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Ein fatales Erdbeben hat Los Angeles verwüstet und die Regierung hat den Landstrich aufgrund der hohen Kriminalitätsrate aufgegeben. Als dann ausgerechnet die Tochter des Präsidenten in dem Gebiet abstürzt, wird Snake Plisken wieder auf die Befreiung angesetzt…

Fazit

Die Handlung von „Flucht aus L.A.“ ist im Grunde nicht gerade sonderlich originell und trotzdem habe ich das den Machern nie krumm genommen. Alles fühlt sich stellenweise wie ein Remake des Erstlings an – bei dem ein sichtbar höheres Budget zu Grunde lag.

„Flucht aus L.A.“ wirkt insgesamt etwas trashiger, was sich vielleicht auch als richtige Entscheidung erwiess. Man nahm sich selbst nix zu ernst und konnte so ein paar gut verdauliche Seitenhiebe auf Hollywood setzen und mach zu ausgefallene Charaktere problemlos wegstecken. Besonders gut hat mir die Passage mit der Schönheitsklinik gefallen, da sie doch einen gelungenen Stich gegen den Lifestyle vieler Stars setzt und Snake darin wie ein krasser Kontrast hierzu wirkt.

Alles ist größer, belebter und actionreicher. Endlich sieht man mehr von der Gegend und alles fühlt sich wesentlich großflächiger an. Das hat auf der einen Seite gut gefallen, doch schmälerte auf der anderen Seite etwas die Atomsphäre. Das Setting kam nicht mehr so düster und bedrohlich daher, vielmehr wie ein buntes Sammelsurium an verrückten Gestalten und detailreich gestalteten Kulissen. Es gab mehr Action und größere Verfolgungsjagden. Das war zwar alles nett gemacht, konnte seinen B-Movie-Charme jedoch nicht abstreifen.

Die Effekte hinterließen einen zwiegespaltenen Eindruck. Während überwiegend gute Handarbeit regierte, fühlen sich die CGI-Einlagen wie Fremdkörper an. Sie gehörten schon damals nicht unbedingt zum höchsten Stand der Dinge, waren aber wohl noch vergleichsweise teuer und weniger leicht verfügbar.

Da auf dem Schirm immer was los war, hielten sich Längen spürbar in Grenzen. Es ging stets von einer zur anderen Baustelle und Zeit zum Durchatmen blieb kaum. Russel machte seine Sache erneut gut, obwohl man ihm schon ein höheres Alter angesehen hat. Ich persönlich würde mir ja wünschen, dass er nochmal in diese Rolle schlüpft und dann vielleicht ein paar „ich bin zu alt für den Mist“-Kommentare zum Besten gibt.

So richtig gut ist „Flucht aus L.A.“ eigentlich nicht, doch sein hoher Unterhaltungswert rettet das Gesamtpaket. Auch wenn die Anleihen beim Vorgänger unüberschaubar waren, so gänzlich anders wirkt er durch seine verschieden gelagerte Inszenierung. Manchmal vermochte man schon den Kopf zu schütteln, doch spätestens bei einem coolen Spruch von Snake ist man wieder voll bei der Sache und fühlt sich inmitten des bizarren Treibens irgendwie wohl. Für mich immer wieder ein netter „Action-Snack“ – ohne Tiefgang, aber ordentlichem Spaßfaktor – für den ich mir weiterhin eine Fortsetzung wünsche.

7/10

Fotocopyright: 84 Entertainment