(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Kategorie: Spielebesprechung (Seite 9 von 21)

Last Days of Lazarus

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle von Lazarus, der aufgrund des Todesfalles seiner Mutter wieder in die alte Heimat zurückkehrt. Kaum in der Wohnung angekommen, ereignen sich bizarre Ereignisse und er kann seltsame Visionen kaum noch von der Wirklichkeit unterscheiden…

Gameplay

„Last Days of Lazarus“ lässt sich am einfachsten als „Walking Simulator“ mit kleineren Knobelaufgaben umschreiben. Das Spiel ist in mehreren Kapitel aufgeteilt, in denen es in zumeist stark eingegrenzten Schauplätzen etwas zu absolvieren gilt. Entweder müssen wir einfach nur bestimmte Gegenstände in einer gewissen Reihenfolge inspizieren, Dinge von A nach B bringen oder Elemente miteinander kombinieren. Der Anspruch war hierbei eher gering und die größte Hürde stellt manchmal das schlichte Auffinden besagter Objekte inmitten der enorm hübschen, aber auch grellen Optik dar.

Spielzeit

Man konnte weder sterben, noch sich längere Zeit in Sackgassen verrennen. Manchmal hielt besagtes Auffinden von Objekten ein wenig auf, ansonsten war das Geschehen in rund 4 bis 5 Stunden gemütlich zu Ende gebracht und bot im Schnitt ein solides Pacing.

Präsentation

Optisch war „Last Days“ durchwegs auf einem sehr hohen Niveau, stellenweise sogar fast fotorealistisch. Manchmal gestaltete sich das Erkennen von Gegenstände schwierig, dennoch war das Gesamtbild äußerst stimmig und (zumindest auf der Series X) jederzeit flüssig. Besonders gut gefiel hierbei das opulente Art-Design, welches auch sicherlich einige Texturen aus dem Vorgänger (Gray Dawn) entliehen hat. Auch hier standen christliche Symbole in bunter Präsentation im Fokus, welche in einem krassen Kontrast zu den eher düster angelegten Kulissen standen.

Sprachausgabe und Untertitel waren zum Testzeitpunkt jeweils nur auf Englisch verfügbar, glücklicherweise aber nicht allzu schwierig zu verstehen. Die Sprecher waren wahrscheinlich keine absoluten Profis, jedoch unterm Strich ganz in Ordnung.

Positiv

  • hervorragende Präsentation
  • interessante Geschichte
  • einfache Spielmechanik
  • gelungenes Art-Design
  • vielfältige Inetrpretationsmöglichkeiten

Neutral

  • eingeschränkte Schauplätze mit Backtracking
  • simple Rätsel

Negativ

  • Rätsel erschienen nicht immer logisch, waren meist mit Herumklicken zu lösen
  • Handlung allgemein etwas schräg und bewußt auf Verwirrung getrimmt
  • einige angefangene Rätsel in einigen Locations wurden nicht zu Ende gebracht/nicht erneut besucht

Fazit

Schon der geistige Vorläufer „Gray Dawn“ wusste mit seiner eigensinnigen Weise zu faszinieren und Gleiches hat mich hier dann wieder ereilt. „Last Days of Lazarus“ mag wegen seiner bewusst spröden Art etwas zu polarisieren, doch letztlich führte dies – zumindest bei mir – für erhöhte Aufmerksamkeit und durchwegs hervorragende Unterhaltung.

Alle Details der Handlung habe ich beim ersten Durchgang nicht verstanden, was jedoch nicht nur an der ausschließlich englischen Version lag. Viele Dinge waren verkopft, mit Metaphern bestückt und leicht holprig erzählt dazu. Das hatte seinen Charme, erforderte aber erst recht ein wenig Aufmerksamkeit – die ich abermals sehr gerne investiert habe.

Schaut euch am besten mal ein paar Bilder oder kurze Videos an und prüft, ob ihr euch mit dem Setting anfreunden könnt. Ich konnte mich nach kurzer Eingewöhnung jedenfalls gut im Geschehen fallen lassen und habe das Spiel weitestgehend genossen. Zwar blieben am Ende ein paar Fragezeichen und man hatte das Gefühl, dass einige Baustellen unbearbeitet blieben – trotzdem habe ich den Kauf nicht bereut und würde mich über weitere solcher Werke der Macher freuen.

Grafik: 8,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: GrimTalin

Call of Duty: Modern Warfare II – Kampagne (XBOX Series X)

Inhalt

Erneut geht die Reise rund um die Welt. Was zunächst nach der üblichen Jagd nach Bossen des Kartells ausschaut, entwickelt sich zu einer prekären Angelegenheit. Irgendwie sind die Bösewichter in den Besitz von tödlichen Raketen gelangt und das Spiel gegen die Zeit beginnt…

Gameplay

Serientypisch schlüpfen wir wieder in verschiedene Rollen und stellen uns den Gegnern überwiegend aus der Ego-Perspektive entgegen. Hin und wieder wechseln wir zur Sicht aus einem Helikopter oder navigieren unsere Kameraden durch die Sicht einer Überwachungskamera.

Die Steuerung hat sich dabei nicht verändert und das flotte Spieldesign erfordert weder große Einarbeitung, noch Kenntnisse der Vorgänger. Der eigentliche Spielkern ist zwar eine simple Ballerbude, jedoch so aufregend in Szene gesetzt, dass man dies den Machern gar nicht übel nehmen und einfach abtauchen möchte.

Manche Situationen folgten dem „Trial & Error“-Prinzip, sprich dem Auswendiglernen von Gegnerpositionen oder dem stumpfen Ausprobieren. Einige Ziele waren nicht immer klar und der Spieler musste sich ans passende Ergebnis herantasten. Ein paar kurze Erklärungen wären nicht immer verkehrt gewesen.

Spielzeit

Die Kampagne nahm rund 5 bis 6 Stunden Zeit in Anspruch. Das ist nicht viel, liegt aber im üblichen Durchschnitt der Serie.

Präsentation

Grafisch haben wir derzeit das beste Spiel der Reihe vor uns und überhaupt einen der hübschesten Ego-Shooter der aktuellen Zeit. Figuren, Fahrzeuge und Kulissen wirkten sehr realistisch, originalgetreu proportioniert und vor allem mit tollen Licht- und Schatteneffekten ansprechend inszeniert. Manchmal gab es leuchte Unschärfen (wohl durch das Skalieren der Auflösung) und flimmernde Kanten, doch insgesamt war das Ergebnis sehr beeindruckend.

Der Sound stand der grandiosen Optik zum Glück nicht nach, zauberte mit wummernden Waffengeräuschen und präzise ortbaren Widersachern ein Lächeln auf die Lippen. Die deutschen Stimmen waren überwiegend passend und sorgten auch mit kleineren Dialogen während der Einsätze für Atmosphäre.

Positiv

  • herausragende Präsentation
  • tolle Atmosphäre
  • abwechslungsreiche Missionen
  • präzise Steuerung (außer beim Kapern von Fahrzeugen)
  • gute deutsche Vertonung

Neutral

  • kleinere Bugs
  • Pacing nicht immer optimal

Negativ

  • Trial & Error- Momente
  • schlecht designter Endkampf

Kleinere Bugs
Zum Release gab es bei mir einige kleine Bugs, die sich teilweise auch nicht durch Neustarts beheben ließen und einfach überstanden werden mussten. Beispiele:

– hin und wieder Abstürze, XBOX landete einfach auf dem Dashboard

– beim Kapern des Containerschiffes gab es einen Blackscreen, der nach mehrmaligen Neuladen endlich verschwand

– Gegner haben mich auf dem Containerschiff überhaupt nicht angegriffen und blieben stur auf ihren Positionen. Trotzdem musste jeder einzelne aufgeschaltet werden, damit die Handlung weiter ging.

Fazit

Mit rund 80 Euro ist auch die diesjährige Kampagne (für Leute wie mich, die eben nur den Fokus auf die Singleplayer-Erfahrung legen) kein Schnäppchen, aber zum Glück auch kein Griff ins Klo. Nach einigen negativen Stimmen war ich ein wenig verunsichert, doch bereits nach wenigen Minuten richtig guter Dinge. Es gab ein paar wirklich packende und schön gemachte Missionen, einige auch gar nicht so schlimm oder langatmig (Konvoi) wie im Vorfeld befürchtet.

Einigen erinnerungswürdigen und vor allem optisch beeindruckenden Momenten stand dennoch hin und wieder das Pacing und vor allem ein paar unausgereifte Mechaniken im Weg. So waren mir eher taktische Aufklärungsarbeiten von oben zu langweilig gestrickt und das Crafting in den Stealth-Abschnitten und vor allem beim uninspirierten Finale nicht rund genug. Sie bremsten das sonst so rasante und immersive Gameplay aus, verhinderten sogar letztlich eine minimal höhere Bewertung.

Abgesehen davon (und leider auch kleineren Bugs) kommen Serienfreunde auf ihre Kosten und erhalten wieder einmal eine kurze, aber hollywoodreife Geschichte – die uns auf weitere Ableger in ähnlich starker technischer Qualität hoffen lässt. In seinen starken Momenten ist auch dieses „Modern Warfare“ richtig gut und macht so viel richtig.

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Activision

Old Man’s Journey

Inhalt

Ein alter Mann erhält einen mysteriösen Brief, der ihn veranlasst seine Sachen zu packen und auf eine große Reise zu gehen…

Gameplay

Das Gameplay von „Old Man’s Journey“ lässt sich nur schwierig umschreiben. Am ehesten handelt es sich bei diesem Titel um ein interaktives Bilderbuch, bei dem der Spieler Landschaften verrücken muss, damit seine Spielfigur den Bildschirm durchschreiten kann. Man verschiebt Berge, Brücken, durchbricht Mauern – so dass der alte Mann seinen Weg ungehindert fortsetzen kann.

Dabei gibt es keinen Zeitdruck oder Trial & Error Momente, lediglich ein bisschen Knobeln und Ausprobieren.

Spielzeit

Die Spielzeit für einen entspannten Durchgang betrug etwas unter 1,5 Stunden, was im Anbetracht des günstigsten Preises (ich glaube knapp 1 Euro im Angebot) in Ordnung ging. Ich habe mich vorher kurz informiert und nicht mehr erwartet.

Präsentation

Die wunderschöne Präsentation war für mich der Aufhänger schlechthin. Die Optik erinnert an ein Bilderbuch und überzeugt mit kunterbunten, detailreichen Kulissen und witzigen Animationen. Der Soundtrack war ebenfalls nicht übel, wiederholte sich nur zu oft und musste nach einigen Minuten etwas leiser gestellt werden.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • witziges Spielkonzept
  • nette Story

Neutral

  • Musik zwar gut, aber ein wenig eintönig
  • wenig Interaktion
  • kurze Spielzeit

Negativ

  • Handlung nicht zu hundetrprozentig packend
  • Wiederspiel-Wert eher gering

Fazit

Für einen günstigen Anschaffungspreis macht man hier nicht viel verkehrt. Allein die außergewöhnliche Präsentation lohnt das Anzocken, auch wenn mich die nett gemeinte Handlung nicht so richtig packen konnte. Irgendwann haben sich die simplen Rätsel abgenutzt und man wollte nur noch den Abspann erleben. Für Titel wie diesen muss man also auch klar in der Stimmung sein und dann passt das aber auch.

Letztlich ein netter kleiner Spaß, aber wahrscheinlich nichts, was länger im Gedächtnis verweilen wird.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Broken Rules

The Last of Us – Part 2 (Playstation 4)

Inhalt

Nach ihrer anstrengenden Reise und der Flucht aus dem Labor sind Ellie und Joel endlich in der friedlichen Siedlung Jackson angelangt. Sie beginnen ein normales Leben zu führen und die schlimmen Tage zu vergessen. Leider sollten die schöne Zeit nicht für immer anhalten und die Geister der Vergangenheit holen die Beiden ein…

Gameplay

Beim Gameplay blieb es weitestgehend beim Alten, jedoch gab es ein paar behutsame Verbesserungen. So kann der Spieler bei den Nahkämpfen nun ausweichen und die Spielwelt fühlt sich stellenweise etwas größer an. Von einer echten Open-World ist man zwar (zum Glück!) noch weit entfernt, doch nun gibt es zum Teil deutlich größere Areale zu erkunden.

Erneut geht es überwiegend zu Fuß, manchmal auch mit dem Pferd voran und diesmal wechseln sogar die Perspektiven. Ich möchte hier nicht zu viel spoilern, aber wir dürfen auch viele Abschnitte aus Sicht von Ellis Häschern erleben und eine eigene Storyline kennenlernen. Diese ist nicht minder interessant und gibt dem bekannten Szenario durchaus neue Impulse.

Erneut haben die sogenannten „Eingabehilfen“ Einzug gehalten, sprich ihr könnt euch auf Knopfdruck wieder den Weg zeigen lassen oder beispielsweise in kriechender Haltung für die meisten Gegner unsichtbar werden. Dies hilft bei Abschnitten mit hohem Feindesaufkommen enorm und macht manch brenzliche Situation gut beherrschbar. Am besten hat mir jedoch der Zeitlupeneffekt beim Zielen gefallen – so konnte man das mitunter hektische Geschehen perfekt entschleunigen und viele Kopftreffer landen, um wertvolle Munition einzusparen.

Spielzeit

Der Spielumfang ist gegenüber den Vorgänger deutlich angewachsen und so habe ich nun rund 15 Stunden bis zum Erreichen des Abspanns benötigt.

Präsentation

Grafisch haben die Programmierer von Naughty Dog wieder einmal alles aus der Konsole herausgeholt. War schon der Vorgänger eine Referenz auf der Playstation 3, ist Teil zwei mein absoluter Vorzeige-Titel auf der folgenden Generation.

Figuren und Kulissen schauen recht realistisch aus, die deutsche Sprachausgabe ist wiedermal hervorragend gelungen. Zwischensequenzen in Spielgrafik sind fast auf Filmniveau und lassen die Kinnlade herunterklappen.

Hin und wieder gab es kleinere Fehler (Texturen-Blitzer, Schachbrettmuster bei Gewässern, nicht verschwindende Explosionseffekte), aber unterm Strich trübte dies den Spaß auf keinen Fall und mindert nichts am hervorragenden Gesamteindruck.

Positiv

  • großartige audiovisuelle Präsentation
  • cineastische Inszenierung
  • sinnvolle Gameplay-Verbesserungen
  • Eingabehilfen für leichteren Einstieg
  • spannende und wendungsreiche Geschichte
  • Sicht aus mehreren Perspektiven
  • ordentliche Spielzeit ohne Durchhänger

Neutral

  • Figuren vielleicht einen Ticken zu überzeichnet
  • Kampfsteuerung etwa schwammig

Negativ

  • zu Unrecht kritische Stimmen im Bezug auf die Charaktere

Fazit

Wer A sagt, muss auch B sagen. Nachdem ich mich noch einmal durch die Neuauflage des Vorgängers durchgekämpft habe, musste auch der zweite Teil erneut in die Playstation wandern. War die Präsentation des Erstlings schon beachtlich, legten die Entwickler hier noch eine Schippe drauf und servieren und absolute Referenz.

Das Spiel an sich ist spannend, abwechslungsreich und erzählerisch ganz stark gestaltet. Zwar gab es diverse Kontroversen in Bezug auf die Figuren, doch letztlich wurden hier unnötig große Töne gespuckt. Klar hat es Naughty Dog bei der Charakterzeichnung vielleicht ein wenig übertrieben und sich zu sehr diversen Gruppen anbiedern wollen – doch spielerisch tut dies nichts zur Sache.

Das Spiel macht in allen Bereichen einen ausgewogenen Eindruck, kombiniert Ballern und Schleichen, Rätseln und Storytelling mit der richtigen Balance, vergisst dabei die Tiefe und Emotionen seiner Figuren nicht. Man fühlt sich oft wie in einem Film zum mitspielen, fordert dabei ausgewogen und nie unfair.

„The Last of Us Part 2“ ist ein großartiges Erlebnis, welches in jeder gut sortierten Sammlung vorzufinden sein sollte und auch definitiv ein Kaufgrund für die Konsole darstellt. Hier werden alle Register gezogen und ein echter Vorzeigetitel geschaffen. Gehört mit Teil 1 in die Liste meiner liebsten Games!

Grafik: 10/10
Sound: 9/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 10/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

The Last of Us Part 1 – Fazit zur PS5 Version

Das ausführliche Review zur Ursprungsfassung des Spiels findet Ihr hier.

Fazit zur Playstation 5 Version

„The Last of Us“ ist nachwievor ein Titel, der sich lohnt und definitiv mal gespielt werden sollte. Nach rund 10 Stunden habe ich mich nun auch durch das Remake auf der Playstation 5 gewütet und bin dennoch etwas geteilter Meinung. Für rund 80 Euro bekommt man behutsame Verbesserung, die am eigentlichen Gameplay und der eigentlichen Spielerfahrung nichts geändert haben. Zwar profitiert man von einigen Komfortfunktionen (Zielhilfe, Navigationshilfe, phasenweisen unsichtbar machen in gebeugter Position), doch im Kern ist alles beim Alten geblieben – mit sämtlichen Vor- und Nachteilen.

Die Spielmechanik an sich funktioniert noch gut, obwohl das Gameplay schon damalas eher simpel gehalten und durch seine cineastische Inszenierung aufgewertet wurde. Leider sieht man bei den teils wenig grazielen Bewegungen und der zuweilen störischen Steuerung auch das Alter der Produktion an. Trotz visueller Überarbeitung fühlt sich das Geschehen oftmals altbacken und ungelenk an. Mit neuen Texturen und krasseren Effekten kann man eben nicht alles kaschieren.

Apropo Grafik. Einige Magazine berichteten vom bisher schönsten Erlebnis auf der aktuellen Konsolengeneration – und dem mag ich nur eingeschränkt zustimmen. Sicherlich wurden einige Stellschrauben gedreht, doch bleibt noch Luft nach Oben. Alles ist hübsch gestaltet, lässt aber nicht nie Kinnlade herunterklappen. Die Version auf der PS3 hatte mich damals zutiefst beeindruckt, die aktuelle Veriante ist halt einfach nur in Ordnung. Sehr gut, aber kein Vorführ-Techdemo wie beispielsweise „Ratchet & Clank“.

Im Gegensatz zur alten Version hatte ich bei der PS5 ein paar kleinere Bugs. So wurden plötzlich Untertitel oder Hinweise eingeblendet, die nicht mehr verschwanden oder Dialoge blieben gänzlich aus. Zwar keine Showstopper nach nach dem Laden des letzten Checkpoints wieder in Ordnung – mir trotzdem auf PS3 oder PS4 zuvor nicht untergekommen.

Für eine Empfehlung ist das Spiel eigentlich noch zu teuer. Es ist zwar nachwievor super, aber eben auch wesentlich kostengünstiger in älteren Ausgaben zu erhalten. Die neuen Eingabehilfen sind gerade für Einsteiger oder weniger begabte Zocker zwar ein wichtiger Kaufgrund (schließlich hat das Game ein paar schwierige Passagen und man möchte es auch mal zu Ende erleben), doch sollten sich diese in Geduld üben. Ich fürchte, dass das Spiel bald rapide im Preis fallen wird (wie die meisten PS5 Spiele derzeit) und man bei der Hälfte des ursprünglichen Ziels (also rund 40 Euro) ernsthaft ins Grübeln kommen sollte.

Ja, es ist die beste Fassung eines grandiosen Titels – aber eben nicht zu dem aufgerufenen Preis.

