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Schlagwort: Action (Seite 57 von 85)

Cash Truck

Inhalt

Der wortkarge „H“ heuert bei einer Sicherheitsfirma an und auf Anhieb sind viele seiner Kollegen skeptisch. Sie vermuten, dass der Kerl nicht mit offenen Karten spielt und etwas Wichtiges zu verbergen hat…

Fazit

„Cash Truck“ ist ein Film von Guy Richie, der an sich nicht übel war, aber sich nur selten wie ein echtes Werk vom Meister angefühlt hat. Die Geschichte ist weit weniger komplex als gewohnt und vor allem unterscheidet sich seine Struktur gewaltig vom bisher gekannten Titeln.

Für einen Richie ist „Cash Truck“ ungewohnt gradlinig und mit weitaus weniger Ebenen als sonst gestrickt. Man reißt nicht zu viele parallele Stränge auf und erzählt seine Handlung recht gradlinig. Sicherlich fehlt uns Anfangs noch ein wenig die Orientierung, Rückblenden und Perspektivwechsel helfen beim Auflösen, aber allzu verwirrend war das Geschehen nie.

Auf der einen Seite hielten sich aufgrund des vergleichsweise simplen Ablaufs die Überraschungen dann eher zurück, doch das Genießen der Action funktionierte auf der anderen Seite umso besser. Die Schusswechsel waren nicht nur erstklassig choreografiert, sondern wohl dosiert verteilt – um dann in einem heftigen Finale zu münden.

Im letzten Drittel brach der Regisseur erneut mit seinem vertrauten Stil und orientierte sich eher an „Hard Boiled“, statt an seinen früheren Ergüssen. Es gibt Geballer ohne Ende und coole Sprüche obendrein. Das entschädigte für Vieles und zauberte dann endgültig ein breites Grinsen ins Gesicht.

Jason Statham war so cool wie eh und je, Scott Eastwood gab einen charismatischen Gegenspieler. Während Statham seiner Linie weitestgehend treu blieb, so faszinierte Eastwood mit bis dato unbekannter Boshaftigkeit. Die tollen Akteure trugen ebenso wie die flotte Inszenierung zur Kurzweil bei.

Bis auf Statham erinnerte zunächst wenig an einen typischen Film von Richie, aber schlimm war dies angesichts des gelungenen Ergebnisses wahrlich nicht. „Cash Truck“ ist jetzt unbedingt DER Kino-Blockbuster, doch so für sich ein erstklassiger Actionstreifen, der seine Balance aus ruhigeren Momenten und Krawall sehr schön hielt. Er gehört damit zu den besseren Genrevertretern der letzten Zeit und ist für alle Interessierten auf jeden Fall einen Blick wert – sei es im Lichtspielhaus (sofern derzeit noch offen) oder halt bei amerikanischen Streamingdiensten, die ihn bereits im Sortiment haben.

8/10

Fotocopyright: MGM – Metro-Goldwyn-Mayer

Killer’s Bodyguard 2

Inhalt

Nachdem Michael Bryce seinen geliebten Job als AAA-Bodyguard verloren hat, beschließt er ein Sabatjahr einzulegen und aller Gewalt zu entsagen. Kaum am Urlaubsort angekommen, wird er jedoch schnell aus seinem Wunsch gerissen. Die Frau eines alten „Freundes“ benötigt dringend seine Hilfe…

Fazit

Der Vorgänger hatte mich seinerzeit eiskalt erwischt. Vollkommen ohne jegliche Erwartung hat er ein Action- und Gagfeuer abgeliefert, welches sich ordentlich gewaschen hatte. Ob es nun unbedingt eine Fortsetzung gebraucht hätte steht natürlich auf einem anderen Blatt – doch wenn das fertige Ergebnis vorliegt, wage ich gern einen Blick.

Insgesamt wirkte der zweite Teil etwas schwächer auf mich. Zwar fuhr er wieder mit einen echt gelungenen Momenten auf, doch das Gesamtbild wirkte nicht mehr ganz so rund. Während früher die Balance aus harter Action und Komödie noch überraschend gut funktioniert hat, hat sich das Verhältnis hier ein wenig zum Negativen verschoben.

