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Schlagwort: Thriller (Seite 1 von 109)

Calm with Horses

Inhalt

Der ehemalige Boxer Douglas Armstrong hält sich mit Jobs für die irische Mafia über Wasser. Er hat einen kleinen behinderten Sohn und versucht ihm auch nach der Trennung von der Mutter ein guter Vater zu sein. Das Geld ist stets knapp, doch eines Tages lockt ein gewinnbringender Auftrag – der allerdings an die moralischen Grenzen des Schlägers stößt…

Fazit

Mir hat der Streifen von Anfang an recht gut gefallen. Er besaß eine trostlose und dennoch interessante Grundstimmung, die bereits nach wenigen Minuten in ihren Bann zog. Die Geschichte an sich mag schnell ausformuliert sein, bot aber dank gut geschriebener und ebenso perfekt besetzter Charaktere enorme Anziehungskraft.

Das Geschehen schien mitten aus dem Leben gegriffen zu sein und gab sich wohl auch deshalb so spannend. Mich würde nicht wundern, wenn wahre Gegebenheiten hier als Vorbild gedient und sich die Macher einfach dieser verzwickten Prämisse bedient hätten. Eindrucksvoll und dennoch auf ruhige und ganz eigne Weise werden hier Themen wie Freundschaft, Familie und vor allem Loyalität in den Fokus gerückt, auf intensive und dennoch glaubwürdige Art dem Zuschauer vermittelt.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Sie besaßen allesamt Profil und wirkten ebenfalls wie aus dem Leben gegriffen, also ebenso authentisch wie der Rest. Keiner markierte hier den Superhelden und alle hatten ihre nachvollziehbaren Motive und Visionen. Sie fügten sich prima in das blas und körnig gefilmte Szenario ein, machten den fast dokumentarischen Eindruck so richtig rund.

Wie Eingangs erwähnt war die Story nicht sonderlich umfangreich und in einigen Momenten auch recht vorherschaubar konstruiert, langweilig wurde es dennoch nicht. Es gab stets eine gewisse Spannung, die man bis zum bitteren Ende aufrecht erhalten konnte und stets dafür sorgte, dass man am Ball blieb.

Aufgrund seines eher geringen Wiederschauwertes wird es wahrscheinlich bei einer einmaligen Sichtung bleiben – die es aber wirklich in sich hatte. „Calm with Horses“ war ein unerwartet spannendes und dennoch greifbares Portrait über das Leben einiger Krimineller und zeigte uns mit hohem Unterhaltungswert deren traurigen Alltag auf. Unterm Strich eine interessante kleine Perle mit hohem Sympathiefaktor.

Fotocopyright: Altitude Films

Verschwunden in die Nacht

Inhalt

Ein Paar befindet sich mitten in der Trennung und noch einmal soll der Vater für ein Wochenende auf die gemeinsamen Kinder aufpassen. Er hat Schulden und als die Sprösslinge dann auch noch in seiner Obhut verschwinden, muss zu drastischen Mitteln gegriffen werden…

Fazit

Es ist relativ schwer, im Bereich von Thrillern mit neuen Ideen um die Ecke zu kommen, aber „Verschwunden in die Nacht“ hat sich diesbezüglich recht wacker geschlagen. Vielleicht hat man sich am Ende gedacht, dass seine Prämisse gar nicht mal so unerwartet war – aber auf dem Weg dorthin wurde trotzdem jede Menge an Spannung und Mitfiebern geboten.

Der Film fühlte sich insgesamt recht klein an, doch vermutlich lag auch hier seine größte Stärke. Man verzettelte sich nicht mit Figuren und Handlungssträngen, präsentierte so viel an Material wie nötig, um den Durchblick zu bewahren und dennoch genügend an Tiefgang zu reservieren. Man lieferte verständliche Motive aller Parteien und somit ausreichend Grundlage für Theorien in unterschiedliche Richtungen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut erledigt, wobei unser in Panik verfallener Familienvater den Rest noch einmal gehörig übertraf. Das Hineindenken in seinen Kopf ging problemlos von der Bühne und das Verstehen seiner Schachzüge bereitete keine Hürden.

Wer raffinierte Thriller zu schätzen weiß und zufällig ein Abo bei Netflix sein eigen nennt, darf hier unbedingt mal reinzappen. Die Spanier lieferten uns her einen kleinen, aber durchwegs sympathischen Genrebeitrag, der in allen Belangen von sich überzeugen konnte. Nichts wofür sich alleinig ein Abo lohnt, aber ein definitiv sehenswerter Artikel zum „mitnehmen“.

Fotocopyright: Netflix

Tyler Perry’s Divorce in the Black

Inhalt

Schon viel zu lange hat sich Ava von ihrem Ehemann unterdrücken lassen und zieht nun endlich einen Schlussstrich. Auf den ersten Blick scheint der Gatte ebenfalls von einer Scheidung überzeugt zu sein, doch schnell schlägt der angestrebte Neuanfang für Ava zu einem Albtraum um…

Fazit

Es gibt Filme, bei denen ein gewisses Durchhaltevermögen gefragt ist und „Divorce in the Black“ war solch eine Geduldprobe für mich. Im ersten Drittel plätscherte das Geschehen arg vor sich hin und wurde dann zusätzlich von einer äußerst mittelprächtigen deutschen Synchronisation torpediert. Trotzdem hat sich das Durchhalten gelohnt – denn ab einem gewissen Punkt zog die Spannungskurve an und man befand sich inmitten einer packenden Soap-Opera.

Die Geschichte erfand das Rad nicht unbedingt neu, bot aber realistische Züge und wirkte (mal abgesehen von einer viel zu stark auf Hochglanz getrimmten Präsentation) fast wie aus dem Leben gegriffen. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineinversetzen und ordentlich mitfiebern – wie gesagt, alles nachdem der zähe Auftakt einmal überwunden war und die Hintergründe der Figuren soweit durchschaut wurden.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und hervorragend miteinander harmoniert, wobei man hier Zugeständnisse zur Inszenierung machen musste. Die Akteure waren allesamt wunderhübsch und stets perfekt gestylt – was in Kombination mit knalligen Farben und krassen Kontrasten den „Soap“-Eindruck weiter unterstrich. Man fühlte sich hierdurch wirklich wie in der Welt „der Schönen und Reichen“, wobei hier eigentlich nur die wenigsten Charaktere etwas gut situierter erschienen.

Eigentlich hätte der Streifen mehr als eine gute 7 von 10 verdient, doch der lahme Auftakt lässt mich bei genauerem Überlegen einfach keine höhere Punktzahl unter dieses kleine Review schreiben. Thrillerfreunde kommen mit etwas Geduld jedenfalls prächtig auf ihre Kosten und schauen dann auch ein wenig über die letzten arg vorherschaubaren Minuten hinweg.

Fotocopyright: Amazon Studios

The Unborn

Inhalt

Eine junge Dame wird von seltsamen Visionen geplagt und kann sich darauf keinen Reim machen. Über Umwege erfährt sie letztlich, dass sie noch im Mutterleib einen Zwillingsbruder besaß und eine Art Fluch nun möglicherweise Auslöser für Ihre verzerrten Wahrnehmungen sind…

Fazit

Schon bei seinem damaligen Release hat mich der Titel nicht so recht überzeugen können und Jahre später hat sich daran auch nichts verändert. Im Grunde macht „The Unborn“ gar nicht mal so viel falsch, hakt sorgfältig einen Punkt nach dem Anderen auf der Checkliste ab und konnte sich trotz hochwertiger Inszenierung wenig von der breiten Masse emporheben.

Der Cast war gefällig, die Optik hochwertig und die Atmosphäre stellenweise echt angenehm. Leider plätscherte das Treiben oftmals zu gemächlich vor sich hin und fuhr stets mit angezogener Handbremse. Selbst die technisch gut gemachten Schreckmomente verpufften arg schnell und hätten durchaus Potential für nachhaltigere Bilder im Kopf gehabt.

Die vermeintliche „Auflösung“ mag sich an einigen Klischees bedienen und Kennern höchstens ein müdes Lächeln abringen, doch ich fand die Ideen rund um Experimente an Zwillingen gar nicht mal so schlecht. Zwar wurde das Genre hierdurch nicht mit unbedingt mit brandneuen Aspekten befeuert, trotzdem hat man in diesem Kontext herrlich düstere Rückblenden einbauen und das Interesse des Zuschauer nicht vollends verlieren können.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Die hübsche Hauptdarstellerin hat unter den gegebenen Umständen (also der Handlung) sogar recht glaubwürdig agiert und so zum Mitfiebern animiert. Der Gastauftritt von Gary Oldman war ein kleines Sahnehäubchen und verlieh dem Werk eine gewisse Eleganz.

