Inhalt

Die beiden Welten Rena und Dahna liegen dicht beieinander, doch es herrscht große Ungleichheit. Die Bewohner von Dahna werden versklavt und ausgebeutet, stehen den großen Fürsten ihrer benachbarten Reiche demütig gegenüber. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle eines Bergbauarbeiters, der zwar sein Gedächtnis, jedoch nicht seine eiserne Maske verloren hat und mit ein paar neuen Freunden den Kampf gegen die Ungerechtigkeit aufnimmt…

Gameplay

„Tales of Arise“ ist ein Rollenspiel in bester (Tales-)Serientradition. Ihr steuert die Hauptfigur durch 3D-Landschaften und könnt Konfrontationen mit sichtbaren Gegnern weitestgehend ausweichen. Kommt es dann aber zum Gefecht, wird in eine spezielle Kampfansicht geschaltet und in Echtzeit geht es ins Getümmel.

Entweder können wir hier wild auf dem Gamepad herumkloppen oder mit etwas Taktik die passende Ausrüstung wählen und hübsche Kombinationen mit unseren Partnern hinlegen. Das Handling ist hierbei dank Tasteneinblendungen und ausführlichen (Zwangs-)Tutorials recht einfach und bringt selbst große Bosse mit ein klein wenig Einarbeitung locker zum erliegen.

Ansonsten folgt ihr entweder strikt der Hauptquest oder nehmt kleinere Nebenaufgaben an. Eine Schnellreisefunktion (die leider nicht immer verfügbar ist) hilft euch beim Verkürzen von langen Laufwegen, wobei die verfügbare Karte bei der allgemeinen Orientierung leider nicht immer hilfreich ist. Oft bin ich ohne Plan herumgelaufen, bis ich endlich mal wieder eine Quest-Markierung gefunden habe. Speichern könnt ihr immerhin jederzeit.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mit der Hauptkampagne verbracht und mich dabei nicht großartig gelangweilt. Dank unzähliger Nebenaufgaben und Sammelbeschäftigungen hätte sich die Spielzeit sicherlich fast verdoppelt.

Präsentation

Optisch gab sich der Titel mit seinem „Cell-Shading“-Look eher einfach, aber stimmig und vor allem performant. Ich habe das Spiel auf der Playstation 5 und auf dem „Legion Go“ gezockt, mit dem ich bei Full-HD und hohen Details ein erfreulich flüssiges Spielerlebnis in meinen Mittagspausen gehabt habe.

Die englische Sprachausgabe war recht gut, die deutschen Untertitel weitestgehend frei von Fehlern. Erwähnenswert wären auf jeden Fall noch die qualitativ hochwertigen Anime-Zwischenszenen mit tollen „Japano-„Soundtrack und hübschen Zeichenstil.

Positiv

  • stimmige audiovisuelle Präsentation
  • interessante Charaktere
  • spannende Handlung
  • tolle Anime-Zwischensequenzen
  • launige Gefechte mit leichtgängigen Kombos
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • Story benötigt etwas um in die Gänge zu kommen
  • etwas Einarbeitung bei den unterschiedlichen Charakteren erforderlich

Negativ

  • Schnellreise nicht immer verfügbar
  • Orientierungsprobleme trotz Karte
  • manche Kämpfe dauern arg lang
  • häufige Gameplay-Unterbrechungen wegen Zwischensequenzen
  • Design der Dungeons manchmal etwas langweilig

Fazit

Schon ewig liebe ich die „Tales“-Reihe und habe auch sehr viele Ableger davon auf unterschiedlichen Plattformen gezockt. „Arise“ mag sicherlich der optisch leckerste Teil darstellen und sich auch spielerisch keine Blöße leisten, doch meine Favoriten bleiben „Zestiria“ und „Berseria“, bei denen ich einfach etwas besser in die jeweilige Geschichte gekommen bin und für mich einen höheren Spannungsbogen herausgezogen habe.

Nichtsdestotrotz bekommen Genrefreunde hier ein rundes Gesamtpaket, welches sich keine gravierenden Patzer leistete und durchwegs einen guten Eindruck hinterließ. Die „JRPG-Checkliste“ wurde sorgfältig abgezeichnet und in allen relevanten Bereichen mit gelungenen Mechaniken bestückt. Das Spiel funktioniert in sich einfach prima und das spricht für die Erfahrung seiner Programmierer.

Wer aktuell ein entsprechendes Rollenspiel mit zeitgemäßer Technik sucht, kann bei „Tales of Arise“ jedenfalls bedenkenlos zugreifen und sich auf die unterhaltsame Reise mit den liebenswerten Figuren begeben. Sicherlich muss man ein Faible für das Japano-Setting haben, doch dann klappt das Abtauchen erst recht sehr gut.

Fotocopyright: BANDAI NAMCO