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Schlagwort: Dolby Atmos

Sony HT-X8500 Soundbar im Kurzcheck

Einleitung

Nach der eher enttäuschenden Bose 900 ist mir klar geworden, dass ich mein großes Setup nicht ersetzen, sondern lediglich eine Bar zusätzlich für besseren TV-Sound auf dem Sideboard platzieren möchte. Außerdem besteht die Hoffnung, in heutigen Zeiten etwas Energie sparen und bei weniger effektgeladenen Blockbustern auf eine kleinere Klang-Variante setzten zu können. Mit der Sony habe ich nun preislich deutlich tiefer gegriffen und die Erwartungen waren im Vergleich nun nicht sonderlich hoch.

Lieferumfang & Anschluss

Die Soundbar kommt in einem kompakten Karton mit Tragegriff, ist insgesamt ein Stück kürzer als die zuletzt getestete Version von Bose.

Zum Lieferumfang gehören Netzteil, Fernbedienung und optisches Kabel. Ein HDMI-Kabel ist leider nicht enthalten.

Im Gegensatz zur Bose 900 besitzt die Sony einen HDMI Ein- und Ausgang, sprich man kann von seinem HDMI-Verteiler (in meinem Falle noch der zusätzliche Marantz-AVR) in die Bar gehen und das hochwertige Tonsignal quasi direkt aus dem Geräten ins Innere führen. Der HDMI-Out leitet dann das Bild an TV (oder Beamer) weiter. eARC ist weiterhin vorhanden, benötige ich hier allerdings nicht.

Aus dem TV gehe ich wieder mit optischer Verbindung zurück an die Bar – das ist mir lieber, denn bei aktivem ARC bzw. CEC-Steuerung bringen andere HDMI-Teilnehmer (wie die PS5) ständig beim Einschalten des Fernsehers an, auch wenn es explizit in deren Einstellungen deaktiviert wurde. Hier macht sich die halbherzige Umsetzung von Standards wieder deutlich bemerkbar.

Der Klang

Wie Eingangs erwähnt waren die Erwartungen nicht die allerhöchsten. Die wesentlich teurere Bose (knapp 760 Euro vs. 222 Euro) hat nicht gerade für Freudentänze gesorgt und so habe ich hier kaum Hoffnung auf brachiales Kino gehabt.

Obwohl bei der Sony schicke Aufdrucke wie Dolby Atmos und dts X angebracht wurden, handelt es sich um eine Soundbar mit relativ wenigen internen Lautsprechern und keiner Möglichkeit zur Erweiterung (zusätzliche Rear-Boxen, externer Subwoofer, etc.). Positiv möchte ich allerdings schon einmal erwähnen, dass alle getesteten Signale (von Stereo über Atmos bis hin zu DTS-X oder DTS-Master-Audio) klaglos wiedergegeben wurden und entsprechende LEDs an der Oberseite erstrahlten. Brutal unterschied sich das Klangbild zwar nicht, aber immerhin wurde alles verarbeitet, was bei der Konkurrenz leider nicht immer der Fall ist.

Der Klang an sich ist klar, aber erwartungsgemäß frontlastig und wenig dreidimensional. Direkt vor der Bar wird dies sehr deutlich, doch wenn ich vom Sessel auf die hintere Couch wechsele spürbar besser. Der größere Abstand gibt der Bar dann auch den nötigem Raum, um mit Reflektionen zu arbeiten und tatsächlich ein größeres räumliches Volumen (natürlich alles von vorn) aufbauen zu können.

