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Monat: Januar 2022 (Seite 3 von 4)

Desperate Measures

Inhalt

Ein Cop sucht einen inhaftierten Schwerverbrecher auf, um dessen Hilfe zu erbitten. Der Junge des Gesetzeshüters ist schwer krank und benötigt eine Knochenmarkstransplantation, für die nur der Kriminelle in Frage kommt. Nach anfänglichem Zögern willigt der mutmaßliche Spender ein, doch sieht in Wahrheit nur einen guten Plan zur Flucht…

Fazit

„Desperate Measures“ ist ein Bühnenstück für Michael Keaton, der in der Rolle des Fieslings wirklich überzeugen und stellenweise für leichte Schauer sorgen konnte. Haben wir ihn doch sonst eher als Familienvater oder gar Superhelden auf dem Schirm gehabt, bewies er hier eine Tauglichkeit für völlig andere Charaktere.

Die Handlung an sich war okay und weitestgehend ordentlich erzählt, ein paar kleinere Längen waren besonders zu Beginn nicht von der Hand zu weisen. Der Spannungsbogen entfaltete sich langsam, zog dann aber solide und hielt den Betrachter letztlich mit gut und vergleichsweise hart gemachten Actionszenen bei Laune.

Man konnte sich gut in die Lage unserer Figuren – besonders der von Andy Garcia – hineindenken, aber natürlich auch die Motivation des Antagonisten verstehen. Selbstverständlich wollte der Kriminelle aus seiner Gefangenschaft ausbrechen, doch so kühl und gnadenlos hätte ich mir den Typ beim besten Willen nicht erwartet. Keaton war einfach überragend.

Die Inszenierung war schön düster und unterstrich die härtere Gangart enorm. Alles wirkte schön trostlos und die unschuldigen Blicke des kranken Jungens stachen so noch mehr hervor. Auf manch schmalzigen Dialog hätte man verzichten können, aber Schwamm drüber.

Als Heftbeilage hatte ich diesen Titel seinerzeit mal günstig erworben und etliche Jahre nicht mehr zu Gesicht bekommen. Nach der Auffrischung steht jedoch fest, das der Streifen an sich recht gut gealtert ist und man vor seinen Darstellern noch immer den Hut ziehen sollte. Thriller-Fans erhalten hier auf jeden Fall brauchbare Kost und dürfen mal reinschauen.

7/10

Fotocopyright: VCL

The Many Saints of Newark

Inhalt

In den 60iger Jahren sind die Straßen von Newark hart umkämpft. Während sich die Einen für Ihre Rechte und gegen ausufernde Polizeigewalt engagieren, versuchen die Anderen mit krummen Geschäften zu einem besseren Leben zu kommen. Dabei wird die Front zwischen Farbigen und der italienischen Mafia immer größer…

Fazit

„The Many Saints of Newark“ erzählt die Vorgeschichte der Serie „Die Sopranos“, die damals mit recht großen Erfolg eingeschlagen hat. Ich persönlich habe seinerzeit nur eine oder zwei Staffeln verfolgt, konnte mit diesem – zum Glück absolut unabhängigen Film – dennoch sehr viel anfangen.

Schon zu Beginn fiel mir die tolle Optik ins Auge. Das stark gefilterte Bild vermittelte auf der einen Seite einen charmanten Retro-Look, wirkte auf der anderen Seite jedoch hochwertig und stilvoll. Es kamen direkt die passenden Vibes, die durch die entsprechend gekleideten Figuren und der tollen Ausstattung noch einmal deutlich unterstrichen wurden.

Das Werk fühlt sich wie ein klassischer Mafiafilm an – und das ist in meinen Augen als großes Lob zu verstehen ist. Das Geschehen war zwar überwiegend ruhig und mit verhältnismäßig wenigen Actionszenen gesegnet, der Erzählfluss dennoch prima. Alles ging locker über die Bühne und die Übersicht ging trotz umfangreichem Familienstammbaums nicht verloren.

Trotz einer Laufzeit von knappen zwei Stunden ging es auch nie langweilig oder uninteressant zu. Es gab immer wieder ordentlich geschriebene und halbwegs glaubwürdige Wendungen.

Das Cast war einsame Spitze! Neben einem charmanten und zwielichtigen Alessandro Nivola in der Hauptrolle, standen Jon Bernthal, Vera Farmiga oder auch ein im Genre bestens etablierter Ray Liotta auf der Bühne. Man nahm ihnen ihre Charaktere zu hundertprozent ab und amüsierte sich köstlich mit ihnen.

