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Monat: August 2021 (Seite 4 von 5)

Jason und die Argonauten

Inhalt

Um endlich sein rechtmäßiges Erbe anzutreten und das Reich erneut zu vereinen, macht sich der junge Jason auf die Suche nach dem goldenen Flies. Er scharrt eine Horde tapferer Männer um sich und macht sich auf die beschwerliche Reise voller Gefahren und seltsamen Kreaturen…

Fazit

Wer andere Werke von Harryhausen zu schätzen weiß, kommt auch um diesen Titel nicht herum. Erneut beindrucken die bombastischen Spezialeffekte, doch die Handlung konnte trotz wunderschönem Setting nicht ganz Schritt halten.

Abermals bot die griechische Mythologie eine Grundlage für Fabelwesen und unglaubliche Ereignisse aller Art. Jedoch fühlt sich der Streifen durch seine Effekthascherei wie ein Sprung von Abenteuer zu Abenteuer an und die Handlung reduziert sich nicht nur auf ein Minimum, sondern verkommt zur absoluten Nebensache.

Der rote Faden war simpel gestrickt, doch inmitten der gewaltigen visuellen Eindrücke immer mal wieder fast vergessen. Besonders schmerzlich, weil die Szenen zwischen den atemberaubenden Passagen eher langatmig, teils uninteressant daher kamen. Dabei waren die Darsteller ganz okay, fielen aber in erster Linie mit ulkigen Kostümen, denn hervorragender Leistung ins Auge.

Natürlich wurden geschichtliche Überlieferungen im Rahmen der Dramaturgie etwas zurechtgestutzt, aber hier will ich den Machern keinen Vorwurf machen. Das Gesamtbild vom Ablauf her wirkt einigermaßen rund versucht eben stets von Highlight zu Highlight zu springen.

„Kampf der Titanen“ bleibt meine filmische Referenz, aber von seinen Animationen (besonders beim großartigen Finale mit den Skeletkriegern) gehört „Jason und die Argonauten“ zur ersten Garde. Schade, dass der Rest eher verhalten ausfiel, aber Freunde der Materie schauen aufgrund seiner Schauwerte sowieso rein. Auf Anhieb fallen mir zudem nicht viele erwähnenswerte Konkurrenten ein….

7/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Pandora Box DX 2020 Mini Arcade Machine mit 3.000 Spielen

Einleitung

Als Fan alter Arcade Klassiker, habe ich immer ein offenes Auge für neue Hardware und deren Emulationsmöglichkeiten. Per Zufall bin ich bei YouTube über die „Pandora Box DX Mini Arcade“ gestoßen und habe zu einem Preis von knapp 120 Euro einfach mal zugeschlagen.

Lieferumfang & erster Eindruck

Das Teil kommt in einem schlichten, aber robustem Pappkarton mit chinesischen Texten bedruckt.

Im Lieferumfang befindet sich das Gerät an sich, ein Netzteil (mit viel zu kurzem Kabel), ein leerer 32 GB USB-Stick und ein Handbuch. Zusätzliche Funk-Controller (wie bei anderen YouTubern) waren leider nicht enthalten.

Hier das Gerät in voller Pracht. Die Kürze des Netzkabels lässt sich wohl erahnen.

Auf der Rückseite befindet sich der Ein-/Ausschalter, der Stromanschluss, ein Laustärkenregler, ein Audio-Ausgang, der HDMI-Ausgang und eine Taste um jederzeit in das umfangreiche Einstellungsmenü zu gelangen.

Seitlich befinden sich zwei USB-Anschlüsse, an denen USB-Sticks (mit Roms) und/oder weitere Eingabegeräte angeschlossen werden können.

Auf der Unterseite (bei mir fehlt ein Füßchen) gibt es nicht viel zu sehen. Hinter der präsenten Klappe verbirgt sich Nichts. Vielleicht war hier mal ein Akku-Pack für die mobile Verwendung angedacht. Die ungünstig angebrachten Lautsprecherausgänge werden bei Benutzung auf der Couch oder dem Schoss leicht verdeckt und der Ton wirkt hierdurch dann extrem leise. Schade, da die Teile sonst eine überraschend gute Qualität aufweisen.

Das (englische) Handbuch ist prinzipiell gut gemacht. Die Seiten sind dick und der farbige Druck sehr ordentlich. Leider geben die umfangreichen Ausführen keine Informationen über die notwenigen Ordnerstrukturen auf dem USB-Stick, so dass man zwingend auf Information des Verkäufers oder Recherchen im Internet angewiesen ist.

Einrichtung & Inbetriebnahme

Verständlicherweise kommt das Gerät aus Copyrightgründen ohne Spiele daher. Dem Paket liegt allerdings eine Karte mit der Kontaktadresse des Verkäufers bei, der nach Anforderung einen Downloadlink zukommen lässt. Da ich die Konsole allerdings an einem Samstag erhalten habe, war mit einer schnellen Antwort nicht zu rechnen und ich habe mich selbst ans Probieren gemacht. Wie bereits erwähnt war die Ordnerstruktur leider nicht im Handbuch dokumentiert und erste Versuche (einfach einen Ordner „roms“ erstellen und Dateien hineinkopieren), schlug fehl. Nach etwas Suche bin ich dann allerdings auf den notwendigen Download (inklusive der versprochenen 3.000 Spiele) gestoßen und dann war die Einrichtung kein Problem mehr. Da mir der mitgelieferte Stick zu weit aus dem Gerät heraussteht, habe ich einen vorhanden Mini-Stick verwendet.

Hie ein Screenshot der Ordnerstruktur. Die mitgelieferten Spiele befinden sich wie gedacht unter „roms“, jedoch sind die anderen Verzeichnisse zum Betrieb zwingend notwendig. Eigene Dateien können dann unter „roms_xyz“ abgelegt werden. Die vorinstallierten Spiele (exakt 3.000) belegen mit 27,6 GB eigentlich auch schon den gesamten Netto-Speicherplatz eines 32 GB Sticks (FAT32).

Nach die Hürde mit dem korrekten Befüllen des USB-Sticks gemeistert, erwartet uns nach einem ca. halbminütigen Bootvorgang ein aufgeräumtes Menü. Die einzelnen Titel können einzeln oder seitenweise durchgeblättert werden. Überdies kann nach Genre gefiltert oder Favoritenlisten angelegt werden.

Ausgewählte Spiele benötigen nach Start noch ein paar Sekunden, bis es losgeht. Auf dem Screenshot erkennt man hoffentlich das „Clouding“ meines Displays. Es ist zwar nur bei dunklen/schwarzen Inhalten zu sehen, dafür aber sehr deutlich.

Im laufenden Betrieb macht das 7″ Display Abseits des Clouding-Mankos aber einen sehr guten Eindruck. Die Helligkeit ist super, die Farben wunderbar knackig und die Schärfe einwandfrei. Die Ausgange am 4k-TV ist aufgrund der Auflösungsunterschiede natürlich etwas verschwommen, aber okay.

Performance

Die Box emuliert verschiedene Systeme, von der Spielhalle, über ältere Heimkonsolen (NES, SNES, MegaDrive), bis zur Playstation 1. Die Emulation bei allen bisher getesteten Spielen war extrem gut. Kein Rucklen (außer an den Stellen, bei denen es im Original so ist – Beispiel „Metal Slug“) und bislang auch kein Tearing – jeder auf dem integrierten Schirm, noch am TV. Die Ladezeiten (gerade bei den PSX-Titeln) sind kurz, wobei dies auch vom verwendeten Stick abhängen könnte.

Ein Patzer erlaubt sich die Pandora jedoch bei der Steuerung. Die Tasten scheinen je nach Emulator, sogar je nach Spiel völlig willkürlich belegt zu sein. Dies lässt sich zwar (sogar auch je Spiel) in den Einstellungen ändern, jedoch nervt das wilde Gewürfel enorm. Erfreulich allerdings, dass fremde USB-Controller (getestet habe ich den klassische XBOX360 Controller und ein NeoGeo Mini Controller) und das Handling war (abgesehen von den ebenfalls undefinierten Tastenzuordnungen) prima. Grade das NeoGeo Pad unterstreicht das Arcade-Feeling.

