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Kategorie: Serienbesprechungen (Seite 1 von 10)

Star Wars: Skeleton Crew – Staffel 1

Inhalt

Ein paar Kids erwecken aus Versehen in altes Raumschiff zum Leben und starten eine wilde Reise durch die Galaxis. Auf der Suche nach einem Weg zurück zur Heimat, rufen sie jedoch ein paar unliebsame Gestalten auf den Plan – die deren reichen und friedvollen Planeten eigentlich für einen Mythos hielten…

Fazit

Seid Klein auf bin ich großer Star Wars-Fan und konnte mich selbst mit den aktuelleren Kinofilmen irgendwo arrangieren, doch bei den Serienumsetzungen war ich meist raus. „Andor“ und Konsorten habe ich teilweise nach nur 1 bis 2 Episoden abgebrochen, lediglich bei „The Mandalorian“ blieb ich etwas länger dran. Die Erwartungen an „Skeleton Crew“ waren somit eher überschaubar, doch bereits nach wenigen Augenblicken konnte mich das Geschehen in seinen Bann ziehen.

Obwohl die Serie wohl auch das jüngere Publikum im Fokus hat und dies vor allem mit ihren kleinen Hauptfiguren manifestiert, so kommen auch die älteren Jahrgänge vollends auf ihre Kosten. Zwar werden wir mit ein paar bekannten Elementen wie den „X-Flüglern“ oder einigen Insider-Passagen bei Dialogen beglückt, doch für mich war es vor allem die Nähe zu Werken wie „Die Goonies“ was mich vollends abgeholt hat.

Die Produktion wirkte wie ein Abendteuer-Streifen aus den 80igern (wie gesagt „Die Goonies“, aber auch „Explorers – Ein phantastisches Abenteuer“) mit aktueller Technik bestückt und dem Star Wars-Universum als Bonus obendrauf. Der Entdeckungstrieb beim Zuschauer wurde geweckt und mit jeder Menge an originellen Ideen fortwährend am Leben gehalten.

Die einzelnen Episoden waren abwechslungsreich und mit hohem Tempo inszeniert. Es gab quasi keinerlei Leerläufe und unnötige Nebenhandlungen. Das Charakterdesign war sehr gut und deren Entwicklung im Laufe des ungewollten Ausflugs angenehm rund geschrieben. Sicherlich waren einige Elemente etwas drüber, doch zu Gunsten der Kurzweil darf man hier kein Fass aufmachen.

Bereits nach kurzer Zeit haben sich die jungen Akteure ins Herz des Betrachter gespielt, der jedoch waren es auch die Effekte aus dem Computer die uns mit ihren Reizen verzückten. Technisch muss sich diese Serie hinter keinem großen Blockbuster verstecken, lieferte uns Raumschiffanimationen und Gefechte auf allerhöchstem Niveau, generierte fremde Welten so unglaublich immersiv wie kaum zuvor.

Ich liebe „Star Wars“, doch in den letzten Jahren setzte die Reizüberflutung ein und der Bedarf an neuen Material war gedeckt. Eigentlich habe ich immer von einer anderen Serienart geträumt, doch unerwartet konnte mich „Skeleton Crew“ mit seinen positiven Abenteuer-Vibes enorm triggern und eine unterhaltsame Zeit bereiten. Ich habe den Erfolg der Serie nicht ganz auf dem Schirm, würde mich über Fortsetzung dennoch sehr freuen – auch wenn die Haupthandlung zum Glück erst einmal befriedigend auserzählt wurde.

Fotocopyright: Disney

Der Hooligan – Staffel 1

Inhalt

Der junge Kuba ist frisch verliebt und tüftelt mit seiner Freundin einen riskanten Plan aus. Er arbeitet für einen Hooligan-Anführer als Drogenkurier und beginnt mit dem Abzwacken und anderweitigen Verticken der Ware. Als dieser Betrug auffliegt, stellen sich die eigenen Leute gegen ihn…

Fazit

Wenn es um das Thema „Hooligans“ geht, bin ich eigentlich immer dabei – auch wenn ich mir für dieses Format einige Tage bis zur Sichtung gelassen habe. Erst habe ich ein wenig gehadert mit dem Beginn einer neuen Serie und habe die überschaubaren fünf Episoden in nur zwei Etappen durchgesuchtet.

„Kibic“ (so der Originaltitel) wirkte aus dem Leben gegriffen und beleuchtete die Motive seiner Figuren hervorragend. Besonders gut hat hierbei die eher unreflektierte Erzählweise gefallen – die selbst aus Kubas kriminellen Vater nach etlichen Jahren im Gefängnis keinen geläuterten Apostel gemacht und die Treue zu den eigenen Leuten und den Verein nicht in Frage gestellt hat.

Die Darsteller haben ihre Sache mit Bravour erledigt und wiesen sogar optisch eine enge Verwandtschaft zueinander auf. Vater und Sohn waren klar zu erkennen und ihr Spiel (besonders in gemeinen Szenen) ging unter die Haut. Man konnte sich gut in alle Parteien hineindenken – auch wenn diese traurige Welt nicht dem eigene Umfeld entspricht.

Ausstattung und Optik waren auf einem hohen Level. Es gab zwar nicht sonderlich viele Schauplätze, doch diese waren standesgemäß ausgeschmückt und sorgten für eine perfekte Immersion. Trotz auf Hochglanz polierter Bilder wirkte das Szenario angenehm rau und intensiv. Die deutsche Synchronisation ging vollkommen in Ordnung und ließ nichts vermissen.

Hin und wieder war die Serie leicht drüber, aber vielleicht auch gerade deswegen war der Spannungsbogen so gelungen. Wer sich für das Milieu interessiert und bereits im Vorfeld erahnt, dass es nur wenige Eindrücke vom Rasensport gibt, liegt hier richtig. „Der Hooligan“ war packend erzählt, technisch makellos präsentiert und darstellerisch toll besetzt. Grundsätzlich fühlte sich das Geschehen abgeschlossen an, doch gegen eine weitere Staffel wäre absolut Nichts einzuwenden.

Fotocopyright: Netflix

Secret Level – Staffel 1

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In dieser Serie dreht sich alles um Videospiele. In jeder Episode wird ein kleiner Storyauszug aus der Welt des jeweiligen Spieles präsentiert und dem geeigneten Betrachter so ein guter Eindruck von deren Settings vermittelt.

Fazit

Als leidenschaftlicher Zocker war ich natürlich direkt vom Konzept dieser Mini-Serie begeistert und habe die überschaubaren und zudem recht kurzen Episoden fast an einem Stück verschlungen. Bis auf 1-2 Titel waren mir alle aufgegriffenen Spiele geläufig und deren Auszüge soweit auch gefällig gestaltet.

Während es bei manchen Folgen („The New World“) erst nach ein paar Minuten „klick“ gemacht hat, haben andere Geschichten („Warhammer“, „Sifu“) direkt abgeholt und teilweise extrem positiv überrascht („Pac-Man“).

Die Animationen waren durchwegs erstklassig und auf sehr hohem Niveau. Teilweise fast lebensecht und trotzdem immer irgendwie stimmig zum Thema Videospiele. Viele computergestützte Kinofilme erreichen nicht das Niveau dieser Serie – was möglicherweise auch an deren einzigen echten Achillisverse – der Kürze der Episoden – lag.

Gerne wäre man noch länger in der ein oder anderen Welt versunken, hätte darin gerne mehr als die präsentierten 7 bis 8 Minuten verbracht und gerne hätte man dabei ein wenig mehr als Erklärung erfahren dürfen. So lieferte man zwar unbedarften Zuschauern einen knackigen Einblick zum jeweiligen Franchise, setzt aber mangels möglicher Vorkenntnis dann doch eher auf Insider.

„Secret Level“ war ein frischendes Mini-Paket, dass vor allem für Spielenerds ein paar echte Schmankerl bereit hielt und mit vielen witzigen Momenten punkten konnte. Die Kürze der Serie ist Fluch und Segen zugleich, fand aber einen guten Mittelweg für die bereitere Maße, denen nicht unbedingt jedes präsentierte Werk zusagen mag.

Fotocopyright: Amazon

The Acolyte – Staffel 1

Inhalt

Eine junge Dame steht unter dringendem Mordverdacht und wird von einer Truppe von Jedi-Ritter verhaftet. Alsbald keimen allerdings Zweifel an der Schuld der Verdächtigen auf und tragischerweise gibt es weitere Opfer…

Fazit

Selten zuvor wurde eine Produktion mit einem solchen Shitstrom überzogen, wie eben diese. Es gab viele kritische Stimmen – denen ich mich leider in Teilen ebenfalls anschließen kann, so schwer mir dies als Star Wars -Fan auch fallen mag.

Die Serie besaß eine grundsätzlich recht ansprechende Geschichte, doch aufgrund ihrer zuweilen unnötig verkomplizierten Erzählweise flacht das Interesse gerne mal ab und das Geschehen wies deutliche Längen auf. Dazu geselte sich eine Figurenzeichnung, die selbst im Sci-Fi-Universum ihresgleichen gesucht hat.

Auf Biegen und Brechen wurden hier völlig unterschiedliche Charaktere auf den Schirm gebracht, was in dieser Form zwar heutzutage vielleicht voll im Trend liegen mag, jedoch völlig mit der bekannten und geliebten Star Wars -Optik brach. Ehrenwerte Ansätze diesbezüglich hin oder her.

Neben den zuweilen äußerst kruden Charakteren hinterließ die Technik einen gespaltenen Eindruck. Während die meisten Kulissen äußerst stimmig und absolut überzeugend visualisiert wurden, animierten einige Kostüme zu unfreiwilligen Lachern. Man fühlte sich gelegentlich wie auf einem Maskenball – schlimmer, als es beispielsweise bei „Episode 1“ und direkten Nachfolgern noch der Fall war.

Fortgesetzt hat sich dieser seltsame Geschmack dann auch bei den Kämpfen. Stellenweise eindrucksvoll choreografiert und temporeich inszeniert, dann wieder lächerlich wie einfach Jedis das Zeitliche segneten und optisch irgendwie auf bescheidenem Serienniveau eingefangen.

Es geht besser, aber es geht auch schlechter. Verteufeln mag ich „The Acolyte“ wirklich nicht, aber auch nur beinharten Fans des Franchise ans Herz legen. Es gab ein paar Lichtblicke, leider allerdings auch viel Schatten, der wahrscheinlich zurecht zur Absetzung geführt hat. Schaut bei Interesse selbst mal rein und macht euch ein Bild – verpassen tut Ihr auf der anderen Seite aber auch nicht viel und so kann man sich beruhigt um die anderen Serien der Sternenkrieger kümmern.

Fotocopyright: Disney

Yellowstone – Staffel 1

Inhalt

Das weite Land von Montana. Hier hegt und pflegt John Dutton mit Hilfe seiner Cowboys eine große Ranch. Das Leben könnte dabei so friedlich sein, würden nicht Investoren sein Lebenswerk bedrohen und immer mehr Menschen gegen ihn aufbringen…

Fazit

Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber die Zuneigung wurde dann umso intensiver. In der ersten Episode habe ich noch gewaltig mit der Serie gehadert, da mich das Szenario irgendwie nicht richtig abgeholt hat – doch mit laufender Spielzeit wuchsen die schrulligen Figuren und vorn allem die malerischen Kulissen stark ans Herz.

„Yellowstone“ präsentiert uns ein Amerika, das stellenweise in der Zeit stehen geblieben ist und zuweilen mit alten Klischees aufzuwarten vermag. Das war – wie bereits erwähnt – zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, entwickelte aber seinen eigenen Charme und Anziehungskraft.

Die Grundgeschichte ähnelt im Kern einer Soap-Opera – nur eben mit kernigen und stets bewaffneten Typen besetzt. Die vielen unterschiedlichen Charaktere sorgten stets für eine gewisse Grundspannung und machten ihre Interessen jeweils gut verständlich.

Das Pacing war stets ausgezeichnet. Ruhigere und etwas aufreibendere Passagen hielten sich prima die Waage, die gelungenen Cliffhanger sorgten immer fürs direkte „dranbleiben“, bei den zuweilen längeren (z.T. knapp 1,5 Stunden) dauernden Episoden.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, jedoch war deren deutschen Synchronisation leider nicht immer das Gelbe vom Ei. Einige Stimmen wirkten unpassend gewählt und von der Betonung her der Sache nicht gerecht. Immerhin ruinierte man damit nicht den überragenden Eindruck der Hauptfiguren, die beispielsweise von Genre-Legende Costner sehenswert verkörpert wurden.

Wer Western mag oder sich zumindest mit einem modernen Western-Look anfreunden kann, darf hier gerne mal einen Blick riskieren. Auf mich wirkte das Geschehen auf den ersten Blick etwas befremdlich, aber irgendwann war man voll in der Welt der coolen Cowboys und monetären Intrigen versunken und konnte sich perfekt bei Laune halten lassen. Ich werde diese Serie jedenfalls weiter verfolgen und freue mich auf die kommenden Abenteuer auf unserer „kleinen Farm“.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

True Detective – Staffel 4

Inhalt

Alaska, kurz vor den Weihnachtsfeiertagen. Eingefrorene Leichen einiger Forscher stellen die Strafverfolgungsbehörden für ein großes Rätsel und unfreiwillige Zusammen. Der lokale Sheriff versucht die Untersuchungen zu koordinieren, doch viele Fronten sind verhärtet…

Fazit

Die „True Detective“-Reihe hat etwas besonderes und konnte mich auch hier wieder schnell für sich gewinnen. Dadurch, dass jede Staffel vollkommen unterschiedlich – und glücklicherweise auch in sich abgeschlossen gestaltet wurde, ist kein aufwändiges „Recap“ notwendig und man kann immer wieder direkt einsteigen. Auch das leicht mystische an diesen Geschichten ist ein dicker Pluspunkt, wovon die aktuelle Auskopplung schon direkt in den ersten Minuten reichlich einfahren konnte.

Das Setting erinnerte angenehm an Klassiker wie „Das Ding“, jedoch mit dem Background, dass es sich hier um eine Kriminalgeschichte mit höchstwahrscheinlich bodenständiger Aufklärung handeln müsste und wohl keine Außerirdischen ihre Finger im Spiel haben. Die Inszenierung war dabei richtig gut und eine echte Stärke der Produktion. Die dunklen Tage der langen Winterphase des Landes wurden eindrucksvoll und hochwertig in Szene gesetzt. Die Aufnahmen waren auf Hochglanz poliert, verloren dabei aber nichts an ihrer beunruhigenden Stimmung, die dem ganzen Konstrukt jederzeit zuträglich war.

Die Handlung war spannend bis zur letzten Episode und warf die Karten nicht zu früh auf den Tisch. Man konnte sogar einigermaßen gut miträtseln, sich eigene Theorien ersinnen und war am Ende dann doch angenehm überrascht worden. Natürlich werde ich die durchaus bodenständige Auflösung nicht verraten, jedoch ein befriedigendes Feedback in Aussucht stellen wollen.

Auch wenn das eigentliche Storytelling schön gestrickt war, lag der Fokus oftmals auf den Figuren und deren (kulturellen) Hintergründe – was nicht immer direkt etwas mit dem roten Faden der Sache zu tun hatte. Man durfte längeren Dialogen lauschen und ungewohnten Randnotizen beiwohnen, was witzigerweise einen großen Reiz ausgemacht hat und das Geschehen weitere Tiefe eingebracht hat.

Die Darsteller haben allesamt erstklassige Leistungen an den Tag gelegt und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich stand Jody Foster mit ihrem vielseitigen Spiel im absoluten Vordergrund, doch vom Nachwuchs-Job oder ihrer Filmtochter war die Besetzung sehenswert. Die Chemie aller Beteiligten hat prima gepasst und die mitunter weitrechenden Charakterwandlungen waren nachvollziehbar.

Und wieder einmal ist „True Detective“ ein kleines Highlight im dichten Seriendschungel geworden. Das Geschehen fesselte rasch an den Schirm und schnell waren die 6 Episoden „heruntergeschaut“. Das ausgefallene Charakterdesign, die gefällige Kulisse und die packende Handlung wussten zu überzeugen. Genrefans werden hier also erstklassig bedient und sollten einen genaueren Blick riskieren.

Fotocopyright: HBO/Sky

Perfekt Verpasst – Staffel 1

Inhalt

Maria und Ralf sind mehr oder weniger Single, leben in der selben Stadt, haben einen sich überschneidenden Freundeskreis, doch haben sich bis dato noch nicht persönlich getroffen. Obwohl die Beiden eigentlich prima zueinander passen würden und es von den Bekannten durchaus einige Verkuppelungsversuche gibt, verpassen sie sich immer ganz knapp…

Fazit

Mit dieser Serie hat Amazon bei mir echt für Freude gesorgt. Engelke und Pastewka gehen eigentlich immer – und wenn beide Comedians dann auch noch zusammen in einer Produktion aufeinandertreffen, konnte nur Gutes dabei herumkommen.

Zunächst sei gesagt, dass „Aufeinandertreffen“ hier eher nicht das Hauptthema ist – schließlich verpassen sich unsere beiden Akteure immer ganz knapp und haben somit vergleichsweise wenig Screentime miteinander. Zum Glück erwies sich dieser Umstand/diese Prämisse aber als überhaupt nicht tragisch, da jeder der Beiden seine eigene Geschichte erlebt und diese mit Wortwitz und Charisma erfüllt.

Sicherlich hat man es bei den knappen Verfehlungen ein wenig auf die Spitze getrieben, doch sonst würde das Konstrukt so nicht funktionieren. Wichtiger hierbei, dass sich das Geschehen trotz aller Unwegsamkeit sehr authentisch anfühlte und nie langweilig wurde. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und wunderbar-unbeschwert in beschaulichen Marburg (der Handlungsort) abtauchen.

Technisch war die Serie hochwertig und glänzte mit hübschen Bildern und einem astreinen Sound – der trotz seiner Dialog-Lastigkeit ein paar bemerkenswerte Surround-Effekte an die hinteren Lautsprecher sendete. Beim restlichen Cast gab es ebenso wenig zu meckern, alle trugen hervorragend ihren Teil zu gelingen bei und verkörperten ihre Rollen glaubwürdig.

„Perfekt Verpasst“ erfand das Rad nicht neu und brillierte auch nirgends mit ultrakrassen Ideen und dennoch war das Gebotene mehr als reizvoll. Abseits der erstklassig agierenden Hauptdarsteller griffen wir ganz viele Rädchen wunderbar ineinander und zauberten ein durchwegs unterhaltsames und nie langweiliges Gesamtbild mit richtig viel Herz und Verstand. Anschauen lohnt auf jeden Fall!

Fotocopyright: Amazon

Oderbruch – Staffel 1

Inhalt

Der Oberbruch ist die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Polen. In diesem Gebiet wird einiges Tages ein riesiger Leichenberg mit ausgebluteten Menschen und Tieren gefunden, der die Strafverfolgungsbehörden beider Länder vor ein großes Rätsel stellt. Eine Spezialeinheit, teils bestehend aus ehemaligen Bewohnern der Region soll die Aufklärung übernehmen…

Fazit

Bekanntlich sind gerade deutsche Filme und Serien immer eine Sache für sich, doch bei Regisseur Christian Alvart mache ich mir um deren Qualität eigentlich keine Sorgen. Der Meister hat ein Händchen für krasses Genrekino und ließ in Werken wie Antikörper oder Abgeschnitten die Grenzen zu Hollywood fast vollends verschwinden – entsprechend hoch die Erwartungen hier.

„Oderbruch“ blieb dem Stil der genannten Werke durchaus treu, konnte mich am Ende allerdings nur bedingt überzeugen. Zwar startete die Geschichte angenehm mysteriös und sparte auch nicht an Ekeleffekten, aber nach Sichtung der überschaubaren Anzahl an Episoden blieb ein kleiner Nachgeschmack zurück. Ich möchte den Ausgang natürlich nicht verraten, doch bekunden, dass die Sache einfach nicht hundertprozentig zufriedenstellend auserzählt wurde und leider ein paar Fragezeichen und verstörende Blicke zurückließ.

Man baute eine wirklich tolle Spannungskurve auf, ließ den Zuschauer für einige Zeit ungeduldig vor dem Schirm sitzen, doch irgendwann ist die Stimmung ein bisschen gekippt. Nicht nur die Verwendung von vielen Untertitel, vielmehr die Entwicklung der Handlung nahm so skuriele Formen an, dass man sich immer weiter von meinem Geschmack entfernte. Was sich Anfangs enorm verheißungsvoll anfühlte, verkam zu einer fast schon albernen und eigenwilligen Angelegenheit, die zeitweise fast zum Fremdschämen animierte.

Die Inszenierung hingegen war hochwertig und die Darsteller allesamt sehr gut gewählt. Zwar schwankte der Look immer mal wieder zwischen Kino und TV-Produktion hin und her, möglicherweise war dies aber auch so gewollt. Schlimm war es jedenfalls nicht und es zerrte auch nicht an der überwiegend angenehm düsteren Atmosphäre – die (wie bereits erwähnt) schlichtweg einzig unter seltsamen Designentscheidungen litt. Schuch, Kramer und Gregorowicz waren erstklassige Hauptfiguren, haben wunderbar miteinander harmoniert.

Für eine TV-Serie – die zudem noch auf den öffentlich rechtlichen ausgestrahlt wurde – war „Oderbruch“ ungewöhnlich und ein Lichtblick zugleich. Die Produktion besaß eine gewisse Härte und eine enorm unbequeme Grundstimmung, die man so nicht jeden Tag bei der ARD erleben darf. Gerne hätte ich allein hierfür eine höhere Wertung abgegeben, doch letztlich stolperte das Geschehen ab etwa seiner Hälfte über fragwürdige Storyentwicklungen und zu bizarren Momenten.

Fotocopyright: ARD

Viktor bringts – Staffel 1

Inhalt

Viktor und sein Sohn verkaufen Elektrogeräte und bieten ihren Kunden einen professionellen Liefer- und Installations-Service an. Bei ihren Touren lernen sie mitunter schräge Charaktere kennen und führen Diskussionen über den wahren Sinn des Lebens…

Fazit

Kurze Inhaltsangabe, kurzes Fazit. Jede einzelne Episoden von „Viktor bringts“ war annährend identisch aufgebaut und dennoch machten die kompakten Geschichten mit ihren zumindest pseudo-tiefgründigen Dialogen eine Menge Laune. Sicherlich wurde dabei viel Unfug zum Besten gegeben, doch so toll wie Bleibtreu und sein Filmsohn (Enzo Brumm) die jeweilige Lage gemeistert haben, muss man dennoch einen gewissen Respekt zollen.

Obwohl das Vehikel auf den ersten Blick wie eine Komödie anmutete, konnte man zwischen all dem „Dummgelaber“ auch ein paar tiefgründige Ansätze herauslesen und ging am Ende nicht völlig ohne „Ballaststoffe“ aus dem Schauen heraus. Einige Konversationen beinhaltet viel Wahrheit, obgleich deren Präsentation angenehm leichtgängig über die Lippen kann.

Ich liebe effiziente Dinge und „Viktor bringts“ ist definitiv so ein Fall. Mit wenigen Schauspielern, wenigen Kulissen und im Grunde nur ein paar Elektrogeräten als Ausstattung, serviert uns Amazon hier eine kleine Serie für Zwischendurch und traf bei mir oftmals den richtigen Nerv. Ich wurde durchwegs prima bei Laune gehalten, konnte stellenweise herzhaft lachen und hatte am Ende noch Bock auf Mehr. Ein bisschen sind die kammerspielhaften Episoden mit dem „Tatorteiniger“ vergleichbar – und wem dessen Humor gefiel, darf auch hier definitiv mal reinzappen!

Fotocopyright: Amazon

Rentierbaby – Mini-Serie

Inhalt

Donny ist Comedian und jobbt nebenher in einer Bar. Eines Tages kreuz dort die seltsame Martha auf, die er spontan auf einen Drink einlädt und somit den Anfang vom Ende einläutet. Im Laufe der Zeit verstehen sich die Beiden recht gut und sie besucht ihn täglich im Laden, versorgt ihn zudem mit netten Kosenamen wie beispielsweise „Rentierbaby“. Irgendwann nehmen diese aufdringlichen Begegnungen allerdings überhaupt und Donny wird die Psychopathin nicht mehr los…

Fazit

Wahrscheinlich lag es wohl am Titel, dass mir diese Produktion ins Auge fiel und wohl erst bei genauerer Betrachtung, dass es sich wohl um eine abgeschlossene Mini-Serie handelt und ruhig mal betrachtet werden könnte. Jedenfalls habe ich mal kurz reinzappen wollen und habe bereits auf Anhieb die ersten beiden Episoden und alsbald darauf den Rest genossen.

„Rentierbaby“ klang als Bezeichnung für eine Serie nicht nur ungewöhnlich, seine Darsteller und die Geschichte waren es ebenfalls. Die Figuren wirkten jedoch wie aus dem Leben gegriffen und keineswegs einem Casting für Supermodells entsprungen – was zumindest das Reindenken in die Handlung einfacher machte und einen gewissen Raum zur Identifikation gab.

Die Story war dramatisch, aber dennoch mit einigen humorigen Einlagen gespickt und hierdurch nie zu ernst und trocken serviert. Sicherlich wurden hier ernsthafte (mitunter diskussionswürdige) Themen behandelt, aber die Macher bewiesen bei deren Schilderungen viel Fingerspitzengefühl und präsentierten die Ereignisse äußerst packend und mit viel Kurzweil.

Die Inszenierung war hochwertig und die deutsche Synchronisation gelungen. Hin und wieder gab es zwar ein paar Untertitel mit (teilweise gewollten) Rechtschreibefehlern, doch das trübte den positiven Eindruck nicht. Mir gefiel die typische britische Atmosphäre, die hier jederzeit hervorragend zum tragen gekommen ist und beispielsweise mit kultigen Pubs zu gefallen wusste.

„Rentierbaby“ war eine Serie, die vergleichsweise harmlos anfing und mit ihrer interessanten Erzählweise und authentischen Figuren rasch in ihren Bann zog. Die Ereignisse waren glaubwürdig, der Unterhaltungswert jederzeit absolut gegeben. Wer eine frische, kurzweilige und abgeschlossene Thriller-Serie sucht, kommt hier jedenfalls uneingeschränkt auf seine Kosten!

Fotocopyright: Netflix

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