Selbst wer die „Sopranos“ nicht kennt, aber ein Faible für das Genre hat, kommt auf seine Kosten. Ich mochte die beschauliche, jedoch niemals langweilige Weise von „The Many Saints of Newark“ enorm und konnte wunderbar in der Welt der Gauner versinken. Hier hat von den Darstellern, bis zur Ausstattung einfach alles gepasst und die 60iger Jahre kamen richtig plastisch daher. Unterm Strich ein absolut lohnenswerter Titel mit hohem Unterhaltungswert. Hat vielleicht nicht ganz das Zeug zum großen Kult, doch ein ehrenvoller Mafiaspaß ists dennoch geworden.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Sløborn – Staffel 2

Inhalt

Evi hat es zurück auf die Insel und in die Arme ihrer Brüder geschafft, doch von ihren Eltern gibt es nachwievor keine Spur. Sie arrangieren sich mit dem Leben mit wenigen anderen Überlebenden, wissen allerdings auch nicht, wie es im Rest der Welt mit der Pandemie ausschaut. Bald werden auch neue Gefahren auf sie zukommen…

Fazit

Kaum habe ich die ersten Staffel auf Netflix abgeschlossen, stand auch schon die Fortsetzung in der Mediathek vom ZDF zum Abruf bereit. Lange habe ich natürlich nicht gefackelt und die Produktion am Wochenende komplett durchgezogen.

Die Geschehnisse knüpfen nahtlos an die Vorherigen an. Noch immer befinden wir uns auf Sløborn und treffen auf vertraute Gesichter. Aufgrund der herrschenden Isolation und Einsamkeit konnte man sich gut in deren Lage hineindenken und schmerzlich mit ihnen fühlen. Die Thematik hat nichts an Aktualität verloren und zeigt schmerzliche Parallelen zu realen Gegebenheiten auf.

Besonders gut hat Alvart die trostlose Atmosphäre eingefangen. Die leeren Straßen sorgen für Gänsehaut und lassen uns prima darin abtauchen. Dabei wirkt das Gebotene glaubhaft und nicht einfach wie bei einem 08/15-Endzeitfilm dahingeklatscht. Alles hat einen verständlichen Ursprung und eine konsequente Weiterentwicklung erlebt.

In den gerade einmal 6 Episoden macht die Handlung keine extremen Sprünge, gefiel aber mit dichter und ungemein spannender Erzählweise. Es gab keinerlei Durchhänger und man blieb gebannt am Ball. Die großartigen Darsteller wuchsen weitestgehend ans Herz (sofern nicht durch den Vorgänger schon geschehen) und boten interessante Eindrücke in deren unterschiedlichen Verhaltensweisen.

Zum Horror gesellte sich die Gesellschaftskritik noch deutlicher hinzu. Eindrucksvoll erleben wir erneut, wie Menschen sich in Extremsituation verändern, aber auch wie so etwas zusammenschweißen kann. Richtig gut gefiel hierbei die Zeichnung von Gruppendynamiken und wie schnell eine aussichtsreiche Stimmung noch einmal umschlagen kann.

„Sløborn“ geht ein bisschen in die Richtung „Herr der Fliegen“ und macht grundsätzlich wieder alles richtig. Die Spannungskurve passt und der Unterhaltungswert ist gegeben. Man suchtete das neue Futter innerhalb kürzester Zeit durch und bot am Ende einen Cliffhanger, der natürlich zum Dranbleiben animiert. Ich freue mich jedenfalls schon auf weiteres Material!

8/10

Fotocopyright: ZDF

Starship Troopers

Inhalt

Seit Jahren befinden sich die Menschen mit den „Bugs“ im Krieg und kämpfen um die Vorherrschaft in der Galaxie. Nach der Schule möchten Rico und seine Freunde deshalb unbedingt zur Armee, auch wenn die Eltern etwas dagegen haben. Als dann während der Grundausbildung die Erde verehrend angegriffen wird, bleibt für die Freunde nur noch der endgültige Entschluss bei den Streitkräften zu bleiben und Rache für ihre verlorenen Familien zu nehmen…

Fazit

Aufgrund seiner damaligen Indizierung (mittlerweile ist der Streifen ungeschnitten frei ab 16) habe ich seinerzeit noch auf ein Review verzichtet und möchte es nun endlich nachholen. Nach all den Jahren war die Befürchtung groß, das der Titel vor allem technisch vollkommen überholt sei, doch diese Sorgen konnten sich am vergangenen Wochenende glücklicherweise nicht bewahrheiten.

Optisch ist „Starship Troopers“ noch immer eine Materialschlacht erster Güte und schaut mit imposanten Bodengefechten gegen dutzende Bugs oder weitläufigen Aufnahmen aus dem Weltall noch immer sehr beeindruckend aus. Das Design der Widersacher ist dabei ebenso gelungen, wie die Aufmachung der Raumschiffe oder die Uniforme der Soldaten – die sicherlich nicht unabsichtlich eine frappierende Ähnlichkeit zu Modellen aus der Vergangenheit erwecken. Natürlich ist die Zeit nicht gänzlich spurlos an den Effekten vorbeigegangen, doch andere Mitstreiter mit ähnlichem Datum schauen bei Weiten nicht mehr so hochwertig aus.

Im Kern ist das Werk sowieso keine seelenlose CGI-Orgie, sondern eine abgrundtief böse Satire, die nicht unbedingt an Aktualität verloren hat. Mit extrem überzeichneten Bildern wird das Militär stilisiert und Durchhalteparolen verbreitet. Man kann die Motivationen unserer Hauptfiguren verstehen und vor allem, warum sie sich trotz bescheidener Vorzeichen zum Dienst an der Waffe melden. Mit witzigen Einspielern wird jedoch nicht nur für die Schlacht geworben, sondern immer wieder verbreitet, wie souverän die Regierenden sich geben – auch wenn die Verluste aus den eigenen Reihen sehr hoch sind.

Für Casper van Dien hätte es der Durchbruch werden können, doch leider folgten nur viele eher mittelprächtige Einträge in seiner Filmografie. Er hat den stürmischen Rico jedenfalls mit Hingabe verkörpert und sich locker für weitere Großprojekte empfohlen. Mit Denise Richards und Neil Patrick Harris bewies man ebenfalls ein geschicktes Händchen und lieferte ein Team, welches in jeder Lage perfekt miteinander harmonierte. Die eingestreuten Romanzen mögen oberflächlich daher kommen, bilden aber nicht den Hauptpfeiler der Handlung und störten nicht weiter.

Allgemein war der Erzählfluss angenehm hoch und zeigte keinerlei Durchhänger. Ruhigere Passagen wechselten sich mit deftigen Schlachten ab und dazwischen gab es kultverdächtige „One-Liner“ oder einprägsame Ausrufe ala „Sanitäter!“. Der Film fesselte einfach an den Schirm und leistete sich – neben seiner opulenten audiovisuellen Präsentation – auch bei Storytelling keine Patzer. Sicher mögen die häufigen Überschneidungen der Hauptcharaktere etwas gekünstelt wirken, dem Gesamtkomplex war es jedenfalls sehr zuträglich.

Mit „Starship Troopers“ schuf Paul Verhoeven einen echten Klassiker, der noch immer auf allen Ebenen funktioniert und für beste Unterhaltung sorgt. Mit seiner neuen Alterseinstufung hat man auch endlich den wahren Kern der Sache erkannt und über die zerrissenen Körper und Blutfontänen hinwegsehen können. Vielleicht mag die „Kaufhaustauglichkeit“ den leicht verruchten Status nehmen, doch spätestens jetzt sollte das Teil problemlos in die ernsthafte Filmsammlung aufgenommen werden.

9/10

Fotocopyright: Walt Disney

Klemmbaustein Republic Gunship (R)

Mein Projekt an Silvester bzw. zum Jahresanfang war der Nachbau des USC Republic Gunship (R), welches aus der Zeichentrickserie und den ersten Episoden der Hauptfilme bekannt ist.

Der Bau ging recht einfach und bot einige interessante Techniken. Gut gefällt mir, dass das Modell recht stabil daher kommt und gut transportiert werden kann. Einzig die Kanonen auf der Oberseite und der Standfuss sind etwas klapprig.

Da ich erst leicht verspätet zu einem Fotoshooting bekommen bin, habe ich die unten stehenden Aufnahmen mit ein paar zusätzlichen Sets angereichert. Zum ursprünglichen Schiff gab es lediglich 2 Figuren dazu.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Bei dem Modell handelt es sich nicht um Lego!

Lego, Star Wars, Republic Gunship, etc. sind eingetragene Marken

Rise of the Tomb Raider (PC)

Inhalt

Auf der Suche nach den Spuren ihres Vater. wird Lara wieder von der Organisation „Trinity“ überrascht. Diese ist auf der Suche nach der „Quelle des Lebens“, doch unsere Archäologin muss dies verhindern…

Gameplay

„Rise of the Tomb Raider“ folgt dem klassischen Gameplay der (Haupt-)Reihe. Der Spieler übernimmt abermals die Kontrolle von Lara Croft und steuert sie aus der Third-Person Perspektive durch allerlei unwegsames Gelände. Es wird nicht nur gesprungen und geklettert, sondern auch wie üblich kleinere Rätsel absolviert oder immer mal wieder kurz geballert.

„Rise“ orientiert sich von seiner Mechanik noch deutlicher am direkten Vorgänger, sprich im Gegensatz zum kürzlich getesteten „Shadow of the Tomb Raider“ (Test) wirkt das Geschehen nicht so gradlinig, sondern etwas weitläufiger. Man muss zum gewünschten Ziel schon einige Kilometer zurücklegen und die Spielwelt fühlt sich allgemein größer an. Auch steht der Crafting bzw. Survival-Aspekt (Erfrieren, etc.) deutlicher im Vordergrund, beim Nachfolger wurde alles auf Nötigste heruntergebrochen.

Spielzeit

Epic gab mir Spielzeit von rund 12 Stunden aus, die mir wieder mal recht kurzweilig und gut ausbalanciert erschienen. Natürlich wurden auch hierbei nicht alle Nebenaufgaben (z.B. die Suche nach versteckten Gräbern) absolviert, da ich mich rein auf die Hauptmission konzentriert und weitere Spielstunden auf der Strecke gelassen habe.

Präsentation

Optisch macht „Rise“ noch immer eine gute Figur und kann mit tollen Charaktermodellen oder enormer Weitsicht überzeugen. Man spürt hingegen, dass man beim Nachfolger noch eine kleine Schippe draufgetan hat – dennoch gibt es nichts zu Mäkeln. Die deutsche Vertonung war erneut vorbildlich und trägt ihren Teil zur gelungenen Atmosphäre bei.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • ausgewogene Mischung aus Klettern, Rätseln und Ballern
  • flotter Spielflow
  • gutes Storytelling
  • interessante Geschichte
  • Haupt-Kampagne recht umfangreich

Neutral

  • teils längere Laufwege
  • ein paar aufreibende Flucht-Szenen mit Trial & Error Elementen

Negativ

  • nervige Quicktime-Events

Fazit

Die Reihenfolge war nicht unbedingt korrekt, aber nach dem überragenden „Shadow of the Tomb Raider“ war der Hunger nach weiteren virtuellen Abenteuern einfach noch nicht gestillt und so musste „Rise“ für einen erneuten Ausflug herhalten. Auch dieses Spiel habe ich zum damaligen Release als Vollpreistitel für die Konsole erworben und mich nun über das Geschenk von Epic sehr gefreut. Auf dem PC kann man schließlich noch ein paar Grafikeinstellungen hochschrauben.

Auch wenn das Werk technisch einen Ticken schwächer als der Nachfolger daher kommt, funktioniert die zentrale Spiel-Mechanik noch immer tadellos. Das Erkunden der Grabkammern macht Spaß und wird von einer dichten Atmosphäre begleitet. Zwar reißen kleinere Quicktime-Events oder schnelle Fluchten immer mal wieder aus der Immersion, doch verzeihlich sind diese kurzen Aufreger allemal. Das Game zockt sich angenehm flüssig und die Motivation brach bis zum bitteren Ende nicht ein. Der Umfang war auch genau richtig.

„Shadow“ hat das hier gebotene Gameplay zwar in allen Bereichen perfektioniert, doch aufgrund seiner noch immer sehr tollen Spielbarkeit gibt es auch hier eine warme Empfehlung. „Rise“ ist ein rundes Action-Adventure, mit Allem was dazu gehört und gehört allen Genrefans noch immer sehr warm ans Herz gelegt.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Square Enix

Die Einöde

Inhalt

Eine kleine Familie flüchtet vor dem Krieg aufs Land. Sie verbringen ihre Tage in der Einöde, bis sich der Vater zum Aufbruch entscheidet. Bange warten Frau und Sohn auf seine Wiederkehr und erleben währenddessen die Hölle in der Einsamkeit…

Fazit

Für viele Filme muss man in einer gewissen Stimmungslage sein und „Die Einöde“ macht da keine Ausnahme. Der Titel ließ schon vermuten, dass es hier etwas ruhiger zugehen könnte – und genau hier teilt sich die Spreu vom Weizen.

Zu Beginn der Erzählfluss noch ganz in Ordnung, doch spätestens als der Vater den Rest verlässt wird das Geschehen zu einem Kammerspiel, bei dem Aufmerksamkeit abverlangt wird. Man konzentriert sich ganz auf die beiden verbleibenden Personen, was mitunter recht anstrengend erschien.

Die Bilder insgesamt waren zwar sehr hochwertig, aber auch sehr ruhig und boten optisch wenig an Abwechslung. Es gab eigentlich nur die kleine Hütte und mal kurze Ausschnitte vor deren Tür, weitere Schauplätze Fehlanzeige. Das muss nicht unbedingt verkehrt sein (ich liebe effiziente Filme ohne großen Aufwand), machte die Sache hier allerdings nicht viel runder.

Der Horror war erwartungsgemäß subtil und endete nicht in Gewaltexzessen. Die Einsamkeit und Ungewissheit waren greifbare Ausgangslagen, doch nur bis zu einem gewissen Punkt mitgehen konnte. Irgendwann übernahm das „Übersinnliche“ die Kontrolle und man konnte dem Geschehen dann nur noch relativ emotionslos beiwohnen.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, ohne sonderlich aus dem Rahmen zu fallen. Natürlich war der kleine Junge aber besonders hervorzuheben, denn er hat für sein junges Alter doch wirklich gut performt. Ansonsten wurde die ordentliche Optik bereits erwähnt, der Soundtrack war eher unauffällig.

„Die Einöde“ setzt auf Effektivität, was in diesem Falle wenige Kulissen und eine überschaubare Anzahl an Figuren bedeutet – und damit leider nur ein eingeschränktes Ergebnis liefert. Das Treiben kommt zu schwerfällig in die Gänge und macht im letzten Drittel auch keinen verlorenen Boden mehr gut. Sicherlich mag die langsame und eher unterschwellige Art dem Ein oder Anderen gefallen – mein Ding ists allerdings nicht und so gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung.

5/10

Fotocopyright: Netflix

Killing Field

Inhalt

Nachdem Polizist Cal seinem Partner David geholfen hat, gerät er in eine fatale Falle. Mitten im Hinterland wird er von Kriminellen umzingelt und muss sich seinen Weg irgendwie freikämpfen…

Fazit

Manchmal fragt man sich, wie tief ein renommierter Schauspieler noch sinken kann und ob wenigstens die Gage für diesen Auftritt ausreichend war. Versteh mich nicht falsch – Bruce Willis hat seine Sache ordentlich gemacht und immerhin für einen kleinen und kurzen Hauch von Hollywood gesorgt – doch der Rest war ein Schiffbruch erster Klasse.

Auf dem Cover schaute „Killing Field“ noch recht passabel aus und machte Hoffnung auf ein halbwegs unterhaltsames B- oder C-Movie, doch die ersten paar Minuten warfen diese gemäßigten Erwartungen bereits über Bord. Geboten wurde uns ein Trauerspiel mit billiger Optik, schlechten Darstellern und einer miserablen deutschen Synchronisation. Die Aufmachung der Figuren war vollends am Ziel vorbei geschossen und lud zum Fremdschämen ein.

Die Story war austauschbar und bot – abgesehen von den wirklich gruseligen Gestalten – absolut Nichts, was wir nicht schon etliche Male gesehen hätten. Verfolgungsjagden und Schusswechsel rangierten dabei auf unterstem Amateuren-Niveau und wären schon vor Jahren nichtmals als mittelprächtige Videothekenproduktion durchgegangen. Alles wirkte schlichtweg billig, uninspiriert und langweilig obendrein.

Der Auftritt von Willis war der einzige Lichtblick, obgleich er sich nicht unbedingt verausgabt hat und nicht wirklich viel Screentime aufweisen konnte. Trotz minimaler Mimik übertünchte er seine Kollegen mit Leichtigkeit und sorgte immerhin für etwas Stil in diesem kruden Machwerk. Retten konnte er das Ganze dann aber auch nicht mehr.

