Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Mitstreiters eines vierköpfigen Teams. Inmitten einer Zombie-Epidemie muss man Überlebende retten oder wertvolle Waren von A nach B transportieren…

Gameplay

Freunde von „Left 4 Dead“ fühlen sich sofort heimisch. „Back 4 Blood“ ist ein Ego-Shooter, der am besten kooperativ mit Freunden funktioniert und hier seine Stärken am ehesten ausspielen kann. Solisten – wie ich es in der Regel bin – starten dagegen im Trainingsmodus durch und bestreiten die vier gebotenen Akte mit computergesteuerten Mitspielern (Bots).

Bis auf den letzten der vier Akte sind die Kapitel in kleinere Teilhäppchen unterteilt und mal schnell Zwischendurch erledigt. Die KI der Bots ist dabei eher durchwachsen und hierdurch manchmal weniger hilfreich. Sie versorgen euch zwar regelmäßig mit neuer Munition, stehen an anderer Stelle schonmal dumm in der Gegend rum oder attackieren Boss-Gegner nicht an deren Schwachstellen.

Während den Partien erhält man Karten, mit denen man gewisse Vorteile (längere Ausdauer, höhere Trefferwahrscheinlichkeit, etc.) ausspielen kann. Mich persönlich hat diese Auswahl eher genervt, da sie kaum spielbare Unterschiede mit sich brachten und das Gameplay augenscheinlich etwas verwässerten. Bei den Vorgängern habe ich eine solche Mechanik jedenfalls nie vermisst – wollte mich nur einfach und unkompliziert ins Gefecht stürzen.

Spielzeit

Die Dauer der einzelnen Akte bzw. deren einzelnen Abschnitte variierte. Manche Level sind in 5 Minuten absolviert, für andere benötigte man etwas länger. Insgesamt würde ich rund 7-8 Stunden allein für die Kampagne im Solo-Modus ansetzen. Beim Multiplayer sind bekanntlich keine Grenzen gesteckt, doch ob ich hier wesentlich mehr investieren würde steht in den Sternen.

Präsentation

Optisch gehört der Titel sicherlich nicht zur ersten Liga, läuft dafür in hohen Auflösungen und vollen Details gegenüber anderen Spiele vergleichsweise rund. Die Animationen der Gegner sind ordentlich, wobei gelegentlich kleinere Clippingfehler ins Auge fallen. Auf Mittelklasse-Rechnern läuft das Geschehen in 4K recht manierlich und schaut zufriedenstellend aus.

Der Soundtrack ist eher zurückhaltend, Waffengeräusche und Stimmen ganz ordentlich gemacht. Die Sprüche der eigenen Helden wiederholen sich aber ziemlich oft – was durchaus leicht nerven kann.

Positiv

  • Kooperative Spielweise
  • kurze Missions-Happen für Zwischendurch
  • „Left 4 Dead“-Feeling
  • Zombies
  • im Gamepass enthalten

Neutral

  • wenig unterschiedliche Gegnertypen
  • simple Aufgaben
  • wenig spielerische Varianz
  • Technisch durchwachsen

Negativ

  • knackige Abschnitte im Solo-Modus
  • unnötiges Karten-System
  • Spezialgegner wiederholen sich zu oft
  • Online-Zwang auch beim Singleplayer-Training

Fazit

Die „Left 4 Dead“-Reihe gehört sicherlich nicht zu meinen Favoriten für die einsame Insel, doch es ist schon erstaunlich, wie oft ich – insbesondere den zweiten Ableger – über die Jahre gestartet und eine schnelle Zombiehatz absolviert habe. So habe ich dem Release von „Back 4 Blood“ leicht entgegen gefiebert – und zum Glück nicht ohne kurze Recherche zugeschlagen.

Eigentlich wollte ich mir den Titel für die Konsole (PS5 oder Series X) zulegen, doch selbst für kurzweilige Abende im Singleplayer (Trainings-Modus) ist eine kostenpflichte Online-Mitgliedschaft bei den jeweiligen Anbietern erforderlich. So habe ich trotz rapidem Preisverfall nicht zugegriffen und das Spiel nun im Rahmen des günstigen Gamepasses für den PC unter die Lupe genommen.

Frust und Freud lagen schon eng beieinander, doch unterm Strich hatte ich schon Spaß mit dem Teil. Oftmals wurden wohlige Erinnerungen an die Vorgänger geweckt, doch dieses Niveau nicht immer gehalten. Früher fühlt sich das Spiel nach Überlebenskampf an, heute arten die Massenschlachten eher in Fleißarbeit aus und die Atmosphäre kocht unerwartet oft auf Sparflamme. Manche Passagen waren schwierig, andere wiederum recht einfach – zumindest auch was das Gameplay betraf.

Ein Multiplayer-Event auf der Sicht eines Solisten zu rezensieren, mag fragwürdig erscheinen – spiegelt aber meine Situation wieder. Ich denke gemeinsam mit Anderen macht die Zombiehatz vielleicht einen Ticken mehr Spaß, doch unterm Strich bleibt das Game für mich recht mittelprächtig. Ich konnte dem wilden und kurzweiligen Treiben durchaus etwas abgewinnen, bevorzuge aber eher die viel grusligere Stimmung der Originale. Wer mich nach einem aktuelleren Vertreter mit zeitgemäßer Technik fragen würde, so würde ich am ehesten zu „World War Z“ tendieren – welches selbst Einzelkämpfern ordentlich Laune macht und bei Weitem nicht so schlecht ist, wie es manchmal gemacht wurde.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises