Inhalt
„Lügen haben kurze Beine – auf denen man aber verdammt schnell rennen kann“ ist das Motto von Familienvater Hajo, der es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt und sich so durch das Leben hangelt. Als dann eines Tages sein Job auf dem Spiel steht, bleibt ihm nur die Flucht nach vorn, bei der er sich in weiteren Lügengeschichten verstrickt und für große Irritation in seinem Umfeld sorgt…
Fazit
Als Pastewka damals bei der „Wochenshow“ auftrat, konnte ich noch nicht viel mit seiner Komik anfangen, doch spätestens mit seiner gleichnamigen Serie bin ich zu einem echten Fan geworden und feiere seither auch seine Fernsehfilme (z.B. Der Sommer nach dem Abitur). Wer ähnlich tickt, wird sowieso Gefallen an „Alles gelogen“ haben, der Rest darf wohl auch hier getrost weiterzappen.
Mit technisch einfachen Mitteln, aber einer stets munteren Gangart unterhielt dieser Film ganz vorzüglich und ließ keine Langeweile aufkommen. Pastewka geht so richtig in seiner Rolle auf und verkörperte den charmanten Lügenbaron mit Hingabe und stets voller Sympathie. Man konnte sich so richtig gut in seine Figur hineindenken – und obwohl man sicherlich nicht alle Entscheidungen teilen konnte – trotzdem herrlich mitfiebern.
Das Pacing war genau richtig und das Geschehen traf stets die passenden Töne. Es gab einige nachdenkliche Momente, aber weitestgehend lag der Fokus auf dem lustigen Ausbau der Lügenverstrickungen – die übrigens nicht nur bei Hajo, sondern auch bei seinen (ebenfalls vortrefflich gespielten) Kollegen an der Tagesordnung waren. Sicherlich wirkte die Geschichte hierdurch arg durchkonstruiert und an den Haaren herbeigezogen – allerdings hätte hier Niemand ernsthaft eine Dokumentation oder tiefgründige Gesellschaftsstudie erwartet.
Manche Filme werden ihren Darstellern auf den Leib geschneidert und so auch hier. „Alles gelogen“ war ein unterhaltsamer Zeitvertreib, der voll und ganz von seinem Hauptakteuer profitierte und dem Publikum gewohntes Material ablieferte. Klar mag ein Vergleich zu dicken Blockbustern in allen Belangen hinken, doch als kleiner Snack für Zwischendurch eignet sich dieses witzige Vehikel allemal und verdient am Ende eine heiße Empfehlung für alle Freunde von Bastian Pastewka und dessen Humor.
7/10
Fotocopyright: ZDF