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Monat: November 2021 (Seite 3 von 3)

Der Prinzipal – Einer Gegen Alle

Inhalt

Statt einer Kündigung, wird der impulsive Rick Latimer zu einer anderen Schule strafversetzt. Hier ist er jedoch nicht bloß einfacher Lehrer, sondern bekommt direkt den unliebsamen Job des Direktors. Was an anderer Stelle nicht unbedingt verkehrt wäre, macht ihn mit seiner Art zu einer Zielscheibe seiner neuen, nicht ganz pflegeleichten Schüler…

Fazit

Als echten Klassiker würde ich „Der Prinzipal“ nicht unbedingt bezeichnen, bin aber froh über dessen Veröffentlichung und so der Möglichkeit einer erneuten Sichtung nach etlichen Jahren. Vornweg möchte ich das Ding schon als etwas aus der Zeit gefallen titulieren, doch einen gewissen Unterhaltungswert noch immer bestätigen.

Die Handlung ist so simpel, wie durchschaubar – doch hier lag auch gar nicht das Augenmerk. Die Macher wussten garantiert um ihren simplen Plot und füllten das Geschehen mit allerlei witzigen Figuren und reichlich Action. Nach kurzer Einführung ist eigentlich immer recht viel auf dem Schirm los und der Zuschauer hat keine große Gelegenheit um Löcher an die Decke zu starren.

James Belushi ist natürlich das Highlight an der Sache. Er spielt seine seltsame Rolle so charmant, wie kaum ein Anderer. Von witzig, fast schon liebevoll bis zum knallharten Schläger – hier war einfach alles dabei und dank seines Talents kam es stets erfrischend rüber. Zwar hin und wieder ordentlich überzeichnet – doch so wollen wir die Klassiker der 80iger eben sehen.

Optisch kann der Titel seine Entstehungszeit natürlich nicht verleugnen. Das HD-Bild ist grobkörnig, aber soweit in Ordnung, vor allem Machart (Schnitt, Kamera) und Outfits der Darsteller sprechen eine eindeutige Sprache. Großartige Spezialeffekte gab es nicht, dafür handwerklich solide Raufereien.

Wem „Dangerous Minds“ zu tiefgründig war, erhält hier leicht verdaubare Kost mit hohem Trash-Faktor. Sicherlich mag man sich an realen Problembezirken orientiert und so manche Unsitte zum Vorbild genommen haben, doch letztlich überwiegend hier der überzogene Eindruck und der Unterhaltungsfaktor passt. „Der Prinzipal“ ist keiner meiner absoluten Favoriten, doch als netter Film für Zwischendurch immer gern gesehen – Damals wie Heute.

6,5/10

Fotocopyright: xjustbridge entertainment (Rough Trade Distribution)

Old

Inhalt

Um Ihre Ehe noch einmal zu retten, unternehmen Jack und Kate mit ihren Kindern einen Urlaub in einem unerwartet bezahlbaren Luxushotel. Ein Ausflug an den Strand sollte dabei eines der großen Highlights sein, doch leider entpuppt sich der Tripp zu einem echten Alptraum…

Fazit

Für mich sind die Filme von M. Night Shyamalan immer kleine Highlights. Zwar kommen sie qualitativ arg unterschiedlich daher und nicht jede Wendung vermag den eigenen Geschmack zu treffen, doch letztlich garantiert das Ausnahmetalent stets eine gute und – zumindest für mein erachten – nicht immer völlig massentaugliches Ergebnis – was in dieser Form auch vollkommen in Ordnung ist.

Scheinbar hat der Regisseur eine kleine Checkliste, die er auch bei „Old“ mit Bedacht abhaken konnte. Er trägt deutlich die Handschrift seines Machers, kam aber auch mit vertrauten Höhen und Tiefen daher.

Zunächst werden Fragen aufgeworfen und der Zuschauer versucht die Ereignisse für sich zu ordnen und nach einer sinnvollen Aufklärung zu suchen. Überraschenderweise liefert der Macher dann gleich eine Lösung mit, doch lag auch hier ein gewisser Knackpunkt.

Man konnte sich zwar insgesamt irgendwie mit dem Ergebnis anfreunden, doch ein kleiner Beigeschmack blieb. Das Motiv schien plötzlich zu simpel und große Fragezeichen blieben dennoch zurück. Ich möchte hier natürlich nicht zu viel verraten, aber irgendwie hat der finale Part trotz halbwegs vernünftiger Abarbeitung für leichte Abzüge in der B-Note gesorgt und weiterhin große Fragezeichen offen gelassen.

Der Film an sich war über weite Passagen stimmig und spannend gestrickt. Es gab sicherlich kleinere Längen, doch das allgemeine Interesse riss glücklicherweise nie ab und das bizarre Verhalten einiger Akteure fachte die Flamme immer wieder aufs Neue an. Es gab einige witzige und dramatische Dynamik, die das Geschehen weitestgehend unvorhersehbar erscheinen ließen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt recht gut gemacht, das Resümee bezüglich deren Maskenbildern fällt dagegen eher gemischt aus. Einige Stylings waren sehr gelungen, andere Wiederrum nur okay. Manchmal war auch ein Tausch der Akteure unabdingbar, aber das Ding in Ordnung. Eine gewisse Ähnlichkeit war meist vorhanden und von daher gabs nichts zu Meckern. Der Score war gut und so manch Kameraeinstellung dem Thema entsprechend verrückt.

Wer die Werke von Shyamalan zu schätzen weiß, wird auch hier wieder seinen Spaß haben. „Old“ mag nicht sein bester, aber auch nicht sein schlechtester Eintrag in der hochwertigen Filmografie sein und hat trotz kleiner Längen und diskussionswürdigem Schlusspart unterm Strich ganz gut bei Laune gehalten. Ich finde toll, dass sich der Meister noch immer treu geblieben ist und immer noch die Gelegenheit für das Produzieren solch ungewöhnlicher Titel bekommt.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The Dark Pictures Anthology: House of Ashes (PC, PS5)

Inhalt

Amerikanische Truppen stoßen im Irak auf den letzten Widerstand und einen geheimnisvollen Zugang zu mysteriösen Gängen unter der Erde. Scheinbar sind sie auf die Überbleibsel eines alten Tempels gestoßen, doch haben zugleich auch seine unliebsamen Bewohner geweckt…

Gameplay

Wer die Vorgänger (Men of Medan, Little Hope) kennt, der weiß auch hier sofort, wie der Hase läuft. „House of Ashes“ lebt von langen Zwischensequenzen und gelegentlichen Interaktionsmöglichkeiten, die sich meist auf kurzes Steuern von Figuren, dem genaueren Betrachten von Gegenständen und simplen Quicktime-Events beschränken.

Der Spieler schlüpft in vorgegebener Reihenfolge in die Haut von verschiedenen Charakteren und erkundet die Umgebung. Die Areale sind dabei sehr schlauchartig aufgebaut und interessante Hotspots mit gut sichtbaren Lichtblitzen deutlich markiert. Man kann sich eigentlich nie verlaufen und muss sich um das Verpassen von notwendigen Hinweisen keine Gedanken machen. Es gibt zwar immer mal wieder kleinere Abzweigungen, doch in den arg eingeschränkten Bereichen findet man schnell wieder auf den rechten Pfad.

In der Regel entscheiden Quicktime-Events über die Stärke eurer Truppe. Bei falschen Eingaben kann ein Teamkollege das zeitliche Segnen und die folgenden Zwischensequenzen verändern sich dann entsprechend. Je nach Schwierigkeitsgrad kann eingestellt werden, ob ein frühzeitiger Hinweis auf baldiges Tastengehämmer aufmerksam machen soll.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt, würde sie jedoch auf rund 4 bis 5 Stunden schätzen. Ich kam in den letzten Tagen leider immer nur sporadisch zum Zocken und muss mich bei diesen Angaben auch ein wenig auf das allgemeine Echo aus dem Netz verlassen.

Zwar besitzt das Werk durch unterschiedliche Entscheidungen bzw. variablen Ergebnissen von Quicktime-Events einen gewissen Wiederspielfaktor, aber das muss jeder für sich selbst einordnen. Ich lege die Games nach dem Durchzocken erstmal zur Seite und schaue – wenn überhaupt – erst längere Zeit später wieder rein und probiere erst dann weitere Abzweigungen aus.

Präsentation

Abgesehen vom Setting gleicht „House of Ashes“ grafisch seinen Vorgängern. Die Kulissen wurden stimmig konzipiert und meist überzeugt die Optik auch. Hin und wieder drüben grob aufgelöste Texturen und kleinere Clippingfehler das Gesamtbild, doch darüber konnte man einigermaßen hinwegschauen.

In den ersten Teilen fiel es mir nicht so stark auf, doch hier wirkten die Charaktere manchmal die Puppen. Während die Mimik bei Dialogen eigentlich immer normal rüberkommt, macht die seltsame Körperhaltung und die schrägen Gesichtsanimationen bei manchen Zwischensequenzen einen extrem komischen Eindruck.

Die deutsche Vertonung ist okay, aber nicht das Maß aller Dinge. Die Sprecher passten, hin und wieder hätten sie etwas emotionaler zur Sache gehen dürfen. Untertitel sollte man jedoch nicht komplett deaktivieren, da einige Passagen auf arabisch vorgetragen wurden.

Positiv

  • ansprechende Präsentation
  • grundsätzlich interessante Handlung
  • tolles Setting
  • witziges Spielkonzept

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • einfache Quicktime-Events
  • Identifikation mit den Figuren nur bedingt möglich

Negativ

  • wenig Interaktion
  • schlauchartige Abschnitte
  • Charaktere wirken manchmal wie Puppen

Fazit

Wer die Vorgänger möchte und somit auch weiß worauf man sich hier einlässt, der erhält erneut eine nette Gruselmär mit eingeschränktem Gameplay-Elementen. Ich zocke solche Titel jedenfalls recht gern und ärgere mich von daher nicht über das grundsätzliche Design – würde „House of Ashes“ aber aber auch nicht als den stärksten Vertreter seiner Gattung ansehen.

Die Geschichte war ansprechend, die Ausarbeitung stellenweise etwas lahm und gut gemeinte Dinge (z.B. Freundschaft verfeindeter Parteien) wirkten etwas aufgesetzt und nicht vollends überzeugend zu Ende erzählt. Das sind Mankos, die bei der überschaubaren Spielzeit und einigen temporeichen Momenten glücklicherweise relativ schnell vergessen sind und von daher möchte ich gar nicht so sehr Meckern.

Für ein paar kurze Abende wurde ich jedenfalls passabel bei Laune gehalten – auch wenn ich diesen Titel qualitativ hinter seinen direkten Vorgängern einordnen möchte. Fans der Reihe machen jedoch nichts verkehrt.

Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 4/10
Gesamt: 6,5/10

Fotocopyright: Supermassive Games / BANDAI NAMCO Entertainment

Escape Room 2: No Way Out

Inhalt

Die Gewinner aus den bisherigen „Escape Room“-Turnieren, werden zusammengepfercht und erneut perfiden Ideen der Entwickler ausgesetzt. Unter diesen unfreiwilligen Teilnehmern befindet sich auch Zoey, die mit den Veranstaltern eine gewaltige Rechnung offen hat und sie endgültig enttarnen will…

Fazit

Eine Kenntnis des Vorgängers ist zwar nicht unbedingt notwendig, könnte aber ein wenig bei der Orientierung von „Escape Room 2“ helfen. Erneut ist die grobe Rahmenhandlung aber eher simpel gestrickt und konzentriert sich ganz auf die mit Rätseln gespickten Räumlichkeiten.

Die Anzahl der Schauplätze fiel eher gering, dafür umso detaillierter gestaltet aus. Mit unglaublich viel Liebe wurden die extrem unterschiedlichen Locations aufgebaut und diese wirken auf den ersten Blick fast schon erschlagend.

Es gab viel fürs Auge, allerdings wenig zum Miträtseln. Man war als Zuschauer nicht nah genug an der Materie und bekam von den Akteuren auch zu wenig Brocken für eigene Gedankengänge vorgeworfen. Sobald ein passendes Element erschien, wurde es sogleich auch entsprechend verwendet.

Fairerweise möchte ich den Machern diesbezüglich aber keinen Vorwurf machen. Nicht jeder Betrachter möchte Hirnschmalz investieren und zu Gunsten der kurzweiligeren Unterhaltung war da aktuelle Design absolut in Ordnung. Es ging stets munter voran und selbst wenn nicht jede Aktion zu hundertprozentig nachvollziehbar erschien, konnte man gut zuschauen.

Wer den ersten Teil mochte, wird auch die Fortsetzung in Ordnung finden. Klar besitzt das Teil ein paar technisch bedingte Einschränkungen, doch aus seiner Lage macht man wirklich das Beste. Stellenweise kamen leichte „Cube“- oder „Saw“-Vibes auf und ich fühlte mich unterm Strich echt brauchbar bei Laune gehalten. Über Sinn und Glaubwürdigkeit möchte ich gar nicht erst nachdenken und gebe „Escape Room 2“ somit grünes Licht für alle Interessierten.

