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Kategorie: Filmbesprechungen (Seite 1 von 163)

Reservoir Dogs

Inhalt

Nach einem fehlgeschlagenen Coup treffen sich die teils schwer angeschlagenen Gangster in ihrem Unterschlupf. Jeder bezichtigt den Anderen des Verrats und so langsam spitzt sich die Lage zu…

Fazit

Vorweg sei gesagt, dass „Reservoir Dogs“ als echtes Regie-Debüt ein durchaus beachtliches Werk darstellt und schon früh auf die Denk- und Inszenierungsweise von Quentin Tarantino hingewiesen hat. Persönlich schaue ich den Film auch recht gerne, doch ehrlich gesagt hat er es nie in meinen persönlichen Olymp der besten Werke aller Zeiten geschafft.

Die Prämisse war super und der Cast eine Klasse für sich. Handwerklich gab es nichts zu kritisieren, außer man zählt die zuweilen etwas zu langen Konversationen und gegenseitiges Anstarren zur eigentlichen Inszenierung hinzu. Hier offenbarte sich bereits eine Stärke, aber auch eklatante Schwäche des „Meisters“, denn das Pacing war hier nicht immer perfekt.

Stellenweise hätte dem Geschehen etwas mehr Schwung oder schlichtweg etwas weniger Dialog ganz gut gestanden. Ich mag zwar die irrsinnigen Gespräche abseits der eigentlichen Geschichte, trotzdem wären hier und da kleinere Straffung dem Unterhaltungswert nicht abkömmlich gewesen.

Ansonsten punkten selbstredend die bekannten Darsteller mit ihrem lockeren Spiel. Alle schienen großen Spaß an der Sache gehabt zu haben und genau diese Euphorie strahlt auf den Zuschauer rüber. Ab der ersten Sekunde fühlt man sich im Kreise der herrlich überzeichneten Gangster wohl und kann sich inmitten der eigenwilligen Charakterzüge gar nicht für einen Favoriten entscheiden.

Eine überschaubare Handlung, tolle Figuren, aber einen Ticken zu viel Dialog. „Reservoir Dogs“ präsentierte uns schon sehr früh einen typischen Tarantino und ließ das Herz des Filmfreunde durchaus schneller schlagen. Da es für mich immer mal wieder kleinere Längen gab, ist allerdings keine höhere Bewertung drin.

Fotocopyright: LEONINE

Der Seelenfänger

Inhalt

Eine bizarre Mordserie beschäftigt die Polizei und Verstärkung aus der Hauptstadt ist dringend erforderlich. Ohne ersichtlichen Grund bringen sich die Einwohner eines beschaulichen Landstriches gegenseitig um und verstörte Kinder berichten von einer sonderbaren Gestalt…

Fazit

Gut gemeint ist leider nicht immer gut umgesetzt. Der Film gab sich zunächst spannend, doch nach kurzer Zeit stachen Mängel wie beispielsweise eine etwas zu langatmige Erzählweise negativ heraus.

Der Streifen benötigt lange, um in die Gänge zu kommen und fuhr irgendwie stets mit angezogener Handbremse. Die Atmosphäre und die Grundgeschichte haben dabei soweit gepasst, verhinderten dann letztlich auch das vorzeitige Abschalten.

Obwohl sich das Geschehen um eine geheimnisvolle Stimmung bemüht, lagen die Karten doch verhältnismäßig offen. Früh hat man eine halbwegs logische Theorie gesponnen und die ersten Verdächtigen aufmacht – letztlich wartete man nur auf deren begründeten Motive, die am Ende dann offengelegt wurden.

Die Darsteller haben ihre Sache solide erledigt, leisteten sich keine Patzer. Optisch war der Titel zeitgemäß in Szene gesetzt, die kleinen blutigen Einlagen waren handwerklich sauber gemacht.

Thrillerfreunde mit bestehendem Netflix-Abo schauen mal rein, der Rest muss den Streaminganbieter alleine wegen diesem Werk sicherlich nicht in den Fokus nehmen. „Der Traumfänger“ war durchaus atmosphärisch und hatte seine Momente, doch unterm Strich hätte dem Treiben mehr Schwung und eine weniger frühzeitig erahnbare Handlung gut gestanden.

