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Max ist erfolgreicher Broker und geht in seinem Geschäft scheinbar auch über Leichen. Als er über ein Erbe in Frankreich informiert wird, reist er zwar umgehend dorthin, rechnet aber mit einem schnellen Verkauf und keinem großen Zwischenstopp. Auf dem alten Weingut des Onkels angekommen, schwelgt er allerdings rasch in Erinnerungen an seine Kindheit und kann sich obendrein dem Charme der dortigen Bevölkerung nicht entziehen…

Fazit

Der Film „Ein gutes Jahr“ hat mittlerweile ein paar Tage auf dem Buckel und bis zu den vergangenen Weihnachtsfeiertagen habe ich mit der Sichtung gehadert. Zwar versprachen die Namen Ridley Scott und Russel Crowe seit jeher keinen Flop, doch irgendwie haben mich Handlung und Setting nicht sofort aufjubeln lassen. Wie dem aber auch sei: endlich flackerte der Titel über den heimischen Schirm und am Ende konnte ein erwartet positives Fazit gezogen werden.

Der Streifen bediente sich vieler Klischees und versuchte gar nicht erst aus seiner gewissen Gleichförmigkeit herauszubrechen. Alles verlief hier nach altbewährten Mustern und die „heile Welt“ geriet zu keiner Zeit ins Wanken. Da halfen auch keine halbherzigen Versuche aufgesetzter Dramatik. Man hat sich voll und ganz auf seine großartig agierenden Darsteller und die gefühlvolle Inszenierung verlassen – was zum Glück auch wunderbar funktioniert hat und letztlich eine Empfehlung für Freunde solcher Werke aussprechen lässt.

Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und dabei war egal, ob in der heutigen Zeit oder in den Rückblenden. Man konnte sich gut in die Figuren hineindenken und die behutsam erzählten Charakterwandlungen vollends verstehen. Alles war so symphytisch wie glaubwürdig präsentiert – auch wenn man sich wie bereits erwähnt nicht um einige Klischees und Vorherschaubarkeiten herumschiffen konnte. Zu oft hat man solche Geschichten schon erlebt und zu leicht konnte man hier die nächsten Schritte der Handlung vorausahnen.

Scott und Crowe können auch ruhig und gefühlvoll, was sie mit diesem Film nachhaltig beweisen konnten. Zwar erfand man hier das Rad nicht neu und trottete jederzeit auf bekannten Wegen, doch das Ergebnis hat unterm Strich dennoch sehr gut bei Laune gehalten. Es hab ein paar wirklich schöne und ein paar wirklich witzige Momente, die immer mal wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberten und den vorherschaubaren Verlauf ein wenig zur Seite drängten. Letztlich kosteten diese mangelnde Innovation aber schon ein halbes Wertungspünktchen, doch Freunde solcher Filme dürfen dieses auch gerne wieder aufaddieren. „Ein gutes Jahr“ ist ein schönes Kontrastprogramm zum üblichen Geballer und irgendwie auch wie ein kleiner erholsamer Urlaub in Frankreich.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE