Inhalt:
Auch Fußballfans werden älter und verändern Ihre Vorlieben. Dies muss ein gereifter Ultra feststellen, der zwischen Freunden und der Liebe entscheiden muss. So ganz nebenbei formiert sich ein neue Generation von erlebnisorientierten Ballsportanhängern auf der Straße und droht die alten Platzhirsche endgültig zu vertreiben…
Fazit:
Mit „Über das Ergebnis hinaus“ bedient Netflix nun endlich die Fans von „Hooligans“, „Awaydays“, „Cash“ und Konsorten. Statt einem typisch englischen Titel präsentiert man uns allerdings einer Produktion aus Italien und begeistert somit gar doppelt.
Die Handlung an sich ist recht schnell erklärt und durchschaut, jedoch steht hier die raue und realistische Inszenierung klar im Vordergrund. Der Film fühlt sich an, als sei er direkt auf der Straße entstanden und schafft eine eigene Atmosphäre, die zu gefallen weiß.
Der Cast besteht aus – zumindest hierzulande – eher unbekannten Gesichter, was dem hervorragenden Eindruck nur zu Gute kommt. Ein geschickter Schachzug ist übrigens auf die Einbindung des Fußballs an sich. Man bekommt im Grunde fast gar keine Spiel- oder Stadionszenen zu Gesicht, sondern fühlt den gemeinsamen Nenner als stetiges Hintergrundelement. Die unberechenbaren Figuren sorgen für einen soliden Spannungsbogen, bei dem man die nächsten Schritte kaum mit höchster Sicherheit heraussagen kann.
Auch wenn man sich schwerlich in gerade diese gezeigten Personen hinwegsetzen kann, so gut kann man der Handlung folgen und hält die investierte Zeit nicht für verschwendet. Genrefreunde schauen definitiv mal rein, der Rest muss wissen, inwieweit die Thematik für sie überhaupt relevant ist. „Ultras“ gehört für mich jetzt nicht zum Besten in seiner Nische, zeigt jedoch mit seinen leicht verschobenen Schwerpunkten, wie andere Länder sehenswerte Beiträge leisten können.
7/10
Fotocopyright: Netflix