Furioza 2

Inhalt

Mit einem hinterhältigen Mord an seinem besten Freund gerät Golden an die Spitze der Hooligantruppe und beherrscht bald einen großen Teil der Stadt. Mit der Vergrößerung seiner Macht gerät er aber immer häufiger mit einer verfeindeten “Firma” zusammen und sieht sich alsbald zu unliebsamen Kompromissen gezwungen…

Fazit

Mit dem Auftakt zu “Furioza” haben die polnischen Macher schon ein bisschen meinen Nerv getroffen und ihre Sache bei der nun kürzlich auf Netflix ausgestrahlten Fortsetzung noch einmal perfektioniert. Zwar mag der Fußball an sich überhaupt nicht mehr im Fokus stehen, doch als Gangster-Epos mit kernigen Typen funktioniert das Werk in meinen Augen grandios.

Obwohl der Titel mit einer stattlichen Länge von knapp drei Stunden daher kam, habe ich jede Sekunde genossen und mich nie gelangweilt. Zwar hab ich das Ding in mehreren Etappen angegriffen (aber nur, weil es meine Zeitplanung nicht anders übrig ließ), aber ich hätte es auch gerne an einem Stück verschlingen können.

“Golden” war eine tolle Hauptfigur, die das brutale Geschehen über weite Teile von ganz allein trug und immer wieder für Überraschungen gut war. Er wurde in jeder Lebenslage oscarreif von Mateusz Damięcki verkörpert und seine Kontroverse war beachtlich. Man konnte sich oftmals hervorragend in seinen Kopf hineindenken, andererseits ihn in vielen Situationen als unliebsamen Kotzbrocken wahrnehmen.

Die Handlung bot dabei genug Potential, um über die komplette Laufzeit bei der Stange zu halten und ebenfalls kaum zu schwächeln. Auf dem Schirm war immer was los und langweilig wurde es nie. Dank hochwertiger Technik (auf Hochglanz polierte Optik), verschwenderischer Ausstattung und krassen Kampfszenen blieb kein Auge trocken – zumal es auch immer mal wieder kleine freizügige Details am Rande gab.

Die Schauplätze waren abwechslungsreich und hinterließen dank Sprung nach Irland auch internationalen Charakter, was gut zum Rest gepasst hat und das einst eher eng gesteckte Szenario angenehm erweiterte. Die Geldgeschäfte und Konflikte unterhalb der “Firmen” wurden zudem kurzweilig und mit der notwendigen Härte präsentiert, auch wenn uns streng genommen wenig Neues aufgetischt wurde.

Kernige Typen, hübsche Frauen, kompromisslose Schlägereien, schnelle Autos und eine kurzweilige Erzählweise. “Furioza 2” bot alles, was es für einen zünftigen Herrenabend benötigt und übertraf seinen guten Vorgänger in allen Punkten – klammern wir das Thema Fußball einfach mal wohlwollend aus. Ich war hier absolut überrascht und wünsche mir nun sogar noch einen dritten Teil herbei – gerne auch als Spin-Off, wenn die hier verwendeten Hauptfiguren aus bekannten Gründen nicht mehr am Start sein könnten…