(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, Fotografie

Schlagwort: Thriller (Seite 1 von 75)

Plane

Inhalt

Mit letzter Kraft gelingt es Piloten Brodie sein abstürzendes Flugzeug auf unbekannten Terrain zu landen. Zwar haben die Passagiere die unsanfte Aktion einigermaßen wohlbehalten überstanden, doch schon bald fallen Rebellen über sie her und wollen sie als Geiseln nehmen…

Fazit

In den letzten Jahren hat sich Gerald Butler als Garant für hochwertige Actionfilme erweisen und so waren die Erwartungen an „Plane“ auch nicht gerade gering. Zwar mochte es dann hier letztlich etwas authentischer als bei seinen anderen Abenteuern zugehen – doch leider auch nicht unbedingt launiger.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen so vor sich hin. Es war eigentlich nie wirklich langweilig, aber auch nur selten richtig kurzweilig. Man folgte den Bildern ohne größere Emotion und hoffte stets auf Actionszenen – von denen es glücklicherweise auch ein paar recht passable zu bestaunen gab.

Butler machte seine Sache gewohnt gut, ohne übermäßig auffällig ins Auge zu stechen. Er und seine Kollegen spulten ein gewisses Standardprogramm herunter, ohne sich zu mächtig zu verausgaben. Technisch gab es hingegen wenig zu kritisieren, die Aufnahmen waren durch die Bank weg solide und erzeugten eine schöne, durchaus realistisch anmutende Grundstimmung.

Das Review zu „Plane“ fällt kurz aus, doch viel gibt es hier tatsächlich nicht zu berichten. Der Film ist überdurchschnittliche Actionkost, die in keinem Bereich sonderlich hervor sticht, nach bekannten Schemata verläuft und für meinen Geschmack einen Ticken zu spät aufgedreht hat. Alles war soweit in Ordnung, aber der letzte Kick hat einfach gefehlt.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Asbest – Staffel 1

Inhalt

Er war kurz davor als Profifußballer durchzustarten, doch dann wandert Momo in den Knast und muss vollkommen umdenken. Nicht nur hier, sondern auch außerhalb der Mauern regieren mächtige Bosse, die sein Dasein und das seiner Familie weiterhin beeinflussen. Nun muss er sich irgendwie durchschlagen und selbst zum echten Gangster werden…

Fazit

Mit „Asbest“ wandelt eine weitere Serie auf den Spuren von „4 Blocks“ und trifft damit zumindest bei mir vollkommen ins Schwarze. Regisseur und Darsteller Kida Khodr Ramadan liefert knallharte Kost, die unter die Haut geht – aber letztlich mit nur fünf Episoden viel zu kurz ausgefallen ist und glücklicherweise bereits in Sachen Verlängerung abgesegnet wurde.

Wer den geistigen Vorgänger zumindest Auszugsweise kennt, der kann sich den Inszenierungsstil und die Gangart von „Asbest“ auch ganz gut vorstellen. Erneut stellt Berlin die Kulisse für das raue Geschehen und erneut stehen bekannte Gesichter als in kultverdächtigen Rollen vor der Kamera. Auch wird das Ganze mit passender deutscher Rapmusik untermalt und so ein ganz eigenes, auf seine Weise enorm packendes Milieu geschaffen – welches sich auf angenehme Weise von den üblichen Produktionen aus dem Ausland abhebt und irgendwie heimatliche Gefühle entfacht.

Durch seine kompakte Anzahl an Episoden wurde die Serie nie langweilig und behielt stets ein hohes Tempo bei. Selbst wenn es mal weniger actionlastig zugeht, fesseln spannende Dialoge und die stets bedrückende Grundstimmung. Es baut sich ein herrlicher Sog auf, der bis zuletzt an den Bildschirm fesselt und die Folgen quasi „durchsuchten“ lässt. Dabei wurde alles so extrem hochwertig abgelichtet, dass man sich vor internationalen Mitstreitern nicht verstecken müsste. Der Look ist einfach atemberaubend, Schnitttechnik und Soundtrack absolut nach meinem Geschmack.

Die Handlung verlief nicht nur kurzweilig, sondern – soweit ich das beurteilen kann – auch halbwegs glaubwürdig und beruht wohl in Teilen auch locker auf wahren Ereignissen. Man konnte sich gut in die vielen unterschiedlichen Charaktere hineindenken und deren Motivationen insgesamt gut verstehen. Dieses Gefühl bleibt leider oft auf der Strecke, doch hier gelang es recht passabel und dafür gibt es großes Lob.

Wer „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ mochte, der wird auch diese Serie schnell in sein Herz fassen. Noch immer kann ich von Setting, Darstellern und Thematik nicht genug bekommen und freue mich auf die nächste Staffel. Meine einzige Kritik gilt eigentlich nur der geringen Episodenanzahl, die aber immerhin ein schnelles „durchbinchen“ sehr leicht macht. Steuert bei Interesse also ruhig mal die Mediathek der ARD an und schaut rein. „Asbest“ lohnt sich auf jeden Fall!

8,5/10

Fotocopyright: ARD

The Devils Light

Inhalt

Für die katholische Kirche ist es ein Unding, das Ordensschwester Ann im Exorzismus unterrichtet werden möchte. Eigentlich ist diese Praktik nur ihren männlichen Kollegen vorbehalten, doch ihr Mentor sieht großes Potential in der jungen Dame und macht sich für sie stark. Lange dauert es jedoch nicht, bis Ann von ihren eigenen Dämonen eingeholt wird…

Fazit

Zumindest bei mir haben Filme rund um das Thema einen recht schweren Stand – da ich mich zumeist nicht so gut in die Ereignisse hineindenken kann und die Streifen oftmals leider auch recht öde gestaltet sind. Hatte der erste „Exorzismus“-Titel noch einen gewissen Sonderstatus, gab es kaum noch Werke, die an seine einstige Klasse heranreichen konnten. Nun kam „The Devils Light“ und am Ende war ich durchaus positiv überrascht.

Der Streifen punktet mit einer tollen Atmosphäre, die ab der ersten Minuten angenehm in ihren Bann zog. Auch ohne Daueraction blieb man gebannt am Schirm und harrte der Dinge. Der Ansatz mit einer weiblichen Teufels-Austreiberin und leicht kritischen Ansätzen an der Kirche war unerwartet interessant und kurzweilig skizziert.

Allgemein besaß der Film eine gute Balance aus ruhigeren Momenten und einigen aufreibenden Gruselszenen. Dabei ging es nicht zu abgedreht und fast noch glaubwürdig zur Sache. Nicht nur hier, sondern insgesamt überzeugte die Produktion mit einer hochwertigen Inszenierung mit scharfen Bildern, tollen Kontrasten und zuweilen brachialem Sound.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und gaben keine Grund zur Klage. Sie wurden gut gecastet und harmonierten prima miteinander. Sie waren vielleicht etwas „zu hübsch“ für das Setting, doch damit hatte man keine größeren Probleme und so machte das Geschehen vielleicht auch ein wenig mehr Spaß.

„The Devils Light“ war ein toller Genrefilm, der mit seiner hochwertigen Aufmachung, seiner relativ innovativen Handlung und natürlich seinen Schauspielern gefallen konnte. Während seiner kompakten Laufzeit gab es keine größeren Längen und sowohl sein großer Story-Twist, als auch das Finale machten Laune. Von mir eine Empfehlung – und das, obwohl ich sonst mit solchen Vertretern wenig anfangen kann.

7/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Higher Learning – Die Rebellen

Inhalt

Mit dem Collage beginnt ein neues Leben – und neue Probleme halten Einzug. Jeder versucht auf seine Weise erwachsen zu werden, sei es mit ausschweifenden Partys oder dem Entschluss, sich den falschen Gruppierungen anzuschließen…

Fazit

„Higher Learning“ ist ein Film, der früher relativ oft im Fernsehen lief und dessen DVD dann auch recht früh in meine Sammlung wanderte. Das Teil besitzt ohne Zweifel einen hohen Unterhaltungswert, obwohl nicht alles zur vollsten Zufriedenheit von John Singleton abgeliefert wurde.

Der Streifen will viel und übernimmt sich hierbei an mancher Stelle gehörig. Er versucht möglichst viele Themen in ein überschaubares Korsett zu zwängen und baut hierdurch leider nicht immer eine ausreichende Tiefe für die unterschiedlichen Bereiche auf und lässt einen leichten Beigeschmack zurück.

Ich würde sagen, dass „Rammies“ Geschichte am ehesten im Vordergrund steht, doch grade dessen Wandlung wurde viel zu kurz und wenig glaubwürdig geschildert. Man mag die Konflikte mit seinen Mitschülern irgendwo verständlich aufzeigen, doch seine radikale Veränderung kam nicht überzeugend rüber. Man hat alles zu arg vereinfachen müssen, um den Rahmen einer humanen Laufzeit nicht zu sprengen und da beißt sich die Karte in den eigenen Schwanz.

„Higher Learning“ mag ernste Absichten besitzen, präsentiert sich aber selbst oftmals viel zu locker und verwässert die kritischen Untertöne. Manche Figuren waren äußerst stereotyp und fast schon unfreiwillig komisch, was natürlich keineswegs zum Rest passte und zur unentschlossenen Präsentation beitrug. Ansonsten haben die Darsteller (u.A. Ice Cube) ihre Sache gut gemacht und die Inszenierung gefiel mit kräftigen Farben und knackescharfer Optik.

Das Werk mag so seine Mängel haben und trotz aller Mühen hin und wieder ziemlich oberflächlich wirken – doch als unterhaltsames Teenie-Drama trifft er schon ins Schwarze. Es gab wenig Längen, dafür viel Kurzweil, tolle Darsteller und eine saubere technische Aufmachung. Für Zwischendurch geht das Teil immer wieder in Ordnung und hat seinen festen Platz in meiner Sammlung schon lange verdient.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Kombat Sechzehn

Inhalt

Aus beruflichen Gründen muss der kampfsportbegeisterte Georg mit seinem Vater von Frankfurt am Main nach Frankfurt an der Oder ziehen und seine kleine Welt bricht hierdurch stückweise auseinander. Versucht er sich am Anfang noch tapfer mit der neuen Situation zu arrangieren, dauert es nicht lange, bis seine neuen rechten Mitschüler ihn ganz für sich vereinnahmen können und seine sich seine Ansichten radikal ändern…

Fazit

Filme wie dieser sind zunächst aller Ehren wert und versuchen auf eigene Weise ein trostloses, alltägliches Bild aus dunkeln Bereichen des Landes aufzuzeigen, doch zu hundertprozentig überzeugt mich das Ergebnis auch nach mehrfacher Sichtung einfach nicht.

Ich vermag dem Streifen einen gewissen Unterhaltungswert und gute Ansätze gar nicht abzusprechen, doch immer wieder tauchen Dinge auf, die an der eigenen Glaubwürdigkeit sägen und die Sache somit nicht unbedingt gut greifbar machen. Man versuchte in knappen 90 Minuten möglichst dramatische Ereignisse auf die Hauptfigur einwirken zu lassen, damit seine Wandlung gerechtfertigt wird und dabei wird der Bogen teilweise arg überspannt.

Immer wenn man eine gewisse Identifikation mit Georg erreicht hat, hauen wieder ein paar merkwürdige Elemente dazwischen. Das Szenario wurde für meinen Geschmack zu sehr von Zufällen geprägt und der ein oder andere Charakter zu weit „drüber“ gestaltet. So war der „Anführer“ der Rechten recht charismatisch, doch sein dumpfer Rest nur noch peinlich. Damit bemängele ich keineswegs die schauspielerischen Leistungen der Beteiligten, sondern die Art wie sie ins Licht gerückt wurden. Kindisch, „zu sehr individuell“ und nicht so, wie man es hätte erwartet und wie man sich innerlich mit ihnen anfreunden können.

Optisch hat mir das Setting, sowie die Spielerein mit ungewöhnlichen Perspektiven und Filtern ganz gut gefallen. Der Film wirkte eher wie ein richtiger Kinofilm, denn eine simple TV-Produktion und trotzdem wirkte er nicht zu geleckt um seine Authentizität zu verlieren. Die Schauplätze wurden gut gewählt und trugen ihren Teil zur wenig hoffnungsvollen Grundstimmung bei. Gleiches galt auch für die akustische Untermalung, die zwar wenige, aber relativ hochwertige Tracks zu bieten hatte. Filme wie „Kriegerin“ hatten hier trotz aller Bemühungen deutlich das Nachsehen.

Nicht nur für Fans von „Szenefilmen“ ist „Kombat Sechzehn“ einen Blick wert. Er mag weniger plumpe Parolen raushauen, dafür den Fokus deutlicher auf die Entwicklung seiner Hauptfigur legen – was eben nicht immer absolut rund gelang und oft leider zu sehr konstruiert auf mich wirkte. Unterm Strich aber ein brauchbarer Beitrag zu einem Thema, welches selbst in dieser dargestellten Weise nicht viel an Brisanz eingebüßt hat und schlichtweg sehenswert bleibt.

7/10

Fotocopyright: Indigo

Social Outcasts (Pariah)

Inhalt

Als eine Gruppe von Nazi-Skins die Freundin von Steve vergewaltigt und diese sich anschließend das Leben nimmt, bricht seine Welt völlig in sich zusammen. Nach Monaten der Trauer und Resignation beschließt er sich selbst die Haare abzuschneiden und sich dann unter die Peiniger zu mischen, woraufhin die Grenzen aus Rache und Teil der neuen Gemeinschaft zusehends verschwinden…

Fazit

„Pariah“ (oder auch „Social Outcasts“ oder – „Skinheads vs. Hooligans“ die durchaus seltsamen deutschen Alternativtitel) ist schon ein höchst seltsamer Film, bei dem viele Dinge gehörig im Argen liegen und trotzdem oder gerade deswegen ein gewisser Unterhaltungsfaktor nicht von der Hand zu weisen ist.

Die Ungereimtheiten beginnen bei der – zumindest für mich – wenig glaubwürdigen Story und endet in vielen kleinen Details, die sich irgendwie wild zusammengewürfelt und keineswegs sorgfältig recherchiert angefühlt haben. Wer sich auch nur ein wenig in der Szene auskennt, wird zwar wissen, dass es einige länderspezifische Unterschiede (Interpretation der Farbe der Schnürsenkel, etc.) gibt, jedoch Dinge wie gegensätzlich zusammengestellte Aufnäher oder Musik aus der „Gegenbewegung“ hier seltsam in Kontext gestellt wurden und manchmal einfach keinen Sinn ergaben.

Im Grunde präsentiert man uns hier echte Assis, die sich gegenseitig verprügeln, Drogen konsumieren und auch nicht vor Übergriffe auf Damen aus den eigenen Reihen nicht zurückschrecken – was die Figuren insgesamt recht unsympathisch und ekelhaft erschienen ließ. Es fehlte die gewisse Identifikation mit den Charakteren und dem Szenario – was sich hier glücklicherweise nicht allzu negativ auf den Verlauf ausgewirkt hat – denn irgendwo konnte man dann immerhin aus „Außenstehender“ eine gewisse Perspektive auf die Ereignisse bewahren und sich auch nicht von „Verführern“ kurzzeitig einnehmen lassen. Es gab ja schlichtweg keine. Kein Hando, kein Vinyard.

Technisch und insbesondere optisch war „Pariah“ durchwachsen. Die Produktion rangierte zwischen Low-Budget und soliden TV-Niveau, die Leistung der Darsteller schwankte stark. Während die wichtigsten Rollen passabel besetzt wurden und deren Spiel vollkommen in Ordnung erschien, wirkten manche Nebenfiguren unfreiwillig komisch und so manch Einstellung schien beim ersten Versuch im Kasten gelassen worden zu sein. Die deutsche Synchronisation war nicht besonders prächtig, passte aber mit seinen nicht immer ganz motivierten Sprechern gut zum Rest.

Grade oder wegen seiner seltsamen Geschichte breitet sich eine gewisse Unvorhersehbarkeit aus, die das Treiben irgendwo interessant und fast so etwas wie spannend machen. Würde man nicht über so viele Patzer oder ungefällige Momente stolpern, hätte man echt eine Empfehlung für Subkultur-Freunde aussprechen können. So mag der Streifen vielleicht arg provokativ und „dreckig“ daher kommen, mag aber nicht ansatzweise mit den (wahrscheinlich auch höher budgetierten) Platzhirschen mithalten. Für mich als Fan solcher Werke sicherlich ein No-Brainer für die Sammlung, jedoch keine unabdingbare Empfehlung für Jeden.

6,5/10

Fotocopyright: KSM GmbH

M3GAN

Inhalt

Gemma ist Entwicklerin und seit Kurzem auch Vormund für ihre Nichte. Eigentlich hat sie für ihre neue Aufgabe keine Zeit, doch zufälligerweise eignet sich ihre neue Mitbewohnerin ideal für eine kleine Testphase mit einer Neuentwicklung – dem Androiden Megan. Zunächst schaut auch alles nach einem harmonischen Miteinander aus, doch das Spielzeug entwickelt alsbald ein gefährliches Eigenleben…

Fazit

Jede Generation braucht anscheinend einen „Chucky“ und wenn das Original mal nicht zur Verfügung steht, versucht man es mit ähnlichen Varianten. Hat mir bei den neueren „Kino-Horrorfilmen“ zuletzt eigentlich „Smile“ recht gut gefallen, so waren die Erwartungen hier nicht unbedingt niedrig – doch so recht begeistert saß ich dann nicht vor dem vor vorbeirauschenden Abspann.

Technisch macht „Megan“ sicherlich eine gute Figur und überzeugt mit einer hübschen Puppe und guten Effekten, die meines Erachtens aber ruhig etwas zahlreicher daher kommen könnten. So dauert es eine Weile, bis der Streifen endlich mal halbwegs Fahrt aufnimmt und selbst dann wird uns recht bodenständige und vorherschaubare Kost geboten. Alles verlief nach bekannten Mustern und Überraschungen blieben dabei völlig aus.

Man musste kein geübter Film-Schauer sein, um den Plot direkt zu durchschauen und den gesamten Ablauf zu erahnen. Das Drehbuch war diesbezüglich eher schwach und uninspiriert, was letztlich auch für einen durchwachsenes Fazit sorgt. Mangelnde Innovation hätte man locker mit coolen Splattereinlagen kaschieren können, doch diese Chance wurde vertan. So ging es vergleichsweise bodenständig und unblutig zur Sache – wobei eine FSK16 heute schon wesentlich mehr Spielraum als noch vor ein paar Jahren bot. Immerhin gab sich der Streifen recht humorlos, was mir besser als unnötiger Slapstick gefiel.

Ansonsten haben die Darsteller ihre Sache soweit ordentlich gemacht, Optik und Soundtrack entsprachen aktuellen Standards. Die Synchronisation gab keinen Grund zur Klage und man kam schnell in das Geschehen hinein. Man fühlte, dass dieses Werk für das Kino produziert wurde und ihm kein billiger B- oder C-Movie Charme anhaftete.

Unterm Strich war „Megan“ keine Zeitverschwendung, aber eben auch keine Offenbarung. Man hätte in vielen Bereichen eine Schippe drauflegen und so die altbekannten Pfade auflockern können, aber es fehlte anscheinend am nötigen mit der Macher – oder es scheiterte schlichtweg den Vorgaben des Studios. Wer solche Art von Horrorfilmen mag, darf jedenfalls mal reinschauen. Auch wenn ich am Ende nur solide Kost vorgesetzt bekam, vermag ich dem Titel einen gewissen Unterhaltungswert gar nicht absprechen und vergebe stabile 6 von 10.

6/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Romper Stomper

Inhalt

Australien in den 90igern. Hando ist Kopf einer rechten Skinhead-Gang und hat es primär auf das Zusammenschlagen von Einwanderern abgesehen. Er fürchtet, dass sein Viertel immer mehr überfremdet wird und stellt sich mit Eifer und viel Alkohol dagegen. Seine Truppe ist eigentlich eine untrennbare Gemeinschaft, bis eines Tages ein neues Mädchen die Gefühle untereinander kräftig durcheinanderwirbelt und langjährige Freundschaften auf die Probe stellt…

Fazit

„Romper Stomper“ ist kult und hat auch etwas Verruchtes aus der Jugend an sich. Lange hatte man den Titel nur als zensierte Kasette aus der Videothek, später dann endlich die ungeschnittene DVD und letztlich auch die Blu-Ray – die gestern ihr Debüt auf der heimischen Leinwand absolvierte.

Damals wie heute bin ich mit dem Film allerdings etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite feiere ich seine direkte, rotzige und unreflektierte Art, auf der anderen Seite schmeckt mir der Schnulzenanteil und vor allem sein letztes Drittel nicht allzu sehr. Am Anfang putscht der Streifen dermaßen auf und macht Bock auf „Mehr“, was man dann im seltsam konstruierten Finale nicht ganz einhalten konnte und plötzlich ganz andere Töne anstimmt.

Der noch junge und unbekannte Russel Crowe hat in der Rolle des Hando brilliert und für mich eine seiner besten Leistungen überhaupt abgeliefert. Während sich der Rest auf einem soliden, teils sogar charmant-amateurhaften Niveau arrangierte, trumpfte der Hühne hier total auf. Er wirkt charismatisch, gänsehauterregend und mystisch-interessant. Auf der einen Seite wirkt seine Figur plump und brutal, auf der anderen Seite jedoch gar nicht mehr so ungebildet und nicht nur von pseudo-Parolen geblendet.

Der allgemeine Erzählfluss war gut, doch wie bereits erwähnt gabs es inhaltlich starke Varianz in der Qualität – zumindest wie es auf mich gewirkt hat. Die Filmhälften wirken grundverschieden und der letzte Part einfach nicht mehr so antreibend wie zuvor. Das mag durchaus die Intention von Geoffrey Wright gewesen sein, muss man aber auch so mögen. Ich mein so richtig übel was das Gebotene nie, aber für mich hätte es zu einem größeren Knall oder zumindest mehr Nervenkitzel kommen dürfen. Schließlich gab es zuvor schon so aufregende Momente, die man gerne noch hätte küren dürfen.

„Romper Stomper“ hat das gewisse Etwas (und es ist nicht nur ein genialer Crowe) und hat es über die Jahre einfach nicht verloren. Für mich gehört der Titel regelmäßig in den Player und gerne tauche ich – trotz kleinerer Differenzen mit dem Storytelling – immer wieder ab. Die Kombo aus harten Typen, Gewalt und treibendem Soundtrack ergeben ein rundes, ungeschöntes Bild auf einen traurigen Bereich der Gesellschaft und unterhält erstklassig. Ein toller Szene-Film und zumindest bei mir ein Must-Have in der Sammlung.

8,5/10

Fotocopyright: Alive – Vertrieb und Marketing/DVD

The Crow – Die Krähe

Inhalt

Eine Legende besagt, dass zu Unrecht Verstorbene unter besonderen Umständen eine zweite Chance zur Rettung ihrer Seelen erhalten können und dieses Schicksal wird auch Eric Draven zu Teil. Ein Jahr nach dem Mord an ihm und seiner Freundin, steigt er aus dem Grabe empor und geht geleitet von einer Krähe auf einen gnadenlosen Rachefeldzug…

Fazit

Seinerzeit erntete „The Crow“ durch den Tod von Branden Lee leider ein ziemlich tragisches Echo. Ein gewisser Beigeschmack und seltsame Gefühle waren bei der Erstsichtung dann die Folge, doch immerhin konnte der Darsteller auch nicht zuletzt durch die gute Qualität des Filmes mehr als würdig in Erinnerung eingebrannt werden.

„The Crow“ verfolgt ein so simples, wie effektives Konzept, lebt hauptsächlich durch seine starke Atmosphäre. Die dunklen Straßen, der Dauerregen und das leicht abgefuckte Figurendesign sprechen eine klare Sprache und heben sich angenehm vom Einheitsbrei ab. Sicherlich wird früh klar wie der Hase läuft, doch der Weg ist hier schließlich das Ziel und die Inszenierung dorthin absolut gelungen.

Einen großen Teil zum Gelingen tragen nicht nur die gut agierenden Darsteller, sondern auf die fetzige Musikuntermalung bei. Die rockigen Gitarrenklänge passen wunderbar zu den düsteren Bildern und verstärken den traurigen, gar melancholischen Gesamteindruck, den dieser Streifen einfach ausmacht. Gefühlt ist alles deprimierend, doch der gebotene Rachefeldzug einfach der Hoffnungsschimmer in dieser tragischen Welt.

Einzig die Technik reißt ein wenig aus der tollen Immersion. Die CGI-Effekte wirken leider nicht mehr taufrisch und brechen besonders auf der großen Leinwand mit dem restlichen Stil. Da ich gegen die nachtägliche Bearbeitung alter Filme bin, muss das einfach so akzeptiert werden und Abzüge gibt es hierfür sicherlich nicht. Damals ging es einfach nicht besser, Budget hin oder her.

„The Crow“ hat die Filmlandschaft durchaus etwas geprägt und zumindest eine ikonische Figur präsentiert, weshalb der Streifen durchaus in der gut sortierten Sammlung auch nicht fehlen sollte. Er schaut sich immer wieder prima weg, gefällt mit seinem kompletten Design und Inszenierung – doch so richtig übertrieben genial war er in meinen Augen noch nie. Es wurde durch seine tragische Figur ein wenig „overhypt“, trotzdem möchte ich dessen Qualitäten herausstellen und eine klare Empfehlung aussprechen.

8/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Trainspotting – Neue Helden

Inhalt

Mark und seine Kumpels leben in Edinburgh und wissen die meiste Zeit nicht viel mit sich anzufangen. Drogen spielen stets eine große Rolle und so sind sie ständig auf einem wilden Trip, ignorieren den Rest der Welt. Eines Tages jedoch beschließt Mark endlich sein Leben in den Griff zu bekommen und dem Rausch zu entsagen – was sich inmitten seiner kaputten Freunde als äußerst schwierig erweist…

Fazit

Zu einem Kultfilm wie „Trainspotting“ muss man eigentlich nicht mehr viel schreiben. Wo andere Filme den Begriff „Kult“ keineswegs verdient haben, hat ihn sich dieser Streifen quasi schon direkt bei seinem damaligen Release abgreifen können.

Regisseur Danny Boyle präsentiert uns hier einen zuweilen herrlich verstörenden Eindruck in eine kaputte Jugend, vermittelt uns zwischen all den tragischen Bildern aber immer so etwas wie Hoffnung und der Glaube an das Gute in den Dingen. Wir erleben zwar einen deprimierenden Blick in die Gesellschaft, sind aber durchwegs fasziniert von Figuren, Dialogen und deren Plänen.

Nahezu herausragend präsentiert sich hier Ewan McGregor als Junkie Mark, der uns auf unterhaltsame und nachdenkliche Weise mit auf einen Tripp nimmt und dem Zuschauer stets ordentlich Sympathien abringt – egal, was er nun auch wieder angestellt hat. Man konnte seiner schrägen Figur einfach nie böse sein, war aber stets gespannt, welche Eskapaden als nächstes auf ihn warten.

Technisch war „Trainspotting“ ebenfalls eine starke Nummer. Die leicht unscharfe, dreckige Optik passte hervorragend zum Setting und der Soundtrack trumpfte an den passenden Stellen mit den richtigen Songs auf – die perfekt zu den Gefühlslagen der Figuren passten. Typisch britisch – wie eben auch das gesamte Szenario mit seinen typischen Details. Manch eklige Szene konnte man sich nicht verkneifen, letztlich blieben diese aber auch umso mehr im Gedächtnis.

„Trainspotting“ gehört für mich zu den Werken, die man als Filmfan schon einmal gesehen haben sollte. Klar mag die Thematik nicht Jedermann ansprechen, doch die geschmeidige Erzählweise und ihr großartiger Hauptdarsteller holen schnell ab und machen den Einstieg leicht. Die Zeit verging hier echt wie im Flug und bei den Gefühlen war hier alles dabei. So trostlos das Ding auf den ersten Blick auch schien – so sehr schätze ich die positiven Vibes, die aus allen Poren strömten und das Ding zu etwas Besonderen machen. Kult eben.

8,5/10

Fotocopyright: ‎Paramount Pictures (Universal Pictures)

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