Die Schießereien schienen vom Gewaltgrad weniger heftig, dafür von der Machart wesentlich übertriebener. Der Humor waren stellenweise so flach, dass er nicht einmal witzig erschien und eher zum Fremdschämen einlud. Es gab ein paar geniale Lacher, dann wieder Momente der peinlichen Betroffenheit.

Die meisten Effekte und Stunts waren solide gemacht, doch meist konnten sie die Herkunft aus dem Computer nicht verleugnen. Vieles sah extrem gekünstelt auf und da konnte selbst der geschmeidige Soundtrack nicht immer kaschieren. So gab es dutzende Szenen, die ein Mensch unmöglich überleben kann (bei Filmen ja fast normal), doch hier einen Ticken zu oft.

Die Chemie zwischen Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson hat abermals gepasst, wobei Salma Hayek dem zankenden Duo oftmals die Show stahl. Sie hat ihre Sache wirklich klasse gemacht und offensichtlich großen Spaß an der Arbeit gehabt. Leider kratzten auch einige ihrer Sprüche an der Grenze des guten Geschmacks und ließen den Zuschauer leicht beschämt zurück. Der Gastauftritt von Ryans Filmvater hingegen hat wieder Laune gemacht.

Unterm Strich war der zweite Part von „Killer’s Bodyguard“ nicht schlecht. Er unterhielt die meiste Zeit recht gut, wirkte aber oft wie eine billige „Videothekenfortsetzung“, die nicht an den Glanz des Originals herankommt. Über Sinn und Unsinn lässt sich vorzüglich streiten, aber letztlich hatte ich einen kurzweiligen Abend.

7/10

Fotocopyright: Lions Gate Films

Sindbad und das Auge des Tigers

Inhalt

Ein verwunschener Prinz führt Sindbad erneut auf eine große Reise. Um den Fluch zu brechen muss er ein geheimnisvolles Land finden und sich auf dem Wege mit allerlei Monstern herumschlagen…

Fazit

„Sindbad und das Auge des Tigers“ ist ein weiterer hervorragender Abenteuerfilm, der aufgrund seiner grandiosen Effekte überraschend gut gealtert und somit noch immer einen Blick wert ist.

Im Grunde könnte ich nun viele Phrasen des bereits vor Kurzem besprochenen „Sindbad Gefährliche Abenteuer“ wiederholen, denn das Allermeiste trifft hier exakt auch zu. Die Geschichte und die Spannungskurve mag einen kleinen Ticken geringer ausfallen, doch gerade an den fantastischen Animationen schaut man sich nachwievor kaum satt. Was Harryhausen seinerzeit geschaffen hat, ist immer noch enorm beeindruckend.

Erneut wurden fantasievolle Kreaturen zum Leben erweckt und erstklassig in die Umgebung der Schauspieler eingebunden. Selbst die Affenpuppe wirkt mit ihrer Mimik weitaus realistischer, als es weitaus spätere CGI-Varianten (ich denke an „Congo„) jemals geschafft haben. Vor allem die Kämpfe sind ein optischer Leckerbissen und waren von ihrer Choreografie sicherlich nicht leicht zu bewältigen.

Bei einem solchen Effektfilm zeichnete sich ab, dass die Handlung nicht ganz mit dem pompösen Rest mithalten kann. Sie war relativ übersichtlich gestrickt und präsentierte eine simple Aufteilung von Gut und Böse, hielt keine Überraschungen bereit. Immerhin konnte man so recht entspannt im Geschehen abtauchen eine solide Immersion von 1001 Nacht erleben.

Rein vom filmischen Aspekt fand ich „Sindbad und das Auge des Tigers“ etwas schwächer als sein Vorgänger, aber trotzdem noch immer für einen sehr gelungenen Genrebeitrag. Wegen seiner wahnwitzigen Tricktechnik übt das Teil noch immer eine gewisse Faszination aus und so darf selbst an die jüngeren Zuschauer eine Empfehlung ausgesprochen werden.

7/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Phoenix – Blutige Stadt

Inhalt

Harry Collins ist Cop mit teils fragwürdigen Moralvorstellungen und spielsüchtig obendrein. Als ihm einen Tages die Schulden bis zum Halse stehen, heuert er ein paar seiner korrupten Kollegen zu einem gemeinsamen Raubzug an…

Fazit

Für mich gilt „Phoenix“ seit der ersten Sichtung (ich glaube seinerzeit noch auf Premiere) als wirklich unterschätzter Geheimtipp. Seine Story mag nicht unbedingt die Neuerfindung des Rades markieren, aber seine charismatische Inszenierung ist für Genrefans definitiv einen genaueren Blick wert.

„Pheonix“ punktet mit kaputten Charakteren, gut geschriebenen Dialogen und einer angenehm hoffnungslosen Atmosphäre. Jeder hat irgendwas zu verbergen und selbst unser den korrupten Cops scheint es keine Ganovenehre zu geben. Zwar blitzen bei Ihnen immer mal wieder positive Seiten hervor, doch schnell werden diese mit derben Aktionen wieder ad absurdum geführt und keiner kann sein wahres Wesen verleugnen.

Durch seine unberechenbaren Figuren ist die Spannungskurve trotz relativ wenig komplexer Handlung vergleichsweise hoch und der Erzählfluss prima. Das Geschehen gerät nie ins Stocken und blieb trotz knapper zwei Stunden Laufzeit immer kurzweilig. Action, Humor und Dialoge waren perfekt ausbalanciert. Kein Part zu kurz, kein Part zu lang. Stellenweise sogar gelungen auf den Spuren Tarantinos unterwegs.

Bei den Darstellern hat mir Ray Liotta wieder einmal besonders gut gefallen. Er hat irgendwas an sich, dass man ihm die Rolle als fragwürdiger Beamter zweifelsohne abnimmt und er trotzdem hohe Sympathie verzeichnet. Man kann sich zwar nicht in jede Lage seines schmierigen Charakter hineindenken, zweifelsohne aber prima mit ihm mitfiebern und ihm trotz seiner Macken nur das Beste wünschen.

Gute Cop-Thriller gibt es fast wie Sand am Meer. Spontan schießen mir Titel wie „Copland“ ins Hirn, wobei dort witzigerweise auch Liotta eine tragende Rolle übernahm. „Phoenix“ mag das Wort Innovation nicht unbedingt verdienen, jedoch braucht sich seine packende Machart nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Ich habe das Gefühl, dass er zu Unrecht etwas unbekannter als der Rest sein mag – eine warme Empfehlung gibt es so oder so.

8/10

Fotocopyright: VZ-Handelsgesellschaft mbH (Digi-Dreams-Studios)

Lockdown – Unschuldig im Knast

Inhalt

Ein unbedarfter Ausflug mit seinem Freunden ruiniert dem angehenden Schwimmstar Avery die Karriere. Weil die Polizisten eine Mordwaffe bei der Truppe finden, landen sie im Knast und das bisherige Leben wird über den Haufen geworfen. Während die Angehörigen von Außen versuchen zu helfen, muss Avery mit seinen mitunter aggressiven Mithäftlingen alleine klar kommen…

Fazit

Wahrscheinlich schon fast so lange wie es das Medium an sich gibt, ist der „Knastfilm“ zu einem eigenen Genre geworden. Streng genommen liefert uns da ein „Lockdown“ auch wenig Neues, doch seine kurzweilige Umsetzung wusste dennoch zu gefallen.

Bei diesem Streifen passt einfach alles gut zusammen. Sowohl das Leben vor, als auch das Leben im Gefängnis an sich wird anschaulich präsentiert – und natürlich schnell die Sympathien zur tragischen Hauptfigur aufgebaut. Man ahnt zwar recht früh, dass sich wohl ein versöhnliches ein Happy-End abzeichnen wird, dennoch ist die Spannungskurve hervorragend gestrickt.

Besonders gut hat mir – neben den insgesamt klasse agierenden Akteuren – die Darstellung des rauen Knastalltags gefallen. Man konzentriert sich auf die Details und blendet unwichtige und für den Verlauf eher störende Dinge vollkommen aus. Sicherlich reduziert sich dann so ziemlich alles auf ziemlich viel Action, doch der Unterhaltung kam dies letztlich nur zu Gute.

„Lockdown“ ist sicherlich nicht der größte Wurf, punktet aber mit kurzweiligem Verlauf und coolem Gekloppe. Wer „Gangster-“ bzw. Gefängnisfilme mag, kommt definitiv auf seine Kosten. Das Teil ließ sich prima wegschauen und wäre so ein Kandidat für eine erneut launige Sichtung in einigen Jahren.

7,5/10

Fotocopyright: Imperial

Sindbads Gefährliche Abenteuer

Inhalt

Den Erhalt eines seltsames Kartenfragmentes und die drauf folgende Ankunft in einem fremdem Land, hält Abenteurer Sindbad dies für ein Zeichen Gottes. Gemeinsam mit einem neuen Freund macht er sich auf die gefährliche Reise nach Lemuria…

Fazit

Als Kind habe ich die Filme von Ray Harryhausen (bzw. Filme mit dessen Effekten) geliebt und dieser Teil seiner Sindbad-Reihe hatte es mir seinerzeit besonders angetan. Mit Erscheinen der aktuellen Blu-Ray Neuauflagen habe ich die alten DVDs noch einmal hervorgeholt und am gestiegen Abend mit diesem herrlich altbackenen Kunstwerk meine erneute Reise in die orientalische Welt angefangen.

Noch immer ist der Film prächtig gealtert und einen genaueren Blick wert. Natürlich ist die Handlung eher einfach gestrickt und die damals so unglaublichen Trickeffekte schlecht gealtert – doch an Charme hat man keineswegs eingebüßt und man fühlt bei den vertrauten Synchronstimmen wieder wie ein Kind.

Es dauert nicht lang, bis man in den fremden Schauplätzen versunken ist und der langsam steigenden Spannungskurve erliegt. Alles wirkt so abenteuerlich und von seinen Schauplätzen trotzdem bodenständig genug, um nicht zu abgedreht zu wirken. Man kann sich prima in die Settings hineinfühlen und immer wieder staunen, welche Untiere in der neuen Lokation ihr Unwesen treiben und mit welchen genialen Kniffen sie zum Leben erweckt wurden.

„Sindbads Gefährliche Abenteuer“ gehört zu den späteren Werken des Meisters und dies ist vor allem bei den Effekten zu beobachten. Natürlich hat hier eine Überalterung stattgefunden, aber sehenswert sind die damaligen Methoden allemal. Die Figuren schauen nicht nur herrlich originell aus, sondern wurden ernsthaft gut animiert. Man erkennt deutlich, wann die menschlichen Darsteller in Szenen hineingeschnitten wurden – aber allein die Machbarkeit zur damaligen Zeit finde ich extrem beeindruckend und als Filmliebhaber enorm faszinierend.

Wer Abenteuerfilme mag und nichts gegen „oldschoolige“ Aufmachung hat, kommt um die Harryhausen Referenzen wohl nicht herum. Im Prinzip ist es fast egal, welcher der Sindbad-Filme hier empfohlen werden sollte, den unterm Strich sind alle eine klasse für sich. Wahrscheinlich sehe ich die Dinge wegen der schönen Kindheitserinnerungen noch etwas verschwommener, aber geht diesem Filmen wirklich eine Chance. Abendteuer, Fabelwesen und fremde Welten haben sich selten besser angefühlt – und nicht wie heute nach lieblosem CGI geschmeckt.

8/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Fast & Furious 9

Inhalt

Dom und seine Familie leben abgeschottet auf dem Lande und haben trotzdem immer mit einem Finger am Abzug. Eigentlich haben sie allen Widrigkeiten abgeschworen, leiden jedoch unter ihrer ständigen Panik vor unliebsamen Besuch. Als dann eines Tages Dom`s verloren geglaubter Bruder auf der Bildfläche erscheint, ergreift man die Chance, die allgegenwärtigen Verfolger endgültig abzuschütteln…

Fazit

Klingt wie eine dumme Phrase, aber wo „Fast & Furious“ draufsteht, ist auch wieder jede Menge „Fast & Furious“ drin. Obwohl ich nie ein überschwänglicher Anhänger der Reihe war, habe ich jeden Film mindestens einmal geschaut – und grundsätzlich auch immer mein Spaß am wilden Treiben gehabt. Dinge wie Glaubwürdigkeit und Authentizität waren lange abgestreift und so die Erwartung auch nicht hier.

Im Grunde bietet Teil 9 nichts gravierend Neues, aber etwas mehr Kurzweil hätte ich mir insgesamt schon erwartet. Man hatte oftmals das Gefühl, dass es den Machern an Ideen mangelte und man scheinbar in einer Zwickmühle saß. Es war schlichtweg kaum möglich (und es ist auch nicht gelungen) die verrückten Aktionen seiner Vorgänger zu toppen und den Zuschauer mit neuen aberwitzigem Quatsch zu bespaßen. Es gab zwar wieder die ein oder andere Spitze, doch die Ausführung wirkte wesentlich kleiner, unspektakulärer und weniger Leichtgängig als früher.

Da actiontechnisch alles um mehrere Gänge zurückgeschraubt wurde, werden die Macken beim Rest umso offensichtlicher. Die Geschichte war natürlich großer Mist und die meisten Dialoge nicht der Rede wert. Leider waren aber gerade diese „Pausen“ einen Ticken zu lang geraten und der Unterhaltungsfaktor hierdurch deutlich geringer als bei manchen Vorgänger. Selbst mit John Cena (den ich eigentlich sehr mag!) kam kein frischer Wind ins Geschehen und erstmals ist mir sein hölzernes Spiel so richtig aufgefallen. Konnte er dies bei anderen Werken noch mit tollem Humor kaschieren, stieß nun alles an die Grenzen und solche Dinge stachen hervor.

Optisch leistete man sich keine Patzer. Die Verfolgungsjadgen waren routiniert inszeniert, es gab ungewöhnliche Kamerawinkel und der Soundtrack war in Ordnung. Irgendwie alles wie immer, aber irgendwie auch nicht atemberaubend. Alles war schablonenhaft und animierte in seiner Übertreibung einfach nicht mehr zum Schmunzeln oder „ja klar!“ ausrufen. Der Zuschauer harrte still auf seinem Platz und konnte nicht mehr beeindruckt werden. Die Abnutzung oder Abstumpfung war erreicht.

Über Handlung und Darsteller sollte man bei einem „Fast & Furious“ nicht diskutieren und Abseits vom Neuzugang Cena hülle ich darüber den Mantel des Schweigens. Die eh schon recht niedrigen Erwartungen wurden unterboten und ein langweiliger, unausgegorener so lala Actionfilm ist am Ende herausgekommen. Besonderes in seiner gewissen Kino-Vorreiterrolle ist das mäßige Ergebnis doppelt bitter – spart euch das Geld wäre eigentlich die Empfehlung (so leid es mir für die Lichtspielhäuser und Studios auch tut). Selbst beinharte Fans der Reihe müssten Einsehen, dass der Zenit dieser Truppe langsam überschritten wurde.

5,5/10

Fotocopyright: Universal

Jungle Cruise

Inhalt

Zu Zeiten des Ersten Weltkrieges macht sich die britische Forscherin Lily Houghton auf den Weg nach Brasilien. Hier am Amazonas hofft sie einen geheimnisvollen Baum zu finden, der die „Blüte des Lebens“ trägt und somit Hoffnung auf die Heilung vieler Krankheiten macht…

Fazit

Nach dem eher ernüchternden Ausflug nach Frankreich (The Last Mercenary), lag die Hoffnung auf dem anschließend über die Leinwand flimmernden „Jungle Cruise“, der immerhin mit „Disney“ als großes Produktionsstudio und „The Rock“ als einer der Hauptdarsteller extrem gute Karten auf kurzweilige Unterhaltung mit sich brachte.

Bei Filmen wie diesen sollte man zunächst bei der Handlung etwas zurückstecken. Der fast 2,5 Stündige Trip richtete sich in erster Linie an großartigen Spezialeffekten und einigen wirklich launigen Gags aus, während Glaubwürdigkeit oder gar so etwas wie Tiefe fast vollkommen über den Haufen geworfen wurden. Die Handlung erinnert zwar an klassische Genrefilme, reißt aber unterm Strich keine echten Bäume heraus oder fuhr mit irgendwelchen krassen Wendungen auf.

Optisch erfüllte das Werk auf jeden Fall die Ansprüche an einen aktuellen Kinofilm. Auch wenn die Macher es hin und wieder mit Filtern bzw. etwas grell eingestellten Farben (und das lag nicht auf meinem neuen Beamer) übertrieben haben, so funktionierte der Transfer in eine fremde Welt und andere Zeiten ganz hervorragend. Man bemerkte das scheinbar sehr hohe Budget zu jeder Sekunde und selbst gen Finale schien das fantasievolle Gemälde nicht hastig zusammengeschustert worden zu sein.

Fluch und Segen allerdings seine Ähnlichkeit zu anderen Werken des Hauses. Stellenweise fühlte sich das Geschehen nicht nur wie eine Attraktion aus einem Vergnügungspark an, sondern zeigte auch deutliche Parallelen zu „Fluch der Karibik“ oder „Indiana Jones“. Liegt sicherlich irgendwo im Kern der Sache, aber irgendwie fehlte mir etwas mehr Eigenständigkeit – könnte jedoch nicht sagen, wie diese am besten ausgeschaut hätte.

Die Zusammenarbeit von Emily Blunt und Dwayne Johnson hat gut gefallen, die Darstellung des deutschen Gegenspielers (Jesse Plemons) war vielleicht etwas zu drüber. Das ganze Setting mit U-Booten und „Schlangengeistern“ war schon krass, aber die Crew der Widersacher mit ihren peinlichen Gesängen selbst für diese Verhältnisse knapp am Ziel vorbei. Die CGI-Raubkatze war ordentlich umgesetzt, obgleich immer die Herkunft aus dem Rechner zu erkennen war.

„Jungle Cruise“ hatte seine bizarren Momente, aber unterm Strich gefielen die sehenswerten Effekte, die gut harmonierenden Darsteller und die herrlich altmodische Grundidee. Für meinen Geschmack hätte man das wilde Treiben allerdings gerne um eine halbe Stunde kürzen und damit den gelegentlich leicht stockenden Erzählfluss aufwerten können. Immerhin hatte man stets das Gefühl endlich wieder einen echten Blockbuster vor sich zu haben – und das bedeutet mir in diesen traurigen Kinozeiten schon Einiges.

7/10

Fotocopyright: Disney

The Last Mercenary

Inhalt

Aufgrund von Familienangelegenheiten muss der ehemalige Geheimagent – Deckname „Der Nebel“ – schnell in die alte Heimat reisen. Die damals verhandelte, politische Immunität seines Sohnes wurde aufgehoben und die Mafia ist nun hinter dem Knaben her…

Fazit

Sofern ich es noch nicht in anderen Reviews breitgetreten habe, möchte ich hier noch einmal betonen, dass ich seit Kindheit ein großer Fan von Van Damme und vor allem dessen Actionfilme der 90iger bin und auf sein neues Abenteuer seit längerem extrem gespannt war. Mit der Rückendeckung von Netflix konnte eigentlich wenig schief gehen – doch herausgekommen ist eine seltsame Familienkomödie, die meinen Geschmack leider nur in ganz wenigen Augenblicken treffen konnte.

