Inhalt

Mike und Scott sind Freunde, leben auf der Straße und halten sich mit Diensten auf dem Strich über Wasser. Während der Eine eigentlich auf wohlhabendem Hause stammt, hat der andere seine Familie nie wirklich kennengelernt. Gemeinsam wollen sich die Beiden nun jedoch auf die Suche begeben und starten einen ungewöhnlichen Road-Trip…

Fazit

Auch wenn ich mit meiner Erstsichtung rund 30 Jahre zu spät dran bin, tat dies der guten Unterhaltung keinen Abbruch. „My Private Idaho“ ist ein Film, der auf mehreren Ebenen hervorragend funktioniert und deutlich von seinen ausgezeichneten Darstellern profitierte.

Das Zusammenspiel von River Phoenix und Kenau Reeves war jederzeit sehenswert und auch ohne allzu explizite Einblicke sicherlich nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Neben einigen Tabuthemen stehen ganz klar die Entwicklungen der Figuren und deren Verhalten miteinander im Vordergrund – und das hat auf seine eigene Weise ziemlich gut funktioniert.

Van Sant setzte auf überwiegend ruhige Bilder und stellenweise bestenfalls rudimentären Dialog, bei dem man den Beteiligten gerne mehrere Worte aus der Nase gezogen hätte. Dennoch oder gerade deshalb verlor man als Zuschauer aber nie den roten Faden und blieb bis zu bitteren und leider auch recht offenen Ende am Ball.

Ich bin kein großer Kenner von Shakespeare und Konsorten, doch dessen Freunde werden sich hier wahrscheinlich über viele Parallele freuen. Viele Figuren sind denen der Literatur nachempfunden und wohl viele Handlungen recht ähnlich konzipiert. Musste dies leider aus diversen Artikeln entnehmen – freue mich aber trotzdem, wenn Fachleute hierdurch zusätzlichen Spaß an der Sache erhielten.

„My Private Idaho“ hat in erster Linie wegen seiner tollen Hauptdarsteller von sich überzeugt und bei genauerem Hinschauen auch in Sachen Inszenierung und Storytelling begeistert. Gus Van Sant schuf hier einen kleinen, aber faszinierenden Film mit angenehmen Tempo und berauschendem Sogeffekt.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)