagne verbracht und mich dabei nicht großartig gelangweilt. Dank unzähliger Nebenaufgaben und Sammelbeschäftigungen hätte sich die Spielzeit sicherlich fast verdoppelt.

Präsentation

Optisch gab sich der Titel mit seinem „Cell-Shading“-Look eher einfach, aber stimmig und vor allem performant. Ich habe das Spiel auf der Playstation 5 und auf dem „Legion Go“ gezockt, mit dem ich bei Full-HD und hohen Details ein erfreulich flüssiges Spielerlebnis in meinen Mittagspausen gehabt habe.

Die englische Sprachausgabe war recht gut, die deutschen Untertitel weitestgehend frei von Fehlern. Erwähnenswert wären auf jeden Fall noch die qualitativ hochwertigen Anime-Zwischenszenen mit tollen „Japano-„Soundtrack und hübschen Zeichenstil.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • interessante Charaktere
  • spannende Handlung
  • tolle Anime-Zwischensequenzen
  • launige Gefechte mit leichtgängigen Kombos
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Story benötigt etwas um in die Gänge zu kommen
  • etwas Einarbeitung bei den unterschiedlichen Charakteren erforderlich

Negativ

  • Schnellreise nicht immer verfügbar
  • Orientierungsprobleme trotz Karte
  • manche Kämpfe dauern arg lang
  • häufige Gameplay-Unterbrechungen wegen Zwischensequenzen
  • Design der Dungeons manchmal etwas langweilig

Fazit

Schon ewig liebe ich die „Tales“-Reihe und habe auch sehr viele Ableger davon auf unterschiedlichen Plattformen gezockt. „Arise“ mag sicherlich der optisch leckerste Teil darstellen und sich auch spielerisch keine Blöße leisten, doch meine Favoriten bleiben „Zestiria“ und „Berseria“, bei denen ich einfach etwas besser in die jeweilige Geschichte gekommen bin und für mich einen höheren Spannungsbogen herausgezogen habe.

Nichtsdestotrotz bekommen Genrefreunde hier ein rundes Gesamtpaket, welches sich keine gravierenden Patzer leistete und durchwegs einen guten Eindruck hinterließ. Die „JRPG-Checkliste“ wurde sorgfältig abgezeichnet und in allen relevanten Bereichen mit gelungenen Mechaniken bestückt. Das Spiel funktioniert in sich einfach prima und das spricht für die Erfahrung seiner Programmierer.

Wer aktuell ein entsprechendes Rollenspiel mit zeitgemäßer Technik sucht, kann bei „Tales of Arise“ jedenfalls bedenkenlos zugreifen und sich auf die unterhaltsame Reise mit den liebenswerten Figuren begeben. Sicherlich muss man ein Faible für das Japano-Setting haben, doch dann klappt das Abtauchen erst recht sehr gut.

Fotocopyright: BANDAI NAMCO

Legion

Inhalt

Eine kleine Raststätte am Rande zum Nirgendwo. Mehrere Menschen treffen hier mehr oder weniger freiwillig aufeinander und bemerken, dass der Kontakt zum Rest der Welt scheinbar abgebrochen ist. Kurz darauf werden sie von Plagen heimgesucht und von seltsamen Wesen angegriffen…

Fazit

Schon vor Jahren habe ich geschrieben, dass mich „Legion“ maßlos enttäuscht hat und an diesem eher ernüchternden Eindruck hat sich noch immer nichts verändert. Grundsätzlich mag die Geschichte gar nicht mal so uninteressant daher kommen, doch die eintönige Umsetzung sprach nicht gerade für die Eingangs erhoffte Kreativität der Autoren.

Obwohl der Streifen bereits im Auftakt ein klein wenig mehr Tempo hätte an den Tag legen dürfen, entfaltete sich ein gewisser Spannungsbogen, der zunächst Lust auf Mehr gemacht hat. Man riss eine interessanten Plot an, formulierte ihn jedoch nicht befriedigend aus und ließ ihn in einem stumpfen Geballer versickern.

Immer wieder wurde das Dinner von Gegnerhorden überrannt und immer wieder schlugen die tapferen Besucher diese zurück. Das Prinzip nutzte sich schnell ab und die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Dinge drängte sich immer mehr auf. Man verlor die gar nicht mal so schlechten Ansätze um gefallene Engel völlig aus den Augen, mündete in lahmer Daueraction.

Die Darsteller haben ihre Sache solide, aber nicht wirklich überzeugend erledigt. Dennis Quaid und Paul Bettany blieben hinter den Erwartungen zurück, Lucas Black und Tyrese Gibson gefielen überhaupt nicht. Sie kämpften fortwährend gegen das mäßig inszenierte Szenario an, verhalfen dem Treiben nicht zu neuen Höhenflügen.

Die Optik war sicherlich noch das größte Highlight. Das Werk schaute jederzeit passabel aus, gab sich in Sachen CGI keine Blöße und der wummernde Sound machte Laune. Hier wirkte nichts wie billiger Trash und ein gewisses Kinofeeling war nicht von der Hand zu weißen.

„Legion“ hatte Potential und war zumindest in technischer Hinsicht ganz solide, doch unterm Strich konnte ich dem kruden Treiben nicht viel abgewinnen. Selbst aus Sicht eines simplen Actionfilmes funktioniert das Konstrukt nicht sonderlich gut, nutzte sich schnell ab und servierte keine allzu erinnerungswürdigen Momente.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht

Inhalt

Für die bezaubernde Helen ist es kein guter Tag. Erst verliert sie ihren Job in einer Werbeagentur, dann erwischt sie ihren Kerl mit einer anderen im Bett. Doch was passiert, wenn Helen nicht vorzeitig nach Hause geschickt worden wäre und sich zumindest ihr Privatleben anders entwickelt hätte?

Fazit

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ war ein Film, der zumindest am Anfang etwas Aufmerksamkeit erforderte und zunächst etwas unübersichtlich daher kam. Die Macher präsentierten uns hier unterschiedliche Handlungsabläufe, die fortwährend parallel zueinander erzählt wurden und verschiedene Abzweigungen des Lebens von Helen aufzeigten.

Hatte man sich an die unkonventionelle Herangehensweise gewöhnt, entfaltete sich eine nette und weitestgehend auch recht unterhaltsame Geschichte – die enorm von ihrer liebenswerten Hauptfigur (Gwyneth Paltrow) profitierte.

Paltrow trug das Geschehen über weite Teile von allein, überzeugte in ihren unterschiedlich verlaufenden Schicksalen und bot stets einen guten Anker zur Identifikation. Sie spielte ihre Filmpartner an die Wand, stach mehr als deutlich vom Rest empor und rettete das Geschehen immer wieder vor aufkeimender Bedeutungslosigkeit.

Der Film an sich besaß nämlich ein paar Schwächen, die selbst von einer tollen Hauptfigur nicht vollends hinweggelächelt werden konnten. So schlichen sich in aller Regelmäßigkeit ein paar unschöne Längen ein und das Schicksal von Helen schien dabei fast egal zu werden. Das Gebotene plätscherte nach witzigen Wendungen immer mal wieder vor sich hin, bot insgesamt viel zu wenige Überraschungen.

Im Grunde lieferten uns die Macher (immerhin handwerklich solide gemacht) lediglich zwei recht bodenständige Werke (die eben inszenatorisch geschickt miteinander verwoben wurden) – aber jedoch nicht das geniale Gesamtpaket mit erinnerungswürdigen Momenten. Alles war arg zahm, austauschbar, hob sich nur durch seine Aufmachung ein bisschen aus der breiten Masse hervor.

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ lebte von einer tollen Paltrow und dem Charme der 90iger Jahre, der durch ein eher ausgewaschenes und krisseliges HD-Bild zusätzlich unterstrichen wurde. Ich lobe die klugen Ansätze, moniere aber deren zu bodenständigen Kern und ein paar Durchhänger bei der Umsetzung. Für mal eben Zwischendurch geht der Streifen in Ordnung, aber unterm Strich wars für mich nicht der große Wurf.

Fotocopyright: Alive AG

Rats on Train

Inhalt

Die Passagiere eines Zuges werden von einer wilden Rattenplage überrascht und nur wenigen gelingt die Flucht aus den überfluteten Abteilen. In einem kleinen Örtchen wollen die Überlebenden nach einem Mittel gegen die Seuche suchen, doch leider haben auch hier die Nager bereits zugeschlagen…

Fazit

Ob es nun Schlangen in einem Flugzeug oder eben Ratten in einem Zug sind. Filme wie diese sollten mit den richtigen Erwartungen angegangen werden und dann kann man eventuell einen Funken an Unterhaltung aus ihnen herausziehen. „Rats on Train“ ließ mich dennoch ein wenig kalt.

Über Sinn und Unsinn der Story muss man nicht diskutieren. Die Macher stellten eine vermeintlich witzige Prämisse in den Raum und ließen den Zuschauer am wilden Treiben teilhaben. Das funktionierte aber insgesamt nur bedingt gut, da einige Faktoren nicht wirklich ausgereift erschienen und selbst mit der passenden Herangehensweise kollidierten.

Es war klar, dass man viel auf CGI setzen würde – was an sich auch überhaupt nicht verwerflich gewesen wäre. Leider schwankt die Qualität der Effekte derart, dass man sich oft fragt, wann dieser Streifen wohl produziert worden sei. Auf ein paar hübsche Kamerafahrten und furchteinflößende Nager-Attacken folgten direkt wieder ein paar Szenen, die nicht vollständig „ausgerendert“ wirkten und dem Szenario spürbar den Schrecken nahmen.

Gegen unfreiwillige Komik wäre (grade bei einem solchen Titel) eigentlich nichts einzuwenden gewesen, doch dem Erzählfluss kamen diese Patzer leider nicht zu Gute. Übe weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und ließ einen echten Spannungsbogen vermissen. Irgendwann waren die Schicksale unserer austauschbaren Charaktere herzlich egal und der Ausgang spielte eine insgesamt sehr untergeordnete Rolle.

Die Idee mag beim ersten Hinhören witzig geklungen haben, doch die Umsetzung war in meinen Augen einfach nichts Besonders. Es gab nur wenige Highlights, dafür ein paar störende Durchhänger und eine vergleichsweise mittelprächtige Inszenierung. Ich habe die Scheibe günstig im Euroshop abgegriffen und von daher hält sich der Frust in Grenzen. Wenn ich mal wieder Bock auf solch einen Streifen habe, sollte es allerdings trashiger und spaßiger zugehen – hier haben die Macher ihre Chance einfach nicht ausreichend genutzt.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Nier: Automata (PC/Playstation 4)

Inhalt

Die Menschheit hat den Krieg gegen die Roboter verloren, wurde dabei fast vollständig ausgelöscht und ist auf den Mond geflohen. Von hier aus wird der Spieler in Form von Androide 2B zurück auf die Erde geschickt und soll noch einmal versuchen das Blatt zu wenden…


Gameplay

Das Gameplay von „Nier Automata“ lässt sich nicht einfach umschreiben, da sich die Macher hier gleich mehrerer Genres bedient und überall mehr als passabel abgeliefert haben. Primär ist das Spiel zwar ein 3D-Action-Adventure, doch hin und wieder wechselt die Perspektive in die 2D-Ansicht oder es kommt sogar zu Ballereinlagen wie in klassischen (Sidescroll- oder Top-Down-) Shootern.

Diese Mischung mag auf den ersten Blick bizar wirken, harmoniert aber wunderbar miteinander und alle Stationen gingen nathlos ineinander über. Dabei war kein Part zu kurz oder gar zu lang. Man hielt sich perfekt die Waage und sorgte stets für ein kurzweiliges Vergnügen.

Beim Betreten neuer Abschnitte gab es hier und da mal leichte Orientierungsprobleme, die sich zum Glück schnell zerschlagen haben. Es gab eigentlich immer irgendwelche markanten Punkte und so hangelte man sich irgendwann sehr souverän durch die unerwartet überschaubare Welt, die mit vielen kleinen Details gespickt wurde.

Spielzeit

Rund 15 Stunden habe ich mich auf PS4 und nun erneut auf dem PC (genau gesagt dem Legion Go) mit dem Abenteuer beschäftigen dürfen – wobei dies (ähnlich wie bei Nier:Replicant) auch nur die halbe Wahrheit ist. Tatsächlich müsste man das Spiel ganze dreimal durchzocken, um die komplette Geschichte erleben zu dürfen.

Präsentation

Optisch ist „Automata“ anno 2024 leider etwas in die Jahre gekommen, doch an seinem tollen Artstyle hat sich zum Glück nichts verändert. Karge Passagen werden mit hübschen Effekten, toll designten Bewohnern und einem fantastischen Soundtrack übertüncht und ein krasses Wohlgefühlt steigt auf. Die Musik gehört zum Besten was ich je in einem Videospiel gehört habe und sorgte für einige Ohrwürmer – obwohl manche Gesangspassagen eher nach Fantasy-Lauten, denn nach echter Sprache klangen.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • atemberaugendes Figuren- und Landschaftsdesign
  • ohrwurmverdächtiger Soundtrack
  • viele Genres gelungen miteinander vereint
  • flüssiges Perspektiven- und Gameplaywechsel
  • viele versteckte Botschaften
  • Assistenz bei den Gefechten aktivierbar

