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Kategorie: Spielebesprechung (Seite 5 von 17)

TAPE: Unveil the Memories Directors Edition (Playstation 5)

Inhalt

Eine junge Dame sitzt allein zu Hause und findet eine Videokassette, nach deren Einlegen sie sich plötzlich in einem Krankenhaus wiederfindet. Sie scheint diesen Ort zu kennen und langsam erwachen die Erinnerungen an ihren Vater…

Gameplay

Bei „Tape“ handelt es sich um einen recht klassischen Walking-Simulator, der uns zu Beginn des Spiels allerdings die Wahl zwischen reinem Rätseln oder der Präsenz von Monstern gibt. Ähnlich wie beispielsweise bei „Maid of Sker“ können wir die Räume also streßfrei durchsuchen und uns auf Wunsch dann voll auf die Rätselaufgaben konzentieren.

Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und das Gameplay folgt üblichen Mustern, wie beispielsweise dem Suchen von Schlüsseln, dem Vervollständigen von Gegenständen oder – womit sich dieser Titel etwas hervorhebt – dem Manipulieren der Zeit. Mittels Videokamera können wir bestimmte Elemente durch das Vor- oder Zurückspulen verändern und so andere Zustände herstellen. So können beispielsweise verschüttete Wege wieder geöffnet werden.

Das Spiel an sich besitzt eine leicht gruselige Grundstimmung, was im Nachhinein eher wegen seiner Thematik und weniger an seiner Machart lag. So waren die Räume viel zu gut ausgeleuchtet und die eingestreuten Flüstergeräusche oder Schreie einfach nicht unheimlich genug.

Spielzeit

Nach rund 2,5 Stunden ist der Abspann über den Schirm geflackert, was mir selbst zum Angebotspreis von knapp 22 Euro ein wenig kurz erschien. Beschweren möchte ich mich aber nicht, da dieser Umstand bereits vor dem Erwerb bekannt war.

Präsentation

Optisch ist „Tape“ ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite gefiel mir der cleane, hochaufgelöste Look – auf der anderen Seite waren viele Locations arg leer und die immergleichen Assets immer wieder präsent. Immerhin lief das Geschehen stets flüssig und die Ladezeiten waren kurz.

Die Sprachausgabe war spanisch, die deutschen Untertitel nicht immer frei von Rechtschreibfehlern. Der dezente Soundtrack war in Ordnung, doch auch hier wiederholten sich Musik und Samples des Öfteren.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • nette Atmopshäre
  • entspannter Schwierigkeitsgrad auswählbar
  • ein paar gute Knobeleinlagen

Neutral

  • stützt sich viel auf das Kamera-Feature und beschränkt die meisten Rastel hierauf
  • technisch eher durchwachsen

Negativ

  • kurze Spielzeit…
  • … fühlte sich dennoch hin und wieder leicht gestreckt an
  • keine deutsche Synchronisation

Fazit

Mit rund 2,5 Stunden bietet „Tape“ im Vergleich mit den üblichen Konkurrenten relativ wenig fürs Geld. Die Geschichte war zwar nett konzipiert, aber arg kryptisch und wenig gruselig erzählt. Der Fokus lag hier tatsächlich eher auf der psychologischen, denn horrorhaften Ebene. Spaß hatte ich an manchen Tüftelleien hingegen reichlich, bei anderen Wiederrum fühlte sich die knappe Spielzeit sogar ein wenig gestreckt an.

Unterm Strich kommen Genrefreunde trotz allenfalls durchschnittlicher Technik und holpriger Machart auf ihre Kosten und erhalten einen netten Snack für Zwischendurch. Da ich von einem eher kleinen Entwicklungsteam ausgehe, sind die investierten Euros hoffentlich gut angelegt und weitere solcher Titel dürfen gerne folgen. „Tape“ war kein Highlight, aber dennoch passable Unterhaltung für einen tristen Sonntag-Nachmittag und wandert gerne in die Sammlung.

Grafik: 6,5/10
Sound: 6/10
Gameplay: 5/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Meridiem Games

Das Film- und Spielejahr 2022 – Meine Tops und Flops

// Filme

Das Jahr 2022 nähert sich dem Ende und es ist nun an der Zeit für einen kurzen Rückblick. Ich habe nicht jeden neuen Film gesehen und auch nicht jedes neue Spiel gezockt, doch sicherlich einen guten Schnitt aus allen Bereichen mitgenommen. Nach einer pandemiebedingten Kriese haben mich die vermeintlichen „Retter des Kinos“ („The Batman“, „Top Gun 2“, „Avatar 2“) allerdings ein wenig enttäuscht und so einen echten Lieblingsfilm habe ich in diesem Jahr leider nicht ausfindig machen können. Richtig stach für mich nur die gelungene Adaption von „Uncharted“ hervor, beim Rest wurde die Auswahl schon schwieriger.

Fotocopyright: Sony Pictures

Meine Filme des Jahres:

Uncharted

Thor: Love and Thunder

Don’t Worry Darling

The Batman

Smile – Siehst du es auch?

Meine Streaming-Tipps des Jahres:

Glass Onion – A Knives Out Mystery

Im Westen nichts Neues

Senior Year

Meine Enttäuschungen des Jahres:

Jeepers Creepers: Reborn

Avatar: The Way of Water

X


// Spiele

Während es bei den Filmen eher düster aussah, konnte das Spielejahr mit ein paar schönen Krachern begeistern. Zwar ließen einige Blockbuster weiterhin auf sich warten, doch eine Fortsetzung alter Klassiker (Syberia) konnte auf Anhieb mein Herz für sich gewinnen. „God of War 2“ war zwar unterm Strich nicht mehr so gut wie sein Vorgänger, dennoch ein Tipp wert. Selbiges gilt für den Dauerbrenner „The Last of Us“, der technisch mittlerweile vorzüglich an seinen Nachfolger angepasst wurde und noch immer ein Pflichttitel darstellt.

Fotocopyright: Sony Pictures

Meine Spiele des Jahres:

Syberia 4: The World Before (PC)

The Last of Us Part 1 (Playstation 5)

Elden Ring (PC)

God of War Ragnarök (Playstation 5)

LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga (Playstation 5)


Ich wünsche allen Lesern meines Blogs einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2023! Danke weiterhin für eure Treue und eure Unterstützung!

Alfred Hitchcock – Vertigo (XBOX Series X)

Inhalt

Schriftsteller Ed Miller ist am Boden zerstört und wird nun von einer Psychiaterin betreut. Er behauptet einen schweren Unfall gehabt zu haben, bei dem Frau und Kind starben – doch nirgends sind deren Leichen zu entdecken…

Gameplay

Entgegen meiner Erwartungen ist „Vertigo“ kein klassisches Adventure, wie die früheren Werke des Pendulo-Studios („Yesterday“, „Runaway“) – sondern vielmehr ein Titel, der sich vom Gameplay stark an „Life is Strange“ oder auch den „Telltale“-Spielen orientiert.

Der Spieler erlebt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, respektive verschiedenen Figuren. Die Ansicht erfolgt aus der Third-Person und das Programm zeigt stets an, welche Tasten zum Auslösen einer Aktion zu drücken sind. Kleine Symbole markieren dabei die Hotspots, an denen es etwas zu tun gibt.

Es gab zwar kleinere Quicktime-Einlagen, die allerdings etwas seltsam anmuteten. Man konnte nicht „Game Over“ gehen oder verlieren – entweder hatte man unendlich neue Versuche oder das Spiel ignorierte Falscheingaben und macht mit seiner eigentlichen Stärke – dem Erzählen einer packenden Geschichte – einfach weiter.

Hin und wieder gab es kleinere Kombinationsaufgaben (Glas finden, Wasser einfüllen, Tabellen zerkleinern und hineingeben), doch auch hier konnte man nichts falsch machen. Man gab immer den nächsten Handlungsakt vor und servierte keine Leerläufe oder gar Sackgassen.

Spielzeit

Ohne wieder mal die genaue Zeit gestoppt zu haben, würde ich auf zirka 8 Stunden tippen, die mich mit dem Adventure befasst habe.

Präsentation

Optisch ist das Spiel sicherlich Geschmackssache. Der eher simpel und stellenweise wenig detailreiche Comicstil ist aber insgesamt sehr hübsch und stimmig geraten, lud problemlos zum Abtauchen ein. Gezockt habe ich im Performance-Modus auf der XBOX Series X, die hierdurch zwar konstant flüssig lief, dafür hin und wieder arg unscharf daher kam. Zum Teil mag dies der Inszenierung, zum großen Teil jedoch der dynamisch reduzierten Auflösung geschuldet sein.

Grundsätzlich klang die deutschen Sprache durch die Bank weg sehr gut, doch oftmals mangelnde Lippensynchronität schmälerte den Spaß ein wenig. Auch war das Zocken mit Kopfhörern suboptimal. Man bemerkte deutlich, wann die Vertonung einsetzte, was oft mit einem Rauschen in der Dialogspur auszumachen war. Zudem gab es unterschiedliche Tonhöhen.

Positiv

  • extrem interessante und spannende Geschichte
  • einfacher Einstieg, simple Spielmechaniken
  • hübsche Präsentation

    Neutral

    • ein paar kleinere Längen

    Negativ

    • geringer Widerspielwert
    • extrem simpel & gradling
    • leichte Unschärfen bei der Grafik (Performance-Modus)
    • Tonspur leicht verrauscht

    Fazit

    „Vertigo“ richtet sich in erster Line an Zocker, die entspannt einer tollen Geschichte folgen und sich nicht mit Rätseln oder nervigen Quicktime-Events auseinandersetzen wollen. Die wirklich gute und extrem spannende Handlung fühlte sich zwar gegen Ende leicht gestreckt an (oder war ich einfach nur zu ungeduldig und wollte den Abspann sehen?), war aber insgesamt sehr gut geschrieben und hielt seine Auflösung perfekt bis zum Abspann bei.

    Man durfte zwar fortwährend miträsteln und eigene Theorien aufstellen, doch hervorragend gemachte Wendungen brachten selbst den geübtesten Krimi-Schauer immer wieder ins Wanken und hielten die Laune oben.

    Wer sich mit einem simplen Gameplay und kleinen technischen Patzern abfinden kann, erhält einen schönen interaktiven Comic-Film zum miterleben – bei dem keinerlei Vorkenntnisse des gleichnamigen Streifens notwendig sind. Ich habe den Kauf nicht beruht, wobei ich zugeben muss, einen günstigen Key aus dem Ausland erworben zu haben und bei einem aktuellen deutschen Preis von 50 Euro zum Abwarten raten würde.

    Grafik: 8/10
    Sound: 7/10
    Gameplay: 3/10
    Gesamt: 7,5/10

    Fotocopyright: Microids

    Layers of Fear 2 (PC)

    Inhalt

    Der Spieler findet sich an Board eines mächtigen Schiffes wieder und geht auf Erkundungstour. Scheinbar wurde hier ein Film gedreht , doch warum sind nun alle Passagiere verschwunden?

    Gameplay

    Erneut erlebt ihr die Geschehnisse aus der Ego-Perspektive und grast die schlauartigen Level auf der Suche nach Antworten ab. Neu jedoch ist diesmal die Wahl aus unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden – bei denen zwischen harmlosem Erkunden oder der panischer Flucht gegen Monster gewählt werden darf. Für meinen Test habe ich mich für die entspannte Variante entschieden, da ich bei solchen Trial & Error Titeln nicht besonders frustresistent bin und relativ schnell durch den Titel vom „Pile of Shame“ durch wollte.

    Abermals waren die Rätsel recht simpel und Laufwege erfreulich kurz. Meist ist man in einem sehr eingeschränkten Areal auf der Suche nach dem passenden Schlüssel oder einer Zahlenkombination und so erspart man sich unnötiges Herumlatschen.

    Spielzeit

    Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich die Spielzeit auf rund 5 bis 6 Stunden (wie gesagt im gemütlichen Durchgang ohne Ableben) erhöht. Geht man von einigen Ableben bei Monsterbegegnungen und dem Neustart von Checkpoints aus, käme natürlich noch etwas Zeit obendrauf.

    Präsentation

    Der Erstling hat mir trotz geringer Framerate auf der Nintendo Switch durchaus gut gefallen und nun präsentierte sich die Fortsetzung auf dem PC in 4K und maximalen Details in einem gänzlich anderen Gewand. Die Optik war schön, stellenweise fotorealistisch und dank ausreichender Hardware-Power stets ruckelfrei.

    Die tolle Akustik sorgt erneut für leichte Schauer und sollte am besten mit guten Kopfhörern genossen werden. Schreie, Geräusche und Dialoge waren klar zu orten und sorgten für eine tolle Immersion.

    Positiv

    • Tolle Präsentation
    • Schaurige Geräuschkulisse
    • Interessantes Setting
    • Schneller Einstieg
    • Kein Verlaufen
    • Kompakte Rätselabschnitte
    • Nette Anspielungen an den Film „Sieben“

    Neutral

    • Seichtes Gameplay
    • Handlung hin und wieder unübersichtlich

    Negativ

    • Steuerung nicht immer optimal (z.B. bei „Kurbeleinlagen“)
    • Fühlt sich manchmal etwas gestreckt an
    • Finale ließ vergleichsweise kalt

    Fazit

    Der erste Teil hat mir erstaunlich gut gefallen und über den Zweiten vermag ich eigentlich nur wenig Negatives zu berichten. Erneut haben die Macher eine schöne Atmosphäre mit gut funktionierenden Gruselmechaniken geschaffen, doch unterm Strich bleibt das Game ein wenig hinter dem Debüt zurück.

    Zwar gab es gute und schaurige Momente, doch häufigere Wiederholungen und gelegentlich arg gestreckte Passagen schwächen diese Highlights immer wieder ab. So hechtet man oftmals schnell durch die Gänge und verlor das gemächliche Erkunden zusehends aus den Augen. Am Anfang wolle man noch jeden Stein umdrehen, am Ende einfach nur die Geschichte zu Ende erleben und sich nicht mit lahmen Schriftstücken aufhalten.

    Erneut gilt, dass Genrefreunde auf ihre Kosten kommen und den kurzen Tripp auf hoher See sicherlich nicht bereuen werden. Ich persönlich fand den knackigeren Erstling wesentlich unheimlicher und kurzweiliger, sah meine Zeit mit diesem Werk allerdings auch nicht als vergeudet. Ein solider „Walking Simulator“ mit hübscher Präsentation und verworrener Handlung, ich ich bis zuletzt nicht komplett durchschaut habe.

    Grafik: 8/10
    Sound: 8/10
    Gameplay: 6/10
    Gesamt: 7/10

    Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

    New Tales from the Borderlands (Nintendo Switch)

    Inhalt

    Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Haut dreier Personen, deren Schicksale familiär oder zumindest beruflich miteinander verbunden sind. Unfreiwillig übernehmen sie tragende Rolle im Kampf gegen Megakonzerne und außerirdische Wesen…

    Gameplay

    Obwohl „New Tales“ von einem anderen Entwickler stammt, reiht sich der Titel nahtlos in die Regie der bisherigen „Taletale“-Spiele ein und übernimmt deren klassisches Gameplay, welches aus überwiegend reichlich Dialog und relativ eingeschränkter Interaktion besteht.

    Teils minutenlang wird der Spieler zum Zuschauen verdonnert und nur hin und wieder darf er kurz die Kontrolle über die Charaktere übernehmen oder Quicktime-Events absolvieren. Dabei kann man sogar einstellen, dass jede Tasteneingabe (so falsch sie auch sei) zum Erfolgt führt, was den sowieso schon recht niedrigen Schwierigkeitsgrad komplett abschwächt.

    Spielzeit

    Die Handlung unterteilt sich in fünf Kapitel und kommt dabei auf eine Gesamtspielzeit von zirka 8 bis 9 Stunden. Alle Kapitel sind bereits komplett in das fertige Produkt integriert, so dass kein lästiges Warten auf Fortsetzung (wie bei früheren Titeln) notwendig ist.

    Präsentation

    Gezockt habe ich „Tales“ auf der Nintendo Switch und wurde dabei positiv überrascht. Habe ich ein ähnlich verschwommenes und ruckeliges Erlebnis wie kurz zuvor bei „Life is Strange“ erwartet, performte die kleine Konsole hier recht gut.

    Die Optik war minimal unscharf (niedrige Auflösung versus 4k-TV), aber schön bunt, detailreich und weitestgehend flüssig animiert. Kleinere Schusseinlagen fühlten sich gelegentlich ruckelig an, waren dennoch gut zu meistern.

    Man fühlte sich wirklich wie in einem hübschen Animationsfilm und konnte gut im Szenario versinken. Die professionelle englische Sprachausgabe (deutsche Untertitel, größenverstellbar) trug ihren Teil dazu bei und war recht einfach verständlich.

    Positiv

    • hübsche Präsentation
    • solide Performance (Switch)
    • nette Geschichte
    • liebenswerte Figuren
    • einfacher Einstieg
    • witziger Humor
    • hervorragende Anspielungen auf andere Spiele und Filme
    • keine Vorkenntnisse erforderlich

    Neutral

    • simples Gameplay
    • wenig Interaktion
    • lahme Mini-Spiele
    • nur englische Sprachausgabe

    Negativ

    • ingesamt wenig Anspruch & viel Zuschauen

    Fazit

    Man kann die „Teltale“-Spiele lieben oder hassen. „New Tales from the Borderlands“ jedenfalls bot mehr vom Bekannten und erfand das Rad – wie seine geistigen Vorgänger aus anderen Universen – nicht neu. Auch wenn ich bisher nur relativ wenig Berührungspunkte mit der Borderlands-Thematik an sich hatte, kam ich gut in das Geschehen hinein und konnte viele Gags uneingeschränkt genießen.

    Unterm Strich bleibt ein netter Zeichentrickfilm zum minimalen Mitspielen, dessen simples Gameplay eben Teil des „Tales-Konzeptes“ ist und nicht negativ bewertet werden sollte. Mir hat das Spiel insgesamt sehr gut gefallen und kann dieses entschleunigende Werk den geeigneten Fans durchaus ans Herz legen.

    Grafik: 8/10
    Sound: 7,5/10
    Gameplay: 4/10
    Gesamt: 7/10

    Fotocopyright: 2K Games/Take 2 Interactive

    Layers of Fear – Legacy Edition (Nintendo Switch)

    Inhalt

    Der Spieler befindet sich in einer großen Villa und geht auf Erkundungstour. Es ist dunkel, draußen peitscht der Regen und nun gilt es das Geheimnis des Anwesens und seiner ehemaligen Bewohner zu lüften…

    Gameplay

    „Layers of Fear“ reiht sich in mein mittlerweile sehr lieb gewonnenes Genre der „Walking Simulatoren“ ein und mischt dem relativ wenig interaktiven Bewegungen durch die Gänge ein paar wohlige Gruseleinlagen bei. Man verzichtete jedoch weitestgehend auf simple Jumpscares und baut vor allem mit Geräuschen und surrealen Elementen eine ganz eigene Atmosphäre auf.

    Die kleineren Rätsel sind kaum als solche zu bezeichnen. In der Regel ist das Leveldesign sehr schlauartig aufgebaut und man kann sich nie wirklich verlaufen – was dem Spielfluss ungemein zu Gute kam. Hin und wieder müssen Gegenstände miteinander kombiniert werden, doch die begehbaren Räumlichkeiten lagen nie allzu weit auseinander. Zahlenkombinationen lagen sehr offensichtlich herum.

    Spielzeit

    Die genaue Spielzeit habe ich weder gestoppt, noch wurde sie im Programm angezeigt. Geschätzt habe ich zirka 3 durchaus kurzweilige Stunden im unheimlichen Anwesen verbracht und das ging vollkommen in Ordnung.

    Präsentation

    Gezockt habe ich das Spiel auf der Nintendo Switch, obwohl es sich auch in der Bibliothek meines Computers befindet. Erwartet habe ich weitaus größere grafische Abstriche, doch das Ergebnis war für den angegrauten Handheld recht beachtlich.

    Hat man sich an die niedrige und anfangs sogar etwas ruckelige Framerate gewöhnt, konnte man sich an hübschen Gemäuern und tollen Lichteffekten erfreuen. Sicherlich störten ein paar matschige Texturen und extrem dunkle Passagen (Kontrast hochdrehen) das Bild, doch die Immersion war dank der genialen Soundkulisse fantastisch.

    Der Regen peitschte gehen die Scheiben, unheimliches Geflüster aus dem Räumen und merkwürdige Geräusche sorgten für Schauer. Mit dem Kopfhörer kam das richtig gut rüber und sollte auch unbedingt so erlebt werden.

    Positiv

    • tolle Atmosphäre
    • erstklassige Geräuschkulisse
    • kurzweiliges Gameplay
    • kein Steckbleiben, kein Verlaufen
    • kompakte Spielzeit

    Neutral

    • technische Abstriche bei der Switch-Version
    • Geschichte am Ende nur okay

    Negativ

    • Bug sorgte zum Neutstart eines Kapitels

    Fazit

    Über die letzten Monate habe ich sowohl „Walking Simulatoren“, als auch Gruselspiele durchaus zu schätzen gelernt, nun endlich mal den ersten Teil von „Layers of Fear“ in Angriff genommen und die investierte Zeit keineswegs beruht.

    Das angenehm simple Gameplay mit stetigen Vorankommen ohne Leerläufe hat mich dabei sehr angesprochen und ich konnte mich wunderbar ins düstere Geschehen fallen lassen. Klar war das Spiel insgesamt nicht sonderlich anspruchsvoll oder ein Wunder an Innovation – doch das braucht es bei toller Atmosphäre und unterhaltsamen Verlauf eben nicht immer. Hier stand das entspannte Spielerlebnis im Vordergrund und der Entdeckertrieb wurde auch vollends bedient.

    Wer das Genre mag und sich gerne mal für ein paar kurze Stündchen auf einen hübsch designten Schauer-Tripp einlassen möchte, liegt hier goldrichtig. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der ebenfalls schon einige Monate auf dem „Pile of Shame“ auf mich wartet…

    Grafik: 8/10
    Sound: 8,5/10
    Gameplay: 6/10
    Gesamt: 7,5/10

    Fotocopyright: Bloober Team/Aspyr Media

    God of War Ragnarök (Playstation 5)

    Inhalt

    Kratos und Atreus leben weiterhin im hohen Norden und versuchen allen Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Als dann eines Tages ein heftiger Winter einbricht und Odin ihnen einen Besuch abstattet, scheint sich eine verehrende Prophezeiung erfüllen zu wollen…

    Gameplay

    Weder optisch, noch spielerisch unterscheidet sich „Ragnarök“ auf den ersten Blick von seinem Vorgänger. Erneut steuert ihr eure Recken aus der Third-Person Perspektive durch überwiegend schlauchartige Gebiete und tobt euch mit unterschiedlichen Kampftechniken an den Gegnern aus.

    Waffen, Ausrüstung und Techniken können erneut verbessert werden – vielleicht etwas granularer, aber für mich etwas unübersichtlicher als im ersten Teil. Immerhin könnt Ihr nun eine „Auto-Ausrüsten Funktion“ verwenden, die beispielsweise nach Stärke oder Magie von allein die besten Einstellungen verwendet.

    Neu jedoch, dass ihr diesmal öfters die Perspektiven wechselt, sprich die Kontrolle über Atreus und sogar wechselnde Mitstreiter übernehmt. Ihr dürft also nicht nur die Waffen von Kratos schwingen, oder längere Passagen mit dem Bogen bewaffnet und mit anderen Begleitern absolvieren. Dies war nicht nur ein spielerisch, sondern vor allem erzählerisch ein wichtiger Kniff, denn nur so kann man alle Parteien etwas besser verstehen.

    Die Rahmenhandlung bedient sich abermals vielen Themen aus der nordischen Mythologie und erschien für den Normalsterblichen halbwegs schlüssig konstruiert. Einige Dinge hat man sicherlich woanders schon einmal anders wahrgenommen, doch letztlich handelt es sich hier um Fiction mit vielen Freiheiten.

    Spielzeit

    Für den ersten Durchgang habe ich rund 20 Stunden benötigt und dabei noch nicht alle Nebenmissionen absolviert oder versteckte Truhen aufgestöbert. Das Spiel ist also deutlich komplexer als sein Vorgänger, fühlt sich manchmal aber auch ein wenig gestreckter an.

    Präsentation

    Wie bereits beim Gameplay erwähnt, unterscheidet sich „Ragnarök“ kaum von seinem sowieso schon sehr hübschen ersten Teil. Ehrlich gesagt hätte ich mir in heutigen Zeiten aber einen kleinen Ticken mehr erhofft, denn grade die Figuren sehen zum Großteil nicht mehr ganz zeitgemäß aus. Wahrscheinlich mussten wegen der gleichzeitigen Veröffentlichung für die ältere Playstation 4 eben ein paar Kompromisse in Kauf genommen und nicht alle Dinge von Grund auf neu gestaltet werden. Versteht mich aber nicht falsch – die Optik ist sehr schön, mitunter echt traumhaft und lädt zum kurzen Verweilen ein.

    Die deutsche Vertonung war überwiegend gelungen, sieht man von ein paar unpassenden Stimmen einiger Nebenfiguren ab. Der Soundtrack blieb überwiegend im Hintergrund und fiel nicht negativ auf – bei entscheidenden Szenen spielt er aber richtig auf.

    Positiv

    • „Mehr vom Bekannten“
    • hübsche Präsentation
    • schneller Einstieg
    • gute Spielbarkeit
    • interessante Storyelemente
    • gelungene Figurenentwicklung

    Neutral

    • fühlt sich insgesamt eher nach einem DLC an
    • dreht erzählerisch erst sehr spät auf
    • könnte optisch stellenweise noch etwas opulenter daher kommen
    • insgesamt weniger Highlights (z.B. größere Gegner oder bombastische Landschaften) als zuvor

    Negativ

    • kleinere Kameraprobleme
    • Steuerung teilweise etwas überfrachtet
    • blöde Lade-Überbrück-Sequenzen (ständiges Kriechen zwischen Felsspalten, Reise über den Weltenbaum, etc.)
    • kleinere Bugs (z.B. Türen oder Portale, die sich nicht öffnen, Quick-Time Buttons deren Einblendung nicht verschwinden), die das Laden von Checkpoints erforderlich machen

    Fazit

    Mit „Ragnarök“ liefern die Programmierer von Sony mal wieder ordentlich ab und stellen Fans des Vorgängers weitestgehend zufrieden. Ich habe unterm Strich zwar nur wenig zu Meckern, doch so vollends euphorisch war ich nach dem Abspann irgendwie nicht. Abgesehen von einer längeren Spielzeit fühlte sich das Geschehen stets wie ein „simpler“ DLC zum Erstling an und bot mir weniger Highlights als zuvor, bzw. hob sich seine wirklich imposanten Momente erst für den Schlusspurt auf.

    Alles wirkte zwar angenehm vertraut und spielte sich erneut prima weg, doch die große Revolution blieb diesmal aus und die Ernüchterung trat in den Vordergrund. Das Spiel ist wirklich nicht schlecht, aber wahrscheinlich hat die initiale Lobhudelei der Presse schlichtweg zu hohe Hoffnungen gesät und man hierdurch einfach einen Überkracher erwartet. Unterm Strich ein sehr gutes, aber eben auch nicht überragendes Ergebnis – mit zumindest für mich weniger erinnerungswürdigen Momenten als beim eindrucksvolleren Reboot vor einigen Jahren. Einen Platz in der Sammlung bekommts dennoch.

    Grafik: 8,5/10
    Sound: 8/10
    Gameplay: 7/10
    Gesamt: 8/10

    Fotocopyright: Sony

    The Dark Pictures: The Devil In Me (PC)

    Inhalt

    Der Nachbau eines Horror-Hotels motiviert ein kleines Filmteam zum einem Besuch. Ihr Gastgeber scheint jedoch nicht nur vom Gebäude an sich, sondern auf von seinem ursprünglichen Erbauer – einen Serienkiller – äußerst fasziniert zu sein…

    Gameplay

    In bester Serientradition kombiniert auch ein „The Devil In Me“ Adventure-Elemente mit kleinen Rätseln, Entscheidungsfindungen und Quicktime-Events miteinander. Der Spieler steuert verschiedene Figuren aus der Third-Person Perspektive und entscheidet via Dialogauswahl oder Geschick beim Tastenhämmern über deren Schicksaal. Wirklich „stecken bleiben“ oder vorzeitig „Game Over“ ist auch hier nicht drin – ihr seht halt am Ende, wie viele eurer virtuellen Egos am Leben geblieben sind oder vorher das Zeitliche gesegnet haben.

    Die spärlich eingestreuten Knobeleien sind vergleichsweise simpel und beschränken sich auf das richtige Aktivieren von Sicherungen in Elektrokästen oder schlichtweg der Suche nach passenden Schlüsseln für verschlossene Türen. Nicht wirklich herausfordernd, aber immerhin auch keine unnötige Blockade oder Streckung der Spielzeit.

    Spielzeit

    Mit rund 5 bis 6 Stunden liegt „The Devil In Me“ im üblichen Rahmen des Genres. Auch hier animieren unterschiedliche Enden und Szenen des Ablebens der Darsteller zum erneuten Durchspielen – was dann natürlich die Gesamtdauer entsprechend nach Oben treiben kann.

    Präsentation

    Optisch macht der Titel eine überwiegend gute Figur. Die Charaktere sahen ordentlich aus und eine stimmige Beleuchtung sorgt stets für Atmosphäre. Hin und wieder wirken einige Kulissen etwas gleichförmig oder karg, aber letztlich war dies auch irgendwo dem Setting geschuldet.

    Kleinere Clippingfehler möchte ich nicht unerwähnt lassen, doch dies habe ich – genau wie die stellenweise englischen Dialoge – in gleicher Form bei sämtlichen Vorgängern gehabt. Patches werden hier helfen.

    Positiv

    • interresantes Szenario
    • einfacher Einstieg
    • solide Technik
    • spannende Passagen / starker Schlusspart

    Neutral

    • einfache Puzzle-Aufgaben
    • vergleichsweise wenig Quicktime-Events

    Negativ

    • es dauert eine Weile, bis das Geschehen in Fahrt kommt
    • wenige und mäßig funktionierende Jumpscares
    • einfach & gradinig
    • kleinere Kameraprobleme
    • Steuerung manchmal etwas hakelig

    Fazit

    Ich mag die „Dark Pictures“ Reihe trotz ihrem arg eingeschränkten Gameplays sehr und habe mich entsprechend wieder auf den diesjährigen Ableger gefreut. Im Grunde bediente er dann auch alle Erwartungen, lieferte vertraue Kost und dennoch spang der Funke nicht vollends über. Da sich die Hauptelemente von Titel zu Titel gleichen, müssen Geschichte und Setting dann umso mehr überzeugen – und das taten sie hier einfach nicht.

    Für manche Kritiker handelt es sich hierbei um den besten Teil der Reihe – für mich war er nicht wesentlich schlechter, aber eben auch nicht eindeutig besser, als seine Vorgänger. Die Handlung brauchte etwas länger, um in Fahrt zu kommen und viele Jumpscares wollten nicht vollends zünden. Trotz nettem Horror-Häuschen wurde es nur selten gruselig und man fühlte etwas Potential verschenkt. Ich hatte zwar wieder meinen Spaß mit dem kurzen Adventure – aber 40 Euro würde ich dafür nicht noch einmal hinblättern wollen…

    Grafik: 8/10
    Sound: 6/10
    Gameplay: 4/10
    Gesamt: 6/10

    Fotocopyright: Supermassive Games/Bandai Namco Entertainment

    Gotham Knights – Zwischenfazit

    Inhalt

    Batman ist tot, doch das Verbrechen in Gotham lebt weiter. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines jungen Nachwuchs-Superhelden und versucht den letzten Fall des Verstorbenen zu rekonstruieren…

    Gameplay

    Das Gameplay von „Gotham Knights“ orientiert sich an seinen geistigen Vorgängern, der Arkham-Reihe. Auch hier steuert ihr einen Superhelden (Ihr dürft nun diesmal aus unterschiedlichen Charakteren wählen) aus der Third-Person-Perspektive durch die Stadt. Ihr könnt euch entweder mit waghalsigen Kletteraktionen durch die Häuserschluchten manövrieren oder ein Motorrad zu Hilfe rufen.

    Eure Figur kann mittels Erfahrungspunkten aufgelevelt und Talentbäume entsprechend ausgebaut werden. So werdet ihr im Laufe des Spieles immer stärker und erlernt neue Fähigkeiten. Das Kampfsystem ist dabei relativ simpel und intuitiv steuerbar, spielt sich aber nicht so gut weg wie bei den Arkham-Titeln. Man kommt hier zwar auch mit 1-2 Tasten relativ weit und benötigt nur selten etwas Taktik, aber die Action fühlt sich einfach nicht so flüssig an.

    Es bleibt euch überlassen, ob Ihr primär die Hauptgeschichte verfolgt oder euch in unzähligen Nebenaufgaben austobt. Leider sind einige Fleißaufgaben für den Fortgang des roten Fadens unabdingbar und trüben den Spielspaß. Die Aufgaben sind oft sehr gleichförmig und nehmen sich durch häufige Wiederholung selbst den Spaß. Meist rufen wir die Karte auf, lokalisieren das nächste Verbrechen, machen uns auf den Weg und verprügeln dort ein paar Gangster.

    Spielzeit

    Ich habe bisher rund 10-12 Stunden in diesen Titel investiert und den Abspann bis dato noch nicht erblickt (deshalb das Wort „Zwischenfazit“ im Titel). Bisher fühlt sich das Geschehen recht eintönig an und die Handlung vermochte einfach nicht zu packen – weshalb ich das gute Stück nun erst einmal zur Seite legen und mich anderen Spielen zuwenden werde.

    Präsentation

    Optisch gibt sich der Titel durchwachsen. Zwar schauen die Hauptcharaktere nett aus, beim Rest gibt es allerdings viele Wiederholungen und wenig echte Akzente. Die Stadt wird immerzu im Dunkeln durchstreift, doch ein paar stimmige Licht- und Schattenspiele trösten kaum über die leere Metropole hinweg. Hat man sich in früheren Spielen noch um eine Begründung dafür gekümmert, präsentiert man uns hier einfach nur karg bewohnte Kulissen mit fortwährend gleichen Figuren.

    Die deutsche Vertonung war okay, jedoch wiederholten sich auch hier viele Kommentare während den Missionen. Der Humor war oft bemüht, nicht richtig zündend.

    Positiv

    • nettes Setting
    • teilweise stimmige Atmospäre
    • ein paar launige Abschnitte
    • ingesamt recht solide technische Seite

    Neutral

    Negativ

    • viele gleichförmige Fleißaufgaben
    • wenig packende Handlung
    • wenig echte Highlight-Momente
    • oberflächliche Charaktere / wenig spielerische Nuancen
    • leere, stets dunkle Spiellandschaft

    Fazit

    „Gotham Knights“ ist kein schlechtes Spiel, doch in meinen Augen domminieren die negativen Kritikpunkte. Mit den Arkham-Titeln (insbesondere Arkham Asylum und City) hat man einst die Messlatte sehr hoch gelegt und kommt nun nicht ansatzweise an deren Qualität heran. „Knights“ fühlt sich in vielen Bereichen wie ein Rückschritt an, liefert weder ein annähernd immersives Spielerlebnis, noch einen deutlich verbesserten Eindruck bei der Technik. Es zockte sich solide, aber eben nicht so „fluffig“ wie einst und die Story kommt neben all den gleichförmigen Fleißaufgaben nicht in Fahrt. Unsere jungen Protagonisten unterscheiden sich nur in Nuancen, letztlich war die Auswahl irgendwie egal.

    Wie beim Punkt >Spielzeit< erwähnt, habe ich noch nicht das komplette Ergebnis betrachten können und es zu Gunsten von beispielsweise „God of War“ unterbrochen – aber ich fürchte, dabei wird es letztlich auch bleiben. „Gotham Nights“ mag (nach einer gewissen Zeit, zu einem besseren Kurs) sicherlich ein netter Superhelden-Ausflug sein, doch eine echte Kaufempfehlung vermag ich bei aller Liebe zur Materie nicht auszusprechen.

    Schaut euch lieber (noch einmal) die älteren Titel an, von denen Ihr sicherlich ein Komplettpaket zu einem Bruchteil des aktuelles Kaufpreises von „Gotham Knights“ abgreifen könnt.

    Grafik: 7,5/10
    Sound: 7/10
    Gameplay: 6/10
    Gesamt: 6/10

    Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises

    Last Days of Lazarus

    Inhalt

    Der Spieler übernimmt die Rolle von Lazarus, der aufgrund des Todesfalles seiner Mutter wieder in die alte Heimat zurückkehrt. Kaum in der Wohnung angekommen, ereignen sich bizarre Ereignisse und er kann seltsame Visionen kaum noch von der Wirklichkeit unterscheiden…

    Gameplay

    „Last Days of Lazarus“ lässt sich am einfachsten als „Walking Simulator“ mit kleineren Knobelaufgaben umschreiben. Das Spiel ist in mehreren Kapitel aufgeteilt, in denen es in zumeist stark eingegrenzten Schauplätzen etwas zu absolvieren gilt. Entweder müssen wir einfach nur bestimmte Gegenstände in einer gewissen Reihenfolge inspizieren, Dinge von A nach B bringen oder Elemente miteinander kombinieren. Der Anspruch war hierbei eher gering und die größte Hürde stellt manchmal das schlichte Auffinden besagter Objekte inmitten der enorm hübschen, aber auch grellen Optik dar.

    Spielzeit

    Man konnte weder sterben, noch sich längere Zeit in Sackgassen verrennen. Manchmal hielt besagtes Auffinden von Objekten ein wenig auf, ansonsten war das Geschehen in rund 4 bis 5 Stunden gemütlich zu Ende gebracht und bot im Schnitt ein solides Pacing.

    Präsentation

    Optisch war „Last Days“ durchwegs auf einem sehr hohen Niveau, stellenweise sogar fast fotorealistisch. Manchmal gestaltete sich das Erkennen von Gegenstände schwierig, dennoch war das Gesamtbild äußerst stimmig und (zumindest auf der Series X) jederzeit flüssig. Besonders gut gefiel hierbei das opulente Art-Design, welches auch sicherlich einige Texturen aus dem Vorgänger (Gray Dawn) entliehen hat. Auch hier standen christliche Symbole in bunter Präsentation im Fokus, welche in einem krassen Kontrast zu den eher düster angelegten Kulissen standen.

    Sprachausgabe und Untertitel waren zum Testzeitpunkt jeweils nur auf Englisch verfügbar, glücklicherweise aber nicht allzu schwierig zu verstehen. Die Sprecher waren wahrscheinlich keine absoluten Profis, jedoch unterm Strich ganz in Ordnung.

    Positiv

    • hervorragende Präsentation
    • interessante Geschichte
    • einfache Spielmechanik
    • gelungenes Art-Design
    • vielfältige Inetrpretationsmöglichkeiten

    Neutral

    • eingeschränkte Schauplätze mit Backtracking
    • simple Rätsel

    Negativ

    • Rätsel erschienen nicht immer logisch, waren meist mit Herumklicken zu lösen
    • Handlung allgemein etwas schräg und bewußt auf Verwirrung getrimmt
    • einige angefangene Rätsel in einigen Locations wurden nicht zu Ende gebracht/nicht erneut besucht

    Fazit

    Schon der geistige Vorläufer „Gray Dawn“ wusste mit seiner eigensinnigen Weise zu faszinieren und Gleiches hat mich hier dann wieder ereilt. „Last Days of Lazarus“ mag wegen seiner bewusst spröden Art etwas zu polarisieren, doch letztlich führte dies – zumindest bei mir – für erhöhte Aufmerksamkeit und durchwegs hervorragende Unterhaltung.

    Alle Details der Handlung habe ich beim ersten Durchgang nicht verstanden, was jedoch nicht nur an der ausschließlich englischen Version lag. Viele Dinge waren verkopft, mit Metaphern bestückt und leicht holprig erzählt dazu. Das hatte seinen Charme, erforderte aber erst recht ein wenig Aufmerksamkeit – die ich abermals sehr gerne investiert habe.

    Schaut euch am besten mal ein paar Bilder oder kurze Videos an und prüft, ob ihr euch mit dem Setting anfreunden könnt. Ich konnte mich nach kurzer Eingewöhnung jedenfalls gut im Geschehen fallen lassen und habe das Spiel weitestgehend genossen. Zwar blieben am Ende ein paar Fragezeichen und man hatte das Gefühl, dass einige Baustellen unbearbeitet blieben – trotzdem habe ich den Kauf nicht bereut und würde mich über weitere solcher Werke der Macher freuen.

    Grafik: 8,5/10
    Sound: 7/10
    Gameplay: 6/10
    Gesamt: 7/10

    Fotocopyright: GrimTalin

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