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Schlagwort: Thriller (Seite 1 von 103)

Mulholland Drive

Inhalt

Eine Dame entgeht nur knapp einem Mordanschlag, verliert dabei Teile ihres Gedächtnisses und versteckt sich in einem nahegelegenen Apartment vor ihren Häschern. Dort trifft sie auf de naive Betty, die unserer verwirrten Schönheit bei der Suche nach ihrer Identität und der Rekonstruktion des Tathergangs behilflich ist…

Fazit

Nach „Wild at Heart“ habe ich wieder ein wenig Blut nach Werken von „Lynch“ geleckt und wollte dem lange nicht mehr gesehenen „Mulholland Drive“ noch einmal eine Chance einräumen. Damals war mein Eindruck eher durchwachsen und leider hat sich daran nach all den Jahren nicht viel geändert.

Der Film bot eigentlich ein paar beachtliche Highlight wie cooler Look, interessante Figuren und eine spannende Prämisse – doch litt er fortwährend an seiner extrem behäbigen Erzählweise, die nur selten so richtig in Fahrt gekommen ist. Sicherlich mag dies ein Markenzeichen des Regisseur sein und mit seiner eigenwilligen Art das Herz vieler Cineasten erwärmen – ich fand das Treiben überwiegend zu schleppend und unnötig in die Länge gezogen.

Die Handlung gab vergleichsweise wenig her, was eigentlich kein Wunder war. Durch seine langgezogenen Szenen wurde mehr mit Bildsprache, denn eigentlichen Storyelementen gearbeitet und so passt das Konstrukt am Ende fast auf einen Bierdeckel – wären da nicht ein paar Ansätze, die immerhin zum Grübeln animierten und sich noch weit über den Abspann ins Gedächtnis brannten. Immerhin hier kann das Teil punkten, auch wenn bei mir dennoch ein ernüchternder Eindruck (selbst nach besagtem Nachdenken über diverse Interpretationsansätze) zurück blieb.

Eigentlich ist meine Beziehung zu Lynch etwas von Hassliebe geprägt. Ich finde seine Art von Geschichtenerzählung und deren optische Inszenierung zwar grundsätzlich sehr reizvoll, doch auf der anderen Seite bereue ich schon während der Sichtung die ein oder andere investierte Minute in seine Werke. „Mulholland Drive“ bewahre zwar stets mein Interesse am Ausgang der Handlung und am Ende dachte ich noch länger über da Gezeigte nach, doch der Weg dorthin war nicht immer ganz frei von Längen und irgendwie kann ich mich nicht zu einer echten Empfehlung aufraffen.

Fotocopyright: Studiocanal

Der Name der Rose

Inhalt

Ein mysteriöser Todesfall in einem Kloster, ruft den Franziskanermönch William von Baskerville auf den Plan. Er untersucht den Fall und kurz nachdem die Sache auf einen Selbstmord hinausläuft, findet sich schon das nächste Opfer ein und die Recherchen müssen ausgeweitet werden…

Fazit

Wegen seiner Epoche und seinem Setting ist „Der Name der Rose“ sicherlich kein Film für jeden Tag und sicherlich auch kein Film für „mal eben Nebenbei“. Er erfordert Konzentration und Aufnahmebereitschaft, entlohnt dafür aber mit einer tollen Atmosphäre und einem gelungenen Spannungsbogen.

Es dauerte ein paar Minuten, dann war man allerdings voll im Geschehen drin. Der körnige und kühle Look erzeugte Bilder, die zunächst etwas befremdlich wirken – doch sobald Connery mit seinem gewohnt großartigen Spiel begann und die ersten tiefsinnigen Dialoge aus dem Lautsprecher erklangen, war die erste Hürde überwunden.

Die Handlung entfaltete sich langsam, aber effektiv. Das Geschehen war ruhig, aber stets von solch unheilvoller Stimmung getragen, so dass keine Langeweile aufkam und ein dichter Spannungsbogen fortwährend gegeben war. Zuweilen wirkten die trostlos-realistischen Aufnahmen fast hypnotisch, ließen immer wieder akkurate Details wie Kostüme, Frisuren, Dekorationen, etc. mit Ausführlichkeit bestaunen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht. Natürlich standen Connery und der extrem junge Slater im Vordergrund, doch jede einzelne Nebenfigur hat nicht nur optisch, auch vom Spiel her überzeugt. Besonders Ron Perlman lieferte hier unglaublich stark ab und ging in seiner tragischen Rolle vollends auf. Durch die Vermischung verschiedener Sprachen und deren Dialekte entstand überdies ein enorm glaubwürdiger Eindruck der Epoche.

Damals wie heute fühlte sich „Der Name der Rose“ trotz prominenter Besetzung nicht wie ein großer Blockbuster an – was ich ihm allerdings hoch anzurechnen vermag. Der Streifen benötigt eine gewisse Einarbeitung, zieht dann aber bis zur letzten Minute in seinen Bann und erzählte eine insgesamt sehr interessante Gesichte. Die raue Atmosphäre überzeugt auf ganzer Linie, der Unterhaltungswert war trotz leicht behäbiger Weise vollends gegeben. Ein rundherum gelungener Historenfilm mit starkem Setting.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Wild at Heart

Inhalt

Die hübsche Lula und der Taugenichts Sailor sind ein untrennbares Paar. Selbst eine mehrjährige Haftstrafe wegen Totschlages kann die Beiden nicht auseinanderbringen und die Freude des Wiedersehens nach Entlassung ist umso größer. Für Lulas Mutter ist diese Beziehung ein Dorn im Auge und so nutzt sie ihre Kontakte zur Unterwelt…

Fazit

„Wild at Heart“ ist ein typischer Film von David Lynch – mit allen Höhen und Tiefen. Im Gegensatz zu beispielsweise „Lost Highway“ lässt sich dieser Titel zwar grundsätzlich etwas besser greifen, spart aber trotzdem nicht an surrealen Elementen und offenbart unentwegt Spielraum für eigene Interpretationen.

Die Handlung war vergleichsweise straight erzählt und einfach verstanden, doch selbstverständlich drückt Lynch den Ereignissen trotzdem seinen Stempel auf, versucht das Geschehen mit dem Aussparen von Details und merkwürdigen Charakteren immer spannend und Versorgungswert zu gestalten.

Abseits von Cage und Dern (deren Chemie absolut gestimmt hat), waren es vor allem Figuren wie die von William Dafoe, die immer wieder frischen Wind in die Sache brachten und kontinuierlich ein paar unerwartete Wendungen versprachen. Sicherlich kam man dabei nie völlig vom erwarteten Ziel ab, schlug aber dennoch ein paar interessante Haken.

Natürlich war auch optisch die Handschrift des Meisters nicht zu verleugnen. Grelle Kontraste, ungewöhnliche Kameraperspektiven und bizarre freizügige Einblicke sorgten für ein definitiv sehr individuelles Seherlebnis mit gewissen Wiedererkennungswert. Für Unbedarfte vielleicht zu abgedreht, für Kenner genau wonach sie verlangen.

„Wild at Heat“ ist verrückt, seltsam und auf jeden Fall absolut unterhaltenswert. Eine simple Geschichte wurde hier audiovisuell überragend in Szene gesetzt und mit einem bunten Aufgebot an schrägen Charakteren bestückt. Cage und Dern waren Weltklasse und das Fazit am Ende einfach nur positiv.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Ex Machina

Inhalt

Ein Wissenschaftler lädt einen Bekannten in sein beschauliches Anwesen am Rande der Zivilisation ein. Er verlangt von dem Gast die Überprüfung seines neues Geniestreiches – einem menschähnlichen Cyborg, der angeblich echte Gefühle widerspiegeln kann…

Fazit

Bereits zu seinem damaligen Release habe ich „Ex Machina“ schon einmal gesehen und blieb mit gemischten Gefühlen zurück. Grundsätzlich besaß der Film eine interessante Grundprämisse und einen packenden Finalteil, doch beim Rest ging es stellenweise ein wenig zu gemächlich an Werk.

Der Streifen benötigt einige Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen und offerierte uns dabei leider nicht viel erwähnenswert Neues. Man hat alles schonmal irgendwo gehört oder gesehen, war stellenweise zu müde um eigene Ansätze inmitten der eher unspektakulären Handlung zu entwickeln.

