Inhalt

Eine junge Auftragskillerin patzt bei einem Job und lässt eine potentielle Zeugin am Tatort zurück. Ihren Geldgebern passt dies natürlich nicht, doch kaum hat sie die Dame endlich ausfindig gemacht, mischt sich bereits ein aufgeweckter Polizist in ihre Angelegenheiten…

Fazit

Das Original gilt für mich als einer der besten Filme aus Asien und hat seinen Teil für meine Faszination für solche Titel massiv geprägt – weshalb ich einem Remake bereits seit erster Verlautbarung sehr kritisch gegenüber stand. Da hier allerdings Meister Woo höchstpersönlich am Werke war, wollte ich dem Teil dennoch eine Chance einräumen und wurde am Ende zum Glück nicht zu hart enttäuscht.

Kurz gesagt: Wer das Original nicht kennt, erhält einen soliden und zeitgemäß präsentierten Actionfilm ohne Schnörkel und kann damit gut leben. Der Streifen war zwar nicht sonderlich tiefgründig oder auch nur im Ansatz melancholisch gezeichnet, kam aber durchwegs angenehm kurzweilig, mit launigen Pacing und leicht humorigen Einlagen daher. Die Schusswechsel waren gut choreografiert und der Härtegrad unerwartet hoch. Das Blut floss stellenweise in Strömen, lockere Sprüche und lässig aufgelegte Darsteller nahmen dem Treiben allerdings den Schrecken und bewahrten eine lockere Weise.

An die Stimmung und die Akteure der Vorlage kam man aber bei Weitem nicht heran und darin lag für mich die Krux. Die 2024er Variante fühlte sich irgendwie schablonenhaft und seelenlos an. Woo arbeitete sich hier durch eine Checkliste (inkl. aufsteigender Tauben), vergaß dabei aber auf die Atmosphäre und den Stil zu achten. Das Geschehen mutete stets austauschbar an, triefte nicht so voller Hertzblut wie einst das Original. Zudem waren eine Nathalie Emmanuel und ein Omar Sy kein vollumfänglicher Ersatz für Chow Yun-Fat und Danny Lee.

Die Vorlage bleibt unerreicht, doch dies war auch bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten gewesen. Eine bereits vor Jahren geplante Neuauflage mit Richard Gere und Denzel Washington wäre sicherlich richtig spannend geworden, so lieferte man uns halt nur einen recht beliebigen Genrevertreter der alle Bereiche zufriedenstellend bedient, jedoch atmosphärisch weit vom Klassiker entfernt ist.

Fotocopyright: Sky