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Schlagwort: Thriller (Seite 1 von 86)

Ein perfekter Mord

Inhalt

Der wohlhabende Banker Steven Taylor kommt der Affäre seiner Frau auf die Schliche und nutzt die Gunst der Stunde für seine Zwecke aus. Er bietet dem Liebhaber eine stattliche Summe für den Mord an seiner Anvertrauten und möchte so eine hohe Versicherungssumme abkassieren, um so seine wackelnden Geschäfte zu retten…

Fazit

Da mir das Original („Bei Anruf Mord“) bis dato nicht bekannt ist, kann ich an an dieser Stelle leider keine Vergleiche hierzu ziehen. Fakt ist aber, dass diese Variante mit Michael Douglas, Gwyneth Paltrow und Viggo Mortensen eine rundherum spannende Angelegenheit war – die selbst etliche Jahre nach der ersten Sichtung nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.

Zunächst hätte man keinen besseren Akteur als Douglas für die Hauptrolle verpflichten können. Durch seine „Wallstreet-Vorbelastung“ nahm man ihm seine Rolle als skrupelloser Geschäftsmann sofort ab und war direkt wieder im entsprechenden Modus. Er brachte seine Figur eiskalt und bemerkenswert rüber, zeigte weshalb er zur absoluten Speerspitze in seinem Job gehört.

Die Handlung entfaltete sich langsam, aber keineswegs langweilig. Nachdem wir mit Setting und Charakteren vertraut gemacht wurden, stieg die Spannungskurve langsam an – um dann immer heftiger an den Schirm zu fesseln. Man brachte stets so gute Wendungen und Aspekte ein, dass das Hirn des Zuschauer kontinuierlich am Mitdenken war und geistig alle Option austarierte.

Alles war soweit schlüssig geschrieben, auch wenn mir eine Aktion gegen Ende nicht so ganz zusagen wollte. Sie fügte sich zwar konsequent ins Geschehen ein, fühlte sich aber nicht so glaubwürdig wie der Rest an (sofern man dies vom Gesamtkonstrukt überhaupt behaupten kann). Mir war nicht klar, wie die Szene im Zug so reibungslos hätte ablaufen können, aber ich nehme es zur allgemeinen Kurzweil einfach mal in Kauf.

Die Inszenierung war einwandfrei und gab keine Grund zur Klage. Keine hektischen Schnitte und keine schrille Musik trübten das harmonische Bild und der leicht körnige Look wirkte Elegant. Dieser leicht altmodische Touch passte hervorragend zum Rest und trug seinen Teil zum unbeschwerten Abtauchen bei.

Für die nächste Zeit dürfte der „Wiederschau-Wert“ eher gering ausfallen, doch in ein paar Jahren werde ich die Scheibe bestimmt mal wieder aus dem Regal zaubern und mich erneut auf dieses hochdramatische Werk einlassen wollen. „Ein perfekter Mord“ war ein rundherum dicht inszenierter, perfekt gespielter und wendungsreicher Titel bis zum Schluss. Allen Genrefreunden sei ein Blick ans Herz gelegt!

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Lloronas Fluch

Inhalt

Der Polizei gelingt es, zwei kleine Kinder aus der Obhut ihrer Mutter zu entreißen – um kurz darauf dennoch deren Leichen auf den Straßen aufzufinden. Scheinbar sind die Kids gar nicht von ihrer leiblichen Erzeugerin, sondern von einem übernatürlichen Wesen bedrängt und letztlich ermordet worden…

Fazit

Das Original ist noch immer am besten und diese Weisheit gilt eigentlich auch hier. Für sich gesehen war „Lloronas Fluch“ sicherlich kein schlechter Film, doch die „Conjuring“-Hauptreihe bleibt einfach noch einen Ticken besser. Zwar setzt dieser Titel ebenfalls auf bewährte Gruselelemente und liefert eine grundsolide Inszenierung, doch am Ende bekam der Zuschauer rein gar nichts Neues serviert – und auch Wendungen oder anderweitig erinnerungswürdige Ereignisse waren nicht vorhanden.