Zum Glück profitierte das Werk immens von seinen hervorragend agierenden Schauspielern und einer sehenswerten technischen Seite. Die wenigen Personen (inkl. der künstlichen Begleiter) zeigten ordentlich Kontur, waren allesamt nicht auf den ersten Blick eindeutig zu greifen und machten das Gebotene zu einem hübschen Kammerspiel.

Durch vergleichsweise wenige Kulissen und dem klaren Fokus auf den Kern der Geschichte hat man sich nicht verzettelt, hätte stellenweise aber auch einen Ticken mehr Geschwindigkeit an den Tag legen können. Zwar waren die Dialoge durchaus interessant, jedoch kam manchmal zu wenig dabei heraus und man hätte sich mehr an echten „Aha-Momenten“ erhofft.

„Ex Machina“ ist auf der einen Seite echt unspektakulär, auf der anderen Seite vermag man seine eher nüchterne Herangehensweise allerdings auch loben. Ich saß da irgendwie stets zwischen den Stühlen, hätte mir im Mittelteil mehr „Drive“ erhofft, wurde dann mit einem gelungenen Schlußpart wieder ordentlich versöhnt. Wer sich im Ansatz für die Materie interessiert und nichts gegen ruhige, teils gar schwermütige Werke hat, darf also gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Bastille Day

Inhalt

Ein Taschendieb bestiehlt die falsche Person und löst mit dem Inhalt einer geklauten Tasche eine Explosion in der Stadt aus. Schnell haben ihn die Geheimdienste auf dem Schirm, doch CIA-Mittelsmann Sean Briar hat den Kerl zuerst am Haken. Gemeinsam versuchen sie die wahren Hintermänner des missglückten Anschlages ausfindig zu machen…

Fazit

Handwerklich ist „Bastille Day“ unseren französischen Freunden ein rundes Paket gelungen, doch erzählerisch haperte es leider an so mancher Stelle. Während die hübsch inszenierten Verfolgungsjagden mit schönen Filtern und gekonnten Schnitten absolut überzeugen konnten, mangelt es gerade bei der Handlung an Glaubwürdigkeit und guten Charakteren.

Der Erzählfluss war insgesamt in Ordnung. Es gab kaum Längen und das Tempo war sehr angenehm. Die Waage aus Dialoge und Action war stets gleichmäßig ausgelotet und man kann auch schnell ins Geschehen hinein. Ein Problem hatte ich jedoch mit der eigentlichen Handlung bzw. deren Figuren und deren Motivationen. Für mich wirkte alles ein wenig oberflächlich und an den Haaren herbei gezogen. Man hat alles irgendwo schon einmal gehört oder gesehen, konnte sich nicht so schmerzfrei in die Köpfe der Antagonisten hineinversetzen.

Elba hat seine Sache grundsätzlich hervorragend gemacht, aber auch seine Figur war etwas seltsam angelegt. Man konnte den Aktionen nicht immer ganz folgen, nahm viele Momente einfach mal so dahin und stellte keine größeren Nachfragen. Seine Kollegen performten solide, gaben keinen Grund zur Klage, aber die Story sorgte immer wieder für leichte Kopfschmerzen und zerrte an einem besseren Gesamteindruck des Streifens.

„Bastille Day“ ist ein netter Action-Thriller für Zwischendurch. Er war optisch sehr ansprechend, bot ein paar hübsch gefilmte turbulente Momente und einen symphytischen Hauptdarsteller. Die Story hingegen war austauschbar, nicht immer richtig spannend ein ein paar Löcher in der Logik gabs obendrein. Unterm Strich somit zwar kein Highlight, aber ein rundherum ordentlicher Titel.

Fotocopyright: Studiocanal

Malice

Inhalt

Ein neuer Arzt kommt in die Stadt und findet Unterschlupf bei einem alten Schulfreund und dessen Lebensgefährtin. Schnell jedoch keimt Frust über das ausschweifende Leben des neuen Mieters auf und als die Gastgeberin wegen Unterleibsschmerzen selbst auf seinem Operationstisch landet, steht alles auf einem Scheideweg…

Fazit

Schon lange bekannt, doch erst am vergangenen Wochenende zum ersten Mal gesichtet. Das Cover von „Malice“ hatte ich bereits seit Tagen der Videotheken auf dem Schirm, doch trotz prominenter Beteiligung verspürte ich nicht den Drang zum Anschauen. Nun gabs das Teil bei Prime und mangels Alternativen wurde dann endlich mal reingeschaut.

