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Kategorie: Serienbesprechungen (Seite 1 von 10)

The Acolyte – Staffel 1

Inhalt

Eine junge Dame steht unter dringendem Mordverdacht und wird von einer Truppe von Jedi-Ritter verhaftet. Alsbald keimen allerdings Zweifel an der Schuld der Verdächtigen auf und tragischerweise gibt es weitere Opfer…

Fazit

Selten zuvor wurde eine Produktion mit einem solchen Shitstrom überzogen, wie eben diese. Es gab viele kritische Stimmen – denen ich mich leider in Teilen ebenfalls anschließen kann, so schwer mir dies als Star Wars -Fan auch fallen mag.

Die Serie besaß eine grundsätzlich recht ansprechende Geschichte, doch aufgrund ihrer zuweilen unnötig verkomplizierten Erzählweise flacht das Interesse gerne mal ab und das Geschehen wies deutliche Längen auf. Dazu geselte sich eine Figurenzeichnung, die selbst im Sci-Fi-Universum ihresgleichen gesucht hat.

Auf Biegen und Brechen wurden hier völlig unterschiedliche Charaktere auf den Schirm gebracht, was in dieser Form zwar heutzutage vielleicht voll im Trend liegen mag, jedoch völlig mit der bekannten und geliebten Star Wars -Optik brach. Ehrenwerte Ansätze diesbezüglich hin oder her.

Neben den zuweilen äußerst kruden Charakteren hinterließ die Technik einen gespaltenen Eindruck. Während die meisten Kulissen äußerst stimmig und absolut überzeugend visualisiert wurden, animierten einige Kostüme zu unfreiwilligen Lachern. Man fühlte sich gelegentlich wie auf einem Maskenball – schlimmer, als es beispielsweise bei „Episode 1“ und direkten Nachfolgern noch der Fall war.

Fortgesetzt hat sich dieser seltsame Geschmack dann auch bei den Kämpfen. Stellenweise eindrucksvoll choreografiert und temporeich inszeniert, dann wieder lächerlich wie einfach Jedis das Zeitliche segneten und optisch irgendwie auf bescheidenem Serienniveau eingefangen.

Es geht besser, aber es geht auch schlechter. Verteufeln mag ich „The Acolyte“ wirklich nicht, aber auch nur beinharten Fans des Franchise ans Herz legen. Es gab ein paar Lichtblicke, leider allerdings auch viel Schatten, der wahrscheinlich zurecht zur Absetzung geführt hat. Schaut bei Interesse selbst mal rein und macht euch ein Bild – verpassen tut Ihr auf der anderen Seite aber auch nicht viel und so kann man sich beruhigt um die anderen Serien der Sternenkrieger kümmern.

Fotocopyright: Disney

Yellowstone – Staffel 1

Inhalt

Das weite Land von Montana. Hier hegt und pflegt John Dutton mit Hilfe seiner Cowboys eine große Ranch. Das Leben könnte dabei so friedlich sein, würden nicht Investoren sein Lebenswerk bedrohen und immer mehr Menschen gegen ihn aufbringen…

Fazit

Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber die Zuneigung wurde dann umso intensiver. In der ersten Episode habe ich noch gewaltig mit der Serie gehadert, da mich das Szenario irgendwie nicht richtig abgeholt hat – doch mit laufender Spielzeit wuchsen die schrulligen Figuren und vorn allem die malerischen Kulissen stark ans Herz.

„Yellowstone“ präsentiert uns ein Amerika, das stellenweise in der Zeit stehen geblieben ist und zuweilen mit alten Klischees aufzuwarten vermag. Das war – wie bereits erwähnt – zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, entwickelte aber seinen eigenen Charme und Anziehungskraft.

Die Grundgeschichte ähnelt im Kern einer Soap-Opera – nur eben mit kernigen und stets bewaffneten Typen besetzt. Die vielen unterschiedlichen Charaktere sorgten stets für eine gewisse Grundspannung und machten ihre Interessen jeweils gut verständlich.

Das Pacing war stets ausgezeichnet. Ruhigere und etwas aufreibendere Passagen hielten sich prima die Waage, die gelungenen Cliffhanger sorgten immer fürs direkte „dranbleiben“, bei den zuweilen längeren (z.T. knapp 1,5 Stunden) dauernden Episoden.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, jedoch war deren deutschen Synchronisation leider nicht immer das Gelbe vom Ei. Einige Stimmen wirkten unpassend gewählt und von der Betonung her der Sache nicht gerecht. Immerhin ruinierte man damit nicht den überragenden Eindruck der Hauptfiguren, die beispielsweise von Genre-Legende Costner sehenswert verkörpert wurden.

Wer Western mag oder sich zumindest mit einem modernen Western-Look anfreunden kann, darf hier gerne mal einen Blick riskieren. Auf mich wirkte das Geschehen auf den ersten Blick etwas befremdlich, aber irgendwann war man voll in der Welt der coolen Cowboys und monetären Intrigen versunken und konnte sich perfekt bei Laune halten lassen. Ich werde diese Serie jedenfalls weiter verfolgen und freue mich auf die kommenden Abenteuer auf unserer „kleinen Farm“.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

True Detective – Staffel 4

Inhalt

Alaska, kurz vor den Weihnachtsfeiertagen. Eingefrorene Leichen einiger Forscher stellen die Strafverfolgungsbehörden für ein großes Rätsel und unfreiwillige Zusammen. Der lokale Sheriff versucht die Untersuchungen zu koordinieren, doch viele Fronten sind verhärtet…

Fazit

Die „True Detective“-Reihe hat etwas besonderes und konnte mich auch hier wieder schnell für sich gewinnen. Dadurch, dass jede Staffel vollkommen unterschiedlich – und glücklicherweise auch in sich abgeschlossen gestaltet wurde, ist kein aufwändiges „Recap“ notwendig und man kann immer wieder direkt einsteigen. Auch das leicht mystische an diesen Geschichten ist ein dicker Pluspunkt, wovon die aktuelle Auskopplung schon direkt in den ersten Minuten reichlich einfahren konnte.

Das Setting erinnerte angenehm an Klassiker wie „Das Ding“, jedoch mit dem Background, dass es sich hier um eine Kriminalgeschichte mit höchstwahrscheinlich bodenständiger Aufklärung handeln müsste und wohl keine Außerirdischen ihre Finger im Spiel haben. Die Inszenierung war dabei richtig gut und eine echte Stärke der Produktion. Die dunklen Tage der langen Winterphase des Landes wurden eindrucksvoll und hochwertig in Szene gesetzt. Die Aufnahmen waren auf Hochglanz poliert, verloren dabei aber nichts an ihrer beunruhigenden Stimmung, die dem ganzen Konstrukt jederzeit zuträglich war.

Die Handlung war spannend bis zur letzten Episode und warf die Karten nicht zu früh auf den Tisch. Man konnte sogar einigermaßen gut miträtseln, sich eigene Theorien ersinnen und war am Ende dann doch angenehm überrascht worden. Natürlich werde ich die durchaus bodenständige Auflösung nicht verraten, jedoch ein befriedigendes Feedback in Aussucht stellen wollen.

Auch wenn das eigentliche Storytelling schön gestrickt war, lag der Fokus oftmals auf den Figuren und deren (kulturellen) Hintergründe – was nicht immer direkt etwas mit dem roten Faden der Sache zu tun hatte. Man durfte längeren Dialogen lauschen und ungewohnten Randnotizen beiwohnen, was witzigerweise einen großen Reiz ausgemacht hat und das Geschehen weitere Tiefe eingebracht hat.

Die Darsteller haben allesamt erstklassige Leistungen an den Tag gelegt und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich stand Jody Foster mit ihrem vielseitigen Spiel im absoluten Vordergrund, doch vom Nachwuchs-Job oder ihrer Filmtochter war die Besetzung sehenswert. Die Chemie aller Beteiligten hat prima gepasst und die mitunter weitrechenden Charakterwandlungen waren nachvollziehbar.