Obwohl die Ansprüche nicht gerade noch waren, konnte „Killing Field“ diese noch weit unterbieten. Bruce hat ja zuletzt nicht unbedingt mit gewaltigen A-Produktionen geglänzt, doch dieser Streifen grenzt an Beleidigung des Zuschauers. Er ist so schlecht gemacht, dass es nicht einmal zu einem Trash-Geheimtipp oder dergleichen reicht. Selbst hartgesottene Fans des Idar Obersteiners sollten standhaft bleiben und lieber bei „Apex“ oder zumindest noch bei „Midnight in the Switchgrass“ reinschauen. Diese sind zwar ebenfalls kein großes Kino, aber immerhin um Welten besser.

2/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Ghostbusters Legacy

Inhalt

Da Callie mit ihren beiden Kindern vor dem finanziellen Ruin steht, kommt die Aussicht auf ein Erbe von ihren verstorbenen Vater gerade recht. Mit Entsetzen muss sie allerdings feststellen, dass ihr entfremdeter Erzeuger wohl nur eine Bruchbude und weitere Schulden hinterlassen hat. Immerhin entdecket der Nachwuchs interessante Dinge…

Fazit

Fan-Service ist eigentlich immer eine schöne Sache – doch ob man einzig damit allein knappe zwei Stunden Laufzeit füllen kann, ist fraglich. Vorweg sei gesagt, dass mich „Ghostbusters Legacy“ leider ziemlich enttäuscht hat und seine Trailer – wie schon so oft – bereits das beste Material präsentiert haben.

Über weite Strecken ist der Streifen leider sehr langweilig und sitzt auch oft zwischen den Stühlen. Alte Hasen vermissen den kernigen Humor der früheren Werke, Neueinsteiger können spätestens beim großen Finale wenig mit der gebotenen Nostalgie-Keule anfangen – und sich höchstens fragen, wer diese betagten Gestalten eigentlich sind.

Man hat zwar durchaus den ein oder anderen rührenden Moment unterbringen können, doch unterm Strich bot das Geschehen zu wenig Unterhaltungswert und plätscherte überwiegend vor sich hin. Alles war zwar irgendwie nett gemacht, aber das wars dann auch schon. Man hat das meiste zum Thema „Erwachsenwerden“, „Schulwechsel“, „Neue Freunde“, etc. schon dutzende Male gesehen und keinerlei neuen Erkenntnisse gewonnen. Alles soweit ordentlich, aber auch sehr austauschbar gestaltet.

Besonders vermisst habe ich die Gänsehaut-Einlagen, die uns die Bilder im Vorfeld versprachen. Weniger wegen der Geister (von denen gab es hier so gut wie nichts zu sehen), vielmehr wegen der Atmosphäre. Irgendwie blieb das gewünschte Feeling fast vollständig auf der Strecke und das Ende schoss dann fast über das Ziel hinaus. Zum Großteil herrschte gähnende Leere und plötzlich standen alle Figuren geballt auf einem Haufen und radierten den harmlosen „Endgegner“ mit peinlich berührten Sprüchen mehr als flott aus. Nicht nur, dass es sich hier fast wie ein Aufguss der Storyline vom ersten Teil anfühlte, sondern weil der letzte Akt kurz und unspektakulär erschein.

Die Darsteller machten ihre Sache soweit ganz ordentlich, obwohl ich mit bis zum Verlassen des Kino nicht ganz über deren Geschlechter klar war. Jungs und Mädels waren nicht unbedingt leicht zu unterscheiden, aber das muss wohl heute einfach so machen – die Anzahl an möglicherweise leicht frauenfeindlichen Kommentaren wurde ja ebenfalls drastisch reduziert. Murray gab sich bei seinem kleinen Auftritt ungewohnt zahm und nur als Schatten seiner selbst bzw. seines geliebten Charakters.

Oft versuche ich mich in unterschiedliche Perspektiven hineinzudenken und Filme mit anderen Ausgangslagen zu betrachten – was bei „Legacy“ für stark gemischte Gefühle gesorgt hat. Wie Eingangs erwähnt hat mich manch Seitenhieb tatsächlich leicht berührt, doch bestimmt nicht Jedem ist dieser Bonus vergönnt. Neueinsteiger erhalten einfach einen Jugendfilm mit ein paar übernatürlichen Einlagen – und vor allem Figuren mit denen sie am Ende kaum etwas anfangen dürften. Der Film baut stark auf Nostalgie und holt – zumindest in meinen Augen – die neue Generation zu wenig ab. Möglicherweise hätte es hierzu mehr Action benötigt – denn hier hätte man sich kreativ ausleben können.