Positiv:

  • überarbeitete Optik
  • viele Eingabehilfen
  • DLC enthalten
  • noch immer so fesselnd wie zu Release

Neutral:

  • keine echten Gameplay-Veränderungen
  • kein Multiplayer
  • kleinere Bugs

Negativ:

  • im Kern das alte Spiel
  • verhältnismäßig teuer

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

Everybody’s Gone to the Rapture (PC)

Inhalt

Das Abenteuer startet am Rande einer idyllischen Kleinstadt. Der Spieler erkundet das Areal und stellt fest, dass scheinbar alle Einwohner verschwunden sind und seltsame Hologramme ihren Platz eingenommen haben. Des Weiteren tauch ein seltsames Licht auf, welches uns höchstwahrscheinlich einen Weg weißen möchte…

Gameplay

„Everybody’s Gone to the Rapture“ ist ein „Walking-Simulator“ in Vollendung. Man folgt einem schwebenden Lichtobjekt durch die beschaulichen Kulissen und die Interaktion beschränkt sich lediglich auf das Öffnen von Toren, Türen, dem Anklicken von Radios, Handys oder dem Aktivieren von Hologrammen, die wiederum die Handlung erzählen.

Rätsel sind nicht existent. Die Hauptaufgabe besteht eigentlich darin, dass leuchtende Navigationsobjekt im Auge zu behalten und ihm mit gemächlichen Schritten zu folgen. Hin und wieder verweilt es vor Gebäuden, in denen wir dann in der Regel neue Projektionen der ehemaligen Bewohner zu Gesicht bekommen und sich die Geschichte erzählerisch entfalten lassen.

Spielzeit

Ich habe mir Zeit gelassen, wirklich viele Areale erkundet, versucht die ganze Geschichte einzuatmen und bin am Ende bei zirka 4 Stunden Spielzeit herausgekommen. Klingt nicht viel, geht aber in Anbetracht des Preises und des simplen Gameplays vollkommen in Ordnung. Bei einer längeren Dauer hätte sich das Ganze wohl extrem abgenutzt und der Spieler trotz interessantem Plot die Aufmerksamkeit verloren.

Präsentation

Grafisch ist „Rapture“ wunderschön ausgestaltet. Die Umgebungen wurden realistisch designt, die Lichteffekte sind stimmig und das Herumfliegen von Partikeln (Blätter, Staub, etc.) sorgt für etwas Leben in den ruhigen Landstrichen. Die deutsche Vertonung war vorbildlich und wurde von professionellen Sprechern vorgetragen.

Auf meinem Gaming-Notebook (Ryzen 7, Geforce 3060) hat das Geschehen heftig geruckelt – unabhängig von Auflösung oder vom Detailgrad. Es schien, als würde nur die interne Grafikeinheit verwendet und deshalb keine gescheite Performance zu erzielen sein. Das Problem ist im Netz bekannt. Auf dem Steam-Deck hingegen konnte ich bei hohen Details und einer 720p-Auflösung durchwegs 30 bis 60 Bilder erreichen und das Spiel einwandfrei genießen. Einen Absturz gab es allerdings auch hier.

Positiv

  • interessantes Spielkonzept
  • tolle Präsentation
  • ausgezeichnete Vertonung
  • ein paar Gänsehautmomente

Neutral

  • gradlinig
  • keine Rätsel
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • extrem beschränkte Interaktion
  • eintöniges Gameplay
  • langsame Fortbewegung

Fazit

„Everybody’s Gone to the Rapture“ ist mal wieder ein spezielles Spiel für einen eingeschränkten Kundenkreis. Auf der einen Seite ein schöner und durchaus fesselnder Walking-Simulator, auf der anderen Seite schon etwas zu simpel und zu bodenständig gestaltet. Es fehlt die Kreativität, die beispielsweise ein „What Remains of Edith Finch“ auszeichnete und so richtig erinnerungswürdige Momente waren auch eher Mangelware. Hin und wieder gab es ein paar schöne Gänsehaut-Einlagen, doch meist nur von sehr kurzer Dauer.

Was bleibt ist tolle Grafik, eine professionelle Vertonung und eine Handlung, die trotzdem irgendwo bis zum Ende bei der Stange hielt. Man wollte schon wissen, wie die Geschichte endet und vor allem, was mit den Einwohnern passiert ist. Grundsätzlich macht der Titel nicht viel verkehrt, doch die Konkurrenz hat uns einfach schon wesentlich unterhaltsamere Stunden auf den Schirm gezaubert. Bereut habe ich den Abstecher in das idyllische Örtchen sicherlich nicht, aber ein wenig Ernüchterung schabte in Anbetracht der teils enorm überschwänglichen Kritiken schon mit.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: The Chinese Room / SCE Santa Monica Studio

Saints Row (2022, PC)

Inhalt

In „Saints Row“ übernimmt der Spieler die Rolle eines Kriminellen, der sich zunächst als Angestellter bei einem Sicherheitsdienst über Wasser hält und später mit seiner eigenen Crew zum Boss der Unterwelt aufsteigen will…

Gameplay

Die Variante von 2022 versteht sich als Reboot der altgedienten Reihe, bleibt seinen wesentlichen Gameplay-Elementen allerdings treu. In bester „GTA“-Manier geht es zu Fuß oder Fahrzeug durch eine große Open-World-Umgebung und ihr müsst euch nicht einmal strikt an den roten Faden der Handlung halten.

Per Smartphone nehmt ihr Aufträge an (Haupt- und Nebenquests sind dabei übersichtlich voneinander getrennt) und folgt eurem Navi zum Einsatzort. Die meisten Missionen sind recht kurz und so eignet sich der Titel immer mal wieder für einen kleinen Abstecher.

Die Aufgaben sind für das arg abgenudelte Genre vergleichsweise originell gestaltet und stellenweise richtig gut in Szene gesetzt. Vom Kapern feindlicher Food Trucks bis zu Zerstörungsorgien mit einem Panzer oder Hubschauer ist alles dabei – und meist nach einem bestimmten Schema aufgebaut.

Ihr holt euch eure Aufträge, quatscht mit der Zielperson und dann läuft immer irgendwas aus dem Ruder. Mit Übertreibungen, aber auch Anspielungen auf andere Mitstreiter wurde nicht gespart und dank einer präzisen, direkten Steuerung ist alles jederzeit prima kontrollierbar.

Spielzeit

Ich habe mich hauptsächlich auf die Haupt-Kampagne gestürzt und war etwa 15-16 Stunden mit dem Titel beschäftigt. Das Erledigen einer Fleißaufgaben (Nebenmissionen) war jedoch unabdingbar. So waren einige Hauptpunkte nicht auswählbar, sofern nicht die passenden Bedingungen (z.B. das Errichten neuer Stützpunkte) nicht erfüllt waren.

Präsentation

Optisch hinterließ „Saints“ gemischte Gefühle. Grundsätzlich war der Look recht ansehnlich und stimmig von den Lichteffekten, doch insgesamt wirkte das Geschehen ein wenig altbacken. Da es sich um ein großes Open-World Spiel handelt, war dies aber zu verkraften und unter diesem Aspekt gar nicht mal so übel. Richtig gut gefiel hingegen der Soundtrack, der mit einigen fetzigen Stücken zum richten Zeitpunkt für enorme Stimmung sorgte.

Positiv

  • abwechslungsreiche Missionen
  • erinnerungswürdige Missionen
  • spaßige Over-the-Top Action
  • große Spielwelt
  • cooler Soundtrack
  • ausgezeichnete Steuerung

Neutral

  • Figuren bedingt sympathisch
  • Handlung eher so lala
  • unrealistisches, gar absurdes Schadensmodell

Negativ

  • Aufträge manchmal etwas generisch
  • Auftragsziel nicht immer sofort klar
  • lässtige Nebenmissionen für Fortgang der Hauptstory erforderlich
  • Gegnervielfalt könnte größer sein

Fazit

Ich habe die alten „Saints Row“-Titel eigentlich ganz gerne gezockt, doch waren sie mir oftmals „zu drüber“ und dann bin ich wieder bei der Konkurrenz von Rockstar gelandet. Aufgrund der eher durchwachsenen Kritiken hatte ich keinen persönlichen Hype bei Veröffentlichung dieses Reboots verspürt und bin vergleichsweise nüchtern an die Sache herangegangen. In den ersten Minuten keimte jedoch ein so großer Spielspaß auf – der sich bis zur letzten Sekunde halten sollte und mich positiv auf dieses Abenteuer zurückblicken lässt.

Die 2022iger-Variante hat so ihre Macken, aber die vielen starken Momente lassen wohlwollend darüber hinwegschauen. Sicherlich gab es einige generische Missionen, doch die vielen gut inszenierten und launigen Passagen machten dies locker wieder wett. Klar waren viele Elemente arg überzogen – aber nie so lächerlich, dass man Abschalten wollte. Wenn minimal berührte Fahrzeuge sofort in Flammen aufgingen und brachiale Explosionen den Bildschirm schmückten, kam Freude auf und das Herz des Gamers lachte völlig unverkrampft.

Mit Panzern durch die Städte düsen, mit Hubschraubern die Luft unsicher machen oder einfach mit Schwebe-Bikes zum nächsten Zugüberfall cruisen – bei diesem Spiel kommt der geeignete Zocker auf seine Kosten und wird den Abstecher nicht bereuen. Ich habe bis dato noch kein „GTA“ zu Ende gebracht und mich lieber dort lieber auf das Chaos konzentriert, was bei „Saints“ gehört allerdings schon bei der Hauptstory zum guten Ton. Für mich also ein echter Überraschungs-Titel mit unerwartet hohem Unterhaltungswert – auch wenn beim Mittelteil leichte Motivationsdurchhänger (Fleißaufgaben) auftraten.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Deep Silver Volition, THQ, Deep Silver, Plaion, Buka Entertainment, THQ Wireless

Stray (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle einer Katze, die nach einem Missgeschick von ihrem Rudel getrennt wurde. Auf dem Weg zu ihnen zurück, durchstreift sie dabei finstere Städte unter der Erde, findet aber auch auch neue Freunde…

Gameplay

Wie bereits in der Inhaltsangabe angeteasert, steuert man in „Stray“ eine Katze aus der Third-Person Perspektive. Sie kann an vorgegebenen Stellen springen, mit anderen Wesen interagieren oder sich in Kartons verstecken.

Das Gameplay erinnert stellenweise an einen gradlinigen Walking-Simulator, erfordert jedoch mehr Eingreifen als bei anderen solcher Titeln. So gibt es Schleich-Passagen oder hektische Fluchteinlagen vor fiesen Widersachern. Hin und wieder dürfen wir auch etwas knobeln, beispielsweise Schalter in einer bestimmten Reihenfolge betätigen oder schlichtweg einen geeigneten Pfad zur weiteren Fortgang der Reise finden.

Spielzeit

Bis zum Abspann habe ich gemütlich zirka 4,5 Stunden benötigt – was im Anbetracht des Kaufpreises von rund 20 Euro (digitaler Download) gerade noch in Ordnung ist. Manche Spieler haben zwar von lediglich 1,5 Stunden berichtet – was aber keinesfalls mit entspannten Zocken, sondern eher mit Speedruns zu vergleichen ist.

Präsentation

Optisch wirkt die Welt von „Stray“ extrem stimmig und im gegebenen Rahmen sogar recht abwechslungsreich. Es gab schöne Licht- und Schatteneffekte, doch hin und wieder auch ein paar matschige Texturen. Unser Hauptprotagonist sah ziemlich gut aus, manchmal schien bei seinem Fell jedoch noch Luft nach oben.

Der Soundtrack war eher unauffällig, Geräusche und Laute standen im Vordergrund. Diese waren nicht weltbewegend, aber okay von ihrer Umsetzung.

Positiv

  • originelles Setting
  • stimmige Spielwelt
  • schöne Präsentation
  • abwechslungsreiche Locations

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Springen nur an vorgegebenen Stellen
  • insgesamt sehr gradlinig
  • wenig Interaktionen

Negativ

  • nervige Fluchteinlagen
  • nervige Stealth-Passagen
  • schwache Hilfestellungen vom Drohnen-Begleiter

Fazit

Der Hype war im Vorfeld groß und ist zum Release vollkommen eskaliert. Auch ich habe mich direkt am ersten Abend ins Geschehen gestürzt und war dann erst einmal bedient. „Stray“ mag eine hübsche Fassade mit witziger Hauptfigur besitzen, doch bleibt im Kern ein überdurchschnittliches Adventure. Ich habe nach einigen Tagen Pause das Spiel am letzten Sonntag dennoch beendet und kann nur eine bedingte Empfehlung aussprechen. Alles war irgendwo nett gemacht, konnte aber nirgends vom Hocker reißen.

„Stray“ spielt sich überwiegend entspannt weg, doch manchmal ging der rote Faden etwas unter. Neben ein paar nervigen, hektischen Momenten überzeugte mich die halbwegs offene Spielwelt in den überschaubaren „Hub-Bereichen“ wenig und der Funke vermochte nicht so recht überzuspringen. Stellenweise hat sich das Geschehen trotz überschaubarer Spielzeit nach Arbeit angefühlt und wollte einfach nur schnell beendet werden.

Für Katzenfreunde wahrscheinlich einen Blick wert und am Ende für ein kleines Indie-Spiel auch ein beachtliches Ergebnis, doch dicke Freunde werden „Stray“ und ich irgendwie nicht. Das Ding war ein netter Snack für Zwischendurch und wollte vielleicht auch nie was Größeres sein.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Annapurna Interactive/Iam8bit Inc.

Last Threshold (Nintendo Switch)

Inhalt

Ein Erdbeben hat eine unterirdische Tempelanlage in der Arktis freigesetzt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern macht sich alsbald auf den Weg zur Erkundung…

Gameplay

„Last Threshold“ ist kein richtiges Spiel und auch kein simpler Walking-Simulator, sondern ein waschechtes Bilderbuch, bei dem es lediglich einzelne Screens durchzuklicken gilt. Wenige Male dürfen wir verschiedene Gesprächsoptionen auswählen, einmal ein paar Fotos in der richtigen Reihenfolge sortieren – und das war es an anspruchsvollen Elementen.

Spielzeit

Knapp unter einer Stunde habe ich mich mit dem Bilderbuch beschäftigt und dann flackerte der Abspann über den Schirm.

Präsentation

Geboten wurden nur hübsch gezeichnete Standbilder, die zumindest auf meiner getesteten Switch-Variante stellenweise etwas niedrig aufgelöst erschienen. Die Musik war minimalistisch und statt Sprachausgabe gab es nur ein paar Nebengeräusche und Laute.

Positiv

  • interessante Spielidee
  • gute Lovecraft-Atmosphäre
  • gut geschriebene Texte

Neutral

  • grafisch etwas Trist und pixelig

Negativ

  • extrem kurz
  • keine Sprachausgabe
  • kein Anspruch

Fazit

Für knapp 5 Euro kann man nicht viel verlangen und nach vorheriger Kurz-Recherche wusste ich bereits, was auf mich zukommt. Eigentlich war ich allerdings von einer Spielzeit von rund 1,5 Stunden ausgegangen und erschrocken, als der Abspann nach etwa 50 Minuten zu sehen war.

