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Kategorie: Filmbesprechungen (Seite 1 von 148)

Blood Diamond

Inhalt

Ein Schmuggler wird von seinen Leuten fallen gelassen und landet sogar im Knast. Dort wird er auf die Geschichte eines Mannes aufmerksam, der angeblich einen riesigen Diamanten vergraben hat. Im Gegenzug für diesen Stein verspricht er ihm und dessen Familie zu helfen…

Fazit

Für einen Hollywoodfilm stellt „Blood Diamond“ eine vergleichsweise harte Kost da. Mit einigen schonungslosen, aber nicht minder glaubwürdigen Bildern wird uns eine raue Welt auf einem anderen Kontinent präsentiert, dabei aber zum Glück auch nicht mit Kritik an verschiedenen Dingen gespart.

Man gewährte uns einen interessanten Einblick auf ein blutiges Geschäft, vor allem aber auf den Umgang mit Menschen, deren Leben scheinbar nichts wert ist – oder, wie diese durch Warlords in jungen Jahren gefügig gemacht werden. Nachvollziehbar und stellenweise angenehm gänsehauterregend und spannend gestaltet.

Obwohl man das Geschehen hier und da hätte ein wenig einkürzen können, war der Unterhaltungswert bis zum Ende gegeben. DiCaprio und Konsorten legten ein sehenswertes Spiel an den Tag, verhalfen dem bösen Treiben zum Gelingen. Alle Darsteller spielten wirklich sehr gut und die Chemie untereinander hat zu jeder Zeit gestimmt.

Technisch wurde das Ganze ebenso mit schöner Optik und ausreichend Fingerspitzengefühl umgesetzt. Mit verwackelten Aufnahmen wurden Gefühle spürbar verstärkt und mit voll drauf haltendenden Kameraeinstellungen auch schonungslose Eindrücke vermittelt. Farblich war das Ganze recht dezent und absolut passend umgesetzt. Es wirkte wie ein guter Kompromiss aus hochwertiger Dokumentation und Spielfilm.

„Blood Diamond“ bewies einmal mehr, wie wandlungsfähig ein DiCaprio ist/war. Nicht nur für Ihn, auch für Hollywood an sich empfand ich die Thematik recht ungewöhnlich, aber unterm Strich ist hieraus ein beachtlicher Streifen mit Tiefgang und ausgezeichnetem Balancing entstanden. Trotz abenteuerhaften Rahmengeschichte wurden sozialkritische Probleme nicht vernachlässigt und trotzdem war ein Unterhaltungswert fortwährend gegeben. Am Ende wieder ein spezieller Film, der nicht für jeden Tag geeignet ist – dennoch eine echte Empfehlung für alle Interessierten verdient.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Departed: Unter Feinden

Inhalt

Schon lange haben die Behörden den irischen Unterweltboss Frank Costello auf dem Radar. Sie wissen von seinen krummen Geschäften, doch die eindeutigen Beweise blieben bislang aus. Sie beschließen einen frischen Polizeirekruten in dessen Reihen einzuschleusen, doch scheinbar hat dieser genau die selben Pläne und bereits einen hervorragenden Spitzel im Polizeirevier platziert…

Fazit

Das asiatische Original hatte seinerzeit anscheinend nicht nur mich, sondern auch die Produzenten aus der Traumfabrik beeindruckt und kein geringerer als Martin Scorseses zeigte sich dann für das recht prominent besetzte Remake verantwortlich. Die Prämisse der Vorlage wurde selbstverständlich beibehalten, doch dank schummriger amerikanischer Atmosphäre und fetzigem Soundtrack wirkte das Treiben stellenweise völlig anders – auch wenn manche alte Szenen durchaus irgendwo wiederzukennen waren.

Mit seinen knapp 2,5 Stunden nahm sich der Altmeister jedenfalls genügend Zeit, um das Geschehen mit aller notwendigen Tiefe zu erzählen und die Facetten seiner Figuren ausreichend darzustellen. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motive problemlos verstehen. Das Treiben benötigte zwar einige Minuten, um richtig in Fahrt zu kommen, hielt dann aber seine Spannungskurve bis zum bitteren Ende bei.

