Inhalt
Der Selbstmord eines ehemaligen Kollegen ruft Kommissar Carl Mørck auf den Plan. Er hatte zwar keine enge Verbindung zu dem Toten, doch sein hinterlegter Name in der Hand des Mannes macht stutzig. Er reist nach Bornholm, trifft dort auf allerlei seltsame Charaktere und spürt schnell, dass er nicht sonderlich Willkommen ist…
Fazit
Als Leseratte würde ich mich ja nicht unbedingt bezeichnen, doch die Werke um das „Dezernat Q“ haben es mir schon irgendwo angetan. Da ich den sechsten Band allerdings noch nicht gesichtet habe, war die Freude über eine recht unerwartet erschienene Filmumsetzung recht hoch. Bis auf den letzten Teil haben mir eigentlich alle Adaptionen richtig gut gefallen, doch leider reiht sich „Verheißung“ eher zu diesem hinzu.
Erneut haben wir es mit anderen Darstellern bzw. einem sichtlich gealterten Ermittlerteam zu tun – dessen Chemie zwar irgendwo harmonierte, es dennoch an der Tiefe und Ecken mangeln ließ. Mir haben die jungen, etwas wilder angelegten Figuren wesentlich besser gefallen und dort habe ich meine Vorstellungen aus den Büchern viel besser umgesetzt gesehen.
Andere Gesichter sorgten allerdings auch nicht direkt für einen schlechteren Film und so gab es hier noch völlig andere Defizite zu vermelden. Die Handlung war auf den ersten Blick spannend, wurde hervorragend eingeleitet und weckte schnell Appetit auf Mehr – doch mit laufender Spielzeit machten sich vor allen unschöne Längen breit und der rote Faden ging fast verloren.
Logik oder Motive waren kaum nachvollziehbar. Man präsentierte uns hier durchwegs unsympathische Gestalten, deren Hintergründe mit heißer Nadel zusammengestrickt wurden und beim Finale in einem schwachsinnigen Konstrukt mündeten. Viel schlimmer war jedoch die plötzliche einsetzende Beliebigkeit, die es mir am Ende egal erschienen ließ, wer aus dem Haufen nun letztlich der Täter war. Überstürzte Wendungen in letzter Sekunde machten es da nicht besser.
Nach kurzer, aber umso intensiverer Vorfreude war „Verheißung“ eine echte Enttäuschung. Gut gefilmt und stellenweise durchaus atmosphärisch gemacht, verrannte sich die grundsätzlich ziemlich interessante Story in einer langweiligen Angelegenheit, die für meinen Geschmack auch mit zu vielen Kanten daher kam. Als mittelprächtiger TV-Krimi vielleicht grade noch okay und entsprechend schnell wieder vergessen – ansonsten keine echte Empfehlung für Olsen-Fans wert.
5/10
Fotocopyright: PLAION PICTURES