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Monat: Januar 2022 (Seite 4 von 4)

Shadow of the Tomb Raider (PC)

Inhalt

Archäologin Lara Croft ist im Wettkampf mit der Organisation „Trinity“. Beide sind auf der Suche nach einem Artefakt, mit dem man die Existenz der Menschheit auslöschen könnte…

Gameplay

Am Gameplay hat sich im Laufe der Jahre – bis auf wenige Ausnahmen – nichts verändert. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Frau Croft, die man aus der Third-Person steuert und durch unterschiedlichste Kulissen manövriert. Dabei wird hauptsächlich gesprungen, geklettert, nach einem Weg gesucht, kleinere Rätsel absolviert und hin und wieder auch mal kurz geballert oder an Feinden vorbei geschlichen.

Die einzelnen Elemente wurden dabei äußerst abwechslungsreich miteinander verwurstet und kein Part nahm Überhand. Man konnte sich nach aufregenden Gefechten immer mal wieder erholen – ohne, dass dabei dann irgendwelche Längen entstanden wäre. Die jederzeit cineastische Inszenierung hat dabei einen wichtigen Teil beigetragen – denn so blieb man jederzeit höchst gespannt am Ball und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte wohl weitergeht.

Etwas unnötig empfand ich nur die kleineren Stealth-Einlagen – die an sich gut funktioniert haben, aber etwas aufgesetzt wirkten. Lara hätte schon direkt zu Beginn eine Knarre einstecken und damit Alle abknallen können, doch das Programm ließ es nicht zu. Kleiner Makel, am ansonsten absolut runden Gameplay und unterm Strich kein echter Minuspunkt.

Spielzeit

Laut meinem Epic-Account habe ich für den ersten Durchgang knapp 8,5 Stunden benötigt, bei dem das eigentliche Spiel allerdings nur knapp über zur Hälfte absolviert wurde. Abseits der Hauptkampagne gibt es noch viel zu Erkunden und das wird sicherlich noch ein paar weitere Stunden in Anspruch nehmen. Mal schauen, wann ich mir mal die Zeit dafür nehme – im Grunde interessiert mich nur die normale Handlung ohne das akribische Absuchen nach Extras.

Präsentation

Optisch gehört „Shadow of the Tomb Raider“ für mich noch immer zu den beeindruckendsten Titeln überhaupt. Waren die beiden direkten Vorgänger schon eine Augenweide, so wurde hier alles noch einmal bis zum Anschlag optimiert. Die Weitsicht ist enorm, die Details sagenhaft und die gesamte Architektur der unterschiedlichen Abschnitte einfach grandios.

Auf meinem Gaming-Notebook (Ryzen 7, Geforce 3060) konnte ich das Ganze sogar in 4K mit Ultra-Settings zocken und habe nicht selten gestaut – was nicht gerade oft vorkommt. Gelegentlich bin ich einfach stehen geblieben und habe die Panoramen oder detailreichen Statuen bewundert. Hier zahlt sich der schlauchartige Aufbau und die zumeist sehr wenigen KI-Figuren aus – denn so ist Kapazität für wuchtige Grafik, die geschmeidig auf normalen System läuft.

Egal ob dunkle Höhlen, Schlamm oder versteckten Tempeln, bei denen uns das Gold förmlich blendet – die Welt von „Shadow“ wirkt rund, durchdacht und exzellent gestaltet. Abwechslung wurde groß geschrieben und ein Highlight jagte stets das Nächste.

Die Musik wurde eher sparsam, aber an den passenden Stellen eingesetzt. Die deutsche Vertonung war sehr gut und gab keinen Grund zur Klage. Die unheimlichen Geräusche und Schreie trieben gerade in dunklen Höhlensystemen wohlige Schauer über den Rücken. Deren Ortung war mit Headset ebenso vorbildlich.

