Inhalt
Mit einer Schlägerei vor einer Disco nahm das Unglück seinen Lauf. Versehentlich bringt Matt seinen Kontrahenten zu Fall und dieser verstirbt noch mit dem Aufschlag auf dem Asphalt. Nach einer vierjährigen Haftstrafe scheint es für den Prügelknaben aber dennoch wieder bergauf zu gehen. Er lernt die bezaubernde Olivia kennen und möchte sich mit ihr ein neues Leben aufbauen. Leider holt ihn schon bald die Vergangenheit wieder ein…
Fazit
Ich predige es in meinem Bekanntenkreis ja immer wieder, dass man die Spanier unbedingt auf dem Schirm haben sollte. Mit der „Drei Meter über dem Himmel“-Reihe (witzigerweise auch mit Mario Casas) fing meine Begeisterung für Produktionen des Landes an und kontinuierlich lieferte man über die letzten Jahre weiterhin hochwertiges Material ab. Bei „Kein Friede den Toten“ handelt es sich diesmal um eine Mini-Serie, die es von Anfang bis zum Ende wirklich in sich hatte und mit einem hohen Suchtfaktor glänzen konnte.
Die Inszenierung war so hochwertig, wie ausgefeilt. Man spielt mit Rückblenden, die viele Situation nach und nach aufklären und so langsam ein rundes Gesamtbild ergaben. Allgemein spürt man jederzeit, dass ein ausgefeiltes Drehbuch (bzw. ein ausgeklügelter Roman) hinter dem Ganzen steckt und wirklich jedes kleine Detail perfekt ausgearbeitet wurde. Die Zahnräder greifen anschaulich ineinander und halten die Spannungskurve auf Anschlag.
Jede Episode wird aus der Sicht einer andere Person eingeleitet, die ihre Einschätzung der Lage zum Besten gibt und dabei weitere Mosaikteilchen für den Betrachter offenbart. Dies ist so ungewöhnlich, wie effizient und trägt zu einer grandiosen Atmosphäre bei. Nach und nach lichtet sich der Nebel, wobei sich auch immer wieder neue Abgründe auftaten und bereits getätigte Personeneinschätzungen nahezu revidierten.
Casas und seine Kollegen haben großartige Leistung abgeliefert. Die Akteure spielten im gegebenen Rahmen glaubwürdig auf und vielerlei Ansichten wurden verständlich an den Mann bzw. die Frau gebracht. Man konnte sich in jede noch so obskure Figur hineindenken und dabei echte Emotionen entwickeln. Glücklicherweise trug eine gelungene deutsche Synchronisation zum gelungenen Eindruck bei und schmälerte nicht die Zeichnung der Figuren.
Mir hat „Kein Friede den Toten“ extrem gut gefallen und so möchte ich diese Serie jedem Thriller-Liebhaber wärmstens ans Herz legen. Sicherlich waren die Ereignisse oftmals ziemlich stark konstruiert und an unglaubwürdigen Zufällen aufgehangen, doch unterm Strich zählt der Unterhaltungswert und der runde Gesamtauftritt. Die Ereignisse sind übrigens mit diesen 8 Folgen abgeschlossen, so dass man keine Panik vor eventuellen Cliffhangern haben muss.
8,5/10
Fotocopyright: Netflix
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