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Monat: September 2021 (Seite 1 von 2)

My private Idaho – Das Ende der Unschuld

Inhalt

Mike und Scott sind Freunde, leben auf der Straße und halten sich mit Diensten auf dem Strich über Wasser. Während der Eine eigentlich auf wohlhabendem Hause stammt, hat der andere seine Familie nie wirklich kennengelernt. Gemeinsam wollen sich die Beiden nun jedoch auf die Suche begeben und starten einen ungewöhnlichen Road-Trip…

Fazit

Auch wenn ich mit meiner Erstsichtung rund 30 Jahre zu spät dran bin, tat dies der guten Unterhaltung keinen Abbruch. „My Private Idaho“ ist ein Film, der auf mehreren Ebenen hervorragend funktioniert und deutlich von seinen ausgezeichneten Darstellern profitierte.

Das Zusammenspiel von River Phoenix und Kenau Reeves war jederzeit sehenswert und auch ohne allzu explizite Einblicke sicherlich nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Neben einigen Tabuthemen stehen ganz klar die Entwicklungen der Figuren und deren Verhalten miteinander im Vordergrund – und das hat auf seine eigene Weise ziemlich gut funktioniert.

Van Sant setzte auf überwiegend ruhige Bilder und stellenweise bestenfalls rudimentären Dialog, bei dem man den Beteiligten gerne mehrere Worte aus der Nase gezogen hätte. Dennoch oder gerade deshalb verlor man als Zuschauer aber nie den roten Faden und blieb bis zu bitteren und leider auch recht offenen Ende am Ball.

Ich bin kein großer Kenner von Shakespeare und Konsorten, doch dessen Freunde werden sich hier wahrscheinlich über viele Parallele freuen. Viele Figuren sind denen der Literatur nachempfunden und wohl viele Handlungen recht ähnlich konzipiert. Musste dies leider aus diversen Artikeln entnehmen – freue mich aber trotzdem, wenn Fachleute hierdurch zusätzlichen Spaß an der Sache erhielten.

„My Private Idaho“ hat in erster Linie wegen seiner tollen Hauptdarsteller von sich überzeugt und bei genauerem Hinschauen auch in Sachen Inszenierung und Storytelling begeistert. Gus Van Sant schuf hier einen kleinen, aber faszinierenden Film mit angenehmen Tempo und berauschendem Sogeffekt.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Infinite – Lebe Unendlich

Inhalt

In jeder Generation gibt es die so genannten „Infinites“, die sich an ihre früheren Leben erinnern können. Einer von diesen besonderen Menschen ist Evan, der mit seinen Gedankensprüngen bisher allerdings wenig anfangen konnte und sich immer für leicht Schizophren hielt. Nun wieder er von Anderen zur gezielten Reaktivierung seiner Erinnerungen auf vorherigen Zeiten gebracht…

Fazit

Zunächst einmal möchte ich mich wieder beim Versandriesen bedanken, dass es wieder Titel schon so früh zu Prime bzw. ins Heimkino geschafft hat. Für das große Lichtspielhaus mochte das Teil trotz guter Ansätze nämlich nicht ganz überzeugen, doch zu Hause drücke ich gerne hier und da mal ein Auge zu.

Die Rahmenhandlung an sich war eigentlich recht originell, hatte aber immer ein kleinen Beigeschmack. Viel zu viele Elemente erinnerten mich teils überdeutlich an „Highlander“, dessen geniale Grundidee bekanntermaßen auch schon deutlich durch schlechte Nachfolger, Serien und Animes überansprucht wurde. So wirkte „Infinite“ nie so richtig frisch und bahnbrechend.

Für sein Alter ist Wahlberg noch immer gut in Form und ließ die durchaus gefälligen Actioneinlagen nicht allzu absurd wirken. Während das Storytelling nämlich manchmal etwas durchhing, es dem Bösewicht an Charisma fehlte, so überzeugten wenigstens die Verfolgsjagden und Gefechte. Optisch war alles sehr hübsch in Szene gesetzt und brauchte sich technisch nicht vor anderen aktuellen Produktionen verstecken.

Auch wenn ich gerne ins Kino marschiere, war ich letztlich froh, diesen Film in alle Ruhe daheim genießen zu können. Er reicht trotz netter Ansätze und guter Momente nicht an große Genre-Blockbuster heran, war im kleinen Rahmen jedoch recht unterhaltsam und prima „wegschaubar“. Wer Prime-Kunde ist, kann also gern mal reinzappen.

6,5/10

Fotocopyright: Amazon

Red Dawn

Inhalt

Zwei Brüder trauen ihren Augen kaum, als plötzlich Fallschirme über ihrem Örtchen landen und Amerika plötzlich von Invasoren aus dem fernen Korea besetzt wird. Ihnen gelingt die Flucht und gemeinsam mit anderen jungen Menschen gründen sie eine Widerstandsbewegung mit Symbolcharakter…

Fazit

Damals die Russen und heute die Koreaner. Die amerikanischen Filmemacher gehen mit der Zeit und ersetzten bei diesem Remake direkt das Feindbild und aktualisierten die technische Seite. Herausgekommen ist nach wie vor kein überragendes, aber immerhin weniger nervig-patriotisches Endergebnis.

Die aktuelle Auflage von „Red Dawn“ fühlt sich wie ein solider Standard-Actionfilm an und besitzt trotz fragwürdigem Feindbild glücklicherweise etwas weniger „Geschmäckle“ als das Original. Die Schusswechsel wurden gut verteilt, hübsch inszeniert und der Flow hat weitestgehend gepasst. Es war klar, dass einige Minuten ins Land zogen, bis die Sache so richtig los ging – aber dann hat das gebotene Pacing prima funktioniert.

Die jungen Darsteller und die daraus resultierenden Probleme bei der Glaubwürdigkeit waren hausgemacht. So richtig wollte man den Figuren (bis auf vielleicht Chris Hemsworth mit Army-Hintergrund) nicht ganz abkaufen, doch hierauf stemmt sich eben das Konzept dieses Werkes. Ansonsten haben sie allesamt ihre Sache aber äußerst solide und ohne weiteren Makel erledigt.

„Red Dawn“ ist nette, aber keinesfalls überragende Kost für Zwischendurch. Seine Prämisse ist so witzig, wie fragwürdig, doch der Unterhaltungsfaktor stimmt dennoch. Ich habe den Film dank Heftbeilage im Schrank stehen und gestern auf Prime erneut geschaut – und dafür ging das Gebotene vollkommen in Ordnung. Wahrlich kein Blockbuster für das teure Kino, aber in günstiger Form für Daheim eine runde Sache.

7/10

Fotocopyright: Concorde Video

The Punisher – Extended Cut

Inhalt

Elite-Polizist Frank Castle möchte endlich etwas ruhiger treten, sich mehr um die Familie kümmern und die anstrengende Arbeit als Undercover-Ermittler hinter sich lassen. Er hat jedoch nicht mit der unerbittlichen Rache von Bösewicht Howard Saint gerechnet, der als Vergeltung für seinen getöteten Sohn die komplette Sippschaft von Castle ab meucheln lässt…

Fazit

Bei den Wörtern „Extended Cut“ werden Filmfreunde wie ich immer hellhörig – und werden am Ende oftmals ziemlich enttäuscht zurück gelassen. Bestenfalls machen die zusätzlichen Inhalt kaum bemerkbar, schlimmstenfalls ziehen sie das Geschehen sogar unnötig in die Länge. Der „Punisher“ von 2004 bildet hier jedoch eine rühmliche Ausnahme und liefert in seinen zusätzlichen Minuten (!) interessante Einblicke und lässt die Handlung weitaus tiefer und runder wirken.

An und für sich war der Film schon seinerzeit recht gut und angenehm düster. Man legte eine harte Gangart an den Tag und verzichtete auf unnötigen Humor. Es gab zwar ein paar skurrilere Ideen, doch glücklicherweise wurde der allgemein raue Ton davon nicht verwässert. Durch sein verlängerte Intro geht es zwar noch nicht direkt brutal zur Sache, aber der Weg zur gestürmten Familienfeier von Castle wird anschaulicher aufgebaut.

Trotz seiner knappen 2,5 Stunden wurde der Film nie langweilig. Das Pacing aus Action, ruhigerem Storytelling und Dialog war genau richtig. Alle Figuren wurden hervorragend ausgearbeitet und Motive auf allen Seiten verständlich begründet. Sicherlich schienen einige Elemente (Hereinlegen des Bösewichtes) sehr einfach konstruiert, aber letztlich schadet dies dem Ganzen nicht.

Hatte Lundgren seinerzeit noch etwas ungestümen „He-Man“-Charme (was zu einer solchen Adaption natürlich auch irgendwo gepasst hat), doch Jane bringt hier eine gewisse Eleganz hinein – die auch so vom Gegenspieler Travolta mitgetragen wird. Beide bekannte Gesichter überzeugten in ihren – auf beiden Seiten düster gezeichneten – Rollen und gaben keinen Grund zur Klage.

Technisch geht es weitaus weniger opulent als bei anderen Marvel-Vertretern zur Sache, doch dass tut dem Spaß keinen Abbruch. Ich bevorzuge lieber die dunkleren, aber stilvollen Aufnahmen und brauche kein übertriebenes CGI-Gewitter. Die Gefechte hier laufen realistischer und härter ab, was wesentlich besser zur Materie passt.

„The Punisher“ war schon immer eine recht solide und vergleichsweise reife Comicumsetzung mit hohem Unterhaltungswert gewesen. Der Extended Cut liefert in meinen Augen genau an den passenden Stellen eine echte Bereicherung und sollte deshalb den Vorzug gegenüber der Kinofassung erhalten. Für mich bleibt dieser Titel einer der besten von Marvel und gehört somit in jede gut sortierte Genre-Sammlung!

8,5/10

Fotocopyright: Columbia Tristar

Intrusion

Inhalt

Ein junges Paar fühlt sich nicht mehr sicher im eigenen Haus. Nachdem sie für ein paar Stunden abwesend waren, wurde eingebrochen, doch seltsamerweise kein einziger Gegenstande entwendet. Irgendwas haben die Einbrecher wohl gesucht…

Fazit

Die Grundidee von „Intrusion“ war gar nicht mal übel, doch leider offeriert der Plot zu früh seine vermeintliche Auflösung und weicht dann auch nicht mehr von diesem eingeschlagenen Wege ab. Der geübte Zuschauer durchschaut die perfide Handlung nach relativ kurzer Zeit und beraubt sich so leider auch einem durchgehend hohem Spannungsbogen. Man konnte dem Treiben zwar weiterhin gut folgen, die Luft war jedoch etwas raus.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht und keinen Grund zur Beanstandung gegeben. Musste ich mich Anfangs etwas an den glatten Ehemann gewöhnen, hat es letztlich prima zu seiner Rolle gepasst. Die Inszenierung hat dagegen auf Anhieb einen guten Eindruck gemacht und trotz eingeschränkter Auswahl an Figuren und Schauplätzen mit hochwertiger Optik überzeugt. Einzig die deutsche Synchronisation war nicht immer referenzverdächtig, aber Schwamm drüber.

Das Geschehen war jederzeit unterhaltsam, trotz seiner relativ einfachen Machart und dem bereits erwähnten Schwächen beim Plot. Der Zuschauer blieb stets am Ball und wollte sich seiner Theorien bestätigt wissen.

Auch wenn „Intrusion“ das Rad nicht vollkommen neu erfindet, hat die Rahmenhandlung durchaus gefallen. Leider offeriert sich die Auflösung schon recht zeitig, so dass der Unterhaltungsfaktor im letzten Drittel spürbar abnimmt. Unterm Strich jedoch ein brauchbarer Thriller, den der Netflix-Kunde gerne mitnehmen kann.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Saw: Spiral

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Der frappierend an die Taten von Jigsaw erinnernde Mord an einem Polizisten erweckt die Aufmerksamkeit eines Ermittler-Teams. Sie heilten den perfiden Serienkiller eigentlich für tot – oder gibt es einen Nachahmungstäter mit Insider-Wissen?…

Fazit

Ich kann mich noch gut an den ersten Teil der Reihe zurück erinnern. Schon vor seiner hiesigen Veröffentlichungen hat seine innovative Weise für Begeisterungsstürme gesorgt und den Weg für seine unzähligen Nachfolger bereitet.

Nun sind wir bereits beim neunten Streich anerkannt und trotz kleinem Gastauftritt von Samuel L. Jackson und einiger originellen Splattereinlagen sind die Spuren einer Abnutzung kaum überschaubar. Nach wie vor lebt das Geschehen weniger von einer ausgefeilten Handlung, vielmehr steht das Springen von Opfer zu Opfer im tatsächlichen Vordergrund.

Mit diesem simplen Twist könnte man eigentlich recht gut leben – wären die ekligen Momente nicht so rar gesät und die Momente dazwischen nicht so sehr mit Längen durchzogen. Die eigentliche Polizeiarbeit war etwas austauschbar, träge und leider auch gar nicht mal so gut gespielt.

Es war extrem ungewohnt Chris Rock in einer so ernst angelegten Rolle zu sehen – und genau hier lag wahrscheinlich auch mein Problem mit der Immersion oder der allgemeinen Glaubwürdigkeit. Er (und natürlich auch sein Filmvater, gespielt von Jackson) sind für sich coole Typen, doch mit Blick auf das hier präsentierte Szenario waren die Kontraste zu hart.

Über den Sinn weiterer „Saw“-Auskopplungen vermag ich eigentlich gar nicht zu diskutieren. Die schier endlose Saga hat schon lange ihren Zenit überschritten, doch besitzt offensichtlich noch immer eine gewisse Fanbase, für die sich das Produzieren der Streifen lohnt. Für sich gesehen ist „Spiral“ auch gar nicht mal so übel, liefert uns jedoch nicht mehr als bewährte Hausmannskost ohne frische Impulse. Das geht für Zwischendurch sicherlich in Ordnung, doch den Gang ins Kino darf man sich ruhig sparen – so schwer es on aktuellen Zeiten auch fallen mag.

6,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Klassentreffen

Inhalt

25 Jahre sind vergangen und endlich treffen sich die alten Klassenkameraden auf einer kleinen Feier wieder. Während zwar einige untereinander geheiratet haben, verloren sich andere komplett aus den Augen und wurden in alle Richtungen verstreut. Je später Abend allerdings, desto emotionaler die Geschichten…

Fazit

Rein von seinem Cast ist „Klassentreffen“ ein recht beeindruckender Titel geworden. Es tummeln sich zwar keine großen internationalen Stars auf dem Filmparkett, dafür jede Menge bekannter Gesichter aus der hiesigen TV-Landschaft – und deren Zusammenspiel machte weitestgehend Spaß, auch wenn technisch nicht Alles ganz rund lief.

Die Handlung war – fast schon erwartungsgemäß – flach und wirkte vielerorts improvisiert. Es schien nur ein grobes Drehbuch vorzuliegen und die Figuren mussten ihre Konversationen augenscheinlich selbst ausformulieren. Das hatte zwar Witz, schien gelegentlich etwas unkoordiniert und nicht immer geschmeidig. Während einige Momente zum Brüllen komisch waren, zogen sich andere Abschnitte wie Kaugummi. Manchmal schienen den Akteuren die Themen auszugehen oder man wusste nicht, wie man den aktuellen Dialog sinnvoll zu Ende bringen konnte.

Technisch war das Geschehen eher durchwachsen. Wie die scheinbar eher spontan entstandenen Gespräche, hielt die Kamera mal da mal da aufs Geschehen und folgte kaum einer geraden Spur. Die Schnitte fielen dabei hart und ohne Übergang aus – so erzeugte man immerhin einen fast dokumentarischen und halbwegs passenden Look, kam manchmal leider auch stockend und unsauber daher.

Als kleiner Fernsehfilm geht „Klassentreffen“ vollkommen in Ordnung. Er punktet in erster Linie mit sympathischen Cast und weniger durch protzigen Rest. Das hinterließ einen leicht kantigen, aber überwiegend seicht-unterhaltsamen Eindruck. Kein Highlight, aber anschaubar und wahrscheinlich ganz schnell wieder vergessen.

6/10

Fotocopyright: Release Company

Anatomie

Inhalt

Kurz nach ihrer Ankunft in Heidelberg wird Studentin Paula mit merkwürdigen Ereignissen konfrontiert. Scheinbar treiben ein paar unehrenhafte Gauner im Pathologiebereich ihr böses Spiel und plötzlich landen bekannte Gesichter auf dem Seziertisch…

Fazit

Für mich ist und bleibt der erste Teil von „Anatomie“ ein wirklich herausragender deutsche Beitrag zum Horror-Genre. Er besitzt alles, was einen spannenden Streifen ausmacht und überzeugt selbst nach erneuten Durchgängen und bekanntem Finale immer noch auf ganzer Linie.

Mit Heidelberg und dem Anatomiebereich hat man nicht nur ein interessantes Setting, sondern auch ein ansprechendes Thema rund um die geheimen Logen gefunden. Die Atmosphäre passte ab der ersten Minute und wurde bis zum bitteren Ende grandios beibehalten. Alles wurde spannend, witzig und auf jeden Fall jederzeit kurzweilig erzählt. Trotz kleinerer Gags wurde die unheimliche Stimmung nie verwässert, aber irgendwie nahm man sich auch nicht zu ernst.

Die Darsteller – allein voran natürlich Franka Potente – haben ihre Sache sehr gut gemacht und vor allem gut miteinander harmoniert. Auch wenn man sich nicht in jegliche Lage hineinversetzten konnte, so sehr hat das Zuschauen dennoch Spaß gemacht und man wollte den Aktionen unbedingt folgen. Sicherlich waren einige Figuren arg schablonenhaft gezeichnet, doch der Spannung tut dies keinen Abbruch. Hin und wieder ein kleines Augenzwingern war schon in Ordnung.

Tolle Darsteller, tolle Lokationen, ein hochinteressantes Grundthema und ein hervorragendes Drehbuch machen Laune. „Anatomie“ gehört nachwievor zu meinen persönlichen Referenzen beim deutschen Film abseits von allgegenwärtigen Filmen über das Dritte Reich. Die Schöpfer haben alles richtig gemacht und die bewährtem Elemente funktionieren sogar nach mehreren Sichtungen und sogar in der heutigen, in vieler Hinsicht veränderten Zeit noch immer ganz ausgezeichnet. Unterm Strich ein sehenswerter Genrebeitrag, der durchaus Potential für einen besseren Nachfolger gehabt hätte.

8,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Reminiscence: Die Erinnerung stirbt nie

Inhalt

Der Krieg und Umweltkatastrophen haben der Erde und den Menschen stark zugesetzt. Nick Bannister hält sich seitdem mit dem Visualisieren von Erinnerungen über Wasser und schenkt seinen Kunden so wenigstens für eine kurze Zeit eine heile Welt. Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als eine neue Kundin die Räume betritt und ihm sofort mit ihren Blicken verführt…

Fazit

Filme mit Hugh Jackman gehen eigentlich immer und die Prämisse von „Reminiscence“ hat sich eigentlich auch ganz spannend angehört – doch sehr ich diesen Film mit seiner stimmigen Atmosphäre auch mögen möchte, so sehr war ich dann vom Endergebnis enttäuscht..

Die grundsätzlich ansprechende Handlung wird viel zu schleppend und uninspiriert erzählt. Durch ihre träge Machart verliert man trotz interessantem Inhalt immer mal wieder den roten Faden und konnte manchen Aktionen nur schwerlich folgen. Vielleicht hat man als geübter Zuschauer in einigen Bereichen einfach zu komplex gedacht – denn die anfänglich vermutete Verschwörung fiel gar nicht so weitreichend, wie befürchtet aus.

Entweder hätte man das Geschehen noch viel packender, oder zumindest etwas straffer gestalten müssen. Mit knapp zwei Stunden war die Länge human, aber dennoch zu langatmig ausgefallen. Die Bildsprache zwar stellenweise recht eindrucksvoll, dennoch konnte sie nicht über die Schwächen beim Storytelling hinweg täuschen. Gleiches gilt übrigens auch für Jackman. Sein Spiel war routiniert gut, aber eben nicht zu dominant zum Ablenken.

Eine schöne audiovisuelle Präsentation und ein gefälliger Hauptdarsteller sind markante Eckpfeiler, die leider nicht über den streckenweise schnarchigen Inhalt hinwegtrösten können. „Reminiscence“ zeigte gute Ansätze und versank im Mittelmaß. Gerne hätte ich dem Titel eine höhere Wertung verpasst, aber einige Passagen waren so langweilig, das mich das Werk fast verloren hätte. Wer sich von der Geschichte angesprochen fühlt zappt vielleicht bei einem Streaming- Anbieter mal rein, der Rest kann getrost ignorieren.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Kate

Inhalt

Eine Auftragskillerin wird selbst zum Opfer. Sie wird vergiftet und hat nur 24 Stunden Zeit, um ihre Peiniger innerhalb Tokyos ausfindig zu machen und Rache auszuüben…

Fazit

Beim neuen Actiontitel „Kate“ punktet Netflix vor allem beim atmosphärischen Setting, welches gut zur zur Handlung gepasst hat. Vielleicht sind manche Aufnahmen einen Ticken zu dunkel ausgefallen, doch insgesamt machte Tokyo als Schauplätz Einiges her und man konnte sich schnell im Geschehen fallen lassen.

Im Grunde möchte ich „Kate“ mehr mögen, doch irgendwie ist es mir nicht vollends gelungen. Dass es relativ wenig von Woody Harrelson zu sehen gab, habe ich im Vorfeld irgendwie vermutet – doch das der Verlauf insgesamt etwas schleppend ausfiel leider erst nicht wahr haben wollen. Abseits der schönen audiovisuellen Umsetzung versteckt sich lediglich ein recht bodenständiger, wie austauschbarer Rachefeldzug, der dem ausgelauchten Genre keine neuen Impulse verleihen konnte.

Der Streifen folgte einem bewährten, wie bekannten Muster und wich mangels wenig komplexer Rahmenhandlung auch nicht von seinem vorbestimmten Verlauf ab. Zwar versuchte man gen Finale die ein oder andere kleine Wendung zu integrieren, aber irgendwie wollten diese Ansätze dann auch nicht mehr zünden und ringen dem Betrachter höchstens ein beiläufiges „Aha“ ab.

Mary Elizabeth Winstead hat ihre Sache als „Titelhelden“ soweit souverän absolviert und überzeugte mit gut einstudierter Choreografie in manch schick gemachter Kampfsequenz. In diesem Momenten macht das Treiben dann so richtig Laune, die sich an anderer Stelle leider als Mangelware erwies.

Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden und deshalb mache ich „Kate“ wegen seiner unerwartet konservativen Weise keinen Vorwurf. Während Technik und Darsteller soweit gepasst haben, schlug vielmehr das zuweilen äußert behäbigem Storytelling auf den Magen und so wirkte das Gesamtergebnis für mich nur mittelprächtig. Anschaubar, aber kein großer Hit und als „Inklusiv-Artikel“ irgendwo vollkommen in Ordnung.

6/10

Fotocopyright: Netflix

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