Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut von Jack Cooper, der als einfacher Soldat im Krieg von großen Konzernen verwickelt wird und inmitten der Gefechte auf den Mech BT stößt und unverhofft zu dessen Piloten wird…

Gameplay

War der erste Teil noch ein reiner Multiplayer-Shooter, hat man den zweiten Teil um eine tolle Singleplayer-Kampagne erweitert, die ich in diesem Review etwas genauer besprechen möchte.

Wie schon beim Erstling handelt es sich auch beim Nachfolger um einen First-Person-Shooter, der nicht nur zu Fuß, sondern auch innerhalb eines Mechs bestritten werden kann. Neben heftigen Gefechten stehen aber auch kleinere Geschicklichkeitstests wie wilde Sprungpassagen oder dem Hantieren mit kleineren Zeitreisen auf der Tagesordnung.

Viele Areale können nur mit gezielten Sprüngen (inklusive dem Laufen an Wänden) durchquert werden, manchmal sind sogar zusätzliche Aktionen wie das Umleitung von Windströmen dafür erforderlich. Das Ganze fordert hin und wieder kurze Denkarbeit, hält aber nur so lange wie nötig auf und gestaltete sich eigentlich nie als lästig.

Die Steuerung orientiert sich dabei an den Genre-Standards und erfordert keine größere Einarbeitung. Auf Wunsch kann eine Projektion eingeblendet werden, die uns die Orientierung erleichtert bzw. die zuweilen etwas kniffeligen Sprünge besser visualisiert.

Ein interessanter Kniff haben die Programmierer mit den Zeitsprüngen eingebaut. So ist gelegentlich ein Wechsel in eine andere Zeitebene erforderlich, um Räume betreten oder Schalter aktivieren zu können. Dies gab dem Spiel zusätzliche Tiefe, aber ohne uns dabei allzu stark zu verwirren. Visuell wurde das Ganze sehr stark in Szene gesetzt und hat immer mal wieder für kleineres Staunen gesorgt.

Spielzeit

Ich habe den Titel zu Release auf der XBOX One durchgespielt und ihn nun noch einmal erfolgreich auf dem PC absolviert – die genaue Zeit dabei aber nicht gestoppt. Ich würde den Umfang auf zirka 5 bis 6 Stunden beziffern (nur Single-Player).

Präsentation

Optisch macht „Titanfall 2“ noch immer eine hervorragende Figur und überzeugt mit toller Performance. Ich habe das Spiel auf dem Legion Go in Full-HD und vollen Details jederzeit flüssig wiedergeben können und war erstaunt wie detailreich die Grafik noch immer ist und welch geniale Lichteffekte zu vernehmen waren. Umgebungen, Figuren und vor allem die Mechs waren beeindruckend gestaltet und der wuchtige Sound (am besten mit Headset!) ließ eine atemberaubende Immersion aufkommen.

Positiv

  • hervorragende Grafik
  • brachialer Sound
  • tolles Setting
  • Mech-Passagen fühlen sich wuchtig an
  • vergleichsweise abwechslungsreiche Missionen
  • Kampange dreht spielerisch im letzten Drittel richtig auf

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • Story plätschert vor sich hin

Negativ

  • unspektakulärer Endkampf
  • manchmal leichte Orientierungsprobleme

Fazit

Den Vorgänger habe ich eigentlich nur wegen seiner gigantischen Collectors Edition im Regal stehen. Spielerisch war der reine Multiplayer-Titel eher so lala und eine echte Kampagne hätte ich mir schon hierfür sehnlichst erhofft. Mit Teil 2 kamen die Entwickler diesem Wunsch zum Glück nach und haben in meinen Augen auch mehr als beachtlich abgeliefert.

Der Einzelspieler-Part war recht kurz, dafür aber angenehm knackig. Es gab keine nennenswerten Leerläufe und Abwechslung wurde groß geschrieben. Neben deftigen Ballereinlagen fügten sich die Parcours-Elemente gut ein und das Umherwandern mit den Mechs machte sowieso mächtig Laune. Vor allem gegen Ende hat das Geschehen so richtig aufgedreht und dank toll inszenierter Dauer-Action für Begeisterung gesorgt. Elemente wie das Erstürmen einer feindlichen Basis oder das Kapern von Luftschiffen sind nachhaltig in Erinnerung geblieben.

Schade, dass der Endkampf vergleichsweise unspektakulär und wie ein normales Gefecht mit einen Standardgegner ausgeschaut hat. Hier hätte man die Reise viel aufregender abschließen können – schließlich waren wir durch die vorherigen Kapitel noch voller Adrenalin und hätten gerne im hohem Tempo und abgedrehten Ideen weitergemacht.

Für Einzelspieler ist „Titanfall 2“ unterm Strich ein großartiges Erlebnis, das sich vor allem technisch noch immer nicht vor der aktuellen Konkurrenz verstecken muss. Die launige Kampagne enthielt viel frischen Wind und die kurze Spielzeit ist grade in der heutigen Zeit (zu viele Games, zu wenig Zeit) eher als Positiv anzusehen.

Kurzum: wer Shooter mag und ein Faible für Mechs und ein Sci-Fi-Setting mitbringt, erhält mit „Titanfall 2“ einen tollen Genrevertreter – der heutzutage immer mal wieder für kleines Geld zu haben ist und garantiert kein Fehlkauf darstellt. Ich habe den damaligen Vollpreis (rein für den Einzelspieler-Part!) nicht bereut.

Fotocopyright: EA/Respawn Entertainment, LLC