Neutral

  • hin und wieder leichte Orientierungsprobleme
  • kein echtes Tutorial, d.H. man muss Dinge wie Steuerung oder Speichern selbst herausfinden
  • Umgebung manchmal etwas karg gestaltet

Negativ

  • mehrfaches Durchspielen für die gesamte Handlung erforderlich

Fazit

Für mich zählt „Nier: Automata“ zu den absoluten Ausnahmetiteln, die nicht allzu oft das Licht der Welt erblicken. Obwohl das Game an Anfang etwas sperrig erschien, zog es schnell in seinen unverwechselbaren Bann und hielt das Interesse bis zur letzten Minute bei.

War man zunächst von den unterschiedlichen Spielstilen, den verhaltenen Erklärungen bezüglich der Bedienung und eigentlichen Aufgaben ein wenig eingeschüchtert, offenbarte sich von Minute zu Minute ein immer größeres Meisterwerk mit unglaublichen Tiefgang.

Das Spiel steckt voller Details und Anspielungen, die manchmal erst bei genauerem Hinsehen so richtig zünden und immer wieder für ein Grinsen im Gesicht sorgen. Dank umfangreicher Eingabehilfen (z.B. können Kämpfe auf Knopfdruck automatisch von der KI übernommen werden) gab es selbst bei dickeren Gegnern kein Frustpotential und der Abspann bliebt für jeden Zocker erreichbar.

Wer dem Design nicht abgeneigt ist, mal Bock auf einen innovativen Titel abseits der üblichen Blockbuster hat, sollte „Automata“ unbedingt eine Chance geben. Eine geschickt inszenierte Geschichte, ein flüssiges Gameplay und eine stimmige audiovisuelle Präsentation sprechen absolut für sich. Dieses Spiel lohnt definitiv!

Fotocopyright: Square Enix

Dreamcatcher

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Seit 20 Jahren treffen sich ein paar Freunde regelmäßig in einer alten Waldhütte, reden viel Blödsinn und lassen die alten Zeiten noch einmal Revue passieren. Dabei denken alle an Duddits, den sie in Kindheitstagen kennengelernt haben und der ihnen gewisse übernatürliche Fähigkeiten verlieh. Als plötzlich merkwürdige Dinge in den Wäldern vor sich gehen und die Tiere vor etwas zu flüchten scheinen, macht sich die Angst breit…

Fazit

Schon in meinem ersten Review (auf meiner alten Seite) habe ich bemerkt, dass dieser Film weder Fisch noch Fleisch sei und nach unzähligen Jahren hat sich an diesem Eindruck nichts verändert. „Dreamcatcher“ ist ein Werk, dass man so gerne in sein Herz schließen möchte, aber irgendwie stoßen immer wieder zu unverträgliche Elemente dabei auf.

Die erste Stunde war wirklich stark und triefte vor unheilvoller King-Stimmung und dessen unvergleichbaren Humor. Vieles erinnerte an andere Werke (z.B. „ES“, „Stand by Me“) und holte den Fan schnell ab. Leider beginnt sich die Erzählung dann etwas zu überschlagen und zu schnell zu abgedreht zu werden, so dass sich das Gezeigte dann plötzlich wie ein völlig anderer Film angefühlt hat.

Die Handlung hat erst eine interessantes Prämisse aufgemacht, doch die spannenden Ansätze wurden dann mit lapidaren Sci-Fi-Elementen zu Ende erzählt und haben sich hierdurch selbst gewaltig entmystifiziert. Hier hätte ich mir lieber ein „altes Wesen“ oder was auch immer gewünscht, um das geheimnisvolle Flair aufrechter zu erhalten – und nicht einfach eine austauschbare Invasion von Außerirdischen, von denen man scheinbar vorher schon gehört und sogar eine Spezialeinheit davor eingerichtet hat. Man fühlte sich irgendwie leicht unbefriedigend abgespeist und bekam zudem in Sachen Duddits noch mehr Fragezeichen in den Kopf verpflanzt.