Die Darsteller (insbesondere natürlich die Jüngeren) habe ihre Sache im gebotenen Rahmen gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Man konnte sich wirklich in jede Figur hineindenken und so gelang das Abtauchen in Gesehen recht einfach. Auch ging die technische Umsetzung an sich vollkommen in Ordnung, jedoch hätte man die „Jumpscars“ weit weniger vorherschaubar platzieren müssen. So waren dies Einlagen einfach zu offensichtlich und wollten uns nicht erschrecken.

Die Handlung plätscherte über weite Teile vor sich hin und verlief ebenfalls in gewohnten Bahnen. Es gab keine Ausreißer und keine Überraschungen, doch immerhin ging es auch nicht übermäßig langweilig zur Sache. Der rote Faden ging nie verloren und so blieb man trotz (oder grade wegen) aller vertrauten Elemente am Ball und hoffe insgeheim auf ein paar witzige Ideen – die halt einfach nicht erscheinen wollten.

„Lloronas Fluch“ erfindet das Rad nicht neu, ist aber ein solider Genre-Vertreter mit dem Fans nicht viel verkehrt machen. Ich hätte mir als Ausgleich für die lahme Handlung zwar ein paar heftigere Schreck-Momente gewünscht, doch immerhin war der Titel grundsätzlich in Ordnung und kein Totalausfall oder Schnarchgarant. Unterm Strich bleibts ein beliebiger, aber dennoch ordentlicher Grusel mit handwerklich einwandfreier Aufmachung und symphytischen Darstellern.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Get Out

Inhalt

Eine junge Dame möchte der Familie endlich ihren Freund vorstellen und so fahren sie pünktlich zu einem kleinen Fest nach Hause aufs Land. Schon früh merkt ihr Auserwählter, dass hier irgendetwas nicht stimmt – insbesondere, was die farbigen Haushaltshilfen betrifft…

Fazit

Mit „Get Out“ hat Jordan Peele auf jeden Fall einen Film mit Kultpotential geschaffen. Ich habe ihn mittlerweile schon mehrfach gesehen und staune immer noch über dessen interessante Grundprämisse – ärgere mich jedoch auch ein wenig über das letzte Drittel, welches durchaus einen halben Punkt auf Wertungskonto kostet.

Erneut verpackt der Regisseur sozialkritische Themen in das Korsett eines Horrorfilme und baut schon früh eine düstere Grundstimmung auf. Man kann wunderbar im Szenario versinken und voll und ganz mit den Figuren – allen voran der brillant agierende Daniel Kaluuya – mitfiebern. Die Spannungskurve entfaltet sich langsam, aber äußerst wirkungsvoll und die Atmosphäre ist bereits nach kurzer Zeit zum Schneiden dicht.

Schade ist jedoch das Finale, welches ein wenig mit dem bis dato präsentierten Stil bricht. Man führt die eigentlich so intelligente Grundidee etwas ad absurdum und übertreibt es dann einen Ticken zu sehr. Hier hätte ich mir vielleicht eine bodenständigere Auflösung gewünscht – allerdings selbst keine Ahnung, wie diese hätte aussehen können. Man hatte zwar kurzzeitig ein kleines Grinsen im Gesicht, so richtig befriedigt ging man aber doch nicht aus der Sache heraus.

Von der Geschichte ansprechend, von der Technik hochwertig inszeniert und auf Seiten der Darsteller extrem sehenswert. Obwohl der Schluss wohl auf Ewig Geschmackssache bleiben wird, ist „Get Out“ eine rundherum gelungene Angelegenheit, die mit ihren witzigen Seitenhieben und tollen Stimmung für viel Kurzweil sorgt. Auch wenns am Ende leicht ruckelt, geht eine Empfehlung raus!

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Wir

Inhalt

Der Urlaub im Ferienhaus wird für eine gewöhnliche amerikanische Familie bald zu einem echten Albtraum. Eines Abends kreuzen Menschen auf, die Ihnen nicht nur frappierend ähnlich sehen, sondern scheinbar auch sehr eng mit Ihnen verbunden sind…

Fazit

Ich habe „Wir“ zu seinem damaligen Release gesehen und habe mich damals noch gegen eine Besprechung auf dieser Seite entschieden. Nun habe ich mir das Werk am vergangenen Wochenende noch einmal (und weniger müde) zu Gemüte geführt und versuche ein paar Worte zu verfassen.

„Wir“ ist ein Film mit vielen Facetten. Er versucht sich zwar zu erklären, wirft am Ende jedoch weitere Fragen auf und liefert (wenn überhaupt) nur halbwegs schlüssige Interpretationsmöglichkeiten, aber keine vollumfängliche Antworten. Hier hat man dann wiederum die Wahl, Alles als großen Quatsch abzutun – oder sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen und vor allem die gewaltige Bildsprache für sich genauer aufzudröseln.

Regisseur Jordan Peele wollte garantiert wieder etwas provozieren, gleichzeitig aber auch berechtige Kritik an gesellschaftlichen Elementen erreichen. Dabei ging es weniger um bereits abgehandelte Themen wie Rassismus, vielmehr um ein Spiegelbild der gesamten Bevölkerung. Entschuldigt meine wagen Worte – eine Besprechung ohne Spoiler ist hier kaum möglich. Achtet auf Uniformierung, Werkzeuge und die vielen anderen verstecken Details. Es könnten Ansätze für eine mögliche Auflösung sein, die wahrscheinlich sowieso wieder nicht mit allen Eckpunkten konform gehen wird.

Durch seine interessante und vor allem unvorhersehbare Handlung ist der Streifen erstaunlich packend und trotz ein paar gemächlicher Passagen enorm spannend. Der recht langsame Einstieg galt einer guten Charakterzeichnung, die sich besonders am Ende noch einmal als echter Pluspunkt erweis und Motive der Figuren umso deutlicher vorführen konnte. Hier schließen dich dann plötzlich Kreise und zumindest einige Voraussagen werden bestätigt.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht und vor allem die hochwertige Inszenierung wusste zu begeistern. Der Film wirkt trotz seiner Eleganz angenehm gruselig und keineswegs seelenlos. Grelle Farben standen im Kontrast zu vielen dunklen Passagen und vor allem der treibende Soundtrack hat es mir angetan. Laut dröhnend, kurz davor zu nerven und dennoch passend zur Situation zugeschnitten. Selten hat eine musikalische Untermauerung so zur Stimmungsbildung beigetragen.

Mit „Wir“ hat Peele einen wirklich innovativen und gedanklich nachhaltigen Kinofilm abgeliefert. Klar befindet sich das gesamte Konstrukt auf Seiten der Glaubwürdigkeit irgendwo auf wackeligen Beinen – doch sofern man sich darauf einlassen kann, wird man das Werk nicht mehr so schnell vergessen. Dieser Regisseur macht mit seinen Projekten einfach Lust auf Mehr und dieses Streifen gehört in die gut sortierte Filmsammlung!

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The 6th Day

Inhalt

Familienvater Adam Gibson staunt nicht schlecht, als er von der Arbeit nach Hause kommt und plötzlich ein Klon statt seiner selbst auf der eigenen Geburtstagsfeier bejubelt wird. Noch während er versucht die Lage zu begreifen, heftet sich ein Team von Auftragskillern an seine Fersen…

Fazit

Manche Filme altern arg schlecht oder sind aufgrund ihrer angesprochenen Thematiken nicht mehr aktuell, doch bei diesem Werk lagen die Dinge zum Glück ein wenig anders. Sicherlich war das Spiel von Arnie bestenfalls durchwachsen, die Effekte mittlerweile leicht angestaubt, doch der Kern an sich keineswegs überholt.