Positiv

  • umfangreiche Spieleauswahl
  • hervorragende Spieleauswahl
  • einwandfreie Emulation (auch der 3D-Titel)
  • gute Eingabegeräte
  • Verwendung anderer Controller möglich
  • TV-Ausgang
  • brauchbare Lautsprecher
  • grundsätzlich schönes Handbuch

Neutral

  • mittelprächtige Haptik
  • karge Optik
  • Blickwinkelabhänigkeit beim Display
  • zusätzlicher Download der Spiele erforderlich

Negativ

  • Clouding bei Display
  • willkürliche Buttonbelegung je Spiel
  • keine Spiele vorinstalliert bzw. Downloadlink nicht direkt mitgeliefert.
  • keine Dokumentation über Ordnerstruktur
  • kurzes Netzkabel
  • beiliegender Stick steht zu weit aus dem Gerät heraus

Fazit

Mit der Pandora Box DX Mini Arcade Machine gehen trotz kleiner Macken Träume in Erfüllung. Über die karge Optik und das viel zu kurze Netzkabel kann man sich streiten, doch bei der Emulation sämtlicher Systeme leistet sich das Teil sich keine Patzer und der Funfaktor ist hoch.

Sicherlich sind einige Titel mehrfach enthalten, doch für mich als Sammler sind selbst die minimal abweichenden Varianten höchst interessant zu begutachten und somit herzlich willkommen. Hauptsache es sind alle wichtigen Spielereihen („Mortal Kombat“, „Street Fighter“, „Metal Slug“, etc.) enthalten und die Emulation ist hervorragend. Im Gegensatz zu einigen Reviews hatte ich keine Schlieren oder ungewollte Ruckler. Die Ladezeiten waren stets zügig – was wohl alles auch vom verwendeten Stick abhängig sein könnte. Da mir der mitgelieferte Stick zu weit aus dem Gerät ragt, habe ich einen vorhandenen Micro-Stick verwendet.

Das integrierte Display mag seine Schwächen bei dunklen Bildschirminhalten wie Ladescreens besitzen und leicht blickwinkelabhängig sein, doch seine scharfe Darstellung und die knackigen Farben begeistern beim Zocken wiederum. Die TV-Ausgabe (720p) ist in Ordnung. Leider muss der Ton der soliden integrierten Lautsprecher in den Optionen abgestellt werden, damit es keine Doppel-Beschallung gibt.

Im Gegensatz zu einigen YouTubern waren zwar keine zusätzlichen Controller im Lieferumfang enthalten, aber vorhandene Eingabegeräte (wie das bewährte XBOX360 Gamepad) funktionieren auf Anhieb einwandfrei. Leider ist auch hier die Tastenbelegung (wie beim qualitativ ordentlichen Stick und den brauchbaren Buttons) zuweilen recht willkürlich und sogar je Spiel abweichend. Dies kann man in den Optionen umkonfigurieren, nervig ist es trotzdem.

Da ich das Teil an einem Samstag erhalten habe, konnte der Verkäufer mir bislang noch keinen Download-Link für die Spiele zukommen lassen (es sind aus verständlichen Copyrightgründen keinerlei Titel vorinstalliert!), doch nach etwas Recherche findet man das benötigte Paket auch so im Internet. Ist die Hürde genommen steht dem Vergnügen aber nichts mehr im Weg.

Für mich war dieses Gerät ein lohnenswerter Kauf und gerne spreche ich dafür auch eine Empfehlung aus. Rechtlich mag man sich abermals in einer Grauzone befinden und jeder sollte sich über diesen Aspekt im Klaren sein.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Cash Truck

Inhalt

Der wortkarge „H“ heuert bei einer Sicherheitsfirma an und auf Anhieb sind viele seiner Kollegen skeptisch. Sie vermuten, dass der Kerl nicht mit offenen Karten spielt und etwas Wichtiges zu verbergen hat…

Fazit

„Cash Truck“ ist ein Film von Guy Richie, der an sich nicht übel war, aber sich nur selten wie ein echtes Werk vom Meister angefühlt hat. Die Geschichte ist weit weniger komplex als gewohnt und vor allem unterscheidet sich seine Struktur gewaltig vom bisher gekannten Titeln.

Für einen Richie ist „Cash Truck“ ungewohnt gradlinig und mit weitaus weniger Ebenen als sonst gestrickt. Man reißt nicht zu viele parallele Stränge auf und erzählt seine Handlung recht gradlinig. Sicherlich fehlt uns Anfangs noch ein wenig die Orientierung, Rückblenden und Perspektivwechsel helfen beim Auflösen, aber allzu verwirrend war das Geschehen nie.

Auf der einen Seite hielten sich aufgrund des vergleichsweise simplen Ablaufs die Überraschungen dann eher zurück, doch das Genießen der Action funktionierte auf der anderen Seite umso besser. Die Schusswechsel waren nicht nur erstklassig choreografiert, sondern wohl dosiert verteilt – um dann in einem heftigen Finale zu münden.

Im letzten Drittel brach der Regisseur erneut mit seinem vertrauten Stil und orientierte sich eher an „Hard Boiled“, statt an seinen früheren Ergüssen. Es gibt Geballer ohne Ende und coole Sprüche obendrein. Das entschädigte für Vieles und zauberte dann endgültig ein breites Grinsen ins Gesicht.

Jason Statham war so cool wie eh und je, Scott Eastwood gab einen charismatischen Gegenspieler. Während Statham seiner Linie weitestgehend treu blieb, so faszinierte Eastwood mit bis dato unbekannter Boshaftigkeit. Die tollen Akteure trugen ebenso wie die flotte Inszenierung zur Kurzweil bei.

Bis auf Statham erinnerte zunächst wenig an einen typischen Film von Richie, aber schlimm war dies angesichts des gelungenen Ergebnisses wahrlich nicht. „Cash Truck“ ist jetzt unbedingt DER Kino-Blockbuster, doch so für sich ein erstklassiger Actionstreifen, der seine Balance aus ruhigeren Momenten und Krawall sehr schön hielt. Er gehört damit zu den besseren Genrevertretern der letzten Zeit und ist für alle Interessierten auf jeden Fall einen Blick wert – sei es im Lichtspielhaus (sofern derzeit noch offen) oder halt bei amerikanischen Streamingdiensten, die ihn bereits im Sortiment haben.

8/10

Fotocopyright: MGM – Metro-Goldwyn-Mayer

Killer’s Bodyguard 2

Inhalt

Nachdem Michael Bryce seinen geliebten Job als AAA-Bodyguard verloren hat, beschließt er ein Sabatjahr einzulegen und aller Gewalt zu entsagen. Kaum am Urlaubsort angekommen, wird er jedoch schnell aus seinem Wunsch gerissen. Die Frau eines alten „Freundes“ benötigt dringend seine Hilfe…

Fazit

Der Vorgänger hatte mich seinerzeit eiskalt erwischt. Vollkommen ohne jegliche Erwartung hat er ein Action- und Gagfeuer abgeliefert, welches sich ordentlich gewaschen hatte. Ob es nun unbedingt eine Fortsetzung gebraucht hätte steht natürlich auf einem anderen Blatt – doch wenn das fertige Ergebnis vorliegt, wage ich gern einen Blick.

Insgesamt wirkte der zweite Teil etwas schwächer auf mich. Zwar fuhr er wieder mit einen echt gelungenen Momenten auf, doch das Gesamtbild wirkte nicht mehr ganz so rund. Während früher die Balance aus harter Action und Komödie noch überraschend gut funktioniert hat, hat sich das Verhältnis hier ein wenig zum Negativen verschoben.

Die Schießereien schienen vom Gewaltgrad weniger heftig, dafür von der Machart wesentlich übertriebener. Der Humor waren stellenweise so flach, dass er nicht einmal witzig erschien und eher zum Fremdschämen einlud. Es gab ein paar geniale Lacher, dann wieder Momente der peinlichen Betroffenheit.