Und wieder einmal ist „True Detective“ ein kleines Highlight im dichten Seriendschungel geworden. Das Geschehen fesselte rasch an den Schirm und schnell waren die 6 Episoden „heruntergeschaut“. Das ausgefallene Charakterdesign, die gefällige Kulisse und die packende Handlung wussten zu überzeugen. Genrefans werden hier also erstklassig bedient und sollten einen genaueren Blick riskieren.

Fotocopyright: HBO/Sky

Perfekt Verpasst – Staffel 1

Inhalt

Maria und Ralf sind mehr oder weniger Single, leben in der selben Stadt, haben einen sich überschneidenden Freundeskreis, doch haben sich bis dato noch nicht persönlich getroffen. Obwohl die Beiden eigentlich prima zueinander passen würden und es von den Bekannten durchaus einige Verkuppelungsversuche gibt, verpassen sie sich immer ganz knapp…

Fazit

Mit dieser Serie hat Amazon bei mir echt für Freude gesorgt. Engelke und Pastewka gehen eigentlich immer – und wenn beide Comedians dann auch noch zusammen in einer Produktion aufeinandertreffen, konnte nur Gutes dabei herumkommen.

Zunächst sei gesagt, dass „Aufeinandertreffen“ hier eher nicht das Hauptthema ist – schließlich verpassen sich unsere beiden Akteure immer ganz knapp und haben somit vergleichsweise wenig Screentime miteinander. Zum Glück erwies sich dieser Umstand/diese Prämisse aber als überhaupt nicht tragisch, da jeder der Beiden seine eigene Geschichte erlebt und diese mit Wortwitz und Charisma erfüllt.

Sicherlich hat man es bei den knappen Verfehlungen ein wenig auf die Spitze getrieben, doch sonst würde das Konstrukt so nicht funktionieren. Wichtiger hierbei, dass sich das Geschehen trotz aller Unwegsamkeit sehr authentisch anfühlte und nie langweilig wurde. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und wunderbar-unbeschwert in beschaulichen Marburg (der Handlungsort) abtauchen.

Technisch war die Serie hochwertig und glänzte mit hübschen Bildern und einem astreinen Sound – der trotz seiner Dialog-Lastigkeit ein paar bemerkenswerte Surround-Effekte an die hinteren Lautsprecher sendete. Beim restlichen Cast gab es ebenso wenig zu meckern, alle trugen hervorragend ihren Teil zu gelingen bei und verkörperten ihre Rollen glaubwürdig.

„Perfekt Verpasst“ erfand das Rad nicht neu und brillierte auch nirgends mit ultrakrassen Ideen und dennoch war das Gebotene mehr als reizvoll. Abseits der erstklassig agierenden Hauptdarsteller griffen wir ganz viele Rädchen wunderbar ineinander und zauberten ein durchwegs unterhaltsames und nie langweiliges Gesamtbild mit richtig viel Herz und Verstand. Anschauen lohnt auf jeden Fall!

Fotocopyright: Amazon

Oderbruch – Staffel 1

Inhalt

Der Oberbruch ist die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Polen. In diesem Gebiet wird einiges Tages ein riesiger Leichenberg mit ausgebluteten Menschen und Tieren gefunden, der die Strafverfolgungsbehörden beider Länder vor ein großes Rätsel stellt. Eine Spezialeinheit, teils bestehend aus ehemaligen Bewohnern der Region soll die Aufklärung übernehmen…

Fazit

Bekanntlich sind gerade deutsche Filme und Serien immer eine Sache für sich, doch bei Regisseur Christian Alvart mache ich mir um deren Qualität eigentlich keine Sorgen. Der Meister hat ein Händchen für krasses Genrekino und ließ in Werken wie Antikörper oder Abgeschnitten die Grenzen zu Hollywood fast vollends verschwinden – entsprechend hoch die Erwartungen hier.

„Oderbruch“ blieb dem Stil der genannten Werke durchaus treu, konnte mich am Ende allerdings nur bedingt überzeugen. Zwar startete die Geschichte angenehm mysteriös und sparte auch nicht an Ekeleffekten, aber nach Sichtung der überschaubaren Anzahl an Episoden blieb ein kleiner Nachgeschmack zurück. Ich möchte den Ausgang natürlich nicht verraten, doch bekunden, dass die Sache einfach nicht hundertprozentig zufriedenstellend auserzählt wurde und leider ein paar Fragezeichen und verstörende Blicke zurückließ.

Man baute eine wirklich tolle Spannungskurve auf, ließ den Zuschauer für einige Zeit ungeduldig vor dem Schirm sitzen, doch irgendwann ist die Stimmung ein bisschen gekippt. Nicht nur die Verwendung von vielen Untertitel, vielmehr die Entwicklung der Handlung nahm so skuriele Formen an, dass man sich immer weiter von meinem Geschmack entfernte. Was sich Anfangs enorm verheißungsvoll anfühlte, verkam zu einer fast schon albernen und eigenwilligen Angelegenheit, die zeitweise fast zum Fremdschämen animierte.

Die Inszenierung hingegen war hochwertig und die Darsteller allesamt sehr gut gewählt. Zwar schwankte der Look immer mal wieder zwischen Kino und TV-Produktion hin und her, möglicherweise war dies aber auch so gewollt. Schlimm war es jedenfalls nicht und es zerrte auch nicht an der überwiegend angenehm düsteren Atmosphäre – die (wie bereits erwähnt) schlichtweg einzig unter seltsamen Designentscheidungen litt. Schuch, Kramer und Gregorowicz waren erstklassige Hauptfiguren, haben wunderbar miteinander harmoniert.

Für eine TV-Serie – die zudem noch auf den öffentlich rechtlichen ausgestrahlt wurde – war „Oderbruch“ ungewöhnlich und ein Lichtblick zugleich. Die Produktion besaß eine gewisse Härte und eine enorm unbequeme Grundstimmung, die man so nicht jeden Tag bei der ARD erleben darf. Gerne hätte ich allein hierfür eine höhere Wertung abgegeben, doch letztlich stolperte das Geschehen ab etwa seiner Hälfte über fragwürdige Storyentwicklungen und zu bizarren Momenten.

Fotocopyright: ARD

Viktor bringts – Staffel 1

Inhalt

Viktor und sein Sohn verkaufen Elektrogeräte und bieten ihren Kunden einen professionellen Liefer- und Installations-Service an. Bei ihren Touren lernen sie mitunter schräge Charaktere kennen und führen Diskussionen über den wahren Sinn des Lebens…

Fazit

Kurze Inhaltsangabe, kurzes Fazit. Jede einzelne Episoden von „Viktor bringts“ war annährend identisch aufgebaut und dennoch machten die kompakten Geschichten mit ihren zumindest pseudo-tiefgründigen Dialogen eine Menge Laune. Sicherlich wurde dabei viel Unfug zum Besten gegeben, doch so toll wie Bleibtreu und sein Filmsohn (Enzo Brumm) die jeweilige Lage gemeistert haben, muss man dennoch einen gewissen Respekt zollen.

Obwohl das Vehikel auf den ersten Blick wie eine Komödie anmutete, konnte man zwischen all dem „Dummgelaber“ auch ein paar tiefgründige Ansätze herauslesen und ging am Ende nicht völlig ohne „Ballaststoffe“ aus dem Schauen heraus. Einige Konversationen beinhaltet viel Wahrheit, obgleich deren Präsentation angenehm leichtgängig über die Lippen kann.

Ich liebe effiziente Dinge und „Viktor bringts“ ist definitiv so ein Fall. Mit wenigen Schauspielern, wenigen Kulissen und im Grunde nur ein paar Elektrogeräten als Ausstattung, serviert uns Amazon hier eine kleine Serie für Zwischendurch und traf bei mir oftmals den richtigen Nerv. Ich wurde durchwegs prima bei Laune gehalten, konnte stellenweise herzhaft lachen und hatte am Ende noch Bock auf Mehr. Ein bisschen sind die kammerspielhaften Episoden mit dem „Tatorteiniger“ vergleichbar – und wem dessen Humor gefiel, darf auch hier definitiv mal reinzappen!

Fotocopyright: Amazon

Rentierbaby – Mini-Serie

Inhalt

Donny ist Comedian und jobbt nebenher in einer Bar. Eines Tages kreuz dort die seltsame Martha auf, die er spontan auf einen Drink einlädt und somit den Anfang vom Ende einläutet. Im Laufe der Zeit verstehen sich die Beiden recht gut und sie besucht ihn täglich im Laden, versorgt ihn zudem mit netten Kosenamen wie beispielsweise „Rentierbaby“. Irgendwann nehmen diese aufdringlichen Begegnungen allerdings überhaupt und Donny wird die Psychopathin nicht mehr los…

Fazit

Wahrscheinlich lag es wohl am Titel, dass mir diese Produktion ins Auge fiel und wohl erst bei genauerer Betrachtung, dass es sich wohl um eine abgeschlossene Mini-Serie handelt und ruhig mal betrachtet werden könnte. Jedenfalls habe ich mal kurz reinzappen wollen und habe bereits auf Anhieb die ersten beiden Episoden und alsbald darauf den Rest genossen.

„Rentierbaby“ klang als Bezeichnung für eine Serie nicht nur ungewöhnlich, seine Darsteller und die Geschichte waren es ebenfalls. Die Figuren wirkten jedoch wie aus dem Leben gegriffen und keineswegs einem Casting für Supermodells entsprungen – was zumindest das Reindenken in die Handlung einfacher machte und einen gewissen Raum zur Identifikation gab.

Die Story war dramatisch, aber dennoch mit einigen humorigen Einlagen gespickt und hierdurch nie zu ernst und trocken serviert. Sicherlich wurden hier ernsthafte (mitunter diskussionswürdige) Themen behandelt, aber die Macher bewiesen bei deren Schilderungen viel Fingerspitzengefühl und präsentierten die Ereignisse äußerst packend und mit viel Kurzweil.

Die Inszenierung war hochwertig und die deutsche Synchronisation gelungen. Hin und wieder gab es zwar ein paar Untertitel mit (teilweise gewollten) Rechtschreibefehlern, doch das trübte den positiven Eindruck nicht. Mir gefiel die typische britische Atmosphäre, die hier jederzeit hervorragend zum tragen gekommen ist und beispielsweise mit kultigen Pubs zu gefallen wusste.

„Rentierbaby“ war eine Serie, die vergleichsweise harmlos anfing und mit ihrer interessanten Erzählweise und authentischen Figuren rasch in ihren Bann zog. Die Ereignisse waren glaubwürdig, der Unterhaltungswert jederzeit absolut gegeben. Wer eine frische, kurzweilige und abgeschlossene Thriller-Serie sucht, kommt hier jedenfalls uneingeschränkt auf seine Kosten!

Fotocopyright: Netflix

Twisted Metal – Staffel 1

Inhalt

Die Menschheit hat sich wieder einmal selbst ruiniert und nach einem verehrenden Atomkrieg nur verwüstete Städte und schräge Gestalten hinterlassen. In diesen Wirren verdient sich John als so genannter „Milchmann“ seinen Lebensunterhalt, indem er Waren von einem Ort zum Anderen transportiert. Endlich erhält er dabei einen Job, der ihm als Lohn den Ruhestand in einer gepflegten Umgebung verspricht…

Fazit

Manchen Serien fiebert man eine gewisse Zeit entgegen und man ist am Ende enttäuscht – andere Serie kommen recht spontan um die Ecke und wissen aus dem Stand heraus zu begeistern. Mit „Twisted Metal“ habe ich beispielsweise nicht gerechnet und habe eine unerwartet gute Zeit damit verbracht.

Die Spiele habe ich damals gerne gespielt, doch eine großartige Story konnte ich inmitten der kruden Action jedoch nicht unbedingt herauslesen. Bei dieser Serie rückten die eigentlichen Gefechte mit den Fahrzeugen dann zwar auch etwas in den Hintergrund, aber die Macher haben sich einen hübschen Rahmen darum erdacht.

Mir gefiel der lockere Umgangs, der sicherlich auch anderen Spieladaptionen gut gestanden hätte. Es wird viel Schwachsinn gequasselt, man nahm sich selbst nie zu ernst und die gewalttätigen Einlagen gehen stark in Richtung Comic. Die Grundstimmung war angenehm entspannt und das Abtauchen gelang unerwartet schnell.

Die Handlung mag rasch umgeschrieben sein und sogar ein paar repetitive Elemente aufweisen, doch durch die rasante und unterhaltsame Erzählweise kamen trotzdem keine Längen oder Abnutzungsspuren auf. Die kompakten Episoden (jeweils knapp unter 30 Minuten) eigneten perfekt für die Sichtung auf den Arbeitsweg oder in der Mittagspause.

„Twisted Metal“ machte sein eigenes Ding und konnte damit vollends überzeugen. Ich schätze die unkonventionelle und manchmal auch herrlich bescheuerte Art der Serie und sehe dies im angenehmen Kontrast zum eher ernsthafteren „Allerweltsprogramm“. Man muss nicht unbedingt die Vorlage kennen oder mögen – zumindest aber empfänglich für derben Humor und überzeichnete Action haben und dann passt es vollends. Hoffentlich geht diese Produktion in die zweite Staffel und kann ihr eigenwilliges Niveau genauso beibehalten…

Fotocopyright: Peacock

Constellation – Staffel 1

Inhalt

Eine Kollisionen auf der ISS zwingt die Besatzung zur vorzeitigen Rückkehr zur Erde. Astronautin Johanna bleibt jedoch am längsten auf der Station, führt letzte Reparaturen aus und bergt noch ein Experiment der NASA. Wieder bei der Familie, merken alle Beteiligten mehr oder weniger rasch, dass sie sich irgendwie im All verändert hat…

Fazit

Die Zeichen standen gut, doch Cast, Setting und letztendlich der spannende Trailer haben für meinen Geschmack einen Hauch zu viel versprochen. „Constellation“ war sicherlich eine interessante Angelegenheit, die sich mit vielen Längen und unbefriedigenden Lösungsansätzen immer wieder selbst im Wege stand.

Bei Darstellern, Inszenierung und Grundidee gab es nichts zu Mäkeln. Das internationale Geschehen sah hervorragend aus, wurde bis in die kleinste Rolle hervorragend besetzt und der Plot weckte schnell großes Interesse. Leider gelang es Regisseur Oliver Hirschbiegel („Das Experiment“, „Der Untergang“) nicht, aus diesen tollen Zutaten auch eine runde Angelegenheit zu zaubern.

Bereits in der allersten Folge stoßen unschöne Längen auf und geben eine Aussicht auf den Rest der Staffel. Die Prämisse war klasse und kreierte grundsätzlich einen packenden Sog, doch die Handlung hing manchmal ordentlich durch, trat auf der Stelle. Sicherlich wollte man sich und seinen Zuschauern eine gewisse Zeit zum Abtauchen im Geschehen geben und um sich mit den Figuren vertraut zu machen – meinetwegen hätte man seine Story auch mit der Hälfte an Episoden realisieren können.

Noomi Rapace war wieder einmal ein Lichtblick und spielte Ihre Kollegen allesamt an die Wand, wobei man ihren Filmtöchtern auch ein großes Lob aussprechen muss. Mit Hinblick auf die komplizierte Thematik agierten auch sie so richtig stark und machten die Immersion oftmals perfekt. Auch ein Jonathan Banks lieferte hervorragende Arbeit ab.

Der Trailer hat mich nervös gemacht und die Wartezeit um die Staffel komplett an Stück schauen zu können, schier unendlich. Am Ende hat mir das Gebotene zwar irgendwo schon sehr gut gefallen, doch irgendwann schwamm auch stets ein bisschen Enttäuschung mit. Zar hielt der Plot seine Anziehungskraft, doch grade in den letzten beiden Episoden war die Luft total raus. Gen Finale wurde die Auflösung etwas gleichgültiger und der präsentierte Abschluss bestätigte das im Laufe der Zeit gewonnene Bild. Die Serie war schon gut, hat aber auch gehörig Potential liegen lassen.

Fotocopyright: Apple

Fallout – Staffel 1

Inhalt

Die Erde wurde durch eine Nuklearkatastrophe verseucht und viele Menschen haben sich jahrzehntelang in Bunkern verschanzt, dort eigene kleine Reiche errichtet. An dem Tag an dem Bewohnerhin Lucy mit einem Mann aus einem benachbarten Areal verheiratet werden soll, geschieht allerdings ein großes Unglück…

Fazit

Die „Fallout“-Reihe habe ich von Anfang an immer sehr gerne gespielt und denke mit Wehmut an den legendären dritten Teil davon zurück. Aus heutiger Sicht mögen Grafik und Spielmechanik sicherlich keinen Blumentopf mehr gewinnen, doch seinerzeit war die Immersion vom Leben unter der Erde nahezu perfekt und der erste Schritt aus dem Bunker heraus ins riesige Ödland ein wahrlich gänsehauterregendes Ereignis.

Der Serie rechne ich jedenfalls hoch an, dass sich viele Elemente aus den Spielen wiederfinden und direkt ab Beginn eine vergleichbare Atmosphäre geschaffen wurde. Auch wenn manche Umgebungen (vielleicht auch gewollt) etwas karg erschienen, waren die Sets stimmig und mit netten Details (Postern, Fernsehern, Robotern, etc.) ausgestattet. Der Kenner fühlte sich sofort wohl – woran auch der gefällige Soundtrack mit Klassikern von Johnny Cash und Konsorten seinen Teil beigetragen hat.

Überhaupt gefiel die Kombination aus zukünftiger Endzeit und dem Flair der 50iger Jahre. Was schon in der Vorlage unerwartet gut funktioniert hat, harmonierte auch in der realen Umsetzung ganz hervorragend. Sicherlich mag der allgemeine Stil für Außenstehende bizarr und befremdlich wirken, nach kurzer Zeit kommt man bestimmt auch ohne Vorbelastung schnell hinein und hat seine Freude an den gezeigten Bildern.

Die weibliche Hauptdarstellerin Ella Purnell hat ihren Job toll erledigt. Ihre freundliches Auftreten hat prima zu ihrer naiven Art gepasst und einen krassen Kontrast zum Rest des durchaus überzogen brutalen Settings dargestellt. Allerdings war auch Walton Goggins eine Klasse für sich und animierte bereits auf ersten Teaser-Fotos als Revolverheld ohne Nase für leichtes Schmunzeln. Gepaart mit seiner rauen deutschen Synchronstimme kam der Kerl aber auch richtig cool rüber und sorgte für spannende Momente.

Mit gerade einmal 8 Folgen fühlt sich die erste Staffel von „Fallout“ wie ein kleiner Appetitanreger an – sowohl was das Weiterschauen, als auch das erneute Zocken der Spiele betrifft. Die Produktion hat prima unterhalten, zeigte trotz vieler vertrauter Elemente immer wieder ganz eigenen Charakter und bot ein relativ unverbrauchtes Szenenbild. Ich freue mich schon auf Fortsetzung und lege die Sichtung auch allen unbedarften Zuschauern gerne ans Herz. Amazon hat hier definitiv eine der besseren Videospiel-Adaptionen am Start – was natürlich auch die Messlatte für die Konkurrenz (beispielsweise „Bioshock“ bei Netflix) enorm nach oben hebt.

Fotocopyright: Amazon

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