Vor einiger Zeit habe ich euch schonmal ein paar Schutzhüllen für eure Videospielschätze vorgestellt und möchte dies nun an dieser Stelle erneut tun. Damals war die Auswahl an Größen und Varianten noch arg eingeschränkt, doch mittlerweile gibt es Firmen wie „Reset Retro“ aus Mannheim, die sich genau in diesem Bereich spezialisiert und Produkte für alle Anforderungen im Sortiment haben.
Die Bestellung
Meine Wahl fiel auf Schutzhüllen für unterschiedliche Systeme (u. A. Super Nintendo/N64/NES und Playstation), bei denen ich nicht nur zwischen den eigentlichen Größen (also beispielsweise loses Modul oder mit OVP) wählen konnte, sondern auch die Materialstärke und das Vorhandensein von Laschen aussuchen durfte.
Entschieden habe ich mich für die jeweils dünnste Variante (3 mm Materialstärke) mit Laschen zum besseren Verschließen.
Das „Zusammenfalten“
Die Bestellung kam innerhalb weniger Tage an und ein paar Spiele wurden bereits „eingetütet“. Das Zusammenfalten der Hüllen ging einfach und absolut selbsterklärend von der Hand, die Passgenauigkeit ist einwandfrei.
Auffälligkeiten
Bei einer Hülle ist mir beim Falten eine Lasche abgebrochen, aber dennoch ist die Funktionalität gegeben und sie schließt trotzdem einwandfrei. Auf den Hüllen befand sich außerdem eine zusätzliche Folie, die man allerdings auch unbesorgt angebracht lassen kann. Diese gibt zusätzlichen Schutz und schränkt die Sicht auf eure Kostbarkeiten nicht nennenswert ein – ist auf Wunsch aber auch leicht und rückstandlos entfernbar.
Kleines Fazit
Unterm Strich bin ich mit den bisher erworbenen Produkten von „Reset Retro“ sehr angetan und halte das Preis-/Leistungsverhältnis für in Ordnung. In Zukunft werde ich bestimmt noch weitere Hüllen dort beziehen und bin besonders auf die hochwertigen Arcyl-Varianten gespannt. Diese sind dann zwar einen Ticken kostspieliger als die simplen Folien, aber einige seltene Spiele sind es einfach wert.
Bestellmöglichkeit
Eine komplette Produktübersicht und natürlich auch die Möglichkeit zur Bestellung findet Ihr unter:
Wie immer gilt: von Fans für Fans. Ich habe die hier vorgestellten Produkte selbst erworben und wurde nicht vom Hersteller gesponsort. Ich bin von deren Hüllen allerdings so begeistert, dass ich Sammelkollegen gerne auf den Anbieter und dessen tolles Sortiment aufmerksam machen möchte. Wertvolle Videospiele müssen unbedingt geschützt werden!
„Gigawing“ ist ein klassischer „von oben“-Shooter, der dem so genannten „Bullet-Hell“-Bereich einzuordnen ist. Wir steuern unser Raumschiff von unten nach oben durch den Bildschirm, ballern was das Zeug hält und müssen stets den unzähligen Kugeln unserer Gegner ausweichen. Am Ende eines Levels erwartet uns ein gewaltiger Endboss.
Spielzeit
Genretypisch könnt Ihr den Abspann in deutlich unter einer Stunde betrachten.
Präsentation
Die gezeichneten Gegner und Kulissen sind farbenprächtig, ausgefallen gestaltet und machen durch ihren pixeligen Comiclook auch heute noch einiges her. Die Grafik ist dank ihrem „Anime“-Charakter gut gealtert und prima anschaubar. Die bildschirmfüllenden Effekte sind teilweise etwas einfach gestrickt, sorgen aber dennoch für ein paar „Aha“-Momente und breites Grinsen. Der Soundtrack geht ins Ohr und untermalt das wilde Treiben auf dem Schirm ganz gut.
Positiv
schöne Comic-Grafik
bildschirmfüllende Effekte
einfacher Einstieg
präzise Steuerung
dank Continuous durchspielbar
Neutral
überschaubare Spielzeit
Negativ
hin und wieder arg unübersichtlich
unfaire Passagen
geringer Wiederspielwert
Fazit
„Gigawing“ ist ein bunter Spaß, dessen Unübersichtlichkeit Teil des Konzeptes ist und eine entsprechende Zielgruppe im Fokus hat. Für mal eben Zwischendurch natürlich wieder ein brauchbarer Kandidat, aber seine unfairen Momente sind kaum ohne Verwendung etlicher Continuous bezwingbar. Für mich unterm Strich zwar ein sehr solider Genrevertreter – aber in der breiten Masse nur ein überdurchschnittlicher Titel, dessen Wiederspielwert deutlich geringer, als beispielsweise bei „Zero Gunner 2“ ausfällt.
„Zero Gunner 2“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Shooter auf der Vogelperspektive, bietet aber durch sein tolles Steuerungskonzept eine kleine Innovation im dicht besiedelten Genre. So könnt Ihr euer Fluggerät mit gedrückter „Düsen-Taste“ quasi in alle Richtungen bewegen und euch so exakt vor oder auch hinter die Gegner begeben. Ansonsten rüstet ihr wie gewohnt eure Waffen auf und setzt zur passenden Zeit eure begrenzte Anzahl an Bomben ein, um den Bildschirm so richtig wackeln zu lassen.
Spielzeit
In rund 30 bis 40 Minuten (leichter Schwierigkeitsgrad) war der Abspann zu erhaschen.
Präsentation
Optisch macht der Titel nach all den Jahren noch immer eine hervorragende Figur. Alle Objekte (Gegner, Hintergründe, Waffenspuren) wurden in 3D gezeichnet, was für mein Empfinden unerwartet frisch und absolut schmerzfrei anschaubar wirkt. Die Soundeffekte und die elektronische Hintergrundmucke waren nichts Besonders, aber auch nicht störend.
Positiv
schneller Einstieg
einfacher Schwierigkeitsgrad einstellbar
launiges Gunplay
tolles Steuerungskonzept
hübsche Präsentation
schön gestaltete Endbosse
Neutral
kurze Spielzeit
manchmal etwas unübersichtlich auf dem Schirm
Negativ
Die Dreamcast-Version musste seinerzeit als Import organisiert werden
Fazit
Der Import war damals ein (günstiger) Blindkauf, doch das Spiel hat auf Anhieb überzeugt. Noch heute zählt „Zero Gunner“ zu meinen Favoriten auf der Dreamcast und ich habe mir vor einiger Zeit sogar die digitale Fassung für die Switch im eShop gegönnt.
„Zero Gunner“ ist kein Spiel für jeden Tag und auch nichts, was mich für mehrere Stunden Nonstop an den Schirm fesselt, aber ein immer mal wieder gerne gesehener Zeitvertreib für Zwischendurch. Das unkomplizierte und dennoch spaßige Gameplay lädt für schnelle Runden ein und die kompakte Spielzeit erlaubt ein schnelles Durchzocken zwischen größeren Blockbustern. Dank des einstellbaren Schwierigkeitsgrades werden auch Gelegenheitszocker den Abspann erblicken und können sich in feingliedrigen Stufen nach und nach entsprechend ihrem Können steigern.
Technisch überzeugt der Titel noch immer und gefällt mir erstaunlich gut gealterter 3D-Grafik, nettem Soundtrack und vor allem einer extrem präzisen Steuerung. Wer Shooter liebt, wird bei diesem Spiel also definitiv auf seine Kosten kommen!
Nachdem ich das optische Laufwerk in einigen Konsolen (u.A. Dreamcast, Gamecube) in Rente geschickt und Anwendungen dort von SD-Karte laufen lasse, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich mein geliebter Sega Saturn auch zu einem solchen Vorhaben „überreden“ lässt. Seit einigen Wochen kursieren Berichte über die so genannte „SAROO“-Karte, die für überschaubares Geld eine Menge an nützlichen Dingen verspricht.
Was ist „SAROO“?
„SAROO“ ist eine Platine, die in den Modulschacht der Saturn-Konsole gesteckt wird und neben der Funktion als Speicherkarte und RAM-Erweiterung (bei einigen Spielen notwendig) auch die Möglichkeit zum Starten von ISO-Dateien (von SD-Karte) bietet.
Es gibt wohl eine „normale“ und eine „Elite“-Variante – die sich laut meinen Recherchen zwar nicht grundlegend, aber zumindest von der Materialwahl entscheiden. Die günstigere Version kommt mit gebrauchten, die höherpreise Variante mit neuen Chips daher. Vorsichtshalber habe ich beim asiatischen Händler meines Vertrauens für die vermeintlich bessere Version entschieden.
Der Kostenpunkt (ohne erforderliche SD-Karte) beträgt etwa 60 bis 70 Euro (inkl. Versand, gegebenenfalls zuzüglich Zollabgaben).
Kleiner Tipp: Importiert das Modul am besten ohne mitgelieferte SD-Karte. Zwar müsst ihr dann auf eventuell vorinstallierte Spiele (mit fragwürdiger Herkunft) verzichten, erhaltet aber keine minderwertige Ware mit falschen Angaben zu Größe oder Geschwindigkeit. Verwendet lieber eine vorhandene Karte oder greift auf günstige Markenware von hier stationierten Händlern zurück.
Einrichtung
Die Einrichtung von „SAROO“ ist einfach. Ladet euch das notwendige „Betriebssystem“ von der offiziellen Github-Seite des Projektes (externer Link, keine Haftung!) und kopiert den Inhalt auf eine MicroSD-Karte, welche ihr dann anschließend in den oberen Schacht des „SAROO“-Moduls steckt.
Die MicroSD-Karte kann entweder in FAT32 oder ExFAT formatiert sein.
Ich verwende eine Karte von ScanDisk, die mit 128 GB etwa Platz für rund 250 ISO-Dateien bietet. Formatiert habe ich sie ganz normal über den Windows-Explorer im ExFAT-Format (Standard Clustergröße).
Auf der Karte sollte sich nach dem Kopieren der heruntergeladenen „Betriebssystem-Dateien“ dann folgende Ordnerstruktur wiederfinden:
Die Images euer Spiele sollten im .bin/.cue Format vorliegen und kommen selbstverständlich in den Ordner „ISO“.
Wichtig ist, dass alles im Unterordner „SAROO“ liegt. Ich hatte zuerst alles direkt in das Root-Verzeichnis kopiert und damit hat es nicht geklappt – die Konsole wollte nicht booten und die Saroo-Karte war nur am blinken.
Im Einsatz – ISOs starten
Nachdem die SD-Karte ordnungsgemäß vorbereitet und per SAROO-Modul in den Saturn gewandert ist, begrüßte uns zuerst das normale Boot-Logo und anschließend das (hier auf den Bildern noch asiatische) Hauptmenü.
Select Game
System CDPlayer
Load Game Disc
Load Binary
Serial Debug Shell
Firm Update
Hinter dem ersten Punkt („Select Game“) verbirgt sich die wichtigste Funktion – dem Abspielen von ISO-Dateien, welche auf unterschiedliche Weise gestartet werden können:
Spiel mit A-Taste starten = Speicher auf der SD-Karte wird verwendet Spiel mit Z-Taste starten = der interne Speicher der Konsole wird verwendet
Ich habe mittlerweile rund 20 Titel ausprobiert und dabei sind mir noch keine Fehler oder Abstürze aufgetreten. Das Aufrufen des SAROO-Menüs (A+B+C gleichzeitig) hat nicht immer geklappt, aber das war nicht weiter dramatisch. Ansonsten hatte ich noch keine Sound- oder Grafikfehler, wie es teilweise in Foren berichtet wurde. Dies liegt wahrscheinlich an meiner aktuellen Firmware.
Die Spiele starten schnell und boten eine überraschend kurze Ladezeit – wofür sich dieses Modul schon doppelt gelohnt hat. Endlich kann man Prügelspiele wie „Street Fighter“ oder „King of Fighters“ flüssig (wie damals vom Modul) zocken und muss nicht ewig auf das Nachladen vom lahmem CD-Laufwerk zwischen den Kämpfen warten.
Abschließende Worte
Ich habe zwar schon ewig einen Modchip im Kombination mit einem Action-Replay im Einsatz (dies erlaubt das Abspielen von Importen und Backups), doch deren Einbau bzw. Einsatz sind nicht so einfach zu realisieren gewesen.
Neben der Schonung des betagten Laufwerkes ergeben sich (neben dem Wegfallen der Laufwerksgeräusche) mit dem „SAROO“ nun auch schnellere Ladezeiten und die Möglichkeit zum besseren Speicherdaten-Handling – was beim Saturn im Gegensatz zur Playstation schon immer ein Krampf war.
Manche Spiele laufen bis dato wohl nicht ganz perfekt, aber dank aktiver Community mache ich mir um zukünftige Bugfixes überhaupt keine Sorgen und sehe hier absolut keinen Showstopper. Ich bin wirklich von diesem Produkt begeistert und entdecke die betagte Konsole (witzigerweise auch wegen der zügigeren Ladezeiten) fast komplett neu. Damals habe ich mich über den Kauf (Saturn, statt Playstation) geärgert, heute bin ich happy, dass dieses Kleinod in der Sammlung geblieben ist und noch einmal eine Wiedergeburt erleben darf.
„Saroo“ ist eine simple, wie geniale Möglichkeit seiner Saturn-Konsole ohne größere Eingriffe zu einem zweiten Frühling zu verhelfen. Ein „Must-Have“ für alle Saturn-Jünger!
Disclaimer
Dieser Artikel dient rein zu informativen Zwecken und fördert in keiner Weise den Umgang mit Raubkopien. Die hier dargestellten Images wurden von eigenen Spielen angefertigt und Fragen (beispielsweise nach dem Herunterladen von solchen Dateien) werden hier nicht beantwortet.