Die Spielidee (darf man das noch Spiel nennen?) war jedoch gut und lud zum Abschalten ein. Die Stimmung der Vorlage wurde schön getroffen und mir hat der Twist der Handlung durchaus gefallen. Fans des umstrittenen Autoren kommen also schon irgendwo auf ihre Kosten – der Rest sollte sich nach anderen Titel umschauen. „Last Threshold“ ist ein simples Bilderbuch, aber auf seine Weise absolut in Ordnung – gerne hätte ich nur mehr davon gesehen. Vielleicht kommen ja noch einige Episoden…

Grafik: 6/10
Sound: 4/10
Gameplay: 2/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Astrolabe Stories

Live A Live (Nintendo Switch)

Inhalt

„Live a Live“ erzählt nicht nur eine Geschichte, sondern die von verschiedenen Charakteren in verschiedenen Zeiten. Auf seltsame Weise scheinen ihre Schicksale jedoch miteinander verwebt zu sein…

Gameplay

Das Spiel erstreckt sich über mehrere Zeit-Epochen, die allerdings nicht chronologisch abgearbeitet werden müssen. Man kann sich entscheiden, ob man erst mit der Steinzeit oder der Zukunft anfangen möchte. Sind alle sechs Kapitel nach eigener Reihenfolge absolviert, folgen vorgegebene Routen.

Kein Kapitel gleicht dabei dem Anderen. Sicherlich sind Steuerung, Kampfsystem und Grafik identisch, doch die Mechanik variiert. Müssen wir uns in der Gegenwart nur durch Gegnerhorden schnetzeln, müssen wir in der Westernzeit ein Dorf mit Fallen verteidigen oder im feudalen Japan einen Auftragskiller durch ein riesiges Anwesen dirigieren.

Die Kämpfe sind rundenbasiert, einfach zu verstehen und auch recht simpel zu meistern. Über ein Schachbrettmuster steuert man seine Figuren und löst – je nach Verfügbarkeit – diverse Angriffsformationen aus.

Für Erwähnenswert halte ich übrigens noch das eingebaute „Navigationssystem“, welches uns auf Wunsch die nächsten Ziele markiert. Manch unnötige Laufwege werden uns zwar trotzdem nicht erspart, doch eine große Hilfe war diese Komfortfunktion für mich schon.

Spielzeit

Die insgesamt 8 unterschiedlichen Kapitel nehmen jeweils eine Spielzeit von zirka 1 bis 2 Stunden ein – was mich am Ende auf knapp über 14 Stunden brachte.

Präsentation

Optisch ist das Spiel eine Mischung aus klassischen 16Bit-Rollenspielen und dem markanten „2,5d Look“, den beispielsweise „Octopath Traveller“ oder zuletzt „Triangle Story“ auf der Switch geprägt haben. Die Kombination aus großen Pixeln und schicken 3D-Hintergründen sorgte auch hier für Stimmung und erweckte ein tolle Retro-Feeling. Mir kam es sogar vor, als ob die Figuren noch einen Ticken bunter als bei den Mitstreitern waren und so die „SNES-Vibes“ noch deutlicher aufflammten.

Die Sprachausgabe war leider nur auf englisch oder japanisch verfügbar, aber immerhin ganz passabel. In der Urzeit gab es passenderweise nur Grunzlaute und entsprechende Symbolik in den Sprechblasen der Akteure.

Positiv

  • bunte Präsentation
  • abwechslungsreiche Kapitel
  • charmante Figuren
  • witzige Dialoge
  • interessantes Gesamtkonzept
  • gute Kampfmechanik
  • einfacher Einstieg / einfacher Schwieriegkeitsgrad
  • angenehme Spielzeit
  • brauchbares „Navigationssystem“

Neutral

  • Musik manchmal etwas eintönig
  • keine deutsche Sprachausgabe
  • Kapitel nicht alle gleich gut
  • Ausrüstung nicht optisch an Figuren erkennbar

Negativ

  • Areale teils recht unübersichtlich
  • arg kampflastige Phasen
  • in den jeweiligen Epochen vergleichsweise wenig Gegnervielfalt

Fazit

„Live A Live“ war ein Fehler im positiven Sinne. Eigentlich wollte ich mit dem heiß erwarteten „Xenoblade Chronicles 3“ durchstarten, doch dann ist mir dieser Titel dazwischen gekommen. Ich wollte nur mal kurz reinschauen – und nach dem kurzen Antesten wurde erst einmal kein anderes Spiel mehr auf der Switch gestartet.

Durch seine abwechslungsreiche Gestaltung, seiner intuitiven Mechanik und dem tollen Grafikstil konnte mich das Geschehen schnell begeistern und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken lassen. Sicherlich gibt es hübschere, komplexere und vielleicht auch noch besser erzählte Spiele, doch seine unkomplizierte Art machte einfach Laune. Der Retro-Charme war sowieso toll und das Finale konnte selbst eingefleischte Kenner der Materie noch etwas überraschen.

Wer mal wieder Bock auf ein „oldschooliges“ Rollenspiel hat, darf hier gerne mal reinschnuppern und genießen. Zwar schwankten die Kapitel etwas in ihrer Qualität, aber letztlich ist dies sowieso eine Geschmackssache. RPG-Fans machen hier definitiv nichts verkehrt.

Grafik: 7/10
Sound: 6,5/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Square Enix

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »