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Schlagwort: Action (Seite 61 von 85)

Days Gone

Inhalt

Eine schlimme Seuche hat einen Großteil der Menschheit in Zombies verwandelt und der Spieler steckt mittendrin. Wir übernehmen die Rolle des Bikers Deacon, der in einer nahezu untergegangenen Welt nach seiner Frau sucht…

Gameplay

„Days Gone“ ist ein Open-World Spiel, welches sich am einfachsten mit dem populären „Witcher 3“ vergleichen lässt. Auch hier gibt es eine große Oberwelt mit vielen Nebenmissionen, aber auch eine hilfreiche Navigation, die uns stets zielsicher zu den Aufträgen führt.

Es gibt eine große Rahmenhandlung, die in meinen Augen erstaunlich gut erzählt wurde und immer wieder in längeren Zwischensequenzen eindringlich präsentiert wird. Ein Logbuch lässt uns den Überblick behalten und so verlieren wir uns eigentlich nie in den umfangreichen Herausforderungen.

Statt mit dem Pferd, ist der echte Biker natürlich mit einem Motorrad unterwegs und behält stets die Tankanzeige im Auge. Wer sich hier zu weit herauswagt, muss sein Gefährt möglicherweise stehen lassen und später wieder einsammeln. Eine automatische Markierung auf der Karte hilft uns dabei glücklicherweise.

Abseits der zum teil überaus spannend gestalteten Missionen gibt es viel zu entdecken, was ich in erster Linie auf Bauteile für die Aufrüstung des Bikes oder wertvolle Munition konzentriert. Das Crafting ist rudimentär, aber für meine Belange gerade richtig. Das System ist übersichtlich, schnell verstanden und absolut zweckdienlich. Man verzettelt sich nicht mit tausenden Dingen, bei dem man vielleicht nur einen Bruchteil für das Erstellen sinnvoller Gegenstände benötigt.

Spielzeit und Missionsdesign

Wieder einmal habe ich die exakte Spielzeit nicht gestoppt, doch kann die allgemein angegebenen 25-35 Stunden für die Haupt- und einige Nebenmissionen in Etwa unterschreiben. Damit ist „Days Gone“ sicherlich nicht das umfangreichste Open-World-Erlebnis, aber sollte man bedenken, wie stramm die Handlung erzählt wurde und es hierdurch auch wesentlich weniger Leerlauf als bei der Konkurrenz gab. Bei vielen Genrevertretern müssen Fleißaufgaben sklavisch abgearbeitet werden und das Geschehen fühlt sich uncharmant gestreckt an – was „Days“ zumeist etwas runder hinbekommt.

Die Aufgaben reichen von einfachen Botengängen, über das Aufspüren von vermissten Personen, bis hin zu spannenden Abhör-Einsätzen, bei denen Forscher vorsichtig belauscht werden müssen. Das Stealth-System ist hierbei relativ simpel, hierdurch aber weniger nervig und gibt Raum zum Versinken in belauschten Konversationen.

Präsentation

Auf den ersten Blick gibt der Titel gar nicht mal so spektakulär, doch bei genauerem Hinsehen wird die Qualität der Engine erst bewusst. Wir haben hier einen riesigen Open-World-Titel und kein vor gerendertes Mini-Szenario vor uns – weshalb viele Details und die enorme Weitschicht schon extrem beeindruckend wirken.

Wasser, Nebel, Schnee oder herumfliegende Steinchen hauchen dem Spiel eine tolle Atmosphäre ein und vor allem die Charaktermodelle überzeugen mit ihrer liebevollen Ausarbeitung. Zwar mögen die Mimiken und Gestiken manchmal etwas puppenhaft daher kommen, aber Kleidung und Haare sind ziemlich hübsch umgesetzt.

Die 4K-Auflösung war auf meinem PC stellenweise leicht ruckelig (Motorradfahrten), doch bei Full-HD und maximalen Einstellungen (inkl. HDR) machte der Titel keine Zicken mehr und war optisch kaum schlechter.

Die durchgängig deutsche Vertonung war erfreulich hochwertig und verstärkte die allgemeine Immersion immens. Manche Funksprüche oder Radiodurchsagen haben sich zwar im Laufe der unzähligen Spielstunden wiederholt, aber weiter dramatisch war dies nicht.

Positiv

  • große, ansprechende Spielwelt
  • spannende Rahmenhandlung, die bei der Stange hält
  • neue Impulse im ausgelauchten Zombie-Genre
  • übersichtliches Crafting- und Aufgabensystem
  • launige Motorradfahrten, die sich nicht abnutzten
  • erstklassige audiovisuelle Präsentation
  • technisch einwandfreie PC-Umsetzung

Neutral

  • Charaktere zunächst gewöhnungsbedürftig & klischeehaft gezeichnet
  • kleinere Fleißaufgaben (aber nicht allzu schlimm)
  • Speichern nur am Motorrad (ist okay, da meist nicht zu weit entfernt)
  • routimentäre Survival-Elemente

Negativ

  • keine Schnellreise

Fazit

„Days Gone“ hielt bereits zu seinem Playstation-Debüt Einzug in meine Spielsammlung, doch nach wenigen Spielstunden hatte ich seinerzeit irgendwie den Antrieb verloren und das Epos nicht weiter verfolgt. Weshalb kann ich nicht mehr genau sagen, aber wahrscheinlich kamen einfach andere Titel dazwischen und so wurde das Spiel dummerweise ins Regal verbannt.

Während meines Pfingsturlaubes hatte ich eigentlich schon genug zum Zocken, doch der PC-Port hat irgendwie gejuckt und nach wenigen Minuten war ich voll drin. Diesmal hat mich das Werk direkt abgeholt und ich konnte den Controller bis zum Ende nicht mehr loslassen.

Natürlich fiel der Einstieg wegen seiner kantigen Figuren und seinem zunächst ausgelaucht wirkenden Setting nicht so einfach, aber nach vergleichsweiser kurzer Zeit wuchsen Deacon und Konsorten ans Herz und die Handlung offenbarte ein paar nett geschriebene Wendungen.

Die Spielwelt war groß und wunderschön gestaltet. Sie fühlte sich zudem gut konstruiert und nicht so generisch, wie bei vielen Konkurrenten an. Der Verzicht auf Schnellreisepunkte sorgte erst für Unmut, später bei den überraschend launigen Motorradfahrten fiel es gar nicht mehr so negativ ins Gewicht. Letztlich lernte man seine Umgebung viel besser kennen und die Orientierung war wesentlich einfacher.

Im Laufe der Jahre hat man schon viele Quests kennengelernt und da war ich umso positiver überrascht, wie originell einige Aufgaben hier ausgefallen sind. Sicherlich kommen sie von der Originalität nicht ganz an Genre-Primus „Witcher 3“ heran, doch richtig packend und überragend präsentiert waren sie stellenweise schon. Nicht selten kam dabei echtes Kinofeeling auf.

Klar konnte man bemängeln, dass unzählige Elemente wie Crafting, Stealth-Einsätze oder das Levelsystem etwas oberflächlich ausgefallen sind, aber ich konnte diese Designentscheidung letztlich nur begrüßen. Ich möchte schnell in ein Spiel einsteigen, in der virtuellen Welt versinken und keine Formeln auswendig lernen oder mich ewig in fummeligen Menüs aufhalten. Für mich war das Gebotene genau richtig konzipiert und verdient hierfür keine Abzüge.

Auch wenn ich als Berufstätiger eher kürzere Titel bevorzuge, konnte mich „Days Gone“ vergleichsweise lange bei der Stange halten und das verdient besonderen Lob. Sicherlich sind die investierten Stunden für manche Gamer noch nicht genug, aber in meiner eher knapp bemessenen Freizeit hat es prima gepasst. Verglichen mit beispielsweise einem „Assassins Creed“ habe ich mich nie verloren gefühlt und konnte dem roten Faden der Handlung durchwegs folgen.

Neben „Witcher 3“ gehört dieses Spiel definitiv zu meinen Favoriten, was das Genre der Open-World-Titel betrifft. Dank einer technisch ausgereiften Umsetzung, sollte auch PC-Gamer mal einen Blick wagen – und so das Studio vielleicht doch noch zu einer Fortsetzung bewegen. Neben „Horizon Zero Dawn“ ein weiterer Pflichttitel zum Nachholen aus dem Rechner.

Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment

15 Minutes

Inhalt

Eigentlich wollten sich zwei osteuropäische Gangster in Amerika nur ihren verdienten Anteil an einem Bankraub abholen, doch dann kommt alles anders als geplant. Sie hinterlassen eine Leichenspur quer durch New York und Superermittler Eddie Flemming hat bereits die Fährte aufgenommen…

Fazit

Es gibt Darsteller, die eigentlich immer geschaut werden können und bei mir persönlich fällt De Niro in solch eine Kategorie. Zwar sind seine Filme nicht immer auf Referenzniveau, aber an seinen Auftritten gibt es nur selten etwas zu mäkeln.

Vielleicht liegt es an seiner hohen Altersfreigabe (immerhin ist der Streifen noch ab 18) oder an anderen Dingen, weshalb „15 Minutes“ all die Jahre immer etwas unter dem Radar flog. Wie Eingangs bereits angedeutet, haben wir hier nicht unbedingt ein Meisterwerk vor uns – aber einen mehr als soliden Action-Thriller, der in einigen Momenten sogar richtig stark daher gekommen ist.

Besonders gut gefiel mir seine düstere, dreckige und leicht raue Atmosphäre. Sicherlich mögen seine warmen, gut gefilmten und auf Hochglanz polierten Bilder zunächst eine andere Sprache sprechen, doch viele Momente brachen mit diesem Eindruck. Die beiden Gangster sind wirklich schräge Psychopaten und manch surreale Aktion unterstreicht dies nur. Man geht hier wirklich verächtlich mit Menschenleben um und selbst das erst belächelte Motiv war gar nicht so dumm.

Weniger geschickt jedoch die Betrachtung als Mediensatire an sich. Man zeigte stellenweise echt gelungene Ansätze, doch gerade das viel zu abrupte Finale verspielte zuvor erworbene Gunst. Man schien nach knapp zwei Stunden keinen richtigen Plan mehr zu haben uns brachte die Sache einen Ticken zu überdramatisch zu Ende. Plötzlich wurde das Fernsehen zu einem allzu offensichtlichen Mittäter und die Motivation der Bösewichter irgendwie nicht mehr so klar.

De Niro war gut wie immer und sogar Teil einer krassen Wendung, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte – und trotzdem schafft es der Film nicht auf eine Spitzenposition. Mit seinem blöden Ende zog er sich selbst einen Punkt auf dem Wertungskonto ab und hinterließ einen kleinen Nachgeschmack. Ansonsten blieb ein netter und relativ harter Trip durch New York, den man sich durchaus noch einmal geben kann.

7/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Great White

Inhalt

Ein Ausflug mit einem kleinen Wasserflugzeug wird zu einem Albtraum für alle Beteiligten. Während einer Rettungsaktion wird das auf dem Meer gelandete Fortbewegungsmittel von einem Hai attackiert und die Insassen müssen in ein Rettungsboot flüchten…

Fazit

Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen immer mal wieder Horrorfilme, bei denen der Hai als Antagonist im Vordergrund steht und immer mal wieder gibt es andere Herangehensweisen ans beliebte Thema. Während „Asylum“ und Konsorten gerne die Trash-Karte ausspielen und mit witzigen Splattereffekten punkten wollen, so geht „The Great White“ eher unaufgeregt und realistisch an die Sache – was den Unterhaltungswert nicht unbedingt steigert.

Über weite Teile ist „Great White“ sehr gemächlich erzählt und weckt selbst in seinen dramatischeren Momenten den Betrachter nicht unbedingt spannend auf. Alles plätschert so vor sich hin und selbst die Reihenfolge des Todes seiner Protagonisten zeichnet sich schon früh ab und gibt keinerlei Überraschung preis. Das Werk ist durch und durch berechnend, was im Anbetracht mangelnden Tiefgangs oder erinnerungswürdigen Passagen schon relativ enttäuschend ist.

Zu allem Überfluss gibt sich der Titel dann auch etwas unausgegoren, was seine gewollte Authentizität betrifft. Auf der einen Seite versucht man insgesamt recht glaubwürdig und wenig überzogen daher zu kommen, auf der anderen Seite zerstört der Hai das Wasserflugzeug mit einer Leichtigkeit, die vielleicht bei „Meg“ oder „Deep Blue Sea“ an der Tagesordnung gewesen wäre. Zudem ist die Technik – grade beim Aufritt des Ungetüms – durchwachsen und gibt keinen Grund zum besonderen Jubel. Alls schaut nett, aber eben auch nicht weltbewegend aus und kleinere Tricks mit den richtigen Kameraeinstellungen waren natürlich nicht zu leugnen.

Filme mit Haien gehören jetzt nicht unbedingt zu meinen Favoriten, doch ein paar launige Vertreter machen mir dabei durchaus Spaß und so war die Sichtung von „Great White“ zunächst auch ohne größere Vorbehalte. Am Ende stellte sich der Streifen jedoch als leidlich unterhaltsam und größtenteils gar ziemlich langweilig an. Er erzählt eine simple Geschichte und bemüht sich gar nicht erst um neue Impulse oder Alleinstellungsmerkmale. Hübsche Menschen sterben im vorhersehbaren Ablauf und der Spannungsaufbau steht sich fortwährend selbst im Weg. Für mich bestenfalls unterdurchschnittliche Hochglanz-Ware ohne Seele – und ohne empfehlenswerten Charakter.

3,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Im Fadenkreuz – Allein gegen Alle

Inhalt

Kurz vor der Quittierung seines Dienstes wird ein Soldat noch einmal auf einen routinemäßigen Überflug geschickt. Mitten im Feindesland jedoch stürzt die Maschine ab, sein Partner wird ermordet und er muss nun allein den Weg zurück zu seiner Einheit finden…

Fazit

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht, was uns Regisseur John Moore anno 2001 abgeliefert hat. Per Zufall fiel mir beim Einsortieren des Filmregals dieser Streifen in die Hände und spontan hatte ich wieder Lust auf eine Sichtung – die zuletzt etliche Jahre zurück lag und das Werk als eher mittelprächtig in der Erinnerung verweilen ließ.

Man orientierte sich zwar an wahren Begebenheiten (was letztlich auch den größten Reiz an der Sache ausmachte), doch der Funke wollte nicht so recht überspringen. Man hatte stets einen Beigeschmack, der vielleicht auch von der Unterstützung der Army her rührte. Der Film kam mit vielen pathetischen Untertönen und präsentierte seine Generäle wieder einmal auf Hochglanz poliert und ohne Makel. Schöne Aufnahmen von Flugzeugen und Kriegsschiffen schienen mehr als gute Charakterzeichnung oder ansprechenderen Verlauf im Vordergrund zu stehen.

