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Schlagwort: Krimi (Seite 1 von 6)

Napad – Der Überfall

Inhalt

Bei einem Banküberfall kommen mehrere Menschen ums Leben und die Polizei gerät unter Druck. Um anstehende Wahlen nicht zu gefährden, wird ein alter Ermittler wieder zurück in den aktiven Dienst berufen – der aufgrund seiner unkonventionellen Methoden aus der Vergangenheit jedoch sehr kritisch von seinen Kollegen beäugt wird…

Fazit

Ich weiß nicht genau warum, aber mit osteuropäischen Filmen (grade mit denen, die auf Netflix laufen) tue ich mir oft ein wenig schwer. Optik und Erzählweise entsprechen meist nicht ganz meinen üblichen Sehgewohnheiten und so bin ich bei deren Bewertung meist ein wenig zerrissen. „Napad“ jedoch hat mich direkt nach wenigen Minuten abgeholt und all die unnötigen Vorbehalte waren vergessen.

Optisch war der Titel ganz stark. Die auf Hochglanz getrimmten, mitunter sehr kühlen Bilder haben hervorragend zu den präsentierten Kulissen und Charakteren verpasst. Irgendwie hatte der Look etwas befremdliches und sprach trotzdem (oder gerade deshalb) so sehr an.

Das allgemeine Tempo war eher langsam, aber nie langweilig. Man konnte den Ausführungen der Ermittlungen anschaulich folgen und hatte bei der Logik auch wenig zu bemängeln. Die unterschiedlichen und zuweilen äußerst interessant geschriebenen Charaktere haben Spaß gemacht und der geschickte Erzählstil erzeugte Spannung.

Schon früh erhielten wir Einblick auf die Seite der vermeintlichen Täter, doch wie die Beamten letztlich deren Überführung erarbeiteten, sorgte für unerwartet viel Kurzweil – zumal es mittendrin immer mal wieder interessante Wendungen und aufschlussreiche Perspektivenwechsel auf allen Seiten gab.

Wer gute Krimis mag, macht mit einer Sichtung von „Napad“ absolut nichts falsch. Der Titel bot einen soliden Spannungsbogen, eine leicht geheimnisvolle und dennoch charmante Hauptfigur und letztlich auch einen sehr ansprechenden Look. Die Geschichte hielt bis zum bitteren Ende bei Laune und auch der gelungene Abschluss konnte sich sehen lassen. Unterm Strich also eine Empfehlung wert!

Fotocopyright: Netflix

Last Looks

Inhalt

Ein ausgestoßener Ex-Cop wird in seinem selbst auferlegten Wohnwagen-Asyl aufgesucht und um die Mithilfe bei der Entlastung eines wegen Mordes angeklagten Schauspielers gebeten. Nach einigen wilden Überlegungen geht dieser den verlockenden Deal ein und befindet sich schon bald wieder an seiner alten Wirkungsstätte in Hollywood – wo er nicht von Jedem mit offenen Armen empfangen wird…

Fazit

Charlie Hunnam ist ein guter Schauspieler und hat es nun scheinbar auch als Produzent so richtig drauf. Geschaut habe ich diesen Titel zwar in erster Linie wegen Mel Gibson, letztlich überrascht hatte mich hier aber noch um Einiges mehr.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Der Streifen begann recht unspektakulär und mutierte dann zu einem wilden Mix der Genres. Er erinnerte an Werke wie „Kiss Kiss Bang Bang“ oder „Under the silver Lake“, macht aber auch irgendwo sein eigenes Ding.

Es war vor allem der Humor und der großartige Cast, was zu überzeugen wusste. Man traf meinen Nerv ziemlich genau und schaffte es immer trotz derber Sprüche und überzeichneten Charakteren nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Man wahrte trotz lockeren Umgangston und temporeichen Verlauf eine halbwegs glaubwürdige Handschrift.

Hauptdarsteller Hunnam war schon klasse, doch Gibson konnte ihn in seinen durchaus längeren Gastauftritten noch einmal in den Schatten stellen. Er hat sich wohl selbst ein wenig auf die Schippe genommen, doch auch selbst seine zuweilen irrwitzigen Aktionen konnten nicht aus der Immersion werfen und ließen das Werk nicht zur Farce verkommen. Davon abgesehen war aber jede noch so kleine Rolle absolut prima besetzt und alle Beteiligten schienen zu jeder Sekunde sichtlich Spaß an Ihrer Arbeit gehabt zu haben.

Die Geschichte war in Grundzügen nicht neu, jedoch sehr kurzweilig und mit lustigen Gags aufbereitet worden. Man konnte bis zuletzt miträtseln, auch wenn sich die Auflösung des Falles eigentlich als ein ziemlicher Quatsch herausstellte und ebenso abgedreht umgesetzt wurde. Da man sich allerdings nie zu ernst nahm, passte dies letztlicher aber doch ganz gut und gab keinen Grund zur Klage.

Technisch gab sich der Streifen zeitgemäß und ohne nennenswerten Mängel. Die glatte und knackescharfe Optik mit warmen Farbtönen passte hervorragend zum Setting, ließ sogar fast so etwas wie Urlaubsfeeling aufkommen. Der Soundtrack hielt sich angenehm im Hintergrund, die deutsche Synchronisation ging in Ordnung.

Ein Hauch Indepentend-Kino, aber auch ein Touch von großen Hollywood. „Last Looks“ ist mir zufällig als „Prime-Titel“ über den Bildschirm geflackert und konnte mich bereits nach kurzer Zeit für sich gewinnen. Meist saß ich mit einem breiten Grinsen vor den lustigen und sogar recht spannenden Ereignissen, fühlte mich von Anfang bis Ende perfekt bei Laune gehalten. Die Auflösung war ziemlicher Quatsch, aber eine Abwertung gibt es hierfür nicht. Der Film ist leichtgängige Unterhaltung und kann mit einem guten Gewissen weiterempfohlen werden.

Fotocopyright: LEONINE

Die Wiege der Sonne

Inhalt

Zwei große Konzerne stehen kurz vor ihrer Fusion, doch bei einer gemeinsamen Feier wird plötzlich eine tote Dame aufgefunden. Um bei den Ermittlungen möglichst feinfühlig vorzugehen werden die internationalen Ermittler Smith und Conner auf den Fall angesetzt. Eine heikle Recherche inmitten angespannter Fraktionen beginnt…

Fazit

Im Anbetracht vieler positiver Kritiken zu diesem Film, werden mich sicherlich einige Leser mit Blick auf meine Bewertung steinigen wollen. Ich habe „Die Wiege der Sonne“ im Laufe der Jahre bereits ein paarmal gesehen, doch der berühmte Funke ist trotz aller Sympathie einfach nie übergesprungen.

Eigentlich finde ich gut, dass sich der Streifen eher in Richtung Krimi orientiert und relativ kleinlaut daher kam. Trotzdem hätte es in meinen Augen ein wenig mehr Action (auch wenn es nur in Form einer Verfolgungsjagd oder Ähnliches gewesen wäre) geben können und so den roten Faden immer mal wieder straffer zu ziehen.

Für meinen Geschmack besaß der Titel ein paar unschöne Leerläufe und eine Handlung, dessen eigentlich Kern ich selbst bei erster Sichtung in Frage gestellt habe. Sicherlich mag das Motiv des Täters irgendwo einleuchten, auch ein gewisses Ziel ließ sich erahnen – aber die Herangehensweise fand ich insgesamt zu seltsam. Man hätte die Dinger einfach lösen können, auch wenn es dann nicht eine solch pseudo-komplexe Ermittlungsarbeit von Connery und Snipes gegeben hätte.

Technisch hat das Ding leichten Staub angesetzt. aber das war nicht weiter tragisch. Der altbackene und „rauschige“ Look passte gut zum Szenario, der eher unspektakuläre Sound (was Musik und allgemein wenig räumliche Abmischung betraf) ebenfalls. Hier kann man mal auf die große Soundanlage verzichten und es sich bei Zimmerlautstärke und ohne „Gerüttel“ auf der Couch gemütlich machen.

Klingt so klischeehaft wie immer, aber hier machen Genrefreunde mit Vorliebe für ruhigere Werke nichts falsch. Auch wenn das Gesamtkonzept nicht so ganz schlüssig erscheint, nette Momente hatte der Streifen allemal und vor allem die kleinen Erläuterungen bezüglich japanischer Traditionen wussten zu gefallen. Die beiden Hauptdarsteller waren sowieso klasse und die Chemie untereinander hat gepasst. Letztlich für mich nur leicht über dem Durchschnitt, für andere Reviewer allerdings ein echter Klassiker. Geschmackssache eben.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Der Nebelmann

Inhalt

In einem kleinen Städtchen verschwindet ein Mädchen und ein bekannter Kommissar sieht hierdurch wieder die Chance sich erneut vor der Öffentlichkeit zu profilieren. Er reist zum Ort des Geschehens, schaut sich den Fall auf seine Art an und nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste oder gar völlig unschuldige Bürger…

Fazit

Die Rolle vom prominent auf dem Cover erwähnten Jean Reno war zwar relativ klein, aber dank eines brillanten Toni Servillo locker zu verschmerzen. Die beiden Hauptdarsteller standen in einem regen Plausch miteinander, bei dem sich mal so nebenbei eine spannende und rundherum gut geschriebene Geschichte zu entfalten wusste.

Der Film lebte von seinen Wendungen, die besonders im letzten Drittel ausgezeichnet funktioniert haben. War der Auftakt noch etwas behäbig und der Mittelteil mit allerlei bekannten und gar nicht mal so spektakulären Bestandteilen ausgebaut, schien sich die Handlung im letzten Teil zu überschlagen – ohne jedoch zu hektisch oder absurd zu wirken. Man konnte sich trotz aller Überraschung weiterhin prima in Verlauf und Figuren hineindenken, das spannende Geschehen mit seinen ungewöhnlichen Kniffen absolut genießen.

Das Szenario war stimmig und perfekt für die Geschichte geeignet. Das verschlafene Örtchen mit seinen leicht kantigen Einwohnern war sehr atmosphärisch und lieferte eine hübsche Grundlage für das Verhalten und die Ausdrucksweisen seiner Figuren. Technisch war dies alles wunderschön inszeniert, das Gezeigte fühlte sich jederzeit wie ein hochwertiger Kinostreifen, denn ein günstiger Fernsehfilm an.

„Der Nebelmann“ mag ein Film mit leider nicht allzu hohem „Wiederschau-Wert“ sein, doch bei einmaliger Sichtung erhält der geeignete Zuschauer einen spannenden und intelligent konstruierten Krimi mit großartigen Darstellern, gelungenen Fallstricken und runden Erzählfluss. Für mich nicht unbedingt etwas für die Sammlung, aber auf jeden fall eine Empfehlung für eine Sichtung im TV oder bei einem Streaminganbieter wert. Genrefans machen hier nichts verkehrt!

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Die üblichen Verdächtigen

Inhalt

Nach einem Blutbad im Hafen von Los Angeles, nehmen die Behörden den Kleinkriminellen „Verbal“ Kint fest und stellen ihn zur Rede. Dem körperlich eingeschränkten Zeugen wird für eine schlüssige Aussage absolute Straffreiheit garantiert, dafür jedoch muss er die Ermittler erst einmal von seiner Geschichte überzeugen…

Fazit

Filme wie „Die üblichen Verdächtigen“ funktionieren am besten, wenn man sie zum ersten Mal betrachtet und dann mit dem überraschenden Finale konfrontiert wird. Zwar zeichnete sich die pfiffige Auflösung im Laufe der Spielzeit irgendwo schon recht deutlich ab, aber ehrlicherweise hat es mich trotzdem damals doch angenehm mitgenommen und mit breitem Grinsen vor dem Abspann verweilen lassen.

Bryan Singer präsentierte uns hier ein Gaunerstück mit hochwertiger Besetzung, einem guten Skript und viel Kurzweil. Obwohl Action nicht an der obersten Tagesordnung stand, gefiel der Verlauf mit seinen vielen Verzweigungen und teilweise auch kultverdächtigen Dialogen. Das Geschehen bot viele Rückblenden, die stets eine gewisse Aufmerksamkeit erforderten und so die Immersion fortwährend steigerten.

Die unterschiedlichen Charaktere waren schön geschrieben und trotz verruchter Attitüde irgendwo symphytisch. Man konnte deren Motive weitestgehend verstehen und – zumindest bei der ersten Sichtung – obgleich ihres Auftraggebers genau wie sie im Trüben fischen. Es machte Laune, sich ebenso an das Rätsel heranzutasten, mitzugrübeln und ihre Reaktionen zu erleben.

Die Chemie der Darsteller untereinander hat prima gepasst – und das war auch zwingend zum Erfolg der Sache notwendig. Alle haben gut miteinander harmoniert und sich passend die Bälle zugeworfen. Selbst jede noch so kleine Nebenrolle hat wie die berühmte Faust aufs Auge gepasst, wobei natürlich Gabriel Byrne und Kevin Spacey mit ihrer Präsenz schon ein wenig das Ruder in Hand nahmen und am ehesten vom rundherum hervorragenden Cast hervorstachen.

So sehr ich diesen intelligenten Thriller auch höher bewerten möchte, so sehr kann ich mich dennoch noch dazu überwinden. Er funktioniert aufgrund seiner Prämisse nur bei seiner Premiere so richtig gut und dann ist die Luft leider ein wenig raus. Ich habe ihn mittlerweile zwar noch ein paar mal gesehen, doch so richtig begeistert war ich eben nur beim Debüt. Während andere Titel dann immerhin einen Blick für weitere Details offerieren, wird es auch hier ein wenig eng. Man versucht nach Auflösung zwar die Mosaiksteine für sich zu ordnen, stößt dabei aber auf Ungereimtheiten bzw. leidet die Glaubwürdigkeit des Gesamtwerkes mit jedem weiteren Graben immer weiter. Ich gönne Jedem dieses Filmerlebnis bei seiner ersten Sichtung, ansonsten bleibts dann „nur“ ein grundsolider, schön inszenierter Thriller mit Witz und Charme.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Die Spur der Knochen

Inhalt

Mario ist nach eigener Aussage nur ein kleiner Beamter und arbeitet in einem Fundbüro. Er mag seinen Job, stöbert gerne in den Fundsachen und repariert diese sogar hin und wieder.

Eines Tages wird ein Fluss trocken gelegt und darin geborgene Gegenstände bei ihm abgegeben. Darunter befindet sich ein Koffer, der Knochen beinhaltet. Da die Polizei dieser Spur jedoch nicht sonderlich intensiv nachgehen möchte, macht sich Mario selbst an die Ermittlungen…

Fazit

Wer beschauliche Krimis im „Tatort-Format“ liebt, wird auch mit diesem Titel seine Freude haben. „Die Spur der Knochen“ erfindet das Rad nicht neu, liefert uns keine schweißtreibende Action, aber Unterhaltung auf ordentlichem Genre-Niveau.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, vor allem anschaulich miteinander harmoniert. Hauptfigur Mario bot genug Facetten, um seine Motivationen nach und nach begreiflich zu machen und sogar die ein oder andere Überraschung abzuliefern. Man gab sich Mühe, die Figuren greifbar und nicht unglaubwürdig zu zeichnen – so ein schönes Mitfühl-Erlebnis zu bieten.

Die Geschichte war insgesamt in Ordnung. Während der Anfang etwas gemächlich vor sich hinplätscherte, entwickelte sich nach rund 20 Minuten eine angenehme Spannungskurve, die bis zum Ende beibehalten werden konnte. Das Konstrukt war glücklicherweise nicht allzu weit her geholt, auch wenn einige Elemente dem Erzählfluss zuliebe zurechtgebogen wurden und mit einem gewissen Zufallsfaktor daher kamen.

Das Ergebnis war in sich rund und weitestgehend schlüssig. Gut hat mir auch der – ab einem gewissen Zeitpunkt leicht vorhersehbare – Schlusspart gefallen, auch wenn er ruhig 1-2 Minuten früher hätte enden können. Man zog die Ereignisse nach ihrem eigentlichen Ende noch etwas in die Länge, was allerdings nicht zu einer Abwertung führt. Es fühlte sich lediglich etwas unnötig an – wobei man so dem Zuschauer auch die Chance zu einem ruhigen Ausklang bot und den zuvor leicht erhöhten Puls wieder herunterfährt.

Technisch gab es nichts zu Mäkeln. Die überwiegend warmen und auf Hochglanz polierten Bilder sorgten für einen gefälligen Look, Soundtrack und Synchronisation waren unauffällig – was bei mir eher positiv aufzunehmen ist. Man konnte schnell abtauchen und die teils wirklich schönen Kulissen (vor allem im letzten Drittel) genießen.

Nichts übermäßig Aufregendes, aber auch kein Rohrkrepierer. „Die Spur der Knochen“ war grundsolide Krimikost mit ausreichendem Tiefgang und vor allem fast durchwegs hoher Spannung. Man fühlte sich sofort wohl, konnte die meisten Dinge problemlos nachvollziehen und mit den toll geschriebenen Figuren mitfiebern. Unterm Strich also ein guter spanischer Film.

7/10

Fotocoyright: Capelight Pictures

Tod auf dem Nil

Inhalt

Meisterdetektivs Hercule Poirot wird auf eine Kreuzfahrt auf dem legendären Nil eingeladen, wo eine eigentlich tolle Festlichkeit auf ihn wartet. Eine reiche Dame hat sich frisch vermählt und genießt die Flitterwochen mit ihren Freunden vor traumhafter Kulisse, als dann plötzlich ein Unglück geschieht…

Fazit

Lange habe ich auf diesen Film gewartet, da mir der geistige Vorgänger (Mord im Orientexpress) recht gut gefiel und die ersten Trailer Lust auf Mehr geweckt hatten. Diesmal habe ich jedoch auf die vorherige Sichtung des Originals verzichtet und kann von daher keine direkten Vergleiche anstellen. Unabhängig davon hat mir die Neuauflage gut gefallen und mich am Ende mit einem zufriedenen Gefühl den Fernseher ausschalten lassen.

Ich habe es anhand der ersten Bilder schon fast geahnt. Statt einer ausgefeilten Geschichte, steht hier vielmehr eine großartige Inszenierung mit fantastischen Kulissen im Vordergrund. Das auf Hochglanz polierte Ägypten sah in keinen anderen Filmen besser aus, die tollen Farben und die opulente Ausstattung luden zum Versinken ein. Die tollen Darsteller waren in aufwendigen und modischen Gewändern gekleidet, jede Szene ein optischer Hochgenuss.

Die Handlung stand dem Glanz jedoch ein wenig nach. Alles verlief nach einem schlichten Muster und hielt wenig an Überraschungen für uns parat. Der Fall versucht sich ein klein wenig verschachtelt zu geben, doch die Auflösung lag eigentlich schon früh auf der Hand. Dabei wurde dann auch alles so inszeniert, dass sich der Zuschauer bei seinen Theorien selbst bestätigen konnte und das Finale gab ihm dann recht.

Die Chemie aller Beteiligten hat wunderbar gepasst. Die großenteils sehr bekannten Gesichter haben hervorragend in ihre Rollen gepasst und sich zuweilen äußerst köstliche Dialoge zugeworfen. Erwartungsgemäß hat Gl Gadot den Rest überstrahlt, doch negativ aus der Reihe war sowieso Niemand gefallen. Die Darbietung von Kenneth Branagh war überdies mal wieder ein Fest, vor allem wenn er über die Liebe sinniert und die Tränchen kullern lässt.

Für mich war „Tod auf dem Nil“ weniger Krimi, vielmehr Staraufgebot vor atemberaubender Kulisse. Auch wenn der Verlauf nicht gerade superspannend daher kam, wurde man durchwegs prima bei Laune gehalten und die knappen zwei Stunden vergingen sehr kurzweilig. Mit seiner eigenwilligen Art war das Gebotene als Hommage an alte Klassiker zu verstehen und gefiel so insgesamt recht gut. Allein wegen den Pyramiden – und natürlich Gal Gadot – einen Blick wert.

7/10

Fotocopyright: Walt Disney

Ich schweige für Dich (Mini-Serie)

Inhalt

Am Rande eines Fußballspiels werden bei Adam böse Zweifel an seiner Frau gesät. Eine junge Dame behauptet, dass ihre damalige Schwangerschaft nur vorgetäuscht war und er hinterfragen soll, ob er wirklich der leibliche Vater seiner Söhne sei. Als er seine Gattin dann zur Rede stellen will, weicht diese aus und verschwindet kurz danach spurlos…

Fazit

In der letzten Zeit werden mir solche Mini-Serien immer sympathischer. Sie sind nicht allzu lang, bieten genügend Tiefe und sind normalweise auch abgeschlossen. Zwar muss man auch bei „Ich schweige für Dich“ mit einer arg zusammenkonstruierten Storyline leben, doch dafür stimmt hier der Unterhaltungsfaktor auf jeden Fall.

Bereits nach wenigen Minuten hatte mich diese wirklich gut und hochwertig gefilmte Produktion am Haken. Man stellt direkt zu Beginn eine interessante These in den Raum und rasch überschlugen sich die folgenden Ereignisse. Mitunter war es manchmal schwierig den Überblick zu behalten, doch es war auf jeden Fall machbar. Die Handlung war komplex, aber nicht zu überfrachtet. Die Anzahl an Figuren war perfekt ausgelotet und die Episodenanzahl (8 Stück) hierfür passend gewählt.

Wo andere Serien ihren Auflösung schon recht früh verraten, gab es hier Unklarheit und Spannung bis zum Schluss. Die Puzzlestücke wollten dank des tollen Drehbuchs lange Zeit überhaupt nicht zusammenpassen und entsprechend hoch war die Neugier. Man hangelte sich mit kleineren Brocken von Episode zu Episode, doch der „Draufblick“ ließ lange auf sich warten – was letztlich auch gut so war. Man konnte zwar miträsteln und sich die Geschehnisse so langsam rekonstruieren, doch es fehlte immer am wichtigen Hinweisen – die es tatsächlich erst beim Finale gab.

„Ich schweige für Dich“ ist eine Serie, die ohne übertriebene Gewaltspitzen oder viele Leichen daher kam und trotzdem sehr spannend und unterhaltsam war. Man könnte sie irgendwo zwischen Krimi, Drama und Mysterie verorten und in allen Bereichen gute Noten attestieren – auch wenn es am Ende eher realistisch-hanebüchen, statt mysteriös von statten ging. Es wurde wirklich nie langweilig und aufregende Wendungen fesselten bis zum bitteren Ende an den Schirm. Eine rundum sehr gut gemachte Produktion mit hohem Suchtfaktor und einer angenehmen Anzahl an Episoden. Nichts zu kurz und nicht zu lang – und vor allem komplett auserzählt.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Untraceable

Inhalt

Ein Unbekannter stellt eine bizarre Webseite ins Netz. Dort sind gefesselte Personen zu erkennen, die mit steigender Klickzahl immer schneller in den Tod getrieben werden. Was zunächst nach einem perfiden Scherz klingt, ist traurige Wirklichkeit und den Behörden läuft die Zeit davon…

Fazit

„Untraceable“ mag seinerzeit von seiner Idee her nicht schlecht gewesen sein, litt jedoch unter einigen Problemen, die eine Massentauglichkeit leider so mit sich brachte. So wurden technische Aspekte viel zu simpel abgehandelt und jede Menge Ungereimtheiten zu Gunsten eines flüssigeren Verlaufes bewusst in Kauf genommen.

Als Fachmann muss man Kompromisse von Filmemachern durchaus hin und wieder akzeptieren, doch gerade bei „Untraceable“ gab es ein paar künstlerische Freiheiten, die mir immens auf die Laune drückten und noch nicht einmal unfreiwillig komisch erschienen. Man warf diverse Dinge durcheinander und versucht so einen halbwegs unterhaltsamen Plot auf die Beine zu stellen – was jedoch auch nicht vollends gelang.

Über weite Teile plätschert der Titel vor sich hin und vermag den Zuschauer nie vollends abzuholen. So dramatisch die Ereignisse und so nett gemeint die Prämisse, so unspektakulär und langweilig die eigentliche Ermittlungsarbeit. Man konnte den meisten Erkenntnissen zwar folgen, manchmal schienen die Zusammenhänge eher dürftig konstruiert und leider nicht wirklich spannend umgesetzt.

Diane Lane hat ihre Sache solide gemacht, ohne sonderlich vom Hocker zu werfen. Überhaupt hat die düstere Inszenierung ganz gut gefallen und der gesamte Look war schick, war im Gesamtkontext konnte dies nur bedingt überzeugen. Die schleppende und teil arg an den Haaren zusammengebastelte Handlung waren das Werk immer wieder zurück und so kann es am Ende keine echte Empfehlung geben. Wer etwas halbwegs vergleichbares sucht, sollte sich besser bei der „Saw“-Reihe umschauen. Zwar hapert es auch hier oftmals bei der Logik, aber es gibt interessantere Schauwerte.

5,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Der junge Wallander – Staffel 2

Inhalt

Nach den zurückliegenden Ereignissen hat Kurt seinen Dienst bei der Polizei quittiert und versucht fortan sein Leben neu zu ordnen. Zögerlich folgt er dann allerdings der Bitte um Hilfe der alten Kollegen und aus einem scheinbar kleinen Fall mit Fahrerflucht, entwickelt sich ein weitaus größerer Komplex…

Fazit

Die erste Staffel vom jungen Wallander war nicht übel, endete aber nicht so recht befriedigend. In die zweite Staffel konnte jedoch ohne größere Vorkenntnis eingestiegen werden und – es sei verraten – am Ende erhielten wir ein abgeschlossenes Finale.

Der Plot entwickelte sich anschaulich und überzeugte mit durchwegs hoher Spannung. Es war klar, dass sich der kleine Fall von Minute zu Minute immer weiter ausbauen würde und die Dinge nicht so waren, wie sie auf den ersten Blick schienen. Dabei wurde der Betrachter aber stets vorbildlich mitgenommen und man verlor nie den roten Faden. Die Handlung entwickelte sich im richtigen Tempo, ließ uns nie verwirrt auf der Strecke oder langweilte uns auch nicht.

Sicherlich wirkte das Geschehen zuweilen arg konstruiert an und zeigte eklatante Schwächen bei früheren Ermittlungen auf, trotzdem fühlte sich das Gebotene überwiegend glaubwürdig und greifbar an. Man verstand die Motive auf allen Seiten und konnte sich prima in alle Prozesse und Wirren hineindenken.

Erneut konnten Cast und Setting überzeugen. Obwohl die Bilder einen hochwertigen und absolut zeitgemäßen Look präsentierten, wirkte das Geschehen nicht so glatt geleckt und seelenlos, wie bei anderen Produktionen. Alles hatte genau die passenden Kanten – ebenso die wirklich gut geschriebenen Figuren. Deren Zeichnung ging im richtigen Maße in die Tiefe und zeigte auch die menschlichen Seiten abseits der Polizeiarbeit auf, ohne das zu Grunde liegende Tempo zu verlangsamen.

Die zweite Staffel vom jungen Wallander ist ein echter Glücksgriff für Krimifans. Die Serie war angenehm komplex, aber nicht zu kompliziert und durchwegs spannend erzählt. Wer auf solche Events steht, wird hier garantiert nicht enttäuscht werden. Für ein besseres Gesamtverständnis sollte man vielleicht mit den der vorherigen Season anfangen, braucht sich aber auch so keine Sorgen um einen schlechten Einstig zu machen.

8/10

Fotocopyright: Netflix

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