(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Kategorie: Spielebesprechung (Seite 1 von 19)

Gigawing (Sega Dreamcast)

Gameplay

„Gigawing“ ist ein klassischer „von oben“-Shooter, der dem so genannten „Bullet-Hell“-Bereich einzuordnen ist. Wir steuern unser Raumschiff von unten nach oben durch den Bildschirm, ballern was das Zeug hält und müssen stets den unzähligen Kugeln unserer Gegner ausweichen. Am Ende eines Levels erwartet uns ein gewaltiger Endboss.

Spielzeit

Genretypisch könnt Ihr den Abspann in deutlich unter einer Stunde betrachten.

Präsentation

Die gezeichneten Gegner und Kulissen sind farbenprächtig, ausgefallen gestaltet und machen durch ihren pixeligen Comiclook auch heute noch einiges her. Die Grafik ist dank ihrem „Anime“-Charakter gut gealtert und prima anschaubar. Die bildschirmfüllenden Effekte sind teilweise etwas einfach gestrickt, sorgen aber dennoch für ein paar „Aha“-Momente und breites Grinsen. Der Soundtrack geht ins Ohr und untermalt das wilde Treiben auf dem Schirm ganz gut.

Positiv

  • schöne Comic-Grafik
  • bildschirmfüllende Effekte
  • einfacher Einstieg
  • präzise Steuerung
  • dank Continuous durchspielbar

Neutral

  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • hin und wieder arg unübersichtlich
  • unfaire Passagen
  • geringer Wiederspielwert

Fazit

„Gigawing“ ist ein bunter Spaß, dessen Unübersichtlichkeit Teil des Konzeptes ist und eine entsprechende Zielgruppe im Fokus hat. Für mal eben Zwischendurch natürlich wieder ein brauchbarer Kandidat, aber seine unfairen Momente sind kaum ohne Verwendung etlicher Continuous bezwingbar. Für mich unterm Strich zwar ein sehr solider Genrevertreter – aber in der breiten Masse nur ein überdurchschnittlicher Titel, dessen Wiederspielwert deutlich geringer, als beispielsweise bei „Zero Gunner 2“ ausfällt.

Fotocopyright: x

Zero Gunner 2 (Sega Dreamcast, Nintendo Switch)

Gameplay

„Zero Gunner 2“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Shooter auf der Vogelperspektive, bietet aber durch sein tolles Steuerungskonzept eine kleine Innovation im dicht besiedelten Genre. So könnt Ihr euer Fluggerät mit gedrückter „Düsen-Taste“ quasi in alle Richtungen bewegen und euch so exakt vor oder auch hinter die Gegner begeben. Ansonsten rüstet ihr wie gewohnt eure Waffen auf und setzt zur passenden Zeit eure begrenzte Anzahl an Bomben ein, um den Bildschirm so richtig wackeln zu lassen.

Spielzeit

In rund 30 bis 40 Minuten (leichter Schwierigkeitsgrad) war der Abspann zu erhaschen.

Präsentation

Optisch macht der Titel nach all den Jahren noch immer eine hervorragende Figur. Alle Objekte (Gegner, Hintergründe, Waffenspuren) wurden in 3D gezeichnet, was für mein Empfinden unerwartet frisch und absolut schmerzfrei anschaubar wirkt. Die Soundeffekte und die elektronische Hintergrundmucke waren nichts Besonders, aber auch nicht störend.

Positiv

  • schneller Einstieg
  • einfacher Schwierigkeitsgrad einstellbar
  • launiges Gunplay
  • tolles Steuerungskonzept
  • hübsche Präsentation
  • schön gestaltete Endbosse

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • manchmal etwas unübersichtlich auf dem Schirm

Negativ

  • Die Dreamcast-Version musste seinerzeit als Import organisiert werden

Fazit

Der Import war damals ein (günstiger) Blindkauf, doch das Spiel hat auf Anhieb überzeugt. Noch heute zählt „Zero Gunner“ zu meinen Favoriten auf der Dreamcast und ich habe mir vor einiger Zeit sogar die digitale Fassung für die Switch im eShop gegönnt.

