Nach der Anschaffung des Orbsmart R81 4K Media Player stand nun die Optimierung meines Festplatten-Handlings im Fokus. Zwar besitze ich ein zentrales NAS in meinem Netzwerk, doch dessen Speicher ist einerseits sehr begrenzt (4x 3TB) und sollte andererseits auch nur zu reinen Backup-Zwecken (primär Fotos von meiner Digitalkamera) dienen. Zudem ist dort ein RAID konfiguriert (also noch weniger Netto-Platz) und mir der Speicherplatz für simple Filmablagen dementsprechend zu kostbar.

Alternative sind zwar noch Festplatten am Router, doch bei 4K Streaming geht hier der Zugriff ordentlich in die Knie.

Bisher habe ich ein einzelnes externes USB-Gehäuse mit „Schnellverschluss“ an der XBOX Series X, respektive dem Orbsmart verwendet, doch das ständige Plattenwechseln war etwas mühselig. Da ich aber nicht so viel Geld für ein weiteres vollwertiges NAS investieren und auf das erneute Basteln eines Homeservers verzichten wollte, bin ich nach kurzer Recherche auf das „Yottamaster“ gestoßen und habe zu einem Preis von knapp 130 Euro zugeschlagen.

Erster Eindruck und Verarbeitung

Das Gehäuse ist gut verarbeitet und massiv gefertigt. Es hat bereits ohne Festplatten ein ordentliches Gewicht und schaut zudem angenehm schlicht aus. Die etwas klapprige Vordertür und die Einschübe aus Kunststoff mögen da optisch nicht so recht harmonieren, erfüllen aber ihren Zweck.

Schraubenzieher und USB-C-Kabel im Lieferumfang enthalten.
Schlichtes Design mit seitlichem Print.

Inbetriebnahme

Die Platten können verschraubt werden – müssen aber nicht. So habe ich zwei randvolle Platte ordentlich eingebaut, eine Weitere jedoch nur lose in den Einschub gelegt. Im laufenden Betrieb entstehen hier keine unliebsamen Vibrationen – lediglich beim erneuten Entnehmen wird es etwas fummelig. Man zieht den „Schlitten“ heraus, doch die Festplatte an sich bleibt erstmal im Gehäuse stecken und muss dann separat herausgefischt werden. Ist aber kein Thema.

Die Basis-Variante des Gehäuses besitzt lediglich einen USB-C-Anschluss und keinerlei RAID-Funktionalität – wofür ich mich ja gezielt entschieden habe. Jede Festplatte wird als einzelner Datenträger im System angezeigt und erhält jeweils einen eigenen Laufwerksbuchstaben.

Variante mit USB-C Anschluss (rechts). In der Mitte der Netzteil-Port, links der Einschalt-Button.

Meine Platten (3 Stück) waren bereits im NTFS-Format eingerichtet und mit Daten bestückt, die problemlos unter Windows angezeigt wurden. Der Test mit dem Kopieren neuer Daten lief problemlos und bisher ohne Abbrüche. Die Schreibraten waren dabei in Ordnung, sind schließlich auch von den einzelnen Festplatten abhängig. Beim Verschieben größerer Film-Container lag die Rate im Schnitt bei 130 MB/Sekunde (SSD vom PC zu HDD im Gehäuse).

Einschübe aus Kunststoff.
3,5″ Festplatten werden mit 4 seitlichen Schrauben fixiert.
Die unteren Löcher eignen sich zum Verschrauben von kleineren 2,5″ Festplatten.

Meine größte verbaute Festplatte hat derzeit eine Kapazität von 8TB, doch laut Hersteller sind bei einzelnen Platten sogar 16TB kein Problem.

Hauptgrund für die Anschaffung des Yottamaster war die Verwendung am Orbsmart Mediaplayer, was zum Glück auch reibungslos funktioniert. Die auf Android-basierende Kiste zeigt ebenfalls alle Datenträger einzeln an und ließ entsprechend jede einzelne Platte als Quelle im integrierten MediaPlayer hinzufügen. Zicken mit dem dort konfigurierbaren Ruhe-Modi hatte ich zwar nicht, jedoch schaltet der Player das Gehäuse beim Herunterfahren nicht aus. Ich weiß allerdings nicht, auf welcher Seite hierbei das Problem liegt – da ich alle Geräte am Ende sowieso an der Steckerleiste ausschalte, hat es mich nicht weiter gestört.

Das Yottamaster besitzt übrigens einen Tipp-Schalter auf der Rückseite und ist somit nicht dauerhaft „an“ oder „aus“. Es fährt also auch nicht automatisch mit dem Einschalten der Steckerleiste hoch – was von mir aber auch so gewünscht ist, da es nicht immer in Verwendung ist und nur gezielt zum Filme-schauen hochgefahren wird.

Hier lässt sich der klapprige Verschluss, sowie dessen simpler Schliss-Mechanismus erkennen.

Positiv

  • einfache Inbetriebnahme
  • gute Transferraten
  • funktioniert tadellos am Orbsmart MediaPlayer (Android)
  • leiser Lüfter, insgesamt leises Betriebsgeräusch
  • schnell hochgefahren (nach wenigen Sekunden stehen die Platten zur Verfügung)
  • massives Gehäuse
  • schlichtes Design
  • alle Anschlüsse auf der Rückseite (bei manchen Gehäusen befindet sich der Stromanschluss dummerweise seitlich)
  • Werkzeug (Schraubenzieher) im Lieferumfang

Neutral

  • etwas klapprige Tür
  • Einschübe aus Kunststoff
  • nicht besonders helle Status-LEDs (was für den Betrieb im Wohnzimmer aber in Ordnung ist!)

Negativ

  • kein Standard-Netzteilanschluss
Das Yottamaster im Sideboard integriert.
Angeschlossen via USB am Orbsmart (rechts über der Series X).

Fazit

Kein echter Test, vielmehr eine Vorstellung eines gefälligen Produktes ist es hiermit geworden. Das Yottamaster-Gehäuse verrichtet seit einigen Tagen klaglos seinen Dienst am neuen MediaPlayer und gefällt bisher mit Zuverlässigkeit, ordentlichen Kopiergeschwindigkeiten, einfacher Plattenentnahme und einem leisen Betriebsgeräusch.

Bei meinem bisherigen Case habe ich die Platten immer nervig klackern gehört und auch die Vibrationen im Sideboard konnten trotz Klebefüssen und Dämpfmatten nicht vollends beseitigt werden – das Yottamaster ist dagegen kaum zu hören. Das minimale Lüftergeräusch geht bereits aus minimaler Entfernung, auch ohne Filmwiedergabe vollends unter und die Betriebsgeräusche der Platten sind gar nicht mehr zu vernehmen.

Bin also rundum zufrieden und empfehle das Produkt auch ohne Sponsoring gerne weiter 😉 Zu den anderen Artikeln des Herstellers kann ich leider noch nichts sagen, aber sofern ich mal wieder auf der Suche nach einem netzwerk- oder RAID-fähigem Gehäuse bin, würde ich mich dort durchaus umschauen wollen.

Empfehlenswert.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de