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Kategorie: Spielebesprechung (Seite 14 von 21)

In the Light (Remake) (PC)

Inhalt

Der Spieler erwacht in einem verlassenen Gebäude in einer trostlosen Umgebung. Es gilt zu erforschen, wo man hier steckt und vor allem, was hier wohl geschehen ist…

Gameplay

„In the Light“ ist am ehesten als „Walking-Simulator“ zu bezeichnen. Man wandert in verlassenen Kulissen umher und hat relativ wenig Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Man sammelt Schlüssel oder Benzinkanister für ein Stromaggregat, kann aber nicht klettern oder gar kämpfen.

Anhand von Zetteln, Bildern oder Botschaften an den Wänden wird die Geschichte erzählt und im Kopf des Spielers werden die Hintergründe der Lage immer konkreter.

Spielzeit

Nach rund zwei Stunden flackert der Abspann über den Schirm und ließ uns mit einigen Fragen, aber auch einem zufriedenen Gefühl zurück. Der Ausflug war zwar kurz, aber effektiv. Es gab – bis auf ein paar längere Laufwege – eigentlich keine nennenswerten Durchhänger und wahnsinnig viel Kohle hatte man für diesen Kurzurlaub auch nicht versenkt.

Präsentation

Ich habe mir das Spiel in Gameplay-Videos zuerst auf der Switch angeschaut und war von der pixeligen Grafik ein wenig erschrocken und habe von daher zur PC-Version gegriffen. Diese schaut natürlich deutlich besser aus, obwohl hier auch weiterhin Luft nach oben ist. Ich vermute hinter dem Projekt ein recht kleines Team, weshalb das Ergebnis dann doch respektierlich erschien.

Die Umgebungen waren stimmig ausgearbeitet und vor allem die Lichteffekte mitunter sehr hübsch anzuschauen. Für meinen Geschmack war es hin und wieder einen Ticken zu dunkel, doch das war verzeihlich – unterstrich es ein paar gruselige Momente.

Der Titel kam lediglich mit deutschen Untertiteln daher, was aufgrund der wenigen und einfach verständlichen Dialogzeilen kein Problem darstellte. Cool war die Übersetzung von Botschaften an den Wänden, leider jedoch wurden ein paar der Texte vergessen und so fehlte es dem Spieler an weiteren Erkenntnissen.

Positiv

  • stimmige Atmopshäre
  • gute audiovisuelle Präsentation
  • viele Interpretationsmöglichkeiten
  • entspannte Spielweise ohne Hektik oder Sterben

Neutral

  • Performance eher mittelprächtig
  • hakelige Steuerung
  • einfache Rätsel
  • teils längere Laufwege

Negativ

  • sehr kurze Spielzeit
  • nicht alle Texte wurde eingedeutscht

Fazit

Kleines Spiel und zum Glück ein kleiner Preis. Für die rund zwei Stunden Spielzeit sind bei Steam derzeit knappe zwei Euro fällig und das ist ein durchaus fairer Kurs.

„In the Light“ aka „In Rays of the Light“ (so der aktuelle Konsolen-Titel) war ein entspanntes und überaus interessantes Spiel für Zwischendurch, welches auch weit nach seinem Abspann noch im Gedächtnis herumschwirrt.

Technisch war der Titel solide, aber erzählerisch trotz seiner spartanischen Weise gar nicht übel. Stellenweise wurde es sogar gruselig und trieb den Puls ein wenig in die Höhe, am Ende blieb ein versöhnliches Gefühl.

Freunde von beispielsweise „Edith Finch“ oder „Paradise Lost“ sind hier perfekt ausgebhoben und sollten sich im Vorfeld auf ein überschaubares Vergnügen (zum angemessenen Preis) einstellen. Ich mag solche Spiele und hatte auch hier meinen Spaß, obwohl in vielen Bereichen noch Luft nach oben war.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Sometimes You

Uncharted™ 2: Among Thieves Remastered (PS4)

Inhalt

Schatzsucher Drake ist auf der Suche nach einer geheimnisvollen Stadt mit einem wertvollen Artefakt, welches die Unsterblichkeit verspricht. Leider ist er bei seinen Reisen nicht allein und hat obendrein noch mit Verrat aus den eigenen Reihen zu kämpfen…

Gameplay

Erneut schlüpft der Spiele in die Haut von Nathan Drake und steuert ihn sowohl durch actionreiche, aber auch kleinere Schleich-, Rätsel- oder Kletterpassagen. Durch eine deutlich verbesserte Steuerung sogar etwas frustfreier als bisher und in vielen Details spürbar optimiert. So klappt etwa die Wegfindung sehr viel besser und die meisten Aktionen fühlen sich geschmeidiger kontrollierbar an.

Spielzeit

Die Spielzeit hat sich gegenüber dem Vorgänger angenehm erhöht und belief sich bei meinem (mittlerweile zweiten) Durchgang auf rund 10 Stunden. Diese waren stets unterhaltsam und ohne Leerläufe befüllt, was durchaus beachtlich und nicht selbstverständlich war. Das Treiben fühle sich fortwährend wie ein guter Actionstreifen an und weiß keinerlei Längen auf. Die Story hielt uns stets im Griff und der berühmte rote Faden verlor sich nie aus den Augen.

Präsentation

Neben der Steuerung hat vor allem die Grafik noch eine Schippe draufgelegt. Sah der erste Teil noch immer ganz manierlich aus, so hält der Zweite definitiv noch mit aktuelleren Titeln mit. Die Figuren schauen nun um Einiges schöner aus – was vor allem in Zwischensequenzen ins Auge springt – und der Rest war top gestaltet wie zuvor.

Eindrucksvolle Bauwerke, weitläufige Blicke in die Ferne und stimmig gestaltete Ortschaften überzeugen auf ganzer Linie. Zusammen mit der tollen Synchronisation und den filmreifen Zwischensequenzen kam so echte Atmosphäre auf.

