Inhalt
Eine Seuche hat die Welt überrannt und einen Großteil der Bevölkerung in menschenfressende Zombies verwandelt. Inmitten dieser trostlosen Apokalypse trifft der einsame Nick auf einen neuen Gefährten und durchstreift die gefährlichen Wälder fortan nicht mehr allein. Auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort kreuzen sich die Wege mit gnadenlosen Plünderern, die eiskalt über Leichen gehen…
Fazit
Für mich war „Live or let Die“ in erster Linie eine Solidaritäts-Angelegenheit und ein Kauf aus Neugier. Ich schaue sehr gerne die Videos eines Youtubers, der hier eine größere Rolle übernahm und auf seinem Kanal schon seit einiger Zeit recht gut die Werbetrommel für dieses Werk gerührt hat. Da mich die Elemente „Amateurfilm“ und „Zombies“ sowieso brennend interessieren, fiel der Griff zum finalen Produkt nicht unbedingt schwer und im Großen und Ganzen habe ich den Erwerb nicht wirklich bereut.
„Live of let Die“ ist kein großer Blockbuster und das wird nach wenigen Minuten bereits klar. Die Optik erreicht trotz toller Drohnenaufnahmen und dem fast schon übertriebenen Einsatz von Filtern keine edle Hollywood-Optik, aber das habe ich auch nicht erwartet. Da ich das Ganze aus der Amateur-Schiene sehe, finde ich Elemente wie die aufwändige Intro-Sequenz und so manch wilde Verfolgungsjagd dennoch im gewissem Maße recht beeindruckend und handwerklich hervorragend inszeniert.
Die Handlung hatte jedoch Luft nach Oben. Die Geschichte steigt Mittendrin ein und lässt uns Mittendrin zurück – trotz einem vermittelten Funken von Hoffnung und trotz vieler zuvor gesehener Anspielungen auf große Klassiker blieb ich jedoch etwas ernüchternd zurück. Für mich gab es nur einen roten Alibi-Faden und sogar einige Ungereimtheiten zu erblicken, dazwischen sogar einige Längen. Dazu großenteils austauschbare und fast schon auf übertrieben cool gebürstete Dialoge – die nicht immer einen wahrhaft tieferen Sinn herauslesen ließen und oft einfach nur klischeehaft wirkten.
Die Darsteller haben ihre Sache soweit ordentlich gemacht. Während die beiden Hauptfiguren manchmal etwas unbeholfen agierten, hat der Antagonist – eben jener „Reedeema“ von YouTube – auf ganzer Linie mit seiner genial gespielten Boshaftigkeit überzeugt. Ihm war die Freude an diesem Projekt am deutlichsten anzumerken und das investierte Herzblut bei jedem seiner Auftritte fühlbar. Er gab optisch und vor allem mit seiner Mimik und Gestik einen mehr als überragenden Widersacher und hätte das Erscheinen in weiteren Produktionen absolut verdient.
„Live or let Die“ hat seine technischen Stärken und seine kleinen filmischen Highlights, bleibt aber unterm Strich wirklich was für Fans und Alle, die sich gut in das Genre reindenken und mit diversen Kompromissen leben können. Mich hat das Werk insgesamt solide unterhalten und die Darstellung einiger Akteure wahrlich begeistert, doch ein paar langatmige Abschnitte waren trotzdem nicht von der Hand zu weißen. Am Ende bleibt es bei einer leider nur überdurchschnittlichen Bewertung meinerseits, aber dennoch kleinen Empfehlung für Fans der Materie.
6/10
Fotocopyright: M-Square / daredo (Soulfood)
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