Inhalt
Vor rund einem Jahr haben Aktivisten eine Seuche losgetreten und endlich scheint deren damalige Einsatzzentrale auf einem riesigen Schiff ausfindig gemacht worden. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Haut von Agenten, die der Sache nachgehen sollen…
Gameplay
Gespielt wird dieser „Resident Evil“-Teil abermals aus der Third-Person Perspektive mit der typischen Steuerung der aktuelleren Teile (also keine klassische Panzersteuerung).
Seine Ursprünge hatte „Revelations“ seinerzeit auf dem 3DS, woher wohl auch die Einteilung in überschaubare Kapitel-Häppchen zurückzuführen ist und sich das Gameplay dank eingeschränkterer Schauplatzgrößen etwas kompakter und flotter anfühlt.
Es gibt zwar weiterhin viel Backtracking, doch die Ausmaße der Räumlichkeiten (des Schiffes) sind überschaubar und die Orientierung fällt dank brauchbarer Karte und markanten Punkten nicht allzu schwer – außer in einigen Passagen, die unter Wasser im gefluteten Dampfer stattfanden.
Zu den normalen Spielelementen (Schlüssel finden, Monster töten) gesellte sich ein Scanner als neues Gadget hinzu, doch weltbewegende Änderungen brachte er leider nicht mit sich. Areale bzw. Gegner konnten gescannt und zuvor unsichtbare Gegenstände sichtbar gemacht werden. Am Anfang war die Verwendung etwas aufgezwungen/nervig, am Ende nahm man das Teil dann ganz selbstverständlich zur Hand.
Spielzeit
Das Spiel bestand aus 12 Kapiteln unterschiedlicher Länge, die selbst auch wiederum in kleinere Abschnitte (inkl. Zwischen-Punktevergabe) unterteilt wurden. Am Ende ist dabei eine Gesamtspielzeit von etwa 7 bis 8 Stunden herausgekommen.
Präsentation
Auf dem 3DS sah das Geschehen vor allem wegen seiner tollen Nutzung der 3D-Technik sehr eindrucksvoll aus und ist auch heute noch ein kleiner Referenztitel für das System, doch grade auf dem großen Bildschirm hat sich dann doch der Zahn der Zeit bemerkbar gemacht.
Stellenweise sind die Schauplätze ziemlich karg ausgestattet und mit groben Texturen bestückt, stellenweise wurden mit schöner Ausleuchtung und einigermaßen befüllten Räumlichkeiten kleine Hingucker abgeliefert.
Die mir aktuell vorliegende Fassung für die Switch entspricht grafisch in Etwa den Umsetzungen für XBOX360 und Playstaton3 – die ehrlich gesagt insgesamt noch ganz okay sind und selbst auf meinem 98″-TV noch einen soliden Eindruck hinterließen. Ruckler gab es keine und das ist auch viel wert gewesen.
Die deutsche Vertonung war mittelprächtig, aber immerhin vorhanden. Die Stimmen hörten sich teilweise angenehm vertraut an, weshalb deren lieblose/gelangweilte Betonung schon ein wenig schade war.
Positiv
- solide technische Umsetzung auf der Switch
- spaßiges Gunplay
- weitestgehend gutes Pacing (kein langwieriges Hängenbleiben)
- Kapiteleinteilung grade fürs Zocken unterwegs sehr angenehm
- sehenswerte Zwischensequenzen
- stellenweise echte Resident-Evil Atmosphäre auch ohne Herrenhaus oder Polizeistation
- Wiedersehen mit bekannten Charakteren
- deutsche Vertonung
Neutral
- vergleichsweise gradlinig
- mittelprächtige Synchronisation
- einfache Rätsel
- Backtracking
- Backtracking auch unter Wasser
- Story so lala
- Charaktere blass und austauschbar
Negativ
- Abschnitte unter Zeitdruck
- Steuerung manchmal etwas hakelig
- nur extrem selten gruselig
- Gegnervielfalt könnte größer sein
- Navigationsprobleme unter Wasser
Fazit
Die „Resident Evil“-Reihe hat sich schon ein paar mal neu erfunden und war dabei nicht immer von Erfolg gesegnet. „Revelations“ ist zumindest auf dem 3DS noch immer ein technischer Referenztitel, spielerisch reicht der Titel allerdings auf keiner Plattform an die großartigen Erstlinge heran.
Für Zwischendurch macht das schnörkellose Gameplay mit gradlinigen Abschnitten und einfachen Knobelaufgaben zwar schon Spaß, doch mit Wehmut vermisst man die grandiose Atmosphäre, die die Serie einst groß gemacht hat und die echten Rätsel, die Hirnschmalz erfordern. Das Game schiebt die Action mal wieder mehr in den Fokus, wirkt hierdurch zwar einsteigerfreundlich und temporeich, lässt den echten Grusel aber missen.
Wer damit leben kann und nicht das Niveau der einstigen Vorreiter erwartet, darf natürlich gerne einen Blick riskieren und nichtsdestotrotz mit viel Kurzweil auf Monsterjagd gehen. Ich habe jedenfalls im Jahre 2025 vor allem während der Zugfahrt zur Arbeit die Einteilung in überschaubare Kapitelhäppchen und den komfortablen Standby-Modus der Switch mehr als zu schätzen gelernt und gebe ein mildes Urteil. „Revelations“ fühlt sich zwar nur selten nach einem echten „Resident Evil“ an, ist aber unterm Strich ein solider Actiontitel mit akzeptablen technischem Gewand.
Grafik: 7/10
Sound: 6,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10
Fotocopyright: Capcom