Positiv

  • deutlich optimierte Steuerung
  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • spannende Hintergrundgeschichte
  • filmreife Inszenierung
  • perfekter Flow, kein Leerlauf
  • erneut einwandfreie deutsche Vertonung
  • angenehme Spielzeit
  • tolle, kleine Rätsel

Neutral

  • Steuerung könnte noch einen Ticken präziser sein
  • teils enorm hohes Gegneraufkommen
  • wenig Gegnertypen, wenig Waffenvariation

Negativ

  • spürbare Trigger (z.B. wenn Gegner erscheinen)
  • Trial & Error Abschnitte (z.B. bei Fluchten)
  • ein paar knackige Ballereinlagen

Fazit

„Draks Fortune“ hat etliche Jahre nach seinem Release noch einen erstaunlich guten, obgleich leicht angestaubten Eindruck gemacht und noch immer prima bei Laune gehalten. Selbiges gilt nun auch für dessen Fortsetzung, die in allen Bereichen behutsam weiterentwickelt wurde und ein wenig weniger altbacken wirkt.

Die Macher machten eigentlich alles richtig und drehten die richtigen Stellschauben. Der Titel fühlt sich noch mehr wie ein packender Spielfilm an und schien in entscheidenden Szenen weniger sperrig. Erneut haben sich actionreiche Momente mit Verschnaufpausen abgewechselt und langweilig wurde es bei dieser wunderschön ausbalancierten Mischung nie.

Wer aufregende und gut wegspielbare Abenteuer liebt, sollte Uncharted 2 auf jeden Fall mal gezockt haben – zumal die komplette Anfangs-Trilogie teils schon für unter 10 Euro über den Ladentisch geht. Ein Witz im Gegenzug zur grandiosen Zeit, die man mit diesem Feuerwerk erleben darf.

Grafik: 8,5/10
Sound: 8/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment Europe

Uncharted: Drake’s Fortune – Remastered (PS4)

Inhalt

Schatzsucher Nathan ist auf der Suche nach den sagenumwobenen Reichtümern, auf die es bereits der Pirat Sir Francis Drake abgesehen hat. Begleitet wird er dabei von seinem väterlichen Kumpel Sulli und der Reporterin Elena. Leider sind die drei auf der Hatz nicht allein und stoßen immer wieder auf die Truppen ihrer Widersacher…

Gameplay & Steuerung

Der Spieler übernimmt die Rolle von Nathan und steuert ihn aus der Third-Person-Perspektive durch recht schlauchartig aufgebaute Level, bei denen der Weg trotz gradlinigem Aufbau nicht immer direkt auf der Hand liegt.

Es gibt kleinere Rätsel, versteckte Schalter und fiese Fallen, die uns immer mal wieder kurz ausbremsen und durchaus für Frust sorgen können. Problem ist nämlich das ungenaue Handlung unserer Hauptfigur, die uns mit ihren komischen Gestiken nicht immer hilfreich unterstützt. Manchmal springt er gefühlt 5cm, an anderer Stelle wieder 10 m weit. Idealerweise bleibt man dabei an kaum sichtbaren Kanten hängen und fliegt im Eifer des Gefechtes in eine völlig falsche Richtung. Hier spürt man das Alter des Spieles am deutlichsten.

Ansonsten gab es spannende Erkundungen in schick designten Kulissen und somit ordentlich „Indiana Jones“-Atmosphäre, die ziemlich viel Spaß macht.

Spielzeit

Für die Kampagne solltet ihr in Etwa 6-7 Stunden einplanen. Wollt Ihr alle Goodies einsammeln, dürfte es einen Ticken länger dauern.

Präsentation

Führen wir uns mal vor Augen, dass dieses Spiel ursprünglich für die Playstation 3 erschien und die Remaster nur relativ behutsame Verbesserungen durchgeführt haben, so ist das Ergebnis noch recht beachtlich. Man merkt zwar in Zwischensequenzen und vielen unbeholfenen Animationen, dass wir ein verhältnismäßig altes Spiel vor uns haben, doch für mich ging das vollkommen in Ordnung. An der Steuerung hatte ich wesentlich mehr zu beißen.

Mit toller Beleuchtung und interessanter Architektur schaut das Treiben stellenweise extrem stimmig und fast zeitgemäß aus. Leider gab es dann wieder ein paar grobe oder matschige Texturen, die den erstaunlich guten Eindruck in bisschen trübten.

Positiv

  • noch immer recht ansprechende audiovisuelle Präsentation
  • interessante Geschichte
  • überwiegend spaßiges Gameplay
  • sehr guter Spielflow
  • brauchbare Rätseleinlagen

Neutral

  • wenig Waffentypen
  • wenig Gegnervariation
  • Weg-Findung nicht immer klar
  • Logik-Lücken in Handlung und Gameplay

Negativ

  • schwammige Steuerung
  • Trial & Error-Passagen
  • durch Trigger ausgelöste Gegnerhorden
  • viel zu überraschende Quicktime-Events

Fazit

Seinerzeit hat mich das erste Uncharted enorm fasziniert. Es gehörte zu meinen ersten Spiele für die Playstation 3 und konnte mit innovativem Gameplay und einer herausragenden Präsentation mächtig Eindruck schinden. Es war schlichtweg einer der absoluten Vorzeigetitel und konnte eigentlich nur durch seine Nachfolger – und viel später durch „The Last of Us“ (ebenfalls von Naughty Dog) getoppt werden.

Ich habe die „Remastered“-Variante schon zu ihrem Release günstig bekommen, durchgezockt und selbiges am vergangen Wochenende wiederholt. Mittlerweile ist das Ding in vielen Belangen ordentlich angestaubt, doch seine alten Stärken blitzen immer wieder durch.

Grafisch und Akustisch geht das Werk durchaus noch in Ordnung und grundsätzlich vom eigentlichen Spiel her auch. Ich sage „grundsätzlich“, da Schnitzer wie die grobe Steuerung heute kaum noch gehen und das Geschehen zu oft extrem gescriptet wirkt. Sicherlich gehört dies schon immer zur Reihe und ihrer cineastischen Inszenierung, doch nie waren die Trigger für bestimmte Events so offensichtlich wie hier. So waren Räume gesäubert und man spürte, zu welchem Moment gleich wieder neue Schergen heranrücken. Dämliche Qucktime-Einlagen waren dann ebenfalls ein Kind seiner Zeit.

