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Schlagwort: Thriller (Seite 1 von 117)

J. Edgar

Inhalt

Er ist jung, ehrgeizig, voller Ideen, aber auch ein wenig eigenwillig. Mit gerade einmal 24 Jahren wird Edgar zum Leiter des „Federal Bureau of Investigation“ ernannt und krempelt den Laden nach seinen elitären Vorstellungen um. Doch es bleibt nicht nur bei zentralisierten Ermittlungsunterlagen und Fingerabdruckdateien von Straftätern, sondern auch einer privaten Sammlung von pikanten Akten bekannter Persönlichkeiten…

Fazit

Bei einem Projekt von Clint Eastwood und Leonardo DiCaprio konnte eigentlich nicht viel schief gehen und zum Glück überzeugte das Ergebnis auch auf ganzer Linie. Den beiden Experten gelang eine interessantes Portrait einer umstrittenen Persönlichkeit und trotz viel Dialog und wenig Action zog das Geschehen über knappe 140 Minuten unentwegt in seinen Bann.

Der Film sprang stets zwischen unterschiedlichen Zeiten hin und her, doch nach kurzer Eingewöhnung verlor man nicht den Überblick. Man konnte dem Treiben jederzeit problemlos folgen, erkannte rasch die Vorteile seiner unkonventionellen Erzählweise, die uns die Handlung aus unterschiedlichen Winkeln schmackhaft präsentierte und gekonnt mit ebenso unterschiedlichen Interpretationen jonglierte.

Obwohl sehr dialoglastig und von der Thematik eher trocken, so unterhaltsam präsentierte sich der Titel. Bereits nach wenigen Minuten entfaltete sich eine angenehme Spannungskurve, die bis zu einen kleinen Showdown gen Finale ihre Sogwirkung beibehielt und uns am Ende auf erstaunliche Weise die Augen öffnete – ohne dabei unsere leicht sonderliche Hauptperson mit entlarvenden Fakten schlecht zu machen. Eastwood ging hier äußerst feinfühlig zur Sache, traf den richtigen Nerv, um uns Emotional voll abzuholen.

DiCaprio hat eine wirklich hervorragende Leistung an den Tag gelegt, doch auch seine Sidekicks in Form von Armie Hammer, Naomi Watts oder Judi Dench fügten sich nahtlos ins stimmige Gesamtbild ein. Mit sehenswerten Masken wurden die Figuren eindrucksvoll an die unterschiedlichen Epochen der Erzählung angepasst, so eine hübsche und glaubwürdige Immersion geschaffen. Oft leiden derartige Produktionen an Brüchen zwischen alten und jungen Darstellern – hier hat das gute Makeup passend unterstützt.

Eindrucksvoll hat Legende Clint Eastwood bewiesen, wie gut er selbst polarisierende Persönlichkeiten mit einem ergreifendem Werk darstellen, positive, wie negative Seiten erstaunlich ehrlich skizzieren und dabei prima unterhalten kann. „J. Edgar“ ist ein toller Film, bei dem DiCaprio wieder einmal auf ganzer Linie überzeugen konnte und eine eindrucksvolle Darbietung ablieferte. Interessierte sollten hier unbedingt mal reinschauen.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Salem’s Lot – Brennen muss Salem (2024)

Inhalt

Um Inspirationen für sein neues Buch zu finden, kehrt ein Schriftsteller in seine alte Heimatstadt zurück und erweckt dort nicht nur schmerzliche Erinnerungen, sondern kreuzt auch den Weg mit einem waschechten Vampir…

Fazit

Bei Umsetzungen von King bin ich eigentlich immer dabei und entsprechend habe ich mich schon ein wenig auf diesen Titel gefreut. Zwar wurde die Geschichte um die Vampire aus Salem schon mehrmals verfilmt, dennoch ging es hier ganz erwartungsvoll ans Werk – um an Ende dann leicht enttäuscht vor dem Abspann zu sitzen.

Im Großen und Ganzen war der Film nicht schlecht und es war gut, dass er nach einem bekannten Auftakt ein paar neue Abzweigungen einschlug, doch so richtig wollte der Funken nicht überspringen. Das Gebotene fühlte sich trotz eigener Ideen sehr austauschbar an und erinnerte von der Qualität der Inszenierung eher an eine Produktion von einem Streaming-Dienst, denn einem teuren Kinofilm.

Alles kochte auf Sparflamme – was leider auch die Spannung betraf. Der Streifen plätscherte größtenteils vor sich hin und bot keine nennenswerten Highlights. Zwar verlor man nie den roten Faden oder gar das Interesse am Fortgang der Story, doch zum Kauen an den Fingernägeln lud das Treiben nicht ein.

Die Darsteller waren symphytisch und haben ihre Sache soweit ordentlich erledigt. An charismatischen Typen hat es gefehlt, aber die Chemie untereinander war gegeben und so konnte man auch weniger glaubhafte Figuren (wie einen deutlich zu jungen und übermotivierten Vampirjäger) mit einem Lächeln akzeptieren, sich nicht über simple Zeichnung aufregen.

Die alten Umsetzungen waren für mich nur „okay“ und auch diese aktuelle Variante reiht sich hierzu unauffällig ein. Gebraucht hätte es diesen Streifen sicherlich nicht, einen gewissen Unterhaltungswert vermag ich ihm dennoch nicht absprechen. Wer unbedingt neues King-Futter sucht kann gerne mal reinschauen, wer einfach nur einen guten Horror- bzw. Vampirfilm möchte, wird sicherlich auch anderweitig fündig.

Fotocopyright: Warner

Drag me to Hell

Inhalt

Wegen eines nicht gewährten Kredites wird eine Bankangestellte von einer alten Zigeunerdame mit einem folgeschweren Fluch belegt und ihr Leben hierdurch gewaltig durchgeschüttelt. Verzweifelt versucht sie die Last wieder los zu werden, doch das ist leider nicht so einfach, wie gehofft..

Fazit

Sam Raimi und das Horror-Genre sind untrennbar miteinander verbunden – weshalb die Erwartungen an diesen Titel seinerzeit relativ hoch waren. Zwar verwurstete der Meister hier wieder seinen berühmten Slapstick-Humor mit einem abermals verehrenden Fluch, doch so richtig überzeugen konnte das Ergebnis diesmal nicht.

Der Film folgte bewährten Mustern und wich nie von seinem berechenbaren Wegen ab. Zwar gab es neben wirklich sympathischen Schauspielern, einigen gelungenen Gags und guten Effekten wenig Leerlauf – aber auch zu wenig an wirklich neuen Ideen. Das Gebotene fühlte sich stets vorherschau- und austauschbar an, konnte selbst mit einem schwarzhumorigen Abgang am Ende für wenig Abwechslung in die Sache bringen.

„Tanz der Teufel“ ist und bleibt Meilenstein und noch immer Messlatte. Nicht unbedingt in Sachen Technik (die für damalige Verhältnisse durchaus beachtlich war), sondern für einen kurzweiligen und intensiven Filmverlauf, obwohl auch dessen Handlung locker auf einen Bierdeckel gepasst hat. „Drag me to Hell“ mag da besonders Optisch wesentlich mehr ansprechen, bleibt beim Rest hingegen zu zahm und beliebig. Für Zwischendurch in Ordnung, doch echte Genreklassiker schauen anders aus.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The Substance

Inhalt

Das zunehmende Alter wird für Schauspielerin Elisabeth Sparkle zu einem echten Problem. Sie moderiert aktuell eine tägliche Fernsehsendung, soll aber durch ein frischeres Pendant ausgetauscht und in allen Ehren in den Ruhestand geschickt werden. Glücklicherweise erfährt sie aber von einem Produkt, welches wortwörtlich ein besseres und vor allem wesentlich jüngeres Ich aus Ihr herausholen soll…

Fazit

Mutig und ungewöhnlich. Auch etliche Tage nach der Sichtung hat sich „The Substance“ im Hirn festgeankert und überraschenderweise zu einem der besten Filme des bisherigen Jahres entwickelt. Die Macher sprechen hier nicht nur ein interessantes Thema an, haben es vor allem eindrucksvoll und dabei nicht minder gruselig in Szene gesetzt.

Trotz eines modernen Looks mit perfekter Ausleuchtung und auf Hochglanz polierten Bildern, erinnert das Werk oftmals an schmuddelige Genre-Klassiker ala „Re-Animator“, „From Beyond“ oder „Braindead“. Mit großartigen Masken und handgemachten Effekten wurde ich perfekt abgeholt, kam stellenweise aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Der Härtegrad war hoch und an drastischen Bildern wurde nicht gespart, dienten sie jedoch nicht nur dem reinen Selbstzweck. Die Splattereinlagen waren überzogen und drüber, verstärkten die Grundaussage allerdings genau richtig und rüttelten entsprechend auf. Hier halte ich die FSK16 für gerechtfertigt – mit einem Blick auf mögliche Neueinstufung anderer Titel, die sich stellenweise noch auf dem Index befinden und nicht minder ungefährlich für die heutige Jugend sind, hoffentlich bald rehabilitiert werden.

Demi Moore gab die Performance ihres Lebens – was natürlich auch jetzt erst im etwas gehobeneren Alter im Rahmen dieses Filmes so möglich geworden ist. Sie schaut tatsächlich noch absolut phänomenal aus, was gerade die Absurdität ihrer gewollten Verjüngung passend unterstreicht. In weiten Teilen trug Sie (und abwechselnd ihr neues Ich in Form von Margaret Qualley) das Geschehen von ganz allein und der Zuschauer konnte den Blick nicht mehr von der Leinwand nehmen.

Absurd, Schwarzhumorig, toll besetzt und technisch extrem stark inszeniert. „The Substance“ ist meine bisherige Überraschung des Jahres und zugleich ein der besten Filme in diesem Bereich. Mit knapp 2,5 Stunden ist seine Laufzeit nicht von Pappe, doch seine packende Erzählweise fesselte nonstop an den Schirm und selbst die derbsten Momente ließen davon nicht abbringen. Für Zuschauer mit solidem Magen ein absolutes Pflichtprogramm!

Fotocopyright: MUBI

Das Ding aus einer anderen Welt (1982)

Inhalt

Eine Gruppe von Amerikanern ist zu Forschungszwecken am Südpol stationiert und hat den Funkkontakt zur Außenwelt verloren. Als sie eine benachbarte Einrichtung aufsuchen, müssen sie mit Entsetzen den grausamen Tod ihrer dortigen Kollegen feststellen. Scheinbar hat das hier angesiedelte Team aus Norwegen etwas Unheilvolles im Eis entdeckt und möglicherweise werden nun auch sie von diesem Ding bedroht…

Fazit

„Das Ding aus einer anderen Welt“ reiht sich zu den anderen Werken von Meister Carpenter (u.A. Halloween, The Fog, etc.) ein und ist ebenso Kult geworden. Obwohl selbst ein Remake und (nachdem was ich so las) damals kein großer Erfolg, hat sich gerade diese Variante des Horrorstoffes tief in die Herzen und Hirne der Fans eingebrannt.

Der Film lebt von seiner unglaublich dichten Atmosphäre, einem gewohnt großartigen Kurt Russell und Effekten, die seinerzeit für Aufsehen (und schlaflose Nächte) gesorgt haben. Die relativ simple Geschichte wurde unglaublich packend inszeniert und der gewaltige Spannungsbogen hielt bis zur letzten Minute gekonnt bei Laune.

Es gab quasi keinerlei Durchhänger und das Geschehen bot fortwährend Schauwerte in Form von blutigen Mutations-Passagen oder kammerspielartigen Szenen innerhalb der überschaubaren Kulissen und wenigen Darstellern. Natürlich mag die Technik aus heutiger Sicht etwas angestaubt wirken, doch ähnlich wie bei „Tanz der Teufel“ ist mittlerweile folgerichtig eine FSK16-Freigabe drin und das passt soweit.

Die Akteure haben sich allesamt prima ergänzt und ihren Teil zur stets angespannten Lage beigetragen. Sie mögen auf den ersten Blick zwar etwas klischeehaft gezeichnet worden sein, ließen dennoch genügend Raum zur Identifikation und waren eigentlich durch die Bank weg sehr sympathisch angelegt.

Heutzutage mögen die Bilder stellenweise ein wenig bizarr und vielleicht auch lächerlich wirken, doch in Kindheitstagen war „Das Ding“ ein echter Schocker, der nachhaltig im Gedächtnis blieb und besonders von seiner tollen Grundstimmung an Nichts eingebüßt hat. Genrefans sei also noch heute diese Interpretation von anno 1982 ans Herz gelegt – auch wenn bei dessen Remake von 2011 wiederum die Technik etwas zeitgemäßer erscheint. Die beste Atmosphäre und Kurt Russell gibt’s eben nur hier.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Seelen

Inhalt

In der Zukunft gibt es keine Kriege und keine Streitereien mehr, doch zu welchem Preis? Außerirdische haben die meisten unserer Körper übernommen und die Menschheit fast ausgemerzt. Ein paar wenige Abtrünnige befinden sich im Untergrund und werden gejagt…

Fazit

„Seelen“ gehört zu den Filmen, die man mal gesehen und trotzdem wieder total vergessen hat. Im Laufe der Sichtung stellte sich dann heraus, warum dies der Fall war und warum man seine kostbare Zeit lieber in andere Dinge investieren sollte.

Gleich vorneweg: ich gehöre wohl nicht zur Zielgruppe dieses Formates. Sicherlich habe ich einen Faible für Sci-Fi und konnte mit vielen anderen Teenie-Beststeller-Verfilmungen ala „Hunger Games“ oder „Maze Runner“ etwas anfangen, doch bei „Seelen“ war ich über weite Teile vollkommen raus.

Statt spannender Fiction-Kost, präsentierte sich ein im Kern ziemlich krude gestaltetes Liebesdrama, welches sich mit schnulzigen Aktionen und Dialogen kaum zurückhielt. Schlimm dabei, dass die Chemie der Darsteller untereinander in meinen Augen überhaupt nicht gepasst hat und deren Spiel stets bemüht, nie wirklich überzeugend rüberkam.

Zu allem Übel gab es nur sehr triste Kulissen zu bestaunen – die auf den ersten Blick noch interessant erschienen, sich aber unglaublich schnell abgenutzt haben und nur noch langweilig und irgendwie erdrückend wirkten. Passte vielleicht zum gewollten Endzeit-Charakter der Produktion, überzeugte jedoch nicht.

Das Pacing insgesamt war schwach. Das Treiben plätscherte vor sich hin, nahm nie wirklich an Fahrt auf. Die Bedrohung durch die Invasoren kam nie wirklich beängstigend rüber, fühlte sich sowieso eher wie ein Nebenschauplatz dieser seltsamen Lovestory an. Außerdem hatte man das Gefühl, dass man ständig auf der Stelle trat und sich die Geschichte nie weiterentwickelt hat.

Die vermeintliche Unterwanderung wurde nur im Intro als Fakt verkündet – wie es im Detail dazu kam und wie das Ganze überhaupt von Erfolg gekrönt war, blieben uns die Autoren schuldig. So verkam dies zu einem absoluten Nebenschauplatz und sollte den schmächtigen Blicken und Knutschereien unserer Figuren nur einen ungewöhnlichen Background bieten, um sich von der Masse hervorzuheben.

Ich mag die guten Ansätze hier durchaus erkennen, doch unterm Strich waren mir ein paar nett gemeinte Botschaften für knapp über zwei Stunden Laufzeit schlichtweg zu wenig und echte Fantasy gab es hier sowieso viel zu wenig. „Seelen“ mag vielleicht beim jungen, weiblichen Publikum für ein paar kleinere Seufzer sorgen, doch selbst diese sollten Besseres gewohnt sein.

Fotocopyright: LEONINE

Jackie Brown

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Ordell Robbie ist Waffenhändler, der sein illegales Vermögen von Mexiko in die Statten überführen möchte. Glücklicherweise kennt er Flugbegleiterin Jackie Brown, die ihm noch einen Gefallen schuldet und diesen Job übernehmen soll. Diese ist von der Idee natürlich gar nicht begeistert, doch zusammen mit Kautionsvermittler Max Cherry schmiedet sie einen ausgeklügelten Plan, um dabei das Beste für sich herauszuholen…

Fazit

Nach einem Werk wie „Pulp Fiction“ waren die Erwartungen hoch und ich weiß aus dem Bekanntenkreis, dass „Jackie Brown“ hier teilweise für lange Gesichter gesorgt hat. „Jackie Brown“ mag nicht so wie sein geistiger Vorgänger gestrickt sein, ist aber für sich ein toller Film, der wiederum mit seiner eigenwilligen Art beinahe noch besser gefiel.

Tarantino legte natürlich auch hier wieder großen Wert auf kleine Details und längere Dialoge. Zwar besaß der Streifen mit knapp zweieinhalb Stunden eine spürbare Überlänge, jedoch stießen mir grade die oft angemarkerten Konversationen überhaupt nicht auf. Sicherlich ist manch Ausführung grade zu Beginn des Filmes etwas ausufernd, doch insgesamt gibt es diesbezüglich nichts zu kritisieren und man hat immer wieder elegant die Kurve bekommen, keine Längen aufgebaut.

Die Handlung war – verglichen zur Laufzeit – eher simpel, aber durchwegs flüssig erzählt. Es gab zwar diverse vorhersehbare Passagen, doch im Gesamtkontext fiel dies nicht negativ ins Gewicht. Vielmehr gestaltete sich das Geschehen als sehr angenehm und lud mit seinen munter aufgelegten Akteuren zum Entspannen ein. Es machte großen Spaß Pam Grier, Samuel L. Jackson und Konsorten bei ihrem witzigen Spiel beizuwohnen und deren stets passende Chemie untereinander zu genießen.

„Jackie Brown“ ist eine Liebesgeschichte, die allerdings nicht nur irgendwie unterschwellig zwischen den Hauptfiguren, sondern auch vom Regisseur zur Filmkunst an sich stattfand. Das Werk besaß einen ausgezeichneten Flow und verbreitete eine herrlich entschleunigte Stimmung, die zum Versinken einlud. Für mich definitiv einer der besseren Titel von Meister Tarantino – vielleicht auch, weil er einfach nicht so überschätzt wie andere Ergüsse von ihm ist.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Boneyard

Inhalt

Per Zufall wird in mitten in Albuquerque, New Mexico ein Massengrab entdeckt. Die örtliche Polizei steht vor einem großen Rätsel und ruft den erfahrenen Profiler Petrovick vom FBI herbei. Schnell sind erste Verdächtige ausgemacht, allerdings führen hierbei auch Spuren direkt zur Polizei…

Fazit

Von Etikettenschwindel möchte ich nicht unbedingt sprechen, doch im Vergleich zu ähnlich gelagerten Produktionen war die die Screentime von Mel Gibson, sowie 50 Cent eher gering ausgefallen und Fans dürfen etwas enttäuscht sein. Nichtsdestotrotz agierten hier Beide auf anschaulichem Niveau und gefielen auch trotz ungewohnter Synchronstimmen.

Größtes Problem waren allerdings weniger die Darsteller, vielmehr die Handlung und deren Erzählweise. Die häufigen Zeitsprünge sorgten mitunter für leichte Unübersichtlichkeit und wirken manchmal etwas holprig inszeniert. Ungern möchte ich in diesem Zuge das Finale ansprechen (keine Spolier!), aber so richtig befriedigend ließ es mich auch nicht auf der Couch zurück. Man hatte das Gefühl, nur ein Teil eines größeren Machwerks vor sich und die Hälfte dabei nicht gesehen gehabt zu haben.

Technisch gab es nur wenig zu bemängeln. Die gewöhnungsbedürftige Synchronisation habe ich bereits kurz angeteasert, doch sonst hab es nur Positives zu vermelden. Die Optik war exzellent, der klare und dennoch unruhige Look sehr gefällig, absolut passend zur Thematik gewählt. Grade die perfekt ausgeleuchteten Aufnahmen in der Nacht waren ein kleines Highlight.

Nicht überall wo Mel Gbison draufsteht, ist auch viel von Mel Gibson drin. „Boneyard“ war dennoch ein über weite Teile sehenswerter und spannender Thriller, der hier und da mit kleineren Macken und einem zu offenen Abschluss für Abzüge in der Bewertung aufwarten und somit nicht alle Hoffnungen erfüllen konnte. Genrefans schauen ruhig mal rein, der Rest kann getrost ignorieren.

Fotocopyright: LEONINE

The Exorcism

Inhalt

An einem Filmset kommt es zu einem tragischen Todesfall und der abgewrackte Alt-Schauspieler Anthony Miller springt in die Breche. Verfilmt werden soll eine Grusel-Geschichte über einen Exorzismus, zu der Miller durch eine Vergangenheit recht eng verbunden ist und bald selbst von einem bösen Geist besessen scheint…

Fazit

Anscheinend hat Russell Crowe einen Narren an der Thematik gefressen oder die Bezahlung war einfach zu gut. Nach dem eher mittelprächtigen The Pope’s Exorcist beteiligt er sich nun wieder an einem ähnlich gelagerten Projekt und erneut kam es dabei nicht zu überwältigen Gefühlsausbrüchen meinerseits.

Richtig originelle Filmideen hat man in letzter Zeit nur noch sehr selten und immerhin hier konnte der Streifen ein paar Punkte aufs Wertungskonto einfahren. Einen Exorzismus an ein fiktives Filmset zu verlegen war recht witzig und die Umsetzung zunächst gar nicht mal so übel. Leider ließ die Euphorie relativ schnell wieder nach und die traurige Realität ließ sich nicht verleugnen.

Über weite Teile plätscherte der Streifen vor sich hin. Richtig übel oder extrem langweilig wurde es dabei zwar nie, doch irgendwie fuhr man stets mit angezogener Handbremse und konnte auch beim Finale keinen bis dato verlorenen Boden wieder gut machen. Die Macher setzten hier klar auf übernatürliche Elemente, weshalb die eher ruhige (und vielleicht auch realistisch versuchte) Darstellung spürbar fehl am Platze war. Hier wurde keine echte Geschichte nacherzählt und man machte darauf auch keinen Hehl.

Crowe hat grundsätzlich überzeugt, doch seine mitunter sehr langen Dialogen trugen nicht unbedingt zur allgemeinen Kurzweil bei. Sozialkritische Aspekte waren natürlich herauszulesen, aber richtig nachhaltig wollten sie sich einfach nicht ins Hirn brennen. Man fühlte sich schlichtweg wie in einem normalen Spielfilm, nicht bei einem Werk, dass in irgendeiner Weise aufrütteln und auf Missstände aufmerksam machen wollte. Andere Akteure (Sam Worthington) fühlten sich irgendwie Fehl am Platze an.

Die Ansätze waren gut, die Umsetzung eher lahm. Ein richtiges Remake von „Der Exorzist“ ists nicht geworden, doch verlangt habe ich das nicht. Für sich ist das Werk okay, aber nicht weltbewegend und erst recht nicht sonderlich empfehlenswert. Ich freue mich über jeden Auftritt des ehemaligen Gladiators, doch bei solch traurigen Tiefpunkten tut mir der mittlerweile recht beleibte Mime schon etwas leid.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Halloween: H20

Inhalt

Obwohl sich Laurie Strode eine neue Identität aufgebaut hat und nun als Leiterin einer abgelegenen Privatschule fungiert, wird sie pünktlich zu Halloween wieder von ihrem mordenden Bruder heimgesucht und gejagt…

Fazit

Als „Halloween-Kind“ (Geburtstag am 31.10) und Filmfan haben auch die Shocker mit Michael Myers immer eine gewisse Rolle in meinem Leben gespielt, dienten zumindest immer als perfekte Einstimmung für das große Fest. „H20“ genießt hierbei einen kleinen Sonderstatus, da dies mein erster „Halloween“ war, den ich im Kino gesehen habe. Richtig gut war der Streifen hingegen nie, doch einen gewissen Unterhaltungswert konnte man diesem Werk allerdings nicht absprechen.

Die Handlung war gewohnt simpel, trumpfte aber immerhin mit vertrauten Gesichtern wie Jamie Lee Curtis auf. Der Erzählfluss war jederzeit hervorragend, kleinere Längen hielten sich in Grenzen. Wo ich bei anderen Titel gerne die mangelnde Komplexität ankreide, möchte ich diese zu Gunsten der Kurzweil jedoch gerne hervorheben. Der Streifen dreht keine unnötigen Kreise, verplempert nicht zu viel Zeit mit der Zeichnung seiner Figuren – und muss seinen Bösewicht nicht großartig ausformulieren.

Optisch gab es einen Sprung zu den vorherigen Teilen. In meinen Augen wirkt „H20“ moderner und noch eher den aktuellen Sehgewohnheiten entsprechend. Das Szenario war nicht mehr so „verrauscht“, sondern ersetzte den früheren (durchaus charmanten) B-Movie Look mit Hochglanz und schnelleren Schnitten. Die Effekte sind auch aktuell noch prima anschaubar, sogar vergleichsweise hart, aber gemäß FSK16 nie übertrieben.

Nicht der beste, aber auch nicht der schlechteste Teil der Reihe. An „H20“ lobe ich die zeitgemäße Aufmachung, das Wiedersehen mit Curtis und den kurzweiligen Verlauf. Der Film eignet sich super um mit der Reihe einzusteigen, aber auch wenn man einfach mal Bock auf einen kurzen Myers-Snack für Zwischendurch hat. Ein herrlich unkomplizierter Slasher der alten Schule eben.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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