(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Besprechung (Seite 1 von 204)

Emio – Der lächelnde Mann: Famicom Detective Club

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Privatdetektivs, dessen Büro die Polizei bei der Aufklärung eines Mordfalls unterstützt. Da die aktuell aufgefundene Leiche eine Tüte mit einem aufgemalten Lächeln über dem Kopf trug, sind Parallelen zu einer urbanen Legende und die Verbindung zu alten Fällen nicht von der Hand zu weisen…

Gameplay

„Emio“ lässt sich am besten als „Visual Novell“ bezeichnen, da das Gameplay im Verglich zu anderen Spielen arg eingeschränkt ist und das aufmerksame Lesen vieler Texte im Vordergrund steht.

Optisch präsentiert sich das Programm sehr minimalistisch, setzt den Fokus mit seinen bestenfalls kleinen Randanimationen klar auf das Verfolgen seiner Handlung und fühlt sich hierdurch wie ein Manga an.

Unterstrichen wird dieser Eindruck durch das Spieldesign an sich. Uns wird immer vorgegeben, welche Locations als nächstes zu besuchen sind und mit welchen Figuren das folgende Gespräch zu führen ist. Sobald eine Konversation startet, klicken wir uns durch alle Optionen, bis es wieder weiter geht.

Am Ende eines Kapitels wurden wir oftmals vor Kombinationsaufgaben gestellt, bei denen wir die gesammelten Aussagen unserer Zeugen im richtigen Kontext zusammensetzen mussten. Hat man sich hierbei vertan, wurde man vom Spiel korrigiert und die Reise ging trotzdem weiter – das nahm ein bisschen das erhabene Gefühl bei richtiger Eingebung.

Spielzeit

Die Spielzeit richtet sich eindeutig nach der Lesegeschwindigkeit des Spielers. Ich lese relativ schnell und habe für die 12 Kapitel jeweils etwa eine Stunde benötigt – was zu einer Gesamtspielzeit von rund 12 Stunden geführt hat.

Präsentation

Wie bereits erwähnt, bekommen wir überwiegend hübsch gezeichnete Standbilder zu Gesicht. Diese sind teilweise zwar teilweise animiert, trotzdem wirkt das Ganze sehr simpel gehalten. Immerhin gab es hin und wieder kleinere animierte Zwischensequenzen, die für die Handlung absolut zuträglich waren.

Sprachausgabe gab es nur auf japanisch, dafür aber eine recht gute deutsche Übersetzung in Form von weitestgehend fehlerfreien Untertiteln bzw. Texten.

Positiv

  • spannende Geschichte
  • erfrischendes Spielsystem
  • symphatische Charaktere
  • toller Look
  • deutsche Untertitel

Neutral

  • nur japanische Sprachausgabe

Negativ

  • geringer Wiederspielwert
  • extrem simples Gameplay
  • manchmal war das Abklappern aller Optionen etwas mühseelig

Fazit

Für mich war „Emio“ eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Spiele-Allerlei. Mir hat das Verfolgen der Krimi-Geschichte – besonders in Bus und Bahn – sehr viel Spaß gemacht und manchmal konnte man die Konsole kaum aus der Hand legen. Zwar bleibt der Wiederspielwert gering, doch immerhin konnte der Ausgang der Ermittlungen mit einem befriedigenden Gefühl zurücklassen und die Hoffnung auf mögliche Fortsetzung stirbt ja bekanntlich zuletzt – denn gerne würde ich noch einmal in diesem Szenario abtauchen.

Wer sich auf das Erlebnis einlassen will, muss sich auf das simple Spielkonzept und viel Leserei einstellen. Belohnt wird man aber mit einer durchwegs motivierenden Handlung, toll geschriebenen Figuren und einem weitestgehend flüssigen Spielfluss – bei dem das Abklappern aller Handlungsoptionen zum Glück nur selten ein bisschen stressig ausfällt.

Fotocopyright: Nintendo

No Man’s Land – The Rise of Reeker

Inhalt

Mitten im Nirgendwo treffen ein paar Kleinkriminelle auf Cops und es kommt zur unausweichlichen Konfrontation in einem kleinen Diner. Schon bald bemerken die Protagonisten, dass sie nicht allein sind und eine unheimliche Macht hinter Allen her ist…

Fazit

Schon der erste Teil war keine Ausgeburt an innovativen Ideen oder zumindest ein paar guten Effekten, doch immerhin konnte er mit seinem witzigen Twist gen Ende für eine gewisse Zeit in Erinnerung bleiben. „The Rise of Reeker“ dagegen setzt direkt auf mehr Action, ein höheres Erzähltempo und verbesserte sich sogar in seinen kleinen Splattereinlagen. Trotzdem ist er im direkten Vergleich nur minimal besser und im Vergleich zu anderen Werken nicht wirklich der Rede wert.

Die Handlung war simpel gestrickt und ohne nennenswerte Wendungen ausstaffiert. Die verfeindeten Parteien treffen halt aufeinander und der Stress ging los – mehr gibt es hier eigentlich nicht zu berichten, wobei ich diesbezüglich auch keinen Punktabzug einräumen möchte. Das einfache Konstrukt wäre soweit in Ordnung gewesen, hätte es mehr Kurzweil und vielleicht noch einen Ticken mehr an Splatter gegeben.

Man hat zwar alle Regler leicht angezogen, doch so richtig kam das Geschehen dennoch nie in Fahrt. Es war sogar beachtlich, wie sehr der Puls nach einer actionreichen Szene wieder nach unten fuhr und Langeweile unverzüglich eingesetzt hat. Das Pacing war nicht ausgereift und manchmal wirkte das Gezeigte irgendwie nicht stringend gemacht, sprich: es fehlte der rote Faden und manche Szenen fühlten sich wahr los aneinandergereiht an.

Wie bereits erwähnt haben sich die Effekte verbessert und wurden in ihrer Präsenz erfreulich nach Oben geschraubt. Handwerklich solider Splatter traf auf kleinere CGI-Einlagen, doch das amateurhafte Gewand konnte man trotzdem nicht verleugnen. Eine erneut blase Optik, laienhafte Darsteller und eine schwache deutsche Synchronisation machten den Eindruck perfekt.

Früher mochte ich solche Filme und habe mich bei sinnbefreitem Gemetzel billigster Machart köstlich amüsiert, doch heute ist mir die Zeit dafür leider zu schade. „Rise“ mag nun einen Hauch besser als sein Vorgänger sein, doch eine ernsthafte Empfehlung kann selbst für Hardcore-Genreliebhaber nicht ausgesprochen werden. Das beste war auch hier wieder sein Twist gen Ende – der im Grunde ein altes Gericht erneut aufgewärmt hat.

Fotocopyright: Mediacs

Ritter aus Leidenschaft

Inhalt

Nach dem Tod seines Herren, schlüpft sein Knappe in dessen Rüstung und bestreitet erfolgreich Turniere. Damit der Schwindel jedoch nicht auffliegt, baut er sich mit Komplizen eine gefälschte Adelslaufbahn mit allem drum und dran auf…

Fazit

Im Laufe der Jahre lief dieser Streifen schon mehrfach im Fernsehen und die meisten potentiellen Zuschauer dürften wohl eine gute Vorstellung von Inhalt an sich haben. Mit „Ritter aus Leidenschaft“ präsentierte uns  Brian Helgeland einen Ritterfilm, der sich weniger an exakten Details aus dem Mittelalter präsentiert, sich vielmehr als jungendgerechte und leichte Adaption des Grundthemas versteht, Anreize für ein vermeintlich jüngeres Publikum schafft.

Weniger die Optik, eher das akustische Intro mit Titeln wie „We will rock you“ verfehlten nicht ihren Effekt und machten die Richtung früh klar. Mit bunten Kostümen aus der Designersparte oder lockeren Jugendsprache blieb man sich dann konsequenterweise auch bis zuletzt treu und schuf eine interessante Atmosphäre, die sich tatsächlich vom üblichen Genrebrei abgehoben hat und sogar für ordentlich Spaß sorgte.