Ich würde jetzt nicht behaupten, dass mich Uncharted irgendwie geprägt hätte, dennoch möchte ich die Serie nicht mehr in meinem Zockerleben missen. Sie steht wie kaum eine andere Reihe für kurzweilige Action mit grandiosem Abenteurer-Feeling. Neben „Tomb Raider“ sollten Genrefans beide Franchises unbedingt im Regal stehen haben und trotz diverser Macken (gerade bei der Steuerung…) möchte ich weiterhin eine Empfehlung aussprechen Das Spiel ist heute etwas sperrig, aber im Kern noch immer einen Blick wert. Nicht mehr so imposant wie Einst, doch immer noch ein grundsolides Ding.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment Europe

God of War – PC-Version im Kurzcheck

Den ursprünglichen Test zur Playstation 4-Version findet ihr hier.

Fazit zur PC-Adaption

Ähnlich wie „Horizon Zero Dawn“ macht auch Kratos auf dem PC eine sehr gute Figur und überzeugt noch immer mit seiner hervorragenden audiovisuellen Präsentation, einem geschmeidigen Spielfluss und vergleichsweise hohem Umfang.

Eigentlich hatte ich den Titel nach dem letzten Durchspielen noch recht gut in Erinnerung, doch irgendwie hat es bei dieser Variante wieder in den Fingern gezuckt und so konnte ich nach einem kurzen Antesten das Gamepad bis zum melancholischen Abspann nicht mehr aus den Fingern legen.

Das Spiel hat zwar schon ein paar Tage auf dem Buckel, doch an keiner Stelle sind auch nur ansatzweise Ermüdungserscheinungen zu vernehmen. Die Grafik schaut gerade in 4K noch immer hervorragend aus und läuft selbst auf Mittelklasse-Systemen einwandfrei. Die weite Sicht, die vielen kleinen Details und die riesigen Gegner sind beeindruckend, die Animationen grandios. Es gab selten kleinere Clippingfehler oder ausgefranste Kanten, einzig der etwas unnatürliche Haarwuchs mancher Figuren trübte die tolle Optik minimal.

Die Spielmechanik geht noch immer tadellos von der Hand, kombiniert geschickt kleinere Rätseleinlagen mit harter Action und grandiosem Storytelling – was mal ebenso nebenbei in Dialogen während der Reise stattfindet und gar nicht großartig vom Zocken abhält. Auch von der filmreifen Inszenierung können sich die Mitbewerber noch immer eine dicke Scheibe abschneiden.

Auf der Konsole schon überragend und nun auf dem PC ein Pflichtprogramm. „God of War“ ist kein Tag gealtert und beeindruckt wie bei seinem Debut. Das eigentliche Spiel ist Spitzenklasse und bei der Portierung auf den Rechner gibt es nichts zu Mäkeln. Grafikfehler waren minimal, Abstürze gab es gar keine und höchstens die anfänglichen Ladezeiten aus dem Haupt-Menü heraus wären vielleicht zu erwähnen.

Ich bin kein großer Fan von DLCs, aber gegen ein paar neue oder zumindest etwas erweiterte Inhalte hätte ich allerdings nichts gehabt. So verpassen Playstation-Veteranen zwar nichts, werden jedoch auch nicht zwingend zu einem Neuerwerb getrieben. Neueinsteiger sollten auf jeden Fall zugreifen, Kenner erwartet bis auf ein wenig aufgehübschte Optik jedoch gar nix.

Positiv

  • schon zum Start ein ausgereifter PC-Port
  • hervorragende Grafik
  • erstklassige Vertonung
  • großartiges Storytellung
  • filmreife Inszenierung
  • gutes Rätseldesign
  • erstklassiker Spielflow
  • tolles Monsterdesign
  • interessante Hintergrundfakten zur nordischen Mythologie
  • ordentlicher Umfang

Neutral

  • manche Bosse (z.B. Walküren) erfordern Übung
  • Gegngervielfalt könnte etwas höher sein
  • Steuerung mit XBOX-Controller benötigt kurze Einarbeitung
  • trotz SSD ordentliche initiale Ladezeit aus dem Menü heraus

Negativ

  • keine neuen Inhalte

Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: SIE Santa Monica Studio / Sony Interactive Entertainment

Call of Duty: Modern Warfare 2 Remastered Campaign (PS4)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rollen unterschiedlicher amerikanischer Soldaten und muss sich an verschiedenen Fronten gegen die Armeen der Feinde behaupten. Aufgestachelt wurden die Gegner dabei von Terrorist Makarov, der mit allen Mitteln versucht die Welt ins Chaos zu stürzen…

Gameplay

Bei der „Remastered“-Variante handelt es – wie es der Name schon vermuten lässt – um eine technisch modernisierte Version der alten Single-Player Kampagne von „Modern Warfare 2“. Dabei wurde vor allem die Optik mächtig aufpoliert, der Kern ist jedoch der alte geblieben.

In verhältnismäßig abwechslungsreichen Missionen geht’s zum Klettern in eisige Gefilde oder zum Abballern von Hubschraubern auf Dächer von Fastfood-Ketten. Dies ist serientypisch sehr filmreich inszeniert und spielt sich ebenso flott. Die Steuerung ist so eingängig, wie simpel, das eigentliche „Gunplay“ wirklich spaßig.

Die Interaktionsmöglichkeiten mit der Umgebung sind eingeschränkt und der schlauchartige Aufbau der Level absolut nicht zu übersehen (unsichtbare Linien, etc.), doch lassen diese Einschränkungen aufs Nötigste konzentrieren und keinerlei Leerlauf aufkeimen.

In Sachen Story hat sich die Reihe noch nie mit Ruhm bekleckert und es hier tatsächlich auch nicht nötig. Natürlich baut man wieder auf berühmten „Hura-Patriotismus“ und lässt seine Gegenspieler nicht gut dastehen – gehört halt seit jeher dazu und sollte stillschweigend akzeptiert werden.

Eine Flughafen-Szene sorgte seinerzeit für heftige Diskussionen und ist auch sicherlich noch immer keine leichte Kost, doch vernünftigen Zockern sollte das keine Probleme bereiten. Wer dennoch moralische Bedenken hat, kann diese Mission einfach überspringen – was die Spielzeit noch einmal minimal verkürzt.

Spielzeit

Zum vergünstigten Preis gab es diesmal nur den Einzelspieler-Part, welcher für rund 7 bis 8 Stunden (ohne das Einsammeln aller Bonus-Gegenstände) bei Laune hält. Dies ist zwar knapp, aber normal für die Serie und von daher gar keinen großen Aufreger wert.

Präsentation

Mittlerweile hat das Spiel auch schon wieder knappe zwei Jahre auf dem Buckel, doch technisch gibt es nichts zu mäkeln. Das Geschehen läuft auf der normalen Playstation 4 butterweich und schaut recht gut aus. Hin und wieder zucken einige Gegneranimationen, doch ansonsten leistete man sich keine Patzer. Weitsicht ist gegeben, Charakter- und Waffenmodelle schauen erstklassig aus und viele Details (Straßenschilder, Inneneinrichtungen, herumfliegende Partikel) sorgen für Stimmung.

Die deutsche Vertonung ist weitestgehend gelungen, nur ein paar wenige Stimmen passen nicht zu hundertprozentig zu den kernigen Gestalten. Der Soundtack von Hans Zimmer trägt an den passenden Stellen ungemein zur Atmosphäre bei.

Positiv

  • filmreife Inszenierung
  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • launige Schusswechsel
  • ansprechende Settings
  • hohes Tempo
  • unkomplizierter Einstieg

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • hektischere & unübersichtliche Passagen
  • kleinere Bugs, die Neustarts von Checkpoints erfordern

Negativ

  • Trial & Error Momente

Fazit

Die Kampagne von „Modern Warfare 2“ gehört auch für mich zum Besten, was die „Call of Duty“-Reihe in ihrer durchaus beachtlichen Lebensdauer hervorgebracht hat und deshalb für einen Aufguss geradezu prädestiniert war. Sie hat damals großen Spaß gemacht und war dank optimierter Technik auch wieder einen lohnenden Blick wert.

Dinge wie die überschaubare Spielzeit gehören zur Serie und stellen für mich kein Showstopper. Die kurzen Stunden der Hauptkampagne waren so action- und temporeich erzählt, dass man sich wieder mal wie in einem Kino-Blockbuster vorgekommen ist. Getreu dem Motto: lieber einen knackigen Abenteuerurlaub, statt endlos langen Fleißaufgaben – die das Geschehen nur künstlich strecken.

Alten Veteranen und Neueinsteigern sei dieser Shooter jedenfalls wärmstens ans Herz gelegt – denn für mal eben Zwischendurch ein bisschen Ballern gibt es kaum was Besseres auf dem Markt. Keine lange Einarbeitung, keine komplexe Handlung – einfach Controller in die Hand und ab geht die wilde Fahrt.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: ACTIVISION

Rise of the Tomb Raider (PC)

Inhalt

Auf der Suche nach den Spuren ihres Vater. wird Lara wieder von der Organisation „Trinity“ überrascht. Diese ist auf der Suche nach der „Quelle des Lebens“, doch unsere Archäologin muss dies verhindern…

Gameplay

„Rise of the Tomb Raider“ folgt dem klassischen Gameplay der (Haupt-)Reihe. Der Spieler übernimmt abermals die Kontrolle von Lara Croft und steuert sie aus der Third-Person Perspektive durch allerlei unwegsames Gelände. Es wird nicht nur gesprungen und geklettert, sondern auch wie üblich kleinere Rätsel absolviert oder immer mal wieder kurz geballert.

„Rise“ orientiert sich von seiner Mechanik noch deutlicher am direkten Vorgänger, sprich im Gegensatz zum kürzlich getesteten „Shadow of the Tomb Raider“ (Test) wirkt das Geschehen nicht so gradlinig, sondern etwas weitläufiger. Man muss zum gewünschten Ziel schon einige Kilometer zurücklegen und die Spielwelt fühlt sich allgemein größer an. Auch steht der Crafting bzw. Survival-Aspekt (Erfrieren, etc.) deutlicher im Vordergrund, beim Nachfolger wurde alles auf Nötigste heruntergebrochen.

Spielzeit

Epic gab mir Spielzeit von rund 12 Stunden aus, die mir wieder mal recht kurzweilig und gut ausbalanciert erschienen. Natürlich wurden auch hierbei nicht alle Nebenaufgaben (z.B. die Suche nach versteckten Gräbern) absolviert, da ich mich rein auf die Hauptmission konzentriert und weitere Spielstunden auf der Strecke gelassen habe.

Präsentation

Optisch macht „Rise“ noch immer eine gute Figur und kann mit tollen Charaktermodellen oder enormer Weitsicht überzeugen. Man spürt hingegen, dass man beim Nachfolger noch eine kleine Schippe draufgetan hat – dennoch gibt es nichts zu Mäkeln. Die deutsche Vertonung war erneut vorbildlich und trägt ihren Teil zur gelungenen Atmosphäre bei.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • ausgewogene Mischung aus Klettern, Rätseln und Ballern
  • flotter Spielflow
  • gutes Storytelling
  • interessante Geschichte
  • Haupt-Kampagne recht umfangreich

Neutral

  • teils längere Laufwege
  • ein paar aufreibende Flucht-Szenen mit Trial & Error Elementen

Negativ

  • nervige Quicktime-Events

Fazit

Die Reihenfolge war nicht unbedingt korrekt, aber nach dem überragenden „Shadow of the Tomb Raider“ war der Hunger nach weiteren virtuellen Abenteuern einfach noch nicht gestillt und so musste „Rise“ für einen erneuten Ausflug herhalten. Auch dieses Spiel habe ich zum damaligen Release als Vollpreistitel für die Konsole erworben und mich nun über das Geschenk von Epic sehr gefreut. Auf dem PC kann man schließlich noch ein paar Grafikeinstellungen hochschrauben.

