Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle einer Katze, die nach einem Missgeschick von ihrem Rudel getrennt wurde. Auf dem Weg zu ihnen zurück, durchstreift sie dabei finstere Städte unter der Erde, findet aber auch auch neue Freunde…

Gameplay

Wie bereits in der Inhaltsangabe angeteasert, steuert man in „Stray“ eine Katze aus der Third-Person Perspektive. Sie kann an vorgegebenen Stellen springen, mit anderen Wesen interagieren oder sich in Kartons verstecken.

Das Gameplay erinnert stellenweise an einen gradlinigen Walking-Simulator, erfordert jedoch mehr Eingreifen als bei anderen solcher Titeln. So gibt es Schleich-Passagen oder hektische Fluchteinlagen vor fiesen Widersachern. Hin und wieder dürfen wir auch etwas knobeln, beispielsweise Schalter in einer bestimmten Reihenfolge betätigen oder schlichtweg einen geeigneten Pfad zur weiteren Fortgang der Reise finden.

Spielzeit

Bis zum Abspann habe ich gemütlich zirka 4,5 Stunden benötigt – was im Anbetracht des Kaufpreises von rund 20 Euro (digitaler Download) gerade noch in Ordnung ist. Manche Spieler haben zwar von lediglich 1,5 Stunden berichtet – was aber keinesfalls mit entspannten Zocken, sondern eher mit Speedruns zu vergleichen ist.

Präsentation

Optisch wirkt die Welt von „Stray“ extrem stimmig und im gegebenen Rahmen sogar recht abwechslungsreich. Es gab schöne Licht- und Schatteneffekte, doch hin und wieder auch ein paar matschige Texturen. Unser Hauptprotagonist sah ziemlich gut aus, manchmal schien bei seinem Fell jedoch noch Luft nach oben.

Der Soundtrack war eher unauffällig, Geräusche und Laute standen im Vordergrund. Diese waren nicht weltbewegend, aber okay von ihrer Umsetzung.

Positiv

  • originelles Setting
  • stimmige Spielwelt
  • schöne Präsentation
  • abwechslungsreiche Locations

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Springen nur an vorgegebenen Stellen
  • insgesamt sehr gradlinig
  • wenig Interaktionen

Negativ

  • nervige Fluchteinlagen
  • nervige Stealth-Passagen
  • schwache Hilfestellungen vom Drohnen-Begleiter

Fazit

Der Hype war im Vorfeld groß und ist zum Release vollkommen eskaliert. Auch ich habe mich direkt am ersten Abend ins Geschehen gestürzt und war dann erst einmal bedient. „Stray“ mag eine hübsche Fasse mit witziger Hauptfigur besitzen, doch bleibt im Kern ein überdurchschnittliches Adventure. Ich habe nach einigen Tagen Pause das Spiel am letzten Sonntag dennoch beendet und kann nur eine bedingte Empfehlung aussprechen. Alles war irgendwo nett gemacht, konnte aber nirgends vom Hocker reißen.

„Stray“ spielt sich überwiegend entspannt weg, doch manchmal ging der rote Faden etwas unter. Neben ein paar nervigen, hektischen Momenten überzeugte mich die halbwegs offene Spielwelt in den überschaubaren „Hub-Bereichen“ wenig und der Funke vermochte nicht so recht überzuspringen. Stellenweise hat sich das Geschehen trotz überschaubarer Spielzeit nach Arbeit angefühlt und wollte einfach nur schnell beendet werden.

Für Katzenfreunde wahrscheinlich einen Blick wert und am Ende für ein kleines Indie-Spiel auch ein beachtliches Ergebnis, doch dicke Freunde werden „Stray“ und ich irgendwie nicht. Das Ding war ein netter Snack für Zwischendurch und wollte vielleicht auch nie was Größeres sein.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Annapurna Interactive/Iam8bit Inc.