6/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Der richtige Dreh

Inhalt

Stefan ist Star der Fußballmannschaft und hierdurch auch ziemlich übermütig. Er schlägt Angebote diverser Colleges aus und hofft durch ein Stipendium bei einem Elite-Institut unterzukommen. Als er bei einem entscheidenden Spiel den Trainer kritisiert und seinen Platz in der Mannschaft verliert, drohen diese Pläne den Bach herunter zu gehen…

Fazit

Mit „Der richtige Dreh“ konnte ich endlich einen weiteren Titel von Cruise auf meiner Watchlist abhaken und bin froh, bis dato nicht viel versäumt zu haben.

Das Werk war im Grunde ein schlichtes und leider auch relativ austauschbares Sport-Drama, welches nicht einmal zu den Besten seiner Zunft gehört. Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und folgte bei Charakterzeichnung und Verlauf vielen Klischees.

Es gab nicht einmal sonderlich spektakuläre Actionszenen auf dem Spielfeld, sondern vergleichsweise simple und trotzdem nicht so ganz authentische Kost. Der gesamte Look erinnerte eher an einen typischen 80iger Teeniefilm, denn einer Hochglanz-Footballübertragung – was im Grunde gar nicht so schlimm gewesen wäre, hätte einfach nur der Rest besser gepasst.

Es war natürlich eine Freude dem jungen Cruise zuzuschauen und sein Talent war trotz eher mäßigem Drumherum deutlich erkennbar. Er verkörperter den übermütigen Schüler mit hoher Glaubhaftigkeit und gab dem Treiben immerhin in einen Momenten ordentlich Kontur. Der Rest machte seine Sache solide.

Vielleicht war ich nur einen Ticken zu spät dran, doch irgendwie bezweifele ich, dass mir der Film mit jüngeren Jahren wesentlich besser gefallen hätte. Als Jugenddrama ist er durchschnittlich, als Sportevent mit viel zu wenigen Schauwerten bestückt. Cruise war klasse, der Gesamteindruck ist allerdings eher durchwachsen.

6/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Book of Blood

Inhalt

Eine von seltsamen Störungen geplagte und scheinbar von fremden Mächten gejagte Dame büxt von zu Hause aus und findet in einer kleinen Pension Unterschlupf. Eigentlich wollte sie dort nur für eine Nacht verbringen, doch die liebevollen Gastgeber laden zum weiteren verweilen ein. Noch ahnt sie nicht, welches schreckliche Geheimnis in deren Wänden lauert…

Fazit

Die Werke von „Clive Barker“ könnten qualitativ manchmal kaum unterschiedlicher sein, sind aber meist einen zumindest kleinen Blick wert. Auf „Book of Blood“ habe ich mich aber wirklich gefreut und an diesem Halloween endlich in seiner deutschen Synchronfassung zu Gesicht bekommen. Bei einer endgültigen Empfehlung bin ich mir unschlüssig, möchte aber die Stärken des Titel auch keineswegs unerwähnt lassen.

Auch wenn die Handlung mit einigen Sonderbarkeiten und Lücken aufwartet, konnte man sich gut in das Setting hineindenken und den zumeist recht kurzweiligen Verlauf genießen. Das Genre wurde zwar weder bei Story, noch Inszenierung neu erfunden, doch die hochwertige Optik und die symphytischen Darsteller gaben keinen Grund zur Klage. „Book of Blood“ wirkte wie eine aktuelle Kinoproduktion und keineswegs wie ein billiger Direct-to-Video Erguss – den so mancher vermeintliche Kult-Horror-Regisseur in den letzten Jahren rausgehauen hat.

Der Film ist in mehrere Kapitel eingeteilt, ergibt aber dennoch ein rundes Gesamtbild und wirkt nicht allzu lose zusammengestückelt. Die Übergänge sind fließend und fallen eigentlich kaum auf. Das Tempo insgesamt war angenehm und es ging stets kurzweilig zur Sache. Die herrlich düstere und ansprechende Atmosphäre konnte durchwegs beibehalten werden und ein paar kleine Splattereinlagen runden den guten Eindruck ab. Es hab sogar ein paar richtig spannende Momente, bei denen man fast selbst den Atem anhielt – spoilern möchte ich an dieser Stelle aber nicht.

Größter Kritikpunkt bildet jedoch die Geschichte an sich. Natürlich kann man viele Dinge einfach hinnehmen und der Spannung wegen akzeptieren, doch es fehlt an vielen Ecken an nachvollziehbaren Motiven. Man kann nicht alle Motivationen hinter den Handlungen verstehen und das Gebilde schlichtweg nicht ganz greifen. Als alter Fantasy-Hase konnte ich natürlich weitestgehend darüber hinwegsehen, doch sicherlich wird dies nicht die breite Maße ebenfalls so sehen.

Zwar konnte ich nicht alle Elemente von „Book of Blood“ vollends nachvollziehen, doch unterm Strich hat mir dieses stimmige Werk ganz gut gefallen. Eine allgemeine Empfehlung fällt mir aufgrund angesprochener Mankos jedoch nicht leicht – den vermutlich wird nicht Jeder die Merkwürdigkeiten in der Erzählung so entspannt ignorieren können. Gebt dem Teil bei Interesse einfach mal eine Chance und schaut, ob ihr am Ende zufrieden seid. Für mich bot der Streifen jedenfalls eine gute Unterhaltung.

7/10

Fotocopyright: Hulu

Halloween Kills

Inhalt

Halloween im Jahre 1998. Während die verletzte Laurie ins Krankenhaus gebracht wird, kann sich der im brennenden Haus eingeschlossene Michael befreien und sogleich seine tödliche Hatz durch Haddonfield fortsetzen…

Fazit

Pünktlich zu Halloween (und meinem Geburtstag) schlug der neue Halloween auf und eine Sichtung ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Vornweg möchte ich schon mal verraten, dass der Titel grundsätzlich nicht schlecht und sogar recht unterhaltsam war – Fans tiefgründiger Stories oder neuen Ideen ziemlich enttäuschen dürfte.

Zwar knüpft die Handlung unmittelbar und ohne Unterbrechung an den direkten Vorgänger an, jedoch kocht die Erzählung im Gegensatz zu ihm fortwährend auf Sparflamme und rückt die Action dafür umso deutlicher in den Vordergrund. Man kommt ohne Umschweife in das Geschehen hinein und scherrt sich nicht viel um Spannungsaufbau. Michael ist nach wenigen Momenten einsatzbereit und hangelt sich bis zum bitteren Ende von Mord zu Mord.

Die Schlagzahl ist hierbei erfreulich hoch und deren Ausarbeitungen immerhin zum Teil ganz witzig, aber viel Mehr gibt das Werk unterm Strich nicht her. Es gab einen groben Rahmen, eine ungefähre Fahrtrichtung – doch keine sonderlich toll ausgearbeitete Geschichte mit auch nur im Ansatz vorhandenen Wendungen. Der Killer marschiert vornweg und wir als Betrachter hinterher – ohne weitere Ebenen oder dem Versuch dem Ganzen einen anderen Anstrich zu verleihen. Scheinbar muss die Story vom Vorgänger ausreichen und hier ein verständliches Motiv an den Mann (oder die Frau) bringen.

Michael galt schon immer als ziemlich stark, doch hier mutiert der Psychopath schon fast zu einem unbezwingbaren Gegner. Er walzt sich durch seine Opferhorden und gibt sich selbst von Angriff bewaffneter und wahrscheinlich gut trainierter Feuerwehrleute extrem unbeeindruckt. Das animiert zwar zum Schmunzeln, macht aber irgendwie auch irgendwie auf die Missstände – wie mangelnden Tiefgang – deutlich aufmerksam. Man schmunzelt so manch deftige Splattereinlage weg, ärgert sich dann aber über den offenkundig zu flachen Plot.

Wer einen spannenden Horrorfilm sucht, liegt hier falsch und sollte sich bei der Konkurrenz umschauen. „Halloween Kills“ ist ein reines Action-Vehikel mit kaum vorhandenem Gruselfaktor, aber hohem Bodycount. Das mag spaßig sein, ist jedoch nur bedingt zufriedenstellend. Für mal eben Zwischendurch geht das brutale Treiben sicherlich in Ordnung, doch grade von einem echten Thronfolger der legendären Reihe hätte ich mir mehr Atmosphäre und Thrill gewünscht. Vielleicht kriegt Carpenter mit dem Abschluss der Trilogie noch einmal besser die Kurve.

6,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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