Inhalt
Da Callie mit ihren beiden Kindern vor dem finanziellen Ruin steht, kommt die Aussicht auf ein Erbe von ihren verstorbenen Vater gerade recht. Mit Entsetzen muss sie allerdings feststellen, dass ihr entfremdeter Erzeuger wohl nur eine Bruchbude und weitere Schulden hinterlassen hat. Immerhin entdecket der Nachwuchs interessante Dinge…
Fazit
Fan-Service ist eigentlich immer eine schöne Sache – doch ob man einzig damit allein knappe zwei Stunden Laufzeit füllen kann, ist fraglich. Vorweg sei gesagt, dass mich „Ghostbusters Legacy“ leider ziemlich enttäuscht hat und seine Trailer – wie schon so oft – bereits das beste Material präsentiert haben.
Über weite Strecken ist der Streifen leider sehr langweilig und sitzt auch oft zwischen den Stühlen. Alte Hasen vermissen den kernigen Humor der früheren Werke, Neueinsteiger können spätestens beim großen Finale wenig mit der gebotenen Nostalgie-Keule anfangen – und sich höchstens fragen, wer diese betagten Gestalten eigentlich sind.
Man hat zwar durchaus den ein oder anderen rührenden Moment unterbringen können, doch unterm Strich bot das Geschehen zu wenig Unterhaltungswert und plätscherte überwiegend vor sich hin. Alles war zwar irgendwie nett gemacht, aber das wars dann auch schon. Man hat das meiste zum Thema „Erwachsenwerden“, „Schulwechsel“, „Neue Freunde“, etc. schon dutzende Male gesehen und keinerlei neuen Erkenntnisse gewonnen. Alles soweit ordentlich, aber auch sehr austauschbar gestaltet.
Besonders vermisst habe ich die Gänsehaut-Einlagen, die uns die Bilder im Vorfeld versprachen. Weniger wegen der Geister (von denen gab es hier so gut wie nichts zu sehen), vielmehr wegen der Atmosphäre. Irgendwie blieb das gewünschte Feeling fast vollständig auf der Strecke und das Ende schoss dann fast über das Ziel hinaus. Zum Großteil herrschte gähnende Leere und plötzlich standen alle Figuren geballt auf einem Haufen und radierten den harmlosen „Endgegner“ mit peinlich berührten Sprüchen mehr als flott aus. Nicht nur, dass es sich hier fast wie ein Aufguss der Storyline vom ersten Teil anfühlte, sondern weil der letzte Akt kurz und unspektakulär erschein.
Die Darsteller machten ihre Sache soweit ganz ordentlich, obwohl ich mit bis zum Verlassen des Kino nicht ganz über deren Geschlechter klar war. Jungs und Mädels waren nicht unbedingt leicht zu unterscheiden, aber das muss wohl heute einfach so machen – die Anzahl an möglicherweise leicht frauenfeindlichen Kommentaren wurde ja ebenfalls drastisch reduziert. Murray gab sich bei seinem kleinen Auftritt ungewohnt zahm und nur als Schatten seiner selbst bzw. seines geliebten Charakters.
Oft versuche ich mich in unterschiedliche Perspektiven hineinzudenken und Filme mit anderen Ausgangslagen zu betrachten – was bei „Legacy“ für stark gemischte Gefühle gesorgt hat. Wie Eingangs erwähnt hat mich manch Seitenhieb tatsächlich leicht berührt, doch bestimmt nicht Jedem ist dieser Bonus vergönnt. Neueinsteiger erhalten einfach einen Jugendfilm mit ein paar übernatürlichen Einlagen – und vor allem Figuren mit denen sie am Ende kaum etwas anfangen dürften. Der Film baut stark auf Nostalgie und holt – zumindest in meinen Augen – die neue Generation zu wenig ab. Möglicherweise hätte es hierzu mehr Action benötigt – denn hier hätte man sich kreativ ausleben können.
Nach den überwiegend sehr positiven Kritiken war ich guter Dinge und sogar ein bisschen auf den neuen Ableger der Kultmarke gehypt. Mit dem Erreichen alter Qualitäten habe ich natürlich nicht gerechnet, aber um Wiedergutmachung für den letzten Streifen gehofft. Weil sich dieser Titel allerdings nur schwerlich mit den Anderen vergleichen lässt und quasi ein echten Neuanfang einleitet, hinkt zumindest der Vergleich zu den Mädels gewaltig und ich betrachte ihn gesondert. „Legacy“ war letztlich kein schlechter Film, erweckte in mir jedoch nicht die Gefühle, auf die mich Poster und Trailer im Vorfeld erfreulich eingestimmt haben. Einige Ansätze und Gags waren gelungen, der Rest leider etwas zäh und belanglos.
6,5/10
Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
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