Die meisten Effekte und Stunts waren solide gemacht, doch meist konnten sie die Herkunft aus dem Computer nicht verleugnen. Vieles sah extrem gekünstelt auf und da konnte selbst der geschmeidige Soundtrack nicht immer kaschieren. So gab es dutzende Szenen, die ein Mensch unmöglich überleben kann (bei Filmen ja fast normal), doch hier einen Ticken zu oft.

Die Chemie zwischen Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson hat abermals gepasst, wobei Salma Hayek dem zankenden Duo oftmals die Show stahl. Sie hat ihre Sache wirklich klasse gemacht und offensichtlich großen Spaß an der Arbeit gehabt. Leider kratzten auch einige ihrer Sprüche an der Grenze des guten Geschmacks und ließen den Zuschauer leicht beschämt zurück. Der Gastauftritt von Ryans Filmvater hingegen hat wieder Laune gemacht.

Unterm Strich war der zweite Part von „Killer’s Bodyguard“ nicht schlecht. Er unterhielt die meiste Zeit recht gut, wirkte aber oft wie eine billige „Videothekenfortsetzung“, die nicht an den Glanz des Originals herankommt. Über Sinn und Unsinn lässt sich vorzüglich streiten, aber letztlich hatte ich einen kurzweiligen Abend.

7/10

Fotocopyright: Lions Gate Films

Sindbad und das Auge des Tigers

Inhalt

Ein verwunschener Prinz führt Sindbad erneut auf eine große Reise. Um den Fluch zu brechen muss er ein geheimnisvolles Land finden und sich auf dem Wege mit allerlei Monstern herumschlagen…

Fazit

„Sindbad und das Auge des Tigers“ ist ein weiterer hervorragender Abenteuerfilm, der aufgrund seiner grandiosen Effekte überraschend gut gealtert und somit noch immer einen Blick wert ist.

Im Grunde könnte ich nun viele Phrasen des bereits vor Kurzem besprochenen „Sindbad Gefährliche Abenteuer“ wiederholen, denn das Allermeiste trifft hier exakt auch zu. Die Geschichte und die Spannungskurve mag einen kleinen Ticken geringer ausfallen, doch gerade an den fantastischen Animationen schaut man sich nachwievor kaum satt. Was Harryhausen seinerzeit geschaffen hat, ist immer noch enorm beeindruckend.

Erneut wurden fantasievolle Kreaturen zum Leben erweckt und erstklassig in die Umgebung der Schauspieler eingebunden. Selbst die Affenpuppe wirkt mit ihrer Mimik weitaus realistischer, als es weitaus spätere CGI-Varianten (ich denke an „Congo„) jemals geschafft haben. Vor allem die Kämpfe sind ein optischer Leckerbissen und waren von ihrer Choreografie sicherlich nicht leicht zu bewältigen.

Bei einem solchen Effektfilm zeichnete sich ab, dass die Handlung nicht ganz mit dem pompösen Rest mithalten kann. Sie war relativ übersichtlich gestrickt und präsentierte eine simple Aufteilung von Gut und Böse, hielt keine Überraschungen bereit. Immerhin konnte man so recht entspannt im Geschehen abtauchen eine solide Immersion von 1001 Nacht erleben.

Rein vom filmischen Aspekt fand ich „Sindbad und das Auge des Tigers“ etwas schwächer als sein Vorgänger, aber trotzdem noch immer für einen sehr gelungenen Genrebeitrag. Wegen seiner wahnwitzigen Tricktechnik übt das Teil noch immer eine gewisse Faszination aus und so darf selbst an die jüngeren Zuschauer eine Empfehlung ausgesprochen werden.

7/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Phoenix – Blutige Stadt

Inhalt

Harry Collins ist Cop mit teils fragwürdigen Moralvorstellungen und spielsüchtig obendrein. Als ihm einen Tages die Schulden bis zum Halse stehen, heuert er ein paar seiner korrupten Kollegen zu einem gemeinsamen Raubzug an…

Fazit

Für mich gilt „Phoenix“ seit der ersten Sichtung (ich glaube seinerzeit noch auf Premiere) als wirklich unterschätzter Geheimtipp. Seine Story mag nicht unbedingt die Neuerfindung des Rades markieren, aber seine charismatische Inszenierung ist für Genrefans definitiv einen genaueren Blick wert.

„Pheonix“ punktet mit kaputten Charakteren, gut geschriebenen Dialogen und einer angenehm hoffnungslosen Atmosphäre. Jeder hat irgendwas zu verbergen und selbst unser den korrupten Cops scheint es keine Ganovenehre zu geben. Zwar blitzen bei Ihnen immer mal wieder positive Seiten hervor, doch schnell werden diese mit derben Aktionen wieder ad absurdum geführt und keiner kann sein wahres Wesen verleugnen.

Durch seine unberechenbaren Figuren ist die Spannungskurve trotz relativ wenig komplexer Handlung vergleichsweise hoch und der Erzählfluss prima. Das Geschehen gerät nie ins Stocken und blieb trotz knapper zwei Stunden Laufzeit immer kurzweilig. Action, Humor und Dialoge waren perfekt ausbalanciert. Kein Part zu kurz, kein Part zu lang. Stellenweise sogar gelungen auf den Spuren Tarantinos unterwegs.

Bei den Darstellern hat mir Ray Liotta wieder einmal besonders gut gefallen. Er hat irgendwas an sich, dass man ihm die Rolle als fragwürdiger Beamter zweifelsohne abnimmt und er trotzdem hohe Sympathie verzeichnet. Man kann sich zwar nicht in jede Lage seines schmierigen Charakter hineindenken, zweifelsohne aber prima mit ihm mitfiebern und ihm trotz seiner Macken nur das Beste wünschen.

Gute Cop-Thriller gibt es fast wie Sand am Meer. Spontan schießen mir Titel wie „Copland“ ins Hirn, wobei dort witzigerweise auch Liotta eine tragende Rolle übernahm. „Phoenix“ mag das Wort Innovation nicht unbedingt verdienen, jedoch braucht sich seine packende Machart nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Ich habe das Gefühl, dass er zu Unrecht etwas unbekannter als der Rest sein mag – eine warme Empfehlung gibt es so oder so.

8/10

Fotocopyright: VZ-Handelsgesellschaft mbH (Digi-Dreams-Studios)

Lockdown – Unschuldig im Knast

Inhalt

Ein unbedarfter Ausflug mit seinem Freunden ruiniert dem angehenden Schwimmstar Avery die Karriere. Weil die Polizisten eine Mordwaffe bei der Truppe finden, landen sie im Knast und das bisherige Leben wird über den Haufen geworfen. Während die Angehörigen von Außen versuchen zu helfen, muss Avery mit seinen mitunter aggressiven Mithäftlingen alleine klar kommen…

Fazit

Wahrscheinlich schon fast so lange wie es das Medium an sich gibt, ist der „Knastfilm“ zu einem eigenen Genre geworden. Streng genommen liefert uns da ein „Lockdown“ auch wenig Neues, doch seine kurzweilige Umsetzung wusste dennoch zu gefallen.

Bei diesem Streifen passt einfach alles gut zusammen. Sowohl das Leben vor, als auch das Leben im Gefängnis an sich wird anschaulich präsentiert – und natürlich schnell die Sympathien zur tragischen Hauptfigur aufgebaut. Man ahnt zwar recht früh, dass sich wohl ein versöhnliches ein Happy-End abzeichnen wird, dennoch ist die Spannungskurve hervorragend gestrickt.

Besonders gut hat mir – neben den insgesamt klasse agierenden Akteuren – die Darstellung des rauen Knastalltags gefallen. Man konzentriert sich auf die Details und blendet unwichtige und für den Verlauf eher störende Dinge vollkommen aus. Sicherlich reduziert sich dann so ziemlich alles auf ziemlich viel Action, doch der Unterhaltung kam dies letztlich nur zu Gute.