Der Spieler schlüpft in die Haut eines Soldaten einer Sondereinheit und muss nach einem Virusausbruch auf dem Gelände der berüchtigten Area 51 für Ordnung sorgen…
Gameplay
„Area 51“ ist ein Lightgun-Shooter, der idealerweise auch mit selbiger zu bestreiten ist. Unsere Figur bewegt sich automatisch durch vorgerenderte Kulissen und uns bleibt lediglich die Kontrolle über das Zielkreuz und entsprechenden Abzugsfinger.
Die Gegner bestehen jedoch nicht nur aus Aliens, sondern auch aus mutierten Soldaten, die uns das Leben schwer machen. Entweder ballern wir direkt auf diese oder nutzen herumstehende Fässer oder aufgesammelte Granaten um der Lage wieder Herr zu werden.
Im Gegensatz zu anderen Titel haben die Macher hier auf digitalisierte Schauspieler gesetzt – was zwar einen realistischeren Look ergibt, jedoch auf Dinge wie unterschiedliche Trefferzonen verzichten lässt.
Spielzeit
Der Abspann ist bereits nach unter einer Stunde ersichtlich – was für ein Produkt dieser Art und Herkunft (Arcade) eine solide Spielzeit ist. Ihr könnt euch allerdings noch am Auffinden versteckter Räume oder in einem kleinen Trainings-Areal zusätzlich beschäftigen.
Präsentation
Optisch ist der Titel natürlich wieder ein Kind seiner Zeit und kann nicht nach heutigen Maßstäben bewertet werden. Damals waren die gerenderten Hintergründe recht passabel gestaltet, die scheinbar gefilmten und digitalisierten Figuren ganz witzig gestaltet und vor allem nett animiert. Besonders die Waffeneffekte wirkten zwar etwas billig, aber insgesamt passte dies zum angenehm trashigen Gesamtbild mit ganz viel B-Movie-Flair.
Der Soundtrack war unspektakulär, passte aber ebenfalls zum Rest und störte nicht großartig.
Positiv
launiges Gunplay
angenehm simples Gameplay
trashiges Flair
stellenweise echt filmreife Inszenierung
Neutral
kurze Spielzeit
Technik altbacken
Negativ
keine unterschiedlichen Waffen
ein paar leicht unfaire Passagen
niedriger Wiederspielwert
Fazit
Wer sich genug in „House of the Dead“ oder „Virtua Cop“ ausgetobt hat, darf auch „Area 51“ mal eine Chance geben. Das Spiel bereichert das Genre zwar um keine neuen Impulse, performt aber durchwegs solide und macht irgendwo schon Spaß.
Wer Futter für seine Lightgun sucht und die höherwertige Konkurrenz schon lange abgefrühstückt hat, darf also gerne mal einen Blick wagen und sich entspannt durch schauerlich-schön animierte Feindeshorden ballern.
Ein Roboter läuft in der Stadt Amok und wir müssen uns als Cyborg-Polizist um diesen Störenfried kümmern. Noch ahnen wir nicht, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war und außerirdische Schergen hinter etwas anderen her sind…
Gameplay
Auch die damalige Mega Drive Version gehörte zu den Sidescroll-Shootern, bei denen wir zumeist von links nach rechts durch den Bildschirm streifen, kleinere Hüpfeinlagen absolvieren und uns vor allem durch unzählige Horden von Gegnern ballern müssen.
Hin und wieder gab es hier jedoch auch kleinere Perspektivenwechsel, in etwa in Form vom Laufen in den Vordergrund hinein und der Antagonist nahm eine Verfolgerposition im Hintergrund ein.
Kern des Spieles ist aber stets die Action – welche mit unterschiedlichen Waffen und entsprechenden Effekten eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde. Die Wummen fühlten sich stets unterschiedlich an und erfüllten mit ihren Funktionen (z.B. breites Streuen oder dem gezielten Verfolgen von Gegnern) auch entsprechende Zwecke.
Das Haushalten mit eurer Hardware (insbesondere den Bomben) ist spätestens für die durchaus längeren Gefechten mit den Endbossen am jeweiligen Kapitelende unabdingbar. Hier kommt es nicht nur auf Geschick und dem Erkennen derer Taktiken, sondern eben auf eure Ausstattung an. Grade mit Bomben lassen sich die Konflikte ordentlich verkürzen.
Spielzeit
„Probotector“ ist in deutlich unter einer Stunde (ich würde schätzen, in so knapp 45 Minuten) schaffbar, doch bis dieser einwandfreie „Speedrun“ gelingt gehen unzählige Stunden an Übung in das Land. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch und in den Optionen kann lediglich die Anzahl der Leben – nicht aber das Geschick der Gegner – eingestellt werden.
Präsentation
Obwohl es sich hier um einen 2D-Titel handelt, wurde alles aus der betagten 16Bit-Konsole herausgeholt. Weitestgehend flüssiges Scrolling, zum Teil riesige, rotierende und zoomende Gegner, tolle Explosionen und Farbspielerein – vor allem bei den Endbossen steigerten sich die Programmierer kontinuierlich, um das Spiel dann mit einem komplett bildschirmfüllenden Ungeheuer zu beenden.
Der Soundtrack ging in Ordnung, die bemühte leicht kratzige Sprachausgabe eben ein Kind seiner Zeit (und Technik).
Positiv
technisch extrem stark
flüssiges Run&Gun-Gameplay ohne Schnörkel
spürbar unterschiedliche Waffen
tolles Endgegner-Design
originelle Endgegner-Duelle mit viel Abwechslung
hart, aber im Gegensatz zu vielen Konkurrenten durchaus fair
Neutral
kurze Spielzeit
hakelige Sprungpassagen
Negativ
mittlerweile recht teuer geworden
Fazit
„Probotector“ gehörte zu den letzten Spielen, die ich mir seinerzeit für das Mega Drive angeschafft hatte. Es lag ganz unauffällig auf dem Wühltisch im Karstadt und wartete für einen schmalen Taler darauf eingesackt zu werden. Ich kannte die Reihe zwar bereits vom NES und GameBoy, aber tatsächlich konnte mich erst dieses technisch enorm eindrucksvolle Werk so richtig abholen und für Tage an den Bildschirm fesseln.
Theoretisch mag der Titel schnell durchgespielt sein, doch bevor dies gelingt vergehen Tage und eine gewisse Frustresistenz ist dabei gefragt. Auch wenn dieses Spiel weitaus fairer als manch Konkurrent (zuletzt beispielsweise Hagane) erscheint, ist es trotzdem schwierig und erfordert das Auswendiglernen von bestimmten Levelpassagen und dem Verhalten der mächtigen Endgegner.
Belohnt wird unser Einsatz allerdings mit einem flotten und äußerst spaßigem Gameplay, dass zu den Besten seiner Art gehört und durchaus hohen Wiederspielwert besitzt. Für mich ist „Probotector“ jedenfalls immer wieder ein launiger Snack für Zwischendurch und noch immer einer der technischen Vorzeigetitel für Segas alte 16Bit-Hardware.
Der Spieler übernimmt die Rolle eines Cops, der ein gekapertes Kreuzfahrtschiff infiltriert, um dort das entführte Kind des Präsidenten zu befreien…
Gameplay
Auch bei „Dynamite Cop handelt es sich um einen Brawler im 3D-Gewand. Die Ähnlichkeit zum kürzlich getesteten „Die Hard Arcade“ ist dabei sehr groß – schließlich handelt es sich um dessen direkte Fortsetzung mit all seinen Höhen und Tiefen.
Der Schauplatz hat sich geändert, das Gameplay ist aber identisch geblieben. Ihr prügelt euch durch unterschiedliche Szenarien, greift dabei auf Waffen oder andere Gegenstände (u.A. Fleischspieße) zurück und malträtiert eure Gegner. Dazwischen gibt es immer mal wieder kleinere Quicktime-Events, die euch bei Erfolg beispielsweise eine kleine Abkürzung verschaffen können.
Spielzeit
Nach bereits rund 30 Minuten flackerte der Abspann über den Schirm. Auch wenn derartige Titel durchaus einen hohen Wiederspielwert (grade mit Freunden) haben, kam es mir trotzdem ein wenig kurz vor.
Präsentation
Optisch hat der Titel gegenüber seinen Vorgänger dazugewonnen, doch aus heutiger Sicht ist natürlich kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die 3D-Modelle erscheinen dank höherer Auflösung und Filtern zwar etwas klarer, dennoch könnten sie etwas detailreicher daher kommen. Der Sound war erneut unauffällig, die minimale Sprachausgabe immerhin besser.
Positiv
flottes Gameplay
einfacher Einstieg
etwas leichter als der Vorgänger
witziges Gegnerdesign
Neutral
angestaubte Präsentation
Gegnervielfalt könnte größer sein
Negativ
extrem kurze Spielzeit
wenig Spielmodi
Fazit
Das Schreiben dieses kleinen Reviews hat fast länger gedauert, als das Spiel an sich. „Dynamite Cop“ ist extrem kurz, technisch mittlerweile arg angestaubt, bietet sich aber nach wie vor als gelungener Snack für Zwischendurch an. Der Vorgänger („Die Hard Arcade“) war schon gut spielbar, doch hier haben die Macher noch einmal ein wenig am Gameplay optimieren können. Wer solche Titel mag, macht jedenfalls nicht viel verkehrt – sofern man es mittlerweile auch noch zu einem vernünftigen Kurs ergattern kann.
