Inhalt

Der ehemalige Profi-Sportler Dodge Tynes leidet an einer tödlichen Krankheit und könnte seiner schwangeren Frau zudem nur hohe Schulden hinterlassen. Seine letzte Chance für ein sorgenfreies Ableben besteht an der Teilnahme an einem perfiden Spiel, bei dem ihm Killer durch die Stadt jagen und für jede Stunde seines Überlebens weitere Kohle auf seinem Konto landet…

Fazit

So rein von seiner Grundgeschichte erzählt und „Most Dangerous Game“ eigentlich wenig Neues. Das Teil lebt aber von seiner launigen Inszenierung und guten Darstellern – die so manch Lücken bei der Logik zum Glück größtenteils vergessen lassen können.

Das Prinzip mit dem menschenverachtenden Spiel ist rasch verstanden, die Regeln schnell verinnerlicht. Umso öfters fragt man sich jedoch, warum die potentiellen Killer immer so dicht an ihrem Opfer sind und selbst absurdeste Schritte im Voraus denken. Das mag zwar dem allgemeinen Unterhaltungswert fortwährend zu Gute kommen, jedoch immer wieder Fragezeichen ins Gesicht des aufmerksamen Betrachters treiben.

Das Zufallsprinzip mag zwar hin und wieder extrem nerven, sorgt aber dafür, dass dem leicht überlangen Film nie die Puste ausgeht und immer was auf dem Schirm passiert. So gibt es eher selten wohl platzierte Ruhepausen und ansonsten ist das Tempo angenehm hoch. Stören könnte man sich dabei höchstens noch an den leicht überzeichneten Figuren, doch im Gesamtkontext viel Keiner zu stark aus dem Rahmen bzw. nahm es dem Treiben geschickt etwas an Ernsthaftigkeit zum richtigen Moment.

Liam Hemsworth stand einem gewohnt boshaften Christoph Waltz beinahe auf Augenhöhe gegenüber und lieferte ein gutes Spiel ab. Die Macher haben sich um Tiefe und Glaubwürdigkeit seiner Person bemüht und so konnte sich der Zuschauer immerhin ordentlich in die Sache hineindenken. Die Ausarbeitung war sicherlich nicht weltbewegend, aber immerhin um Welten besser, als bei vielen Konkurrenten.

„Most Dangerous Game“ hat mich überrascht. Ohne Trailer, ohne Studieren der Inhaltsangabe habe ich diesen Titel bei „Prime“ gestartet und einen durchwegs launigen Thrill geboten bekommen. Die Idee war zwar nicht neu und es gab so einige Macken, doch ein diabolischer Gegenspieler und ein kurzweiliger Verlauf sorgten für beste Unterhaltung. Wer dem Genre grundsätzlich nicht abgeneigt ist, darf gerne einen Blick riskieren.

Amazon sendet übrigens den Zusammenschnitt einer Serie als Spielfilm – was mir erst beim Schreiben dieser Kritik bekannt wurde. Ich finde hier hat die Kompression nicht geschadet und das Ergebnis wirkt gar nicht mal so abgehakt wie man es vielleicht befürchtet hätte – die kleineren Ungereimtheiten hätten sowieso bestand gehabt.

7,5/10

Fotocopyright: Amazon Prime