„Zero Gunner“ ist kein Spiel für jeden Tag und auch nichts, was mich für mehrere Stunden Nonstop an den Schirm fesselt, aber ein immer mal wieder gerne gesehener Zeitvertreib für Zwischendurch. Das unkomplizierte und dennoch spaßige Gameplay lädt für schnelle Runden ein und die kompakte Spielzeit erlaubt ein schnelles Durchzocken zwischen größeren Blockbustern. Dank des einstellbaren Schwierigkeitsgrades werden auch Gelegenheitszocker den Abspann erblicken und können sich in feingliedrigen Stufen nach und nach entsprechend ihrem Können steigern.

Technisch überzeugt der Titel noch immer und gefällt mir erstaunlich gut gealterter 3D-Grafik, nettem Soundtrack und vor allem einer extrem präzisen Steuerung. Wer Shooter liebt, wird bei diesem Spiel also definitiv auf seine Kosten kommen!

Fotocopyright: Zerodiv, Psikyo, CITY CONNECTION, Mobirix

Dolphin Blue (Sega Dreamcast)

Einleitende Worte

„Dolphin Blue“ ist offiziell nur für die Spielhalle erschienen, doch findige Programmierer haben aufgrund der Hardware-Ähnlichkeit der „Atomiswave-Platine“ einen Port für die Dreamcast-Konsole entwickelt – der sich entweder per Emulator am Rechner oder direkt auf der Konsole (z.B. per GDEMU) zocken lässt.

Inhalt

Zu Fuß oder auf dem Rücken eines Delfins geht es gegen fiese Schergen, die unsere Prinzessin entführt haben und die Herrschaft über das Königreich übernehmen wollen…

Gameplay

Das Spiel ähnelt in weiten Teilen der bekannten „Metal Slug“-Reihe, die hier offenbar für viele Dinge Pate gestanden hat. So erinnert nicht nur das simple Gunplay an das Vorbild von SNK, sondern auch der gesamte militärische Comic-Look mitsamt seiner witzigen Animationen und übertriebenen Gefechten.

Wir bewegen unsere Spielfigur aus der 2D-Perspektiven von links nach rechts, ballern uns dabei mit unterschiedlichen Waffentypen durch unzählige Gegnerhorden. Gelegentlich nehmen wir auf dem Rücken eines freundlichen Delfins Platz und werden dann etwas schneller durch die gradlinigen Level getragen.

Am Ende eines Kapitels erwartet euch stets ein Endgegner, der seine eigene Taktik zur Bezwingung erfordert.

Spielzeit

Der witzige Abspann sollte im Idealfall nach knapp einer Stunde über den Bildschirm flackern, doch aufgrund des anspruchsvollen Schwierigkeitsgrades ist für einen sauberen Durchgang ein wenig Übung erforderlich. Gespielt habe ich eine Variante, die aufgrund unendlicher Continuous relativ frustfrei zu bezwingen war und somit stets ein problemloses Vorankommen gewährleistete.

Positiv

  • flottes, unkompliziertes Gameplay
  • hübsche Präsentation
  • schöne Animationen
  • tolles Art-Design
  • originelles Gegner-Design
  • ein Delfin als Helfer

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • wenig unterschiedliche Waffen

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • etwas langwierige Bosskämpfe

Fazit

Wer „Metal Slug“ mag, wird auch „Dolphin Blue“ lieben. Der Titel spielt sich herrlich unkompliziert weg, auch wenn sein hoher Schwierigkeitsgrad durchgehend Konzentration einfordert. Belohnt werden wir aber mit launigen und flüssigen Gunplay, sowie einer stets liebevoll gestalteten Grafik und natürlich den gelegentlichen Ritten auf einem Delphin. Für Zwischendurch ein schöner Snack für Segas „Kringelkasten“ & insgesamt ein sehr beachtlicher, technisch absolut sauberer Port.

Fotocopyright: Sammy Studios/SNK Playmore

Area 51 (Sega Saturn)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut eines Soldaten einer Sondereinheit und muss nach einem Virusausbruch auf dem Gelände der berüchtigten Area 51 für Ordnung sorgen…

Gameplay

„Area 51“ ist ein Lightgun-Shooter, der idealerweise auch mit selbiger zu bestreiten ist. Unsere Figur bewegt sich automatisch durch vorgerenderte Kulissen und uns bleibt lediglich die Kontrolle über das Zielkreuz und entsprechenden Abzugsfinger.