Die Rahmenhandlung erfand das berühmte Rad sicherlich nicht neu, ging aber soweit in Ordnung. Ein paar durchaus bekannte oder zumindest recht einfach ableitbare Elemente trübten nicht den Erzählfluss, leicht unausgegorene Ansätze hingegen schon. So rückt die eigentliche Prämisse mit Serienkiller (witzigerweise wie in meiner Inhaltsangabe) in den Hintergrund und die komplizierten Geflechte unserer Hauptpersonen standen präsenter im Vordergrund.

Über weite Teile war der Streifen kein reiner Horror, eher ein Psychothriller, dessen Spannungsbogen sich langsam entfaltete und mit soliden Kammerspieleinlagen gestärkt wurde. Viele Dinge liefen auf psychischer Ebene ab, weniger mit eindeutigen Bildern – was technisch eine überlegte Entscheidung war und auch heute noch eindringlich funktioniert.

Während die Geschichte also etwas seltsam gestrickt wirkte, machten die Darsteller indes eine gute Figur. Kidman, Pullman und Baldwin harmonierten anschaulich miteinander und gaben keinen Grund zur Klage. Sie haben ihren Rollen ordentlich Kontur und passende Doppelböden. Ihre Dialoge waren geschmeidig geschrieben und problemlos konnte man sich in sie hineinversetzen.

„Malice“ mag wohl erst spät meine Aufmerksamkeit erhaschen können, ist deswegen aber kein schlechter Film. Das Thriller-Konzept funktioniert auch heutzutage noch ziemlich gut und einige Wendungen konnten tatsächlich für verhaltene Begeisterung sorgen. Unterm Strich also ein äußerst solider Genrebeitrag, bei dem Fans der Materie wenig falsch machen.

Fotocopyright: MGM

City by the Sea

Inhalt

Ausgerechnet der Sohn eines renommierten Cops steht unter dringenden Mordverdacht und die Suche nach ihm läuft auf Hochtouren. Jedoch ist nicht nur die Unterwelt hinter dem vermeintlichen Täter her, auch andere Polizisten, die ihn nach einem Angriff auf selbige am liebsten tot sehen würden…

Fazit

Obwohl der Streifen von Atmosphäre und Darsteller (De Niro) irgendwo das Zeug zu einen kleinen Kultstreifen hat, bleibt dieser Status in meinen Augen trotz mittlerweile doppelter Sichtung verwehrt. Problem war hierbei beispielsweise die Figur des Täters, der unentwegt unsympathisch daher kam und keine echte Nähe zu seiner Person aufkeimen ließ. So hing alles an seinem Vater (De Niro), der zwar gewohnt erstklassig aufspielte – aber gegen die schwierige Prämisse nicht vollends ankämpfen konnte.

Franco agierte schon recht gut und halbwegs glaubwürdig. Dennoch konnte und wollte man sich nicht mit seinem Part identifizieren und konnte einige Aktionen nur bedingt nachvollziehen. Sicherlich handelt ein Junkie nicht immer nach normalen Maßstäben, doch so verschob sich der Fokus zu sehr auf seinen Filmvater – um dessen Charakter man immerhin sichtlich bemüht eine akzeptable Hintergrundgeschichte konstruierte und dessen Auftritt wirklich gut war.

Der Film plätscherte in manchen Teilen leider etwas vor sich hin. Es wurde nie langweilig und das allgemeine Interesse ging nicht verloren, dennoch hätte es manchmal einen Ticken rasanter zugehen dürfen. Auch wenn sich die kurze Inhaltsangabe zunächst nach ein wenig mehr Action anhört, bleibt das Hauptaugenmerk doch auf dem komplizierten Familiengeflecht – wo De Niro wie bereits erwähnt sehr gut performt hat und glaubwürdige Wendungen präsentiert hat.

Ein bisschen Krimi und ganz viel Familiendrama. Ich weiß nicht, ob der Streifen seinen Mord direkt zu Beginn so offen hätte legen sollen – oder den Zuschauer zumindest über diesen Fakt noch einige Zeit hätte im Unklaren lassen. Vielleicht hätte man so ein noch intensiveres Kammerspiel zwischen Vater und Sohn erzeugen können, aber sei es drum. „City by the Sea“ war ein gut gespieltes, von der Machart her sehr gefälliges Werk, welches meiner Meinung nach ein bisschen Potential verschenkt hat.

Fotocopyright: Universum Film GmbH

Das Gesicht der Wahrheit

Inhalt

Eine Dame mit blutverschmierten Händen taucht in der Notaufnahme des Krankenhauses auf und bittet um Hilfe. Schnell ist Detektive Lorenzo Council vor Ort und unterhält sich mit der geschockten Person. Sie berichtet, dass Ihr Fahrzeug gestohlen wurde und sich ihr kleiner Sohn noch darin befunden hätte. Schnell wird das ganze Viertel abgeschottet…

Fazit

Gegen interessante und prominent besetzte Thriller habe ich grundsätzlich nichts zu sagen, doch „Das Gesicht der Wahrheit“ hat mir trotz der Beteiligung von Julianne Moore und Samuel L. Jackson nun selbst bei wiederholter Sichtung nicht recht zusagen können. Zwar stellte die Handlung zunächst einmal eine angenehm mysteriöse Ausgangslage in den Raum – deren Umsetzung war jedoch schwerfällig und ein wenig langatmig.

Das Geschehen besaß einen soliden Spannungsbogen und machte uns bereits nach kurzer Zeit mit den Fakten des vorliegenden Falles vertraut. Man konnte sich gut in die Ereignisse hineindenken und rasch die Motivation unserer Hauptfiguren, sowie der gezeigten Demonstranten verstehen. Ich für meinen Teil konnte jedoch nie so recht mitfiebern.

Kurz nach dem vielversprechenden Start stagniert die Erzählweise auf einem gewissen Niveau und macht einfach keinerlei Fortschritte mehr. Das Treiben plätschert vor sich hin, vermag die zu Beginn aufkeimenden Emotionen einfach nicht mehr anzuheizen. Aus einer wirklich ansprechenden Angelegenheit wurde ein zäher Brocken, dem selbst die hervorragend miteinander agierenden Hauptdarsteller nicht gewappnet waren.

„Das Gesicht der Wahrheit“ startete nicht schlecht, konnte aber seine guten Ansätze nicht nachhaltig vertiefen. Ein paar wichtige Themen waren zwischen den Zeilen herauszulesen, aber richtig befriedigend oder überraschend konnten sie nicht abgeschlossen werden. Für mich bleibt unterm Strich ein passabler Genrevertreter mit gefälligen Cast, aber eben auch viel verschwendeten Potential.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

The Bricklayer – Tödliche Geheimnisse

Inhalt

Ein eiskalter Killer hat es auf Agenten auf der ganzen Welt abgesehen und lässt die Morde so ausschauen, als würde das CIA dahinterstecken. Die Agency lässt dies natürlich nicht auf sich sitzen und reaktiviert zur Behebung des Problems einen alten Fachmann, der sich sogleich an die Fersen des Verursacher heftet…

Fazit

Recht überraschend und ohne größere Vorankündigung ist schon wieder ein neuer Film mit Aaron Eckhart im heimischen Stream gelandet und eine Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. „The Bricklayer“ mag zwar nicht zu den besten Werken des Akteures gehören, aber ein paar nette Actionszenen gewährten dem Titel dennoch eine gewisse Daseinsberechtigung.

Wo die Story mit Sprüngen und Ungereimtheiten stellenweise für unschöne Verwirrung sorgte, konnten die handfesten Gefechte und Schusswechsel schon eine ganz andere Sprache sprechen. Diese waren nämlich nicht nur hübsch choreografiert und technisch sauber in Szene gesetzt, sondern kamen auch verhältnismäßig hart rüber.

Manchmal wirkte die Mischung aus düsterer Story, deftigen Konfrontationen und eher lockeren Sprüchen etwas bizarr, aber unterm Strich hat dies vielleicht auch den gewissen Charme dieses kantigen Machwerkes ausgemacht. Es lief nicht immer alles rund und auch ein paar kleinere Längen waren zugegen, doch ein gewisser Unterhaltungswert war vorhanden.

Optik und Cast rangierten auf gehobenen B-Movie-Niveau, sprich gingen für einen eher „kleinen“ Film für mal eben Zwischendurch absolut in Ordnung. Niemand agierte hier wirklich oscarverdächtig und auch so manch Kamerafahrt hätte noch einen Ticken eleganter daherkommen dürfen, unterm Strich aber kein Grund zur Klage.

Eine echte Anschaupflicht besteht hier sicherlich nicht, doch Freunde von gepflegten Action-Thrillern machen hier wenig verkehrt. Die Handlung war zwar eher so lala, aber ein paar kernige Actionszenen buhlten um erhöhte Aufmerksamkeit. Für mich kein Top-Titel, aber ein durchaus schmerzfrei anschaubares Vehikel mit gewohnt coolem Aaron Eckhart.

Fotocopyright: EuroVideo (Telepool GmbH)

Saw X

Inhalt

Jigsaw ist schwer an Krebs erkrankt und greift in seiner Not nach jedem Strohhalm. Eine dubioser Arzt aus Mexiko verspricht die Heilung, doch hat nicht mit der Rache seines geprellten Patienten gerechnet…

Fazit

Wo „Saw“ draufsteht, da ist auch normalerweise viel „Saw“ drin, doch bei Teil „X“ liegen die Karten ein wenig anders. Die Macher beschäftigten sich hier mit der Vorgeschichte zur Figur des „Jigsaw“ und stolperten hierbei über die Prämisse eine richtige Handlung erzählen zu wollen.

„Saw X“ kommt erst spät in die Gänge und vermag selbst dann nicht recht zu zünden. Ein paar schmerzvolle Situationen mögen zwar gewohnt deftig umgesetzt, aber im Vergleich zu den Vorgängern nicht gänzlich originell erdacht worden zu sein. Es fehlt der gewisse Kick, einfach das gewisse Etwas, welche frühere Titel der Reihe diesbezüglich erst sehenswert machten.

Wie bereits erwähnt plätschert „X“ ein wenig vor sich hin. Obwohl die Geschichte nicht grundsätzlich uninteressant erschien und sich um Motive seiner bekannten Hauptfigur bemüht, zieht sich das Geschehen wie Kaugummi. Es wirkt, als sei man Abseits von blutigen Aufnahmen einfach nicht in der Lage einen halbwegs rund erzählten Strang hinzubekommen und ein Spannungsbogen war nur im Ansatz zu erkennen.

Der Look entsprach größtenteils den direkten Vorgängern und ging soweit in Ordnung. Die Effekte waren erneut recht hübsch und besaßen gewohnten Ekel-Faktor, auch wenn deren Ideen nicht mehr ganz so taufrisch erschienen. Tobin Bell hat seinen Job natürlich wieder äußerst solide und mit der nötigen Hingabe erledigt, der Rest vom Cast rangierte von zufriedenstellend bis sichtlich bemüht.

„Saw“ ist für mich immer ein Auf und Ab der Gefühle. Die Reihe mag einen Unterhaltungswert besitzen, hatte aber filmisch und erzählerische immer ihre Höhen und Tiefen. Der aktuelle Aufguss gehört für mich jedenfalls zu den schwächeren Auskoppelungen, auch wenn sein Plot auf den ersten Blick eigentlich gar nicht mal so übel war und endlich wieder die Figur „Jigsaw“ ordentlich in den Vordergrund rückte. „X“ besaß zu wenig von der liebgewonnen Atmosphäre seiner Vorgänger und zerredete einfach zu viel. Zwar gab es gen Ende ein paar schöne Akzente, doch am eher durchschnittlichen Eindruck rettet dies leider nicht viel. Einmal schauen und vergessen, letztlich deutlich schwächer als die letzten Teile der blutigen Kultreihe.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

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