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Schlagwort: Action (Seite 40 von 84)

Lou

Inhalt

Zurückgezogen auf einer kleinen Insel lebt Lou. Sie befindet sich im Ruhestand und hat mit ihrem Leben mittlerweile weitestgehend abgeschlossen. Als sie der Hilferuf einer Nachbarin erreicht, fühlt sie sich noch einmal zur Hilfe verpflichtet und greift auf alte Fähigkeiten zurück…

Fazit

„Lou“ beginnt zunächst etwas sperrig, fast schon ein wenig langatmig. Der Streifen führt seine Figuren behutsam und gemächlich ein, erinnert zunächst gar nicht an einem im Vorfeld angepriesenen Actionfilm. Hat man allerdings „Betriebstemperatur“ erreicht, so entfaltete sich ein nettes Spektakel mit einigen wirklich guten Momenten.

„Lou“ definiert das Genre nicht neu und überrascht auch nicht bei der Zeichnung seiner Charaktere, liefert aber grundsolide Arbeit ab. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und überraschte auch nicht bei der Offenbarung seiner Figuren – was aber keineswegs einen schlechten Eindruck hinterließ. Alles wurde unterhaltsam – und zumindest ab einem gewissen Punkt – auch sehr kurzweilig präsentiert, ein paar deftige Keilereien lockerten das Treiben sogar recht sehenswert auf.

Optisch machte das Geschehen einen hochwertigen Eindruck und gab keinen Grund zur Klage. Die deutsche Synchronisation war für mich nicht optimal, doch letztlich mag die Wahl der Stimmen einfach Geschmackssache sein und es nicht Jedem Recht machen. Hauptsache der Rest der Inszenierung war topp, zeitgemäß und gut geschnitten. Selbst dunklere Aufnahmen knackescharf und detailreich.

Die Darsteller nahmen sich hin und wieder einen Ticken zu ernst (insbesondere unser Bösewicht), lieferten aber ordentliche Kost ab. Die namensgebende Lou wurde schön kantig angelegt, was die Sympathie zunächst erschwerte – später jedoch umso mehr ans Herz wuchs.

„Lou“ strotz weder von Innovation, noch vor krassen Wendungen – und dennoch darf eine Empfehlung ausgesprochen werden. Ab einem gewissen Punkt ist man gut im Geschehen drin und genießt die hübsch aufgemachte Action mit einigen echt fiesen Aktionen. In der Videothek hätte ich den Titel möglicherweise liegen gelassen, doch bei „Netflix“ gibt man solchen Streifen gerne eine Chance – auch wenn sie unterm Strich „nur okay“ und nicht gänzlich überwältigend sind.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Master & Commander – Bis ans Ende der Welt

Inhalt

1805. Kapitän Jack Aubrey erhält den Auftrag das französische Schiff Acheron abzufangen, doch stellt sich damit einer schier unmöglichen Aufgabe gegenüber. Das zu verfolgende Schiff ist nicht nur viel schneller, sondern auch wesentlich stabiler konstruiert. Dennoch nehmen sie die Herausforderung an…

Fazit

„Master & Commander“ gehört von seiner Thematik sicherlich nicht zu meinem bevorzugten Genre und trotzdem hat er mich damals wie heute ordentlich beeindrucken können. Zum Einen vermittelt er einen guten Eindruck vom Leben an Bord eines solchen Schiffes, zum Anderen sind die Aufnahmen teils atemberaubend schön und holen den rauen Charme der See perfekt ins heimische Wohnzimmer.

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten sind die eindrucksvollen Aufnahmen ein Ergebnis geschickter Handarbeit und damit wesentlich besser als beispielsweise das CGI aus „Der Sturm“ gealtert. Die gewaltigen Schiffe schauen grandios aus und die verwackelten Bilder erzeugen eine fast schon hypnotische Wirkung. Man kann sich vollends auf das Treiben einlassen und die harten Bedingungen der Seefahrer anschaulich begreifen.

Zu Recht galt schon die DVD als Referenz im Ton-Bereich und die mir vorliegende Blu-Ray lässt auch hier die Muckis spielen. Abseits der imposanten Wellengänge überraschen Details wie knarrende Holzbalken unter Deck oder den sanften Wogen der Wellen. Mit einer guten Anlage ein echter Genuss.

Die Handlung an sich ist simpler als zunächst befürchtet – was für mich eher als Vorteil zu verbuchen war. Geschichtsmuffel müssen sich hier nicht groß einlesen, um dem Abenteuer in vollen Zügen folgen zu können und auch das Lesen vieler Untertitel oder Beitexte bleibt uns erspart. Der Plot ist schnell verstanden und gibt bis zum pfiffigen Ende keinen Grund zur Klage. Die Erzählung war auch überwiegend sehr kurzweilig und trotz leichter Überlänge unverhofft kompakt.

Man nahm sich Zeit, um seine Figuren ausführlich zu zeichnen, ohne es dabei zu übertreiben. Sprich: man gab jedem Charakter genügend Raum zur Entfaltung, ohne Andere dabei zu vernachlässigen oder Langweile aufkeimen zu lassen. Manche Dinge wurden dabei nur angedeutet – was im Gesamtbild aber nur konsequent und gut entschieden wurde. Man konnte sich hin und wieder seinen eigenen Teil denken.

Im Nachhinein ist es wirklich schade, dass seinerzeit keine Fortsetzung mehr erschienen ist. Setting und Figuren hätten durchaus Potential zu weiteren Geschichten gehabt und ich wäre bei ähnlich toller Aufmachung sowieso wieder dabei gewesen. So bleibt ein interessanter Genrefilm mit tollem Cast, beeindruckender Technik und einem munteren Verlauf. Wer sich auch nur annähernd auf das Thema einlassen kann, sollte hier einen Blick riskieren.

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Cyberpunk: Edgerunners – Staffel 1

Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter, steht David völlig mittellos da und hat zunächst keinen Plan, wie es weitergeht. Im Nachlass der Verstorbenen stolpert er über ein merkwürdiges Implantat, welches er erst beim nächsten „Ripper-Doc“ zu Geld machen möchte und sich dann selbst implementieren lässt…

Fazit

„Cyberpunk 2077“ gehört schon seit seiner Veröffentlichung und trotz seiner diversen Bugs zu meinen absoluten Lieblingsspielen und entsprechend habe ich mich auf eine Umsetzung in Film- oder Serienform gefreut. Bei Netflix hatte ich dabei keine Bedenken – eher wegen der Art dieser Apdation.

Die Macher haben sich für eine animierte Inszenierung in bester Anime-Tradition entscheiden und das mag Fluch und Segen zugleich darstellen. Ich hätte mir eine realere und düstere Aufmachung ala „Blade Runner“ – was höchstwahrscheinlich den Kostenrahmen gesprengt hätte und viele Dinge nicht so einfach abzubilden gemacht hätte.

„Edgerunners“ zieht die Register seiner Machart und serviert uns vor allem Actionszenen, die streckenweise völlig over-the-top und nicht gerade unblutig daher kommen. Auch setzt man auf überzeichnete Charakterzeichnung, die sich zum Glück gut in das Setting einfügt und nicht mit der eigentlichen Materie bricht.

Die Handlung war eigenständig und erforderte keine Vorkenntnisse. Kenner des Spiels erkennen jedoch ein paar vertraute Charaktere oder Ereignisse, die mal so nebenbei angesprochen wurden. Die Geschichte an sich war okay, auch wenn es an Originalität mangelte. Es hab nicht so viele oder zumindest nicht so schöne Wendungen wie in der Vorlage, stattdessen verlief das Geschehen sehr gradlinig.

Die Zeichnungen waren sicherlich gewöhnungsbedürftig, qualitativ aber nicht schlecht. Der Stil passte – wie die Figuren – eben ganz gut ins Setting und gab keinen Grund zur Klage. Die deutsche Synchro ging ebenso in Ordnung, bekannte Soundsamples aus dem Spiel sorgten für einen guten Wiedererkennungswert.

Unterm Strich war „Edgerunners“ eine solide Adaption des vielseitigen Stoffs. Man findet sich hier weniger als beispielsweise beim „Witcher“ wieder, aber das war sowieso nicht die Intention der Macher. Vielleicht bekommen wir ja noch eine detailreichere Nacherzählung – und dann sogar in realer Form. Bis dato muss diese Serie herhalten und deren Unterhaltungswert kann man durchaus zufrieden sein. Nicht mehr, nicht weniger.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Bullet Train

Inhalt

Für Auftragskiller „Ladybug“ sollte es ein einfacher Job werden, doch dann laufen die Ereignisse aus dem Ruder. Er sollte lediglich eine Zielperson in einem Hochgeschwindigkeitszug ausschalten, trifft dabei aber auf jede Menge Kollegen – die es gegenseitig aufeinander abgesehen haben und das blanke Chaos bricht aus…

Fazit

Nach den eher wenig sagenden Trailern und Vorab-Berichten, waren meine Erwartungen ehrlich gesagt eher gering und am Ende war ich mir noch immer unschlüssig. „Bullet Train“ war an sich kein schlechter Film, aber trotz seiner prominenten Besetzung nicht das Gelbe vom Ei.

Während man bei anderen Streifen schon früh ein gewisses Kultpotential herauslesen kann, blieben diese Vibes hier leider aus. Man gab sich um schräge Charaktere, bunte Bilder und viel Gewalt spürbar um einen bleibenden Eindruck bemüht, doch letztlich servierte uns David Leitch „nur“ solides Popcorn-Kino ohne erhoffte Nachhaltigkeit.

Das Treiben läuft unterhaltsam vor sich hin, echte Highlights blieben inmitten der irren Aufmachung nicht im Gedächtnis hängen. Alles fühlt sich wie ein lockerer Snack für Zwischendurch an, muss aber nicht unbedingt noch einmal geschaut werden oder gar fest in die Sammlung wandern.

Brad Pitt macht seine Sache gut und hatte – im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen – auch eine ordentliche Screentime. Manche Akteure hatten wirklich nur kleine Auftritte, was in Anbetracht der witzigen, „richtigen“ Hauptdarstellern nicht so tragisch war. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und gab keinen Grund zur Klage.

Das Pacing hätte für meinen Geschmack einen Ticken besser sein können. Mit rund zwei Stunden nahm man sich für die mickrige Geschichte und den überschaubaren Inhalt eigentlich viel zu viel Zeit und hätte das Ganze deutlich komprimieren können. Es gab ein paar launige Momente und optische Highlights, dennoch auch kleinere Längen – die gerade besagten Popcorn-Kino nicht gut zu Gesicht standen.

Richtig gut gefielen mir hingegen Härtegrad und durchgestylte Optik. Alles schaute extrem hochwertig und makellos aus – was gut ins Gesamtbild gepasst hat. Die Blutfontänen und herumfliegenden Körperteile haben hierbei einen guten Kontrast, unterstrichen sie einen gewissen Trash-Faktor und lockeren Umgangston.

„Bullet Train“ ist kein Hit, aber auch kein Flop. Er ist ein netter, unterhaltsamer und weitestgehend leichtgängiger Film für Zwischendurch – aber eben nicht mehr. Das ist durchaus in Ordnung, wenngleich ich auf höheres Kultpotential gehofft hätte. Unterm Strich ein kurzweiliges Event, welches wohl schnell wieder in Vergessenheit geraten wird. Einmal Anschauen geht vollkommen klar. Knappe 7 von 10…

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

The Last of Us – Part 2 (Playstation 4)

Inhalt

Nach ihrer anstrengenden Reise und der Flucht aus dem Labor sind Ellie und Joel endlich in der friedlichen Siedlung Jackson angelangt. Sie beginnen ein normales Leben zu führen und die schlimmen Tage zu vergessen. Leider sollten die schöne Zeit nicht für immer anhalten und die Geister der Vergangenheit holen die Beiden ein…

Gameplay

Beim Gameplay blieb es weitestgehend beim Alten, jedoch gab es ein paar behutsame Verbesserungen. So kann der Spieler bei den Nahkämpfen nun ausweichen und die Spielwelt fühlt sich stellenweise etwas größer an. Von einer echten Open-World ist man zwar (zum Glück!) noch weit entfernt, doch nun gibt es zum Teil deutlich größere Areale zu erkunden.

Erneut geht es überwiegend zu Fuß, manchmal auch mit dem Pferd voran und diesmal wechseln sogar die Perspektiven. Ich möchte hier nicht zu viel spoilern, aber wir dürfen auch viele Abschnitte aus Sicht von Ellis Häschern erleben und eine eigene Storyline kennenlernen. Diese ist nicht minder interessant und gibt dem bekannten Szenario durchaus neue Impulse.

Erneut haben die sogenannten „Eingabehilfen“ Einzug gehalten, sprich ihr könnt euch auf Knopfdruck wieder den Weg zeigen lassen oder beispielsweise in kriechender Haltung für die meisten Gegner unsichtbar werden. Dies hilft bei Abschnitten mit hohem Feindesaufkommen enorm und macht manch brenzliche Situation gut beherrschbar. Am besten hat mir jedoch der Zeitlupeneffekt beim Zielen gefallen – so konnte man das mitunter hektische Geschehen perfekt entschleunigen und viele Kopftreffer landen, um wertvolle Munition einzusparen.

Spielzeit

Der Spielumfang ist gegenüber den Vorgänger deutlich angewachsen und so habe ich nun rund 15 Stunden bis zum Erreichen des Abspanns benötigt.

Präsentation

Grafisch haben die Programmierer von Naughty Dog wieder einmal alles aus der Konsole herausgeholt. War schon der Vorgänger eine Referenz auf der Playstation 3, ist Teil zwei mein absoluter Vorzeige-Titel auf der folgenden Generation.

Figuren und Kulissen schauen recht realistisch aus, die deutsche Sprachausgabe ist wiedermal hervorragend gelungen. Zwischensequenzen in Spielgrafik sind fast auf Filmniveau und lassen die Kinnlade herunterklappen.

Hin und wieder gab es kleinere Fehler (Texturen-Blitzer, Schachbrettmuster bei Gewässern, nicht verschwindende Explosionseffekte), aber unterm Strich trübte dies den Spaß auf keinen Fall und mindert nichts am hervorragenden Gesamteindruck.

Positiv

  • großartige audiovisuelle Präsentation
  • cineastische Inszenierung
  • sinnvolle Gameplay-Verbesserungen
  • Eingabehilfen für leichteren Einstieg
  • spannende und wendungsreiche Geschichte
  • Sicht aus mehreren Perspektiven
  • ordentliche Spielzeit ohne Durchhänger

Neutral

  • Figuren vielleicht einen Ticken zu überzeichnet
  • Kampfsteuerung etwa schwammig

Negativ

  • zu Unrecht kritische Stimmen im Bezug auf die Charaktere

Fazit

Wer A sagt, muss auch B sagen. Nachdem ich mich noch einmal durch die Neuauflage des Vorgängers durchgekämpft habe, musste auch der zweite Teil erneut in die Playstation wandern. War die Präsentation des Erstlings schon beachtlich, legten die Entwickler hier noch eine Schippe drauf und servieren und absolute Referenz.

Das Spiel an sich ist spannend, abwechslungsreich und erzählerisch ganz stark gestaltet. Zwar gab es diverse Kontroversen in Bezug auf die Figuren, doch letztlich wurden hier unnötig große Töne gespuckt. Klar hat es Naughty Dog bei der Charakterzeichnung vielleicht ein wenig übertrieben und sich zu sehr diversen Gruppen anbiedern wollen – doch spielerisch tut dies nichts zur Sache.

Das Spiel macht in allen Bereichen einen ausgewogenen Eindruck, kombiniert Ballern und Schleichen, Rätseln und Storytelling mit der richtigen Balance, vergisst dabei die Tiefe und Emotionen seiner Figuren nicht. Man fühlt sich oft wie in einem Film zum mitspielen, fordert dabei ausgewogen und nie unfair.

„The Last of Us Part 2“ ist ein großartiges Erlebnis, welches in jeder gut sortierten Sammlung vorzufinden sein sollte und auch definitiv ein Kaufgrund für die Konsole darstellt. Hier werden alle Register gezogen und ein echter Vorzeigetitel geschaffen. Gehört mit Teil 1 in die Liste meiner liebsten Games!

Grafik: 10/10
Sound: 9/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 10/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

Heat

Inhalt

Eine Gruppe von professionellen Gangstern hofft bei einem riskanten Banküberfall so richtig abzukassieren. Sie haben trotz ihrer Erfahrung nicht direkt auf dem Schirm, dass einige ihrer Leute bereits unter Beobachtung der Behörden stehen…

Fazit

Schon lange bin ich großer Filmfan und war bereits in jüngeren Jahren auf das Duell der Giganten, sprich das Aufeinandertreffen von Robert De Niro und Al Pacino enorm gespannt gewesen. Michael Mann konnte die Erwartungen seinerzeit zum Glück mit Bravour erfüllen und lieferte einen schönen Thriller mit einigen erinnerungswürdigen Momenten.

Neben dem genialen Zusammenspiel der beiden erwähnten Superstars, tummeln sich prominente Gesichter an jeder Ecke und das Zuschauen macht trotz immenser Überlänge (knapp 3 Stunden Laufzeit) jederzeit Laune. Obwohl es nicht immer so scheppert wie bei der Eröffnungsszene oder dem späteren Banküberfall, wird es nicht langweilig. Die Handlung wurde spannend und nachvollziehbar erzählt, gibt seinen vielen Figuren ordentlich Tiefe und bleibt dazu erfreulich kurzweilig.

Auch wenn die Optik geleckt und die Action makellos inszeniert wurde, gab man seinen Charakteren bewusst einige Ecken und Kanten mit. Auf keiner Seite gibt es Unschuldslämmer und jeder hatte im Privaten sein Päckchen zu tragen. Man betrachtete stets beide Seiten der Medaille und versuchte dem Zuschauer sämtliche Motive nachvollziehbar zu machen. Am Ende wusste man dann sogar nicht, welcher Fraktion man die Daumen drücken sollte.

„Heat“ glänzt nicht nur mit einer überragenden Besetzung und einer der besten Banküberfälle der Filmgeschichte, sondern wirkt auch ansonsten angenehm rund und unterhaltsam. Michael Mann hat hier abgeliefert und einen Kultstreifen mit Anschau-Pflicht hinterlassen. Er mag vielleicht nicht in jede gut sortierte Sammlung gehören, sollte aber – allein um mitzureden – mal gesichtet werden.

8,5/10

Fotocopyright: Warner

Massive Talent

Inhalt

Der abgehalfterte Schauspieler Nick Cage hat Geldsorgen und hofft auf bessere Zeiten. Aus Verzweiflung nimmt er sogar die gut dotierte Einladung eines wohlhabenden Typen an und besucht ihn auf Mallorca. Da das FBI seinen Gastgeber für einen kriminellen Waffenschieber hält, muss Cage nun unerwartet die Rolle seines Lebens schlüpfen…

Fazit

Im Vorfeld gab es bereits etliche Vorschlusslorbeeren für dieses Werk und ließen auf einen echten Kracher hoffen. Für mich mag „Massive Talent“ nicht zu den besten Filmen von Cage gehören – aber immerhin mit zu dem Besten was er Abseits von „Pig“ in den letzten Jahren abgeliefert hat.

Der Streifen ist angenehm selbstironisch und steckt voller Zitate. Cage greift seine alten Erfolge humoristisch auf, ohne dabei zu dick aufzutragen. Man hatte sogar das Gefühl, dass er hier richtig Spaß an der Arbeit hatte, was übrigens auch auf seinen Filmpartner Pedro Pascal zutrifft. Die Beiden ergänzten sich prima und sorgen mit ordentlicher Situationskomik für gute Unterhaltung. Zwar zündete nicht jeder Gag, aber die Quote war schon recht gut und einige Einlagen zum Tränenlachen.

Die Handlung war an den Haaren herbeigezogen und nicht wirklich schlüssig. Glücklicherweise war dies aber verkraftbar und war lediglich als Bühne für seinen Hauptdarsteller anzusehen. Sie war weder sonderlich originell, noch spannend umgesetzt. Sie lief eigentlich so nebenbei und blockierte den überwiegend unterhaltsamen Verlauf nicht weiter, gab einfach immer mal wieder ein paar nette Vorlagen für die spaßigen Ereignisse.

Cage ist schon eine Klasse für sich und hat mit solch einer Selbstreflexion scheinbar kein Problem. „Massive Talent“ richtet sich in erster Linie an seine Fans und verwöhnt diese mit lustigen Einlagen und vielen kleinen Details. Andere Zuschauer bekommen zwar auch ein paar kleinere Lacher, dennoch funktioniert der Streifen erst mit gewisser Vorkenntnis. Unterm Strich also eine kleine Empfehlung wert – auch wenn letztlich nicht das allergrößte Meisterwerk herausgekommen ist.

7/10

Fotocopyright: LEONINE

The Last of Us Part 1 – Fazit zur PS5 Version

Das ausführliche Review zur Ursprungsfassung des Spiels findet Ihr hier.

Fazit zur Playstation 5 Version

„The Last of Us“ ist nachwievor ein Titel, der sich lohnt und definitiv mal gespielt werden sollte. Nach rund 10 Stunden habe ich mich nun auch durch das Remake auf der Playstation 5 gewütet und bin dennoch etwas geteilter Meinung. Für rund 80 Euro bekommt man behutsame Verbesserung, die am eigentlichen Gameplay und der eigentlichen Spielerfahrung nichts geändert haben. Zwar profitiert man von einigen Komfortfunktionen (Zielhilfe, Navigationshilfe, phasenweisen unsichtbar machen in gebeugter Position), doch im Kern ist alles beim Alten geblieben – mit sämtlichen Vor- und Nachteilen.

Die Spielmechanik an sich funktioniert noch gut, obwohl das Gameplay schon damalas eher simpel gehalten und durch seine cineastische Inszenierung aufgewertet wurde. Leider sieht man bei den teils wenig grazielen Bewegungen und der zuweilen störischen Steuerung auch das Alter der Produktion an. Trotz visueller Überarbeitung fühlt sich das Geschehen oftmals altbacken und ungelenk an. Mit neuen Texturen und krasseren Effekten kann man eben nicht alles kaschieren.

Apropo Grafik. Einige Magazine berichteten vom bisher schönsten Erlebnis auf der aktuellen Konsolengeneration – und dem mag ich nur eingeschränkt zustimmen. Sicherlich wurden einige Stellschrauben gedreht, doch bleibt noch Luft nach Oben. Alles ist hübsch gestaltet, lässt aber nicht nie Kinnlade herunterklappen. Die Version auf der PS3 hatte mich damals zutiefst beeindruckt, die aktuelle Veriante ist halt einfach nur in Ordnung. Sehr gut, aber kein Vorführ-Techdemo wie beispielsweise „Ratchet & Clank“.

Im Gegensatz zur alten Version hatte ich bei der PS5 ein paar kleinere Bugs. So wurden plötzlich Untertitel oder Hinweise eingeblendet, die nicht mehr verschwanden oder Dialoge blieben gänzlich aus. Zwar keine Showstopper nach nach dem Laden des letzten Checkpoints wieder in Ordnung – mir trotzdem auf PS3 oder PS4 zuvor nicht untergekommen.

Für eine Empfehlung ist das Spiel eigentlich noch zu teuer. Es ist zwar nachwievor super, aber eben auch wesentlich kostengünstiger in älteren Ausgaben zu erhalten. Die neuen Eingabehilfen sind gerade für Einsteiger oder weniger begabte Zocker zwar ein wichtiger Kaufgrund (schließlich hat das Game ein paar schwierige Passagen und man möchte es auch mal zu Ende erleben), doch sollten sich diese in Geduld üben. Ich fürchte, dass das Spiel bald rapide im Preis fallen wird (wie die meisten PS5 Spiele derzeit) und man bei der Hälfte des ursprünglichen Ziels (also rund 40 Euro) ernsthaft ins Grübeln kommen sollte.

Ja, es ist die beste Fassung eines grandiosen Titels – aber eben nicht zu dem aufgerufenen Preis.

Positiv:

  • überarbeitete Optik
  • viele Eingabehilfen
  • DLC enthalten
  • noch immer so fesselnd wie zu Release

Neutral:

  • keine echten Gameplay-Veränderungen
  • kein Multiplayer
  • kleinere Bugs

Negativ:

  • im Kern das alte Spiel
  • verhältnismäßig teuer

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

Memory – Sein letzter Auftrag

Inhalt

Alex ist ein Auftragskiller mit Talent und gutem Ruf. Als ihm sein aktueller Job jedoch auf ein junges Mädchen ansetzt, verweigert er die Durchführung und stellt sich sogar gegen seine Auftraggeber…

Fazit

Nach dem eher mittelprächtigen „Blacklight“ hatte ich so meine Bedenken. „Memory“ erschien mir zu zeitnah mit dieser Gurke und die Handlung vermittelte beim ersten Überfliegen auch keine sonderlich guten Vibes. Liam Neeson zu Liebe habe ich natürlich reingeschaut und war am Ende eigentlich recht zufrieden.

Man sollte keinen wuchtigen Actionfilm erster Liga oder eine Ausgeburt an originellen Ideen erwarten, doch mit den passenden Erwartungen ging der Titel absolut in Ordnung. Die Geschichte war jeder neu, noch sonderlich variantenreich umgesetzt – aber immerhin unterhaltsam und ohne größere Durchhänger erzählt worden.

Das Tempo war jederzeit angenehm hoch, auch wenn nicht immer fortwährend Action auf dem Bildschirm herrschte. Neben Neeson hielten auch Nebenfiguren wie Monica Bellucci oder Guy Pearce mit netten Dialogen und guten Auftritten bei Laune. Es war interessant, das Geschehen stets aus mehreren Perspektiven zu sehen.

Handwerklich gab es solide Standardkost, sprich eine hochwertige Optik, ein dezenter Soundtrack und zumeist nicht allzu hektische Schnitte. Wirkte zwar alles nicht wie ein teurer Blockbuster, rangierte aber insgesamt auf gutem Niveau. Lediglich die deutsche Vertonung würde ich als mittelprächtig betrachten, da einige Stimmen nicht ganz zu den Figuren passen wollten – persönliche Meinung.

Nach „Blacklight“ war „Memory“ für mich wieder ein kleiner Lichtblick. Sicherlich kein umwerfender Kracher, aber ein durchaus kurzweiliger Streifen nach einem langen Arbeitstag. Neeson agierte gewohnt gut und gab der im Grunde recht unkreativen Handlung einen edlen Touch. Für mich ein brauchbarer Titel mit wenigen Makeln.

7/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Blacklight

Inhalt

Travis ist ein besonderer Agent des FBI. Er holt Kollegen aus brenzligen Situationen heraus und genießt einen guten Ruf – auch wenn sein Einsatz stets auf Kosten des eigenen Familienlebens geht. Eines Tages gerät er jedoch mit einer Person in Kontakt, die interne Informationen über seine Behörde in den Händen hält. Je weiter er den Dingen auf den Grund geht, desto mehr steht er im Fokus seiner eigenen Leute…

Fazit

Mit einem weinenden Auge habe ich hingenommen, als Liam Neeson bereits vor einigen Jahren seinen Rückzug aus dem Action-Genre bekundete und war froh, als er uns noch dennoch weiterhin mit einigen erstklassigen Titel verwöhnte. „Blacklight“ war für mich jedoch ein Film, den es nicht unbedingt gebraucht hätte – obwohl er grundsätzlich gar nicht mal so viel verkehrt gemacht hat.

Neeson war natürlich super und wertete das Geschehen ungemein auf. Ohne ihn wäre der Streifen lediglich ein durchschnittlicher Thriller mit austauschbarer Handlung und ein paar netten Actionszenen. Handwerklich nicht ganz auf A-Niveau, aber rundherum solide gemacht.

Ich sage gerne, dass der Funke nicht überspringt und so war es leider auch hier. So gern ich allein wegen des sympathischen Hauptdarstellers mehr Liebe zu diesem Projekt aufbringen wollte, so sehr wollte es einfach nicht klappen. Die Geschichte plätscherte vor sich hin, war nie wirklich unspannend – aber auch irgendwie nicht so recht packend. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und konnte sich trotz zum Teil undurchsichtiger Machart den Ausgang erahnen.

Es gab relativ wenige Hauptfiguren, deren Rollenverteilung schnell auf der Hand lag. Es gab bei Gut und Böse keine großartigen Optionen und so war der Hintermann schnell entlarvt. Wer ähnliche Werke kennt, durchschaut Motive und Motivationen schnell, erkennt direkt den Antagonisten unseres Helden.

Nett bedeutet leider nicht automatisch gut. „Blacklight“ war in vielen Bereichen nett gestrickt, durchaus anschaubar gemacht – aber letztlich nichts Besonderes. Grade wegen Neeson hatte man sich deutlich mehr erhofft und wurde dann erst recht ein bisschen enttäuscht. Nicht jeder seiner Filme kann ein Kracher sein und dieser gehört eben zu den weniger prickelnden Ergebnissen. Unterm Strich ein solider Thriller, doch wahrlich kein Must-See.

5,5/10

Fotocopyright: Universal Studios

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