Inhalt

Auf einer Reise wird ein kleiner Junge zufällig der Zeuge eines Mordes und wird einem ermittelten Polizisten zugeteilt, der bald selbst auf der Abschlussliste steht. Gemeinsamen tauchen sie bei der Amisch-Gemeinde ab, welcher der Kleine zugehörig ist…

Fazit

Schon im Jahre 1985 war das Thriller-Genre recht ausgelutscht und mit dem Setting in der Amish-Gemeinde gelang Regisseur Peter Weir ein frischer Anstrich, der weitestgehend solide funktioniert hat.

Aus heutiger Sicht bemängele ich jedoch seine gemächliche, fast schon hypnotische Art – die eindeutig für seine Entstehungszeit sprechen und die 80iger letztlich auch durch seinen Look nicht verleugnen können.

Stellenweise beobachten wir Ford und die Amish-Leute gefühlt minutenlang beim Errichten eines Hauses und wünschen uns etwas mehr Tempo. In dieser Zeit wird dann außerdem bewusst, dass die schmale Handlung locker auf einen Bierdeckel passt und warum die Häscher die richtige Fährte nicht schon weitaus früher aufgenommen hatten.

Abgesehen von diesen Kritikpunkten erwiess sich das Werk als weitestgehend spannend und vor allem sehr atmosphärisch. Sicherlich stoßen besagte Dinge auf, unterm Strich war der Flow gerade noch in Ordnung und man wollte schon wissen, wie die Geschichte letztlich ausgeht. Der eher unaufgeregte Einblick in Welt der Amish war zudem schön gelungen.

Ford hat seine Sache gewohnt gut gemacht, wobei aber insbesondere sein junger Kollege ihm oftmals die Schau stielt. Technisch gab es auch nichts zu bemängeln, wirkt die Produktion durchgehend wie ein Kind seiner Zeit. Optik und Soundkulisse passen zur überwiegend ruhigen Gangart und erfordern eine gewisse innerliche Einstellung zur Thematik – ging mir jedenfalls so.

„Der einzige Zeuge“ war bzw. ist ein grundsolider Thriller, der mit Kniffen um Innovation bemüht war und heute noch als netter Genrevertreter für einen unterhaltsamen Abend sorgt. In meinen Augen ist er kein absolutes Highlight und nicht der beste Titel in Fords endlos langer Filmografie, aber einen gewissen Reiz übt er schon aus.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)