(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Monat: Januar 2021 (Seite 1 von 7)

Bring Me Home

Inhalt

Schon seit geraumer Zeit ist der kleine Sohn von Jung-yeon verschwunden und noch immer hat die Mutter ihre Suche nicht aufgegeben. Ein anonymer Anruf bringt sie endlich auf eine neue Spur…

Fazit

Ich habe nicht recherchiert, aber mich würde nicht wundern, wenn hier wieder einmal das reale Leben die besten Geschichten geschrieben hätte. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt ist das geschilderte nämlich sehr glaubhaft und nachvollziehbar konstruiert.

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass der Film mittendrin irgendwie schlechter und weniger interessant würde – vielmehr nimmt er Action-technisch so sehr an Fahrt auf, dass er einen krassen Kontrast zu seinem Auftakt stellt.

Die Geschichte ist durchwegs spannend und spielt mit Emotionen des Betrachters. Man kann sich gut in die Lage der verzweifelten Mutter hineinversetzten und ihre Aktionen – mögen sie auch irgendwann noch so abstruß wirken – zumindest irgendwo verstehen. Man ahnt, wozu eine leidende Frau im Stande ist und fiebert ordentlich mit ihr mit.

Während der Auftakt etwas vor sich hin plätscherte, bleibt spätestens im letzten Drittel keine Zeit zum Verschnaufen. Die Story entwickelt sich dramatisch und fesselt an den Schirm. Gut agierende Darsteller tragen hierzu natürlich ihren Teil bei und gaben keinen Grund zur Klage. Der Bösewicht ist so richtig charismatisch und sein Wahn glaubhaft aufgebaut.

Technisch konnte man ebenso wenig klagen. Fast schon Korea-typisch geht es mit Hochglanzbildern und ungewöhnlichen Perspektiven gewohnt erstklassig zur Sache. Selbst die Aufnahmen in Dunkelheit haben noch ordentlichen Stil und zeugen von hoher Handwerkskunst.

Um Filme aus Korea ist es in letzter Zeit im Bezug auf Reviews auf dieser Seite arg still geworden und endlich gab es mal wieder einen mehr als soliden Vertreter, den ich gerne besprochen habe und ebenso gerne weiterempfehlen möchte. Die Handlung fing langsam an und mauserte sich zu einem aufregenden Thrill. Hier hat – abgesehen von einer mittelprächtigen deutschen Synchronisation – alles soweit gepasst und von daher hätte ich nichts gegen baldigen Nachschub dieser Kategorie.

7,5/10

Fotocopyright: Busch Media Group

Die Ausgrabung

Inhalt

Irgendwie hat es die wohlhabende Witwe Edith Pretty geahnt, als sie den Ausgräber Basil Brown engagiert. Auf ihrem großflächigen Grundstück liegt ein wertvoller historischer Schatz verborgen, der nur auf seine Hebung wartet. Schrecklicherweise droht aber auch der beginnende Zweite Weltkrieg die Leben der Menschen zusätzlich in Atem zu halten…

Fazit

Wer bereits Filme wie „Der englische Patient“ mit Ralph Finne kennt, könnte eine ungefähre Vorstellung von der Gangart dieses Werkes haben. „Die Ausgrabung“ ist ein eher ruhiger, teilweise fast schon sinnlicher Film – der weit mehr, als eine einfache (aber nicht minder spektakuläre) Ausgrabung auf seiner Agenda abarbeitet.

Dieser Film betrachtet verschiedene Menschen und deren tragischen Schicksale. Die „Baustelle“ ist lediglich das Bindeglied zwischen ihnen und dient als Dreh- und Angelpunkt ihrer gemeinsamen Wege. Das ist zwar sehr gemächlich, aber nicht minder spannend inszeniert und hält bis zum Ende unerwartet gut bei Laune.

Bei besagtem Ende gab es dann zwar nicht mehr als ein paar simple Textzeilen, aber vielleicht war dieses leise Methode dann auch der passende Abgang des Ganzen. Wir haben trotz Krieghintergrund nur stille Helden zu Gesicht bekommen – die damals anscheinend nicht angemessen geehrt und somit auch fast vergessen wurden.

Ralph Finnen zeigt erneut, warum er zu den ganz Großen gehört. Er verkörpert den etwas grimmigen und dennoch herzensguten Gräber auf seine ganz eigene Art und verleiht der Figur eine unglaubliche Präsenz. Immer wenn der im Bilde ist, so weht ein ganz eigener Charme durch den Raum und das Zusammenspiel mit allen seiner hier zugegeben Kollegen war jederzeit ein Genuss.

„Die Ausgrabung“ mag mich seiner gemächlichen und eigentlich eher ziemlich unspektakulären Weise sicherlich nicht Jedermanns Sache sein, doch mich hat der Titel aus dem Nichts abgeholt und packend bei Laune gehalten. Wer sich mit der Thematik – oder vielmehr gesagt, der müssigen Inszenierung arrangieren kann, wird durchaus mit einer kleinen Perle belohnt.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Honest Thief

Inhalt

Tom hat endlich die Frau fürs Leben gefunden und will mit seiner Vergangenheit reinen Tisch machen. Noch vor über einem Jahr raubte er mit genialer Präzision Banken aus und scheffelte 9 Millionen Dollar bei Seite. Nun will er sich den Behörden stellen und ahnt nicht, das ausgerechnet korrupte Beamten aus den Reihen des FBI die Hände aufhalten…

Fazit

Ein neuer Film von Liam Neeson ist für mich immer wieder ein kleines Erlebnis und entsprechend groß die Freude im Vorfeld schon. Frühe Kritiken waren zum Teil eher ernüchternd, aber unterm Strich habe ich durchaus meinen Spaß an der Sache gehabt.

Die Geschichte reißt sicherlich keine Bäume aus, liefert aber einen mehr als soliden Rahmen für ein paar interessante Verfolgungsjagden und Kloppereien. Derbe Action durfte man anhand er Freigabe (ab 12) natürlich nicht erwarten, aber das Gezeigte war soweit in Ordnung und blutige Headshoots brauchen wir schließlich nicht immer.

Beanstandet wurden Längen im Verlauf, die ich so meines Empfinden nach leider auch zum Teil nachfühlen kann. Der Titel benötigt einige Minuten um richtig in Fahrt zu kommen und bremst sich selbst teils ziemlich heftig aus. Manche aufregende Szene wird überraschend unterbrochen und das Tempo unmittelbar auf ein Minimum reduziert. Insgesamt wirkte sich das zwar schon auf den Unterhaltungswert aus, jedoch nicht so dramatisch wie hier und da zu lesen – und am Ende gar komplett zu verschmerzen.

Schon seid geraumer Zeit ist Neeson etwas in die Jahre gekommen und trotzdem stehen ihm solche Rollen noch immer. Der wankelnde Flow wurde eigentlich perfekt auf ihn zugeschnitten und die brachialen Einlagen konnte man ihm in seiner aktuellen Verfassung durchaus noch zutrauen. Mir hat seine fast schon übertrieben coole Art wieder einmal exzellent gefallen und somit wurde genau das geliefert, was wir von Ihm erwartet haben.

Und dem Deckmantel eines Gaunervehikels nimmt nun doch wieder ein Ex-Marine die Hatz nach seinen Peinigern auf und sorgt für Gerechtigkeit auf eigene Rechnung. Gerade den Fans von Neeson dürfte die Thematik sehr bekannt vorkommen – und vielleicht Hoffnungen entfachen, die so nicht ganz bedient werden konnten. „Honest Thief“ mag etwas harmlos daher kommen und ein paar kleinere Leerläufe beinhalten und trotzdem hatte ich einen unterhaltsamen Abend im Heimkino damit verbracht. Für mich also definitiv nicht der beste, aber auch keineswegs der schlechteste Actioneer vom Ausnahamedarsteller und auf jeden Fall eine Sichtung wert.

7,5/10

Fotocopyright: Honest Thief

The Black String

Inhalt

Nach einer heißen Nacht wacht Jonathan mit einem merkwürdigen Hautausschlag auf und sucht panisch einen Arzt auf. Dieser vermag dem aufgeregten Mann leider nicht direkt helfen zu können und vertröstet auf baldige Laborergebnisse. Schon bald vermutet Jonathan allerdings von einem Fluch belegt zu sein und versucht dringend seine Affäre ausfindig zu machen…

Fazit

Schon lange habe ich nichts mehr von „Malcom mittendrin“-Star Frankie Muniz gehört und etwas Freude kam beim Betrachten des Covers schon auf. Der Darsteller schaute zwar hier zwar recht kaputt aus, doch letztlich passte dies gut zu seiner Rolle und der schrägen Handlung an sich.

Die Geschichte selbst verdient wohl keinen Innovationspreis, kaschiert dieses Manko mit einem guten Flow und solidem Spannungsbogen. Der Zuschauer möchte stets wissen, wie es mit unserem armen Jonathan weitergeht und ob er sein grausiges Schicksaal noch einmal abzuwenden vermag.

Es mag vielleicht etwas blöd klingen, doch hoch rechne ich dem Titel seine bodenständige Herangehensweise ans Thema an. Man kann sich ausgesprochen gut in die Lage des Hauptdarstellers hineinversetzten und seine Aktion weitestgehend nachvollziehen. Auch ist die Handlung so anschaulich konstruiert, dass man jederzeit folgen und den roten Faden nicht verlieren sollte. Die Abläufe sind logisch und die Spannung möglicherweise hierdurch noch greifbarer, als bei manchen „übernatürlicheren“ Konkurrenten.

Stellenweise gibt es ein paar eklige Szenen (aufgeschnittener Arm, etc.), aber der Härtegrad hielt sich in Grenzen und keine solcher kurzem Momente wirkte unnötig ins Geschehen eingeflochten. Man lebte von seiner stimmungsvollen Atmosphäre, die auch durch eine solide Inszenierung passend unterstützt wurde. Die Optik pendelte irgendwo zwischen Hochglanz und Direct-to-Video-Produktion, gefiel mir damit recht gut. Ist schwierig zu beschreiben, aber unterm Strich absolut im grünen Bereich. Die paar CGI-Effekte gingen ebenfalls in Ordnung.

Auch wenn „The Black String“ das Rad nicht neu erfindet, lebt es von einer kurzweiligen Aufmachung und einem sympathischen Hauptdarsteller. Ich habe mich jedenfalls durchwegs amüsiert, auch wenn ich im Nachhinein nicht von extrem besonderen Glanzpunkten oder einer übermäßig einfallsreichen Story sprechen würde. Geboten wurde eine seichte, aber jederzeit ansprechende Unterhaltung, die mich zu einer positiven Bewertung einstimmt.

7/10

Fotocopyright: 99999 (Alive)

Against all Enemies

Inhalt

Ende der 60iger Jahre reist die gefeierte Schauspielern Jean Seberg nach Amerika und macht sich dort für die verstärkt aufkeimende schwarze Widerstandbewegung stark. Obwohl zunächst nicht klar, ob sie dies zu Promozwecken oder aus voller Überzeugung macht, landet sie damit auf der Beobachtungsliste des FBI. Ein Team haftet sich fortan an ihre Fersen und nimmt mit fragwürdigen Aktion großen Einfluss auf ihr Leben…

Fazit

Wieder einmal schreibt das Leben die besten Geschichten und wieder einmal sind Teile der Handlung so unglaublich, dass man sie als Fiktion in dieser Form stellenweise nicht ernst nehmen würde.

Der Film wirft einen kritischen Blick auf die damaligen Machenschaften einer großen Staatsbehörde und lässt dabei in regelmäßiger Kontinuität durchblicken, wie deren viel gelobter Chef zu ticken vermochte. Vermutlich ist der zeitliche Abstand mittlerweile so weit entfernt, dass man mit solch aktuellen Produktionen keinen größeren Streit mehr vom Zaun brechen kann und mittlerweile keine Repressalien mehr zu fürchten braucht.

Kirstin Steward hat ihre Sache hervorragend gemacht und scheute nicht vor einigen freizügigeren Szenen zurück. Mein persönliches Highlight war jedoch Vince Vaughn, der in seiner nicht ganz so großen Rolle ebenfalls vollends überzeugen konnte und seinen Teil zum unterhaltsamen Gesamtbild beigetragen hat.

Man konnte sich gut in die Figuren hineinversetzten, auch wenn insbesondere manch Beweggründe nicht vollends aufgeklärt werden konnten. Ich vermute, dass man viel aus Berichten und Hörensagen zusammentrug und sich auch hierdurch kein klares Ergebnis ableitete. Diese eher neutrale Betrachtungsweise rechne ich dann wiederum den Machern hoch an, denn so setzt der Titel nicht zu stark auf eine Partei und wirkt recht objektiv. Vor allem wurden nicht alle FBI-Leute als Bösewichter skizziert.

Der Verlauf ist überwiegend ruhig und dialoglastig, aber immer recht kurzweilig. Da mir die tatsächlichen Begebenheiten noch gar nicht geläufig waren, blieb ich sowieso gespannt am Ball und wollte wissen, inwieweit sich die Dinge weiter zuspitzen. Dabei blieb alles gut verständlich und interessant.

Ich liebe Filme, die mich über der Sichtung hinaus noch zu kleineren Recherchen antreiben und genau dies hat „Against all Enemies“ bei mir bewirkt. Mir war das Drama um diese Schauspielern bis dato völlig unbekannt und dank dieser gelungenen Aufbereitung wurde das Interesse hierfür geweckt. Ich denke das spricht ganz klar für dieses Werk und verdient von daher eine gewisse Anerkennung – was Darsteller und auch Autoren betrifft. Für Interessierte also durch keine verschwendete Zeit!

7,5/10

Fotocopyright: Prokino (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)

Nell

Inhalt

Erst durch einen Todesfall werden die Behörden auf die junge Nell aufmerksam, die scheinbar ohne Kontakt zur Außenwelt durch ihre Mutter großgezogen wurde. Sie spricht eine unverständliche Sprache und soll in das örtliche Krankenhaus zur Untersuchung verfrachtet werden. Dr. Lovell jedoch möchte die Dame zunächst in ihrer gewohnten Umgebung studieren…

Fazit

Ich weiß, dass „Nell“ durchaus als Kultfilm oder als Teil der Kindheit mit einem besonderen Status betrachtet wird, doch bei mir schaut dies leider etwas anders aus. Ich habe diesen Film zwar relativ früh zur Kenntnis genommen, mich damals aber überhaupt nicht groß für die Thematik erinnert. Für mich war die komplette und konzentrierte Sichtung am gestrigen Abend somit eine echte Premiere, aber mit meiner Kritik bin ich letztlich ein wenig unschlüssig.

Zunächst möchte ich die Darsteller loben, die tatsächlich in ihren Rollen aufgehen und somit die Intensivität der Geschichte verstärken. Jody Foster präsentiert sich als Ausnahmetalent, während Filmpartner Liam Neeson als Wissenschaftler vollkommen glaubwürdig und vor allem sympathisch daher kommt. Die Chemie aller Beteiligten hat einfach gepasst und deren Zusammenspiel durchaus eine Freude.

Durch ein ganz eigenes Tempo ist der Film vielleicht nicht Jedermanns Sache. Es geht überwiegend ruhig zur Sache und die Macher lasen oft die Bilder sprechen. Der Zuschauer beobachtet Nell stellenweise genau wie Dr. Lovell und wird von ihren zuweilen anmutigen Tanzeinlagen bespaßt. Das klappt überwiegend sehr gut, doch manchmal nicht schleichen sich dabei kleinere Längen ein und in manchen Passagen nervt die seltsame Sprache unserer Protagonisten schon ein bisschen. Man wünscht sich bessere Fortschritte bei der Kommunikation, aber wahrscheinlich wäre dies dann nicht so realistisch gewesen.

Im Großen und Ganzen ist „Nell“ ein schöner Film, sofern man in der passenden Gemütslage dafür ist. Eine interessante Handlung wird von grandiosen Akteuren getragen und in tollen Bildern präsentiert. Ich bin über die längst überfällige Sichtung froh gewesen, doch zu meinen Favoriten wird der Titel wohl nicht gehören. Ich kann seinen hervorragenden Ruf jedoch voll und ganz verstehen und durchaus eine Empfehlung aussprechen.

7,5/10

Fotocopyright: justbridge entertainment (Rough Trade Distribution)

El Chicano

Inhalt

Jose und Diego wuchsen gemeinsam inmitten einer von Kriminalität geplagten Gesellschaft auf. Während der Eine ein gefährlicher Gangsterboss wurde, ist der Andere nun Polizist geworden und möchte sich der Ungerechtigkeit stellen. Als Kinder haben beide die Legende von „El Chicano“ vernommen und nun scheint dieser maskierte Rächer auf den Straßen aufzuräumen…

Fazit

Beim den Machern von beispielsweise „Bad Boys for Life“ waren die Erwartungen an „El Chicano“ nicht gerade gering und eine gewisse Vorfreude hat sich breit gemacht. Obwohl dies Werk atmosphärisch wirklich gelungen war, wollte jedoch keine richtige Sogwirkung entstehen und am Ende blieb ein eher ernüchternder Eindruck zurück.

Ich kann nicht genau sagen, woran es lag – der berühmte Funke wollte einfach nicht so recht überspringen. Optisch macht das Teil einen ansprechenden Eindruck und die eher unbekannten Gesichter sprachen durchaus an. Stellenweise gab es relativ deftige und schön inszenierte Action, doch Andererseits gab es leider auch ein paar unschöne Längen, welche das Sehvergnügen immer wieder ausbremsten.

Die düstere und trostlose Machart war Fluch und Segen zugleich. Während das Setting hierdurch einen noch raueren Eindruck vermittelt, schlug diese Optik auch etwas aufs Gemüt. Alles fühlte sich zu sehr auf „hart“ getrimmt ab und kam hierdurch fast schon etwas anstrengend rüber.

Die Handlung plätscherte großenteils vor sich und glänzte nicht unbedingt mit Innovation. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und gab sich von vielen vermeintlichen Überraschungen eher unbeeindruckt. Zu Beginn hatte der Streifen jedoch noch meine volle Aufmerksamkeit, doch mit laufender Spielzeit sank diese zusehends.

Unterm Strich war „El Chicano“ weder Fisch noch Fleisch für mich. Er hielt mit seinem eigenwilligen Auftreten teils gut bei Laune und kam dann wieder mit einigen Längen um die Ecke. Die Story war nichts Außergewöhnliches und Wendungen hielten sich arg in Grenzen. Das Ergebnis ist zwar ein solider, aber leider auch keineswegs überragender Genrebeitrag – der nicht zum Pflichtprogramm gehört und ruhig zur Sichtung bei einem Streaminganbieter warten kann.

6/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Flucht aus L.A.

Inhalt

Ein fatales Erdbeben hat Los Angeles verwüstet und die Regierung hat den Landstrich aufgrund der hohen Kriminalitätsrate aufgegeben. Als dann ausgerechnet die Tochter des Präsidenten in dem Gebiet abstürzt, wird Snake Plisken wieder auf die Befreiung angesetzt…

Fazit

Die Handlung von „Flucht aus L.A.“ ist im Grunde nicht gerade sonderlich originell und trotzdem habe ich das den Machern nie krumm genommen. Alles fühlt sich stellenweise wie ein Remake des Erstlings an – bei dem ein sichtbar höheres Budget zu Grunde lag.

