Inhalt

Ein verehrender Sturm hat gewaltige Schäden in der Region hinterlassen, doch bevor ein angesehener Anwalt die Spendengala eröffnen kann, wird er zur kurzen Audienz bei der Polizei gebeten. Am Tage zuvor hat er beim Joggen zufällig die Leiche eines Mädchens entdeckt, doch seine bisherigen Aussagen decken sich nicht mit anderen Augenzeugenberichten…

Fazit

Für Filme wie diesen muss man einfach in der richtigen Lage sein und dann geht sein Konzept aber auch voll und ganz auf. Großartige Action darf man hier sicherlich nicht erwarten, dafür ein interessantes Kammerspiel bei dem sich zwei Hollywood-Urgesteine gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen und förmlich in ihren Bann ziehen.

„Under Suspicion“ lebt von vielen Dialogen und seiner angenehm-ungemütlichen Atmosphäre, bei der sich der Zuschauer nie seiner Figuren sicher ist und im Kopf stets an eigenen Theorien zum Tathergang und zu Motiven arbeitet.

Jeder Charakter besaß seine guten Seiten, aber auch seine tiefen Abgründe, die eine Entscheidung nicht unbedingt leichter machen und uns oftmals mit unseren Sympathien hadern ließen. Durch sein geschicktes Storytelling machte dies aber ungemein Spaß und stellte sich auch als größten Reiz an der Sache heraus.

Bis zum bitteren Ende blieb das Geschehen undurchsichtig und genau dies hat man unzähligen Mitbewerbern voraus. Während andere viel zu früh ihre Karten auf den Tisch legen und uns das Zusammenpuzzeln viel zu leicht machen, tappt man hier bis kurz vor dem Abspann im Dunkeln.

Morgan Freeman und Gene Hackman haben ihre Sache ganz hervorragend gemacht und sorgten für viele Gänsehautmomente. Die beiden Stars haben sich gegenseitig die Bälle zugespielt, so dass es eine große Freude war, ihnen bei ihren Wortgefechten und bei ihren Rekonstruktionen der Handlung beizuwohnen. Beide spielten absolut glaubwürdig, gingen voll und ganz in ihren Rollen auf.

„Under Suspicion“ ist ein kleiner, aber feiner Thriller, der mit vergleichsweise wenigen Mitteln viel erreicht und an den Bildschirm fesselt. Die Auftritte von Freeman und Hackman waren absolut sehenswert, die Story so undurchsichtig, wie durchwegs spannend. Beim Finale gibt’s vielleicht ein wenig Freiraum für eigene Interpretation, doch hat sich dies perfekt zum Rest eingefügt und mir nach kurzer Unverständnis dann doch ein kleines Lächeln abgerungen. Für Genrefans ist dieses Werk also definitiv eine Empfehlung wert.

7,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG