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Schlagwort: PC (Seite 3 von 11)

Titanfall 2 (XBOX One/PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut von Jack Cooper, der als einfacher Soldat im Krieg von großen Konzernen verwickelt wird und inmitten der Gefechte auf den Mech BT stößt und unverhofft zu dessen Piloten wird…

Gameplay

War der erste Teil noch ein reiner Multiplayer-Shooter, hat man den zweiten Teil um eine tolle Singleplayer-Kampagne erweitert, die ich in diesem Review etwas genauer besprechen möchte.

Wie schon beim Erstling handelt es sich auch beim Nachfolger um einen First-Person-Shooter, der nicht nur zu Fuß, sondern auch innerhalb eines Mechs bestritten werden kann. Neben heftigen Gefechten stehen aber auch kleinere Geschicklichkeitstests wie wilde Sprungpassagen oder dem Hantieren mit kleineren Zeitreisen auf der Tagesordnung.

Viele Areale können nur mit gezielten Sprüngen (inklusive dem Laufen an Wänden) durchquert werden, manchmal sind sogar zusätzliche Aktionen wie das Umleitung von Windströmen dafür erforderlich. Das Ganze fordert hin und wieder kurze Denkarbeit, hält aber nur so lange wie nötig auf und gestaltete sich eigentlich nie als lästig.

Die Steuerung orientiert sich dabei an den Genre-Standards und erfordert keine größere Einarbeitung. Auf Wunsch kann eine Projektion eingeblendet werden, die uns die Orientierung erleichtert bzw. die zuweilen etwas kniffeligen Sprünge besser visualisiert.

Ein interessanter Kniff haben die Programmierer mit den Zeitsprüngen eingebaut. So ist gelegentlich ein Wechsel in eine andere Zeitebene erforderlich, um Räume betreten oder Schalter aktivieren zu können. Dies gab dem Spiel zusätzliche Tiefe, aber ohne uns dabei allzu stark zu verwirren. Visuell wurde das Ganze sehr stark in Szene gesetzt und hat immer mal wieder für kleineres Staunen gesorgt.

Spielzeit

Ich habe den Titel zu Release auf der XBOX One durchgespielt und ihn nun noch einmal erfolgreich auf dem PC absolviert – die genaue Zeit dabei aber nicht gestoppt. Ich würde den Umfang auf zirka 5 bis 6 Stunden beziffern (nur Single-Player).

Präsentation

Optisch macht „Titanfall 2“ noch immer eine hervorragende Figur und überzeugt mit toller Performance. Ich habe das Spiel auf dem Legion Go in Full-HD und vollen Details jederzeit flüssig wiedergeben können und war erstaunt wie detailreich die Grafik noch immer ist und welch geniale Lichteffekte zu vernehmen waren. Umgebungen, Figuren und vor allem die Mechs waren beeindruckend gestaltet und der wuchtige Sound (am besten mit Headset!) ließ eine atemberaubende Immersion aufkommen.

Positiv

  • hervorragende Grafik
  • brachialer Sound
  • tolles Setting
  • Mech-Passagen fühlen sich wuchtig an
  • vergleichsweise abwechslungsreiche Missionen
  • Kampange dreht spielerisch im letzten Drittel richtig auf

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Story plätschert vor sich hin

Negativ

  • unspektakulärer Endkampf
  • manchmal leichte Orientierungsprobleme

Fazit

Den Vorgänger habe ich eigentlich nur wegen seiner gigantischen Collectors Edition im Regal stehen. Spielerisch war der reine Multiplayer-Titel eher so lala und eine echte Kampagne hätte ich mir schon hierfür sehnlichst erhofft. Mit Teil 2 kamen die Entwickler diesem Wunsch zum Glück nach und haben in meinen Augen auch mehr als beachtlich abgeliefert.

Der Einzelspieler-Part war recht kurz, dafür aber angenehm knackig. Es gab keine nennenswerten Leerläufe und Abwechslung wurde groß geschrieben. Neben deftigen Ballereinlagen fügten sich die Parcours-Elemente gut ein und das Umherwandern mit den Mechs machte sowieso mächtig Laune. Vor allem gegen Ende hat das Geschehen so richtig aufgedreht und dank toll inszenierter Dauer-Action für Begeisterung gesorgt. Elemente wie das Erstürmen einer feindlichen Basis oder das Kapern von Luftschiffen sind nachhaltig in Erinnerung geblieben.

Schade, dass der Endkampf vergleichsweise unspektakulär und wie ein normales Gefecht mit einen Standardgegner ausgeschaut hat. Hier hätte man die Reise viel aufregender abschließen können – schließlich waren wir durch die vorherigen Kapitel noch voller Adrenalin und hätten gerne im hohem Tempo und abgedrehten Ideen weitergemacht.

Für Einzelspieler ist „Titanfall 2“ unterm Strich ein großartiges Erlebnis, das sich vor allem technisch noch immer nicht vor der aktuellen Konkurrenz verstecken muss. Die launige Kampagne enthielt viel frischen Wind und die kurze Spielzeit ist grade in der heutigen Zeit (zu viele Games, zu wenig Zeit) eher als Positiv anzusehen.

Kurzum: wer Shooter mag und ein Faible für Mechs und ein Sci-Fi-Setting mitbringt, erhält mit „Titanfall 2“ einen tollen Genrevertreter – der heutzutage immer mal wieder für kleines Geld zu haben ist und garantiert kein Fehlkauf darstellt. Ich habe den damaligen Vollpreis (rein für den Einzelspieler-Part!) nicht bereut.

Fotocopyright: EA/Respawn Entertainment, LLC

Senua’s Saga: Hellblade 2 (PC)

Inhalt

Wikingerkriegerin Senua wird verschleppt, doch das Boot der Entführer zerschellt an den Klippen und ihr gelingt die Flucht. Gemeinsam mit den Stimmen in ihrem Kopf versucht sie herauszufinden, wer die bösen Schergen sind und welche Ziele sie mit ihrern Untaten verfolgen…

Gameplay

Wie im Vorgänger schlüpfen wir in die Haut von Senua und steuern unsere Protagonistin aus der Third-Person-Perspektive durch die Gegend. Die Schauplätze besitzen abermals recht überschaubare Ausmaße und wirken sehr schlauchförmig gestaltet. Wir verzetteln uns nur selten, werden hin und wieder mit Kämpfen oder kleineren (Umgebungs-)Rätseln aufgehalten.

Längere Laufwege werden genutzt, um die Geschichte (überwiegend mit Stimmen aus dem Kopf von Senua) zu erzählen und uns besser im Geschehen abtauchen zu lassen. Manchmal dürfen wir auch unser Schwert einsetzen, doch die Kämpfe sind relativ simpel gestrickt und mit wenigen Tasten (Block, Ausweichen, Angriff) halbwegs gut beherrschbar. In den Optionen können wir sogar eine Funktion aktivieren, die uns die Duelle quasi komplett übernimmt und so Niemand gefrustet ins Gamepad beißen muss.

Die Rätsel sind ähnlich wie beim Vorgänger. Meist müssen wir Runensymbole finden, die wir mit einem Blick aus einer bestimmten Perspektive irgendwo in der Gegend erkennen. Dies ist zwar grundsätzlich simpel, bremst den Spielspaß allerdings auch etwas aus.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt. Ich habe immer mal wieder eine Runde auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause absolviert, würde die gesamte Reise auf ungefähr 6 bis 7 Stunden beziffern.

Präsentation

Die Präsentation ist sicherlich die größte Stärke von „Hellblade 2“. Die Unreal 5-Engine punktet nicht nur mit tollen Landschaften, enormen Weitsichten, grandiosen Licht- und Nebeleffekten, realistischen Figuren, sondern auch mit einer hierfür äußerst befriedigenden Performance.

Auf meinem Legion Go lief das Spiel in 720P bei mittleren bis hohen Details mit ca. 30 bis 40 FPS und sah dabei echt super aus. Als Maßstab möchte ich den Titel allerdings nicht hernehmen – die Areale wirkten (wie bereits beim Gameplay erwähnt) sehr klein und schlauchartig, waren nicht vergleichbar mit einem echten Opern-World-Erlebnis.

Der Soundtrack war sehr gut und hielt sich meist angenehm dezent im Hintergrund, die (englische) Sprachausgabe war beeindruckend räumlich und half enorm bei der Immersion.

Positiv

  • herausragende audiovisuelle Präsentation
  • cineastische Inszenierung (Kämpfe, Dialoganimationen, etc.)
  • gute Performance auch auf „kleinen“ Rechnern
  • ansprechendes Setting
  • sympathische Hauptfigur

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • einfache Rätsel
  • repetitive und eher langweilige Rätsel
  • vergleichsweise simples Kampfsystem

Negativ

  • oft viel zu dunkel
  • Trial & Error-Passagen
  • fühlt sich trotz kompakter Spielzeit manchmal enorm gestreckt an

Fazit

Auf der einen Seite als Nischentitel verrufen, auf der anderen Seite dennoch heiß erwartet. Nach dem grandiosen Erstling waren die Erwartungen an „Hellblade 2“ enorm und aus meiner Sicht konnte dem eigentlich nur die makellose technische Seite gerecht werden.

Das Spiel an sich war okay, aber keine Offenbarung wie einst sein Vorgänger. Man bekam hier zwar eine solide Weiterentwicklung von vielen Elementen, doch irgendwie kam das Ganze nicht mehr so frisch wie einst rüber. Die tolle Optik kaschiert das schwache Gameplay nur bedingt und an zu vielen Stellen hing das Geschehen trotz seiner kompakten Spielzeit irgendwie durch.

Gegen einen „Walking Simulator“ (ich liebe das Genre!) hätte ich nichts einzuwenden gehabt, doch dann hätten die Knobelaufgaben weniger repetitiv und die Story einen Hauch strammer und packender daherkommen dürfen. So bleibt für mich unterm Strich nur ein solider Demotitel, der leider nicht an seinen erinnerungswürdigen Vorgänger heran reicht und wohl schnell wieder vergessen sein dürfte. Im Grunde also ein typischer „Gamepass“-Titel, der schnell in einem Probemonat weggezockt wird und als Überbrückung für echte Blockbuster geeignet ist.

Fotocopyright: Ninja Theory/Xbox Game Studios

Ghost of Tsushima (Playstation 4, Playstation 5, PC)

Inhalt

Die Mongolen sind auf dem Vormarsch nach Japan und besetzten die Insel Tsushima. Die Regierenden werden gefangen genommen, viele Zivilisten getötet. Inmitten dieser Unruhen übernimmt der Spieler die Rolle von Samurai Jin, der alles unternimmt um den Wahnsinn zu beenden…

Gameplay

„Ghost of Tsushima“ ist ein klassisches „Open-World“-Spiel, welches sich am einfachsten mit der „Assassins Creed“-Reihe oder beispielsweise „The Witcher 3“ vergleichen lässt. Gesteuert wird die Hauptfigur aus der Third-Person-Perspektive und abgeklappert werden diverse Ziele auf der großen Karte.

Wie bei den meisten Konkurrenten können wir uns auch hier entscheiden, ob wir strikt die Hauptstory verfolgen oder uns mit kleineren Nebenmissionen die Zeit verdulden möchten. Statt eines „Navigationssystems“ am Bildschirmrand, leiten uns diesmal Winde zum nächsten Ziel. Das klappt meistens irgendwie ganz gut, trotzdem musste ich öfters auf die weiterhin integrierte Karte schauen.

Mit Abschluss von Missionen oder dem observieren oder töten von Mongolen-Anführern verdienen wir uns Punkte, mit denen wir unsere Kampftechniken (die wir nach und nach freischalten) verbessern. Am Anfang werden uns grundlegende Kampftaktiken per Rückblenden-Tutorial beigebracht und so sorgt die recht die umfangreiche Controllerbelegung auch keinen größeren Stress.

Ansonsten waren die Aufgaben zwar nie sonderlich abwechslungsreich (meist „töte alle Mongolen“), aber deren Inszenierung war filmreif und hierdurch sehr packend gestaltet. Zumindest der Hauptstrang fühlte sich nur selten nach Fleißarbeit an und die Geschichte blieb klar im Fokus.

Negativ ist mir eigentlich nur die KI der Gegner und leider auch der eigenen Gefolgsleute in Erinnerung geblieben. Für die Mongolen blieb unser Samurai trotz etlicher Meuchelleien oft unerkannt und man konnte in aller Ruhe Einen nach dem Anderen beseitigen, die eigenen Mistreiter hingegen liefen gerne in brennende Pfeile und lagen ständig am Boden. Hier fühlte sich deren häufige Reanimation (unter Zeitdruck!) ein wenig nach Arbeit an.

Spielzeit

Für die Haupt-Kampagne habe ich zirka 15 Stunden benötigt.

Präsentation

Seinen ursprünglichem Release auf der Playstation 4 sieht man dem Titel durchaus an, trotzdem macht die Grafik auch heute noch einen guten Eindruck und überzeugt vor allem mit herausragender Performance. Auf meinem „Legion Go“-Handheld konnte ich das Spiel in 720p mit hohen Details superflüssig zocken und es sah echt toll aus.

Die Landschaften waren abwechslungsreich gestaltet und haben mit ihren Felder, Flüssen und eisigen Gebieten einen hohen Wiedererkennungswert. Die Figuren waren hübsch animiert und überzeugten mit ihrer glaubwürdigen Mimik während der cineastisch inszenierten Zwischensequenzen.

Die komplett eingedeutschten Dialoge waren professionell und gaben keine Grund zur Klage. Es ertönten ein paar bekannte Sprecher, die ihre Sache allesamt sehr gut machten und für eine perfekte Immersion sorgten. Abseits dessen dürfte man ein paar echten Ohrwürmern lauschen.

Positiv

  • unverbrauchtes Setting
  • tolle Präsentation
  • schöne Geschichte
  • gut geschriebene Charaktere
  • packender Spielverlauf mit Suchtfaktor
  • vielfältiges Kampfsystem

Neutral

  • „Wind“-Navigation mit immer optimal
  • teils längere Laufwege
  • manche Kämpfe ziehen sich etwas in die Länge

Negativ

  • Gegner-KI nicht immer die Schlauste
  • die KI der eigenen Mitstreiter leider auch nicht
  • fummelige Steuerung beim Springen & Klettern

Fazit

Nach all den Jahren ist „Ghost of Tsushima“ noch immer ein großartiges Spiel. Nachdem ich es zuerst auf der Playstation 5 gespielt und mangels Zeitgründen irgendwann abgebrochen habe, hat es mich auf dem PC direkt wieder gepackt und dank mobilen „Legion Go“ war keine Zugfahrt und keine Mittagspause sicher vor dem Geist.

Das Spiel baute einen unglaublichen Sog auf und hielt mit einer kinoreif erzählten Story durchwegs bei Laune. Man konnte sich unerwartet gut in den Kopf unserer Hauptfigur hineindenken und seine teils ungestümen Handlungen vollends verstehen – und natürlich auch gerne mit eigenen Händen am Pad erleben.

Lob an die ursprünglichen Programmierer und an die Portierungsexperten von Nixxes. Nach dem zweiten Teil von „Horizon“ wurde auch hier wieder ein sehenswertes und vor allem sehr performantes Produkt abgeliefert und die Hoffnung auf weitere Umsetzungen bekannter Playstation-Hits angeheizt. Im Moment dürfen sich PC-Spieler jedenfalls über diesen Titel und zu einem heißen Kandidat zum Spiel des Jahres freuen.

Fotocopyright: Sucker Punch Productions

Back Then (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Mannes, der zunächst durch einen Schneesturm marschiert und endlich den Eingang zu seinem Haus findet. Er betritt das Gebäude und befindet sich plötzlich in einem Rollstuhl wieder…

Gameplay

„Back Then“ ist ein klassischer „Walking Simulator“, bei dem der Spieler die Handlung selbst Stück für Stück offen legt. Man kann weder Sterben, noch etwas verkehrt machen. Das Programm erteilt uns grob Anweisungen was als Nächstes zu tun ist und kleinere Knobelaufgaben halten uns nicht länger dabei auf.

Meist gilt es passende Schlüssel oder Teile zur Vervollständigung einer Schreibmaschine zu finden, oder schlichtweg irgendwelche Gegenstände in der richtigen Reihenfolge anzuklicken.

Spielzeit

Nach knapp drei Stunden stand ich vor dem durchaus deprimierenden Finale und musste beim Verlassen des Titels den ersten Absturz des Programmes in Kauf nehmen.

Präsentation

Optisch war der Titel eher zweckmäßig, aber keineswegs hässlich. Es gab wenige Grafikoptionen, doch mit hohen Einstellungen in 720p war das Spiel optimal auf den Legion Go benutzbar. Zwar wirkte die Einrichtung des Hauses zuweilen etwas karg, doch andere Szenen gefielen mit tollen Wetter- oder Lichteffekten.

Der Soundtrack war zumeist unauffällig, aber atmosphärisch, die Synchronsprecher überraschend professionell und gefühlsbetont.

Positiv

  • interessante Ausgangslage rund um Thema Demenz
  • packende Atmoshäre
  • nachdenkliche Momente locker verpackt
  • ordentliche audiovisuelle Präsentation

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • hin- und wieder leichte Übersichtsprobleme
  • Ende nicht schlecht, aber nicht ganz befriedigend (liegt in der Sache)

Negativ

  • wirkt stellenweise etwas gestreckt
  • Objekte lassen sich nicht immer gut erkennen
  • Aufgabenstellungen manchmal nicht direkt ersichtlich

Fazit

Allein wegen seiner Grundthematik verdient „Back Then“ in meinen Augen schon ein großes Lob. Die Macher gingen sorgsam mit dem Thema Demenz/Alzheimer um und ließen uns die Ereignisse eines bewegten Lebens in hübschen Bildern miterleben. Dabei erinnerte das Werk an „Edith Finch“ oder „To the Moon“, ohne jedoch die Klasse dieser vermeintlichen Vorbilder zu erreichen. Dennoch ist der Titel kein schlechtes Spiel und sei allen Walking-Sim Fans mit Vorliebe für besondere Experimente ans Herz gelegt.

Fotocopyright: Octopus Embrace

Return to Grace (PC)

Inhalt

Der Spieler strandet auf eine fremden Planeten und muss sich durch einen Schneesturm zurück zu einer Basis kämpfen. Dort ist alles verlassen, doch was ist hier nur passiert?

Gameplay

„Return to Grace“ ist ein astreiner Walking-Simulator, bei dem man die Umgebung aus gewohnter Ego-Ansicht erkundet und die Handlung in Form von Audio-Aufzeichnungen und Gesprächen mit dem Computer am Handgelenk voran bringt.

Man durchquert sowohl Innen-, als auch Außenbereiche, wird durch das geschickte (leicht schlauchförmige) Leveldesign stets auf dem richtigen Weg gehlten und kann sich nicht großartig verlaufen.

Die Denkaufgaben beschränken sich meist auf sehr einfache Aufgaben, wie dem richtigen Herausfinden eines Musters um Türen zu öffnen oder dem enteisen von Leitungen via Flammenwerfer. Die Lösung bzw. die benötigten Gegenstände liegen dabei meist in greifbarer Nähe oder ergeben sich durch eindeutige Hinweise unserer Computer-Kumpanen, deren Stimmen aus unserer Smartwatch kommen.

Spielzeit

Rund 1,5 bis 2 Stunden habe ich in der Welt von „Return to Grace“ verbracht. Dabei habe ich alle gefunden Audio-Logs abgehört und hinter alle Ecken geschaut.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Schauplätze waren zwar zuweilen etwas karg, doch hat dies gut zum restlichen Art-Design gepasst und gab keinen Grund zur Klage. Ob im eisigen Wind auf der Planetenoberfläche oder in den teils opulent geratenen Innenansichten von Kapellen oder dergleichen – alles wirkte stimmig gestaltet und lud dank toller Soundkulisse problemlos zum Versinken ein. Vor allem die Sprecher (englische Sprachausgabe und englische Untertitel) machten einen professionellen Eindruck.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • tolles Ambiente
  • beachtliches Art-Design
  • spannende Handlung
  • hervorragende Sprecher
  • ein paar erinnerungswürdige Schauplätze

Neutral

  • einfache Rätselaufgaben
  • repetitives Rätseldesign
  • nur englische Sprachausgabe & Untertitel

Negativ

  • sehr kurz
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

„Return to Grace“ ist mir eher zufällig über den Weg gelaufen und hat mich mit seinem tollen Setting und seiner stimmungsvollen Präsentation schnell in seinen Bann gezogen. Zwar war das Gebotene nach zwei kurzen Abenden bereits vorbei, doch immerhin habe ich mich trotz leicht repetitiver Aufgaben nicht gelangweilt und die unheilvolle Stimmung nur zu gerne eingsaugt.

Wer Action oder Kommunikation mit anderen Figuren sucht, liegt hier vollkommen verkehrt. „Return to Grace“ lebt von Audioaufzeichnungen und Konversationen mit Computerstimmen, verzichtet auf „Game Over“-Screens und lässt uns nicht lange auf der Stelle tappen. Ein typischer, aber richtig guter Walking-Simulator – der voll meinen Nerv traf, gerne aber noch das ein oder andere Stünden hätte länger andauern dürfen.

Fotocopyright: Creative Bytes Studios

Tales of Arise (PS5/PC)

Inhalt

Die beiden Welten Rena und Dahna liegen dicht beieinander, doch es herrscht große Ungleichheit. Die Bewohner von Dahna werden versklavt und ausgebeutet, stehen den großen Fürsten ihrer benachbarten Reiche demütig gegenüber. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle eines Bergbauarbeiters, der zwar sein Gedächtnis, jedoch nicht seine eiserne Maske verloren hat und mit ein paar neuen Freunden den Kampf gegen die Ungerechtigkeit aufnimmt…

Gameplay

„Tales of Arise“ ist ein Rollenspiel in bester (Tales-)Serientradition. Ihr steuert die Hauptfigur durch 3D-Landschaften und könnt Konfrontationen mit sichtbaren Gegnern weitestgehend ausweichen. Kommt es dann aber zum Gefecht, wird in eine spezielle Kampfansicht geschaltet und in Echtzeit geht es ins Getümmel.

Entweder können wir hier wild auf dem Gamepad herumkloppen oder mit etwas Taktik die passende Ausrüstung wählen und hübsche Kombinationen mit unseren Partnern hinlegen. Das Handling ist hierbei dank Tasteneinblendungen und ausführlichen (Zwangs-)Tutorials recht einfach und bringt selbst große Bosse mit ein klein wenig Einarbeitung locker zum erliegen.

Ansonsten folgt ihr entweder strikt der Hauptquest oder nehmt kleinere Nebenaufgaben an. Eine Schnellreisefunktion (die leider nicht immer verfügbar ist) hilft euch beim Verkürzen von langen Laufwegen, wobei die verfügbare Karte bei der allgemeinen Orientierung leider nicht immer hilfreich ist. Oft bin ich ohne Plan herumgelaufen, bis ich endlich mal wieder eine Quest-Markierung gefunden habe. Speichern könnt ihr immerhin jederzeit.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mit der Hauptkampagne verbracht und mich dabei nicht großartig gelangweilt. Dank unzähliger Nebenaufgaben und Sammelbeschäftigungen hätte sich die Spielzeit sicherlich fast verdoppelt.

Präsentation

Optisch gab sich der Titel mit seinem „Cell-Shading“-Look eher einfach, aber stimmig und vor allem performant. Ich habe das Spiel auf der Playstation 5 und auf dem „Legion Go“ gezockt, mit dem ich bei Full-HD und hohen Details ein erfreulich flüssiges Spielerlebnis in meinen Mittagspausen gehabt habe.

Die englische Sprachausgabe war recht gut, die deutschen Untertitel weitestgehend frei von Fehlern. Erwähnenswert wären auf jeden Fall noch die qualitativ hochwertigen Anime-Zwischenszenen mit tollen „Japano-„Soundtrack und hübschen Zeichenstil.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • interessante Charaktere
  • spannende Handlung
  • tolle Anime-Zwischensequenzen
  • launige Gefechte mit leichtgängigen Kombos
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Story benötigt etwas um in die Gänge zu kommen
  • etwas Einarbeitung bei den unterschiedlichen Charakteren erforderlich

Negativ

  • Schnellreise nicht immer verfügbar
  • Orientierungsprobleme trotz Karte
  • manche Kämpfe dauern arg lang
  • häufige Gameplay-Unterbrechungen wegen Zwischensequenzen
  • Design der Dungeons manchmal etwas langweilig

Fazit

Schon ewig liebe ich die „Tales“-Reihe und habe auch sehr viele Ableger davon auf unterschiedlichen Plattformen gezockt. „Arise“ mag sicherlich der optisch leckerste Teil darstellen und sich auch spielerisch keine Blöße leisten, doch meine Favoriten bleiben „Zestiria“ und „Berseria“, bei denen ich einfach etwas besser in die jeweilige Geschichte gekommen bin und für mich einen höheren Spannungsbogen herausgezogen habe.

Nichtsdestotrotz bekommen Genrefreunde hier ein rundes Gesamtpaket, welches sich keine gravierenden Patzer leistete und durchwegs einen guten Eindruck hinterließ. Die „JRPG-Checkliste“ wurde sorgfältig abgezeichnet und in allen relevanten Bereichen mit gelungenen Mechaniken bestückt. Das Spiel funktioniert in sich einfach prima und das spricht für die Erfahrung seiner Programmierer.

Wer aktuell ein entsprechendes Rollenspiel mit zeitgemäßer Technik sucht, kann bei „Tales of Arise“ jedenfalls bedenkenlos zugreifen und sich auf die unterhaltsame Reise mit den liebenswerten Figuren begeben. Sicherlich muss man ein Faible für das Japano-Setting haben, doch dann klappt das Abtauchen erst recht sehr gut.

Fotocopyright: BANDAI NAMCO

Nier: Automata (PC/Playstation 4)

Inhalt

Die Menschheit hat den Krieg gegen die Roboter verloren, wurde dabei fast vollständig ausgelöscht und ist auf den Mond geflohen. Von hier aus wird der Spieler in Form von Androide 2B zurück auf die Erde geschickt und soll noch einmal versuchen das Blatt zu wenden…


Gameplay

Das Gameplay von „Nier Automata“ lässt sich nicht einfach umschreiben, da sich die Macher hier gleich mehrerer Genres bedient und überall mehr als passabel abgeliefert haben. Primär ist das Spiel zwar ein 3D-Action-Adventure, doch hin und wieder wechselt die Perspektive in die 2D-Ansicht oder es kommt sogar zu Ballereinlagen wie in klassischen (Sidescroll- oder Top-Down-) Shootern.

Diese Mischung mag auf den ersten Blick bizar wirken, harmoniert aber wunderbar miteinander und alle Stationen gingen nathlos ineinander über. Dabei war kein Part zu kurz oder gar zu lang. Man hielt sich perfekt die Waage und sorgte stets für ein kurzweiliges Vergnügen.

Beim Betreten neuer Abschnitte gab es hier und da mal leichte Orientierungsprobleme, die sich zum Glück schnell zerschlagen haben. Es gab eigentlich immer irgendwelche markanten Punkte und so hangelte man sich irgendwann sehr souverän durch die unerwartet überschaubare Welt, die mit vielen kleinen Details gespickt wurde.

Spielzeit

Rund 15 Stunden habe ich mich auf PS4 und nun erneut auf dem PC (genau gesagt dem Legion Go) mit dem Abenteuer beschäftigen dürfen – wobei dies (ähnlich wie bei Nier:Replicant) auch nur die halbe Wahrheit ist. Tatsächlich müsste man das Spiel ganze dreimal durchzocken, um die komplette Geschichte erleben zu dürfen.

Präsentation

Optisch ist „Automata“ anno 2024 leider etwas in die Jahre gekommen, doch an seinem tollen Artstyle hat sich zum Glück nichts verändert. Karge Passagen werden mit hübschen Effekten, toll designten Bewohnern und einem fantastischen Soundtrack übertüncht und ein krasses Wohlgefühlt steigt auf. Die Musik gehört zum Besten was ich je in einem Videospiel gehört habe und sorgte für einige Ohrwürmer – obwohl manche Gesangspassagen eher nach Fantasy-Lauten, denn nach echter Sprache klangen.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • atemberaugendes Figuren- und Landschaftsdesign
  • ohrwurmverdächtiger Soundtrack
  • viele Genres gelungen miteinander vereint
  • flüssiges Perspektiven- und Gameplaywechsel
  • viele versteckte Botschaften
  • Assistenz bei den Gefechten aktivierbar

Neutral

  • hin und wieder leichte Orientierungsprobleme
  • kein echtes Tutorial, d.H. man muss Dinge wie Steuerung oder Speichern selbst herausfinden
  • Umgebung manchmal etwas karg gestaltet

Negativ

  • mehrfaches Durchspielen für die gesamte Handlung erforderlich

Fazit

Für mich zählt „Nier: Automata“ zu den absoluten Ausnahmetiteln, die nicht allzu oft das Licht der Welt erblicken. Obwohl das Game an Anfang etwas sperrig erschien, zog es schnell in seinen unverwechselbaren Bann und hielt das Interesse bis zur letzten Minute bei.

War man zunächst von den unterschiedlichen Spielstilen, den verhaltenen Erklärungen bezüglich der Bedienung und eigentlichen Aufgaben ein wenig eingeschüchtert, offenbarte sich von Minute zu Minute ein immer größeres Meisterwerk mit unglaublichen Tiefgang.

Das Spiel steckt voller Details und Anspielungen, die manchmal erst bei genauerem Hinsehen so richtig zünden und immer wieder für ein Grinsen im Gesicht sorgen. Dank umfangreicher Eingabehilfen (z.B. können Kämpfe auf Knopfdruck automatisch von der KI übernommen werden) gab es selbst bei dickeren Gegnern kein Frustpotential und der Abspann bliebt für jeden Zocker erreichbar.

Wer dem Design nicht abgeneigt ist, mal Bock auf einen innovativen Titel abseits der üblichen Blockbuster hat, sollte „Automata“ unbedingt eine Chance geben. Eine geschickt inszenierte Geschichte, ein flüssiges Gameplay und eine stimmige audiovisuelle Präsentation sprechen absolut für sich. Dieses Spiel lohnt definitiv!

Fotocopyright: Square Enix

Batman: Arkham Knight (PC, XBOX One)

Inhalt

Auch nach dem Tod von Joker hat das Böse Gotham noch immer fest im Griff. Nach einem Giftgas-Anschlag von Scarecrow wird die Stadt nahezu vollständig evakuiert und die wenigen verbleibenden Einwohner inmitten von Kriminellen sich selbst überlassen. Batman hat alle Hände voll zu tun…

Gameplay

Wie bei seinen Vorgängern (Arkham Asylum, Arkham City) steuert ihr Batman aus der Third-Person-Perspektive, dürft hin und wieder aber auch in seinen Wagen (das Batmobil) steigen.

Die Kämpfe laufen wieder recht simpel ab und gehen gut von der Hand. Es reicht jeweils eine Taste zu Schlagen, Ausweichen und Kontern. Dies sorgt für einen ordentlichen Spielfluss, auch wenn die Übersicht aufgrund der wilden Kamera manchmal etwas leidet.

Neben dem Handling diverser Gadgets wurde der Fokus vor allem auf den Einsatz des bereits erwähnten Batmobils gelegt. Während sich die eigentlich Fahrten noch recht geschmeidig anfühlten, hakt es hingegen bei den Duellen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Auch hier geht die Übersicht ganz gerne mal verloren oder das eigenwillige Zielsystem nervt den Spieler mit dem Fokussieren falscher Feinde.

Lobenswerterweise wurde das Batmobil aber auch beim Lösen diverser Rätsel berücksichtigt. So mussten wir damit Wände freisprengen, Fahrstühle steuern oder Rampen für die Weiterfahrt korrekt anordnen. Das machte durchaus Laune, auch wenn diese Parts hin und wieder hätten etwas straffer ausfallen können.

Spielzeit

Ich habe dieses mal ungefähr 20 Stunden in Gotham verbracht, mich dabei hauptsächlich auf die Kampagne beschränkt und weitestgehend auf Nebenmissionen oder Sammelaufgaben verzichtet.

Präsentation

Optisch übertraf „Arkham Knight“ seine sowieso schon hübschen Vorgänger und legte überall noch einmal eine kleine Schippe drauf. Die Figuren waren äußerst detailliert, beachtlich animieret und die Kulissen authentisch gestaltet. Der plätschernde Regen hinterließ überall sichtbare Spuren, viele Details verwöhnten das Auge.

Die Sprecher waren professionell, die Soundkulisse angenehm atmosphärisch. Die allgemeine Stimmung war schön düster und passte zur Reihe.

Positiv

  • düstere Grundstimmung
  • viel Batman/Comic-Feeling
  • viele bekannte Gesichter
  • audiovisuell hervorragende Präsentation
  • ordentliche Spielzeit
  • einige Neuerungen gegenüber den Vorgängern
  • ein paar wirklich gute Rätseleinlagen

Neutral

  • ein paar nervige Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen
  • „Arkham City“ war insgesamt etwas packender & vielfältiger

Negativ

  • Hin und wieder leichte Übersichtsprobleme
  • Fahrzeugpassagen hätten etwas kürzer ausfallen können

Fazit

Der Release stand damals (zumindest in der PC-Version) unter keinem guten Stern, doch mittlerweile ist „Dark Knight“ ein empfehlenswerter Abschluss der Arkham-Reihe geworden und rangiert unterm Strich irgendwo unter den besseren Videospiel-Adaptionen einer Comicvorlage.

Das Spiel schaut noch immer verdammt gut aus und besaß grade in seinen launigen Kämpfen ein ausgezeichnetes Pacing – was man von den Abschnitten im Batmobil leider nicht immer behaupten konnte. Schaut man über diese Patzer (und manch eher schwache Knobelleien) hinweg, bleibt aber trotzdem ein mehr als solider Vertreter seiner Zunft.

„Batman“ kommt aufgrund seiner eher trägen Fortbewegung (ohne sein Fahrzeug) zwar nicht an ein „Spider-Man“ heran und erreicht auch ansonsten nicht ganz dessen Qualitäten (und auch nicht die von „Arkham City“), doch eine Empfehlung ist auf jeden Fall drin. Seid Ihr Neulinge, haltet euch aber zuerst an die Vorgänger und arbeitet euch bei Gefallen dann zu diesem Titel hoch.

Fotocopyright: Warner Bros. Interactive

Uncharted: Legacy of Thieves Collection – Fazit zur PC-Version

Einleitende Worte

Bei der „Legacy of Thieves Collection“ handelt es sich um eine Zusammenstellung der beiden Spiele „Uncharted 4: A Thief’s End“ und „Uncharted: The Lost Legacy“, die ich auf dieser Seite bereits besprochen habe und die vor einiger Zeit auch endlich für den PC erschienen sind. Diese Fassungen habe ich mir nun noch einmal angeschaut und möchte an dieser Stelle noch ein paar Worte zu diesen Meisterwerken verlieren.


Hier findet Ihr das Original-Review zu Uncharted 4: A Thief’s End

Hier findet Ihr das Original-Review zu Uncharted: The Lost Legacy


Fazit zur PC-Version

Auch auf dem PC machen die beiden Titel eine hervorragende Figur und brauchen sich dank edler Grafik, guter Performance und noch immer äußerst unterhaltsamen Gameplay nicht vor der Konkurrenz („Tomb Raider, etc,) zu verstecken. Die Games fühlen sich wie spielbare „Indiana Jones“-Filme mit Inszenierung von „Jerry Bruckheimer“ zu Mitspielen an und zaubern nun auch großes Kino auf den PC-Bildschirm.

Am eigentlichen Gameplay oder am Spielinhalt hat sich zwar weiterhin nichts verändert, aber tragisch ist dies auf keinen Fall. Die Spiele sind hervorragend gealtert und haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Natürlich wären ein paar neue oder veränderte Abschnitte ein nettes Goodie gewesen, aber in ihrer Urform waren die Games sowieso schon nahezu perfekt.

Gespielt habe ich hauptsächlich in meinem Mittagspausen auf dem „Legion Go“ und war über die Technik ein wenig verwundert. Das Programm bot nur den normalen oder rahmenlosen „Fenstermodus“, aber kein echtes Vollbild an. So musste entweder die Auflösung des „Legion Go“ innerhalb von Windows runterstellen oder zwangsweise die hohe Auflösung (4k bei immerhin durchschnittlich 30-35 Frames) „ertragen“.

Dem ersten Spielstart wurde noch Shader generiert. Dies nahm zwar keine Stunde wie bei „The Last of Us“ in Anspruch, doch mit rund 30 Minuten musste man hier schon rechnen. Danach war das Spiel trotzdem enorm ruckelig (zirka 15-25 Bilder bei 720p und mittleren Details), doch beim zweiten Aufruf lief es dann selbst in 4k (siehe oben) ganz manierlich.

Gewöhnungsbedürftig war die Steuerung. Bislang habe ich die“ Uncharted“-Reihe immer mit Playstation-Controllern (von der PS3 bis zur PS5) genossen, doch mit dem XBOX-Layout brauchte ich ein wenig Eingewöhnung. Zwar verzeiht das Programm weiterhin kleinere Fehler bzw. ungenaue Sprünge, aber trotzdem war das Feeling zunächst ziemlich ungewohnt.

Wahrscheinlich waren die letzten beiden Teile am leichtesten zu portieren und gehören sicherlich auch zur Speerspitze der Saga – doch schade, dass PC-only Benutzer noch nicht in die Verlegenheit der ebenfalls wundervollen Erstlinge von Naughty Dog kommen. Klar lässt sich der Geschichte auch ohne größere Vorkenntnis gut folgen, dennoch wäre eine Nachreichung der Vorgänger (evtl. mit überarbeiteter Technik, z.B. höhere Auslösung, mehr Frames, etc.) äußerst wünschenswert.

Für mich gehört „Uncharted 4“ (und seine Stand-Alone Erweiterung) weiterhin zur absoluten Referenz und ich freue mich nun über eine potentiell größere Spielerschaft, die mit ihren Käufen auch hoffentlich zum Fortbestand der Serie beitragen. Technisch habe ich jedenfalls nichts zu bemängeln und gebe natürlich noch immer eine echte Kaufempfehlung (am besten bei GOG – da kürzlich released) ab!

Fotocopyright: Sony Interactive Entertainment Europe

Alan Wake 2 (PC)

Inhalt

Ein Mord mit scheinbar okkulten Hintergründen führt FBI Agentin Saga in das verschlafene Städtchen Bright Falls. Dort trifft sie zunächst auf etwas verschlossene Einwohner, später aber auch auf den verschwunden geglaubten Bestseller-Autoren Alan Wake, der scheinbar nicht mehr zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden kann…

Gameplay

Gespielt wird das Adventure aus der Third-Person Perspektive, in der ihr nicht nur die Rolle von FBI Agentin Saga übernehmt, sondern auch erneut den namensgebenden Alan Wake steuern dürft.

Das Gameplay besteht dann aus unterschiedlichen Versatzstücken, wie etwa dem Lösen von Rätseln, den Zusammensetzen von Beweisketten oder dem Manipulieren der Storyline, welche Auswirkungen auf die jeweiligen Kulissen mit sich bringt. Schreibt Alan ein paar neue Zeilen in sein Buch, ändern sie die Ereignisse und man switcht quasi zwischen verschiedenen Realitäten und/oder Zeiten hin und her. Hierfür muss der Autor allerdings entsprechende Zeilen finden, um sie dann per Inventar dem jeweilen Abschnitt zuzuordnen.

Ab einem gewissen Punkt kann dann letztlich auch selbstständig zwischen Saga und Alan hin- und her gewechselt werden, was dann einen nicht ganz linearen Spielverlauf verspricht. Kommt man an einer Stelle nicht weiter, versucht man sich eben an der Handlung der anderen Figur.

Die Rätsel haben unterschiedliche Güte. Mal ist nur eine Zahlenkombination für eine Tür oder eine Kiste aufzutreiben, mal müssen Gegenstände miteinander kombiniert werden oder ein Reim zur Lösung eines Puppenrätsels zerlegt werden. Dies hält meist nicht allzu lang auf, da die Areale relativ übersichtlich gestaltet und nicht sonderlich weitläufig sind – auch wenn es zunächst einen anderen Eindruck erweckt.

Die Areale sind meist sehr eingeschränkt, um nicht das Wort „schlauartig“ zu verwenden. Auf den ersten Blick schauen Stadtviertel recht umfangreich aus, doch in der Realität ist man überall schnell durchgelaufen – was dank dem gelegentlichen Einsatz von „Backtracking“ (also dem erneuten Aufsuchen bereits bereister Gebiete) zum Glück auch okay war und nicht in unendliche Laufarbeit ausartet.

Spielzeit

Wie in der Presse und von den Programmierern im Vorfeld angekündigt habe ich auch knapp 20 Stunden in der Welt von Saga und Alan verbracht, dabei aber sicherlich nicht alle Sammelgegenstände (Manuskripte, etc.) eingesammelt.

Präsentation

Optisch ist „Alan Wake 2“ eine Referenz mit nur wenig Luft nach oben. Figuren und Landschaften wirken stellenweise fotorealistisch, die Immersion war enorm. Das Spiel mit Licht und Schatten wurde eindrucksvoll in Szene gesetzt, die Mischung aus echten Filmanschnitten und Spielsequenzen waren wie aus einem Guss.

Abstriche müssen bei der deutschen Synchronisation gemacht werden. Zwar waren die Sprecher an sich nicht schlecht gewählt, doch deren Betonung wirkte oftmals sehr lieblos und dies trübte durchaus die Stimmung. Viele Charaktere wirkten gelangweilt, was nun mal nicht immer zu manch düsteren Lage passen wollte.

Positiv

  • herausragende Grafik
  • angehm düstere Atmosphäre ala „Twin Peaks“
  • interessante Geschichte
  • unterschiedliche Gameplay-Elemente

Neutral

  • deutsche Vertonung eher mittelprächtig
  • Passagen an der Hinweistafel etwas langatmig
  • Gunplay fühlt sich eher so lala an

Negativ

  • Bosskämpfe teils frustrierend
  • Ziele nicht immer klar definiert
  • geringe Auswahl an Gegnertypen
  • Speichern nur an bestimmten Stellen

Fazit

„Alan Wake“ war ein heißer Anwärter auf mein Spiel des Jahres, doch mit fortschreitender Spielzeit ist die initiale Begeisterung ein wenig der Ernüchterung gewichen. War man zunächst von der bombastischen Grafik geblendet und von der mystischen Atmosphäre begeistert, wich die Eutrophie der tristen Realität.

Das Spiel ist sicherlich nicht schlecht, doch hinter der extrem hübschen Fassade verbirgt sich ein relativ normales Adventure mit nahezu schlauchartigen Leveln, viel Backtracking und einem semi-gut funktionierenden Action-System. Wie im Vorgänger spielen sich die interessant gedachten Ballereien nicht ganz optimal und so manch hektische Passage wird hierdurch enorm frustig.

Im ersten Moment gefiel die Detektivarbeit ausgesprochen gut, doch nach kurzer Zeit war der Bogen bereits überspannt und die Hinweistafel wurden mit wilden Klicken (ganz nach dem Trial & Error Prinzip) durchgeklickt und ohne echten Hirnschmalz gelöst. Nach etlichen Klicks hingen alle Bilder an der Tafel und die Handlung ging endlich weiter.

Allgemeiner Umfang und die Technik an sich gingen in Ordnung. Das Spiel performte auf meiner RX 6750 XT in 4k bei angepassten Details ganz hervorragend und Abstürze waren auch keine zu vermelden.

In diesem Jahr gab es starke Konkurrenz und da kommt „Alan Wake 2“ trotz Protz-Grafik und grundsätzlich solidem Gameplay leider nicht ganz mit. Das Spiel an sich ist grundsolide, jedoch nicht der erhoffte Knaller den mir einige Reviews vollmundig versprachen. Eigentlich ist das Spielprinzip und die „Twin Peaks“-ähnliche Atmosphäre genau mein Ding, doch Titel wie „Deadly Premonition“ oder eben der Erstling von „Alan Wake“ habe die Sache trotz schwächerer Präsentation deutlich runder hinbekommen. Mag sich jetzt stellenweise alles arg negativ anhören, aber eine ganz knappe 8 von 10 und eine Empfehlung für Interessierte (schaut auch mal bei Youtube nach Gameplay-Material) ist hier dennoch drin.

Fotocopyrigt: Remedy Entertainment/Epic Games

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