„Lockdown“ ist sicherlich nicht der größte Wurf, punktet aber mit kurzweiligem Verlauf und coolem Gekloppe. Wer „Gangster-“ bzw. Gefängnisfilme mag, kommt definitiv auf seine Kosten. Das Teil ließ sich prima wegschauen und wäre so ein Kandidat für eine erneut launige Sichtung in einigen Jahren.

7,5/10

Fotocopyright: Imperial

Scheinwelt – Vergangenheit endet nie

Inhalt

Nach dem versehentlichen Mord an ihrem Freund muss eine junge Dame für längere Zeit hinter Gitter und sieht ihre Tochter nur etappenweise aufwachsen. Als sie dann endlich entlassen wird, soll ein neues Leben beginnen – doch die Schatten der Vergangenheit sind Allgegenwärtig…

Fazit

„Scheinwelt“ ist keine leichte Kost. Die Inszenierung ist stellenweise etwas sperrig und seine realistische Machart geht zuweilen recht nah. Es wird gezeigt, wie Leichtsinnigkeit ein Leben versauen kann und wie schwer aus Teufelskreisen herauszukommen ist.

Besonders die junge Hauptdarstellerin (Silje Salomonsen) hat ihre Sache eindrucksvoll erledigt und ordentlich zum Mitfiebern animiert. Da war es umso trauriger, dass die deutsche Synchronisation bestenfalls mittelprächtig erschien und die gebotenen Emotionen schon ein wenig abschwächten. Die Geschichte war nämlich angenehm ruhig und beschaulich erzählt, wirkte durch seine Figuren sehr authentisch und greifbar – die Lokalisation riss da leider immer mal wieder aus der schönen Immersion.

Mit rund 90 Minuten war das Werk weder zu lang, noch zu kurz. Es passierte zwar manchmal relativ wenig auf dem Schirm, doch so konnte sich eine fast schon hypnotische Wirkung prima entfalten. Der Streifen lebte von einer eigenwilligen, angenehm düsteren Grundstimmung und spornte so zum Weiterschauen an. Im letzten Dritte befürchtete ich ein Überschlagen der Ereignisse, doch die Macher blieben der bisherigen Gangart treu und bremsten die wilderen Gedankengänge wieder aus. Am Ende tat es dem Realismus nur gut und war die richtige Entscheidung.

Für mal eben Zwischendurch ist „Scheinwelt“ wegen seiner Thematik und seiner behäbigen Gangart sicherlich nicht geeignet. Er fordert Zeit und Konzentration, belohnt dafür mit einem glaubhaften Portrait eines tragischen Lebens – bei dem eine falsche Entscheidung bzw. ein kurzer Moment alles zerstörte. Eindringlich, kleinlaut und auf seine Weise fesselnd. Nichts für Jedermann, aber durchaus lohnenswert.

7/10

Fotocopyright: Lighthouse Home Entertainment

Sindbads Gefährliche Abenteuer

Inhalt

Den Erhalt eines seltsames Kartenfragmentes und die drauf folgende Ankunft in einem fremdem Land, hält Abenteurer Sindbad dies für ein Zeichen Gottes. Gemeinsam mit einem neuen Freund macht er sich auf die gefährliche Reise nach Lemuria…

Fazit

Als Kind habe ich die Filme von Ray Harryhausen (bzw. Filme mit dessen Effekten) geliebt und dieser Teil seiner Sindbad-Reihe hatte es mir seinerzeit besonders angetan. Mit Erscheinen der aktuellen Blu-Ray Neuauflagen habe ich die alten DVDs noch einmal hervorgeholt und am gestiegen Abend mit diesem herrlich altbackenen Kunstwerk meine erneute Reise in die orientalische Welt angefangen.

Noch immer ist der Film prächtig gealtert und einen genaueren Blick wert. Natürlich ist die Handlung eher einfach gestrickt und die damals so unglaublichen Trickeffekte schlecht gealtert – doch an Charme hat man keineswegs eingebüßt und man fühlt bei den vertrauten Synchronstimmen wieder wie ein Kind.

