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Schlagwort: Netflix (Seite 11 von 23)

Yara

Inhalt

Ein 13jähriges Mädchen verschwindet und die Behörden sind alarmiert. Eine neue Ermittlerin übernimmt den Fall und setzt auf unkonventionelle Maßnahmen, die nicht jedem Menschen im Umfeld der Verschwundenen gefallen…

Fazit

Mit „Yara“ liefern uns die Italiener via Netflix einen spannenden Krimi, der sich nach wahren Begebenheiten orientiert und durch seine nüchterne Weise überraschend gut bei der Stange hielt.

Die Geschichte war weder spektakulär noch innovativ, doch gerade hier sorgt der authentische Ablauf für hohe Spannung und sorgte durchwegs für Interesse. Die Macher verzichteten auf unnötige Effekthascherei und präsentierten uns einen sachlichen Einblick auf die seinerzeit geleistete Polizeiarbeit.

Zwar konnte der Zuschauer bei der Tätersuche wenig „miträtseln“, doch die ansehnlich geschilderten Abläufe bei der Eingrenzung des Gesuchten hat dafür locker entschädigt. Die einzelnen Ermittlungsschritte waren nachvollziehbar, in ihrem Ablauf und ihrer Durchführung absolut konsequent gestaltet. Dabei kamen selbst moralische Fragen nicht zu kurz – hielten sich aber in einem Rahmen, der das eigentliche Thema nicht verwässerte.

Der realistische Look hat gut zum Geschehen gepasst. Die Inszenierung fand einen gutem Mittelweg aus Dokumentation und Spielfilm – bot grundsolide Darsteller und eine ordentliche Vertonung an. Eine richtige Hollywood-Optik wäre sicherlich fehl am Platz gewesen und so gab es hier nichts zu Mäkeln.

Streng genommen war „Yara“ kein packender Thrill und erfand das Rad zu keiner Minute neu, punktete jedoch mit seiner eigenen, ganz kleinlauten Machart und drang mit seiner jederzeit nachvollziehbaren Struktur beim Betrachter durch. Ich habe mich jedenfalls nicht gelangweilt und gebe Krimifans doch gerne eine warme Empfehlung ab.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Red Notice

Inhalt

Um seinen Ruf wieder herzustellen, muss ein Special Agent mit einem Kriminellen zusammenarbeiten. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem seltenen Kunstgegenstand und geraten dabei immer wieder an eine mysteriöse Gegenspielerin…

Fazit

Bereits über Monate hinweg hat Netflix mit „Red Notice“ geworben und in sozialen Medien immer mal wieder Bilder und Informationen durchsickern lassen. Hierdurch hat sich dann selbstredend eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut – die das durchaus solide Ergebnis vielleicht nicht zu hundertprozentig abdecken konnte.

Immer wieder wurde von der teuersten je vom Anbieter in Auftrag gegebene Produktion gesprochen und das hatte sicherlich seine Gründe. Zum Einen bot das Werk abwechslungsreiche Kulissen und optisch äußerst ordentlich inszenierte Passagen mit reichlich Ausstattung, doch letztlich wird es dem Aufgebot an prominenten Gesichtern gelegen haben.

Der Erzählfluss war in Ordnung, die Handlung bestenfalls bemüht bei der Konkurrenz zusammengeklaut. Trotz nettem Twist gen Finale fühlte sich das Gebotene in nur wenigen Sekunden wie ein „Indiana Jones“ an und erinnerte oft an Klassiker von Jackie Chan – wie beispielsweise „Der rechte Arm der Götter“.

Die Gags zündeten nicht immer, waren aber gesamt betrachtet schon passabel geschrieben. Erstaunlicherweise ist mir hier das sonst so sympathische Gehampele von Ryan Reynolds stellenweise etwas auf den Zeiger gegangen. Hat seine aufgeweckte Art bei „Deadpool“ und Konsorten prima ins Bild gepasst, schoss er hier gelegentlich über das Ziel hinaus.

Grundsätzlich hat das Hauptgespann Gadot, Rock und Reynolds schon irgendwo gut gefallen, doch nur selten konnten die Künstler ihre Talente so richtig zur Geltung bringen. Sie spulten ihr Standardprogramm herunter und nur in ganz wenigen Augenblicken vernahm man das Funkeln in deren Augen. Geboten haben sie uns zwar eine schöne Unterhaltung, doch jeder für sich hat einfach mehr als das hier gebotene auf dem Kasten.

Mit „Red Notice“ liefert uns Netflix eine launige Actionkomödie – die sich prima nebenher wegschauen lässt, aber nicht länger im Gedächtnis verweilen dürfte. Alles orientierte sich an üblichen Genre-Standards und bot sehr wenig Innovation – doch gut aufgelegte Darsteller und ein halbwegs kurzweiliger Verlauf gleichen dieses Manko wieder aus. Für mich wars jetzt nicht der beste Film von Netflix, aber eine netter Inklusiv-Artikel für einen entspannten Feierabend.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Army of Thieves

Inhalt

Durch ein Internetvideo werden Gauner auf den begabten Dieter aufmerksam und laden ihn zu einem skurrilen Safeknacker-Wettbewerb ein. Nachdem er sich dort als Sieger behaupten konnte, wird ihm ein lukratives und wohl auch nicht gänzlich ungefährliches Angebot unterbreitet…

Fazit

Dank einer witzigen Online-Premierenveranstaltung bin ich schon ein paar Tage vor seiner regulären Ausstrahlung auf Netflix in den Genuss von „Army of Thieves“ gekommen und war am Ende mehr als positiv von liebevoll von den Machern eingeleiteten Ergebnis überrascht.

Es war klar, dass sich Handlung und allgemeine Gangart von „Army of Zombies“ unterscheiden wird – und das war letztlich auch die richtige Herangehensweise. „Army of Thieves“ ist eine vollkommen eigenständige Vorgeschichte mit eigenen Regeln und eigenen Gesetzten – die trotzdem behutsam und geschickt platziert die ersten Vorboten für den Nachfolger auf das Publikum los lässt. Dies war dabei so witzig und wohl dosiert wie selten bei einem Streifen zuvor; Entweder verliert ein Vorgänger noch keine echten Informationen auf seinen Fortgang – oder man versucht den Zuschauer stets mit dem Holzhammer daraufhin zu weißen und mit aller Macht irgendwelche Emotionen zu berühren.

Der bunt gemischt Cast mag auf den ersten Blick zwar ein wenig klischeehaft und nerdig wirken, doch die hervorragend agierenden Darsteller haben prima miteinander harmoniert und ihre Sache richtig gut gemacht. Allen voran sei natürlich Schweighöfer zu erwähnen, dem die hohen Erwartungen an den Soloauftritt von Dieter vollkommen erfüllen konnte. Bei der Premiere lief übrigens die englische Originalfassung, in der Matthias allerdings immer mal wieder ein paar Sätze auf deutsch verlor – was richtig charmant wirkte und immer wieder für spontane Lacher sorgte. Überhaupt war der Humor diesmal nicht allzu platt und der Klamauk-Faktor nicht zu hoch. Es fühlte sich nicht so nach typischer deutscher 08/15-Komödie an, sondern vielmehr nach einem gut ausgearbeiteten Drehbuch mit überdachten Gags.

Mit knapp zwei Stunden war die Laufzeit nicht von Pappe, aber weitestgehend kurzweilig ausgefüllt. Es gab hier und da mal kleinere Durchhänger, aber dann wurde man rasant wieder ins Geschehen geworfen und genoss den ansonsten sehr spaßigen Verlauf. Es war gut, dass man sich oftmals nicht zu ernst nahm und nicht alle Aktionen haargenau auseinander nahm. Erklärungen, Rückblenden, geschichtliche Ausführungen und sonstige Elemente hielten sich gut die Waage und gingen – gerade wie es nötig war – in die Tiefe, ohne den launigen Schwerpunkt zu verschieben. Man verlor zudem auch nie den roten Faden aus den Augen und wusste jederzeit, an welchem Punkt sich das Geschehen grade befindet. Dies Gefühl habe ich leider nicht bei jedem Film.

Loben möchte ich außerdem die vielen kleinen Details, welche die Liebe zu diesem Projekt deutlich unterstrichen. Neben bereits erwähnten offensichtlichen Anspielungen an den Nachfolger gab es am Rande so viel zu entdecken. Angefangen bei Dateinamen von Bauplänen, bis hin zu doppeldeutigen Bemerkungen innerhalb der Dialoge – hier wird Aufmerksamkeit belohnt und das Herz des Filmfans bedient. Zudem war die gesamte audiovisuelle Umsetzung sowieso phänomenal gut und muss sich keineswegs hinter großen Blockbustern verstecken. Mit irren Kamerafahrten, tollen Überblenden, perfekter Ausleuchtung und raffinierten Innenansichten von Tresoren kam Freude auf. Das Werk machte einen hochwertigen Eindruck – was im Anbetracht seiner überschaubaren Entstehungszeit zusätzlich imponiert.

Vielleicht war es gut, dass „Army of Zombies“ nicht alle Kritiker zufriedenstellen konnte und deshalb die Erwartungen an das Prequel eher gering ausfielen. Was uns hier aufgetischt wurde, übertraf das Ursprungswerk in vielen Belangen und empfahl spätestens jetzt einen Schweighöfer für noch größere Auftritte in internationalen Produktionen. „Army of Thieves“ macht technisch und meist auch erzählerisch alles richtig und traf mit seiner lockeren Art und seinen schrägen Figuren fast immer den richtigen Ton. Für mich war das Gebotene definitiv eine echte Überraschung und wird sicherlich zeitnah nach offiziellem Release noch einmal über die heimische Leinwand flimmern. Ein rundherum empfehlenswerter Film – nicht nur für Fans von klassischen Heist-Movies.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Night Teeth

Inhalt

Benny braucht dringend einen Job und springt für seinem Bruder bei einem Auftrag als Chauffeur ein. Er soll innerhalb einer Nacht zwei Damen von Party zu Party kutschieren – ahnt jedoch nicht, wer seine Fahrgäste in Wirklichkeit sind und welche Pläne sie verfolgen…

Fazit

Vampirfilme sind so alt, wie zahlreich und nur noch äußerst selten mit echten Innovationen bestückt. Obwohl sich „Night Teeth“ vom Ablauf her bei Titeln wie beispielsweise „Collateral“ bedient und da lediglich die Thematik um die Blutsauger einbindet, fühlt sich das Ergebnis überraschend frisch und ansprechend an. Trotz dieser stabilen Grundlage und seiner extrem hochwertigen Inszenierung, wollte jedoch nur selten echte Begeisterung aufkeinem und am Ende blieb ein mittelprächtiger Eindruck zurück.

Die Handlung war simpel, aber grundsätzlich keineswegs übel. Das Geschehen litt jedoch oftmals an Bedeutungslosigkeit und verlor zwischen den schön gemachten Actionszenen immer wieder an Aufmerksamkeit. Die Dialoge flachten extrem schnell ab und Längen machten sich breit. Man hat das Szenario schon recht schnell durchschaut und wusste wie der Hase letztlich läuft – mit etwas zu langen Konversationen bekam das solide Fundament leider seine Risse.

Persönlich fehlte mir oft der Bezug zu den Personen. Zwar waren die Darsteller allesamt sympathisch gecastet und beschaulich in Szene gesetzt, aber das Hineindenken wollte einfach nicht gelingen. Alles war arg befremdlich und irgendwie nicht so gut greifbar. Ich kann es nur schwer in Worten ausdrücken, aber das Setting hat mich trotz seiner stärken nicht vollkommen abgeholt.

Schade, da die düsteren Bilder so elegant und klar wirkten, der Soundtrack stets passend untermalte und die deutsche Synchro in Ordnung war. Es gab mal technisch nichts zu Meckern, nur inhaltlich fühlte ich dagegen zu wenig mit und war immer wieder rasch angeödet. Höhen und Tiefen lagen eng beieinander und ungewöhnlich rasant mündeten unterhaltsame wieder in schwächeren Passagen.

„Night Teeth“ ist kein schlechter Film und Genrefans wollten einfach mal prüfen, ob sie kompatibel sind. Audiovisuell und von seiner Grundidee vermag ich dem Titel jedenfalls nicht vorzuwerfen und bescheinige hier eine überraschend gute Qualität. Umso betrüblicher, dass der Rest nicht ganz zu überzeugen vermochte und sich das Ergebnis somit nur im gehobenen Mittelfeld einreiht.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Alice in Borderland -Staffel 1

Inhalt

Arisu hängt die meiste Zeit auf der Couch ab oder beschäftigt sich mit Videospielen. Als er eines Tages jedoch das Haus verlässt und sich in einem scheinbar völlig menschenleeren Tokyo wiederfindet, ist seine sonst so bescheidene Aufmerksamkeit geweckt. Auf der Suche nach anderen Personen, wird er mit immer schrecklicheren Details konfrontiert…

Fazit

„Alice in Borderland“ profitiert sicherlich auch vom aktuellen Hype um den Mitstreiter „Squid Game“ – der bekannterweise ein riesiges Echo im Netz ausgelöst hat und gefühlt täglich für Schlagzeilen sorgt. Offenkundig preist der Streaming-Anbieter jedenfalls diese Serie als Alternative an und so muss sie sich auch dem direkten Vergleich zum neuen Kult stellen.

So richtig lassen sich die beiden Formate allerdings nicht vergleichen. „Alice“ bietet schon einen etwas anderen Ansatz und sorgt damit auf seine Weise für Aufmerksamkeit beim potentiellen Betrachter. Hier liegt die Fantasy-Komponente deutlicher im Vordergrund und Vergleiche sind hier eher zum berüchtigten „Battle Royale“ aufstellbar.

Obwohl sich das Format grundsätzlich nicht schlecht anfühlt, wirkt es an vielen Ecken aus bekannten Vertretern – wie eben besagtem „Battle Royale“ – zusammengeklaut und somit nicht immer vollends originell. Die Mischung geht zwar größtenteils auf, dennoch gibt es hin und wieder auch kleinere Längen. Logikprobleme obendrein. Zwischen durchaus furioser Action gab es teils langatmige und nicht immer greifbare Dialoge, die gerne einen Ticken kompakter hätten ausfallen dürfen. Besonders in den letzten drei Folgen zieht sich das Finale ein wenig.

Die deutsche Lokalisation (sowas sollte man immer erwähnen) war gut und gab keinen Grund zur Klage. Man sollte nicht unterschätzen, wie sehr eine Vertonung zum Erfolg einer Produktion beitragen kann – vermutlich hat die breite Masse kein Bock auf das Lesen von Untertiteln. Ich weiß nicht, ob einige Verständnisdiskrepanzen auf die Übersetzung zurückzuführen waren, doch Stimmen und deren Betonung waren jedenfalls mehr als gut gewählt und gaben keinen Grund zur Klage.

Gegen den aktuellen Platzhirsch kommt „Alice in Borderland“ in vielen Punkten, aber vor allem beim Spannungsaufbau nicht heran, doch als würdige Kost zur Überbrückung auf neuen Content ist das Ding mehr als geeignet. Die Japaner erfanden das Rad zwar nicht neu, lieferten aber ein paar echt gut konzipierte Momente mit frischen Darstellern und ebenfalls ansprechender Prämisse. Mir sagt die Handlung aus Korea mehr zu – dennoch gebe ich hier durchaus eine Empfehlung. Erwartet nicht den selben Inhalt, sondern eher mehr Sci-Fi und dann passt das soweit.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Billion Dollar Code – Staffel 1

Inhalt

Mit Hilfe eines großen Mobilfunkkonzerns gründen die beiden Freunde Carsten und Juri ein eigenes Unternehmen und planen damit, die IT-Welt der frühen Neunziger maßgeblich zu verändern. Sie kommen aus dem Umfeld des berüchtigten „Chaos Computer Clubs“ und haben eine bahnbrechende Idee, die natürlich auch die Konkurrenz auf den Plan ruft…

Fazit

Es ist schon ein wenig beschämend, dass selbst ich als IT-Mensch recht wenig von diesem Prozess gehört habe – aber umso überraschender, was Regisseur Robert Thalheim aus der eigentlich eher trockenen Thematik geschaffen hat.

„The Billion Dollar Code“ ist eine kleine, aber feine Serie – die es wahrlich in sich hat und einen – zumindest für mich – extrem hohen Suchtfaktor besaß. Das Geschehen begann noch recht beschaulich, um dann nach kurzer Zeit recht stark in ihren Bann zu ziehen und bis zum tragischen Ende ohne Längen oder Ungereimtheiten daher kam.

Die Sprünge zwischen den Zeiten, das Wechseln aus Erzählerperspektive und Echtzeit waren immens gut gelungen. Selten zuvor griff diese Machart so großartig ineinander und sorgte für ein interessantes Pacing. Die Handlung funktionierte auf mehreren Ebenen und stellte besonders die Beziehung der Hauptfiguren in den Fokus.

Egal ob Vergangenheit oder Gegenwart – die Leistung aller Darsteller war ausgezeichnet und die Chemie hat jederzeit gepasst. Die Aufbruchsstimmung nach der Wende war greifbar und erweckte selbst beim Betrachter eine gewisse Dynamik, die das Dranbleiben noch spannender machte. Unterstrichen wurde das Ganze mit zeitgemäßer Ausstattung, wie akribisch genau nachgebildete Büroräume oder der Kleidung der Akteure.

Die gerade einmal vier Episoden vergingen im Flug und gerne wäre ich noch länger im packenden Geschehen versunken. Wie dem auch sei, mit „The Billion Dollar Code“ hat Netflix die derzeit wohl beste „Nerd-Serie“ im Programm, die mit ihrer geschmeidigen Inszenierung durchaus für die breite Masse ein hochinteressantes Unterrichtskino darstellen dürfte. Während auf der einen Seite alles perfekt erklärt wurde, reiben sich die Insider wegen der akkuraten Aufmachung und vielen beiläufigen Erwähnungen grinsend die Hände. Ich hoffe, dass die Macher ihrer Linie treu bleiben und entweder mit einer eventuellen Fortsetzung oder einer ähnlich gelagertem Thematik dem Streamingdienst treu bleiben.

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

Squid Game – Staffel 1

Inhalt

Auf einer abgelegenen Insel treffen über 400 hochverschuldete und grundsätzlich unterschiedliche Charaktere aufeinander. Sie werden zur Teilnahme an Kinderspielen aufgefordert, die mit ihren simplen Regeln eigentlich gut zu verstehen sind. Für den Sieger steht ein hohes Preisgeld in Aussicht, für den Rest allerdings nur ein Abtransport im Sarg…

Fazit

Schon lange wurde keiner Serie mehr so gehypt wie diese. Selbst die Presse ist mit mehr oder weniger positiven Schlagzeilen auf diese Produktion aufmerksam geworden – und allein um ein wenig Mitreden zu können (und um meine Tochter nicht alleine schauen zu lassen), habe ich mich dem vermeintlichen Wunderwerk einmal hingegeben.

Die 9 Episoden waren an 2 Abenden „durchgebincht“ und mein Urteil fällt positiv auf. Weniger wegen seinem hohen Gewaltgrad oder grundsätzlich neuen Elementen, vielmehr mit seiner Prämisse um einfache Kinderspiele hat sich die Serie zum Kult gemausert – wobei die Qualität der Umsetzung dem Gelingen natürlich extrem zuträglich war.

Das Werk bot eine durchwegs hohe Spannungskurve, die bis zum bitteren Ende an den Schirm fesselte. Sicherlich war nicht jeder Cliffhänger besonders gut gelungen und auch beim Finale zogen sich die langen Dialoge dann etwas in die Länge, doch unterm Strich hat der Flow wunderbar gepasst. Es gab keine Durchhänger, keine unstimmigen Momente (wir sprechen hier nicht über Logik!) und durchwegs sympathische Gesichter.

Alles griff geschmeidig ineinander über und schaffte einen eleganten Spagat. Zum einen dachte der Zuschauer stets die Kontrolle zu haben und viele Dinge bereits früh zu erahnen und zum Anderen bauten die Macher immer wieder kleine abweichenden Elemente ein. Klar präsentierte man nie so richtig Neues, aber die Mischung bewährter Bestandteile und deren gelungener Kombination sorgte für Freude.

Technisch gab sich die Serie hochwertig und ohne Makel. Die Koreaner behielten ihr gewohnt hohes Niveau über die kompletten Folgen bei und brachen nie auch nur ansatzweise ein. Das Design war extrem gefällig, auch wenn man sich vielleicht nicht ganz unabsichtlich bei anderen Mitstreitern oder bekannten Logos aus der Welt der Videospiele bediente. Es passte alles hervorragend zusammen, wirkte trotz absurder Highlights oder Masken aber auch nie zu bizarr.

Besonders bei so extrem gehypten Produkten bin ich zunächst sehr skeptisch und möchte manchmal im Vorfeld schon ein paar Punkte auf dem Wertungskonto abziehen. Bei „Squid Game“ jedoch haben sich alle Zweifel spätestens mit dem Beginn der zweiten Folge verzogen – denn nach einem eher beschaulichen Auftakt baut das Konstrukt einen tollen Sog auf und hält bis zum Abspann enorm fesselnd bei Laune. Bei einer zweiten Staffel wäre ich jedenfalls wieder voll dabei und spreche hier eine absolute Empfehlung aus. Erwähnt sei übrigens noch eine gelungene deutsche Synchronisation, die ebenfalls für eine Sichtung spricht. Meine Tochter mag 10 von 10 vergeben, ich lasse hingegen noch etwas Luft nach oben.

8,5/10

Fotocopyright: Netflix

Intrusion

Inhalt

Ein junges Paar fühlt sich nicht mehr sicher im eigenen Haus. Nachdem sie für ein paar Stunden abwesend waren, wurde eingebrochen, doch seltsamerweise kein einziger Gegenstande entwendet. Irgendwas haben die Einbrecher wohl gesucht…

Fazit

Die Grundidee von „Intrusion“ war gar nicht mal übel, doch leider offeriert der Plot zu früh seine vermeintliche Auflösung und weicht dann auch nicht mehr von diesem eingeschlagenen Wege ab. Der geübte Zuschauer durchschaut die perfide Handlung nach relativ kurzer Zeit und beraubt sich so leider auch einem durchgehend hohem Spannungsbogen. Man konnte dem Treiben zwar weiterhin gut folgen, die Luft war jedoch etwas raus.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht und keinen Grund zur Beanstandung gegeben. Musste ich mich Anfangs etwas an den glatten Ehemann gewöhnen, hat es letztlich prima zu seiner Rolle gepasst. Die Inszenierung hat dagegen auf Anhieb einen guten Eindruck gemacht und trotz eingeschränkter Auswahl an Figuren und Schauplätzen mit hochwertiger Optik überzeugt. Einzig die deutsche Synchronisation war nicht immer referenzverdächtig, aber Schwamm drüber.

Das Geschehen war jederzeit unterhaltsam, trotz seiner relativ einfachen Machart und dem bereits erwähnten Schwächen beim Plot. Der Zuschauer blieb stets am Ball und wollte sich seiner Theorien bestätigt wissen.

Auch wenn „Intrusion“ das Rad nicht vollkommen neu erfindet, hat die Rahmenhandlung durchaus gefallen. Leider offeriert sich die Auflösung schon recht zeitig, so dass der Unterhaltungsfaktor im letzten Drittel spürbar abnimmt. Unterm Strich jedoch ein brauchbarer Thriller, den der Netflix-Kunde gerne mitnehmen kann.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Kate

Inhalt

Eine Auftragskillerin wird selbst zum Opfer. Sie wird vergiftet und hat nur 24 Stunden Zeit, um ihre Peiniger innerhalb Tokyos ausfindig zu machen und Rache auszuüben…

Fazit

Beim neuen Actiontitel „Kate“ punktet Netflix vor allem beim atmosphärischen Setting, welches gut zur zur Handlung gepasst hat. Vielleicht sind manche Aufnahmen einen Ticken zu dunkel ausgefallen, doch insgesamt machte Tokyo als Schauplätz Einiges her und man konnte sich schnell im Geschehen fallen lassen.

Im Grunde möchte ich „Kate“ mehr mögen, doch irgendwie ist es mir nicht vollends gelungen. Dass es relativ wenig von Woody Harrelson zu sehen gab, habe ich im Vorfeld irgendwie vermutet – doch das der Verlauf insgesamt etwas schleppend ausfiel leider erst nicht wahr haben wollen. Abseits der schönen audiovisuellen Umsetzung versteckt sich lediglich ein recht bodenständiger, wie austauschbarer Rachefeldzug, der dem ausgelauchten Genre keine neuen Impulse verleihen konnte.

Der Streifen folgte einem bewährten, wie bekannten Muster und wich mangels wenig komplexer Rahmenhandlung auch nicht von seinem vorbestimmten Verlauf ab. Zwar versuchte man gen Finale die ein oder andere kleine Wendung zu integrieren, aber irgendwie wollten diese Ansätze dann auch nicht mehr zünden und ringen dem Betrachter höchstens ein beiläufiges „Aha“ ab.

Mary Elizabeth Winstead hat ihre Sache als „Titelhelden“ soweit souverän absolviert und überzeugte mit gut einstudierter Choreografie in manch schick gemachter Kampfsequenz. In diesem Momenten macht das Treiben dann so richtig Laune, die sich an anderer Stelle leider als Mangelware erwies.

Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden und deshalb mache ich „Kate“ wegen seiner unerwartet konservativen Weise keinen Vorwurf. Während Technik und Darsteller soweit gepasst haben, schlug vielmehr das zuweilen äußert behäbigem Storytelling auf den Magen und so wirkte das Gesamtergebnis für mich nur mittelprächtig. Anschaubar, aber kein großer Hit und als „Inklusiv-Artikel“ irgendwo vollkommen in Ordnung.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Eine wie keiner

Inhalt

Padgett kommt aus einfachen Verhältnissen, doch kann dank ihrer Kariere im Internet dennoch mit ihren Freundinnen mithalten. Als sie jedoch eines Tages ihren Freund beim Fremdgehen erwischt, alles live dokumentiert und dadurch Follower und Sponsor verliert, muss sie ihre Taktik neu überdenken. Erst mit einem neuen erfolgreichen Format kann sie wieder Kohle für das Studium erwirtschaften und so muss der naive Cameron für eine perfide Wette herhalten…

Fazit

Obwohl sich dieses Werk als offizielles Remake von „Eine wie keine“ ausgibt, waren die Parallelen (zumindest zu dem, was ich vom Original noch sehr wage im Gedächtnis hatte) eher gering. Im Grunde geht es um die altbackene Wandlung vom hässlichen Entchen, welches zu einem hübschen Schwan wird – nur eben diesmal mit einem Kerl im Mittelpunkt des bizarren Treibens.

Der Film richtet sich klar an das junge (weibliche) Publikum und macht seine Sache dafür sicherlich nicht schlecht. Für mich plätscherte alles ein wenig vor sich hin und kam nie so recht in die Gänge – die Zielgruppe wird es wohl wenig stören und ihren Spaß bei dem auf zeitgemäß getrimmten Szenario haben.

Technisch gab es dagegen wenig zu mäkeln. Optisch schaut das Teil absolut hochwertig aus und der eingängige Soundtrack kam mit einigen bekannten Klassikern daher. Besonders hier schlug man einigermaßen gekonnt die Brücke zu den Vertretern aus der eigenen Jungend – denn so manch Track wurde direkt hieraus entliehen.

Die Darsteller fügten sich natürlich perfekt zur Hochglanz-Optik ein und selbst das hässliche Entlein war zu Beginn nicht einmal sonderlich hässlich. Man sollte sich bewusst sein, dass hier überwiegend übertrieben gestylte und extrem geschminkte Modells umherlaufen und somit nicht alles direkt an das wahre Leben erinnert.

Ich habe den Film zusammen mit einer Freundin geschaut, denn allein wäre das Gebotene höchstwahrscheinlich nicht für mich geeignet gewesen. Das angepeilte Publikum wird sicherlich gut unterhalten werden und mit den harmlosen Gags seinen Spaß haben, der Rest wendet sich entgeistert hab. Sagt euch das Thema zu, wagt gerne einen Blick – habt ihr aufgrund der Inhaltsangabe so eure Bedenken, dann verzichtet lieber.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

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