(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Steam

Everybody’s Gone to the Rapture (PC)

Inhalt

Das Abenteuer startet am Rande einer idyllischen Kleinstadt. Der Spieler erkundet das Areal und stellt fest, dass scheinbar alle Einwohner verschwunden sind und seltsame Hologramme ihren Platz eingenommen haben. Des Weiteren tauch ein seltsames Licht auf, welches uns höchstwahrscheinlich einen Weg weißen möchte…

Gameplay

„Everybody’s Gone to the Rapture“ ist ein „Walking-Simulator“ in Vollendung. Man folgt einem schwebenden Lichtobjekt durch die beschaulichen Kulissen und die Interaktion beschränkt sich lediglich auf das Öffnen von Toren, Türen, dem Anklicken von Radios, Handys oder dem Aktivieren von Hologrammen, die wiederum die Handlung erzählen.

Rätsel sind nicht existent. Die Hauptaufgabe besteht eigentlich darin, dass leuchtende Navigationsobjekt im Auge zu behalten und ihm mit gemächlichen Schritten zu folgen. Hin und wieder verweilt es vor Gebäuden, in denen wir dann in der Regel neue Projektionen der ehemaligen Bewohner zu Gesicht bekommen und sich die Geschichte erzählerisch entfalten lassen.

Spielzeit

Ich habe mir Zeit gelassen, wirklich viele Areale erkundet, versucht die ganze Geschichte einzuatmen und bin am Ende bei zirka 4 Stunden Spielzeit herausgekommen. Klingt nicht viel, geht aber in Anbetracht des Preises und des simplen Gameplays vollkommen in Ordnung. Bei einer längeren Dauer hätte sich das Ganze wohl extrem abgenutzt und der Spieler trotz interessantem Plot die Aufmerksamkeit verloren.

Präsentation

Grafisch ist „Rapture“ wunderschön ausgestaltet. Die Umgebungen wurden realistisch designt, die Lichteffekte sind stimmig und das Herumfliegen von Partikeln (Blätter, Staub, etc.) sorgt für etwas Leben in den ruhigen Landstrichen. Die deutsche Vertonung war vorbildlich und wurde von professionellen Sprechern vorgetragen.

Auf meinem Gaming-Notebook (Ryzen 7, Geforce 3060) hat das Geschehen heftig geruckelt – unabhängig von Auflösung oder vom Detailgrad. Es schien, als würde nur die interne Grafikeinheit verwendet und deshalb keine gescheite Performance zu erzielen sein. Das Problem ist im Netz bekannt. Auf dem Steam-Deck hingegen konnte ich bei hohen Details und einer 720p-Auflösung durchwegs 30 bis 60 Bilder erreichen und das Spiel einwandfrei genießen. Einen Absturz gab es allerdings auch hier.

Positiv

  • interessantes Spielkonzept
  • tolle Präsentation
  • ausgezeichnete Vertonung
  • ein paar Gänsehautmomente

Neutral

  • gradlinig
  • keine Rätsel
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • extrem beschränkte Interaktion
  • eintöniges Gameplay
  • langsame Fortbewegung

Fazit

„Everybody’s Gone to the Rapture“ ist mal wieder ein spezielles Spiel für einen eingeschränkten Kundenkreis. Auf der einen Seite ein schöner und durchaus fesselnder Walking-Simulator, auf der anderen Seite schon etwas zu simpel und zu bodenständig gestaltet. Es fehlt die Kreativität, die beispielsweise ein „What Remains of Edith Finch“ auszeichnete und so richtig erinnerungswürdige Momente waren auch eher Mangelware. Hin und wieder gab es ein paar schöne Gänsehaut-Einlagen, doch meist nur von sehr kurzer Dauer.

