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Schlagwort: Besprechung (Seite 82 von 199)

Last Days of Lazarus

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle von Lazarus, der aufgrund des Todesfalles seiner Mutter wieder in die alte Heimat zurückkehrt. Kaum in der Wohnung angekommen, ereignen sich bizarre Ereignisse und er kann seltsame Visionen kaum noch von der Wirklichkeit unterscheiden…

Gameplay

„Last Days of Lazarus“ lässt sich am einfachsten als „Walking Simulator“ mit kleineren Knobelaufgaben umschreiben. Das Spiel ist in mehreren Kapitel aufgeteilt, in denen es in zumeist stark eingegrenzten Schauplätzen etwas zu absolvieren gilt. Entweder müssen wir einfach nur bestimmte Gegenstände in einer gewissen Reihenfolge inspizieren, Dinge von A nach B bringen oder Elemente miteinander kombinieren. Der Anspruch war hierbei eher gering und die größte Hürde stellt manchmal das schlichte Auffinden besagter Objekte inmitten der enorm hübschen, aber auch grellen Optik dar.

Spielzeit

Man konnte weder sterben, noch sich längere Zeit in Sackgassen verrennen. Manchmal hielt besagtes Auffinden von Objekten ein wenig auf, ansonsten war das Geschehen in rund 4 bis 5 Stunden gemütlich zu Ende gebracht und bot im Schnitt ein solides Pacing.

Präsentation

Optisch war „Last Days“ durchwegs auf einem sehr hohen Niveau, stellenweise sogar fast fotorealistisch. Manchmal gestaltete sich das Erkennen von Gegenstände schwierig, dennoch war das Gesamtbild äußerst stimmig und (zumindest auf der Series X) jederzeit flüssig. Besonders gut gefiel hierbei das opulente Art-Design, welches auch sicherlich einige Texturen aus dem Vorgänger (Gray Dawn) entliehen hat. Auch hier standen christliche Symbole in bunter Präsentation im Fokus, welche in einem krassen Kontrast zu den eher düster angelegten Kulissen standen.

Sprachausgabe und Untertitel waren zum Testzeitpunkt jeweils nur auf Englisch verfügbar, glücklicherweise aber nicht allzu schwierig zu verstehen. Die Sprecher waren wahrscheinlich keine absoluten Profis, jedoch unterm Strich ganz in Ordnung.

Positiv

  • hervorragende Präsentation
  • interessante Geschichte
  • einfache Spielmechanik
  • gelungenes Art-Design
  • vielfältige Inetrpretationsmöglichkeiten

Neutral

  • eingeschränkte Schauplätze mit Backtracking
  • simple Rätsel

Negativ

  • Rätsel erschienen nicht immer logisch, waren meist mit Herumklicken zu lösen
  • Handlung allgemein etwas schräg und bewußt auf Verwirrung getrimmt
  • einige angefangene Rätsel in einigen Locations wurden nicht zu Ende gebracht/nicht erneut besucht

Fazit

Schon der geistige Vorläufer „Gray Dawn“ wusste mit seiner eigensinnigen Weise zu faszinieren und Gleiches hat mich hier dann wieder ereilt. „Last Days of Lazarus“ mag wegen seiner bewusst spröden Art etwas zu polarisieren, doch letztlich führte dies – zumindest bei mir – für erhöhte Aufmerksamkeit und durchwegs hervorragende Unterhaltung.

Alle Details der Handlung habe ich beim ersten Durchgang nicht verstanden, was jedoch nicht nur an der ausschließlich englischen Version lag. Viele Dinge waren verkopft, mit Metaphern bestückt und leicht holprig erzählt dazu. Das hatte seinen Charme, erforderte aber erst recht ein wenig Aufmerksamkeit – die ich abermals sehr gerne investiert habe.

Schaut euch am besten mal ein paar Bilder oder kurze Videos an und prüft, ob ihr euch mit dem Setting anfreunden könnt. Ich konnte mich nach kurzer Eingewöhnung jedenfalls gut im Geschehen fallen lassen und habe das Spiel weitestgehend genossen. Zwar blieben am Ende ein paar Fragezeichen und man hatte das Gefühl, dass einige Baustellen unbearbeitet blieben – trotzdem habe ich den Kauf nicht bereut und würde mich über weitere solcher Werke der Macher freuen.

Grafik: 8,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: GrimTalin

Raymond & Ray

Inhalt

Viele Jahre haben sich die einst sehr eng verbundenen Brüder Raymond und Ray nicht mehr gesehen. Der Tod des Vaters führt die Beiden jedoch auf einen unfreiwilligen Roadtrip, bei dem sie sich endlich wieder etwas näher kommen. Sie hatten kein gutes Verhältnis zu ihrem Erzeuger und versuchen nun gemeinsam ihren Frieden mit dem eigenwilligen Kautz zu machen und erleben hierbei die ein oder andere Überraschung…

Fazit

„Raymond & Ray“ ist kein Film für jeden Tag und erst recht kein Film für mal eben Zwischendurch. Er mag zwar grundsätzlich nicht allzu komplex angelegt sein, doch seine melancholische Grundstimmung erfordert eine gewisse Konzentration – oder zumindest die passende Stimmungslage beim Betrachter vor der Mattscheibe.

Das Erzähltempo war gemächlich, aber immer irgendwie passend gewählt. Bevor einige Szenen zu lang erschienen, bekam man immer einigermaßen elegant die Kurve und ließ das Interesse beim Zuschauer nicht abreißen. Zwar lieferte man insgesamt eher bodenständige und wenig aufregende Kost, dennoch vermochte die fast schon hypnotisch aufgemachte Inszenierung uns jederzeit an den Schirm zu fesseln.

Die Geschichte war simpel, aber trotz kleinerer inhaltlicher Ausreißer aus dem Leben gegriffen und gut nachvollziehbar konstruiert. Man konnte sich anschaulich in Ausgangslage, sowie Figuren hineindenken und eigene Schlüsse aus den gewonnen Erkenntnissen ziehen. Dabei haben sich Ewan McGregor und Ethan Hawke als symphytische Brüder hervorragend ergänzt und eine tolle Leistung an den Tag gelegt. Sie gaben sich äußerst bodenständig und vor allem mit verständlichen Motivationen und Handlungen.

„Raymond & Ray“ ist kein lauter Blockbuster und erfindet das filmische Rad sicherlich auch nicht neu. Er ist einfach eine kleine Perle, die in erster Linie von der guten Chemie seiner beiden Hauptdarsteller profitierte und trotz gemächlicher Passagen nicht zur langweiligen Nummer verkommt. Unterm Strich also ein sehenswerter kleiner Titel mit viel Herz und Verstand.

7/10

Fotocopyright: Apple

The Takeover

Inhalt

Eine Hackerin wird zum Spielball eines chinesischen Großkonzerns. Eigentlich wollte sie nur eine Sicherheitslücke bei ihrem Kunden schließen und hat somit eine Hintertür für die Asiaten geschlossen. Diese wollen das Tor jedoch wieder öffnen und die unliebsame Computerexpertin ausschalten…

Fazit

In Filmen gelingt es nicht oft, das Thema „Hacken“ ordentlich zu präsentieren und auch hier schwächelt das neue Werk von Netflix zuweilen gewaltig. In diesen Phasen wirkte das Geschehen eher unfreiwillig komisch und der Rest bestenfalls grundsolide – mehr aber auch nicht.

Das Niveau bewegte sich in etwa auf einer durchschnittlichen Folge eines Tatorts – was nicht unbedingt supergut, aber kein Totalausfall darstellen sollte. Das Geschehen plätscherte vor sich hin, war weder sonderlich aufregend, noch großartig langweilig. Die Handlung ging irgendwie voran, auch wenn sie recht vorhersehbar und simpel gestrickt war.

Im Anbetracht der Laufzeit von knapp unter 1,5 Stunden war klar, dass es nicht allzu komplex zugehen sollte und die Handlung keine größeren Wendungen einnehmen sollte. Motive und Motivationen waren schnell durschaut und deren Ablauf vergleichsweise unaufgeregt und – wie bereits erwähnt – sehr vorhersehbar in Szene gesetzt.

Gut gefielen mir die Anspielungen auf reale Themen bzw. besorgniserregende Missstände, die dem Zuschauer in wenigen Worten recht gut begreifbar gemacht wurden. Leider kratzten die Macher hier nur an der Oberfläche und lieferten nur eine kleine Bühne zum Nachdenken über den Abspann hinaus. Es schien, als wolle man durchaus auf Dinge aufmerksam machen, dennoch keine rote Linie überschreiten und das Konstrukt vergleichsweise unkritisch halten.

Die Darsteller präsentierten ebenfalls solide, lieferten aber keineswegs überragende Leistungen. Auch hier fühlte sich alles eher nach Fernsehfilm, statt richtiger Kinoproduktion an. Das galt leider auch für die durchschnittliche Synchronisation, die gelegentlich ziemlich lustlos wirkte und zusätzlich an der Atmosphäre zerrte.

„The Takeover“ war Durchschnittsware auf ganzer Linie. Nicht übel, aber eben auch nicht weltbewegend oder sonst wie der größeren Rede wert. Nach einem langen Arbeitstag geht das Gebotene schon in Ordnung, eine uneingeschränkte Empfehlung gibt es von meiner Seite allerdings nicht.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Im Westen nichts Neues

Inhalt

Der erste Weltkrieg mit seinen grausamen Zügen tobt in vollen Zügen. Es hat nicht lange gedauert, bis Paul und seine Freunde begriffen haben, wofür sie anfänglich gerne losgezogen sind. Nun gilt es zu überleben, bis das traumaische Ereignis endlich vorüber ist und die Familie wieder in den Arm genommen werden kann…

Fazit

Die Thematik ist alt, scheint aber leider nie aus der Mode zu geraten. Mit der Neuverfilmung zu „Im Westen nichts Neues“ hat Netflix einen ganz besonderen Titel im Angebot – der sich keineswegs hinter den ganz großen Genre-Blockbustern verstecken muss und in vielerlei Hinsicht wesentlich intensiver unter die Haut gegangen ist.

Auch wenn der tobende Krieg mit wuchtigen und nicht minder blutigen Eindrücken anzutreffen ist, liegt der wahre Horror in den menschlichen Schicksalen seiner Figuren. Wir erleben hier ganz konkret den Leidensweg einiger junger Menschen, die sich das Treiben zunächst wie ein Abenteuer vorgestellt haben und schnell zur Resignation gekommen sind.

Das Konzept ist simpel, wie brillant und fesselt bis zum bitteren Ende an den Schirm. Trotz Überlänge gab es keinerlei Längen und kleinere Variationen bei der altbekannten Handlung hielten die Motivationskurve gelungen ganz oben. Man wollte stets wissen, ob es unsere lieb gewonnen Figuren schaffen oder welchen Tragödien sie erleiden – der Ausgang des Krieges war ja im Vorfeld sowieso schon bekannt.

Optisch war der Streifen enorm stark. Die Kulissen wirkten glaubhaft, jagen oftmals Schauer über den Rücken. Man konnte sich das traurige Leben in den Schützengräben bildhaft vorstellen und musste hin und wieder richtig schlucken. Die allgemeine Immersion war perfekt und das Abtauchen gelang ohne Probleme. Die CGI-Effekte waren dezent und auf hohem Niveau, müssen sich im internationalen Vergleich ebenfalls nicht verstecken.

„Im Westen nichts Neues“ ist großes europäisches Kino und zurecht ein vermeintlicher Anwärter für eine Oscar-Nominierung. Die Schauspieler waren überragend, das Pacing ausgezeichnet und der unvermeidbare Pathos in einem gesunden Verhältnis zum Rest – obgleich er auch viel zum allgemeinen Verständnis beitrug und nicht zum Selbstzweck wie bei vielen amerikanischen Produktionen verkam. Die Sinnlosigkeit des Krieges wurde verständlich und nicht minder spannend an dem Mann gebracht. Dieser Film ist eine echte Empfehlung wert und mit seiner modernen Optik erst recht ein Tipp auch für die jüngere Generation.

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

The Watcher – Staffel 1

Inhalt

Der Traum vom neuen Haus, wird für Familie Brannock schon kurz nach dem Einzug zu einem echten Horrortrip. Die neuen Nachbarn sind schräg und scheinen sie nicht gerade Willkommen zu heißen, doch anonyme Drohbriefe sorgen noch mehr für Bauchschmerzen…

Fazit

„The Watcher“ ist eine Serie mit Potential zur Spaltung. Ich habe mehrmals gelesen, wie sehr sich einige Kritiker über das Werk aufgeregt und es als „hat mir definitiv nicht gefallen“ tituliert haben und so war ich zu Beginn etwas verunsichert. Nachdem ich allerdings mal kurz eingezappt habe, blieb ich bis zum bitteren Ende am Ball und kann im Nachhinein ein äußerst positives Fazit ziehen.