Die Geschichte hat noch immer sehr gut funktioniert und daran hat der Transfer zu einem anderen Setting nicht geschadet. Obwohl sich der Regisseur bereits für mehrere solcher „Milieu“-Werke verantwortlich zeichnet und seine Handschrift sichtbar war, fühlte sich der Film dennoch irgendwie ein wenig anders an. Mit eigenwilligen Sprüchen und der zuweilen angenehm anpeitschenden Musikuntermalung (u.A. „Dropkick Murphys“) kam eine interessante und launige Stimmung auf.

Neben einem fiesen Nicholson hat vor allem ein noch recht jung wirkender DiCaprio hervorragend gefallen. Er spielte seine Kollegen locker an die Wand, lieferte ein ernstzunehmendes und glaubwürdiges Spiel ab. Er (und Matt Damon) überzeugten jedenfalls weitaus mehr als ein arg übereifrig eingesetzter Wahlberg – von dem ich in leicht abgewandelter Form durchaus gerne mehr gesehen hätte.

Bei Scorseses und der starken Vorlage konnte eigentlich nichts schiefgehen und wir wurden vor fast 20 Jahren auch nicht vom Ergebnis enttäuscht. „Departed“ ist noch immer ein starker Genrefilm, der neben seiner gut geschriebenen Handlung mit großartigen Darstellern und vor allem einer interessanten, irisch-geprägten Grundstimmung überzeugt. Ich liebe solche Filme und kann auch diesen Vertreter allen Interessierten wärmstens an Herz legen.

Fotocopyright: Warner

The Crow – Die Rache der Krähe

Inhalt

Ein Mann und sein Sohn werden Zeuge eines Mordes und landen daraufhin wortwörtlich selbst bei den Fischen. Eine Krähe jedoch verhilft dem toten Vater zur Reinkarnation und gibt ihm die Möglichkeit, sich an den Peinigern zu rächen. Er durchstreift die verruchten Straßen der heruntergekommenen Stadt der Engel und sucht einen Täter nach dem Anderen auf…

Fazit

Der erste Teil von „The Crow“ ist definitiv Kult und aus Sicht der Studios waren günstige (Videotheken-)Ableger anscheinend sehr rentabel. Bis dato gab es drei Fortsetzung – von denen mir der Zweite noch immer am Besten gefallen hat.

Qualitativ waren in allen Bereiche gewisse Abstriche zu verzeichnen, die jedoch halbwegs gut durch die insgesamt sehr düstere Grundstimmung und die schrägen Charaktere ausgeglichen werden konnten. So wirkt das gesamte Geschehen nicht mehr so hochwertig und aufwendig inszeniert, behielt aber in schlichterer Form eine interessante Optik, einen treibenden Soundtrack und das Recyling kaputter Bösewichte bei.

Auch wenn die Ausgangslage minimal anders erschien, verlief die Handlung (wie erwartet) auf bekannten Pfaden und erfand das Rad nicht neu. Obwohl die Ähnlichkeit zum Original extrem groß erschien, hat sich das Gesehen aber zum Glück noch nie wie ein dumpfes Remake angefühlt und der Unterhaltungswert war jederzeit absolut gegeben. Man gab uns mehr vom Gewünschten – zu einer Zeit, wo man noch nicht übersättigt von der Thematik war.

Die Optik hat gefallen, die Darsteller waren in Ordnung, die Inszenierung gefällig und die tolle Grundidee noch nicht abgenutzt. „City of Angels“ kam zwar nie an das imposante Original heran, lieferte uns aber grundsolide Kost in gleichem Fahrwasser. Damals war ich sogar recht begeistert, mittlerweile ists einfach nur einem „noch immer recht guten Eindruck“ gewichen. Eine Empfehlung für Fans des Franchise ist trotzdem auf jeden Fall drin.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Gottes Werk & Teufels Beitrag

Inhalt

Die USA in den 1930er Jahren. Homer galt schon immer als besonderes Kind. Er wuchs in einem Waisenhaus auf und wurde verzweifelt von mehreren potentiellen Eltern zurück gebracht. Eines Tages entschied der Arzt der Anstalt, den Jungen unter seine Fittiche zu nehmen und nach besten Wissen und Gewissen auszubilden. Bevor es jedoch zu einer offiziellen Zepterübergabe kommt, wollte Homer erst die Welt erkunden und schließt sich einem Trupp von Erntehelfern an…