Was bleibt ist tolle Grafik, eine professionelle Vertonung und eine Handlung, die trotzdem irgendwo bis zum Ende bei der Stange hielt. Man wollte schon wissen, wie die Geschichte endet und vor allem, was mit den Einwohnern passiert ist. Grundsätzlich macht der Titel nicht viel verkehrt, doch die Konkurrenz hat uns einfach schon wesentlich unterhaltsamere Stunden auf den Schirm gezaubert. Bereut habe ich den Abstecher in das idyllische Örtchen sicherlich nicht, aber ein wenig Ernüchterung schabte in Anbetracht der teils enorm überschwänglichen Kritiken schon mit.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: The Chinese Room / SCE Santa Monica Studio

Gray Dawn (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Priesters, der mit dem Verschwinden eines Kindes in Zusammenhang gebracht wird und dieses Missverständnis aufzuklären versucht. Dabei kämpft er aber in erster Linie gegen seine eigenen Dämonen…

Gameplay

„Gray Dawn“ ist ein klassischer „Walking Simulator“, der seinen Fokus klar auf das Erzählen seiner zuweilen recht bizarren Geschichte legt. Der Spieler kann weder sterben, noch sollte er sich zu lange an den kleinen Rätseln auf Wimmelbild-Niveau aufhängen.

Das Spiel ist gradlinig und lädt nur selten zum Verlaufen ein. Die Anzahl der Schauplätze ist obendrein recht eingeschränkt, womit uns lange Laufwege erspart bleiben.

Bei den Kopfnüssen gilt es meist darum, die richtigen Knöpfe in der richtigen Kombination zu drücken – was aufgrund der einfachen Aufgaben kein echtes Problem stellt und simples herumklicken dann schnell zum Erfolg führt.

Spielzeit

Nach rund 3,5 Stunden ist der Abspann über den Bildschirm geflackert. Bei einem Invest von knapp 2 Euro (Steam-Key) war die kompakte Spielzeit absolut zu verschmerzen – denn großartig Leerlauf gab es zum Glück nicht. Gegen Ende fühlt sich das Geschehen zwar leicht gestreckt an, doch die Macher schufen ein insgeamt zufriedenstellendes Ergebnis.

Präsentation

Vor allem Optisch hat das Spiel so Einiges auf dem Kasten. Das komplette Art-Design war originell und grafisch erstklassig in Szene gesetzt. Innenaufnahmen, sowie Außenareale wirkten jedoch so realistisch, dass sich die puppenhaften Figuren darin fast schon wie Fremdkörper anfühlten. Das störte die Immersion ein wenig und sorgt für einen halben Punkt Abzug bei der Technik.

Die Musik hielt sich meist angenehm zurück, dreht zu den passenden Momenten aber ordentlich auf. Die englische Sprachausgabe war gut, auch wenn nicht alle Kommentare zur jeweiligen Situation angemessen erschienen.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • ausgefallene Design-Elemente
  • detailreiche Kulissen
  • guter Spielfluss, keine Hänger
  • ein paar nette Rätsel…

Neutral

  • … ein paar viel zu simple Rätsel
  • recht viel religiöse Symbolik sicherlich nicht Jedermanns Geschmack
  • vorhersehbare Jumpscars

Negativ

  • Figuren passen nicht ganz zum restlichen Grafikstil
  • beschränkte Interaktion, selbst bei Rätseln
  • kleinere Bugs (Trigger können erneut aktiviert werden)

Fazit

Grundsätzlich ist „Gray Dawn“ ein interessanter Kandidat für Liebhaber guter Story-Spiele. Die allgegenwärtige religiös angehauchte Thematik und ein paar überdrehte Bilder mögen möglicherweise abschrecken – weshalb ich die vorherige Sichtung eines Trailers ans Herz legen möchte.

Mir hat der Tripp (teilweise im wortwörtlichen Sinne) insgesamt recht gut gefallen und für einen heißen Sonntag-Nachmittag angenehm bei Laune gehalten. Technisch war das Ding – mal abgesehen von seinen merkwürdigen Charaktermodellen – erfreulich beeindruckend und ließ das kleine Entwicklerteam (ich glaube 3 Mann) oftmals völlig vergessen.

Unterm Strich war „Gray Dawn“ ein netter „Walking Simulator“ mit verrückten Anstrichen und unterhaltsamen Spielfluss. Wer das Genre mag, macht nichts verkehrt und darf sich ruhig mal Zeit für diesen Ausflug nehmen.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Interactive Stone