Überhaupt wurde die Sache um „Duddits“ nicht genügend ausgebaut. Durch die Rückblenden kamen gewaltige King-Vibes auf und in diesen Passagen war der Streifen so extrem stark. Sicherlich hat der Knabe früh erwähnt, dass er einst die Welt zu retten vermag, doch warum das auf so bizarren Wege stattfinden sollte habe ich mir nicht gewünscht. Immerhin war er – und auch der Rest – prima besetzt und jede Figur hatte einen hohen Wiedererkennungswert (Kindheit <> Heute). Es machte Spaß deren Dialogen zu lauschen und mit ihnen zu Lachen oder sich durchaus auch mit ihnen zu fürchten.

Technisch gab man sich keine Blöße und schuf eine hübsche Immersion. Die warmen Bilder aus Kindertagen standen in einem tollen Kontrast zu den schneebedeckten Ereignissen aus der Gegenwart und man versank gerne darin. Auch hier konnte man das Flair diverser King-Adaptionen perfekt einfangen, das Interesse an der Sache erwecken. Die Computereffekte waren schon damals kein absolutes Highlight, gingen aber in Ordnung und manche Wesen wirkten zum Glück nicht so arg wie Fremdkörper.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals das Buch gelesen habe und kann daher keine direkten Vergleiche ziehen. Wahrscheinlich haben sich die Macher schon irgendwie an die Ursprungsgeschichte gehalten und ich habe hier einige Dinge im Bezug auf den Film zu Unrecht kritisiert, doch dann hatte eben schon die Vorlage einige doofe Hänger. Die Ansätze waren gut, der Cast symphytisch und die technische Seite völlig in Ordnung – doch leider bleibt noch immer ein leicht enttäuschter Eindruck zurück. „Dreamcatcher“ ist nicht die schlechteste, aber leider auch nicht die allerbeste King-Verfilmung und bekommt daher nur eine Empfehlung für seine hartgesottenen Fans. Es ärgert mich schon, dass so viel Potential auf der Strecke geblieben ist…

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

The Reaping: Die Boten der Apokalypse

Inhalt

Katherine ist Wissenschaftlerin und entkräftet mit Leidenschaft scheinbar übernatürliche Dinge. Aufgrund ihres guten Rufes, wird sie von einem Lehrer mit der Bitte um Hilfe für seine kleine Gemeinde aufgesucht. Angeblich sei ein kleines Mädchen für den Mord eines Jungen verantwortlich und seitdem färben sich die Gewässer blutig rot…

Fazit

An Filmen wie diesem scheiden sich die Geister bzw. die Kritiken. Vom Grundkonzept her fand ich den Streifen sehr ansprechend, von seiner Aussage am Ende konnte ich das allerdings nicht behaupten. Aber erst einmal der Reihe nach.

Die Geschichte klang nicht nur nach dem ersten Überfliegen der Inhaltsangabe recht interessant, sie wurde auch weitestgehend stimmig und technisch eindrucksvoll umgesetzt – zumindest, was man von den Effekten an sich berichten konnte. Während der leicht schäbige Look noch schön zur Thematik passte, nervten die verwackelten Aufnahmen zuweilen doch sehr und machten das Zuschauen (grade auf der großen Leinwand im Heimkino) sehr anstrengend.

Der Verlauf war insgesamt recht kurzweilig, wofür es wohlverdiente Punkte auf meinem Wertungskonto gab. Bis zur letzten Minute konnte das Geschehen bei der Stange halten, man konnte ordentlich mitfiebern und miträtseln. Letzteres wurde durch seine seltsame Auflösung jedoch ein wenig relativiert, denn eigentlich hätte man (zumindest ich) mit einem anderen (logischeren) Ausgang der Ereignisse gerechnet.

Der Film bot viele Religiöse Versatzstücke, die brauchbar miteinander kombiniert wurden und durchaus für Spannung sorgten. Die bei der Hauptfigur aufkeimenden Zweifel am Glauben mögen absolut legitim gewesen sein, doch der bereits kritisierte Abschluss schlug uns allen ins Gesicht und hinterließ eine fragwürdige Botschaft mit deftigem Beigeschmack. Irgendwie führt sich die Handlung selbst ad absurdum, verdreht die Rollen von Gut und Böse auf seltsame Art und ließ Fragen zurück.

„The Reaping“ war ein merkwürdiger, aber keineswegs schlechter Film. Er bot höchst interessante Ansätze, eine stimmungsvolle Atmosphäre, eine gewohnt tolle Hillary Swank und im Gegenzug ein paar deutlich spürbare Defizite bei technischer Umsetzung und Showdown. Wer an der Thematik interessiert ist, darf eine Sichtung allerdings gerne wagen. Von mir gibt’s eine eingeschränkte Empfehlung für Genrefans.

Fotocpyright: Warner

Bloodrayne

Inhalt

Rayne ist Mischling aus Mensch und Vampir. Ihre Mutter wurde einst vom König der Blutsauger vergewaltigt und umgebracht, nun schwört die junge Dame Rache für diese Tat. Um genügend Kraft für diese Vorhaben zu Erlangen, muss sie zunächst drei magische Artefakte finden und steht dabei zum Glück auch nicht allein…

Fazit

In manchen Foren sind Filme von Uwe Boll per se ein Streitthema, was ich in Teilen auch verstehen kann. Ich gebe dem Regisseur allerdings immer wieder gerne eine Chance und wurde von den meisten seiner Ergüsse mit gewissen Abstrichen meist recht passabel unterhalten. Nachdem ich mir vor ein paar Tagen noch einmal „Alone in the Dark“ angeschaut habe, gab es für „Bloodrayne“ am gestrigen Abend ebenso eine erneute Chance – und das Ergebnis hat nicht enttäuscht.

Auch dieses Werk basierte auf einem Videospiel und nahm sich ein paar künstlerische Freiheiten, die sich allerdings nicht negativ auf das Geschehen ausgewirkt haben und mit ein paar richtig guten Ideen daher kamen. So spielte das Geschehen noch nicht direkt zu Zeiten des Dritten Reiches, sondern in einem Europa im Mittelalter und so verstand man das Ganze irgendwo als „Origin“-Geschichte für den Charakter von Rayne.

Im Gegensatz zu anderen Filmen von Boll (die optisch nicht unbedingt schlecht waren!) wirkte „Bloodrayne“ für mich noch immer am hochwertigsten. Die vergangene Epoche wurde nicht nur in Sachen Kostüme, vor allem im Bereich der Kulissen glaubwürdig dargestellt. Die Ausstattung schien vergleichsweise verschwenderisch, tolle und perfekt ausgeleuchtete Schauplätze waren eine Augenweide. Man konnte dadurch rasch abtauchen und das kurzweilige Treiben problemlos genießen

Die Handlung war simpel, dafür straff und routiniert erzählt. Man verlor nie den roten Faden, konnte die Abläufe insgesamt gut greifen. Dank eines relativ hohen Tempos und der kompakten Spielzeit (< 90 Minuten) kam keine Langeweile auf und eindrucksvolle Actionszenen sorgten für breites Grinsen. Alles hielt sich gut die Waage, Dialog und Gemetzel standen in einer ausgezeichneten Relation und kein Part nahm unangenehm Überhand.

Der Cast war erneut sehr beachtlich. Wieder hat man einige recht bekannte Gesichter (u.A. Ben Kingsley, Kristanna Loken, Michelle Rodriguez, Udo Kier, Billy Zane) vor die Linse bekommen und deren Spiel war in Ordnung. Alle lieferten solide Arbeit ab, schienen stellenweise gar Spaß an der Arbeit gehabt zu haben. Ich weiß nicht warum, aber manchmal fühle ich sowas bei Darstellern.

Lobenswerterweise wurde auf den Einsatz von allzu offensichtlichem CGI verzichtet und vielerorts auf klassische Handarbeit gesetzt. Kein geringerer als Olaf Ittenbach (u.A. Premutos) wurde für die FX verpflichtet und er hat einen sehenswerten Job verrichtet. Ich habe immer gesagt, dass man diesem Mann ein wenig mehr Budget in die Hand drücken müsste und genau dies war wohl hier der Fall. Seine Blutfontänen und durchgetrennte Kehlen schauten toll aus und waren auch nicht so übertrieben wie es die Freigabe bzw. sogar ehemalige Indizierung vielleicht vermuten ließe. Da sind wir mittlerweile andere Kaliber gewöhnt.

Sicherlich erfand „Bloodrayne“ das berühmte Rad nicht neu, aber gestört hat mich dieser Umstand keineswegs. Uwe Boll lieferte einen unterhaltsamen und vor allem technisch äußerst beachtlichen Vampirstreifen mit Starbesetzung ab und muss sich mit diesem Ergebnis nicht vor großen Blockbustern verstecken. Man fühlte sich fortwährend prima bei Laune gehalten und versank schnell im stimmig inszenierten Mittelaltertreiben. Für Genrefans also definitiv eine Empfehlung wert!

Fotocopyright: Palatin Media Film- und Fernseh GmbH

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