Die Gegner bestehen jedoch nicht nur aus Aliens, sondern auch aus mutierten Soldaten, die uns das Leben schwer machen. Entweder ballern wir direkt auf diese oder nutzen herumstehende Fässer oder aufgesammelte Granaten um der Lage wieder Herr zu werden.

Im Gegensatz zu anderen Titel haben die Macher hier auf digitalisierte Schauspieler gesetzt – was zwar einen realistischeren Look ergibt, jedoch auf Dinge wie unterschiedliche Trefferzonen verzichten lässt.

Spielzeit

Der Abspann ist bereits nach unter einer Stunde ersichtlich – was für ein Produkt dieser Art und Herkunft (Arcade) eine solide Spielzeit ist. Ihr könnt euch allerdings noch am Auffinden versteckter Räume oder in einem kleinen Trainings-Areal zusätzlich beschäftigen.

Präsentation

Optisch ist der Titel natürlich wieder ein Kind seiner Zeit und kann nicht nach heutigen Maßstäben bewertet werden. Damals waren die gerenderten Hintergründe recht passabel gestaltet, die scheinbar gefilmten und digitalisierten Figuren ganz witzig gestaltet und vor allem nett animiert. Besonders die Waffeneffekte wirkten zwar etwas billig, aber insgesamt passte dies zum angenehm trashigen Gesamtbild mit ganz viel B-Movie-Flair.

Der Soundtrack war unspektakulär, passte aber ebenfalls zum Rest und störte nicht großartig.

Positiv

  • launiges Gunplay
  • angenehm simples Gameplay
  • trashiges Flair
  • stellenweise echt filmreife Inszenierung

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • Technik altbacken

Negativ

  • keine unterschiedlichen Waffen
  • ein paar leicht unfaire Passagen
  • niedriger Wiederspielwert

Fazit

Wer sich genug in „House of the Dead“ oder „Virtua Cop“ ausgetobt hat, darf auch „Area 51“ mal eine Chance geben. Das Spiel bereichert das Genre zwar um keine neuen Impulse, performt aber durchwegs solide und macht irgendwo schon Spaß.

Wer Futter für seine Lightgun sucht und die höherwertige Konkurrenz schon lange abgefrühstückt hat, darf also gerne mal einen Blick wagen und sich entspannt durch schauerlich-schön animierte Feindeshorden ballern.

Fotocopyright: Midway

Probotector (Sega Mega Drive)

Inhalt

Ein Roboter läuft in der Stadt Amok und wir müssen uns als Cyborg-Polizist um diesen Störenfried kümmern. Noch ahnen wir nicht, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war und außerirdische Schergen hinter etwas anderen her sind…

Gameplay

Auch die damalige Mega Drive Version gehörte zu den Sidescroll-Shootern, bei denen wir zumeist von links nach rechts durch den Bildschirm streifen, kleinere Hüpfeinlagen absolvieren und uns vor allem durch unzählige Horden von Gegnern ballern müssen.

Hin und wieder gab es hier jedoch auch kleinere Perspektivenwechsel, in etwa in Form vom Laufen in den Vordergrund hinein und der Antagonist nahm eine Verfolgerposition im Hintergrund ein.

Kern des Spieles ist aber stets die Action – welche mit unterschiedlichen Waffen und entsprechenden Effekten eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde. Die Wummen fühlten sich stets unterschiedlich an und erfüllten mit ihren Funktionen (z.B. breites Streuen oder dem gezielten Verfolgen von Gegnern) auch entsprechende Zwecke.

Das Haushalten mit eurer Hardware (insbesondere den Bomben) ist spätestens für die durchaus längeren Gefechten mit den Endbossen am jeweiligen Kapitelende unabdingbar. Hier kommt es nicht nur auf Geschick und dem Erkennen derer Taktiken, sondern eben auf eure Ausstattung an. Grade mit Bomben lassen sich die Konflikte ordentlich verkürzen.

Spielzeit

„Probotector“ ist in deutlich unter einer Stunde (ich würde schätzen, in so knapp 45 Minuten) schaffbar, doch bis dieser einwandfreie „Speedrun“ gelingt gehen unzählige Stunden an Übung in das Land. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch und in den Optionen kann lediglich die Anzahl der Leben – nicht aber das Geschick der Gegner – eingestellt werden.

Präsentation

Obwohl es sich hier um einen 2D-Titel handelt, wurde alles aus der betagten 16Bit-Konsole herausgeholt. Weitestgehend flüssiges Scrolling, zum Teil riesige, rotierende und zoomende Gegner, tolle Explosionen und Farbspielerein – vor allem bei den Endbossen steigerten sich die Programmierer kontinuierlich, um das Spiel dann mit einem komplett bildschirmfüllenden Ungeheuer zu beenden.

Der Soundtrack ging in Ordnung, die bemühte leicht kratzige Sprachausgabe eben ein Kind seiner Zeit (und Technik).

Positiv

  • technisch extrem stark
  • flüssiges Run&Gun-Gameplay ohne Schnörkel
  • spürbar unterschiedliche Waffen
  • tolles Endgegner-Design
  • originelle Endgegner-Duelle mit viel Abwechslung
  • hart, aber im Gegensatz zu vielen Konkurrenten durchaus fair

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • hakelige Sprungpassagen

Negativ

  • mittlerweile recht teuer geworden

Fazit

„Probotector“ gehörte zu den letzten Spielen, die ich mir seinerzeit für das Mega Drive angeschafft hatte. Es lag ganz unauffällig auf dem Wühltisch im Karstadt und wartete für einen schmalen Taler darauf eingesackt zu werden. Ich kannte die Reihe zwar bereits vom NES und GameBoy, aber tatsächlich konnte mich erst dieses technisch enorm eindrucksvolle Werk so richtig abholen und für Tage an den Bildschirm fesseln.

Theoretisch mag der Titel schnell durchgespielt sein, doch bevor dies gelingt vergehen Tage und eine gewisse Frustresistenz ist dabei gefragt. Auch wenn dieses Spiel weitaus fairer als manch Konkurrent (zuletzt beispielsweise Hagane) erscheint, ist es trotzdem schwierig und erfordert das Auswendiglernen von bestimmten Levelpassagen und dem Verhalten der mächtigen Endgegner.

Belohnt wird unser Einsatz allerdings mit einem flotten und äußerst spaßigem Gameplay, dass zu den Besten seiner Art gehört und durchaus hohen Wiederspielwert besitzt. Für mich ist „Probotector“ jedenfalls immer wieder ein launiger Snack für Zwischendurch und noch immer einer der technischen Vorzeigetitel für Segas alte 16Bit-Hardware.

Fotocopyright: Konami

Hagane: The Final Conflict (Super Nintendo)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Hagane, der als letzter Ninja von seinem Clan übrig geblieben ist und nun auf Rache für die Ermordung seiner Leute sinnt…

Gameplay

„Hagane“ ist ein 2D-Actionspiel im Stil von beispielsweise „Turrican“ oder „Shinobi“. Der Spieler steuert einen Ninja, der sich mit seiner begrenzten Anzahl an Energie und Leben durch vielfältig gestaltete Bösewichter schnetzeln muss. Neben dem standardmäßigen Schwert können auch andere Wurfgeschoße oder gar Bomben eingesetzt werden – was uns zudem mit bildschirmfüllenden Effekten belohnt.

Neben gewaltiger Action ist auch Geschick beim Ausweichen von Feuerwälzen oder dem Erreichen von Plattformen gefragt. Teilweise wurden die ohnehin schon knackigen Sprungpassagen mit automatischem Scrollen des Bildschirms kombiniert und da half letztlich nur ein Auswendiglernen der nächsten Schritte.

Die einzelnen Kapitel wurden in kleinere Levelhappen aufgeteilt, bei denen euch hin und wieder ein heftigerer Zwischenboss erwartet. Auch hier hilft das Einstudieren seiner Bewegungen und natürlich der Einsatz der zusätzlichen Waffensysteme (sofern man zuvor genügend „Munition“ dafür eingesammelt hat).

Spielzeit

Grundsätzlich lässt sich der Titel in etwa einer Stunde durchspielen – was zunächst nach recht wenig klingt, durch seinen heftigen Schwierigkeitsgrad allerdings wieder egalisiert wird. Bis man sich erstmalig durch die unzähligen Gegnermaßen und fordernden Sprungpassagen gekämpft hat, wird die ein oder andere zusätzliche Stunden vergehen.

Präsentation

Technisch wurde viel aus der Hardware es Super Nintendo herausgeholt. Die Figuren sind geschmeidig animiert und die Hintergründe stellenweise beeindruckend gezeichnet. Die einzelnen Level besaßen einen individuellen Stil und waren mit originellen und vergleichsweise abwechslungsreich gestalteten Feinden bestückt. Es gab sogar kleinere „Hoverbike“-Passagen, bei denen der ganze Bildschirm eindrucksvoll rotierte (ähnlich wie beispielsweise bei „Super Castlevania“).

Die Soundeffekte gingen in Ordnung, die Hintergrundmusik war zumeist eher unauffällig.

Positiv

  • schöne Grafik
  • hübsche Animationen
  • tolles Art-Design
  • abwechslungsreiche Level
  • flüssiges Gameplay

Neutral

  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • etliche Trial & Error-Passagen
  • keine Speicherfunktion
  • mittlerweile sehr hoher Anschaffungspreis

Fazit

„Hagane“ ist ein Kind seiner Zeit – und zwar mit allen Stärken und Schwächen, die einen derartigen Genrevertreter seinerzeit auf der Konsole ausgemacht haben. Die lachhaft kurze Netto-Spielzeit wurde mit einem derart hohen Schwierigkeitsgrad aufgebläht, so dass man als Kind wohl trotzdem nur selten den Abspann zu Gesicht bekam und das Pad gegen die Wand schmetterte. Selbst mit Hilfen wie einem „Mogelmodul“ (z.B. „Action Replay“ oder „GameGenie“) blieb der Titel knackig und forderte Konzentration. Wer sich jedoch darauf einlassen konnte, erhielt einen technisch sauberen und von seinem Stil her wunderhübsches Actionspiel mit mittlerweile hohem Sammlerwert. Für Zwischendurch liebe ich solche kleinen Snacks – vielleicht auch deshalb, da ich über die Jahre einfach etwas frustresistenter geworden bin. Greift auf dem Trödelmarkt für kleines Geld unbedingt zu – blättert aber keine Unsummen für dieses im Grunde „nur“ recht solide, aber keineswegs überwältigendes Modul hin.

Fotocopyright: Red Entertainment/Hudson Soft

Horror Tales: The Beggar (PC)

Inhalt

Wir schlüpfen in die Haut eines Bettlers, der in einer völlig heruntergekommen Welt zu sich kommt und von einer Drohne geleitet wird. Auf dem Weg zu unseren vermeintlichen Rettern lernen wir außergewöhnliche Fähigkeiten und müssen feststellen, dass schauderhafte Kreaturen hinter uns her sind…

Gameplay

„The Beggar“ ist ein Horror-Adventure aus der First-Person-Perspektive – dass die meiste Zeit allerdings eher den Fokus auf kleinere Puzzles oder Geschicklichkeitseinlagen, statt auf nervenaufreibenden Grusel legt. Es gibt zwar kleinere (kompliziert zu steuernde) Gefechte, doch zumeist schlagen wir uns mit relativ gut designten Umgebungsrätseln herum.

Neben den üblichen Dingen (einen Ausweg finden, Kabel verfolgen, Stromversorgung wieder herstellen, etc.), nutzen wir auch Sonderfähigkeiten wie das Manipulieren von Zeit oder Wetter – was für ein paar erfrischende Aufgabenstellungen sorgt und immer wieder neue Auswege liefert.

Die Story wird zum Teil über die begleitende Drohne, zum größten Teil jedoch über gefundene Textfetzen erzählt. Die Handlung ist etwas abgedreht, geht aber in Ordnung.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug etwa 3 bis 4 Stunden.

Präsentation

Optisch hat mich der Titel hin und her gerissen. Stellenweise sah das Teil etwas trostlos aus und präsentierte uns niedrig aufgelöste Texturen, an anderer Stelle gefielen weitläufige Ausblicke und stimmige Lichteffekte. Das Ganze schaut nicht nach einem großen Team aus – wofür es wiederum ganz beachtlich ist.

Der Sound ist eher zurückhaltend, aber stimmig. Effekte und Sprachausgabe waren hochwertig. Die Performance (gespielt auf dem Legion Go in 1080p bei hohen Details) erstklassig.