Im Anbetracht seiner dramatischen Thematik erschien das Werk oftmals viel zu glatt und die Wahl des Hauptdarstellers hat wohl auch seinen Teil dazu beigetragen. Normalerweise schätze ich Owen Wilson sehr, doch hier wollte er nicht so recht in das Korsett des knallharten Einzelkämpfers hineinpassen. Man assoziiert ihn mit seinen vielen witzigen Auftritten und hatte hier seine Probleme mit der ernsteren Gangart.

Der Verlauf an sich zog sich gelegentlich enorm in die Länge. Man verlor zwar nie endgültig den roten Faden, doch die Aufmerksamkeit war nicht immer auf höchstem Niveau und Abseits der Action-Passagen dominierte oft die Langweile. Man hat alles entweder schon einmal irgendwo gesehen und hätte sich aufgrund der besseren Dramaturgie gelegentlich einen anderen Ablauf gewünscht.

„Im Fadenkreuz“ ist typische amerikanische Actionkost, die sich grundsätzlich leicht wegschauen lässt, aber nicht vollends überzeugt. Für ein Thriller hätte der Nervenkitzel höher sein müssen, für ein Actionfilm die Action intensiver sein dürfen und für ein Drama die Gefühle überzeugender überkommen sollen. Am Ende bleibt ein durchwachsener Trip, den man sich leider auch getrost hätte schenken können. Anschaubar schon, aber nur leidlich unterhaltsam.

5,5/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Shorta – Das Gesetz der Straße

Inhalt

Inmitten einer brisanten Lage, gehen zwei Polizisten in einem Problemviertel auf Streife und geraten in die Hände eines wütenden Mobs. Sie versuchen Zuflucht zu finden und nicht weiter aufzufallen – immer in der Hoffnung, wieder heil aus dieser angespannten Situation heraus zu kommen…

Fazit

Eine gewisse aktuelle Brisanz vermag ich den Texten auf dem Cover sicherlich nicht absprechen, doch irgendwie konnte mich der Film trotz seiner interessanten Prämisse nicht vollständig abholen. Während der Spannungsaufbau zu Beginn noch recht gut und vor allem glaubwürdig gestrickt wurde, hat mich das Geschehen im Mittelteil leider etwas verloren.

Großes Lob zunächst an die beiden Schauspieler der im Mittelpunkt befindlichen Beamten. Sie haben ihre Sache sehr gut und vor allem glaubwürdig gemacht. Man konnte sich die unterschiedlichen Typen durchaus gut vorstellen und sogar einige ihrer Ansichten in einem gewissen Rahmen zumindest ansatzweise verstehen. Sie schienen aus dem Leben gegriffen und das war auch gut so.

Die Handlung an sich beginnt ruhig, beschaulich, aber auf eigene Weise recht unterhaltsam. Die brodelnde Stimmung wurde stets durch Funksprüche unterstrichen und der Angriff der wütenden Bürger kam nicht vollkommen aus dem Nichts gegriffen. Irgendwie zog sich die Hatz dann aber ein wenig in Länge. Obwohl das Pacing ganz ordentlich war, verharrte der Unterhaltungsfaktor auf solidem, aber nicht überragend hohem Niveau.

Ab einem gewissen Punkt ging das Geschehen einfach nicht mehr so zielstrebig voran. Das Beobachten der Beamten auf der Flucht war vor allem sehenswert gespielt, aber Dramaturgisch nur „okay“. Es ist irgendwie nicht so fesselt, wie es hätte sein können bzw. wie es diverse andere Filmprojekte schon vorgemacht haben. Man blieb authentisch und vielleicht war dies der zu Grunde liegende Kompromiss.

„Shorta – Das Gesetz der Straße“ ist ein guter, aber keineswegs überragender Beitrag zum Thema „Polizeigewalt und ihre Folgen“. Er zeichnet seine Geschichte ziemlich konsequent und präsentiert uns Figuren, in die man sich schön hineindenken konnte. Die Technik war stark und die Inszenierung jederzeit äußerst routiniert. Den Streifen kann man sich also auf jeden Fall mal anschauen, eine echte Pflicht hierzu besteht jedoch nicht – dafür fehlte mir das gewisse Etwas, das Kernige, der richtige Schlag in die Magengrube.

6,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

A Plague Tale – Innocence

Inhalt

Frankreich im 14. Jahrhundert. Während eine schlimme Rattenseuche wütet, werden die Eltern von Amicia und Hugo von Inquisitionstruppen hingerichtet. Scheinbar sind sie auf der Suche nach dem kleinen Hugo, der etwas Besonderes in sich trägt. In den meisten Kapiteln übernimmt der Spieler die Rolle von Amicia und muss den bösen Schwergen mitsamt ihres Bruders entfliehen…

Gameplay

Den größten Teil von „A Plague Tale“ verbringen wir mit Schleichen und dem Lösen kleiner Rätsel. Gelegentlich haben wir die Wahl zum Ausschalten von Gegnern, aber meist ist das gezielte herumtanzen die bessere Wahl.

Die Knobelaufgaben sind meist sehr einfach, aber nicht minder spaßig. Mal müssen Kisten verschoben, mal Hebel in der richtigen Reihenfolge betätigt werden. Oftmals spielen Ratten dabei eine entscheidende Rolle, die fast immer den Puls deutlich höher schlagen ließen.

Amicia besitzt überdies eine Steinschleuder, die mit verschiedenen Munitionsarten bestückt werden kann. Ähnlich wie „Dark Project“ gibt es Projektile, die Fackeln entzünden oder löschen. Simple Steine können Gegner ohne Panzerung niederstrecken, während besonderer „Staub“ zur „Entrüstung“ der hartnäckigeren Feinde führen.

Präsentation

Neben dem grandiosen Storytelling ist die audiovisuelle Gestaltung mein persönliches Highlight an diesem Spiel. Die Grafik ist so detailreich, wie wunderschön. Das Auge schaut sich an dicht belaubten Wäldern, eindrucksvoll ausgeleuchteten Bauwerken oder großartigen Wettereffekten kaum satt. Dabei schauen die Figuren realistisch aus und bewegen passend zu den perfekt vertonten Dialogen ihren Mund.

Der Soundtrack passt sich hervorragend dem Geschehen an, sorgt mit orchestralen Klängen für eine beeindruckende Kulisse oder peitscht mit dynamischen Hymnen brachial auf manch angespannte Lage ein.

Spielzeit

Das Werk hat mich so gefesselt, das ich es an zwei langen Nachmittagen mit je ungefähr fünf Stunden direkt durchgezockt habe. Die rund 10 Stunden gingen für einen Titel dieser Preisklasse (bei Release knapp 40, nun zirka 20 Euro) vollkommen in Ordnung – zumal es trotz eintönigerem Gameplays keinerlei Längen gab.

Positiv

  • herausragende Präsentation
  • großartiges Storytelling
  • packend bis zum Ende
  • grandioser Artstyle
  • toll gezeichnete Figuren
  • frisches Setting

Neutral

  • simple Rätsel
  • simples Gameplay
  • extrem gradlinig
  • manchmal hakelige Steuerung

Negativ

  • Trial & Error Passagen
  • kleinere Bugs, die zum Neustarten des letzten Checkpoints führten

Fazit

Obwohl dieser Titel schon an mehreren Stellen zum Geheimtipp gekrönt wurde und viele positive Bewertungen bei Amazon nahezu überschwänglich begeistert waren, blieb ich vorsichtig. Eigentlich mag ich keine Stealth-Spiele und wähle (sofern möglich) eigentlich immer den direkten Weg zum Durchballern. Aufgrund des Gameplay war dies bei „A Plague Tale“ natürlich weniger machbar und so zögerte ich – vollkommen zu Unrecht, wie sich bereits nach dem Intro heraus stellen sollte.

Das Spiel packt ab der ersten Minute und hält bis zum Abspann durchwegs bei Laune. Es gab keinen Leerlauf und trotz vieler repetitiver Elemente kam keine Langweile auf. Jede Schleichpassage war aufs Neue spannend gestaltet und die Anspannung immer wieder angenehm hoch. Wunderschöne Grafiken und beachtlich animierte Zwischensequenzen waren dann immer die Belohnung hierfür.

Die Rätsel waren gut gestaltet und niemals frustierend. Entweder hat man die Lösung schon beim Betreten des Raumes sofort entdeckt oder bereits nach kurzer Zeit war klar, die der Hase läuft. So kann man immer prima und frustfrei voran.

Genervt hat mich gelegentlich die Steuerung (besonders wenn der Bruder an der Hand war), denn hin und wieder führte das „Hängenbleiben“ zum unausweichlichen Tod. Auch war mir das Handling bei späteren „Kräften“ nicht direkt genug und so verkam besonders der Endkampf zur Tortur.

Wem andere interaktive Filme zu wenig Interaktion bieten und man dennoch relativ gemächlich (okay, bis auf das anstrengende Finale) eine hübsch präsentierte Geschichte erleben will, sollte hier zuschlagen. Dieses Spiel bringt so viel mit, um größere Produktionen locker in den Schatten zu stellen. Sicherlich ist es nicht vollends mit einem „Last of Us“ vergleichbar, doch ich empfand es fast schon packender und besser erzählt. Ich habe dieses Ereignis im „Gamepass“ durchgeackert und sogleich die Disk-Version fürs Regal geordert. Unterstützt die Entwickler, damit sie noch mehr solcher Garanten herausbringen können!

Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Focus Home Entertainment

Army of the Dead

Inhalt

Las Vegas wurde von einer Zombie-Epidemie heimgesucht und von der Außenwelt abgeriegelt. Ein dubioser Geschäftsmann heuert einen Trupp von Söldnern an, die zwischen all den Monstermassen seine Kohle aus einem Tresor zurück erbeuten sollen…

Fazit

Ich mag die Werke von Zack Synder (u. A. „300“, „Justice League“) und liebe seit Klein auf das Zombie-Genre heiß und innig. Schon bei den ersten Bildern und Trailern habe ich mich entsprechend auf diesen Titel gefreut und hatte wegen einiger Komponenten (Matthias Schweighöfer) trotzdem leichte Bauchschmerzen, die sich glückerweise in Wohlgefallen aufgelöst haben.

Mit knappen 2,5 Stunden ist „Army of the Dead“ recht lang, aber nie richtig langweilig ausgefallen. Er bewegte sich gelegentlich an der Grenze zur Langatmigkeit, doch konnte sich zum rechten Zeitpunkt immer wieder einfangen. Gerade beim behäbigen Anfang hätte ich mir ein bisschen Straffung gewünscht, immerhin wurde man im Gegenzug mit den schrägen Charakteren ausführlich vertraut gemacht.

Apropos Charaktere. Die Figuren schienen einem Comic entsprungen zu sein und schmälerten auch den letzten Funken an Glaubwürdigkeit bei der ganzen Sache. Es wurden unterschiedlichste Klischees bedient und die schauspielerischen Leistungen waren ebenfalls nicht immer die Besten. Schweighöfer war jedoch meine große Überraschung, da er unerwartet präsent vertreten war und trotz fragwürdiger Kommentare nie auf die Nerven ging. Er stach aus dem bunten Cast heraus und gab den Dieter mit Charme und Hingabe.

Während Synder bei der Taktung so seine Probleme hatte, so treffend setzte er Bildsprache und Choreografie ein. Das heruntergekommene Vegas sorgte nicht nur einmal für großes Staunen und die Actionszenen waren Dramaturgie selten zu toppen. Der Look war fantastisch, hochwertig und auf echtem Kinoniveau. Ein paar gute Einfälle (Zombie-Tiger) machten den superben Eindruck endgültig rund und sorgten im ausgelachten Genre unerwarteterweise für ein paar neue Akzente.

Von einem „Ghost of Mars“ in Vegas oder einem schlechten Abklatsch von „Zombieland“ war die Rede und in der Tat konnte ich bei allen Kritikern ein paar Übereinstimmungen abhaken. „Army of the Dead“ fühlt sich gelegentlich surreal und wie ein wilder Genremix an, mundete unterm Strich dennoch ganz gut. Der große Wurf ists leider nicht geworden, aber auch keine peinliche Angelegenheit, die Mancher im Vorfeld prophezeit hatte. Man mag sich machmal auch nicht vollends für ein Genre entscheiden, letztlich gefiel mir die krude Mischung aus derber Action, Ekelszenen, verrückten Gestalten und simplen Humor ziemlich gut. An einer Fortsetzung hätte ich absolute Interesse – ein kleiner Grundstein wurde ja bereits gelegt.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Willy’s Wonderland

Inhalt

Mit einer Autopanne kreuzt ein Fremder in einer abgelegenen Kleinstadt auf. Da er für die Reparatur seines Wagens jedoch kein Kleingeld einstecken hat und die Geldautomaten außer Betrieb sind, muss er den fälligen Betrag abarbeiten. Er heuert in einem ehemalige Vergnügungspark an, der kurz vor seiner großen Wiedereröffnung steht und ein wenig Renovierungsbedarf erfordert. Im Gegenzug für eine arbeitsreiche Nacht, soll er dann sein hergerichtetes Fahrzeug zurückerhalten…

Fazit

Filmumsetzungen von Videospielen gibt es mittlerweile reichlich. Nach ausgefallenen Titeln wie beispielsweise „Pixels“ war dann auch die Adaption von „Five Night at Freddys“ keine große Überraschung mehr. Ich persönlich habe zwar nie einen Teil der Reihe gespielt, weiß aber, dass sie storytechnisch keine Meilensteine markieren und man entsprechend verhaltend an den Streifen herangehen sollte.

Abgesehen von ein paar blutigen Effekten könnte man den Film fast mit seinen Kindern schauen – die sich im Gegensatz zu uns Erwachsenen vielleicht ein wenig über die schrägen Ereignisse gruseln können. Für uns ists trotz abgefahrener Bösewichte und witzigen Sprüchen dann eher langatmig und nur selten richtig unterhaltsam.

Über weite Teile plätschert das Geschehen unspektakulär vor sich hin und ein durchwegs stummer Cage macht die Sache da nicht besser. Vielleicht hätte er mit ein paar markanten Sprüchen für Lockerung gesorgt, doch hier wollte man eventuell der Vorlage (wortlose Spielfigur?) Rechenschaft tragen.

Die Kämpfe mit den seltsamen Bewohnern des Parks sind erstaunlich unblutig und uninspiriert vonstatten gegangen. Ich hätte hier wesentlich mehr Blut und Gekröse erwartet, schließlich hätte man doch einen guten Fun-Splatter abgeben können. Diese Chance wurde dann genauso vertan, wie die Prämisse wenigstens ein spannender Psycho-Trip werden zu können. Überall ist das Treiben zu harmlos, zu zäh und zu uninteressant geraten. Keine Szene vermag sonderlich zu packen und irgendwann sehnte man einfach nur dem Abspann entgegen.

In den letzten Jahren konnte Cage positiv, wie negativ überraschen. Seine Teilnahme an B- oder C-Movies ist hinlänglich bekannt, aber hin und wieder kamen ein paar recht unterhaltsame Perlen („Primal“, etc.) dabei heraus. Diese Hoffnung lag auch irgendwo bei „Willy’s Wonderland“, der anhand seines Inhaltes eigentlich gute Karten auf einen spaßigen Filmabend hatte. Leider konnte das Ding in keinem Bereich überzeugen und so gibt es sicherlich keine uneingeschränkte Empfehlung.

4,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Gears 5

Inhalt

Während die Invasion der Locust noch immer unerbittlich tobt, schlüpft der Spieler in die Haut von Kait Diaz, die ihrer Abstammung endlich auf den Grund gehen möchte und dabei mit bösen Wahrheiten konfrontiert wird…

Gameplay

„Gears of War 5“ – oder kurz „Gears 5“ genannt, folgt den Tugenden seiner Vorgänger, kommt ebenfalls als Deckungs-Shooter aus der Third-Person Perspektive daher und steuert sich absolut identisch wie der Rest.

Die Level sind weitestgehend schlauartig aufgebaut, doch es gibt nun auch ein paar Passagen, die zum weiteren Erkunden abseits der streng vorgegebenen Pfade einladen. So ist man nicht nur zu Fuß, sondern auch mit einem Segelmobil unterwegs und kann so die weitläufigen Areale schneller erkunden.

Erneut trifft man auf vertrautes Kanonenfutter und gigantische Bosse, die allerdings nur minimale Taktik erfordern und deren Schwachstellen schnell offensichtlich werden. Das Gegnerdesign ist überwiegend gleich geblieben.

Unterstützung erhält man diesmal in Form des Roboters Jack, der dem Spieler ein Schutzschild bietet oder durch Schächte schweben und Türe öffnen kann. Dies ist nett und bietet spielerische Vorteile, bei hektischen Gefechten habe ich jedoch oft auf den Helfer verzichtet.

Spielzeit

Ich habe das Spiel seinerzeit auf der XBOX gezockt und nun (Gamepass sei dank) noch einmal auf dem PC bestritten. Gebraucht habe ich für den letzten Durchgang zirka 8-10 Stunden, wobei hauptsächlich die Story und wenig Sammelgegenstände oder Nebenmissionen verfolgt wurden. Für ein „Gears“ liegt die Spielzeit absolut im Rahmen und bei wesentlich längerer Dauer würde sich das eher simple Spielprinzip wahrscheinlich auch stark abnutzen und ermüden.

Präsentation

Wie bereits sämtliche Vorgänger, ist auch „Gears 5“ ein optisches Meisterwerk, dessen Stil mich immer wieder auf neues begeistert. Klar waren die überzogen gezeichneten, bulligen Figuren beim Auftakt damals arg gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile hat man seine „Footballspieler“ kennen und lieben gelernt.

„Gears 5“ überzeugt erneut mit detailreichen Kulissen, stimmiger Beleuchtung und knallharten Soundeffekten. Alle Waffen hören und fühlen sich unterschiedlich an und die markigen, gut vertonten Sprüche unserer Mitstreiter machen Laune.

Positiv

  • sehr gute Präsentation
  • launige Gefechte
  • abwechslungsreiche Schauplätze
  • coole Charaktere
  • nette Storyline

Neutral

  • Open-World-Elemnte aufgesetzt
  • langwierige Segelboot-Passagen
  • allgemein aufgesetzte „Coolness“ ist Geschmackssache

Negativ

  • Gegner wenig abwechslungsreich
  • spielerisch eher simpel
  • Rätsel extrem einfach

Fazit

„Gears 5“ ist eine konsequente Weiterführung der Reihe, ohne sich groß von seinen Vorgängern zu unterscheiden. Der geeignete Spieler erhält einfach mehr von Bekannten – mit Allem, was seit Jahren einfach dazu gehört.

Bei all der gradlinigen Action hätte man sich die Erkundungspassagen bzw. die Fahrten mit dem Segelschiff ruhig sparen und so das Geschehen etwas straffen können. Bei einem „Gears“ erwarte ich keine weitläufigen Areale, sondern gebe mich zu Gunsten eines geschmeidigen Spielflusses lieber mit eingeengten Schlauchlevel zufrieden.

Ein echtes Highlight ist Teil 5 wahrlich nicht, aber auch kein Tiefpunkt der Reihe. Das Spiel macht weitestgehend extrem Laune, doch mangelnde Innovation lassen ein wenig resignieren. Ich hoffe natürlich, dass es mit einem sechsten Ableger weitergeht – das nächste Mal aber mal wieder ein paar neue Elemente Einzug halten.

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Microsoft

Resident Evil: Code Veronica

Inhalt

Der Spieler übernimmt de Rolle von Claire Redfield, die sich auf der Suche nach ihrem Bruder Chris befindet. Während der Recherchen wurde sie jedoch vom Umbrella Konzern verschleppt und in einen Knast auf einer abgelegenen Insel verfrachtet. Jetzt wo auch hier die Untoten das Kommando an sich reißen, muss sich der Spieler nicht nur mit einem Fluchtplan beschäftigen…

Gameplay

„Code Veronica“ kommt zwar mit überarbeitetem technischen Gewand daher, orientiert sich spielerisch und mechanisch noch ganz an den ersten drei Teilen der Reihe. Wir steuern Claire durch nicht mehr komplett vorgerenderte und niedrig aufgelöste, sondern erstmals komplett dynamisch modellierte Kulissen – kämpfen aber weiterhin mit der „Panzer“-Steuerung und manch ungünstigen Kameraperspektiven, wie wir es aus der Vergangenheit bereits gewohnt sind.