Fotocopyright: Netflix

Eifersucht

Inhalt

Eine junge Dame engagiert den amerikanischen Privatdetektiv Nick Bali, der sich für seine Untersuchungen alsbald auf den Weg nach Kreta macht. Er soll einen Mord aufklären, den die Polizei bereits als Sportunfall abgetan hat. Je weiter Nick in die Welt der Schönen und Reichen abtaucht, desto mehr Abgründe tuen sich auf…

Fazit

Hin und wieder habe ich nichts gegen entschleunigte Filme, doch insgesamt bot mir „Eifersucht“ zu viel von solchen ruhigen Momenten – und obendrein zu viel an konstruierten Wendungen.

Der Streifen gab sich zunächst schön altmodisch und weckte wohlige Erinnerungen an große Genreklassiker ala Hitchcock und Konsorten. Leider kam die Geschichte aber nicht richtig in die Gänge und verspielte deshalb viel von ihrem lobenswerten Charme.

Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und vom Hocker schmetterten die viel zu späten Richtungswechsel wahrlich nicht. Die meiste Zeit plätscherte das Geschehen vor sich hin und kochte auf absoluter Sparflamme. Hübsche Darsteller und noch hübschere Kulissen trösten nicht darüber hinweg – ebenso wenig die Inszenierung, die stets auf bestenfalls überdurchschnittlichen TV-Niveau rangierte.

Schade um Shailene Woodley und Joseph Gordon-Levitt. Ich mag beide Darsteller, doch hier war deren Talent verschwendet. „Eifersucht“ besaß kein gutes Drehbuch und wurde vergleichsweise langweilig und auf „Nummer sicher“ in Szene gesetzt. Für den verregneten Sonntag-Mittag sicherlich irgendwo okay, aber streng genommen kein sonderlich empfehlenswerter Titel.

Fotocopyright: MGM/Amazon

Retroactive – Gefangene der Zeit

Inhalt

Wegen einer Autopanne strandet eine junge Dame mitten im Nirgendwo und wird glücklicherweise von einem Pärchen aufgegriffen. Zunächst scheint die Laune im Wagen noch gut, doch alsbald zeigt ihr vermeintlicher Retter sein wahres Gesicht…

Fazit

Das „Was wäre, wen?“-Konzept lässt sich immer gut für Filme hernehmen und so ließ sich anno 1997 schon James Belushi auf solch ein Experiment ein. Herausgekommen ist dabei zwar ein anschaubarer, aber im Grunde leider auch ziemlich belangloser Titel, der höchstens für beinharte Fans der Materie von Relevanz sein dürfte.

Die Handlung erfand das berühmte Rad nicht neu und offerierte uns auch keinerlei neue Denkansätze zum Thema. Alles lief nach bewährten Mustern und zielstrebig wurden die unterschiedlichen Konstellationen der Zeitreise offeriert. Es war klar, dass nicht jede Aktion mit einem guten Ausgang quittiert wurde – sonst gäbe es ja keine Gründe, um weitere Variationen zum Besten zu geben.

Die Inszenierung und die Darbietung der Darsteller war in Ordnung, rangierte aber irgendwo zwischen TV- und Direct-to-Video Niveau, wobei höchstens Belushi mit seiner böswilligen Art ein wenig hervorstach. Der Rest rangierte allerdings auch auf eher mittelprächtigen Level, konnte weder bei Effekten, noch bei Optik und Inszenierung mit Blockbustern mithalten.

Belushi war ein kleiner Lichtblick, der Rest eher kleinlaut und austauschbar. Man konnte diesen Streifen zwar schmerzfrei wegschauen, doch erinnerungswürdige Momente konnte er im Gedächtnis nicht hinterlassen.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Driven

Inhalt

Kurz vor dem Ende der Session schwächelt das große Nachwuchstalent in der Formel 1 und ein alter Profi soll dem wackelnden Jüngling noch einmal kräftig unter die Arme greifen…

Fazit

Lange ist die letzte Sichtung von „Driven“ her und schnell war mir klar, warum ich mittlerweile auch so viele Details des Streifens vergessen habe. Die Handlung mag in groben Zügen eigentlich noch in Ordnung gehen, die Umsetzung jedoch ein Fall für sich sein.

Der Film war mir insgesamt zu sehr auf gute Vibes getrimmt und präsentierte uns nur Abziehbilder von echten Fahrern, die nur selten glaubwürdig agierten. Am stärksten war deren Zeichnung noch in Konfliktsituationen, die durch das anscheinend sehr harmoniebedürftige Drehbuch aber immer wieder zum Guten gewendet wurden. Es lief alles auf das obligatorische „Happy-End“ hinaus und selbst in dramatisch angelegten Szenen hielt man sich stark mit heftigen Einlagen zurück.

Unfälle gab es während der hübsch inszenierten Rennen schon – jedoch blieb es bei bizarren Blicken der Zuschauer und mitunter heldenhaften Rettungseinsätzen der vermeintlichen Konkurrenten. Alles ging stets mit blauen Auge über die Bühne und beim nächsten Rennen hatten sich sowieso wieder alle lieb. Vorherige Streitereien (inkl. Frauentausch) waren vergessen und jeder gönnte dem Anderen den Sieg.

Die Darsteller luden großenteils zum Fremdschämen ein, garantierten hierdurch allerdings auch einen gewissen Unterhaltungswert. Selbst Hollywood-Urgesteine wie Burt Reynolds oder Sylvester Stallone konnten mit ihren überraschend schwachen Auftritten nicht unseren „Helden“ wie Til Schweiger, Verona Pooth oder Jasmin Wagner das Wasser abgraben. Keiner trat hier richtig überzeugend auf, doch deren Zusammenspiel war trotzdem irgendwie anschaubar – was vermutlich den unentwegten Schmutzlern zu verdanken war.

„Driven“ ist ein seltsamer Film. Richtig gut gefielen mir eigentlich nur die aufwändig gemachten Rennszenen, die trotz leicht angestaubter CGI-Unterstützung noch ganz hübsch erschienen und ansonsten gab es jede Menge lachhafte Passagen. Da am Schluss der Spaßfaktor zählt und so manche unfreiwillige Macke ihren Teil zur Kurzweil beigetragen haben, bleibts bei einer durchschnittlichen Bewertung inklusive winziger Empfehlung für schmerzresidente Sportfreunde. Das echte Formel 1 Feeling kam irgendwie nie rüber und so richtig ernst nehmen konnte man das flauschige Script leider auch nicht.

Fotocopyright: Warner

Beetlejuice, Beetlejuice

Inhalt

Die Rückkehr einer alten Dämonenfürstin sorgt für Angst und Schrecken im Geisterreich. Ihr Ziel ist jedoch den Störenfried Beetlejuice zu finden, der dank der Rückkehr von Lydia zu ihrem alten Haus einen Weg zur Flucht ergreifen könnte…

Fazit

Der erste „Beetlejuice“ ist seit seinem Erscheinen Kult und gehört zweifelsohne zu den erwähnenswertesten Werken vom Tim Burton. Zwar wurden die Ereignisse in einer ebenfalls recht gelungenen Zeichentrickserie fortgesponnen, doch eine echte Fortsetzung hätte es in meinen Augen – zumindest in dieser Form – nicht gebraucht.

„Beetlejuice 2“ macht wenig falsch, tappt aber auch zu oft auf der Stelle und liefert verhältnismäßig wenige Innovationen. Man hat viele Kulissen und Charaktere des Vorgängers recycelt, die Geschichte an sich eher zaghaft weiterentwickelt und insgesamt leider zu wenige herzhafte Lacher abgerungen.