Positiv

  • überragende audiovisuelle Präsentation
  • großartige Inszenierung
  • spannende Hintergrundgeschichte
  • perfekter Spiel-Flow / kein Leerlauf
  • durchdachtes Rätsel-Design
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Stealth-Passagen fühlen sich erzwungen an
  • kleinere Trial & Error Momente

Negativ

Fazit

Hätte ich die einzelnen Titel nicht bereits zum damaligen Vollpreis für die Konsole erstanden, hätte ich nun echt ein schlechtes Gewissen. Epic verschenkt hier aktuell drei absolut hochwertige Titel, die in jede gut sortierte Sammlung gehören und nichts von ihrer Faszination verloren haben. Gerade mit „Shadow of the Tomb Raider“ lieferten uns die Entwickler einen grandiosen Abschluss, der aus den Wünschen der Vorgänger gelernt und sein Gameplay bis zum maximalen Spielspaß optimiert hat.

Grafisch ist das Spiel eine Wucht und die tolle deutsche Vertonung passt wie die Faust aufs Auge. Der Flow ist jederzeit perfekt, denn auf knackige Gefechte folgen immer wieder entschleunigte Kletter- oder Rätselabschnitte – deren Schwierigkeitsgrad wiederum perfekt ausbalanciert wurde. Die Denkaufgaben animierten zum kurzzeitigen Verweilen, waren aber nie frustig gestaltet. Überhaupt gab es eigentlich nie Leerlauf und das Geschehen fühlte sich zu keiner Zeit auch nur ansatzweise gestreckt an. Man fühlte sich wie in einem launigen Actionfilm mit jeder Menge Entdecker-Lust.

Für mich ist „Uncharted“ ein kleiner Blockbuster für Zwischendurch, wobei „Tomb Raider“ dann schon eher der erwachsenere und etwas komplexere Vertreter im Genre ist. Ich liebe beide Reihen und könnte auch keinem Titel explizit den Vorzug geben. Obwohl im Kern so ähnlich, spielen sie sich doch recht unterschiedlich und sind absolute Pflicht für Abenteurer. Unabhängig vom Preis ist „Shadow“ jedenfalls eine unbedingte Empfehlung wert und muss gezockt werden!

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Square Enix

Kitz – Staffel 1

Inhalt

Lizzi lebt im Kitzbühl und stammt aus eher einfachen Verhältnissen. Vor einem Jahr hat ihren geliebten Bruder verloren und diesen Schmerz noch nicht überwunden. Sie gibt den Kids der reichen Touristen aus Deutschland dafür die Schuld und hat einen perfiden Racheplan ausgearbeitet…

Fazit

Die Kritiken zur ersten Staffel von „Kitz“ waren eher gemischt und in vielen Punkten muss ich den Autoren auch recht geben. Man griff viele Vorurteile und Klischees auf und setzte mit aller Gewalt auf eine hippe Darstellung der Ereignisse – aber trotzdem war das Gebotene irgendwie sehr unterhaltsam.

Die Welt der Reichen und Schönen ist sicherlich nicht mein Milieu und so fiel das Hineindenken in die Figuren nicht gerade einfach, trotzdem konnte man sich gut fallen lassen. Es ging jederzeit recht kurzweilig zur Sache und Längen waren in den gebotenen 6 Episoden nicht zu verzeichnen.

Das ganze Konstrukt hat etwas an „Revenge“ erinnert, da die Prämisse doch recht ähnlich ausfiel. Auch hier zogen sich Rache-Motive durch die ganze Serie und es gab immer mal wieder interessante Wendungen – inklusive Cliffhanger am Ende der Staffel.

Lebenswert die hochwertige, fast schon verschwenderische Inszenierung – die natürlich optimal zum Setting gepasst hat. Teure Klamotten, dicke Autos und verschwenderische Partys inklusive. Alles wirkte sehr stimmig und glaubhaft – ohne es bis ins Detail mit eigenen Erfahrungswerten bestätigen zu können. Dies hatte durchaus einen Touch von amerikanischen Soaps ala „Reich und Schön“, ohne seine europäische Herkunft zu leugnen.

Man muss sich nicht immer mit allen Dingen identifizieren müssen und auch einfach mal was unterhaltsames für Nebenbei laufen haben. Die Welt von „Kitz“ konnte ich eigentlich nur belächeln und trotzdem habe ich das Ding an zwei Tagen – wie gesagt nebenher – „durchgebincht“ und mich nicht unbedingt gelangweilt gefühlt. Die Parallelen zu US-Produktionen waren nicht zu übersehen, doch schlimm war das nicht. Der Erzählfluss war prima, die kleinen Intrigen und Wendungen grundsolide – eine zweite Staffel würde hier sicherlich auch über den Bildschirm flackern.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Vier Brüder

Inhalt

Vier ungleiche Brüder finden sich nach dem Tod ihrer Adoptivmutter wieder in der alten Heimat ein und ergeben sich in tiefster Trauer. Schon bald merken sie jedoch, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt haben könnte und recherchieren auf eigene Faust…

Fazit

Ich habe diesen Film schon einige Male gesehen und am gestrigen Abend auch sicherlich nicht zum letzten Mal in Player gehabt. „Vier Brüder“ bot seinerzeit eine recht erfrischende Prämisse, die mit guten Darstellern und einem perfekten Flow umgesetzt wurde – und nach all den Jahre nichts von seinem hohen Unterhaltungswert eingebüßt hat.

Der Film beginnt langsam, aber nicht uninteressant. Wir werden mit Figuren und Ausgangslage vertraut gemacht, ohne uns dabei zu langweilen. Recht früh zeichnet sich ab, dass hier kein Unfall zu Grunde lag und natürlich weitaus Mehr hinter der ganzen Sache steckt.

Das Geschehen lebt von der unkonventionellen „Ermittlungsarbeit“ der vier arg unterschiedlichen Persönlichkeiten, die mit absoluter Entschlossenheit auf Rache ausgerichtet sind. Dabei wurde alles weitestgehend schlüssig konstruiert und den einzelnen Schritten ist jederzeit gut zu folgen. Zwar kann man sich über die gelegentlichen Schusswechsel und dem ständigen Zücken von Waffen – was anscheinend nie die Polizei auf den Plan rief – streiten, aber im Zuge der Kurzweil war dies locker verzeihlich.

Besonders gut hat mir der Handlungsaufbau und deren Verlauf gefallen. Als wäre die Ausgangslage an sich nicht schon vergleichsweise frisch, so hat man im Laufe des Geschehens immer wieder kleine Finten eingebaut. Schon recht früh erahnt der Zuschauer, wie der Hase möglicherweise läuft und wer Drahtzieher der Ereignisse ist – bis wieder neue Erkenntnisse dazwischen kamen. Zu allem übel waren dann die eigenen Theorien nichts vollends für die Katz, sondern zumindest ansatzweise gar nicht allzu verkehrt gedacht. Raffiniertes Drehbuch.

Die Inszenierung war hochwertig und der Cast klasse. Man hat auf verschiedene Persönlichkeiten geachtet, ohne den Bogen dabei zu überspannen. Es gab keine Paradiesvögel, noch irgendwelche Minderheiten, nur um der Vielfalt willen. Die Figuren waren unterschiedlich, dennoch glaubhaft in ihrer Gesamtkonstellation und überzeugt von den jeweiligen Akteuren gespielt. Man besten hat mir dabei Wahlberg gefallen – der als echter Bad Boy trotzdem das Herz an der richtigen Stelle hatte und wunderbar in seiner Rolle aufging.

„Vier Brüder“ ist ein Streifen, der einfach Spaß macht. Er ist jederzeit höchst unterhaltsam und bietet eigentlich alles, was das Herz begehrt. Hervorragende Darsteller, witzige Dialoge und einen bis zum bitteren Ende spannenden Plot. Die allgemeine Glaubwürdigkeit mag zwar an einigen Stellen durchaus in Frage gestellt sein, dennoch erschien das Drehbuch absolut rund – und ich hätte sogar irgendwie Bock auf eine Fortsetzung, obwohl diese Geschichte im Grunde auserzählt ist.

8/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

The Green Knight

Inhalt

König Arthur hat seine Ritter der Tafelrunde zu einer rauschenden Weihnachtsfeier eingeladen, zu der sich natürlich auch sein Neffe Gawain nicht lange bitten lässt. Als dann plötzlich ein mysteriöser grüner Ritter auftaucht und den besten Kämpfer des Herrschers zum Duell auffordert, ergreift Gawain zum ersten Mal die Initiative…

Fazit

Das Beste kommt bekanntlich oft zum Schluss und so ähnlich war es auch hier. Das Kinojahr 2021 war recht durchwachsen und zum Silvesterabend gab es – ganz ohne Erwartungen – diesen Streifen und die letzten Stunden schwelge ich ihn wohlige und noch immer leicht verwirrte Erinnerung daran.

„The Green Knight“ will viel und schafft auch viel. Er präsentiert uns eine interessante Prämisse, von der ich selbst nach einer Nacht Schlaf nicht genau weiß, was sie eigentlich von uns wollte. Er war dieser Fremde und warum bot er ein solch merkwürdiges Abkommen? Stand er für eine der vielen Metaphern, mit denen der Film nahezu überhäuft war oder bin ich einfach nicht genug mit der Arthus-Saga vertraut? Egal, denn was uns Regisseur David Lowery hier offerierte, war schon sagenhafte Kost, die auch ohne vertiefte Kenntnisse rund um die Legenden der Tafelrunde funktionierte.

Im Kern bildet die Handlung eine klassische „Heldenreise“ ab. Ein junger Mann, bis dato ohne Ritter-Status, macht sich auf einen langen, beschwerlichen Tripp – auf dem er langsam an sich selbst wächst und irgendwo auch zu sich selbst findet. Er wird vor Herausforderungen und Versuchungen gestellt, um an Ende sein bisheriges Leben vor seinen Augen Revue passieren zu lassen. Mit langen Kameraeinstellungen, gefühlt minutenlang am Stück und ohne Dialog gedreht, lässt man uns an seinem Schicksal teilhaben.

Das Bild vom Mittelalter ist trostlos und wenig einladend. Statt Glanz und Krone regiert hier Dreck und Düsternis. Das Setting wirkt rau und wahrscheinlich auch deshalb recht authentisch. Keiner der Figuren scheint strahlend und elegant – die Ritter der Tafelrunde sind satt und wenig zu neuen Abenteuern motiviert. Selbst Gawain ist kein typischer Held und mit Lasten überladen. Die Identifikation – zumindest in seine Lage – fällt hierdurch nicht schwer.

Manche Werke wollen mit aller Gewalt anders sein und hierdurch um Aufmerksamkeit buhlen. Ehrlich gesagt habe ich bei diesem Titel anfangs ähnlich gedacht und stand manchen extravaganten Einlagen ziemlich kritisch gegenüber. Ich hatte sogar dein Eindruck, dass die Effekte etwas billig erschienen und wurde dann mit laufender Spielzeit zum Glück eines besseren belehrt. Man setzt auf eine schlichte Eleganz und auf den zweiten Blick waren grade die vom Computer unterstützten Szenen gar nicht mal so übel. Allein der hübsch animierte Fuchs sorgte immer wieder für Schmutzler – andere Highlights möchte ich hier nicht spoilern.

Eher selten oder zumindest mit kurzen Halbsätzen fertige ich sonst die musikalische Begleitung von Filmen ab. Ich achte eher selten auf den Soundtrack und lebe nach dem Motto „wenns nicht gestört hat, war es wohl nicht schlecht“. Bei „The Green Knight“ jedoch, spielt die Audiokomponente eine extrem wichtige und deutlich spürbare Rolle. Die orchestralen Klänge sorgen nicht selten für Gänsehaut und tragen ihren ganz eigenen Charme zum Abtauchen im Geschehen bei. Sie präsentieren quasi auch die Gefühlslage unserer Hauptfigur, mal ruhig, mal treibend und jederzeit extrem eingängig. Audiovisuell ist der Streifen ein Genuß.

In letzter Zeit hat mich kein Film im Nachgang so beschäftigt wie dieser. Nicht etwas weil ich von den Bildern verstört wurde, vielmehr weil ich versuche die zahlreichen Eindrücke zu ordnen und die ganzen gefilterten Botschaften herauszulesen. Die Reise hatte zwar kleinere Längen, die ich keineswegs verleugnen möchte – doch trotzdem glaube ich, dass ich sie spätestens beim zweiten Durchgang noch einmal kräftig auf mich wirken lassen möchte und die stillen Momente zum Grübeln verwenden will. Wer sich auch nur ansatzweise für experimentelle Werke begeistern kann und ungewöhnliches Kino zu schätzen weiß, sollte hier definitiv mal einen Blick riskieren. „The Green Knight“ bietet alles, was das Herz des echten Cineasten auflodern lässt und Einem nicht jeden Tag begegnet. Ich liebe diese gewisse Sperrigkeit, die mich wohl die nächste Zeit angenehm beschäftigen wird.

8,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

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