Beim aktuellen „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“ haben die Schusswechsel nicht nur meine Couch zum leichten vibrieren gebracht, sondern die Effekte prallten links und rechts von meinen Wänden ab und waren klar außerhalb der kompakten Bar verortbar. Beim Flug eines Hubschraubers hats dann richtig gescheppert, obwohl der anstrebte Höheneffekt mehr angedeutet erschien. Wie bei der Bose geht dem Gerät bei oberen Geräuschen ein wenig die Puste aus und so verenden diese auf halber Höhe und wandern nicht über unseren Kopf. Wieder einmal sehr schwierig mit mein laienhaften Worten zu umschreiben…

Die Sprachverständlichkeit ist sehr gut und kann per Tastendruck noch weiter optimiert werden. Dennoch heben sich lautere Momente deutlich von den Dialogen ab und die Lautstärke musste nachträglich runtergeschraubt werden. Bei den unterschiedlichen Modi (z.B. Gaming oder Cinema) habe ich keine gravierenden Unterschiede herausgehört, doch für das gute Gefühl „The Last of Us -Part 2“ im Gaming-Betrieb genossen. Auch hier waren die Gespräche eher leise und die Waffen haben dafür richtig gedonnert. Je weiter weg, desto besser die räumliche Wahrnehmung.

Die Bedienung

Normalerweise müsste man diesen Punkt nicht erwähnen oder lediglich kurz streifen. Bei der Sony muss ich das Thema jedoch ansprechen und meine Enttäuschung hierrüber zum Ausdruck bringen. Der Hersteller liefert uns war eine richtige Fernbedienung mit vielen Tasten mit, verzichtet aber auf ein Display an der Soundbar – oder zumindest auf dem Bildschirm.

So kann man eigentlich nur raten, welcher Modus gerade aktiv ist oder auf gut Glück auf den Bass-Knopf drücken und versuchen zu fühlen, ob sich etwas ändern. Manchmal genügt ein einfacher Druck (Modusauswahl), manchmal muss man eine Taste doppelt betätigen (Eingangsauswahl) oder schlichtweg 5 Sekunden gedrückt halten (z.B. Bass-Einstellung) und dann vielleicht noch einen weiteren Knopf zur eigentlichen Konfiguration.

Die Soundbar quittiert Eingaben mit dem Leuchten ihrer LEDs, deren Bedeutung man ohne Handbuch ebenfalls nur raten kann. Eine passende App hab ich beim ersten Blick in den Play-Store leider nicht gefunden.

Positiv

  • solider Klang, stellenweise etwas räumlich
  • ordentliche Lautstärke
  • guter Bass auch ohne zusätzlichen Subwoofer
  • HDMI Ein- und Ausgang (eARC nicht erforderlich)
  • verarbeitet bisher alle getesteten Tonsignale (auch DTS)
  • elegantes Design
  • fairer Anschaffungspreis

Neutral

  • schleift HDMI-Signal im ausgeschalteten Zustand nicht durch
  • keine Anschlussmöglichkeit für weitere Peripherie

Negativ

  • Steuerung unnötig kompliziert
  • kein Display (weder an der Soundbar, noch auf dem Bildschirm)

Fazit

Nach der teuren und leider auch ziemlich enttäuschenden Bose 900 wollte ich den Plan zur Verwendung einer Soundbar schon fast aufgeben. Der große AVR sollte nun zwar bleiben, jedoch nicht immer unnötig in Verwendung sein – da er für normales Fernsehen oder mal zum gelegentlichen Zocken viel zu überdimensioniert ist und wahrscheinlich zu viel Strom frisst.

Die Sony HT-X8500 erfüllt die geänderten Anforderungen nun mit Bravour und leistet sich – mal abgesehen von ihrer seltsamen Bedienung – keine größeren Patzer. Der Sound ist gut, angenehm klar, schön laut und mit ordentlichem Bass. Direkt davor sitzend ist der Klang okay, doch weiter hinten auf der Couch kommen tatsächlich räumliche Effekte (eben wegen der Reflexionen durch Decke und Wand) zu Stande. Mein dickes 9.1 Setup wird damit sicherlich nicht ersetzt, aber durchaus annehmbar vertreten. Besonders bei Ballereien bebt der Boden und der Sessel ganz angenehm, ohne dass mein Sideboard dabei zu Wackeln beginnt.

Wer eine preiswerte Marken-Soundbar sucht und mit den richtigen Anforderungen an die Sache herangeht, erhält mit dem Modell von Sony einen echt guten Vertreter. Unterm Strich kein mega immersives Heimkino, aber bei gehobener Lautstärke und entsprechendem Bums auch ein nettes Filmerlebnis – bei dem wohl kein TV-Lautsprecher mithalten kann. Die HT-X8500 darf also bleiben.

Preis-/Leistung: gut

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Bose 900 Soundbar im Kurzcheck

Einleitung

Kann eine Soundbar wirklich einen AVR mitsamt umfangreicher Boxenbestückung ersetzten? Wenn es nach den Werbetextern geht schon, doch in der Realität sieht die Sache leider (nach wie vor) etwas anders aus…

Ausgangssitutation

Ich habe mir ein neues Sideboard gekauft, welches den vorhandenen Marrantz-Receiver leider einen Ticken zu hoch hebt und eine Kollision mit meiner Leinwand verursacht. Bei Ultra-Breitbild ist dies kein Problem, doch bei normalen 16:9 Werken muss das Tuch weiter nach unten und verknickt vor dem AVR. Da ich mit meiner Creative-Soundbar im Arbeitszimmer recht zufrieden bin und schon den ein oder anderen Film damit geschaut hatte, wollte ich das Experiment im Wohnzimmer wagen: eine einzige Soundbar soll mein 9.1 Setup ablösen, Platz schaffen und hoffentlich nicht zu viele klangliche Abstriche mit sich bringen. Nach diversen Testberichten und Videos bin ich letztlich bei der Bose 900 gelandet.

Lieferumfang

Die Soundbar bringt optisches Kabel, HDMI-Kabel, Stromzufuhr und Einmess-Mikrofon mit sich. Weitere Lautsprecher oder der Subwoofer müssen separat erworben werden.

Anschluss & Inbetriebnahme

Strom & HDMI rein, App auf dem Smartphone geladen, zunächst ein Update (rund 20-25 Minuten, ohne Fortschrittsanzeige!) gemacht und die ersten Töne kamen aus dem Gerät. Dann das Mikro (in Kopfbandform) auf den Schädel gesetzt und die automatische Einmessung gestartet. Bis dahin kinderleicht, doch die wahren Fallstricke sollten dann erst in Erscheinung treten…

Dolby Atmos nur via eARC

Mein rund 2,5 Jahre alter 75″ LG-TV ist zu alt bzw. wurde damals beim auf nicht auf die richtigen Standards geachtet. Der Schirm kann zwar 4K, HDR und allen restlichen Schnickschnack (darauf habe ich Wert gelegt), aber kein eARC, sprich: er gibt über HDMI leider nur Stereo und normales Dolby Digital jedoch keine höherwertigen Signale wie Atmos aus. Bei normaler HDMI-Zufuhr (z.B. direkt aus dem 4K Blu-Ray Player oder der Konsole) bleibt die Soundbar stumm. Man scheint also zwingend einen echten ARC (HDMI mit Rückkanal) Anschluss zu benötigen und erst dann nimmt das Teil die Geräusche entgegen Durchschleichen wie bei anderen Bars ist sowieso nicht drin, da es nur einen einzigen Eingang (aber keinen Ausgang) gibt. Schlecht, aber zum Teil im Vorfeld bereits bekannt – wobei ich von einer Ton-Einspeisung via HDMI-Splitter (ohne ARC) ausgegangen war.

Mit optischen Kabel ist ebenfalls maximal Dolby Digital und nicht einmal DTS (was die Bar bei mir sowieso nicht dekodierte) drin. Player und Konsole müssen also auch zwingend auf PCM oder Dolby Digital (max 5.1!) stehen, sonst gibt die Bose keine Töne von sich.

Der Klang

Bei meinen Atmos-Test-Blu-Rays zeigt die App zwar entsprechend „Atmos“ an – doch wir wissen, dass dies wohl künstlich generiert und nativ ist. Wie dem aber auch sei, weder bei diesen Trailern, noch bei Spielfilmen mit verschiedenen Tonformaten (wohlgemerkt bei DTS, DTS-HD Master, etc. blieb die Soundbar stumm) konnte die Ausgabe nicht vollends überzeugen.

Die Soundbar klang erwartungsgemäß frontlastig und wenig dreidimsional. Manchmal hatte man das Gefühl, dass beispielsweise Hubschrauber aus der Mitte nach oben aufsteigen, doch nach geringer Höhe war dieser Effekt schon wieder weg. Gleiches gilt auch bei seitlichen Effekten. Immer wenn man denkt, dass etwas zur Seite wandert (oder von der Seite kommt) verpufft dieser Eindruck auf halber Strecke. Kniffelig zu beschreiben, muss man sich irgendwie vorstellen.

Gut hingegen die Sprachverständlichkeit und der angenehme Bass. Für krachende Blockbuster fehlt es hier an Bums, doch fürs normale Schauen ist der Bass angenehm spürbar und nicht zu dominant. Durch eine spezielle Einstellung in der App kann zudem die Sprache besonders optimiert werden, was zu einem guten und klaren Ergebnis führt. Einige Reviewer beklagten den künstlichen Touch der Stimmen, doch ich fand es soweit in Ordnung. Die Lautstärke ist ebenfalls ausreichend, in meinen Tests habe ich mein Wohnzimmer (zirka 3,5m auf 5m) auf halber Stellung souverän beschallen lassen.

Positiv

  • ausgewogener Klang
  • gute Sprachverständlichkeit
  • angenehmer Bass
  • elegantes Design
  • hochwertige Verarbeitung
  • einfache Bedienung

Neutral

  • Bass könnte hin und wieder heftiger sein
  • Fernbedienung fühlt sich nicht hochwertig an
  • App zeigt kein Fortschrittsbalken bei Update an

Negativ

  • nur 1 HDMI Eingang und ARC für Input erforderlich
  • kein DTS-Decoding
  • Raumklang-Effekt so gut wie nicht vorhanden
  • Preis-/Leistung dürftig

Fazit

Ich habe keine Wunder, aber eine wesentlich bessere Performance erwartet. Die Bose 900 klingt schon gut, aber ehrlich gesagt kaum besser als die integrierten Boxen meines TVs – der aufgrund seiner Größe stellenweise noch mehr 3D-Sound als dieses Produkt erzeugen.

Zum reinen Fernsehschauen ist die Soundbar prima, aber einfach zu teuer. Da meine vorhandene Anlage mitsamt 9.1-Setup das Ding dermaßen an die Wand spielt, ist von einem Ersatz (mit fest einkalkulierten Abstrichen) nicht zu sprechen.

Vielleicht schaue (und höre) ich mir noch ein paar Konkurrenzprodukte an, doch meine Erwartungen sind nun eher gedämpft. Als Ton-Aufbesserer für die meisten Bildschirme mag die Bose einen guten Job machen, doch mangels Erfahrung kann ich auch keine Alternativen empfehlen. Für mich reicht das Gebotene nicht aus, um knappe 760 Euro (Stand 09/22) zu rechtfertigen und den grundsätzlich brauchbaren Standard-Sound des TVs abzulösen – vom dicken AVR ganz zu schweigen…

Preis-/Leistung: ausreichend

Zum Test hatte ich zwei Bose 900 Soundbars im Haus. Die erste hat sich direkt beim initialen Update aufgehängt und war mit sämtlichen Tipps aus dem Internet nicht wieder zu beleben, die zweite hatte schon beim Auspacken auffällige Gebrauchsspuren und der HDMI-Anschluss schien gar nicht zu funktionieren. Ich lasse diese Umstände nicht negativ in die Bewertung einfließen, wollte es bei dem gehobenen Kaufpreis dennoch nicht unerwähnt lassen.