Sicherlich war die Prämisse um den liebenswerten „Lottergeist“ beim Vorgänger noch vollkommen neu und somit schwierig zu toppen, aber trotzdem hätte man hier etwas kreativer ans Werk gehen dürfen. Irgendwie war alles schonmal da und auch gerne hätte man noch absurdere Momente präsentieren dürfen. So fühlte sich das Geschehen leider etwas aufgewärmt und fade an.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt gut, aber nicht überragend gemacht. Man spülte auch hier ein gewisses Standardprogramm herunter und Niemand (selbst Keaton) stach übermäßig hervor. Geschickt hat man allerdings das reale Ableben von Lydias Filmvater umschifft – obwohl der Zeitpunkt der Todesmeldung während der Handlung seltsam untergebracht wurde.

Ich mag den Erstling und hatte mich nach Bekanntgabe der Fortsetzung schon ein bisschen auf das Ergebnis gefreut. Geliefert hat man allerdings einen Streifen, der für Burton-Verhältnisse recht handzahm und durchschnittlich erschien und am Ende die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Projektes erneut aufgeworfen hat. „Beetlejuice 2“ ist sicherlich kein schlechter Film und bot durchaus einen netten Unterhaltungswert, doch sonderlich positiv überrascht hat er leider nicht.

Fotocopyright: Warner

Kill Bill – Volume 1 & 2

Inhalt

Ausgerechnet am Tag der Vermählung wird die Hochzeitsgesellschaft überfallen und auf brutalste Weise liquidiert. Die schwangere Braut entgeht allerdings nur knapp dem Tod und erwacht nach 5 Jahren aus dem Koma. Angetrieben von Rache macht sie sich auf die Suche nach ihren damaligen Peinigern…

Fazit

Es ist unglaublich, aber mittlerweile haben auch die beiden Titel von „Kill Bill“ schon 20 Jahre auf dem Buckel. Ich kann mich noch gut an die damaligen Kinostarts und den damit verbundenen Pressekampagnen erinnern – besonders aber auch an die seinerzeit präsentierten Stilmittel und den einprägsamen Soundtrack.

Mit „Kill Bill“ hat sich Kultregisseur Tarantino nicht nur ganz dicht an seinen beliebten Vorbildern aus Fernost orientiert, sondern auch zusätzlich eine ganz eigene Ästhetik auf die Leinwand projiziert. Die im Grunde recht simple gestrickte Handlung wurde mit unzähligen Elementen wie schwarz-weiß-Aufnahmen, Comic-Zwischensequenzen und ähnlichen wilden Ausführungen geschmückt, dem Zuschauer fast eine Reizüberflutung vorgesetzt.

Erneut lebte das Geschehen von spitzfindigen Dialogen, Referenzen und einem hohen Grad an Gewalt – die allerdings so überspitzt präsentiert wurde, dass man hier eigentlich nicht großartig an den Schutz der Jugend denken müsste. Die Choreografien waren aufwändig und zu jeder Sekunde auf Perfektion getrimmt. Hier kam immer wieder die Handschrift des Machers zum Vorschein und seine Liebe zum Film war allgegenwärtig zu vernehmen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, wobei vor allem Uma Thurman herausgestochen ist. Man konnte sich einigermaßen problemlos in ihre verzweifelte Situation hineindenken und sich in vielen Szenen köstlich über ihre Erfolge beim blutigen Rachefeldzug erfreuen. Ansonsten ist Michael Madson (ebenfalls ein Tarantino-Urgestein) positiv in Erinnerung geblieben.

Viele warme Worte und am Ende nur eine Wertung im oberen Mittelfeld? Ja, denn trotz seiner hübschen Fassade waren mir die Titel (insbesondere Volume 2) stellenweise ein wenig zu zäh erzählt und ein wenig zu langatmig in Szene gesetzt. Man hätte viele Passagen zusammenstreichen und nur einen kompakten Streifen abliefern können. Rückblenden (z.B. die Ausbildung beim Meister) hätten gerne in wenigen Sekunden abgefrühstückt werden können – ohne ausgiebige Anreise oder repetitive Aufgaben ständig wiederholen zu müssen.

Unterm Strich sind die „Kill Bill“-Filme typische Tarantino-Vertreter mit allen dazugehörigen Ecken und Kanten. Ausufernde Konversationen, manchmal nicht immer gelungenes Timing, dafür aber schräge Typen, eine optisch reizvolle Darbietung und ganz viel Verbeugung vor Größen im Genre. Das alles ist nett und durchaus reizvoll präsentiert, hat mich jedoch wie andere Werke des Künstlers nicht vollkommen abgeholt. So gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung meinerseits.

Fotocopyright: Miramax/STUDIOCANAL

Joker: Folie à Deux

Inhalt

Nach seinen brutalen Morden sitzt Arthur Fleck im Arkham State Hospital ein und wartet auf seine endgültige Verurteilung. Hinter Gittern baut er eine Romanze zu Mithäftling Harley Quinn auf und driftet dabei abermals in seine eigen Welt ab…

Fazit

Schon der erste Teil von „Joker“ konnte polarisieren und nun setzten die Macher mit dessen Fortsetzung nochmal einen drauf. Kein anderer aktueller Kinofilm wird derzeit so heiß diskutiert und mit teils vernichtenden Kritiken und schwachen Einspielergebnissen abgestraft wie dieser. „Folie à Deux“ ist schon sehr speziell, aber hierdurch auch keineswegs schlecht.

Die Handlung setzt direkt am Ende des Vorgängers an und erzählt die tragische Geschichte von Arthur Fleck auf eigene Art weiter. Hierbei erleben wir einen Thriller, der nicht nur einfach hinter Gittermauern oder in einem Gerichtssaal spielt, sondern ein Ereignis, dass stellenweise arg an ein Musical erinnert. Mit unerwartet vielen Gesangseinlagen fühlt sich der Streifen auf jeden Fall etwas anders, leider nicht immer richtig überzeugend an.

Grundsätzlich finde ich gelungen, Psychosen und das Leben in einer eigenen Welt mit anderen Bildern und Geträller einzufangen, doch hier haben es die Mache ein klein wenig damit übertrieben. Bei einem Song ists nicht geblieben und gefühlt wurde mindestens die Hälfte der Film-Laufzeit mit diesen Einlagen bereichert. Die Texte rangierten zwischen herrlich-melancholisch bis schnulzig und waren einigermaßen passabel vorgetragen worden.

Gaga und Phoenix haben sich hervorragend ergänzt, was glücklicherweise nicht nur deren musikalischen Eskapaden betraf. Sie haben prima miteinander harmoniert und konnten ihren Figuren ordentlich Tiefe verleihen – auch wenn man an den Motiven von Quinn hin und wieder leicht zweifeln durfte. Ihre Liebe zum „Joker“ wurde in meinen Augen nicht hinreichend begründet und sie schlichtweg als „Geisteskrank“ abzustempeln war etwas dürftig.

Auf der einen Seite die Musik, auf der anderen Seite ein stagnierender Ausbau des gut gemeinten Plots. „Joker 2“ tritt in vielen Dingen auf der Stelle, gefiel dennoch durch sein fast schon zwanghaftes „anders sein um jeden Preis“. Ich rechne seine „Andersartigkeit“ genauso hoch wie beim Vorgänger an und kann mich grundsätzlich mit solchen Werken besser als mit den x-ten „Krawall-Superheldenfilmen“ arangieren, doch hier muss definitiv noch eine zweite Sichtung im Heimkino her. Der bisherige Eindruck ist trotz aller Makel und nervigen Passagen nicht übel, final ist der Funke jedoch noch nicht übergesprungen.

Fotocopyright: Warner

Speak no Evil

Inhalt

Im Italienurlaub lernen sich zwei Paare kennen und scheinen sich nach ersten Anlaufschwierigkeiten auch gut zu verstehen. Man lädt sich gegenseitig zum Besuch daheim ein und genau da beginnt der Albtraum…

Fazit

„Speak no Evil“ ist einer jener Filme, die etwas vom Zuschauer abfordern. Zum Einen benötigt der Streifen recht lange, um in Fahrt zu kommen, zum Anderen verlangt er Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, sich in die geschilderte Situation hineindenken zu können. Belohnt werden wir dann aber mit einem packenden Nervenkitzel, der seine kleinen Nadelstiche immer wieder geschickt platziert eingesetzt hat.