Fazit

Schon lange habe ich die erneute Sichtung von „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ vor mir hergeschoben, da dieser Streifen schon etwas speziell ist. Er mag von seiner Struktur und Message zwar nicht übermäßig kompliziert gestrickt sein, doch für seine ruhige und fast schon melancholische Weise muss man einfach in der richtigen Stimmungslage sein. Hat man sich aber damit arrangiert, liefert uns Regisseur Lasse Hallström aber mal wieder einen wunderschönen Film, der uns für knappe zwei Stunden in einer anderen Welt abtauschen lässt.

Der Film behandelt dramatische, aber leider auch alltägliche Themen, behält aber stets einen lebensbejahenden und somit positiven Grundton bei. Dies lag natürlich an den gut geschriebenen Charakteren, die insbesondere in Form eines Dr. Wilbur Larch – der gewohnt genial von Michael Caine gespielt wurde. Er gab dem Treiben ordentlich Kontur und holte den Zuschauer vor allem mit seiner sehr angenehmen deutschen Synchronstimme und ebenso gelungenen übersetzten Dialogen ab.

Man konnte prima im Geschehen abtauchen, woran natürlich auch der altmodische, aber keineswegs billige Look und die entsprechende Ausstattung zuständig waren. Alles fühlt sich in sich total stimmig an und repräsentierte den Geist der vergangenen Tage wunderbar. Sogar an kleine Details wie Radiosendungen, die so nebenbei über den Verlauf des Krieges erzählten wurde gedacht. Von Kostümen und Ausdrucksweisen ganz zu schweigen.

Was ich dem Titel bei aller Harmonie jedoch ankreide, ist seine relativ überschaubare und vorherschaubare Handlung. Wo sich der Streifen am Anfang noch ziemlich redselig gab und man etwas Angst um die Gesamtübersicht bekam, war letztlich erstaunlich wenig Inhalt gegeben. Man könnte den kompletten Verlauf auf einem Bierdeckel abdrucken und das spürt man recht häufig auch. Viele Passagen fühlten sich künstlich aufgebläht an – auch wenn dies auf eine nett inszenierte Weise geschah.

„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ gehört zu den Werken, die auf die passende Stimmungslage beim Zuschauer abzielen und die dafür auch mit einem entspannten Erlebnis entlohnen. Der angeblich unverfilmbare Roman wurde ansprechend adaptiert und vor allem mit einem tollen Caine mehr als würdig besetzt. Sicherlich kein Film für Jeden, aber für seine passende Zielgruppe ein echter Genuss und somit definitiv eine Empfehlung wert – auch, wenn ich hier keine höhere Bewertung abgeben möchte.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Rapid Fire – Unbewaffnet und extrem gefährlich

Inhalt

Ein junger Mann wird Zeuge eines Mordes und wird sodann als entscheidender Zeuge für den Prozoess gegen einen Mafiaboss vorgeschlagen. Zunächst widerwillig geht der den Deal ein – ohne zu wissen, wie korrupt die Gesetzeshüter in diesem Falle wirklich sind und eine wilde Hatz von allen Seiten auf ihn beginnt…

Fazit

Nach „The Crow“ hatte ich mal wieder Bock auf einen weiteren Klassiker mit Brandon Lee. Ähnlich wie bei seinem Vater war sein Output leider nicht allzu hoch, doch ebenso brauchbare Filme hat er uns hinterlassen.

„Rapid Fire“ erzählte sicherlich keine neue Geschichte und präsentierte uns darin auch keinerlei überraschende Wendungen, doch Kurzweil wurde hier immens groß geschrieben und die Zeit der Sichtung vering fast wie im Flug. Der Charme der frühen 90iger trieft aus jeder Pore und unglaublich schnell wird man zu den Tagen des großartigen Actionkinos zurückversetzt. Der Look, der Sound, das Figuren- und Klamottendesign holen sofort ab und manch schablonenhafte Mechaniken sind da gerne in Kauf genommen.