Zwar ist „The 6th Day“ für mich in erster Linie ein schnörkelloser Actionfilm, doch schneidet er dabei ein paar interessante Aspekte und Theorien an – versucht sich damit zumindest etwas tiefgründiger als er eigentlich ist zu verkaufen und vielleicht auch ein wenig Sozialkritik auszuüben. Dabei wird die Handlung leicht verständlich und dennoch gefällig erzählt, der Unterhaltungsfaktor stets auf einem hohen Niveau gehalten – schließlich sollte ja auch die breite Maße angesprochen und die Kinosäle trotzdem gefühlt werden.

Die Action war sauber inszeniert und gab keinen Grund zur Klage. Dank Augenzwinkern und einer Prise Humor hinterließ unser Superheld einen standesgemäßen Auftritt wie wir ihn kennen und lieben. Sein Spiel wirkte zwar stets bemüht und das Lächeln zuweilen arg aufgesetzt, aber das ging tatsächlich so in Ordnung. Die damalige Checkliste wurde zufriedenstellend abgehakt und das Gesamtwerk kam stimmig rüber.

Wie Eingangs bereits erwähnt, hat der berühmte Zahn der Zeit ein wenig an der Technik genagt und deshalb war so manch Effekt nicht mehr allzu hübsch anzuschauen. Bedenkt man die Entstehungszeit und das wahrscheinlich nicht gerade geringe Budget, muss man einfach davon ausgehen, dass die Dinge nicht besser zu bewerkstelligen waren. Besonders die futuristischen Hubschrauber, respektable deren Flugszenen wirken wie Fremdkörper, aber immerhin konnte der wuchtige Sound ein wenig kaschieren und dennoch ein leichtes Grinsen ins Gesicht zaubern.

Wer die Filme von Arnie kennt, der weiß was einen hier erwartet und das ist auch gut so. Damals stand der ehemalige Bodybuilder noch für unkompliziertes Blockbuster-Kino und daran hat sich trotz ernsterer Grundtöne bis dato nichts geändert. „The 6th Day“ war damals also gewohnte Kost und funktioniert noch heute mit der entsprechenden Herangehensweise. Erhofft euch keinen allzu philosophischen Ausschweifungen oder Fragen nach dem Sinn des Lebens und genießt diesen weitestgehend gut gealterten Streifen mit einigen wirklich sehenswerten Actioneinlagen. Für mich nicht unter den absoluten Top-Filmen von Schwarzenegger, aber immerhin auf den vorderen Plätzen vertreten.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Phantoms

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Um Ihre Schwester aus dem rauen Klima der Großstadt zu lösen, holt Ärztin Jennifer Pailey die junge Lisa mit raus aufs Land. Sie fahren in der verschlafene Städtchen Snowfield, welches bei deren Ankunft irgendwie ruhiger als sonst scheint. Die Einwohner sind verschwunden und irgendetwas seltsames liegt in der Luft…

Fazit

„Phantoms“ ist wahrlich ein kleines „Phänomen“. Vor einigen Jahren habe ich dem Titel „nur“ eine 6 von 10 vergeben, muss mich aber nun endlich einmal geringfügig korrigieren. In unerwartet regelmäßigen Abständen landet der Streifen im Abspielgerät und jedes Mal fasziniert mich die interessante Grundgeschichte und die dichte Umsetzung aufs Neue.

Einst habe ich bemängelt, dass die Macher viel Potential auf der Strecke liegen ließen und das ist so noch immer korrekt. Man hätte richtig viel aus der Thematik ausholen können, doch mittlerweile scheine ich mich innerlich mit dem Gebotenen abgefunden zu haben und ärgere mich gar nicht mehr so sehr wie damals darüber auf. Der Film glänzt immerhin mit einer packenden Atmosphäre, die sich bereits nach wenigen Minuten ausbreitet und bis zum bitteren Ende gebannt am Schirm verweilen lässt – fragwürdige inhaltliche Umsetzung hin oder her.

Das Gebotene war trotz wiederholter Sichtung enorm spannend und bot daneben auch Raum für eigene Interpretationsmöglichkeiten bezüglich seiner Handlung. Man konnte sich nicht nur gut in die ordentlich agierenden Darsteller (u.A. Ben Affleck, Liev Schreiber) hineindenken, sondern eigene Theorien zu gezeigten oder zumindest angesprochenen Ereignissen aufstellen. Sicherlich ging es hier zuweilen arg oberflächlich zur Sache, doch immerhin kam dies der Kurzweil nur zu Gute. Man diskutierte seine gefällige Prämisse nicht kaputt, verlor sich nicht in unnötigen Details und behielt einen soliden „Flow“ bei.

Egal was aber passierte: es wurde nie langweilig und das war auch gut so. Die unterschiedlichen Etappen der Handlung fühlten sich dabei auch erzählerisch anders an – man könnte manchmal meinen, dass verschiedene Autoren am Werk gewesen waren (was wohl nicht der Fall war). Das mag manchmal ein wenig hakelig ineinandergreifen, hat aber insgesamt doch halbwegs gut gepasst. Sorry für diese wage Aussage – wie immer versuche ich so wenig wie möglich zu spoilern.

„Phantoms“ hätte sicherlich weitaus besser performen können, doch ehrlich gesagt hätte es mir auch schlichtweg an Ideen für eine andere Ausführung vieler Elemente gefehlt. Der Film mag in seiner finalen Form nicht in allen Bereichen rund laufen, macht aber dennoch enorm Spaß und besaß eine überragende Atmosphäre, die mich total triggert und jedes mal abzuholen vermag. Ich mag die Story, die düstere Grundstimmung und sehe mittlerweile über kleine Unebenheiten locker hinweg. Man weiß nun einfach was man bekommt – und das war nüchtern gesagt gar nicht mal so übel. Meine Empfehlung für Fantasy-Fans!

7,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

The Equalizer 3 – The Final Chapter

Inhalt

Selbst in Italien hat der ehemalige CIA Mitarbeiter Robert McCall keine Ruhe. Nachdem er schwer verletzt von einem lokalen Arzt aufgepäppelt wurde und so langsam Gefallen an Land und Leute gefunden hat, macht ihm die Mafia einen Strich durch die schöne Rechnung. Auf seine Weise versucht der Auftragskiller den unterdrückten Einwohnern zu helfen…

Fazit

Der erste Teil von „Equalizer“ war ein richtiges Brett, welches mich damals eiskalt erwischt hat und quasi aus dem Stand heraus ein gewisses Kultpotential erreichen konnte. Die Fortsetzung habe ich jedoch nur einmal gesehen und als nicht so prall in Erinnerung verbucht – dennoch gabs im Kino (mangels interessanter Alternativen ) den nunmehr dritten und vermutlich auch letzten Akt der Reihe.

Gut gefallen haben mir das relativ unverbrauchte und schöne Setting, die durchwegs hochwertige Inszenierung, sowie der erneut lässige Auftritt von Denzel Washington. Zwar wirkte der Akteur hier stellenweise erschreckend alt, konnte so seine Rolle aber einigermaßen glaubwürdig an den Zuschauer bringen. Er stand für eine gewisse Konstante, die der Produktion gut tat, sie dennoch nicht wirklich aus der breiten Maße hervorheben konnte.

Trotz Washington und ein paar guter Actioneinlagen hat dem Streifen ständig irgendwas gefehlt. McCall zeigte kaum noch seine Ticks und vor allem die berüchtigte „Action mit Ansage“ kam hier viel zu kurz. Irgendwie fühlte sich der Streifen nicht mehr wie der Erstling an, nahm sich stellenweise auch viel zu ernst und verzichtete auf das gewisse Augenzwingern bei seinen übertriebenen Einlagen. Es mangelte an lockeren Untertönen und der allgemeinen Leichtigkeit, die das ganze Treiben zuvor ausgemacht haben.

Der Filmverlauf war in Ordnung, hätte stellenweise jedoch etwas kurzweiliger ausfallen dürfen. Vor allem die Action kam mir einen Ticken zu spät und wurde dann viel zu kurz abgehandelt. Es gab keinen richtigen „Endboss“ und das Treiben war zu Ende, als es grade erst richtig anfing. Man nahm sich zu Beginn viel zu lange Zelt für die Zeichnung von Charakteren und Landschaft – was so letztlich gar nicht kriegsentscheidend gewesen wäre, schließlich haben wir es auch nicht mit einem sonderlich glaubhaften Werke zu tun und benötigen manchen Tiefgang überhaupt nicht.

„The Equalizer 3“ war ein brauchbare, aber keineswegs überragende Angelegenheit. Man konnte das Teil gut „wegschauen“, doch hätte es durchaus kurzweiliger und eher in der Art des tollen Debüts zugehen dürfen. Für sich gesehen ein netter Film – aber leider keine Fortsetzung auf Augenhöhe, noch sonstwie ein erinnerungswürdiger Abschluss der Geschichte um McCall.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Ad Infinitum (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Soldaten, der im Ersten Weltkrieg schwer verletzt wird und sich dann plötzlich in einer gewaltigen Villa wiederfindet. Beim Versuch die dort verschlossen Türen zu öffnen, findet er sich immer wieder in den Schützengräben wieder…

Gameplay

„Ad Infinitum“ bietet zwar ein ungewöhnliches Setting, ist im Grunde aber ein typisches Horror-Adventure im Stil von „Outlast“ und Konsorten. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und neben den Erkunden und dem Einsammeln von Gegenständen, gibt es immer wieder kleine Knobelaufgaben oder beklemmende Schleicheinlagen.

Diese spielten sich zwar nicht allzu aufregend, standen zum Glück aber auch nicht im Hauptfokus. Anhand von Schriftstücken und hervorragenden „Vorlesern“ wurde eine interessante Geschichte über eine fragwürdige Familie erzählt – zu der unsere Figur jedoch auch gehörte.

Das Spiel lebt – im Gegensatz zu manchen Mitstreitern – nicht von Jumpscares, sondern seiner einzigartigen Stimmung, die grade in den Schützengräbern oder Trümmern von Stätten doch etwas ganz besonders ausstrahlte. Das Setting war vergleichsweise frisch, der eigentliche Horror aufgrund seiner wahren (und greifbaren) Hintergründe sehr real.

Spielzeit

Rund 5 bis 6 Stunden habe ich im Albtraum des Ersten Weltkriegs verbracht und dabei wirklich viel an Schriftstücken studiert und die bedrohliche Lage mit Headset auf mich wirken lassen.

Präsentation

Grafisch befindet sich die deutsche Produktion auf einem hohen Level. Die Umgebungen waren detailreich gestaltet und toll ausgeleuchtet. Alles wirkte angenehm realistisch, selbst die Figuren wirkten nicht wie Fremdkörper.

Loben muss man ebenfalls die tolle Synchronisation, sowie den stimmigen Soundtrack. Man konnte die Geräusche stets perfekt orten und der Puls begann durch unheimliche Geräusche oder hektische Instrumentaleinlagen zu schlagen.

Positiv

  • hochwertige Präsentation
  • ungewöhnliches Setting
  • gute Atmosphäre

Neutral

  • relativ eintöniges Gameplay
  • recht gradlinig
  • überschaubare Spielzeit
  • nicht alle Schriftstücke vertont

Negativ

  • Steuerung manchmal hakelig
  • Schleich-Passagen eher so lala

Fazit

Optik und Setting verdienen zwar großes Lob, doch unterm Strich hat mir das Spiel nur „ganz okay“ gefallen. Mit rund 5 bis 6 Stunden war die Spielzeit zwar nicht sonderlich lang, aber manchmal fühlte sich das Gebotene trotz ausgezeichneter Atmosphäre etwas langwierig an. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider manchmal auch etwas gruseliger und aufregender. Wenigstens stimmte das Finale nach so manch frustrieneder Passage wieder versöhnlich und so drücke ich nochmal ein Auge zu. So oder so – die Programmierer gehören unterstützt und bei Gelegenheit werde ich mir auch noch die physische Version für die Playstation 5 ins Regal stellen.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Nacon/RealDecisions

Schrei, wenn Du kannst (Valentine)

Inhalt

Mehrere Freundinnen erhalten makabrere Geschenke zum Valentinstag und alsbald folgt sogar ein erster Mord. Die Polizei geht von einem Bekannten der Damen aus und grenzt den Verdächtigenkreis auf einen damals stark gemobbten Mitschüler ein. Mittlerweile hat sich aber wohl nicht nur sein Name, sondern sicherlich auch sein kompletter Look maßgeblich verändert und die Identifikation wird nicht gerade einfach…

Fazit

Mitte der 90iger hatte „Scream“ eine neue Welle von „Slasher“-Filmen ausgelöst, die scheinbar noch 2001 einige Nachzügler auf den Plan gerufen hat und Werke wie „Valentine“ in die Kinos brachte. Mit ein paar bekannten Gesichtern (u.A. Denise Richards und David Boreanaz) wollte man ein Stück vom Kuchen abbekommen, doch das gelang in meinen Augen nur bedingt. Mittlerweile ist der Streifen nämlich in Vergessenheit geraten und fällt sicherlich nicht als Erstes bei der Aufzählung diverser Horrorfilme seiner Zeit.

„Valtentine“ war unterm Strich ein recht solider Film, aber wahrlich kein unverzichtbares Highlight. Optisch machte der Titel Einiges her, doch inhaltlich blieb es beim üblichen Teenie-Gemetzel mit überschaubarem Grusel- und Rätselfaktor. Alles lief nach gewohntem Schema ab, bot zwar am Ende einen witzigen Twist – aber auch dieser war beim vermeintlichen Hauptvorbild abgeschaut und so nur noch bedingt originell.

Innovation hin oder her – der Streifen war insgesamt angenehm kurzweilig und schmerzfrei anschaubar. Es gab keine gravierenden Längen und der rote Faden ging nie verloren. Man konnte sich entspannt zurücklehnen und dem Treiben – so vorhersehbar es auch manchmal erschien – prima folgen. Hier zahlte sich schon irgendwo aus, dass die Macher alles auf „Nummer sicher“ gesetzt haben und keine Risiken eingingen.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht und konnten in erster Linie mit hübscher Optik glänzen. Sie passten so jedenfalls hervorragend zum hochwertig inszenierten Geschehen und verliehen dem Treiben ebenfalls eine gewisse Eleganz, die sich wohltuend von vielen eher billig wirkenden Mitstreitern unterschied. Der Film besaß einen echten Kino-Look und wusste diesbezüglich absolut zu gefallen.

Der Härtegrad war der damaligen Zeit angemessen. Es gab ein paar fiese Tötung-Szenen mit ein paar Tropfen Blut, insgesamt aber kein übertriebenes Gemetzel und die FSK16 war angemessen. Mittlerweile sind wir zwar deftigere Gewaltspitzen gewohnt, aber vor knapp 20 Jahren war das Gebotene absolut im Rahmen und immerhin auch technisch prima umgesetzt.

Kein Highlight, aber immerhin auch kein totaler Reinfall. Ich besitze zwar „nur“ die alte DVD-Fassung, aber ein Upgrade würde sich nicht wirklich lohnen. „Valentine“ ist ein Streifen, der sich prima für Zwischendurch eignet, schnell wieder vergessen ist und so einfach alle paar Jahre erneut im Player landet. Mir gefiel die hochwertige Aufmachung, die damals noch recht ansehnlichen Darsteller und die durchaus düstere Grundstimmung. Am Ende nirgendwo überragend, doch auch nirgendwo besonders schlecht. Ein gewisser Unterhaltungsfaktor ist jedoch nicht von der Hand zu weisen.

6,5/10

Fotocopyright: Warner

Entführt – 14 Tage überleben

Inhalt

Die frühen 80iger Jahre. Dank dubioser Geschäfte lebt Familie Erlemann in Saus und Braus, aber irgendwann kommen die Behörden hinter die vermeintlich sicheren Steuertricks, frieren die Konten ein und inhaftieren den Vater. Kurz darauf wird deren Sohn entführt, doch die Täter wissen noch nichts von der Zahlungsunfähigkeit ihrer Opfer…

Fazit

Wieder einmal hat das wahre Leben eine Vorlage für eine interessante Geschichte geliefert und tatsächlich blieb man bis zur letzten Minute auch gebannt vor dem Fernseher sitzen. Dies lag weniger an der mehr oder weniger ausgefallenen Handlung, vielmehr an deren Präsentation und vor allem deren beachtenswert gespielten Figuren.

Audiovisuell bewegt sich der Streifen – zumindest auf deutschem – Kino-Niveau. Kräftige Farben, eine glasklare Optik und ein toller Soundtrack ließen schnell im Szenario versinken, die hervorragenden Darsteller und die opulente Ausstattung taten den Rest zur perfekten Immersion. Es wurde auf viele kleine Details geachtet, um die Epoche der 80iger glaubwürdig und mit leichtem Augenzwinkern aufleben lassen. Erfreulicherweise wirkte dies hier locker und entspannt, wesentlich weniger aufgesetzt als bei anderen Mitstreitern – die ebenfalls ein Stück vom „Retro-Kuchen“ abhaben wollen und stets mit dem Holzhammer um die Ecke kommen.

Der Erzählfluss war ausgezeichnet, was an mehreren Komponenten lag. Zum Einen war die Geschichte kurzweilig und unerwartet spannend inszeniert, zum Anderen waren die Darsteller super drauf und es machte einfach Laune ihnen beizuwohnen. Besonders gut gefiel hierbei das Spiel des jungen Entführungsopfers Sebastian, welcher unglaublich tapfer und redegewandt daher kam. Würden hier keine wahren Ereignisse zur Grundlage dienen, so würde man schon fast an der Coolness des kleinen Knaben zweifeln – so war seine ausgezeichnete Vorstellung nochmal doppelt so gut.

Die Handlung setzt sich aus bekannten Elementen zusammen, gab trotzdem keinen Grund zur Klage. Es lagen reale Ereignisse zu Grunde und deshalb war hier für die Autoren auch nur wenig an künstlerischer Freiheit drin – was sich dank bereits erwähnter positiver Dinge nicht als tragisch erwies. Man konnte dem Treiben dafür aber auch jederzeit gut folgen, verlor nie den Überblick und am Ende blieben eigentlich auch keine Fragen zurück. Die Ermittlungsmethoden wurden verständlich und nachvollziehbar präsentiert.

„Entführt“ mag das Rad grundsätzlich nicht neu erfinden, kaschiert dies jedoch mit gelungener Präsentation und tollen Darstellern sehr gut. Das Geschehen hielt bis zum bitteren Ende ohne jeglichen Längen bei Laune und lieferte so nebenbei einen plastischen Eindruck über Figuren, Ermittlungsmethoden und dem Flair der damaligen Zeit. Viele Dinge wären heute undenkbar und so schüttelte man oftmals ungläubig mit dem Kopf – um letztlich aber durchwegs gespannt am Ball zu bleiben und um keine Minute des Krimis zu verpassen. Unterm Strich also ein gelungener Genrebeitrag und definitiv einen genaueren Blick wert.

7,5/10

Fotocopyright: RTL

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