Der Titel bietet klassische Rätsel (tausche Wappen, finde Schlüssel) und fühlt sich hierdurch sehr vertraut an. Der Schwierigkeitsgrad der Action-Passagen ist gefühlt etwas höher als bei den Vorgängern und die Kampagne von der reinen Spielzeit mit rund 10 Stunden auch etwas länger.

Beim Inventar ist Geschick und vielleicht auch etwas Glück gefordert, da die Slots beschränkt sind und man nicht immer abschätzen kann, was überhaupt zu welchen Zeitpunkt mitgeschleppt werden sollte. Sicherlich ändert sich das beim erneuten Durchzocken, doch am Anfang kann es schon etwas stressig sein. Neben den bekannten Schreibmaschinen (=Speicherpunkte) befinden sich auch die hilfreichen Truhen zum Verstauen bzw. dem Entnehmen von Gegenständen.

Präsentation

Grafisch war das Spiel seinerzeit eine Augenweide. Ich habe es direkt zum Release auf dem Dreamcast erworben und bis dato kaum etwas Besseres auf der Konsole gesehen. Während die gerenderten Filmchen schon damals recht pixelig daher kamen, sorgten die Figuren während er Ingame-Zwischensequenzen für Staunen. Sie waren detailreich, schön animiert und toll ausgeleuchtet. Die Qualität reicht fast an bekannte Intro-Sequenzen heran und wirkten durch die nicht mehr allzu statischen Kulissen auch viel realer.

Der Soundtrack war eher unauffällig, bot aber ein paar eingängige Melodien und gute Effekte. Die englische Sprachausgabe war seinerzeit solide, heute sind manche seltsamen Stimmen eher für Lacher gut. Trotzdem gehört es irgendwie dazu und ich möchte die unfreiwilligen Schmutzler nicht mehr missen.

Positiv

  • klassisches RE-Gameplay
  • tolle Charaktermodelle
  • spannende Handlung
  • aufregende Zwischensequenzen
  • vergleichsweise lange Kampanie

Neutral

  • leicht hakelige Steuerung
  • Rätsel meist recht simpel
  • längere Laufwege
  • schräge Synchronstimmen

Negativ

  • Speichern nur an Schreibmaschinen (klassisches RE eben)
  • kleines Inventar (klassisches RE eben)
  • hin und wieder leichte Kameraprobleme

Fazit

Ich kann mich noch gut an den damaligen Erwerb des Titels erinnern und der noch immer in seiner Hülle befindliche Kassenzettel aus dem Jahre 2000 macht die Vorstellung noch immersiver. „Code Veronica“ wurde heiß herbei gesehent und hat allein schon wegen seiner fantastischen Grafik nicht enttäuscht. Der Schwierigkeitsgrad war vielleicht einen Ticken höher als bei den anderen Teilen, doch mit etwas Taktik kein großes Problem.

Aus heutiger Sicht wirkt die kleine technische Revolution vielleicht nicht mehr ganz so spektakulär, doch immerhin schaut dieser Teil nicht mehr ganz so angestaubt wie die ersten Titel der Reihe aus. Spielerisch orientierte man sich glücklicherweise noch sehr stark an den Vorgängern und kann trotz altbackener Mechaniken (Speichern, Inventar) noch vollends überzeugen.

Für mich ist „Veronica“ nicht der allerbeste Serienableger (Teil 1 und 2 sind unereicht), aber defintiv einer der besseren und lohnenswerteren Gruselspiele schlechthin. Es fühlt sich einfach „original“ an und sorgt für angenehmen Angstschweiß, der mit schönen Zwischensequenzen und viel Kurzweil belohnt. Ich hoffe, dass sich auch hier um ein hübsches Remake bemüht wird – schließlich hat Capcom das passende technische Grundgerüst bereits fertig in der Schublade.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Wie heute noch zocken?

Ich besitze das Spiel auf Dreamcast, Playstation 2 und dem GameCube. In Japan ist überdies eine leicht aufpolierte Version für PS3 erhältlich. Ich bevorzuge zwar das Zocken auf den Originalkonsolen, habe aber alle drei Erstgenannten bereits auf diversen Emulatoren ausprobiert und konnte eine gute Spielbarkeit bescheinigen. Für diesen Test habe ich mir die GameCube-Variante per Dolphin-Emulator angeschaut und dabei natürlich von der Möglichkeit der Save-Stats profitiert. Durch den Wegfall niedrig aufgelöster, fest gerenderter Hintergründe schaute das Spiel mittels Hochskalierung auf dem 4k-Schirm recht anschaulich aus.

Fotocopyright: Capcom

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