„Flucht aus L.A.“ wirkt insgesamt etwas trashiger, was sich vielleicht auch als richtige Entscheidung erwiess. Man nahm sich selbst nix zu ernst und konnte so ein paar gut verdauliche Seitenhiebe auf Hollywood setzen und mach zu ausgefallene Charaktere problemlos wegstecken. Besonders gut hat mir die Passage mit der Schönheitsklinik gefallen, da sie doch einen gelungenen Stich gegen den Lifestyle vieler Stars setzt und Snake darin wie ein krasser Kontrast hierzu wirkt.

Alles ist größer, belebter und actionreicher. Endlich sieht man mehr von der Gegend und alles fühlt sich wesentlich großflächiger an. Das hat auf der einen Seite gut gefallen, doch schmälerte auf der anderen Seite etwas die Atomsphäre. Das Setting kam nicht mehr so düster und bedrohlich daher, vielmehr wie ein buntes Sammelsurium an verrückten Gestalten und detailreich gestalteten Kulissen. Es gab mehr Action und größere Verfolgungsjagden. Das war zwar alles nett gemacht, konnte seinen B-Movie-Charme jedoch nicht abstreifen.

Die Effekte hinterließen einen zwiegespaltenen Eindruck. Während überwiegend gute Handarbeit regierte, fühlen sich die CGI-Einlagen wie Fremdkörper an. Sie gehörten schon damals nicht unbedingt zum höchsten Stand der Dinge, waren aber wohl noch vergleichsweise teuer und weniger leicht verfügbar.

Da auf dem Schirm immer was los war, hielten sich Längen spürbar in Grenzen. Es ging stets von einer zur anderen Baustelle und Zeit zum Durchatmen blieb kaum. Russel machte seine Sache erneut gut, obwohl man ihm schon ein höheres Alter angesehen hat. Ich persönlich würde mir ja wünschen, dass er nochmal in diese Rolle schlüpft und dann vielleicht ein paar „ich bin zu alt für den Mist“-Kommentare zum Besten gibt.

So richtig gut ist „Flucht aus L.A.“ eigentlich nicht, doch sein hoher Unterhaltungswert rettet das Gesamtpaket. Auch wenn die Anleihen beim Vorgänger unüberschaubar waren, so gänzlich anders wirkt er durch seine verschieden gelagerte Inszenierung. Manchmal vermochte man schon den Kopf zu schütteln, doch spätestens bei einem coolen Spruch von Snake ist man wieder voll bei der Sache und fühlt sich inmitten des bizarren Treibens irgendwie wohl. Für mich immer wieder ein netter „Action-Snack“ – ohne Tiefgang, aber ordentlichem Spaßfaktor – für den ich mir weiterhin eine Fortsetzung wünsche.

7/10

Fotocopyright: 84 Entertainment

Takeover: Voll vertauscht

Inhalt

Bei einem Ausflug in einen Vergnügungspark treffen Danny und Ludwig zum ersten Mal aufeinander und bemerken natürlich sofort ihre krasse Ähnlichkeit. Spontan beschließen sie für einige Tage in die Rolle des Anderen zu schlüpfen und neue Welten kennenzulernen. Während Ludwigs Vater zunächst überhaupt keinen Unterschied feststellt, keimen bei den Geschwistern von Danny schon bald echte Zweifel an dessen Identität auf…

Fazit

Ich vermag gar nicht zu sagen, wie oft die Thematik schon als Buch oder Film umgesetzt wurde und von daher gibt es sicherlich keinen Innovationspreis für die Autoren. Gut finde ich jedoch die moderne Umsetzung, die mit witzigem Humor punkten und für unerwartet viel Kurzweil sorgen konnte.

Man mag von den Lochis halten, was man will. Ich persönlich kenne kein einziges Video von Ihnen, habe sie aber als bekanntere YouTuber und Schauspieler („Bruder vor Luder“) recht angenehm wahr genommen und fand sie hier hervorragend platziert. Natürlich qualifizieren sie sich in erster Linie als reale Zwillinge für diese Geschichte, doch deren natürliche Art passt einfach perfekt zum Geschehen.

Der Film besitzt einen ausgezeichneten „Flow“ – was ich ihm extrem hoch anrechne. Es gab trotz mancher Vorhersehbarkeit keine echten Längen und witzige Momente wechselten sich gekonnt mit tragischeren Einlagen ab. Dabei wurde die lockere Grundstimmung aber nie nach unten gezogen und die Kurzweil dominierte.

Mit dem „Holiday Park“ wurde eine nette Location gefunden, die sicherlich beim Ein oder Anderen Erinnerungen weckt – oder überhaupt erst Lust auf einen Besuch verschafft. Technisch wurde das Ganze routiniert in Szene gesetzt und gab kein Grund zur Klage. Die klaren Bilder waren gut geschnitten und der Soundtrack (inkl. kleineren Gesangseinlagen der Brüder) ging in Ordnung.

Selbst für das eher junge Zielpublikum dürfte der Kern der Handlung nicht unbedingt neu sein und trotzdem gibt es von mir eine eher unerwartete Empfehlung. „Takeover“ ist leichte Kost für Zwischendurch und stimmt auf lockere Weise auch kritischere Töne an. Unterm Strich ein unterhaltsames Event mit gut aufgelegten Akteuren, die nicht nur bei Ihren Fans mit diesem Werk punkten dürften. Für uns ältere Betrachter gibt es obendrein auch ein Wiedersehen mit TV-Urgesteinen wie Alexandra Neldel oder Kai Wiesinger.

7/10

Fotocopyright: Warner

Visions

Inhalt

Um dem hektischen Treiben in der großen Stadt zu entgehen, haben sich Eveleigh und ihr Mann etwas außerhalb ein schickes Weingut geleistet. Eigentlich wollte die Schwangere hier ein wenig abschalten, doch nach kurzer Zeit wird Sie von seltsamen Visionen geplagt. Sie hört Geräusche oder sieht Menschen, wo gar nichts ist und hofft hierdurch nicht verrückt zu werden…

Fazit

Vor ein paar Tagen bin ich zufällig über „Visions“ gestolpert – der sich zwar schon einige Zeit in der Sammlung befand, aber bis dato noch nie geschichtet wurde. Mir war irgendwie schon im Vorfeld klar, dass dieser Film garantiert einem bekannten Muster folgt – und zumindest in dieser Richtung wurde ich dann auch nicht enttäuscht.

Wären da nicht ein paar hervorstechende Schauspieler, so würde sich das Geschehen sicherlich nicht von unzähligen Mitbewerbern abheben können. So sind Spannungsaufbau, Grusel-Elemente und gesamter Ablauf recht austauschbar und bieten absolut nichts Neues. Man hat sich auch hier um einen netten Storyrahmen bemüht, doch so richtig konnte dieser nicht vom Hocker hauen oder das Genre um wirklich neue Impulse bereichern.

Geschaut habe ich eigentlich wegen Isla Fisher, die Ihre Arbeit hier auch ganz ordentlich macht. Sie stellt auch immerhin einen großen Sympathieträger, um diesen Film überhaupt einem breiteren Publikum schmackhaft machen und vielleicht ein Auge bezüglich der Qualität zudrücken zu lassen.

Technisch gab man sich durchwachsen, hatte man schließlich nicht wirklich viel an CGI oder aufwändigen Effekten nötig. Die Bilder waren auf Hochglanz poliert, der Soundtrack eher unauffällig im Hintergrund.

„Visions“ ist per se nicht schlecht, versorgt uns aber lediglich mit ausgelaugter Standard-Kost und definiert das Genre nicht neu. Da er zum Glück einen gewissen Unterhaltungswert abliefert, dürfen beinharte Gruselfreunde durchaus mal reinschauen. Mir war das Ergebnis trotz Isla zu mittelmäßig.

5,5/10

Fotocopyright: Warner Home Video

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