Inhalt

Robert Chardish ist verstorben und sein Theater steht leer. Der Spieler schlüpft in die Haut einer jungen Dame, die noch einmal durch die verlassenen Räumlichkeiten streift und in die glamouröse Welt des Künstlers eintaucht…

Gameplay

„The Last Show of Mr. Chardish“ gehört ganz klar in das Genre der Walking Simulatoren, hebt sich mit seinem bunten Stil jedoch ein wenig vom Einheitsbrei ab.

Gespielt wird zunächst aus der Ego-Perspektive – doch sobald der Spieler mittels eines gewissen Triggers eine neue Rückblende anstößt, wechselt das Geschehen in eine andere Sicht. So dürfen wir nun Roboter, Vögel oder andere Figuren aus der Third-Person verfolgen und sie mit kleineren Knobelaufgaben zum Ende des jeweiligen Kapitels bringen.

Die einzelnen Geschichten sind dabei recht kreativ und abwechslungsreich ausgefallen. Mal navigieren wir ein paar Roboter ans Ende des Kapitels, mal steigen wir mit einem Vogel in die Lüfte – oder schwingen den Pinsel, um unsere Umgebung vom tristen Grau zu befreien.

Spielzeit

Mit rund 2,5 bis 3 Stunden ist die Spielzeit sehr übersichtlich ausgefallen.

Präsentation

Optisch war „The Last Show of Mr. Chardish“ ein zweischneidiges Schwert. Zwar besaß der Grafikstil durchaus Einiges an künstlerischem Anspruch, doch hin und wieder waren mir Figuren und Kulissen ein Ticken zu simpel (und pixelig) ausgefallen.

Gezockt habe ich zudem auf der Switch, die manchmal leicht ins Ruckeln kam und es überdies an Schärfe missen ließ. Der Sound und die englischen Sprecher waren jedoch einwandfrei und gaben keinen Grund zur Klage. Erst habe ich mich am PC mit dem Programm versucht, doch irgendwie war der FOV (das Sichtfeld) nicht korrekt eingestellt und Übelkeit verhinderte dort das Weiterspielen für mich. Auf der kleinen Nintendo-Konsole war alles in Ordnung.

Positiv

  • fantasievolle Präsentation
  • emotionale Geschichte
  • guter Spielflow

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Negativ

  • technisch eher durchschnittlich
  • hat zwar Emotionen geweckt, war aber insgesamt nicht so intensiv wie mancher Konkurrent

Fazit

Es gibt bessere, wohl aber auch deutlich schlechtere Genrevertreter. „Mr. Chardish“ hat mich mit seiner gefühlvollen, bunten Art stellenweise sehr an „Edith Finch“ erinnert, jedoch nie dessen Klasse erreicht. Technisch war der Titel eher durchwachsen und riss mit seiner groben Darstellung gelegentlich aus der Immersion, besaß aber unterm Strich dennoch ein hübsches Art-Design und konnte seine Botschaften trotz kleineren Rucklern und allzu simplen Figurenoptiken wunderbar entfalten. Edith bleibt absolute Referenz, doch wer auf der Suche nach ähnlich gelagerter Kost ist, darf gerne reinschauen. Die kurze Spielzeit geht (gemessen am Preis) auch absolut in Ordnung und verschont den Spieler vor unschönen Längen oder Abnutzungserscheinungen.

Fotocopyright: Anshar Publishing, Hydra Games S.A., Hydra Games