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Schlagwort: Thailand

Bangkok Dangerous

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Der taubstumme Kong wurde aufgrund seiner Krankheit schon früh von Anderen gehänselt. Aus Frust lernte er jedoch ebenso früh mit der Waffe umzugehen und hat sich zu einem der besten Auftragskiller in Bangkok gemausert.

Eines Tages lernt er die hübsche Apothekerin Fon kennen und lieben. Er genießt die neue und vor allem schöne Seite des Lebens, doch kann sich seiner Dame einfach nicht offenbaren…

Fazit

Damals wie heute sind Filme aus Thailand eine Sache für sich. Auch wenn ich mittlerweile mit einer Thailänderin leiert bin, bleiben deren Produktionen für mich eher schwierig und rangieren vor allem noch immer nicht auf dem Level der Koreaner oder Japaner.

„Ong Bak“ oder „Born to Fight“ waren beispielsweise nette Stunt-Filme, aber kein ernstzunehmendes Erzählkino. Ansonsten gibt es halt viele übernatürliche Geistergeschichten – die man grundsätzlich mögen muss und ansonsten nicht viel damit anzufangen weiß.

„Bangkok Dangerous“ jedoch greift die Defizite erstgenannter Titel auf und präsentiert uns Abseits gut choreografierter Action eine erstaunlich tiefgründige und warme Geschichte mit guter Besetzung.

Natürlich mag die Rahmenhandlung das berühmte Rad nicht neu erfinden, dennoch gelingt das Mittendrin-Feeling und der Unterhaltungsfaktor stimmt. Die zuweilen verträumten, aber auch melancholischen Bilder laden zu Abtauchen ein und gerne lässt man seine Gedanken in den überfüllten Straßen von Bangkok baumeln.

Eine überzeugende Technik – hier in Form von zuweilen künstlerisch anmutenden Kameraaufnahmen – taten ihr Übriges. Die teils leicht verschwommenen, in Filter getränkten Bilder zeigten ungewöhnliche Perspektiven und luden uns intensiver zum Verweilen ein. Sie gehören auch noch heute zum Besten, was ich je aus diesem Land gesehen habe – auch wenn Mancher hier wohl einen Amateur-Look unterstellt.

Streng genommen könnte man sagen, dass vor allem der männliche Part einen arg blasen Gesichtsausdruck und schwache Mimik aufweist, doch irgendwie hat genau diese Ausdrucksweise perfekt zu seiner Rolle gepasst. Er wirkt unnahbar und damit irgendwie glaubwürdig – und seine gewisse Wandlung kommt in diesem Kontext auf ideal rüber. Überhaupt haben alle Beteiligten ihre Aufgabe mit Bravour erledigt und gaben keinen Grund zur Klage.

„Bangkok Dangerous“ eine gelungene Mischung aus Action und Drama geworden, die sich trotz oder wegen fehlender endlose Stunts von seinen Mitbewerbern aus dem eigenen Lande abhebt. Die Darsteller waren klasse, die Aufnahmen sehr ansprechend und trotz altbackener Story ist ein richtig guter Film dabei herausgekommen. Zwar war ich in den letzten Jahren insbesondere im thailändischen Kino nicht mehr besonders umtriebig, denke aber, dass es nicht viele solcher tollen Filme von dort erneut gegeben hat und somit steht die Empfehlung noch immer. Vom gleichnamigen Remake aus Hollywood würde ich dagegen Abstand halten.

8/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Lake

Inhalt

In der thailändischen Provinz steigt ein riesiges Ungeheuer aus dem Meer empor und hinterlässt eine grausame Blutspur. Zwar versuchen die Behörden diesen Vorgang so gut wie möglich zu vertuschen, doch noch immer wissen sie nicht, woher diese Kreatur stammt und warum sie das Land durchstreift…

Fazit

„The Lake“ wirkte in beinahe jeder Sekunde wie eine thailändische Variante von Godzilla – dem es trotz einiger selbstständigen Ansätze nicht gelang sich vom vermeintlichen Vorbild loszusagen und mit anderen Qualitäten zu glänzen.

Gut gefiel mir jedenfalls die Inszenierung, die mit teils düsteren und teils sonnenüberfluteten Bildern punkten konnte, auch mit Schnitttechnik durchwegs hochwertig anmutete und zeitgemäß wirkte. Das Geschehen brauchte sich in dieser Hinsicht nicht vor westlichen Blockbustern verstecken, machte sein scheinbar hohes Budget jederzeit sichtbar.

Etwas gespalten war ich jedoch bei den Monstern. Das CGI an sich war durchaus gelungen und die Kreaturen erscheinen angenehm plastisch, aber über deren Design könnte man vortrefflich streiten. Sie fügen sich von ihrer Art und ihren Bewegungen nicht sonderlich gut in die hübschen Aufnahmen ein und wirkten eher unfreiwillig komisch, denn furchteinflößend.

Auch bei der Handlung gab es Licht und Schatten. Wie Eingangs erwähnt, erinnerte das Ganze stark an die japanischen Klassiker meiner Kindheit, jedoch gab man sich hier leicht gekünstelt um Tiefe bemüht und warf damit mehr Fragen, als eigentliche Antworten in den Raum. Statt einem krachendem Finale präsentierte man uns hier mystisch angehauchte „Auflösung“, die ratlos vor dem Abspann verharren ließen. Vermutlich wollte man als unbedarfter Zuschauer viel mehr in die Sache hineininterpretieren, als es letztlich die Intention der Macher war.

Die Darsteller haben ihre Sache weitestgehend gut gemacht, konnten aber nicht alle zu hundertprozentig überzeugen. Manche Charaktere zeigten mir im Anbetracht der dramatischen Lage einfach zu wenig Emotionen – was zum Teil leider auch der deutschen Synchronisation geschuldet sein kann. Diese war eher mittelprächtig und vor allem (grade im Auftakt) nicht gut abgemischt. Die Stimmen waren zu leise, die Dialoge gingen in den Umgebungsgeräuschen (dem oftmals peitschenden Regen) fast vollständig unter.

Trotz diverser Mängel und Ungereimtheiten, habe ich „The Lake“ aufgrund seiner starken Aufmachung gerne geschaut und hätte am Ende gerne eine höhere Wertung vergeben. Hätte man es insgesamt (und vor allem beim Finale) etwas mehr krachen lassen, wäre ein kurzweiliger Monster-Streifen herumgekommen und eine uneingeschränkte Empfehlung eigentlich kein Thema gewesen. So bleibts bei einem soliden Titel, den man sich Zwischendurch mal anschauen kann – aber keineswegs ein absolutes Muss.

6/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG