Inhalt
Ein Boxer, der scheinbar an einer unheilbaren Krankheit leidet, geht aufs Ganze. Er möchte an das Drogengeld eines Gangsters erbeuten und die Schuld idealerweise an eine Prostituierte abschieben…
Fazit
Beim Namen „Takashi Miike“ schnalzen Asienfans mit der Zunge. Hat uns der gut Mann doch ein paar wirklich feine (und verrückte) Werke auf den Bildschirm gezaubert – und schon seit ein paar Tagen nichts mehr von sich hören lassen.
Im Vergleich zu „Ichi“ oder „Dead or Alive“ geht es in „First Love“ recht bodenständig, fast schon gesittet zu. Er man für seinen Film eine halbwegs normale Geschichte, die leider stellenweise auch ein wenig austauschbar erscheint. Man kennt viele Elemente – oder kann sich zumindest die meisten Passagen halbwegs zusammenreimen und ist gerade deshalb ein bisschen enttäuscht. Ein echter Überraschungseffekt blieb aus, manchmal plätscherte das Geschehen einfach nur vor sich hin.
Die Darsteller machten ihre Sache allesamt sehr gut, litten jedoch an der durchschnittlichen deutschen Synchronisierung. Die Optik wirkte angenehm vertraut und auch der Soundtrack erinnerte an vergangene Produktionen. Alles macht nicht immer den teuersten, aber immerhin einen stimmigen Gesamteindruck.
Gänzlich auf Gewalt müssen Fans nicht verzichten, doch auch hier ging es eine Nummer harmloser zu. Es gab ein paar Momente, in denen ich das alte Feuer entflammen sah, aber zu abrupt ging der Ansatz dann ins Leere. Ein paar blutige Einlagen, die einer 16er Freigabe heutzutage angemessen wären.
Ich mag die allermeisten (von mir bekannten) Werke von Miike und hatte auch mit „First Love“ ein paar vergnügliche Momente. Insgesamt jedoch ging mir der Film zu sehr auf „Nummer sicher“ und bot nicht das, was ein Streifen des Machers für mich ausmacht. „First Love“ ist grundsolide, sauber inszeniert und durchaus unterhaltsam – aber auch eben etwas konservativ und nirgendwo sonderlich hervor stechend. Von einem „neuen Meisterwerk“ (Covertext) vermag ich leider nicht zu sprechen.
6,5/10
Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH
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