Skrupellose Gangster haben ein Hochhaus in ihre Gewalt gebracht und halten darin unter Anderen die Tochter des Präsidenten gefangen. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von Cop Bruno Delinger, der sich durch sämtliche Stockwerke zum Oberboss durchkämpft…
Gameplay
Hinter „Die Hard Arcade“ steckt eigentlich der Titel „Dynamite Cop“, der bei uns wohl größere Bekanntheit durch seinen Nachfolger auf dem Dreamcast erlangte. Wie dem aber auch sei: das Spiel ist ein typischer 3D-Brawler ala „Fighting Force“ und weißt ein simples Gameplay auf.
Es gibt jeweils eine Taste für Schlagen, Treten und Springen – und das war es auch schon. Wir schreiten durch die engen Gänge, kloppen uns mit originell gestalteten Gegnern und dürfen ab und an sogar ein kleines Quicktime-Event bestreiten. Nach einigen normalen Schergen wartet immer mal wieder ein hartnäckiger Bossgegner auf uns und spätestens hier ist das Aufsammeln von Waffen oder dem Interagieren mit der Umwelt (Werfen von Kisten, etc.) unabdingbar.
Spielzeit
Grundsätzlich ist das Spiel in deutlich unter einer Stunde machbar – wäre da nicht der gehobene Schwierigkeitsgrad, der den ein oder anderen Zocker sicherlich einige Anläufe (und Credits) kosten wird. Im Genre ist diese kurze Spielzeit (meist auch wegen der Herkunft aus der Arcade) allerdings nicht ungewöhnlich und letztlich lebt das Konzept von seinem erhöhten Wiederspielwert.
Präsentation
Optisch ist der Titel sicherlich ein Kind seiner Zeit, aber auch ein Kind seiner Hardware. Die grobschlächtigen 3D-Figuren gingen in Ordnung, mangelnde Transparenzeffekte (die konnte der Saturn eben nicht) fielen umso störender ins Auge. Der Soundtrack war unauffällig/kaum vorhanden, die (z.T. deutsche?) Sprachausgabe teils schwer verständlich.
Positiv
„Stirb Langsam“-Lizenz
ausgefallenes Figurendesign
schneller Einstieg
Neutral
kurze Spielzeit
technisch etwas angestaubt
Negativ
knackiger Schwierigkeitsgrad
kleinere Grafikfehler
Fazit
Das Spiel ist kurz und mein Review auch. „Die Hard Arcade“ mag zwar technisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand sein, machte für die Ära des Saturns aber seinerzeit eine brauchbare Figur und funktioniert mit seiner zeitlosen Mechanik auch heute noch sehr gut. Sicherlich hätte der Titel einen Ticken umfangreicher ausfallen dürfen, doch als „Snack“ zwischen dickeren Blockbustern passt das soweit schon.
Mit der eigentlichen „Die Hard“-Thematik hat das Ding zwar nicht viel zu tun, macht aber nichts. Wer noch einen Saturn daheim hat und sich zufällig für kurzweilige Prügelspiele interessiert, sollte mal die Augen offen halten und hier im wahrten Sinne des Wortes „zuschlagen“.
Bei einem Retouren-Händler auf dem Flohmarkt ist mir neulich ein kleiner, unscheinbarer Kasten mit den Umrissen eines Handhelds und dem „ANBERNIC“-Schriftzug in die Hände gefallen. Für schlappe fünf Euro konnte ich das kurz in Augenschein genommene Gerät nicht liegen lassen und möchte euch mit diesem Text mal kurz von diesem interessanten Entertainer berichten.
Lieferumfang und Anschlüsse
Der Handheld kommt in einem relativ schlichten Kasten, bringt lediglich ein USB-C Kabel und eine Schnellanleitung (auf englisch & chinesisch) mit.
Rechts: der Einschalter
Links: Lautstärkenregelung
Oberseite: 2x USB-C und Klinke (für z.B. Kopfhörer)
Unterseite: Micro-SD Slot und Rest-Taste
Aus den oberen USB-C Anschlüssen habe ich leider kein Bild via HDMI herausbekommen, aber das war auch nirgendwo in den Datenblätter vermerkt. Ansonsten funktionieren externe Datenträger (Festplatte, Sticks, etc.) am Gerät bzw. am rechten USB-C Port kann die Konsole auch geladen werden.
Inbetriebnahme
Ein Betriebssystem (und leider auch ein paar illegale ROMS) waren bereits vorinstalliert. Es reagierte allerdings ziemlich träge und stürzte auch ab – worin ich den Grund für die Retoure sah (es schien ja ein Retourengerät zu sein). Mit einer neuen SD-Karte und einem frisch darauf geflashten Image (und eigenen ROMS) bootete das gute Stück aber zügig und lief fortan stabil. Eine Anleitung hierzu gibt es weiter unten im Artikel.