Im Allgemeinen sind Filme wie „The Unborn“ für mich recht schwierig zu greifen. Regelmäßig schaue ich in solche Titel rein und regelmäßig langweile ich mich aufgrund der eher unterschwelligen Gruselelemente auch recht schnell. So unterm Strich war der Streifen nicht schlecht, doch wird er beinharten Fans des Genres wohl etwas mehr als mir zusagen können.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Dee Snider’s Strangeland

Inhalt

Die Polizei untersucht die Morde an jungen Mädchen und stößt dabei auf einen Chatroom im Internet, in dem sich die Opfer kurz vor ihrem Tod mit einem so genannten „Capt. Howdy“ unterhalten haben. Sie gehen diesem Hinweis auf die Spur und tauchen schon bald in einer sehr bizarren Szene ab…

Fazit

„Strangeland“ war sicherlich nie der Überhit, hatte sich aber als Videotheken-Tipp seinerzeit einen kleinen Namen gemacht. Das eigenwillige Cover hat sich im Gedächtnis eingebrannt und bereits vor etlichen Jahren habe ich mir mal günstig die DVD in die Sammlung geholt. Zum Ausklingen des letzten Wochenendes wurde die Scheibe dann mal wieder eingelegt und eine gewisse Kurzweil vermag ich diesem Titel noch immer nicht absprechen.

Die Geschichte ist recht simpel und bedient sich von ihren Abläufen ungeniert bei anderen Werken, beispielsweise gibt es ein paar (scheinbar gewollte) Parallelen zu „Clockwork Orange“. Der Krimi-Anteil war eher einfach gehalten, was der kompakten Laufzeit (knapp unter 90 Minuten) und somit der allgemeinen Unterhaltung eigentlich nur zu Gute kam. Man gab sich nicht zu komplex, konnte aber seine episodenhaft aufgebaute Handlung in der überschaubaren Zeit effektiv erzählen.

Das größte Alleinstellungsmerkmal waren sicherlich die Streifzüge in eine befremdliche Welt, voller Erotik und wilder Körperrituale – was man auch schon gut an seiner eindrucksvoll agierenden Hauptfigur (Dee Snider) erkennen konnte. Es wurden nette und nicht minder blutige Einblicke präsentiert, die sich zum Glück auch heute noch technisch sehen lassen können und noch nicht mit frühem CGI „aufgebessert“ wurden.

Sicherlich haben die Darsteller nicht ganz auf höchstem Niveau agiert, aber im Gesamtkontext war deren Leistung absolut zufriedenstellend. Der Streifen wirkte mit seiner eher einfach gestrickten Art und schrägen Bildern durchaus ein wenig trashig – aber eher im positiven Sinne. Das zuweilen leicht hölzerne Spiel der Schauspieler und deren mitunter kruden Dialoge passten hierzu dann ganz hervorragend. In einer witzigen Nebenrolle ist sogar Horror-Kultstar Robert Englund zu bestaunen.

Wer auf blutige, spezielle und leicht trashige Kost steht, macht bei „Strangeland“ nicht viel verkehrt. Klar könnte der Titel in allen Belangen besser sein, doch das hier abgelieferte Programm ist schon recht spaßig und hält für kurze Zeit bei Laune. Interessierte dürfen also gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Sony/Columbia Tristar

Flechters Visionen

Inhalt

Fletcher ist Taxifahrer und nebenbei Herausgeber eines Magazins für Verschwörungstheoretiker. Er glaubt hinter allen Ereignissen irgendwelche dubiosen Zusammenhänge zu erkennen und der Regierung zu unterstellen. Eines Tages hat der gute Mann aber tatsächlich einen Geheimdienst an den Fersen und eine mehr oder minder befreundete Reporterin muss erkennen, dass er möglicherweise in einigen Dingen Recht behielt…

Fazit

In Hinblick auf vermeintliche reale Verhaltensweisen von Mel Gibson mag der Film mittlerweile vielleicht ein wenig Beigeschmack entwickelt haben, doch an seiner Qualität sollte dies nichts mindern. Es benötigt zwar einige Minuten, bis am so richtig im Szenario abtauchen konnte – aber dann entwickelte sich ein kleiner Sog, der uns bis zum bitteren (und echt gut geschriebenen Finale) bei Laune hielt.

Für echte Verschwörungstheoretiker wurde hier wahrscheinlich zu viel Quatsch erzählt und interessante Dinge nur an der Oberfläche angekratzt, doch für das durchschnittliche Kinopublikum ging der Plot für mein Empfinden absolut in Ordnung. Man sprach einige bekannte, als auch neue Dinge an, nahm vor allem den Zuschauer mit zumeist ausreichenden Erklärungen mit. Das Gesamtkonstrukt wirkte zwar unterm Strich ziemlich an den Haaren herbei gezogen, dennoch konnte man sich gut darauf einlassen und man wurde vor allem prima dabei unterhalten.

Die Chemie zwischen Roberts und Gibson hat so gut gepasst, dass man über manch arg unglaubwürdigen Züge ihrer Beziehung hinwegschauen und zumindest auch das schöne Outro mit dem Beiden genießen konnte. Man spürte, dass hier echte Profis am Werk waren – womit ich natürlich Patrick Stewart ebenfalls noch einmal lobend für seine Darstellung als fieser Geheimagent erwähnen möchte. Seine Rolle litt grundsätzlich auch unter mangelnder Glaubwürdigkeit, war aber trotzdem charismatisch gespielt.

Optisch machte der Streifen noch immer eine gute Figur. Auch wenn ihm anhand seiner Ausstattung die Entstehungszeit deutlich anzusehen ist, wirkt er hochwertig – und einfach wie ein Blockbuster aus seiner Epoche. Die Schnitte waren nicht allzu hektisch, das Filmkorn war gefälliger als glatter Hochglanzlook aus heutigen Tagen.

Viel sollte man in diesen Film und dessen Theorien sicherlich nicht hereininterpretieren, doch als unterhaltsamer Thriller geht das Teil schon echt in Ordnung. Großartige Darsteller kaschieren ein paar Macken und ein ausgewogenes Pacing lässt über manche Lücken in der Handlung hinwegschauen. Unterm Strich also eine sehenswerte Hollywood-Fiction mit Herz und Spannung. Nichts was großartig Tiefgang besaß oder zum weitergehenden Grübeln animierte, aber trotzdem Unterhaltung auf angenehmen Niveau.

Fotocopyright: Warner

They see you

Inhalt

Dank einer Fahrzeugpanne strandet eine junge Frau in einem dicht bewachsenen Wald. Auf ihrer Suche nach Hilfe irrt sie planlos umher, bis ihr eine ältere Dame begegnet und diese sie in eine Hütte bringt. Dort verschanzen sich noch andere Menschen, die behaupten keinen Weg nach Hause gefunden zu haben und sich Nachts wegen furchteinflößender Kreaturen nicht mehr nach Draußen wagen…

Fazit

Das Regiedebüt von M. Night Shyamalan Tochter Ishana mag zwar thematisch gut ins Portfolio der Familie passen, doch mein Fazit ist am Ende eher verhaltener Natur. Von der Idee her eigentlich ganz passabel gedacht, von der Umsetzung eher mittelprächtig gelungen.

Die Geschichte war interessant, doch am Ende ging man mit zu vielen Fragen aus dem Kinosaal. Dabei waren es nicht nur inhaltliche Verständnisprobleme mit der Handlung, sondern vielmehr aufgestoßene Logikthemen, die weder beim ersten noch beim zweiten Hinschauen einen echten Sinn ergaben. Blendete man dies so gut wie möglich aus, blieb allerdings ein solider und vor allem hübsch inszenierter Film zurück.

Vor allem die tollen Landschaften Irlands haben es mir dabei angetan. Zwar verbrachte man die meiste Zeit in dunklen Wäldern, doch hin und wieder steuerte eine Drohne über die Bäume hinweg und bot malerische Ausblicke – die prima zu dem mystisch angehauchten Geschehen gepasst haben. Ansonsten gab es wohl ein paar Szenen mit CGI-Unterstützung, die aber insgesamt ganz stimmig ausgeschaut hatten und den hochwertigen Eindruck nicht verdarben.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich, aber vergleichsweise unauffällig erledigt. Niemand stach sonderlich hervor und keiner leistete sich irgendwelche gravierenden Schwächen. Man spulte ein routiniertes Programm herunter und empfahl ich dabei nicht unbedingt für einen Oscar. Die Chemie aller Beteiligten hat allerdings soweit gepasst und von daher gibt es hier wenig zu kritisieren.

Wie bereits erwähnt, hat das Setting durchaus in seinen Bann gezogen und frühzeitig Appetit auf Mehr gemacht, doch dann traten Logikprobleme und viele Fragezeichen immer deutlicher in den Vordergrund, zerrten am ungetrübten Filmspaß. Man hat sich zwar nie wirklich gelangweilt, allerdings auch nie auf höchsten Niveau unterhalten gefühlt. Alles war okay, aber nicht weltbewegend in Szene gesetzt und aus der interessanten Prämisse nur das Nötigste extrahiert. Für den gegebenen Unterhaltungswert gibt es eine milde Bewertung, doch ein weinendes Auge bleibt beim verschenkten Potential zurück. Für ein Debüt eigentlich ganz ordentlich, aber es ist reichlich Steigerungspotential vorhanden.

Fotocopyright: Warner

Parasite Eve (Playstation)

Inhalt

Bei einem klassischen Konzert beginnt eine Opernsängerin plötzlich zu einem fremden Wesen zu mutieren und die Besucher gehen auf unerklärliche Weise in Flammen auf. Mittendrin befindet sich die Polizistin Aya Brea, die scheinbar immun gegen die überraschende Selbstentzündung ist und den Dingen direkt auf den Grund gehen möchte…

Gameplay

„Parasite Eve“ ist ein Adventure, wie es zu Zeiten der ersten Playstation recht typisch war. Der Spieler steuert Polygon-Hauptfigur Aya durch vorgerenderte Hintergründe und bei Auseinandersetzungen wird in einen speziellen Kampfmodus geschaltet. Vergleichen lässt sich der Titel am ehesten mit „Resident Evil“, wobei die separate Kampfansicht eher an Rollenspiele wie „Final Fantasy 7“ erinnert.

Das Spiel ist recht gradlinig, wobei kleinere Abweichungen vom streng vorgegebenen Weg zumeist mit Ausrüstungsgegenständen oder anderen nützlichen Objekten belohnt werden. Der damals beworbene Rollenspielaspekt spielt allerdings eher eine kleine Rolle, zumeist beschränkt sich das Ganze auf das sinnvolle Ausrüsten von Aya, was Waffen und Kleidung betrifft. Bei den Kämpfen können natürlich Heilungsobjekte oder kurzzeitige Sonderhilfen (schnelleres Regenerieren, etc.) eingesetzt werden.

Der bereits erwähnte Kampfmodus stellt eine Eigenart des Programmes dar. Der Spieler tänzelt quasi um seine Gegner herum, bis seine Aktionsleiste wieder gefüllt und er beispielsweise zu einem Schuss bereit ist. Die taktische Tiefe ist gegenüber einem rundenbasierenden Kampf stark eingeschränkt und manchmal ist das Ausweichen von Attacken eher eine Frage des Glücks.

Die Steuerung orientiert sich ebenfalls an Capcoms Horrormeisterwerk, sprich aus aktueller Sicht quälen wir uns ein wenig mit liebevoll getaufter „Panzersteuerung“ herum, die enorm zickig zu handeln ist und eine gewisse Einarbeitung erfordert. Darüber hinaus hatte ich manchmal Probleme Ausgänge oder Gegenstände innerhalb der pixeligen Kulissen zu finden und bin das ein oder andere Mal planlos durch die Gegend gelaufen. Auch musste man millimetergenau vor Türen oder Kisten stehen, um sie per „x-Taste“ öffnen zu können. Hier sind manchmal mehrere Versuche notwendig.

Spielzeit

Gespielt habe ich den Titel hauptsächlich in meinen Mittagspausen und dem Weg zur Arbeit. Die genaue Zeit habe ich dabei natürlich nicht stoppen können, doch der Ingame-Counter beschien mir eine Zeit von knapp 8 Stunden für den einfachen Durchgang ohne zusätzlich danach freigeschalteten Schwierigkeitsgrad mit neuen Herausforderungen.

Präsentation

Optisch hat das Spiel natürlich ordentlich Staub angesetzt, was nicht zuletzt an der niedrigen Renderauflösung der ersten Sonykonsole und den damit verbundenen schwach aufgelösten Hintergründen lag. Dennoch besitzt das Setting noch immer jede Menge Charme und das Artdesign kann überzeugen – was natürlich auch für die zahlreichen fantasievoll gestalteten Zwischensequenzen gilt. Diese waren zwar qualitativ auch nicht mehr ganz frisch, dennoch hübsch anzusehen und vor allem mit richtig guten Ideen (und ekligen Einblicken) gespickt.

Der Soundtrack war eine Klasse für sich, jedoch für meinen Geschmack viel zu spärlich eingesetzt. So gab es oftmals Passagen ohne musikalische Begleitung und das zerrte ein bisschen an der sonst so tollen Atmosphäre.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • tolles Art-Design
  • opulenter Soundtrack
  • sehenswerte Zwischensequenzen
  • innovatives Kampfsystem…

Neutral

  • … gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem
  • recht gradlinig gestaltet
  • angestaubte Präsentation
  • Zufallskämpfe

Negativ

  • Steuerung etwas hakelig
  • nervige Inventar-Verwaltung
  • Ausgänge und Gegenstände nicht immer gut erkennbar
  • genaues „zielen“ auf Gegenstände und Türen, um sie zum benutzen

Fazit

Auch wenn „Parasite Eve“ für mich ein tolles Spiel ist, fällt eine uneingeschränkte Empfehlung schwer. Das Teil hat über 25 Jahre auf dem Buckel und das sieht man vor allem seiner technischen Seite an. Selbst mit modernen Emulationsmöglichkeiten ärgert man sich über schlecht erkennbare Gegenstände oder die zuweilen etwas zu exakte Positionierung der Hauptfigur beim Betätigen von Schaltern oder dem Aufraffen von millimetergroßen Objekten.

Nichtsdestotrotz präsentierte uns Square eine spannende Geschichte, die auch heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat und noch immer an den Bildschirm fesselt. Im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten hat man ein sehr gutes Storytelling an den Tag gelegt und so wie einst die ersten „Resident Evil“-Spiele an den Schirm gefesselt.

Wer sich auf ein paar kleinere Macken und ein gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem einlassen kann, erhält mit „Parasite Eve“ ein wirklich kompetentes Horror-Adventure mit toller Atmosphäre und eigenwilligen Ideen. Für mich kommt es nicht ganz an die Mitbewerber von Capcom heran, dennoch bin ich froh beide Teile der Reihe ebenfalls daneben im Regal stehen zu haben.

Fotocopyright: Square Enix

Hart am Limit

Inhalt

Nachdem sich Ford eine Zeitlang in Thailand versteckt hat, taucht er wieder bei seinen Freunden auf und tut so, als ob nichts gewesen wäre. Seine Ex vermutet jedoch, warum er abgehauen sein könnte und bereits kurze Zeit später kreuzen dubiose Biker auf, die Fords Kopf haben wollen…

Fazit

Manche Filme werden von Sichtung zu Sichtung besser und irgendwie ist dies auch bei „Hart am Limit“ der Fall. Dies mag zwar weniger an einem gewissen Reifungsprozess liegen, vielmehr daran, dass man bei erneutem Begutachten weiß, was einen hier erwartet.

Das Werk fühlt sich nur selten wie ein richtiger Spielfilm an, wirkt oftmals eher wie eine reine Stuntshow mit Episodencharakter. Die Handlung führt uns von Actionszene zu Actionszene, ohne jemals in die Tiefe zu gehen oder unnötig kompliziert zu werden. Es war schnell verstanden, wer auf welcher Seite steht und vor allem in welche Richtung sich das Geschehen entwickeln wird. Überraschungen gab es eigentlich keine und auch die vermeintliche Beschuldigung eines Mordes hatte von Anfang an keinerlei echte Grundlage, war schnell durchschaut.

Bei der Inszenierung gab es wenig zu Meckern. Die wilden Verfolgungsjagden und Kloppereien wurden einwandfrei in Szene gesetzt, erinnerten fast an hochwertige Werbeaufnahmen. Natürlich wurde dabei ordentlich auf Übertreibung gesetzt – was dem Geschehen aber auch ziemlich gut gestanden hat und genau die richtigen Töne traf, dem Szenario eine unnötige Ernsthaftigkeit absprach und gelegentlich ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte.

Die Darsteller verkamen erwartungsgemäß zu schlichten Beiwerk. Sie machten ihre Sache im gegebenen Rahmen zwar ordentlich, jedoch standen die Actionszenen (in denen die Akteure durch ihre Helme kaum zu erkennen waren) deutlicher im Vordergrund. Am ehesten sollte man daher ihre Stunt-Doubles loben – denn die haben zweifelsohne passable Arbeit abgeliefert.

„Hart am Limit“ ist kein guter Film. Die Story war unoriginell, die Darsteller performten eher so lala und Überraschungen hielten sich in Grenzen. Punkten konnte das Werk jedoch bei seiner muntereren und reichlich actiongeladenen Inszenierung, die kombiniert mit der vergleichsweise kurzen Laufzeit für Kurzweil im Heimkino sorgten und so milde über das Gezeigte urteilen lässt.

Fotocopyright: Warner

Abigail

Inhalt

Ein paar Kleinkriminelle haben den Auftrag ein kleines Mädchen zu entführen und zu einem abgelegenen Anwesen zu bringen. Für die Auszahlung ihrer Prämie müssen sie das Opfer jedoch noch eine Nacht beaufsichtigen, was prinzipiell keine große Hürde darstellen sollten. Noch ahnen die geldgierigen Gauner jedoch nicht, wer dieses Kind ist und wessen Tochter sie ist…

Fazit

Dieser Film hat mich eiskalt erwischt, denn ich habe mir vor der Sichtung weder einen Trailer angeschaut, noch die Inhaltsangabe gelesen. Was in den ersten Minuten noch wie ein unaufgeregtes Gaunerstück anmutet, entwickelt sich ab einem gewissen Punkt zu einem unterhaltsamen Schlachtfest mit vielen lobenswerten Elementen.

Richtig gut hat mir die Charakterausarbeitung gefallen. Die unterschiedlichen Figuren haben Ecken und Kanten, wirken aber allesamt irgendwo symphytisch und harmonierten prima miteinander. Man konnte sich stellenweise schon erstaunlich gut in deren Köpfe hineinversetzen und an derer Stelle ein wenig Schadenfreude nicht von der Hand weißen.

Der Streifen besaß einen sehr guten Flow und kam nach einem leicht gemächlichen Auftakt so richtig in die Gänge. Er bot uns dabei nicht nur eine gelungene Spannungskurve, sondern auch ein paar echt hübsch gemachte Splattereffekte mitsamt gefälligem Humor – ohne dabei seine gewisse Ernsthaftigkeit zu opfern oder weniger bedrohlich zu wirken. Besonders unsere junge Hauptdarstellerin (Alisha Weir) sorgte mit ihrem eindrucksvollen Spiel immer wieder für krasse Schauer und wird in Zukunft hoffentlich noch mehr von sich hören bzw. sehen lassen.

Technisch gab man sich keine Blöße. Das Geschehen war hochwertig in Szene gesetzt und der treibende Soundtrack griff den Bildern zur passenden Stelle unter die Arme. Auch wenn sich das Szenario hauptsächlich auf ein Gebäude beschränkte, war für Abwechslung und originelle Einfälle gesorgt worden.

„Abigail“ hat mir richtig gut gefallen. Dem Werk gelang der Spagat aus unterhaltsamen Gaunerstück, Komödie mit schrägen Figuren und einem dennoch stets verstörenden Unterton und ordentlich Blutvergießen. Sicherlich ist der „Zauber“ nach der ersten Sichtung etwas verflogen, aber darunter „leiden“ andere Filme letztlich auch. Wer einen innovativen und absolut kurzweiligen Fantasy-Streifen sucht, darf hier gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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