Inhalt
Friedlich sitzt Hobbit Bilbo in seinem Häuschen, als plötzlich ein ungebetener Gast nach dem Anderen durch seine Pforte tritt. Sein alter Kumpel Gandalf hat diese Scharr versammelt, um ihn von einem großen Abenteuer zu überzeugen…
Fazit
Schon mehrmals habe ich betont, dass ich mehrere Filme eigentlich ungerne zusammen in einem kleinen Fazit abhandele – doch auch hier greift die Trilogie nahtlos ineinander über und zählt für mich als Gesamtkunstwerk. Darüber hinaus muss ich wohl nicht erwähnen, dass sich bei Einzelbesprechungen einfach zu viele Phrasen wiederholen und das Lesen mühselig gestalten würden.
„Der Hobbit“ hatte bei Tolkienfans aus meinem Bekanntenkreis schon vor seiner Erstausstrahlung keinen leichten Stand. Es gab Kritik die Kuh erneut zu melken, einfach im Fahrwasser der „Ringe“-Trilogie zu schwimmen und aus einer kleinen Vorlage erneut drei überlange Filme zu generieren. Zu groß die Furcht zu kindlich zu sein und zu viel unnötiges Material hinzuzudichten.
Ich jedoch habe weder das Buch gelesen, noch kann ich viel mit „Der Herr der Ringe“ an sich anfangen. Ich bin großer Fan von Sci-Fi ala „Star Wars“, konnte aber mit Fantasy-Welten eines Tolkien wenig anfangen. So war ich dann ja der perfekte Kandidat für diese Abenteuer – und was soll ich sagen? Mir hat die „Hobbit“-Trilogie unterm Strich sehr gut gefallen.
Sicherlich liegen die offenkundigen Stärken erneut in den tollen Kulissen Neu Seelands, einer tollen Optik und einer stimmigen Musikuntermalung – doch das war nicht alles. Auch wenn das Pacing erwartungsgemäß langsam war, keimte keinerlei Langeweile auf. Man konnte sich gut im wundervollen Szenario fallen lassen und die starken Bilder genießen. Zwar konnten einige Einstellungen ihre Herkunft aus dem Computer nicht verleugnen, dennoch war der Gesamteindruck stimmig. Besonders Drache Smaug lebte von seiner tollen Synchronisation und nach kurzer Zeit war sein CGI-Background vergessen.
Selbst als eher Unkundiger der Thematik konnte ich viele Anspielungen zur „Ring“-Trilogie erkennen und durchaus schmunzeln. Endlich bekam man die verfressenen Oger zu Gesicht, von denen Bilbo an seinem Geburtstag die jungen Gäste berichtet hat und auch die Grundsteine für sein Buch waren gelegt. Einige Elemente wirkten sehr verspielt und definitiv an ein jüngeres Publikum gerichtet, aber bei der vorherigen Trilogie ist mir das weit mehr aufgestoßen. Es wirkt als wolle ein Peter Jackson sein jüngeres Ich ausleben, so wie es bei George Lucas bei seinen Episode 1 bis 3 einst der Fall war. Trotzdem vollkommen in Ordnung.
Die Handlung mag eklatante Unterschiede bzw. Ausdehnungsformen zum Buch aufweisen, doch unterm Strich ein gutes Pacing besitzen. Es ging stets munter zur Sache, auch wenn einigen Dialogen eine kleine Straffung nicht geschadet hätte. Besonders dem dritten Teil könnte man mangelnden Inhalt vorwerfen (es geht fast nur um die finale Schlacht), aber deshalb betrachte ich die Werke auch als Gesamterlebnis und möchte sie nicht einzeln für sich bewerten.
Für die eingefleischten Fans mag es wie Blasphemie klingen. Unterm Strich hat mir die „Hobbit“-Saga einen Ticken besser als das „Ringe“-Epos gefallen und ich kann es nicht so recht greifen. Irgendwie hat mich diese Geschichte besser abgeholt, seine Darsteller besser gefallen und seine ausgefeilte Technik weitaus mehr beeindruckt. Beide Reihen boten ihre Schauwerte, aber so insgesamt fühlte ich mich hier gemütlicher aufgehoben.
8/10
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