Auch wenn das Werk technisch einen Ticken schwächer als der Nachfolger daher kommt, funktioniert die zentrale Spiel-Mechanik noch immer tadellos. Das Erkunden der Grabkammern macht Spaß und wird von einer dichten Atmosphäre begleitet. Zwar reißen kleinere Quicktime-Events oder schnelle Fluchten immer mal wieder aus der Immersion, doch verzeihlich sind diese kurzen Aufreger allemal. Das Game zockt sich angenehm flüssig und die Motivation brach bis zum bitteren Ende nicht ein. Der Umfang war auch genau richtig.

„Shadow“ hat das hier gebotene Gameplay zwar in allen Bereichen perfektioniert, doch aufgrund seiner noch immer sehr tollen Spielbarkeit gibt es auch hier eine warme Empfehlung. „Rise“ ist ein rundes Action-Adventure, mit Allem was dazu gehört und gehört allen Genrefans noch immer sehr warm ans Herz gelegt.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Square Enix

Shadow of the Tomb Raider (PC)

Inhalt

Archäologin Lara Croft ist im Wettkampf mit der Organisation „Trinity“. Beide sind auf der Suche nach einem Artefakt, mit dem man die Existenz der Menschheit auslöschen könnte…

Gameplay

Am Gameplay hat sich im Laufe der Jahre – bis auf wenige Ausnahmen – nichts verändert. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Frau Croft, die man aus der Third-Person steuert und durch unterschiedlichste Kulissen manövriert. Dabei wird hauptsächlich gesprungen, geklettert, nach einem Weg gesucht, kleinere Rätsel absolviert und hin und wieder auch mal kurz geballert oder an Feinden vorbei geschlichen.

Die einzelnen Elemente wurden dabei äußerst abwechslungsreich miteinander verwurstet und kein Part nahm Überhand. Man konnte sich nach aufregenden Gefechten immer mal wieder erholen – ohne, dass dabei dann irgendwelche Längen entstanden wäre. Die jederzeit cineastische Inszenierung hat dabei einen wichtigen Teil beigetragen – denn so blieb man jederzeit höchst gespannt am Ball und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte wohl weitergeht.

Etwas unnötig empfand ich nur die kleineren Stealth-Einlagen – die an sich gut funktioniert haben, aber etwas aufgesetzt wirkten. Lara hätte schon direkt zu Beginn eine Knarre einstecken und damit Alle abknallen können, doch das Programm ließ es nicht zu. Kleiner Makel, am ansonsten absolut runden Gameplay und unterm Strich kein echter Minuspunkt.

Spielzeit

Laut meinem Epic-Account habe ich für den ersten Durchgang knapp 8,5 Stunden benötigt, bei dem das eigentliche Spiel allerdings nur knapp über zur Hälfte absolviert wurde. Abseits der Hauptkampagne gibt es noch viel zu Erkunden und das wird sicherlich noch ein paar weitere Stunden in Anspruch nehmen. Mal schauen, wann ich mir mal die Zeit dafür nehme – im Grunde interessiert mich nur die normale Handlung ohne das akribische Absuchen nach Extras.

Präsentation

Optisch gehört „Shadow of the Tomb Raider“ für mich noch immer zu den beeindruckendsten Titeln überhaupt. Waren die beiden direkten Vorgänger schon eine Augenweide, so wurde hier alles noch einmal bis zum Anschlag optimiert. Die Weitsicht ist enorm, die Details sagenhaft und die gesamte Architektur der unterschiedlichen Abschnitte einfach grandios.

Auf meinem Gaming-Notebook (Ryzen 7, Geforce 3060) konnte ich das Ganze sogar in 4K mit Ultra-Settings zocken und habe nicht selten gestaut – was nicht gerade oft vorkommt. Gelegentlich bin ich einfach stehen geblieben und habe die Panoramen oder detailreichen Statuen bewundert. Hier zahlt sich der schlauchartige Aufbau und die zumeist sehr wenigen KI-Figuren aus – denn so ist Kapazität für wuchtige Grafik, die geschmeidig auf normalen System läuft.

Egal ob dunkle Höhlen, Schlamm oder versteckten Tempeln, bei denen uns das Gold förmlich blendet – die Welt von „Shadow“ wirkt rund, durchdacht und exzellent gestaltet. Abwechslung wurde groß geschrieben und ein Highlight jagte stets das Nächste.

Die Musik wurde eher sparsam, aber an den passenden Stellen eingesetzt. Die deutsche Vertonung war sehr gut und gab keinen Grund zur Klage. Die unheimlichen Geräusche und Schreie trieben gerade in dunklen Höhlensystemen wohlige Schauer über den Rücken. Deren Ortung war mit Headset ebenso vorbildlich.

Positiv

  • überragende audiovisuelle Präsentation
  • großartige Inszenierung
  • spannende Hintergrundgeschichte
  • perfekter Spiel-Flow / kein Leerlauf
  • durchdachtes Rätsel-Design
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Stealth-Passagen fühlen sich erzwungen an
  • kleinere Trial & Error Momente

Negativ

Fazit

Hätte ich die einzelnen Titel nicht bereits zum damaligen Vollpreis für die Konsole erstanden, hätte ich nun echt ein schlechtes Gewissen. Epic verschenkt hier aktuell drei absolut hochwertige Titel, die in jede gut sortierte Sammlung gehören und nichts von ihrer Faszination verloren haben. Gerade mit „Shadow of the Tomb Raider“ lieferten uns die Entwickler einen grandiosen Abschluss, der aus den Wünschen der Vorgänger gelernt und sein Gameplay bis zum maximalen Spielspaß optimiert hat.