Die Serie beginnt langsam, aber nicht uninteressant. Während wir zunächst die vielen unterschiedlichen Charaktere kennenlernen, ziehen sich schon die ersten Fäden für die komplexe Handlung im Hintergrund zusammen. Anfangs werden die Fragezeichen immer größer, die Dinge immer verworrener, doch die Übersicht leidete nicht vollends und die Neugier gewann überhand.

Größte Stärke war eindeutig die Handlung und deren spannende und gut strukturierte Umsetzung. Man verlor trotz besagtem Umfang nie den Überblick und konnte selbst wunderbar ins Rätselraten einsteigen. Die Geschichte war so gut, so schräg und so interessant – so dass sie nur das wahre Leben schreiben und nicht komplett aus Autorenfeder stammen konnte.

Es gab so viele kleine Details, die Aufmerksamkeit verdienten und den Komplex behutsam ausbauten. Die Wendungen waren jederzeit überraschend und konsequent. Das Interesse flachte nie ab und der nach kurzer Zeit erreichte Spannungsbogen blieb bis zur letzten Sekunde ganz oben.

Sieben Episoden sind selbst für eine aktuelle Serie nicht unbedingt üppig, haben für diese Thematik aber vollkommen ausgereicht und uns auf einen unterhaltsamen Horror-Trip vor realen Hintergründen geschickt. Hier gab es kein Blut und Gekröse, vielmehr einen wahren, greifbaren Grusel, der mich als Hausbesitzer viel mehr als mancher Konkurrent abholen konnte. Letztlich eine packende und empfehlenswerte Angelegenheit, wenn explizierte Darstellung nicht im Vordergrund stehen muss und das echte Leben wesentlich eindringlicher auf uns wirken darf.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Don’t Worry Darling

Inhalt

Für Alice scheint das Leben perfekt zu sein. Sie hat einen tollen Ehemann, ein bezauberndes Häuschen und lebt zusammen mit sympathischen Nachbarn in einer perfekten Kleinstadt. Eines Tages jedoch beginnt sie an der glänzenden Fassade zu zweifeln und scheinbar den Verstand zu verlieren…

Fazit

Große Erwartungen hatte ich an „Don’t Worry Darling“ wahrlich nicht und saß am Ende mit einem breiten Grinsen vor der Leinwand. Sicherlich waren viele Elemente altbekannt und der Verlauf insgesamt recht vorhersehbar konstruiert – aber das Geschehen hat dank toller Darsteller und hochwertiger Inszenierung richtig Spaß gemacht und einen äußerst unterhaltsamen Abend bereitet.

Regisseurin Olivia Wild spielt auf gelungene Weise mit dem Publikum, indem sie mit deren Erfahrungen und Vermutungen spielt, dennoch die Karten nicht direkt auf den Tisch legt. Man wusste die ganze Zeit, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln werden – nur eben nicht genau, wie und vor allem wann die Bombe platzen wird.

Dank der schönen Bilder und der kuriosen 50iger Atmosphäre hebt man sich angenehm aus der breiten Masse hervor und ergänzt die bizarre Grundthematik hiermit perfekt. Alles wirkt noch verstörender, auch wenn man sicherlich die schönen Seite des Settings nicht verschweigen möchte. Man fühlt sich (beim eher behäbigen Beginn) durchaus wohl und kann dem Amerika einer vergangenen Epoche mit ihrem Charme etwas abgewinnen.

Die Darsteller haben allesamt prima miteinander harmoniert und gaben keinen Grund zur Klage. Sie fügten sich mit ihren ebenfalls teils seltsamen Verhaltensweisen super ins Gesamtgefüge ein und trugen ihren Teil zur unbehaglichen Stimmung bei. Man konnte deren Beweggründe – besonders im Nachhinein – allerdings verstehen – was die Handlung vielleicht noch einen Ticken besser begründen ließ.

„Don’t Worry Darling“ erfindet was Rad nicht neu und möchte uns auch gar nicht mit absurden neuen Ideen vor den Kopf stoßen. Olivia Wild lieferte uns einen runden Thriller, der sich bekannte Elemente zu nutzen macht und dennoch ein extrem spannendes Vehikel daraus präsentiert. Mir hat das Gebotene unterm Strich sehr gut gefallen – auch wenn sich das erneute Schauen leider in Grenzen halten wird.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Call of Duty: Modern Warfare II – Kampagne (XBOX Series X)

Inhalt

Erneut geht die Reise rund um die Welt. Was zunächst nach der üblichen Jagd nach Bossen des Kartells ausschaut, entwickelt sich zu einer prekären Angelegenheit. Irgendwie sind die Bösewichter in den Besitz von tödlichen Raketen gelangt und das Spiel gegen die Zeit beginnt…

Gameplay

Serientypisch schlüpfen wir wieder in verschiedene Rollen und stellen uns den Gegnern überwiegend aus der Ego-Perspektive entgegen. Hin und wieder wechseln wir zur Sicht aus einem Helikopter oder navigieren unsere Kameraden durch die Sicht einer Überwachungskamera.

Die Steuerung hat sich dabei nicht verändert und das flotte Spieldesign erfordert weder große Einarbeitung, noch Kenntnisse der Vorgänger. Der eigentliche Spielkern ist zwar eine simple Ballerbude, jedoch so aufregend in Szene gesetzt, dass man dies den Machern gar nicht übel nehmen und einfach abtauchen möchte.

Manche Situationen folgten dem „Trial & Error“-Prinzip, sprich dem Auswendiglernen von Gegnerpositionen oder dem stumpfen Ausprobieren. Einige Ziele waren nicht immer klar und der Spieler musste sich ans passende Ergebnis herantasten. Ein paar kurze Erklärungen wären nicht immer verkehrt gewesen.

Spielzeit

Die Kampagne nahm rund 5 bis 6 Stunden Zeit in Anspruch. Das ist nicht viel, liegt aber im üblichen Durchschnitt der Serie.

Präsentation

Grafisch haben wir derzeit das beste Spiel der Reihe vor uns und überhaupt einen der hübschesten Ego-Shooter der aktuellen Zeit. Figuren, Fahrzeuge und Kulissen wirkten sehr realistisch, originalgetreu proportioniert und vor allem mit tollen Licht- und Schatteneffekten ansprechend inszeniert. Manchmal gab es leuchte Unschärfen (wohl durch das Skalieren der Auflösung) und flimmernde Kanten, doch insgesamt war das Ergebnis sehr beeindruckend.

Der Sound stand der grandiosen Optik zum Glück nicht nach, zauberte mit wummernden Waffengeräuschen und präzise ortbaren Widersachern ein Lächeln auf die Lippen. Die deutschen Stimmen waren überwiegend passend und sorgten auch mit kleineren Dialogen während der Einsätze für Atmosphäre.

Positiv

  • herausragende Präsentation
  • tolle Atmosphäre
  • abwechslungsreiche Missionen
  • präzise Steuerung (außer beim Kapern von Fahrzeugen)
  • gute deutsche Vertonung

Neutral

  • kleinere Bugs
  • Pacing nicht immer optimal

Negativ

  • Trial & Error- Momente
  • schlecht designter Endkampf

Kleinere Bugs
Zum Release gab es bei mir einige kleine Bugs, die sich teilweise auch nicht durch Neustarts beheben ließen und einfach überstanden werden mussten. Beispiele:

– hin und wieder Abstürze, XBOX landete einfach auf dem Dashboard

– beim Kapern des Containerschiffes gab es einen Blackscreen, der nach mehrmaligen Neuladen endlich verschwand

– Gegner haben mich auf dem Containerschiff überhaupt nicht angegriffen und blieben stur auf ihren Positionen. Trotzdem musste jeder einzelne aufgeschaltet werden, damit die Handlung weiter ging.

Fazit

Mit rund 80 Euro ist auch die diesjährige Kampagne (für Leute wie mich, die eben nur den Fokus auf die Singleplayer-Erfahrung legen) kein Schnäppchen, aber zum Glück auch kein Griff ins Klo. Nach einigen negativen Stimmen war ich ein wenig verunsichert, doch bereits nach wenigen Minuten richtig guter Dinge. Es gab ein paar wirklich packende und schön gemachte Missionen, einige auch gar nicht so schlimm oder langatmig (Konvoi) wie im Vorfeld befürchtet.

Einigen erinnerungswürdigen und vor allem optisch beeindruckenden Momenten stand dennoch hin und wieder das Pacing und vor allem ein paar unausgereifte Mechaniken im Weg. So waren mir eher taktische Aufklärungsarbeiten von oben zu langweilig gestrickt und das Crafting in den Stealth-Abschnitten und vor allem beim uninspirierten Finale nicht rund genug. Sie bremsten das sonst so rasante und immersive Gameplay aus, verhinderten sogar letztlich eine minimal höhere Bewertung.

Abgesehen davon (und leider auch kleineren Bugs) kommen Serienfreunde auf ihre Kosten und erhalten wieder einmal eine kurze, aber hollywoodreife Geschichte – die uns auf weitere Ableger in ähnlich starker technischer Qualität hoffen lässt. In seinen starken Momenten ist auch dieses „Modern Warfare“ richtig gut und macht so viel richtig.

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Activision

X

Inhalt

Die USA im Jahre 1979. Die Pornoindustrie boomt und auch ein paar junge Leute wollen dabei einen guten Schnitt machen. Sie besorgen sich eine professionelle Ausrüstung und mieten ein Häuschen auf dem Lande an. Bevor der Streifen abgedreht ist, häufen sich die Leichen…

Fazit

Der Filmtitel ist extrem kurz und sonderlich lang möchte ich dieses Review auch nicht halten. Wenn ich mir die meisten Lobeshymnen auf anderen Seiten anschaue, komme ich nämlich stark ins Grübeln. Entweder habe ich einen anderen Streifen gesehen – oder ich bin einfach nicht mehr richtig kompatibel mit solchen Werken. Ich gehe einfach mal von Letzterem aus und möchte meine Sicht mal kurz begründen.

„X“ erfindet das Genre nicht neu, sucht sich auch keinerlei neues Setting oder überrascht mit ungewöhnlichen Ideen. Vielmehr hat das gute Stück über weite Teile ziemlich gelangweilt und mit schwachen Dialogen enttäuscht. Vielleicht mag das Ganze – genau wie sein blasser, körniger, altmodischer Look – ja so gewollt sein, mochte bei mir jedenfalls nicht zünden.

Durch seine langsame Herangehensweise, den wenig sympathischen Figuren obendrein, wollte kaum Stimmung, geschweige denn Spannung aufkeinem. Erst in den letzten Minuten geht es zur Sache und da überschlugen sich die Ereignisse schon fast wieder. Besonders schade, der eher geringe Härtegrad – der selbst im Anbetracht der 16er Plakate auf dem Cover durchaus höher hätte ausfallen können. Viele Dinge wurden angetäuscht und nicht explizit zu Ende gezeigt. Klingt blöd, hätte aber – ähnlich dem letzten Halloween – vielleicht einen Bonuspunkt aufs Wertungskonto gezaubert.

Ich bin kein Kostverächter, sehe in vielen Film Kultpotential und achte die Klassiker des Genres. Ich erkenne den Machern die Anleihen bei Referenzen wie TCM oder „Freitag der 13te“ an, fühlte mich trotz allem konstruierten Charmes überhaupt nicht abgeholt und ziemlich angeödet. Es ist okay wenn manche Titel erst am Ende zum großen Schlag ausholen, doch selbst hier vermag ich wenig Erbauliches zu vermelden. Handwerklich in Ordnung, von Inhalt für mich zu wenig.

4/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Clerks 3

Inhalt

Nach einen Herzinfarkt, überdenkt Randal sein bisheriges Leben und möchte es mit einem einzigartigen Film würdigen. Natürlich schreibt er hierzu das Drehbuch, spielt sich höchstpersönlich und möchte alle Wegbegleiter darin unterbringen…

Fazit

Für mich sind Filme von Kevin Smith in erster Linie großartiger Fan-Service und sein neues Werk platzt davon aus allen Nähten. Weniger jedoch wegen der durchaus zahlreichen Anspielungen auf „Star Wars“ und Co., sondern vielmehr auf die Verzweigungen zu den eigenen Ergüssen – in erster Linie zu den beiden Vorgängern.

Auch „Clerks 3“ ist kein „Jay and Silent Bob“, obwohl diese Figuren natürlich wieder ihren Weg ins Set gefunden haben. Der Streifen kommt trotz seinem unverkennbaren Humor eher mit kleinlauten Momenten und viel Dramatik daher. Dies fühlt sich jedoch nicht aufgesetzt an, sondern trifft jederzeit genau die richtigen Töne.

Die Handlung ist im Grunde unspektakulär, vielleicht deshalb aber auch so symphytisch und greifbar. Man legt eine nachvollziehbare Prämisse zu Grunde und kommt schnell ins Geschehen hinein. Erneut gaben sich viele bekannte Gesichter erneut die Ehre, allerdings eher so am Rande und lenkten mit ihrem Glanz dann nicht ganz von eigentlichen Treiben ab – was ich unterm Strich als sehr gut und geschickt empfand.

Wie bereits angedeutet, ist „Clerks 3“ voll mit Drama und Gefühlschaos, dennoch war seine Erzählung unterhaltsam, kurzweilig und erst recht keine verschwendete Zeit. Kleine Gags (teils eben durch die kleinen Gastauftritte) kamen immer zur richtigen Zeit und trafen den richtigen Ton – ohne das eher nachdenkliche Grundgerüst nicht zu verwässern. Hier hat Smith wirklich großes Gespür bewiesen.

„Clerks 3“ ist möglicherweise das persönlichste Werk des Kult-Regisseurs und trifft mit seiner kleinlauten, nachdenklichen Art sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Ich fühlte mich trotz kleinerer Witze dennoch sehr gut bei Laune gehalten und musste in einigen Momenten durchaus schwerer schlucken. Am Ende hat sich jedenfalls der Kreis zum Erstling des Meisters perfekt geschlossen und das Interesse an weiteren Filmen des „New Jersey Universums“ ist weiterhin vorhanden. Gerne dürfte man nun mit einem „Dogma 2“ weitermachen…

8/10

Fotocopyright: Lionsgate

Barbaren – Staffel 2

Inhalt

Die Germanen haben zwar eine Schlacht, aber noch nicht den kompletten Kampf gegen das übermächtige römische Imperium gewonnen. Noch immer stehen die Truppen der Besatzer vor den Toren, der zum Teil wieder vereinten Stämme und diesmal fahren sie mit neuen Geschützen auf…

Fazit

Auch wenn die erste Staffel teils übelst von den Kritiken verrissen wurde, konnten die Quoten Netflix wohl von einer Fortsetzung überzeugen – was mich als sehr wohlwollenden Betrachter natürlich immens gefreut hat. Wer jedoch auf die Wertung geschaut hat, erkennt, dass die – meiner Meinung nach – hohe Qualität diesmal nicht ganz gehalten werden konnte und berechtigte Kritik an einigen Stellen angebracht ist.

Ich bin weder Geschichtsprofessor, noch habe ich irgendwas in diesem Bereich studiert. Bereits in jungen Jahren habe ich mich allerdings mit dem Thema „Herrmanns-Schlacht“ auseinandergesetzt, viele Artikel und Lexika-Einträge hierzu verschlungen. Haben sich die Macher zunächst noch recht gut an den überlieferten Begebenheiten orientiert, schienen mir nun viele Elemente aus der Luft gegriffen und zu Gunsten der kurzweiligen Unterhaltung „optimiert“ worden zu sein.

Die Unterhaltung stand klar im Vordergrund und genau das hatten die Autoren wohl im Fokus. Wichtige Figuren schleifte man bis zum bitteren Ende mit und ließ sie nicht vorzeitig versterben – auch wenn es vielleicht so überliefert wurde. Dabei hat man sich hin und wieder jedoch selbst ein Bein gestellt und geriert beim Storytelling ins Straucheln. So wiederholten sich viele Elemente und zerrte damit an den Nerven des Betrachters. Ständig lag irgendwer wach in seinem Bett und sinnierte über den Fortgang des Konfliktes, während der entsprechende Partner gute Ratschläge von sich gab.

Technisch war die zweite Staffel von Barbaren nicht übel, wirkte aber weniger teuer als die erste. So gab es nicht nur kleinere Schlachten, sondern auch sehr eingeschränkte Kulissen und eine überschaubare Darsteller-Riege. Die Dörfer und Festungen schienen winzig, ständig wiederholten sich die gleichen Tore, Zelte oder Gefängnisse. Scheinbar war das Budget sehr überschaubar, doch immerhin hat es für einen überzeugenden Gesamtlook gereichet und eine nichtsdestotrotz glaubwürdige Immersion geschaffen.

Auch wenn das hohe Niveau der vorherigen Ereignisse nicht gehalten und Defizite durchaus sicht- und spürbar waren, hatte ich erneut meinen Spaß mit diesem grobschlächtigen Geschichtsunterricht. Die Darsteller haben erneut gut gefallen, das Pacing war in Ordnung, Härte und Inszenierung haben gefallen. Ich war froh, dass hier überhaupt weiterging und drücke für weitere Episoden fest die Daumen.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

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