Heath Leadger hat einen tollen Job erledigt und das Geschehen über weite Teile von ganz allein getragen. Er hat wirklich hervorragend in die Rolle des Ritters mit gefaktem Adelshintergrund gepasst, mit seiner lockeren und leicht naiv wirkenden Art alle Sympathien auf sich gezogen. Sein Gegenpart in Form von Rufus Sewell blieb zwar etwas blass, aber seine Sidekicks wie Paul Bettany und die bezaubernde Shannyn Sossamon ließen locker darüber hinwegschauen.

Tiefgang oder sonstige komplexere Ansätze waren hier weder vorhanden, noch gewünscht. „Ritter aus Leidenschaft“ ist leichte Kost für Zwischendurch und hat in meinen Augen daraus auch nie einen Hehl gemacht. Seine Lockerheit steckt an und so überwiegen am Ende die positiven Eindrücke – auch wenn man hin und wieder dachte, dass eine leichte Straffung der Unterhaltung durchaus zuträglich gewesen wäre.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Subservience

Inhalt

Seine Frau liegt im Krankenhaus und auf der Arbeit geht es hoch her. Nick ist total überfordert und erwirbt einen Androiden als Haushaltshilfe. Alice fügt sich zunächst auch sehr gut in die Familie ein, überschreitet dabei aber alsbald ihre Grenzen…

Fazit

Bei Filmen wie „Subservience“ frage ich mich manchmal nach dem Sinn. Das Thema um Androiden, die aus der Reihe tanzen sind nicht unbedingt originell und dieser Streifen gibt dem altbewährten Rahmen leider auch keinerlei neuen Anstrich. Megan Fox ist zumindest optisch und von ihrem soliden Spiel durchaus als Highlight zu betrachten, doch klammert man diesen Aspekt aus, bleibt am Ende wenig erinnerungswürdiges übrig.

Die Inszenierung war hochwertig und zeitgemäß. Das Szenario wirkte einigermaßen glaubwürdig gestaltet, verzichtete dankenswerterweise auf unnötigen Einsatz von CGI-Effekten, ließ die Welt trotz Androiden durchaus bodenständig erscheinen. Eine bunten Werbetafeln ala Blade Runner und auch nie das Gefühl einer Endzeit – was das Abtauchen überaus einfach gemacht hat.

Die Geschichte war simpel und weitestgehend vorherschaubar gestrickt. Alles entwickelte sich wie erwartet und die Spannungskurve blieb hierdurch flach. Schnell konnte 1 und 1 zusammengezählt, der vermeintliche Verlauf der Handlung bzw. die Ziele von Alice durchschaut werden. Dies wurde sicherlich sympathisch und technisch makellos inszeniert, litt aber wie gesagt unter Spannungsarmut.

Eine solide Optik, ein greifbares Setting und eine fantastische Megan Fox machen das Werk anschaubar, aber in meinen Augen nicht unbedingt übertrieben empfehlenswert. Man hat alles schon einmal gesehen – und das zumeist etwas besser und mit klareren Aussagen. Für mich war „Subservience“ auf der einen Seite nicht kritisch oder schwarzhumorig genug, auf der anderen Seite nicht Spannend oder blutig genug. Fazit: ziemlich mittelprächtig.

Fotocopyright: Millennium Media

Das Glücksprinzip

Inhalt

Ein neuer Lehrer stellt seine jungen Schüler vor eine große Aufgabe. Jeder der Schützlinge soll ich sein Konzept zur Verbesserung der Welt ausdenken und es vor der Klasse vorstellen. Der kleine Trevor ist völlig begeistert von der Idee und setzt seine Gedanken zum Thema auch sogleich in die Tat um…

Fazit

Als ich diesen Titel vor Jahren zum ersten Mal im TV geschaut habe, war ich direkt von dessen Thematik und Umsetzung angetan und musste mir später natürlich auch die DVD für die Sammlung zulegen. An den Weihnachtsfeiertagen bin ich zufällig mal wieder über die Scheibe gestolpert und eine erneute Sichtung ließ dann nicht lange auf sich warten.