Nach dem Startvorgang (ich habe mich für das originale „351ELEC“ entschieden) begrüßt uns ein aufgeräumtes und optisch ansprechendes Theme mit der Auswahl der Spiele bzw. Emulatoren. Es werden auch nur die Konsolen eingeblendet, von denen Ihr auch ROM-Dateien auf der Speicherkarte habt. Die Navigation geht flott und macht selbst bei einer größeren Anzahl am Spiele keine Mucken. Es gibt keine „Ladehänger“ oder dergleichen bei der Auswahl, lediglich das Starten der Programme benötigt ein paar „Gedenksekunden“.
Performance & Gaming
Ich habe meine üblichen Tests (z.B. „Alien Trilogy“ auf der Playstation 1) durchgeführt und war unterm Strich mit der Leistung des kleinen Handhelds zufrieden. 8 und 16 Bit Vertreter werden erwartungsgemäß einwandfrei emuliert, selbst bei Arcade, NeoGeo, NeoGeoCD, MegaCD, PCEngineCD oder sogar dem VirtualBoy waren keinerlei Probleme auszumachen. Playstation 1 lief butterweich und ohne Hänger, bei N64 und Dreamcast machten sich hingegen Tonprobleme oder Gameplay in Zeitlupe breit. Meine getesteten PSP-Spiele machten dagegen eine unterschiedliche Figur. Während 2D Rollenspiele mit 60 Bildern sauber performten, pendelten sich die 3D Titel bei zirka 15 eher unspielbaren Frames ein.
Der Bildschirm mag zwar auf den ersten Blick ins Datenblatt eine niedrige Auflösung (3,5-Zoll mit einer Auflösung von 320 * 480 Pixel) besitzen, zahlte sich aber mit scharfen und knackigen Bildern bei den alten und entsprechend auflösenden Konsolen vollends aus. Zudem dürfte sich das nicht nur auf die allgemeine Performance, sondern auch auf die Akkulaufzeit (der Hersteller gibt 7-8 Stunden an) auswirken. Für die meisten Dinge (=die alten Konsolen) ist die Pixelrate absolut angemessen, nur selten sind einige Menüs (des Betriebssystems) leicht verwaschen lesbar.
Die Eingabegeräte überzeugen auf ganzer Linie. Steuerkreuz, Sticks und Knöpfe fühlen sich hochwertig an, haben klare Druckpunkte und „klackern“ angenehm. Nicht zu laut, aber auch nicht zu leise – genau so, wie es sich einfach gut anfühlt und sich ein leichtes Grinsen im Gesicht ausbreitet. Ich hatte schon einige solcher Konsolen in der Hand, doch hier machten die Eingaben richtig Laune. Die Anzahl der Buttons ist für die hier machbaren Konsolen ausreichend und erfordern keine umständliche Doppelbelegung.
Per Druck auf die beiden Sticks (L3+R3) kommt man bei den meisten Spielen in die „Eingeweide“ des Emulators und erkennt, dass das beliebte „Retroarch“ im Hintergrund werkelt. Hier gibt es dann die üblichen Einstellungen, wie Speicherstände oder Cheatfunktionalität. Beendet man diese Oberfläche, kommt man wieder zum schicken Hauptmenü von „351ELEC“ zurück. Cheat-Dateien (.cht) habe ich übrigens manuell heruntergeladen und auf die MicroSD-Karte gepackt. In Retroarch kann man dann dorthin navigieren (Storage – externe Speicherkarte) und die Dateien entsprechend laden.
Positiv
einwandfreie Emulation bis Playstation 1
kompakte Größe
gute Verarbeitung
schlichtes Design
hochwertige Eingabegeräte
ordentlicher Bildschirm
USB-C
unterschiedliche Betriebssysteme möglich
solide Akkulaufzeit (7-8 Stunden laut Hersteller)
Neutral
kein Anschluss an den TV
keine Tasche dabei
Negativ
bei mir: langsame und fehlerhafte Speicherkarte mitgeliefert
illegale ROMS vorinstalliert
Fazit
Für schlappe fünf Euro war das Teil ein absoluter No-Brainer für mich, aber auch für etwas mehr Geld kann man dieses Ding bedenkenlos empfehlen. Klar bleibt das „Steam Deck“ mit seinen unendlich vielen Möglichkeiten (u. A. Emulation bis hin zur PS3 oder XBOX360) die absolute Sperrspitze, doch nicht nur wegen seinem Preis, sondern vor allem seiner Größe muss das Ding bei mir einige Kritik einstecken.
Während ich das „Steam Deck“ eigentlich nie unterwegs dabei habe (es ist zu groß, zu schwer, zu sperrig), könnte ich mir den kleinen „ANBERNIC“ gut als dauerhaften Begleiter im Rucksack vorstellen. Dank USB-C ist das Ding schnell und einfach (z.B. mit einer Powerbank) nachgetankt und die Leistung reicht für die wichtigsten Spiele auf dem Weg zur Arbeit oder der Mittagspause völlig aus. Komplexe Games zocke ich lieber auf dem großen Schirm, doch für mal ein kleines Arcade oder Playstation 1 Spiel taugen Größe, Performance und Eingabegeräte wunderbar.
Am Ende muss Jeder für sich entscheiden, welches Gerät ihm besser gefällt und ob er solch ein Teil überhaupt benötigt. Meist zockt man kurz in die alten Klassiker rein und schnell verstaubt die Konsole wieder im Schrank. Ich jedoch liebe die alten Spiele – und obwohl ich Verfechter und Sammler von handfesten Modulen und CDs bin -, nehme ich so ein kompaktes Gerät gerne mal mit auf Reisen und benutze es tatsächlich auch regelmäßig.
Bei mir war die mitgelieferte 64GB MicroSD-Karte langsam und fehleranfällig (das System stürzte beim Schreiben von Savestats ab), doch ein Austausch gegen eine 128GB Karte war weder sonderlich schwierig, noch teuer bzw. hatte ich eh noch eine Karte zu Hause. Die Ausgabe am TV wäre noch ein tolles Gimmick für Daheim gewesen, doch für seinen eigentlichen Einsatzzweck (eben dem Zocken unterwegs) kann man dem „ANBERNIC“ bis auf seine fragwürdig vorinstallierten Inhalte (ROMS) wenig ankreiden. Befüllt das Teil mit eurem Content und habt entsprechend Spaß damit!
Reicht euch die Performance bis Playstation 1 und kommt Ihr mit der Größe des Gerätes klar? Dann gibt es eine echte Empfehlung für Retro-Fans!
Anleitung zum Austausch/Aktualisieren der Firmware (Windows)
Achtung: der Artikel enthält externe Links, für die keine Haftung übernommen wird! Außerdem distanziere ich mich von Verwenden illegaler ROM-Dateien! Anfragen zu ROMS werden hier nicht beantwortet! Flashen auf eigene Gefahr!
Schaltet den ANBERNIC aus, entnehmt die Speicherkarte (oder nehmt eine Neue) und packt sie in einen Cardreader
Dem fiesen Dr. Robotnik ist die Flucht aus seinem Exil gelungen und zusammen mit einem neuen Partner geht er auf die Hatz nach dem blauen Igel Sonic. Dieser wollte nun eigentlich ein paar freie Tage genießen und muss nun erneut die Welt retten…
Fazit
Der erste Teil hat mich seinerzeit echt positiv überrascht und als das „Sega“-Logo über den Bildschirm huschte, war die Gänsehaut sofort zu spüren. „Sonic 2“ holt sich zudem ein paar weitere Charaktere aus dem bekannten Universum zur Hilfe, bleibt aber nüchtern betrachtet ein Film rein für das jüngere Publikum.
Die Geschichte war so lala und durfte als Rahmen für witzige Momente und flinke Action herhalten. Sie war nichts Besonderes, verband Figuren und Referenzen immerhin recht solide. Fans werden abseits der vertrauten Gesichter viele Anspielungen und Hintergrunddetails entdecken, die sie zum Schmunzeln bringen werden – was im Gesamtkontext leider nur bedingt anzuerkennen ist.
Wie Eingangs erwähnt, handelt es sich bei „Sonic 2“ um einen Film für die jungen Zuschauer. Dialoge und Humor wollten bei mir nicht so ganz zünden, selbst wenn ich mir große Mühe gab. Ich mag Jim Carrey und schätze seine beachtliche Gestik, doch ich fühlte mich stets zu alt für diese flachen Gags. Überhaupt war die Spielzeit mit knapp zwei Stunden viel zu lang und unschöne Längen immer mal wieder zugegen.
Die Effekte und der Soundtrack waren hingegen sehr gut und ließen die CGI-Figuren toll mit den realen Hintergründen verschmelzen. Animationen und Synchronisation passten wie die Faust aufs Auge und beim Einfallsreichtum der Designer konnte man nichts kritisieren. Alles fühlte sich stimmig gemacht an und passte zur Welt aus den Spielen (kleinere Namens-Anspielungen inklusive).
Als großer Videospielfan begleitet mich der blaue Igel schon seit den ersten Tagen auf dem Mega Drive und Game Gear. So insgesamt bin ich mit seinem zweiten Ausflug auf die große Leinwand zufrieden, auch wenn ich nicht mehr ganz der Adressat für den bunten Spaß bin. Mir hätte das Treiben mit etwas kürzer Laufzeit vielleicht einen Ticken mehr Unterhaltung geboten, aber unterm Strich war der Titel schon absolut in Ordnung.