Grafisch ist das Spiel eine Wucht und die tolle deutsche Vertonung passt wie die Faust aufs Auge. Der Flow ist jederzeit perfekt, denn auf knackige Gefechte folgen immer wieder entschleunigte Kletter- oder Rätselabschnitte – deren Schwierigkeitsgrad wiederum perfekt ausbalanciert wurde. Die Denkaufgaben animierten zum kurzzeitigen Verweilen, waren aber nie frustig gestaltet. Überhaupt gab es eigentlich nie Leerlauf und das Geschehen fühlte sich zu keiner Zeit auch nur ansatzweise gestreckt an. Man fühlte sich wie in einem launigen Actionfilm mit jeder Menge Entdecker-Lust.

Für mich ist „Uncharted“ ein kleiner Blockbuster für Zwischendurch, wobei „Tomb Raider“ dann schon eher der erwachsenere und etwas komplexere Vertreter im Genre ist. Ich liebe beide Reihen und könnte auch keinem Titel explizit den Vorzug geben. Obwohl im Kern so ähnlich, spielen sie sich doch recht unterschiedlich und sind absolute Pflicht für Abenteurer. Unabhängig vom Preis ist „Shadow“ jedenfalls eine unbedingte Empfehlung wert und muss gezockt werden!

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Square Enix

Back 4 Blood (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Mitstreiters eines vierköpfigen Teams. Inmitten einer Zombie-Epidemie muss man Überlebende retten oder wertvolle Waren von A nach B transportieren…

Gameplay

Freunde von „Left 4 Dead“ fühlen sich sofort heimisch. „Back 4 Blood“ ist ein Ego-Shooter, der am besten kooperativ mit Freunden funktioniert und hier seine Stärken am ehesten ausspielen kann. Solisten – wie ich es in der Regel bin – starten dagegen im Trainingsmodus durch und bestreiten die vier gebotenen Akte mit computergesteuerten Mitspielern (Bots).

Bis auf den letzten der vier Akte sind die Kapitel in kleinere Teilhäppchen unterteilt und mal schnell Zwischendurch erledigt. Die KI der Bots ist dabei eher durchwachsen und hierdurch manchmal weniger hilfreich. Sie versorgen euch zwar regelmäßig mit neuer Munition, stehen an anderer Stelle schonmal dumm in der Gegend rum oder attackieren Boss-Gegner nicht an deren Schwachstellen.

Während den Partien erhält man Karten, mit denen man gewisse Vorteile (längere Ausdauer, höhere Trefferwahrscheinlichkeit, etc.) ausspielen kann. Mich persönlich hat diese Auswahl eher genervt, da sie kaum spielbare Unterschiede mit sich brachten und das Gameplay augenscheinlich etwas verwässerten. Bei den Vorgängern habe ich eine solche Mechanik jedenfalls nie vermisst – wollte mich nur einfach und unkompliziert ins Gefecht stürzen.

Spielzeit

Die Dauer der einzelnen Akte bzw. deren einzelnen Abschnitte variierte. Manche Level sind in 5 Minuten absolviert, für andere benötigte man etwas länger. Insgesamt würde ich rund 7-8 Stunden allein für die Kampagne im Solo-Modus ansetzen. Beim Multiplayer sind bekanntlich keine Grenzen gesteckt, doch ob ich hier wesentlich mehr investieren würde steht in den Sternen.

Präsentation

Optisch gehört der Titel sicherlich nicht zur ersten Liga, läuft dafür in hohen Auflösungen und vollen Details gegenüber anderen Spiele vergleichsweise rund. Die Animationen der Gegner sind ordentlich, wobei gelegentlich kleinere Clippingfehler ins Auge fallen. Auf Mittelklasse-Rechnern läuft das Geschehen in 4K recht manierlich und schaut zufriedenstellend aus.

Der Soundtrack ist eher zurückhaltend, Waffengeräusche und Stimmen ganz ordentlich gemacht. Die Sprüche der eigenen Helden wiederholen sich aber ziemlich oft – was durchaus leicht nerven kann.

Positiv

  • Kooperative Spielweise
  • kurze Missions-Happen für Zwischendurch
  • „Left 4 Dead“-Feeling
  • Zombies
  • im Gamepass enthalten

Neutral

  • wenig unterschiedliche Gegnertypen
  • simple Aufgaben
  • wenig spielerische Varianz
  • Technisch durchwachsen

Negativ

  • knackige Abschnitte im Solo-Modus
  • unnötiges Karten-System
  • Spezialgegner wiederholen sich zu oft
  • Online-Zwang auch beim Singleplayer-Training

Fazit

Die „Left 4 Dead“-Reihe gehört sicherlich nicht zu meinen Favoriten für die einsame Insel, doch es ist schon erstaunlich, wie oft ich – insbesondere den zweiten Ableger – über die Jahre gestartet und eine schnelle Zombiehatz absolviert habe. So habe ich dem Release von „Back 4 Blood“ leicht entgegen gefiebert – und zum Glück nicht ohne kurze Recherche zugeschlagen.

Eigentlich wollte ich mir den Titel für die Konsole (PS5 oder Series X) zulegen, doch selbst für kurzweilige Abende im Singleplayer (Trainings-Modus) ist eine kostenpflichte Online-Mitgliedschaft bei den jeweiligen Anbietern erforderlich. So habe ich trotz rapidem Preisverfall nicht zugegriffen und das Spiel nun im Rahmen des günstigen Gamepasses für den PC unter die Lupe genommen.

Frust und Freud lagen schon eng beieinander, doch unterm Strich hatte ich schon Spaß mit dem Teil. Oftmals wurden wohlige Erinnerungen an die Vorgänger geweckt, doch dieses Niveau nicht immer gehalten. Früher fühlt sich das Spiel nach Überlebenskampf an, heute arten die Massenschlachten eher in Fleißarbeit aus und die Atmosphäre kocht unerwartet oft auf Sparflamme. Manche Passagen waren schwierig, andere wiederum recht einfach – zumindest auch was das Gameplay betraf.

Ein Multiplayer-Event auf der Sicht eines Solisten zu rezensieren, mag fragwürdig erscheinen – spiegelt aber meine Situation wieder. Ich denke gemeinsam mit Anderen macht die Zombiehatz vielleicht einen Ticken mehr Spaß, doch unterm Strich bleibt das Game für mich recht mittelprächtig. Ich konnte dem wilden und kurzweiligen Treiben durchaus etwas abgewinnen, bevorzuge aber eher die viel grusligere Stimmung der Originale. Wer mich nach einem aktuelleren Vertreter mit zeitgemäßer Technik fragen würde, so würde ich am ehesten zu „World War Z“ tendieren – welches selbst Einzelkämpfern ordentlich Laune macht und bei Weitem nicht so schlecht ist, wie es manchmal gemacht wurde.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises

Half Life: Black Mesa

Inhalt

Für Gordon Freeman ist es kein gewöhnlicher Arbeitstag. Bei einem Experiment wird eine Schleuse zu einem fremden Planeten geöffnet und außerirdische Eindringlinge treiben fortan in den Laboren ihr Unwesen. Doch nicht nur mit Ihnen, sondern auch mit dem anrückenden Militär muss es unser unfreiwilliger Held aufnehmen…

Gameplay

„Black Mesa“ ist ein Remake des ersten Half Life-Titels aus dem Jahre 1998. Dabei wurde das Game nicht nur komplett in der etwas aktuelleren „Source-Engine“ des Nachfolger zusammengebaut, sondern dabei auch um neue Physik-Rätsel und einem extrem erweiterten Schlusspart bereichert. Der finale Ausflug nach Xen wurde neben einer grafischen Politur einem vollständigen Re-Design unterworfen und nimmt nun einen großen Teil der Spielzeit ein. Gab es früher einen mageren kleinen Abschnitt, so gilt es nun etliche Stunden in der fremden Welt zu verbringen und neue Aufgaben zu absolvieren.

Das Spiel selbst in ein Ego-Shooter alter Schule. Damit meine ich, dass es sich hin und wieder etwas „kantig“ anfühlt und uns immer mal wieder mit kleineren Rätseln oder Steuerungsproblemen (Hängenbleiben an Objekten) in Zaum hält. Man kann nicht so schnell wie bei einem „Call of Duty“ durch die Gänge hetzen, sondern muss sich gelegentlich die Zeit für kleine Knobelleien nehmen oder die Levelarchitektur etwas genauer nach möglichen Wegen untersuchen.

Die meisten Aufgaben bestehen aus dem Suchen und Betätigen von Schaltern, um Aufzüge, Kraftwerke oder Ähnliches zu aktivieren. Das fühlt sich manchmal stumpf, aber auch irgendwie „oldschoolig“ an und sollte der Mentalität des Spielers nicht heftig zur Last fallen. Ansonsten erkunden wir meist enge unterirdisch Labor-Gänge, dürfen aber auch mal kurzzeitig an der frischen Luft gegen Hubschrauber oder Panzer kämpfen und letztlich der Heimat der Invasoren einen Besuch abstatten.

Spielzeit

Wie lange ich am Original gesessen habe, kann ich gar nicht mehr sagen. Für „Black Mesa“ gibt mir Steam allerdings eine Spielzeit von rund 8,5 Stunden aus, die sich vor allem am Ende etwas gestreckt anfühlten. Ich habe den Umfang des Finales wohl etwas unterschätzt und dachte beim Betreten von Xen schon so gut wie alles absolviert zu haben. Bis auf diesen Punkt gab es jedoch einen jederzeit guten Flow und wenig Leerlauf.

Präsentation

Optisch hat sich der Titel gegenüber seinem Original stark verbessert, auch wenn er selbstredend nicht mit aktuellen Blockbustern mithalten kann. Die etwas modernere Source-Engine sorgt für eine scharfe Optik, nette Texturen, schöne Lichteffekte und vor allem für eine gute Performance. Gerade im Schlußpart auf Xen fallen die Weitsicht und Beleuchtung sehr positiv ins Auge. Allerdings musste ich hier von 4K auf Full-HD zurückschalten, da die Performance spürbar schlechter wurde und die Frames gehörig einbrachen.

Die englische Vertonung ist okay, aber nicht weltbewegend. Die sporadisch eingestreuten Musikstücke wussten zu gefallen und sorgten zusätzlich für Stimmung.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • vertraute Half Life-Atmosphäre mit hohen Wiedererkennungswerten
  • sinnvolle Detailverbesserungen / abgeänderte Rätsel
  • vergleichsweise anspruchsvolles Leveldesign / kein „Durchrennen“
  • spannende Zwischengefechte mit Helicoptern
  • angenehme Spielzeit
  • insgesant herrlich altbacken

Neutral

  • Steuerung zuweilen hakelig / Kollisionsabfrage schwammig
  • wenig unterschiedliche Gegnertypen
  • manche Gegneranimationen nicht so gelungen
  • nervige Gegner („Hunde“), die inflationär oft auftauchten

Negativ

  • Schlusspart Xen einen Ticken zu lang und unübersichtlich
  • manche Aufgaben zu repetitiv
  • manche Schalter schwer erkennbar
  • Performanceeinbbrüche auf Xen

Fazit

Sowohl der erste Half Life, als auch dessen Erweiterungen („Opposing Force“, „Blue Shift“) habe ich damals bei deren Erstveröffentlichungen gespielt und jedes Mal meine Freude an diesen Ausflügen gehabt. Während ich den Nachfolger noch immer regelmäßig durchzocke, hat mich vor allem die Technik des Originals mittlerweile doch ziemlich abgeschreckt. Die Entwicklung und Fertigstellung von „Black Mesa“ hatte ich immer so halb auf dem Schirm und zum Steam-Sale an Weihnachten nun endlich mal günstig zugeschlagen.