Noch immer gefiel die zu Grunde liegende Idee und glücklicherweise auch der darum gebastelte Film an sich. Sicherlich vermag das Teil hier und da arg auf Zufällen basieren und eben ordentlich zurechtkonstruiert daher kommen – der guten Unterhaltung tat dies aber keinen Abbruch. Die Macher haben eine ehrenwerte Aussage sowohl leichtgängig, aber auch sehr gefühlvoll verpackt, an diverse Emotionen des Zuschauers erfolgreich appellieren können.

Einen großen Teil zum Gelingen haben natürlich die hervorragenden Hauptdarsteller in Form von Haley Joel Osment, Helen Hunt und Kevin Spacey beigetragen. Die Chemie der Figuren hat einfach wunderbar gepasst, deren Spiel zog schnell in ihren Bann. Wer genau aufpasst, kann überdies noch ein paar bekannte Gesichter in kleineren Nebenrollen erhaschen.

Viele warme Worte, doch am Ende nur knapp an einer richtig guten Bewertung vorbei. „Das Glücksprinzip“ machte so viel richtig und hat sich im Finale dann selbst ein kleines Bein gestellt. Ich werde den Ausgang hier natürlich nicht verraten, jedoch hätte man eine durchaus wohlwollendere Verabschiedung des Zuschauer realisieren können oder gar müssen. Die letzten Szenen beraubten ein wenig des bis dato gewonnen Lebensmutes und ließen deprimierend zurück. Trotzdem ein starker Film!

Fotocopyright: LEONINE

Feld der Träume

Inhalt

Im Grunde ist Familienvater Ray Kinsella nicht der geborene Farmer und trotzdem legt er sich ein schönes Stück Land außerhalb der Großstadt zu. Kurz nach dem Erwerb seiner Immobile wird er jedoch von seltsamen Stimmen gequält – die ihn letztlich dazu bringen auf seinem Maisfeld ein echtes Baseballfeld zu errichten und sich damit an den Rand des finanziellen Ruins zu treiben…

Fazit

So wie die Band „Tocotronic“ sich einst wünschte, sich für Tennis zu interessieren, so wünschte ich mir bei Sichtung dieses Filmes, mich mehr für Baseball zu interessieren oder zumindest ein paar Größen und Vereine des beliebten US-Sports besser zu kennen. Spaß hat der Film an sich zwar schon gemacht, doch das gewisse Etwas an Emotionen hat so einfach gefehlt und der Funke zur höheren Bewertung blieb leider aus.

Die Geschichte an sich war sehr charmant und lässt sich am ehesten als Märchen für Erwachsene umschreiben. Ob hier irgendwelche wahren Ereignisse zu Grunde lagen vermag ich weder zu bestätigen, noch zu glauben – aber vielleicht gab es ja solch einen verrückten Farmer, der seine Ernte zu Gunsten einer Sportarena opferte und von seltsamen Stimmen geplagt wurde.

Richtig gut war hier jedenfalls das Spiel von Kevin Costner, der mal wieder voll Familienmensch und umgänglichen Freund repräsentieren konnte. Seine Empathie brachte viele Punkte im Zusammenspiel mit dem Überzeugen anderer Figuren und dem Verwirklichen seiner (Film-)Visionen – was in diesem doch sehr fantasiereichen Kontext auch dringend notwendig gewesen ist.

Technisch gab sich der Film zurückhaltend, aber passend. Auf den großen Einsatz von CGI wurde verzichtet, selbst die geisterhaften Sportler wurden ganz normal und ohne größere Effekthascherei dargestellt. Entweder konnte man sie sehen oder auch nicht. Die kleineren Sportszenen waren sehenswert choreografiert, witziger weiße aber gar nicht mal der echte Fokus dieser Produktion – wovon ich im Vorfeld eigentlich ausgegangen bin.

Es war schon schade, dass ich nicht so sehr in der Materie bin und sich das Mitfiebern so stellenweise arg in Grenzen hielt. Hätte man uns hier einen deutschen Fussballfilm mit bekannten Legenden aufgetischt, so wäre die Lage sicherlich eine Andere gewesen. Nichtsdestotrotz muss man die schöne, liebevolle und wohl auch recht detailgetreue Darstellung der US-Sportler schätzen und die rundum gefällige Inszenierung neidlos anerkennen. Es gibt Filme, die man von der Idee an sich nicht hinterfragen und einfach eine gute Zeit mit ihnen genießen sollte – wofür „Das Feld der Träume“ mehr als prädestiniert ist.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

16 Blocks

Inhalt

Jack Mosley ist Cop und leider auch ein Säufer, der von seinen Kollegen kaum mehr ernst genommen wird. Da wieder mal Personalmangel herrscht, darf er kurz vor seinem Feierabend noch einmal einen Zeugen zum Gericht eskortieren und hätte dabei nicht mit einer waschechten Menschenjagd gerechnet…

Fazit

„16 Blocks“ kam zu einer Zeit heraus, als die Kariere von Bruce Willis schon auf einem absteigenden Ast war. Der Schauspieler hielt mit seiner Präsenz zwar den Streifen irgendwo am Leben, doch qualitativ konnte er hier schon gar nicht mehr so recht überzeugen – vom Film an sich gar nicht erst zu sprechen.

Die Geschichte fiel eher in den Bereich „nett gedacht, aber schlecht gemacht“ und konnte von ihrer Umsetzung überhaupt nicht überzeugen. Die Idee mit einem abgehalfterten Cop, der einen wichtigen Zeugen begleitet war grundsätzlich nicht übel, litt hier allerdings unter vielen Problemen.

Für mich war die Begleitung von Willis der größte Störfaktor. Die Quasselstrippe Mos Def ging bereits nach wenigen Sekunden auf den Zeiger, die wirklich miese deutsche Synchronisation tat ihren Teil dazu bei. Es fiel schwer konzentriert am Ball zu bleiben, den Ton nicht einfach leiser zu regeln und auf vernünftige Action zu warten.

Erhoffe Ballereien waren dann zwar wiederum zugegen, aber allesamt recht unspektakulär und austauschbar. Meist wurden auch diese Momente ziemlich tot gequatscht, der Unterhaltungsfaktor entsprechend gering. Dazu gesellte sich eine Inszenierung, die sich von so ziemlich allen aktuellen Streamingproduktionen geschlagen geben muss, selbst damals bestenfalls im gehobenen Mittelfeld agierte.

Bruce Willis und sein Gegenspieler David Morse waren kleine Lichtblicke, der Rest eher kaum der Rede wert. Schon bei Veröffentlichung war „16 Blocks“ kein Highlight und daran hat sich im Laufe der Jahre auch nichts geändert. Über weite Teile plätscherte das klischeebeladene Geschehen vor sich hin, konnte weder mit schöner Action oder coolen Wendungen punkten. Unterm Strich keine Empfehlung wert.

Fotocopyright: LEONINE

Unbesiegbar – Der Traum seines Lebens

Inhalt

Philadelphia in den 70iger Jahren. Dem ehemaligen Lehrer Vince scheint das Unmögliche zu gelingen. Trotz gehobenen Alters und ohne professionelle Vorerfahrung wird er ins Trainingslager der Eagles eingeladen und könnte zu einem Stammspieler des Vereines werden…

Fazit

Die besten Geschichten schreibt das Leben und mit Filmen rund um das Thema Football macht man (in Amerika) nichts verkehrt. Nach diesem Vorgaben hält sich der Titel nahezu sklavisch und rattert erbarmungslos eine vorherschaubare Checkliste herunter. Schlecht ist das Ergebnis sicherlich nicht geworden, doch seine simple Formel kann nicht verleugnet werden.

Mit Wahlberg hat man seinerzeit eine ideale Besetzung gefunden, auch wenn seine Figur manchmal erstaunlich ausdrucksschwach und irgendwie abwesend erschien. Vielleicht hat der mittlerweile doch sehr renommierte Darsteller seine Figur einfach nur passend adaptiert – oder er war manchmal nicht so ganz bei der Sache. Immerhin optisch hat er sich prima an der damaligen Zeit orientiert und mit seiner Mähne und Outfits für kleinere Schmutzler gesorgt.

Wie dem aber auch sei: zumindest die Sportszenen gehörten zum Besten, was das Genre zu bieten hat und erweckten den Kampf auf dem Spielfeld eindrucksvoll zum leben. Die geleckten, teils auch stark gefilterten Aufnahmen waren über jeden Zweifel erhaben, wirkten hochwertig und zutiefst realistisch gezeichnet. Man fühlt die Dynamik des Spieles, die Wucht des Aufeinandertreffens der Kontrahenten. Perfekt choreografiert, perfekt in Szene gesetzt.

Der Film an sich verlief nach bewährten Mustern, hielt ansonsten keinerlei Überraschungen bereit. Der liebenswerte Verlierer ist natürlich zum Star avanciert, konnte Freunde und Familie beeindrucken, hat seine neue Liebe gefunden und blieb dem Verein über Jahre treu. Hier hätte man tatsächlich keinen anderen Verlauf erwartet und entsprechend litt die allgemeine Dramaturgie etwas. Man wusste stets, was als nächstes passieren wird und das Mitfiebern mit unserer Hauptfigur hielt sich stark in Grenzen.

Grandiose Bilder und ein gefälliger Grundton lassen Vorschaubarkeit und vor allem das Bedienen unzähliger Klischees vergessen. „Unbesiegbar“ war ein symphytischer Sportfilm, der nicht nur Football-Fans eine unterhaltsame Zeit bereiten dürfte, sondern auch der breiten Maße eine hervorragende Unterhaltung liefert. Trotz aller besagten Mankos wurde man prima bei Laune gehalten und konnte das ein oder andere Auge zudrücken. Für mich jedenfalls einer der besseren Filme seiner Gattung – allein wegen den umwerfend inszenierten Eindrücken aus dem Stadion.

Fotocopyright: Disney

Dich kriegen wir auch noch

Inhalt

Nach dem Tod seines Bruders zieht Steve mit seinen Eltern in das verschlafene Städtchen Cradle Bay und macht alsbald mit der örtlichen Jugend Bekanntschaft. Es gibt allerlei Gruppierungen, doch die Blue Ribbons stechen mit ihrem seltsamen Verhalten besonders hervor. Sie sind gesellschaftlich stark engagiert, auch richtige Musterschüler, wirken aber nahezu Hirngewaschen und wollen den Neuankömmling alsbald auf ihre Seite ziehen…

Fazit

„Dich kriegen wir auch noch“ zählte zu meinen ersten (noch recht kostenintensiven) DVDs und hat sich über die Jahre eine eigenwillige Stellung in meiner Gunst erarbeitet. Richtig gut war der kurze Streifen nie, doch regelmäßig flackert das Treiben bis heute über den Schirm und irgendwie sind leicht nostalgische Gefühle dabei ein nicht unerheblicher Faktor.

Die Geschichte an sich erfand schon seinerzeit das Rad nicht neu und legte seine Karten verhältnismäßig früh auf den Tisch. Verwunderlich war dies allerdings auch nicht – gefühlt erreichte das Treiben schon nach knapp einer Stunde sein absehbares Finale und die Aufregung war rasch vorbei.

Vielleicht hätte die Handlung noch Potential für ein wenig mehr Tiefgang gehabt, doch grade in der Kürze lag für mich eine der größten Stärken überhaupt: das Pacing war jederzeit hervorragend, man verzettelte sich nicht in unnötigen Dialogen oder Szenen – gab sich niemals komplexer, als das dürftige Konstrukt überhaupt war.

An andere Stelle wurde der Film als eine Art Videoclip umschrieben und genau dies möchte ich so unterzeichnen. Nicht nur durch seine kompakte Laufzeit mit dem erwähnt guten Erzählfluss, auch durch seine Ästhetik in Optik und Ton wurden diese Eindrücke gefestigt.

Die seinerzeit noch recht frischen Darsteller (u.A. Katie Holmes, James Mardsen, Nick Stahl) wurden zeitgemäß mit Filtern und treibendem Soundtrack in Szene gesetzt, die gesamte Machart voll an angesagte Teenie-Horrorfilme angelehnt. Das gefiel soweit gut und sorgte für die ebenfalls bereits erwähnten nostalgischen Gefühle, die dem Teil letztlich eine besondere Note gaben.

Damals wie heute erschien die 18er Freigabe lächerlich. Es gab keinerlei harte Szenen und vergleichsweise wenig an Blut zu erblicken – die Richtlinien waren eben noch etwas anders bzw. die Gremien weniger locker als Heute. Mittlerweile dürfte das Gebotene selbst 12jährigen zuzutrauen sein – die bereits andere Kost gewohnt sind und über herausgerissene Nasenringe nur müde lächeln dürften.

Simpel gestrickt, insgesamt wenig innovativ und dennoch auf charmante Weise unterhaltsam. „Dich kriegen wir auch noch“ macht keinen Hehl aus seinem bescheidenen Inhalt und rattert sein überschaubares Programm einfach mit hohem Tempo und coolem Look herunter. Für Unbedarfte sicherlich kein allzu prickelnder Film und wahrscheinlich auch nicht so recht greifbar – für langjährige Kenner zwar auch kein Hit, aber auf seine Weise ein bisschen Kult und tatsächlich sehr kurzweilig.

Fotocopyright: Highlight

Mary Shelley’s Frankenstein

Inhalt

Für das Studium verlässt Viktor Frankenstein seine beschauliche Schweiz und wandert nach Deutschland aus. Dort lernt er nicht nur das Behandeln von Krankheiten oder das Obduzieren von Menschen kennen, sondern stößt dabei auch auf mögliche Theorien zur Reanimation verstorbener Körper…

Fazit

Geschichten von Dracula oder eben unserem namensgebenden Frankenstein kursieren schon hunderte von Jahren und auch filmisch scheint das Interesse an solchen Thematiken ungebrochen zu sein. Gestern Abend habe mich mir mal wieder das hübsche Steelbook zur 1994iger Adaption des Stoffs von Merry Shelley zur Hand genommen – und damit leider auch einen ziemlich durchwachsenen Abend erleben dürfen.

Kostüme, Kulissen und vor allem die Masken waren klasse und sorgten für eine gelungene Atmosphäre. Erzählerisch hielt man sich wohl ganz gut an die literarische Vorlage – sorgte mit gemächlicher Art und einigen zu lang gestrickten Dialogen jedoch immer wieder für unschöne Längen. Action blieb grundsätzlich auf der Strecke, aber auch wissenschaftliche und moralische Betrachtungsweisen wurden nicht im befriedigenden Maße ausgebaut.

Der Film versuchte zwar weniger Effekthascherei und Grausamkeiten in den Vordergrund zu rücken, doch seine Herangehensweise an das Aufbrechen von besagten Moralvorstellungen waren irgendwie nicht ganz so gut geglückt. Die Lage kam nie zu ernst rüber, Frankensteins Tätigkeiten ließen oft ein wenig kalt – was vermutlich der allgemein zu ruhigen Gangart geschuldet war.

Das Geschehen war stellenweise langweilig und konnte nicht abholen. Die Charakterentwicklung des Monsters war zumindest gut gedacht, aber eben nicht hinreichend unterhaltsam präsentiert. Ein De Niro kämpfte in technisch makelloser Maske gegen eine schleppende Inszenierung und fühlte sich damit leider auch etwas verschwendet an. Er konnte die Aufmerksamkeit nie vollumfänglich für sich gewinnen, manch durchwachsene Szene nicht wie erhofft aufwerten.

Es muss nicht immer Blut und Gekröse sein, doch von seiner eigentlich ganz charmanten Atmosphäre allein konnte der Titel dann auch nicht leben. Die Ansätze waren zwar allesamt lobenswert, die Umsetzung für meinen Geschmack aber zu wenig packend. Für die Einen vielleicht schon so etwas wie Kult, für mich ein langweiliges Kapitel im dicken Buch der Horrorfilme.

Fotocopyright: Sony Pictures

« Ältere Beiträge