Die Darsteller haben allesamt eine tolle Arbeit abgeliefert und ihren Teil zum schaurigen Gesamtbild beigetragen. Sicherlich war die Handlung in einigen Momenten arg vorherschaubar konstruiert, dank der sehenswerten Figuren und ihren zum Teil unberechenbaren Charakterzügen blieb die Spannungskurve trotzdem ganz weit oben.

Seine authentische Weise machte am meisten Angst. Man konnte sich hervorragend in die Lage unserer Figuren hineindenken und irgendwie war der Horror gar nicht mal so weit weg. Man konnte alle Aspekte der Handlung greifen und fühlte sich dem Geschehen hierdurch viel näher, als es sonst bei ähnlich gelagerten Streifen der Fall ist.

Nicht nur wegen des einigermaßen glaubwürdigen Szenarios, auch wegen der hübschen Inszenierung konnte man prima im Geschehen abtauchen. Die Bilder strahlten Urlaubsfeeling aus, waren andererseits aber auch schön unheilvoll-düster und jederzeit sehr atmosphärisch. Man konnte sich leicht fallen lassen und rasch war auch das gemächliche „Vorspiel“ in der ersten Filmhälfte vergessen.

Für mich mag „Speak no Evil“ sicherlich kein Streifen für eine mehrmalige Sichtung sein, doch die investierte Zeit habe ich keineswegs bereut. Der Horror entfaltete sich behutsam, aber zielsicher, die Luft war ab einem gewissen Punkt zum Schneiden dicht und man kam nicht mehr vom Bildschirm weg. Die Atmung wurde flach und die Strahlkraft des Werkes gigantisch. Wer Psycho-Horrorfilme mag und sich trotz gemächlichem Spannungsaufbau auf diesen Titel einlassen vermag, erhält einen lohnenswerten Gegenwert serviert.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

A World Beyond

Inhalt

Frank Walker erinnert sich zurück, wie er als Kind einst die Weltausstellung besuchte und vergeblich mit seiner Erfindung auf positives Feedback der Juroren hoffte und kläglich enttäuscht wurde. Was er dann jedoch bekam, war ein Ausblick auf die Zukunft – den er Jahre später so noch einmal erleben sollte…

Fazit

Ich habe diesen Film bei seinem damaligen Release auf Blu-Ray schon einmal gesehen und war erstaunt, wie gut vor allem die technische Seite gealtert ist. Während Clooney die ersten Falten anzusehen waren, gab es bei der glatten und auf Hochglanz polierten Optik nichts zu mäkeln.

Leider verbirgt sich hinter der tollen Optik ein eher durchschnittlicher Film mit magerem Inhalt. Die Geschichte mag aufgrund der prachtvollen Inszenierung zwar zunächst sehr ansprechend wirken, bildete im Grunde aber nur einen dürftigen Rahmen für die sehenswerten Bilder – und gab ansonsten inhaltlich wenig her.

Der Verlauf jonglierte stets zwischen kurzweilig und ein wenig dröge. Einige Dialoge waren unnötig in die Länge gezogen und so manch kleinen Gag hätte man sich schenken können – auf der anderen Seite hielten aber grade die atemberaubenden Effekte und kleinere Actionszenen wiederum prima bei Laune.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, doch Clooney wirkten neben den jungen Akteuren ein wenig blas. Wahrscheinlich galt er mehr für meine Generation als Zugpferd – die wahrscheinlich eher angesprochene Zielgruppe dürfte ihn vielleicht gar nicht erst kennen.

„A World Beyond“ punktet bei der Technik und enttäuscht bei der Erzählung. Eindrucksvolle Aufnahmen standen einer austauschbaren und simplen Handlung gegenüber, das Ergebnis war unterm Strich einen Ticken zu lang.

Fotocopyright: Disney

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