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu und auch nicht sonderlich wendungsreich erzählt. Vater sucht Sohn, dieser kennt seinen Erzeuger überhaupt nicht, zack kommen ein paar Freunde hinzu und die teils tölpelhaften Bösewichte sind auch nicht fern. Nach einen durchaus launigen Auftakt kommt das Geschehen allerdings ziemlich ins Stocken und erholt sich von seiner zerfaserten Weise leider nur selten. Hin und wieder blitzen mit nett choreografierten Kampfszenen die Stärken des Meisters durch und dann haut man auch mal gelungene Gags raus – doch über weite Teile blieben diese Highlights dies leider Mangelware.

Van Damme fühlte sich inmitten seiner fragwürdig gestylten Mitstreiter fast wie ein Fremdkörper an und selbst wenn man sich mit der Prämisse eines halbwegs familientauglichen Filmes abgefunden hat, passt das Bild in meinen Augen trotzdem nicht gut zusammen. Die Inszenierung mag technisch makellos sein, mit tollen Aufnahmen und warmen Farben für große Sympathie sorgen, über schwachen Inhalt und langatmige Passagen konnte dies nicht hinwegtäuschen.

„The Last Mercenary“ mag sicherlich nicht der schlechteste Vertreter auf Netflix sein und auch seine klitzekleinen Lichtblicke haben, doch für mich bleibt unterm Strich eine große Ernüchterung zurück. Gerne hätte ich mir einen Actionfilm alter Schule gewünscht und seien es auch nur irgendwelche Neuinterpretation bekannter Klassiker mit anderen Schauplätzen oder kleinen Variationen. In meinen Augen hat der hier präsentierte Komödienansatz nicht so recht funktioniert, zumal Späße, Figuren und Handlung nicht so prall miteinander harmonierten. Ob der Belgier hiermit eine neue Zielgruppe erschließen kann, ist fraglich obendrein.

5/10

Fotocopyright: Netflix

Bartkowiak

Inhalt

Nach dem Tod des Bruders übernimmt ein ehemaliger Kampfsportler dessen bescheidenen Club. Es dauert jedoch nicht lange, bis unseriöse Käufer Interesse an der Immobilie hegen und die Zusammenhänge zum vermeintlichen Unfall plötzlich klar auf der Hand liegen…

Inhalt

Es fing relativ vielversprechend und launig an, doch ab ungefähr der Hälfte ist die Kurzweil leider etwas eingebrochen. „Bartkowiak“ ist für mich der dritte Titel innerhalb der letzten Tage, der sich zumindest ansatzweise dem Thema „MMA“ annimmt und uns zur Unterhaltung ein paar nett choreografierte Fights präsentiert. Die Story an sich war dafür eher durchwachsen und kaum der Rede wert. Immerhin erinnerte sie damit etwas an klassische Actionstreifen der 90iger und überforderte den Betrachter zu keiner Zeit.

Die Darsteller haben Ihre Sache so lala erledigt, was zum großen Teil leider auch an der äußerst mäßigen deutschen Vertonung lag. Die Stimmen gingen teilweise überhaupt nicht und die Betonungen ihrer Dialoge wirkten absolut stümperhaft. Bei den furiosen Faustkämpfen rückte dies zum Glück in den Hintergrund und im Gesamtkontext gab es fairerweise keine Abzüge. Die Inszenierung an sich war solide und gefiel mit hochwertiger Optik und passendem Soundtrack.

Ich schreibe es oft und kann diese Phrase hier wieder verwenden. Der Streifen hat seine Macken, doch als „Inklusivartikel“ nimmt man ihn gerne mit. Das Teil ist sicherlich kein echtes Highlight, unterhält aber ingesamt recht passabel und bot ein paar sehenswerte Momente. Als Einstimmung für den kommenden neuen Van Damme (ebenfalls auf Netflix) geht das Gebotene vollkommen in Ordnung und da verzeiht man die schwache Synchro und die qualitativ schlechtere zweite Halbzeit.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

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