Nach den überwiegend sehr positiven Kritiken war ich guter Dinge und sogar ein bisschen auf den neuen Ableger der Kultmarke gehypt. Mit dem Erreichen alter Qualitäten habe ich natürlich nicht gerechnet, aber um Wiedergutmachung für den letzten Streifen gehofft. Weil sich dieser Titel allerdings nur schwerlich mit den Anderen vergleichen lässt und quasi ein echten Neuanfang einleitet, hinkt zumindest der Vergleich zu den Mädels gewaltig und ich betrachte ihn gesondert. „Legacy“ war letztlich kein schlechter Film, erweckte in mir jedoch nicht die Gefühle, auf die mich Poster und Trailer im Vorfeld erfreulich eingestimmt haben. Einige Ansätze und Gags waren gelungen, der Rest leider etwas zäh und belanglos.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens

Inhalt

Archäologin Lara Croft befindet sich mit Wettlauf mit einem fiesen Geschäftsmann. Dieser möchte die sagenumwobene Büchse der Pandora aufspüren und deren verehrenden Kräfte an den Höchstbietenden verkaufen…

Fazit

Nachdem ich mir noch einmal das geniale „Shadow of the Tomb Raider“ zu Gemüte geführt habe, war die Lust auf eine filmische Umsetzung geweckt. Da ich den ersten Teil schon zu oft und das Reboot erst vor ein paar Wochen gesehen habe, fiel die Wahl auf „Die Wiege des Lebens“ – welcher sich natürlich auch in der gut sortierten Filmsammlung befindet.

Im Kern bietet uns das Werk alles, was einen klassischen Abenteuerfilm auszeichnet und dennoch fehlt der gewisse Kick. Es gab einen fiesen Bösewicht, exotische Kulissen, ein geheimnisvolles Artefakt und über die Laufzeit passabel verteilte Action. Irgendwie schien man aber einfach nur eine Checkliste abzuarbeiten und hat die Seele dabei etwas außer Acht gelassen.

Der Film fühlt sich nicht vollkommen schlecht, aber irgendwie auch ziemlich kalt an. Man hastet von einer Station zur Nächsten und bleibt in allen Bereichen sehr oberflächlich. Weder die Schusswechsel waren extrem außergewöhnlich, noch die eigentliche Forschungsarbeit immens spannend. Man schnitt alle Elemente alibimäßig an, ohne auch nur Eines davon richtig abzuarbeiten.

Der Verlauf war trotz besagter Patzer verhältnismäßig kurzweilig und das „Wegschauen“ an sich war kein Problem. Größtes Manko stellte für mich jedoch der unausgegorene Schlusspart dar. Auch wenn die Schatzsuche bis dato auf Sparflamme kochte, hätte ich mir einen opulenteren Ausgang gewünscht. Die verschachtelten Höhlen boten nicht nur wenig für das Auge, sondern wurden auch dröge in Szene gesetzt.

Meiner Meinung nach war Jolie die damalige Optimal-Besetzung und daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie verkörpert die Powerfrau ziemlich gut und besaß neben den optischen Reizen auch den passenden Umgangston. Neben ihr blieben Gerad Butler und erst recht ein Til Schwaiger enorm blass.

Technisch gab es wenig zu kritisieren, die Aufnahmen waren überwiegend sehenswert und weckten durchaus Sehnsucht nach der Ferne. Umso trauriger, dass bereits beanstandetes Finale optisch besonders schwach daher kam. Vielleicht hätte man sich zuvor ein paar Stunts sparen und so mehr Budget für das letzte Drittel aufsparen können.

Unterm Strich bleibt „Die Wiege des Lebens“ ein brauchbarer Genrebeitrag, der allerdings einen kleinen Nachgeschmack und einen irgendwie nicht ganz zufriedenstellenden Schlusspart ablieferte. Das Gebotene war nett, lief aber nicht immer ganz rund und plätscherte oft belanglos vor sich hin. Das war insgesamt knapp überdurchschnittlich und hätte mit einem originellen Endspurt durchaus gewaltig aufgewertet werden können. Für mich bleibt Jolies zweiter Ausflug sicherlich nicht die schlechteste Adaption eines Videospieles, doch so richtig überzeugen konnte das Werk leider noch nie.

6,5/10

Fotocopyright: Concorde Video

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