Filmbesprechungen

Tyler Perry’s Straw

Inhalt

Es ist kein guter Tag für die Alleinerziehende Sarah. Wegen Mietschulden droht ein Verlust der Wohnung, der Chef brüllt sie ständig an, die Schule will Essensgeld und zu allem Überfluss wird sie noch in ein Autounfall mit einem Cop verwickelt. Die Probleme steigen der Mutter zum Hals und bei einem Überfall auf ihren Laden scheint die Sicherung endgültig durchzubrennen…

Fazit

Für mich waren die bisherigen Werke von Tyler Perry (u.A. Divorce in the Black, Acrimony) allesamt recht sehenswert und auch “Straw” bildete da keine Ausnahme. Auch wenn sich der Titel zumindest grob an vermeintlichen Vorbildern wie Falling Down orientierte, besaß er durch seine unerwartet wendungsreiche und brillant gespielte Geschichte genügend Eigenständigkeit, um nicht als müder Abklatsch zu gelten.

Verständlich, etwas ausladend, aber letztlich überhaupt nicht langweilig wird die Entwicklung einer überforderten Mutter zu einer (unfreiwilligen) Geiselnehmerin geschildert – wobei es hier auch wirklich eher um den Weg, statt um das Ziel ging. Von Realismus konnte nur im begrenzten Rahmen gesprochen werden, doch immerhin versuchte man sich mit dem durchaus überraschenden Twist am Ende etwas aus der Affäre zu ziehen und die überspielten Dinge zu begründen.

Mit bereits erwähntem Finale traf die sprichwörtliche Faust aufs Auge. So und nicht anders wurde die Sache am besten zu Ende gebracht, auch wenn es möglicherweise einige Zuschauer vergraulte. Nichts zu meckern hingegen hab es durchgehend am Spiel von Taraji P. Henson, welches im Grunde alle Stimmungslagen eines Menschen abgedeckt hat, stellenweise fast zu Gänsehaut animierte.

Ein glückliches Händchen hatte Perry zum Glück aber auch beim restlichen Cast und der hochwertigen Inszenierung bewiesen – auch wenn manche Darsteller ein wenig zu geleckt für ihre jeweilige Rolle erschienen und die allgemeine Glaubwürdigkeit neben der Häufung an extremen Zufällen zusätzlich ins kurzzeitliche Wanken geriet.

Eine interessante (wenngleich auch etwas überzogen dargestellte) Prämisse, eine großartige Hauptdarstellerin und unerwartet viel Herz machen aus “Straw” einen sehenswerten Film, den Abonnenten von Netflix gerne einmal in die engere Wahl für einen unterhaltsamen Filmabend ziehen können. Ein echtes Brett ists am Ende nicht, aber ein durch und durch schnörkelfreier Titel mit dem gewissen Etwas.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

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