Inhalt
Das Gefängnis von Arkham ist Geschichte und der Wahnsinn hat sich nun über einen kompletten Stadtteil ausgebreitet. Die Regierung hat eine große Mauer errichtet und die Kriminellen sich selbst überlassen. Batman jedoch ahnt, dass etwas im verlassenen Gebiet brodelt und versucht das Geheimnis zu lüften…
Gameplay
Am besten (und durch das im Gegensatz zum Vorgänger deutlich erweiterten Gebiet) lässt sich der Titel am eheste mit „Assassins Creed“ vergleichen, obwohl sich das Game dabei etwas kompakter und wesentlich straffer erzählt anfühlt.
Es gibt zwar ein großes Areal zu erkunden, doch sind Felißaufgaben und unbedingtes Aufleveln für die eigentliche Handlung gar nicht erforderlich. Man kann sich gut auf seine Hauptaufgabe konzentrieren und erhält zur richtigen Zeit die notwendigen Skillpunkte, um Ausrüstung, Moves oder Gadgets zu verbessern.
Batman hat es aber nicht nur mit dem Verkloppen von feindlichen Schergen zu tun, sondern muss auch hin und wieder kleine Knobbeleinlagen meistern. Im einfachsten Fall gilt es mit der zuschaltbaren Detektiv-Optik ein paar verstecke Gänge zu finden, im schwierigsten Fall muss man mit dem Batarang ein paar schwer erreichbare Schalter umlegen oder sich einen sicheren Weg über Säureflüsse zu überlegen.
Spielzeit
Mein Steam-Account hat mir nach dem Abschluss der Hauptstory knappe 11 Stunden Spielzeit angegeben – wobei hier nur ein kleiner Bruchteil an Zusatzmissionen und Sammelaufgaben absolviert wurden. Für mich ist das vollkommen ausreichend, Komplettisten dürfen aber gerne noch etliche Stunden dazu addieren.
Präsentation
Obwohl der Titel mittlerweile einige Jährchen auf dem Buckel hat, überzeugt die Optik mit ihrem düsteren, verregneten Look auf ganzer Linie. Mittlerweile ist die Hardware auch so stark, die komplett sichtbare Stadt (ordentliche Weitsicht!) flüssig und ohne Ruckler darzustellen – was für durchaus beeindruckende Ansichten sorgt.
Gezockt habe ich auf meinem Steamdeck, was die Auflösung natürlich stark beschränkt (1280×800), aber dennoch einen ansehenlichen Eindruck hinterließ. Die Animationen der Figuren war klasse und die Details (Löcher im Umhang, etc.) noch immer recht beachtlich.
Der Ton (wahlweise deutsch oder englisch) war in beiden Lokalisationen gelungen, wobei die leicht „knurrigere“ Originalspur wesentlich mehr mitreißen konnte.
Positiv
- stimmige Präsentation
- spannende Handlung
- viele Gadgets
- flüssige Kämpfe
- cooles Figurendesign
- ordentliche Spielzeit
- einfaches Auflevel-System
- teils gute Kopfnüsse…
Neutral
- … teils nervige Kopfnüsse
- Moves gehen nicht immer so gut von der Hand
- teils fummelige Gadget-Bedienung
- manchmal leichte Orientierungsprobleme
- Sammelobjekte/Nebenmissions-Marker reißen aus der Immersion
Negativ
- Trial & Error Passagen
- Steuerung reagiert nicht immer wie gewünscht
- Schwierigkeitsgrad schlecht abgestimmt (Kämpfe zu leicht, andere Einlagen zu schwer)
Fazit
„Arkham City“ ist sicherlich nicht perfekt, aber eine spürbare Weiterentwicklung zu seinem Vorgänger und in allen Belangen deutlich epischer – ohne dabei zu überladend riesig zu wirken.
Die spannende Geschichte wurde knackig und frei von Längen erzählt, die vertrauten Figuren ganz toll in Szene gesetzt und unerwartet frisch präsentiert. Das Kampfsystem mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, doch wird im Laufe der Zeit – nicht zuletzt wegen der ganzen Spielzeuge – immer komplexer und erfordert etwas Gedächtnistraining.
Wer „Batman“ mag und nichts gegen das offenere Setting hat, wird bei diesem Spiel noch immer auf seine Kosten kommen. Die tolle Technik sorgt auch heute noch für gute Spielbarkeit und die Rätsel sind sowieso noch nicht aus der Mode gekommen. Manchmal habe ich geflucht, doch mich überwiegend köstlich amüsiert und mit innerlichem Grinsen denke ich noch an so manch kultige Passage zurück.
„Arkham City“ ist ein Musterbeispiel, wie man eine beliebte Vorlage mit Bravour in ein tolles Videospiel verwandeln kann!
Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8,5/10
Fotocopyright: Warner/Rocksteady