Durch seine raue, zuweilen seltsame und trotzdem wieder witzige Synchronisation wirken die Typen allesamt sehr charismatisch und die eher simplen gestrickten Dialoge passen dazu wie die Faust aufs Auge. Garniert mit hübscher (und einer nicht immer ganz fehlerfreien) Choreografie und aberwitzigen Stunts kommt Freude auf und der Genrefan kann sich wirklich nicht über das Spektakel beklagen. Dass manche Treffer offensitlich nicht ganz saßen, ist da eigentlich kein Showstopper.

Brandon Lee hat seine Sache hervorragend gemacht und der Rest vom Cast gab sich ebenso keine Blöse. Für einen Film dieser Art war die gesamte Besetzung sogar ziemlich perfekt, da besonders die Bösewichte einen tollen Spagaht aus Überzeichnung und trotzdem einer gewissen Boshaftigkeit hinbekommen haben. Niemand nahm sich zu ernst, trotzdem blieb das Geschehen spannend und wurde selbst in abgedrehtesten Gefechten nie lächerlich.

Nach heutigen Maßstäben und mit aktuellen Ansprüchen wird es sicherlich ein wenig mit „Rapid Fire“ warm zu werden. Wer jedoch die alten Blockbuster feiert und sich gerne in eine vergangene Epoche versetzen lässt, erhält hier einen mustergültigen Titel mit allen Höhen und Tiefen der damaligen Zeit. Nüchtern gesagt zwar kein absolutes Higlight (dafür war die Konkurrenz seinerzeit wohl auch etwas zu stark), aber ein durchaus prima anschaubarer Snack für Zwischendurch.

Fotocopyright: EYK Media

The Fall Guy

Inhalt

Ein beliebter Schauspieler verschwindet am Filmset und die Produktionsfirma wendet sich vertrauensvoll an dessen ehemaliges Double Colt Seavers. Dieser soll für den aktuellsten Actionstreifen ein paar Szenen übernehmen und so nebenbei die Augen nach seinem „Original“ Ausschau halten. Konflikte sind da nicht nur mit der Regisseurin und zugleich auch Ex-Freundin des Stuntman vorprogrammiert…

Fazit

Wenn ein Film oftmals auf witzig macht und dem Zuschauer dennoch kein Lachen abzuringen vermag – dann liegt so Einiges im Argen. Bei „The Fall Guy“ war dies zumindest für mich so der Fall und am Ende trauere ich der investierten Zeit und erst recht dem investierten Geld hinterher.

Einst hielt ich Ryan Gosling für einen coolen und begabten Schauspieler mit tollen Filmen („The Believer“, „The Place behind the Pines“, „Drive“), doch irgendwie ist in der letzte Zeit gewaltig der Wurm bei seinem Output drin. Er verhalf hier dem ohnehin schon schwachen Drehbuch zu keinerlei neuen Impulsen, blieb trotz einiger kleiner Actioneinlagen eher blass und ohne markante Mimik.

Die Story gab sich nicht einmal zu Beginn so wirklich interessant und wurde im Laufe der Zeit sogar noch immer unrelevanter. Es entfaltete sich kein Spannungsbogen und die Dinge plätscherten gemächlich und ohne nennenswerte Highlights vor sich hin. Außerdem hatte man stets das Gefühl, zwischen den Stühlen, sprich zwischen Komödie, Thriller-, Liebes- und Actionfilm zu sitzen – wovon kein einziger Part richtig funktionieren wollte.

Die Chemie zwischen den Darsteller hat nicht so richtig gepasst und vielleicht blieb mir auch deshalb die Immersion verwehrt. Man agierte irgendwie miteinander, aber eine echte Harmonie wollte sich in meinen Augen (besonders zwischen Emily Blunt und Gosling) nicht einstellen. Auf Seiten der „Bösewichte“ mangelte es ebenso an echten Typen und deren „Design“ lud zuweilen höchstens zum kurzen Fremdschämen und nicht zum gänsehauterregenden Fürchten ein.

Optisch bot der Streifen bewährte Standardkost ohne auch hier irgendwo besonders aus dem Rahmen zu fallen. Die Stuntszenen waren nett in Szenen gesetzt, die CGI-Unterstützung selbiger war in Ordnung. Nervig hingegen wieder der Soundtrack, der mit eigentlich tollen Stücken von Kiss und Konsorten aufwarten konnte – sie leider viel zu penetrant wiederholt hat und dem Zuschauer damit an den Rande des Wahnsinns trieb.

Nach „Barbie“ war „The Fall Guy“ für mich der nächste seltsam anmutende Film mit Ryan Gosling, mit dem ich einfach nicht warm geworden bin. Dieses Werk lief vor mir her und ich habe trotz aller gebotenen Aufmerksamkeit keinen Zugang gefunden, konnte bei den eingestreuten Gags nicht lachen und bei den pseudo-coolen Sprüchen höchstens mal kurz die Augen verrollen. Vermutlich wurde klar: für mich war der Titel definitiv Nichts und eine Empfehlung kommt mir nicht über die Lippen. Einen halben Extrapunkt für das Outro mit Fake-Trailer und dem zumindest gut gemeinten Soundtrack (der nur zu penetrant eingesetzt wurde) und vielleicht auch noch für Idee, dass man hier irgendwas mit der Kult-Serie „Ein Colt für alle Fälle“ zu tun haben könnte…

Fotocopyright: Universal

Wicker Man – Ritual des Bösen

Inhalt

Nach einem traumatischen Ereignis braucht Police Officer Edward Malus erst einmal eine Auszeit und da kommt ihm die Bitte einer alten Liebe gerade recht. Er soll zu ihr auf eine kleine, abgeschiedene Insel reisen und bei der Suche nach ihrer verschollenen Tochter behilflich sein. Ergriffen lässt sich dies unser Gesetzeshüter nicht zweimal sagen und das Abenteuer beginnt…

Fazit

Das Original kannte ich immer nur vom Namen und sah mangels Interesse immer von einer Sichtung ab. Da die 2006er Neuauflage immerhin mit Nicolas Cage aufwarten konnte, griff ich damals in der Videothek und später auch mal günstig auf dem Flohmarkt zu. Gestern habe ich mir den Titel nach etlichen Jahren erneut zu Gemüte geführt und leider fällt das Urteil trotz gefälligem Hauptdarsteller weiterhin mäßig aus.

Cage machte seine Sache grundsätzlich gut und war für mich auch der größte Antrieb, um das eher langweilige Geschehen bis zum bitteren (und irgendwie wenig ansprechenden) Finale zu verfolgen. Die Geschichte war zumindest zu Beginn noch recht ansprechend und angenehm mystisch, wurde aber bereits kurz nach Erreichen unserer Hauptfigur im kleinen Dörfchen leider ziemlich träge und von Minute zu Minute weniger fesselnd.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und selbst der fortwährend auf bedrohlich getrimmte Grundton schafft es nicht den Spannungsbogen gegenüber den geneigten Zuschauer aufrecht zu erhalten. Irgendwann drehte sich das Werk immer wieder im Kreise, sparte nicht an Wiederholungen oder zu langen Ausführungen eigentlich eher kleinerer Passagen. Man hätte viele Dinge wesentlich kompakter und somit effizienter gestalten, die allgemeine Kurzweil spürbar erhöhen können.

Es klingt blöd, aber der Inhalt der Geschichte gab wenig her. Recht früh konnte man abschätzen, wie der Hase läuft und wie sich die Dinge wohl zuspitzen werden – es gab keine völlig neuen Ideen oder unerwartete Abzweigungen. Selbst der wenig befriedigende Abschluss zeichnete sich zeitig ab und gab uns am Ende (abgesehen von Kopfschütteln über den dumpfen Abgang) nichts, was uns nicht schon vorher in den Sinn gekommen wäre.

„Wicker Man“ hätte ein passabler Genre-Vertreter werden können, doch ein guter Hauptdarsteller und eine wirklich solide Inszenierung kamen einfach nicht gegen eine schleppende und mitunter stellenweise auch uninteressante Erzählstruktur an. Der Film fühlte sich in weiten Teilen arg belanglos an, lieferte keinerlei erinnerungswürdigen Momente und verdient hierdurch keine klare Empfehlung meinerseits. Im Grunde ein typisches Werk aus der „Maße, statt Klasse“-Wirkungszeit von Cage, wo er aus finanziellen Gründen wohl tatsächlich noch jede Rolle annehmen musste.

Fotocopyright: Warner

Last Samurai

Inhalt

Aufgrund der verlockenden Bezahlung reist Captain Nathan Algre nach Japan, wo er den Regierungstruppen den Umgang an der relativ neu entwickelten Schusswaffe beibringen soll. Die Ausbildung läuft schleppend und viel zu früh werden die Soldaten in die Schlacht gegen die traditionsbewussten Samurai losgeschickt. Algre wird dabei gefangen genommen und in das Dorf der Feinde verschleppt…

Fazit

Für einen Hollywoodfilm war die Thematik schon bei damaliger Veröffentlichung recht ungewöhnlich, aber durchaus ansprechend. Daran hat sich nachwievor auch nichts geändert und noch immer macht das Abtauchen in einer fremden, sehr traditionsbehafteten Umgebung mächtig Laune und das großartige Spiel von Cruise hat an Nichts eingebüßt.

Der Film ist zwar relativ lang und überwiegend ruhig, jedoch keineswegs Langweilig. Mit fantastischen Aufnahmen und Einblicken in die Kultur Japans hielten uns die Macher stets bei Laune, stillten unseren Wissensdurst und vermittelten uns die damaligen Umstände mit einer tollen Bildsprache. Das Abtauchen gelang schmerzfrei, obwohl sich im Laufe der Sichtung ein paar unbeantwortete Fragen aufwarfen.

So war nicht immer klar, warum Algre so ausgezeichnet mit Nahkampfwaffen (wie eben dem Schwert eines Samurai) umgehen, er ebenso schnell deren Sprache lernen und sich so rasch in deren Reihen wiederfinden konnte. Zwar waren die Grundzüge seines Aufenthaltes bei den vermeintlichen Feinden zunächst noch sehr verständlich, sein Wandel jedoch schon arg lückenhaft und somit nicht immer nachvollziehbar gezeichnet.

Natürlich mindern diese kleinen Ungereimtheiten nichts an der hervorragenden Performance von Cruise und seinen Kollegen. Mit authentischen und nicht minder eindrucksvollen Kostümen und Kulissen kommen die Charaktere glaubhaft und durchaus gänsehauterregend daher. Es macht Spaß in diesem Sittenbild einzutauchen und sich nicht weiter an besagten Punkten zu stören – obwohl dies sicherlich bei anderen Produktionen zu den K.O.-Kriterien gehören dürfte.

„Last Samurai“ lässt uns für knappe 2,5 Stunden in der Welt des feudalen Japans und dessen letzte Samurai-Krieger hineinblicken und gewährt uns trotz vieler ruhiger Aufnahmen einen angenehmen Sog mit viel Kurzweil. Wer sich auch nur ansatzweise mit der Handlung anfreunden kann, sollte unbedingt mal einen genaueren Blick wagen und diesem unterhaltsamen Geschichtsunterricht beiwohnen. Es lohnt sich.

Fotocopyright: Warner

Mindhunters

Inhalt

Eine Truppe angehender Profiler werden zu Übungszwecken auf einer kleinen Insel ausgesetzt und sollen einen fiktiven Fall innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits lösen. Kaum sind sie am simulierten Tatort angekommen, kommt es zu einem echten Todesfall und Keiner scheint dem Anderen mehr zu vertrauen…

Fazit

Wenn ich mich recht erinnere, blieb „Mindhunters“ der Release in den hiesigen Kinos erspart und erschien direkt in unseren Videotheken. Ohne große Erwartung hatte ich mir die Scheibe (oder war es sogar noch die VHS?) geliehen und war positiv überrascht. Der Film definierte das Genre zwar in keinerlei Hinsicht neu, bot aber eine angenehm düstere Atmosphäre und einen kurzweiligen Verlauf.