Positiv

  • gute Atmosphäre
  • stellenweise sehr ansprechende Grafik
  • nette Rätseleinlagen
  • Optionen zur Barrierefreiheit

Neutral

  • recht gradlinig gestaltet
  • Grafik stellenweise altbacken / wenig detailliert

Negativ

  • etwas überladene und zickige Steuerung
  • Kampfsystem unausgegoren

Fazit

Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich „Walking Simulatoren“ liebe und eine kleine Schwäche für stimmige Gruselspiele habe – was in diesem Fall eigentlich recht gute Voraussetzungen waren. „Horror Tales“ war dann auch kein schlechtes Spiel, jedoch sollte man mit den richtigen Erwartungen an die Sache herangehen. Das kleine Team von Carlos Coronado präsentierte uns hier keinen auf Hochglanz getrimmten Blockbuster, sondern ein Produkt mit kleineren Ecken und Kanten.

Abgesehen von ein paar hakeligen Kämpfen machte das Ding aber Laune und hielt mit ein paar interessanten Umgebungsrätseln bei Laune. Der Umfang war genau richtig, so dass sich die Mechaniken auch nicht abgenutzt haben. Wer mit den richtigen Erwartungen an die Sache heran geht, darf also gerne mal ein paar unterhaltsame Stündchen investieren.

Fotocopyright: Carlos Coronado, JanduSoft

Dynamite Cop (Sega Dreamcast)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Cops, der ein gekapertes Kreuzfahrtschiff infiltriert, um dort das entführte Kind des Präsidenten zu befreien…

Gameplay

Auch bei „Dynamite Cop handelt es sich um einen Brawler im 3D-Gewand. Die Ähnlichkeit zum kürzlich getesteten „Die Hard Arcade“ ist dabei sehr groß – schließlich handelt es sich um dessen direkte Fortsetzung mit all seinen Höhen und Tiefen.

Der Schauplatz hat sich geändert, das Gameplay ist aber identisch geblieben. Ihr prügelt euch durch unterschiedliche Szenarien, greift dabei auf Waffen oder andere Gegenstände (u.A. Fleischspieße) zurück und malträtiert eure Gegner. Dazwischen gibt es immer mal wieder kleinere Quicktime-Events, die euch bei Erfolg beispielsweise eine kleine Abkürzung verschaffen können.

Spielzeit

Nach bereits rund 30 Minuten flackerte der Abspann über den Schirm. Auch wenn derartige Titel durchaus einen hohen Wiederspielwert (grade mit Freunden) haben, kam es mir trotzdem ein wenig kurz vor.

Präsentation

Optisch hat der Titel gegenüber seinen Vorgänger dazugewonnen, doch aus heutiger Sicht ist natürlich kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die 3D-Modelle erscheinen dank höherer Auflösung und Filtern zwar etwas klarer, dennoch könnten sie etwas detailreicher daher kommen. Der Sound war erneut unauffällig, die minimale Sprachausgabe immerhin besser.

Positiv

  • flottes Gameplay
  • einfacher Einstieg
  • etwas leichter als der Vorgänger
  • witziges Gegnerdesign

Neutral

  • angestaubte Präsentation
  • Gegnervielfalt könnte größer sein

Negativ

  • extrem kurze Spielzeit
  • wenig Spielmodi

Fazit

Das Schreiben dieses kleinen Reviews hat fast länger gedauert, als das Spiel an sich. „Dynamite Cop“ ist extrem kurz, technisch mittlerweile arg angestaubt, bietet sich aber nach wie vor als gelungener Snack für Zwischendurch an. Der Vorgänger („Die Hard Arcade“) war schon gut spielbar, doch hier haben die Macher noch einmal ein wenig am Gameplay optimieren können. Wer solche Titel mag, macht jedenfalls nicht viel verkehrt – sofern man es mittlerweile auch noch zu einem vernünftigen Kurs ergattern kann.

Fotocopyright: Sega

Die Hard Arcade (Sega Saturn)

Inhalt

Skrupellose Gangster haben ein Hochhaus in ihre Gewalt gebracht und halten darin unter Anderen die Tochter des Präsidenten gefangen. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von Cop Bruno Delinger, der sich durch sämtliche Stockwerke zum Oberboss durchkämpft…

Gameplay

Hinter „Die Hard Arcade“ steckt eigentlich der Titel „Dynamite Cop“, der bei uns wohl größere Bekanntheit durch seinen Nachfolger auf dem Dreamcast erlangte. Wie dem aber auch sei: das Spiel ist ein typischer 3D-Brawler ala „Fighting Force“ und weißt ein simples Gameplay auf.