Es dauert nicht lang, bis man in den fremden Schauplätzen versunken ist und der langsam steigenden Spannungskurve erliegt. Alles wirkt so abenteuerlich und von seinen Schauplätzen trotzdem bodenständig genug, um nicht zu abgedreht zu wirken. Man kann sich prima in die Settings hineinfühlen und immer wieder staunen, welche Untiere in der neuen Lokation ihr Unwesen treiben und mit welchen genialen Kniffen sie zum Leben erweckt wurden.

„Sindbads Gefährliche Abenteuer“ gehört zu den späteren Werken des Meisters und dies ist vor allem bei den Effekten zu beobachten. Natürlich hat hier eine Überalterung stattgefunden, aber sehenswert sind die damaligen Methoden allemal. Die Figuren schauen nicht nur herrlich originell aus, sondern wurden ernsthaft gut animiert. Man erkennt deutlich, wann die menschlichen Darsteller in Szenen hineingeschnitten wurden – aber allein die Machbarkeit zur damaligen Zeit finde ich extrem beeindruckend und als Filmliebhaber enorm faszinierend.

Wer Abenteuerfilme mag und nichts gegen „oldschoolige“ Aufmachung hat, kommt um die Harryhausen Referenzen wohl nicht herum. Im Prinzip ist es fast egal, welcher der Sindbad-Filme hier empfohlen werden sollte, den unterm Strich sind alle eine klasse für sich. Wahrscheinlich sehe ich die Dinge wegen der schönen Kindheitserinnerungen noch etwas verschwommener, aber geht diesem Filmen wirklich eine Chance. Abendteuer, Fabelwesen und fremde Welten haben sich selten besser angefühlt – und nicht wie heute nach lieblosem CGI geschmeckt.

8/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Der Regenmacher

Inhalt

In einer Stadt mit einem Überangebot an Anwälten, hat es das Nachwuchstalent Rudy Baylor nicht gerade einfach. Um über die Runden zu kommen klammert er sich an jeden Fall, wobei ihm ein Mandant besonders ans Herzen geht. Die Familie bekommt von ihrer Versicherung keinerlei Unterstützung, um ihrem todkranken Sohn die notwendigen Fusionen zu ermöglichen…

Fazit

„Der Regenmacher“ von Meister Coppola gehörte schon seit seinem Erscheinen zu den Filmen, die mich immer wieder etwas hin- und her gerissen haben. Auf der einen Seite lobe ich seine authentisch und erfreulich wenig effektgierende Art, doch auf der anderen Seite fühlt sich das Geschehen auch nie sonderlich spektakulär oder übertrieben fesselnd an.

Dieser Film ist eine sachliche Anklage der Machenschaften von dubiosen Versicherungsagenturen, ohne jedoch das komplette Gesundheitssystem des Landes an sich überkritisch zu attackieren. So fühlt sich das Grundthema zwar relativ interessant erzählt, aber insgesamt nicht brisant genug an. Das Geschehen schnurrte irgendwie vor sich hin, aber echte Highlights wie unerwartete Wendungen blieben bis zum Ende aus.

Die Darsteller – allen voran Matt Damon – haben ihre Sache gut gemacht. Besonders die Chemie zu seinem Partner DeVito hat ganz gut gepasst, während Jon Voight als Widersacher auch recht gut gefiel. Alle agierten mit der notwendigen Ernsthaftigkeit und verliehen nicht nur ihren Rollen, sondern dem gesamten Auftritt vor Gericht hohe Glaubwürdigkeit.

„Der Regenmacher“ ist ein sauber inszeniertes Drama, bei dem eigentlich alles passt. Seine Erzählweise ist allerdings so nüchtern, dass in der breiten Masse ähnlich gelagerter Filme – zumindest bei mir – nicht allzu weit hervorzustechen vermag und er somit nicht ganz unter den Favoriten verweilt. Das Werk ist für Genrefreunde also schon recht sehenswert, doch nicht das aller größte Pflichtprogramm. Coppola hat geliefert, aber eben im Rahmen der Möglichkeiten, welche die Vorlage von Grisham eben bot.

7,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

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