Das Geschehen startete bereits mit einem herrlichen bedrohlichen Grundton und gefiel dann vor allem mit einem ansprechenden Cast in Form von Christian Slater und Val Kilmer. Nach rund 20 Jahren seit Erstveröffentlichung sei jedoch vorweggenommen, wie groß die Enttäuschung dann allerdings über deren recht überschaubaren Screentime war. Grade bei Slater hätte ich mir doch einen Ticken mehr an Präsenz erhofft, aber immerhin konnten die anderen Darsteller dieses Manko halbwegs sicher ausgleichen.

Wie bereits erwähnt lebt der Titel von seiner beschaulichen Grundstimmung und vor allem den ziemlich verschlossenen Charakteren. Jede Figur hatte gewisse Motive, doch wer tatsächlich zu einem Mord bereit wäre sei dahin gestellt. Die Akteure haben ihren Job dabei sehr gut erledigt und deren Chemie untereinander hat einfach gepasst. Man konnte Allen etwas abgewinnen – im Positiven, wie im charakterlich Negativen, was den Unterhaltungswert stets oben hielt.

Handwerklich war das Treiben routiniert inszeniert und gab keinen Grund zur Klage. Sicherlich mögen die kleinen CGI-Einstellungen nicht mehr ganz taufrisch erscheinen, aber wahrscheinlich war das Budget abseits der relativ bekannten Gesichter einfach nicht mehr hoch genug. Immerhin unterstreicht der leicht angestaubte Look diesbezüglich allerdings das angenehme B-Movie-Flair, was ich jedenfalls sehr begrüße.

Damals wie heute ist „Mindhunters“ ein kleiner Geheimtipp und immer wieder gern gesehener Gast im heimischen Player. Wie gesagt definiert er in keinem Bereich auch nur irgendetwas neu, kombiniert aber bekannte Versatzstücke dank toller Atmosphäre und symphytischen Akteuren zu einem höchst wohlschmeckenden Snack mit enormer Kurzweil.

Fotocopyright: x

Girl You Know Its True

Inhalt

„Girl You Know Its True“ erzählt die wahre Geschichte rund um den Skandal der Band Milli Vanilli. Was von Produzent Frank Farian als kleines Projekt angedacht war, entwickelte sich nahezu unkontrolliert zu einem Musik-Phänomen mit tragischem Ausgang…

Fazit

Die vielen positiven Kritiken haben auf einen guten Film hoffen lassen und das Resultat hat am Ende nicht enttäuscht. Simon Verhoeven hat mit diesem Streifen ein Stück Popgeschichte mit Fingerspitzengefühl und viel Liebe zum Detail auferstehen lassen.

Man konnte sich wirklich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und den Verlauf der Dinge durchaus wunderbar verstehen. Dabei war der Film stets angenehm kurzweilig, behielt ein ausgezeichnetes Pacing bei und die Mischung aller Elemente ist geglückt. Es gab weder zu viel Musik, noch zu viel Geschwafel. Die einzelnen Bestandteile waren ausgewogen präsentiert worden und überschlugen sich auch nie – was bei ähnlich gelagerten Werken zumindest Etappenweise häufiger passiert.

Man konnte dem Verlauf prima folgen. Obwohl es hin und wieder ein paar Sprünge oder neue Figuren gab, ging die Übersicht nie flöten und fand sich rasch wieder zurecht. Einen Teil zu diesem Gelingen trugen allerdings auch die durch und durch charismatischen Darsteller bei – wo ein Schweighöfer eigentlich nur eine sehr gut agierende Nebenrolle einnahm. Tijan Njie und Elan Ben Ali spielten den Rest an die Wand und legten eine mehr als glaubwürdige Darbietung der Vorbilder an den Tag.

Mit einem quasi perfekten Cast, einer ausgewogen Erzählstruktur und einer unerwartet packenden Handlung spielt sich „Girl You Know Its True“ locker ins Herz des Cineasten. Zwar habe ich dank bekannter Geschichte an der Anziehungskraft des Filmes gezweifelt, doch am Ende kann man sich den positiven Stimmen uneingeschränkt anschließen. Man hat hier tatsächlich einen versöhnlichen Abschluss für die damaligen Vorfälle geboten und sich mit seinen umstrittenen Figuren überaus ordentlich ausgesöhnt.

Fotocopyright: LEONINE

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