Was soll ich groß sagen? Fans der Vorlage fühlen sich sofort heimisch und genießen die vielen sinnvollen Detailverbesserungen, während Neueinsteiger wohl von einigen sperrigen Gameplay-Elementen überrascht werden. So fühlen sich manch nervige „Such-den-Schalter“-Aufgaben nicht mehr zeitgemäß an, doch Veteranen kennen und lieben es nicht anders. Ich habe jedenfalls begrüßt, dass man nicht nur hirnlos durch die Level von Checkpoint zu Checkpoint rennt, sondern auf dem Weg tatsächlich immer mal wieder kurz aufgehalten wird und die Gegend absuchen muss. Zwar lagen manche Lösungen schon arg früh auf der Hand, aber trotzdem wurde man Zwischendurch an den passenden Stellen angenehm entschleunigt.

Etwas zwiespältig stehe ich dagegen dem Schlusspart auf Xen gegenüber. Nach dem ersten Staunen über die tolle optische Präsentation und das auf den ersten Blick auch durchdachte Leveldesign, folgte die Ernüchterung. Das Endgame fühlte sich vergleichsweise lang und verworren an. Die Orientierung fiel oft schwer und die Fleißaufgaben/Rätsel nahmen hier wieder ordentlich an Tempo raus. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Immerhin gab es dann wieder einen aufregenden Endkampf, der für Vieles entschuldigte.

Für mich gehört Half Life neben dem Duke, Doom und Unreal zu den großen Genreklassikern und ich bin mir seiner mittlerweile ziemlich überholten Machart bewusst. Zumindest grafisch zaubert „Black Mesa“ nun deutlich hübschere Bilder auf den Schirm – ohne den altbewährtem Charme zu verwässern. Veteranen lege ich diesen Titel natürlich an Herz, während sich Neulinge erst einmal auf die altmodische Spielweise einstellen sollten. Unterm Strich lohnt sich das Abenteuer mit Freeman noch immer und lässt uns wunderbar in Nostalgie schwelgen.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Crowbar Collective

Alan Wake Remastered (PC)

Inhalt

Autor Alan Wake steckt in einer Schreibblockade und möchte zur Regeneration mit seiner Frau ein paar ruhige Tage an einem abgeschiedenen See verbringen. Als sie dann plötzlich verschwindet, geht er den Dingen auf den Grund…

Gameplay, Spielzeit und Steuerung

„Alan Wake“ ist ein Adventure, bei dem der Spieler die namensgebende Hauptfigur aus der Third-Person-Ansicht durch unterschiedliche Locations manövriert. Von belebten Kleinstätten bis zu dunklen Wäldern oder verlassenen Sägewerken ist alles dabei und detailreich umgesetzt. Die Interaktion mit der Umgebung beschränkt sich zwar auf das Wesentliche (Türen öffnen, Schalter umlegen, Munition einsammeln), geht aber gut von der Hand.

Das Geschehen ist in mehren Kapiteln mit unterschiedlich langen Spielzeiten aufgeteilt. Gerenderte Zwischenstimme, aber auch Stimmen aus dem Off bringen uns die mysteriöse Geschichte näher und klären uns über so manchen Vorgang auf. Investiert habe ich dabei rund 10-12 Stunden, wobei die Erweiterungen dabei nicht berücksichtigt wurden und nicht alle verstecken Sammelgegenstände (Thermoflaschen) eingesackt wurden.

Steuern ließ sich unser Held ganz manierlich, aber grade bei hitzigen Konfrontationen fühlten sich die Kommandos nicht ganz so direkt an. Alan gab sich etwas träge – was bei ruhigeren Passagen kein Ding war, bei der wilden Action schonmal für kleinere Anfälle meinerseits sorgten.

Präsentation

Audiovisuell konnte mich der Titel seinerzeit auf der XBOX360 und später auch auf dem PC sehr überzeugen. Die Figuren waren toll ausgearbeitet und viele Landschaften wirkten sehr realistisch.

Mittlerweile haben sich die Ansprüche zwar verändert, doch die Optik kann nach wie vor überzeugen. Leider stören auf dem PC (aktuelle Version, getestet auf zwei unterschiedlichen Konfigurationen) immer wieder aufkehrende Bildstörungen, die insbesondere nach Ingame-Zwischensequenzen oder Videos auftraten. Dies riss immer mal wieder kurz aus der sonst so wundervollen Immersion.

Die deutsche Sprachausgabe wurde gut vertont und gab keinen Grund zur Klage. Gepaart mit der düsteren Klangkulisse war das Abtauchen kein Problem und man fühlte sich wirklich wie in einem King-Roman.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • spannende Handlung
  • stimmige Inszenierung
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • kleinere Grafikfehler (PC)
  • Schlauchlevel
  • simple Rätsel

Negativ

  • Action manchmal zu hektisch
  • Steuerung zuweilen etwas träge
  • wiederholende Gegnertypen

Fazit

Allein von seiner dichten Atmosphäre her ist „Alan Wake“ noch immer ein schönes Spiel. Der Zahn der Zeit hat wenig am Gesamtkonstrukt genagt und die Spielbarkeit ist nach wie vor gegeben. Der gradlinige Verlauf mag beim Einen oder Anderen vielleicht etwas ausstoßen, doch ich konnte nichts gegen die einfachen Rätsel und die Schlauchlevel sagen. Hier handelt es sich um ein von der Story getriebenes Spiel und entsprechend gut ging es durch seinen gradlinigen Aufbau stets voran.

Manche Gefechte arteten in Arbeit aus, doch zum Glück nahmen diese Passagen nicht die Überhand und gingen vergleichsweise schnell vorbei. Auch das Handlung von Fahrzeugen war nicht ganz optimal – kam aber ebenfalls nicht zu oft vor.

Wer ein gutes Adventure zu schätzen weiß und mit ein paar kleineren, hektischeren Gefechten kein Problem hat, sollte „Alan Wake“ spätestens in der günstig erhältlichen „Remastered“-Version eine Chance geben. Technisch und Spielmechanich geht der Titel soweit klar und die schnittige Inszenierung sucht noch heute ihres gleichen. Nun bin ich perfekt auf den kürzlich angekündigten zweiten Teil eingestimmt.

Grafik: 8/10
Soung: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Epic Games

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