Es gibt jeweils eine Taste für Schlagen, Treten und Springen – und das war es auch schon. Wir schreiten durch die engen Gänge, kloppen uns mit originell gestalteten Gegnern und dürfen ab und an sogar ein kleines Quicktime-Event bestreiten. Nach einigen normalen Schergen wartet immer mal wieder ein hartnäckiger Bossgegner auf uns und spätestens hier ist das Aufsammeln von Waffen oder dem Interagieren mit der Umwelt (Werfen von Kisten, etc.) unabdingbar.

Spielzeit

Grundsätzlich ist das Spiel in deutlich unter einer Stunde machbar – wäre da nicht der gehobene Schwierigkeitsgrad, der den ein oder anderen Zocker sicherlich einige Anläufe (und Credits) kosten wird. Im Genre ist diese kurze Spielzeit (meist auch wegen der Herkunft aus der Arcade) allerdings nicht ungewöhnlich und letztlich lebt das Konzept von seinem erhöhten Wiederspielwert.

Präsentation

Optisch ist der Titel sicherlich ein Kind seiner Zeit, aber auch ein Kind seiner Hardware. Die grobschlächtigen 3D-Figuren gingen in Ordnung, mangelnde Transparenzeffekte (die konnte der Saturn eben nicht) fielen umso störender ins Auge. Der Soundtrack war unauffällig/kaum vorhanden, die (z.T. deutsche?) Sprachausgabe teils schwer verständlich.

Positiv

  • „Stirb Langsam“-Lizenz
  • ausgefallenes Figurendesign
  • schneller Einstieg

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • technisch etwas angestaubt

Negativ

  • knackiger Schwierigkeitsgrad
  • kleinere Grafikfehler

Fazit

Das Spiel ist kurz und mein Review auch. „Die Hard Arcade“ mag zwar technisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand sein, machte für die Ära des Saturns aber seinerzeit eine brauchbare Figur und funktioniert mit seiner zeitlosen Mechanik auch heute noch sehr gut. Sicherlich hätte der Titel einen Ticken umfangreicher ausfallen dürfen, doch als „Snack“ zwischen dickeren Blockbustern passt das soweit schon.

Mit der eigentlichen „Die Hard“-Thematik hat das Ding zwar nicht viel zu tun, macht aber nichts. Wer noch einen Saturn daheim hat und sich zufällig für kurzweilige Prügelspiele interessiert, sollte mal die Augen offen halten und hier im wahrten Sinne des Wortes „zuschlagen“.

Fotocopyright: Sega/Fox Interactive

Parasite Eve (Playstation)

Inhalt

Bei einem klassischen Konzert beginnt eine Opernsängerin plötzlich zu einem fremden Wesen zu mutieren und die Besucher gehen auf unerklärliche Weise in Flammen auf. Mittendrin befindet sich die Polizistin Aya Brea, die scheinbar immun gegen die überraschende Selbstentzündung ist und den Dingen direkt auf den Grund gehen möchte…

Gameplay

„Parasite Eve“ ist ein Adventure, wie es zu Zeiten der ersten Playstation recht typisch war. Der Spieler steuert Polygon-Hauptfigur Aya durch vorgerenderte Hintergründe und bei Auseinandersetzungen wird in einen speziellen Kampfmodus geschaltet. Vergleichen lässt sich der Titel am ehesten mit „Resident Evil“, wobei die separate Kampfansicht eher an Rollenspiele wie „Final Fantasy 7“ erinnert.

Das Spiel ist recht gradlinig, wobei kleinere Abweichungen vom streng vorgegebenen Weg zumeist mit Ausrüstungsgegenständen oder anderen nützlichen Objekten belohnt werden. Der damals beworbene Rollenspielaspekt spielt allerdings eher eine kleine Rolle, zumeist beschränkt sich das Ganze auf das sinnvolle Ausrüsten von Aya, was Waffen und Kleidung betrifft. Bei den Kämpfen können natürlich Heilungsobjekte oder kurzzeitige Sonderhilfen (schnelleres Regenerieren, etc.) eingesetzt werden.

Der bereits erwähnte Kampfmodus stellt eine Eigenart des Programmes dar. Der Spieler tänzelt quasi um seine Gegner herum, bis seine Aktionsleiste wieder gefüllt und er beispielsweise zu einem Schuss bereit ist. Die taktische Tiefe ist gegenüber einem rundenbasierenden Kampf stark eingeschränkt und manchmal ist das Ausweichen von Attacken eher eine Frage des Glücks.

Die Steuerung orientiert sich ebenfalls an Capcoms Horrormeisterwerk, sprich aus aktueller Sicht quälen wir uns ein wenig mit liebevoll getaufter „Panzersteuerung“ herum, die enorm zickig zu handeln ist und eine gewisse Einarbeitung erfordert. Darüber hinaus hatte ich manchmal Probleme Ausgänge oder Gegenstände innerhalb der pixeligen Kulissen zu finden und bin das ein oder andere Mal planlos durch die Gegend gelaufen. Auch musste man millimetergenau vor Türen oder Kisten stehen, um sie per „x-Taste“ öffnen zu können. Hier sind manchmal mehrere Versuche notwendig.

Spielzeit

Gespielt habe ich den Titel hauptsächlich in meinen Mittagspausen und dem Weg zur Arbeit. Die genaue Zeit habe ich dabei natürlich nicht stoppen können, doch der Ingame-Counter beschien mir eine Zeit von knapp 8 Stunden für den einfachen Durchgang ohne zusätzlich danach freigeschalteten Schwierigkeitsgrad mit neuen Herausforderungen.

Präsentation

Optisch hat das Spiel natürlich ordentlich Staub angesetzt, was nicht zuletzt an der niedrigen Renderauflösung der ersten Sonykonsole und den damit verbundenen schwach aufgelösten Hintergründen lag. Dennoch besitzt das Setting noch immer jede Menge Charme und das Artdesign kann überzeugen – was natürlich auch für die zahlreichen fantasievoll gestalteten Zwischensequenzen gilt. Diese waren zwar qualitativ auch nicht mehr ganz frisch, dennoch hübsch anzusehen und vor allem mit richtig guten Ideen (und ekligen Einblicken) gespickt.

Der Soundtrack war eine Klasse für sich, jedoch für meinen Geschmack viel zu spärlich eingesetzt. So gab es oftmals Passagen ohne musikalische Begleitung und das zerrte ein bisschen an der sonst so tollen Atmosphäre.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • tolles Art-Design
  • opulenter Soundtrack
  • sehenswerte Zwischensequenzen
  • innovatives Kampfsystem…

Neutral

  • … gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem
  • recht gradlinig gestaltet
  • angestaubte Präsentation
  • Zufallskämpfe

Negativ

  • Steuerung etwas hakelig
  • nervige Inventar-Verwaltung
  • Ausgänge und Gegenstände nicht immer gut erkennbar
  • genaues „zielen“ auf Gegenstände und Türen, um sie zum benutzen

Fazit

Auch wenn „Parasite Eve“ für mich ein tolles Spiel ist, fällt eine uneingeschränkte Empfehlung schwer. Das Teil hat über 25 Jahre auf dem Buckel und das sieht man vor allem seiner technischen Seite an. Selbst mit modernen Emulationsmöglichkeiten ärgert man sich über schlecht erkennbare Gegenstände oder die zuweilen etwas zu exakte Positionierung der Hauptfigur beim Betätigen von Schaltern oder dem Aufraffen von millimetergroßen Objekten.

Nichtsdestotrotz präsentierte uns Square eine spannende Geschichte, die auch heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat und noch immer an den Bildschirm fesselt. Im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten hat man ein sehr gutes Storytelling an den Tag gelegt und so wie einst die ersten „Resident Evil“-Spiele an den Schirm gefesselt.

Wer sich auf ein paar kleinere Macken und ein gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem einlassen kann, erhält mit „Parasite Eve“ ein wirklich kompetentes Horror-Adventure mit toller Atmosphäre und eigenwilligen Ideen. Für mich kommt es nicht ganz an die Mitbewerber von Capcom heran, dennoch bin ich froh beide Teile der Reihe ebenfalls daneben im Regal stehen zu haben.

Fotocopyright: Square Enix

« Ältere Beiträge